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Dieser Artikel behandelt vor allem die Republik Vietnam 1955 1975 Zu den Bedeutungen des Begriffs siehe Sudvietnam Begriffsklarung Sudvietnam bezeichnet mehrere historische Staaten die 1954 aus der Teilung Vietnams nach der franzosischen Niederlage in der Schlacht um Điện Bien Phủ im Indochinakrieg entstanden Die offiziellen Namen lauteten von 1949 bis 1955 Staat Vietnam Quốc gia Việt Nam danach bis 1975 Republik Vietnam Việt Nam Cộng Hoa Nach der Kapitulation der Republik Vietnam am Ende des Vietnamkriegs wurde die kommunistisch dominierte Republik Sudvietnam Cộng Hoa Miền Nam Việt Nam etabliert die im Juli 1976 mit Nordvietnam zur Sozialistischen Republik Vietnam vereinigt wurde Staat Vietnam 1949 1955 Republik Vietnam 1955 1975 Quốc gia Việt Nam 1949 1955 Việt Nam Cộng hoa 1955 1975 Flagge Wappen 1967 1975 Amtssprache VietnamesischHauptstadt SaigonStaats und Regierungsform RepublikStaatsoberhaupt Prasidentzuletzt Dương Văn MinhRegierungschef Premierministerzuletzt Vũ Văn MẫuFlache 173 809 km Einwohnerzahl 19 370 000 1973 Bevolkerungsdichte 111 Einwohner pro km Wahrung Sudvietnamesischer ĐồngErrichtung 14 Juni 1949Vorgangergebilde Franzosisch IndochinaUnabhangigkeit 20 Juli 1954Endpunkt 30 April 1975Abgelost von Republik SudvietnamNational hymne Tiếng gọi cong dan source source track Zeitzone UTC 7ISO 3166 VN VNMVorlage Infobox Staat Wartung NAME DEUTSCH Sudvietnams Hauptstadt war Saigon Die autoritare antikommunistische Regierung von Ngo Đinh Diệm lehnte die Vereinbarungen der Indochinakonferenz ab und verhinderte die fur das Jahr 1956 vorgesehenen gesamtvietnamesischen Wahlen In Sudvietnam entstand die Nationale Front fur die Befreiung Sudvietnams die sich gegen die autoritare Herrschaft Diems richtete Infolge dieser Probleme kam es 1964 zum Vietnamkrieg der sich abgesehen von US amerikanischen Luftangriffen auf nordvietnamesische kambodschanische und laotische Ziele hauptsachlich auf sudvietnamesischem Boden abspielte und dem Land schwere Verwustungen einbrachte Inhaltsverzeichnis 1 Geographie 2 Geschichte 2 1 Vorgeschichte 2 2 Grundung des Staates Vietnam 2 3 Herrschaft des Ngo Đinh Diệm 2 4 Haufige Regierungswechsel und Vietnamkrieg 3 Politik 4 Militar 5 Wirtschaft 6 Gesellschaft 6 1 Kultur 6 2 Bildung 6 3 Medien 7 Literatur 8 Weblinks 9 EinzelnachweiseGeographie Bearbeiten Hauptartikel Geographie Vietnams Sudvietnam lasst sich in drei grosse Landschaftsgebiete einteilen die flachen Landstriche an der Kuste das bergige Hinterland Truong Son und das fruchtbare Mekong Delta ganz im Suden des Landes Das Klima ist tropisch Das Land war ab 1967 in 44 Provinzen eingeteilt Die Hauptstadt Saigon wurde nach ihrer Einnahme durch die FNL am 1 Mai 1975 in Ho Chi Minh Stadt umbenannt Geschichte BearbeitenVorgeschichte Bearbeiten Der sudliche Teil Vietnams war von 1863 bis 1954 als Cochinchina Teil der franzosischen Kolonie Indochina und wurde von einem Gouverneur von Hanoi aus regiert Die europaischen Besatzer nutzten Sudvietnam vor allem fur den Plantagenanbau Einzelne Cochinchinesen besassen das Wahlrecht zur franzosischen Nationalversammlung und wurden von Frankreich auch kulturell beeinflusst Nachdem Frankreich 1940 im Zweiten Weltkrieg vom NS Staat besiegt worden war wurde Cochinchina von der Vichy Regierung verwaltet Im weiteren Kriegsverlauf wurde Vietnam schliesslich von Japan besetzt was eine Doppelherrschaft der Franzosen und der Japaner uber das Land zur Folge hatte bis die Franzosen im Marz 1945 endgultig verdrangt wurden Daraufhin erklarten die Japaner die Unabhangigkeit Vietnams und kontrollierten das Land im Hintergrund Gegen die Fremdherrschaft kampfte die militante Việt Minh unter Fuhrung von Hồ Chi Minh die aus Nationalisten und Kommunisten bestand Nach der Kapitulation der Japaner im August 1945 gegen die Alliierten erklarte Hồ Chi Minh in Hanoi in der Augustrevolution die Unabhangigkeit Vietnams und grundete nach Abdankung des Marionettenkaisers der Japaner Bảo Đại am 25 August die kommunistische Demokratische Republik Vietnam die er selbst als Prasident regierte Frankreich erkannte die Autonomie Vietnams zwar am 6 Marz 1946 an widerrief dies aber im November gleichen Jahres Bereits seit September 1945 begannen die Franzosen in Sudvietnam ihre alte Verwaltung wieder einzurichten und erklarten Cochinchina im Juni 1946 zur autonomen Republik die aber Teil der Kolonie Franzosisch Indochina bleiben sollte In der Folge versuchten sie auch den Norden des Landes wieder unter ihre Kontrolle zu bekommen Daraufhin begannen die Việt Minh im Dezember mit dem Angriff auf die franzosische Garnison in Hanoi den Indochinakrieg um die Fremdherrschaft zu beenden Grundung des Staates Vietnam Bearbeiten Am 14 Juni 1949 bildete sich im Suden Vietnams in Saigon eine antikommunistische loyal zu Frankreich stehende Gegenregierung zu den Viet Minh Angefuhrt wurde sie vom fruheren Kaiser Bảo Đại Vietnam wurde danach zum Objekt des Kalten Krieges da die westlichen Machte Grossbritannien und die USA den Staat Vietnam im Suden anerkannten wahrend die Ostblockstaaten wie China oder die Sowjetunion die Regierung des Nordens unter Ho Chi Minh offiziell anerkannten Die Aufnahme Sudvietnams als Mitgliedsstaat der Vereinten Nationen scheiterte 1957 am Veto der Sowjetunion 1 Nach dem Ruckzug der Franzosen aus Vietnam infolge der Niederlage in der Schlacht von Điện Bien Phủ endete der Indochinakrieg Das Land erhielt seine Unabhangigkeit und wurde im Rahmen der Indochinakonferenz 1954 in den kommunistischen Norden und den Suden unter Kaiser Bảo Đại geteilt der weiter unter westlichem Einfluss stehen sollte Die Teilung des Landes sollte aber nur provisorisch erfolgen fur 1956 waren gesamtvietnamesische Wahlen geplant Herrschaft des Ngo Đinh Diệm Bearbeiten Die fur 1956 geplanten gesamtvietnamesischen Wahlen fanden allerdings nicht statt da 1955 der Premierminister der sudvietnamesischen Regierung der katholische Nationalist Ngo Đinh Diệm den beim Volk unbeliebten Kaiser Bảo Đại absetzte und Sudvietnam zur Republik ausrief In einem manipulierten Referendum liess sich Diệm am 23 Oktober 1955 mit 98 der Stimmen zum ersten Prasidenten der Republik Vietnam wahlen Diệm wurde von den USA unterstutzt die spater massiv den Staatshaushalt subventionierten und lehnte die Beschlusse der Indochinakonferenz ab Mit dem Argument dass Sudvietnam den Indochinavertrag nicht unterzeichnet habe erklarte Diệm dass die gesamtvietnamesischen Wahlen nicht stattfanden In Wahrheit lehnte er die Wahlen ab weil fur ihn zu befurchten stand dass sich in diesen die Kommunisten durchsetzen wurden Die Franzosen zogen 1956 ihre letzten Soldaten aus Vietnam ab und hinderten Diệm nicht an seinen Planen Die US amerikanische Regierung schickte Militarberater nach Sudvietnam um die Bekampfung des ab 1957 aufflammenden latenten Aufstandes zu unterstutzen Die religiose Minderheit der Caodaisten oder die kriminelle Vereinigung Binh Xuyen wurden vom autoritaren Prasidenten in militarischen Aktionen besiegt Durch die Vernichtung der kaiserlichen Garde und kaisertreuer buddhistischer Truppen oder Milizen schwachte er aber auch die antikommunistischen Krafte Vietnams entscheidend Um seine Macht zu sichern setzte Diệm Verwandte in hochste Staatsamter Er schuf zwei Geheimdienste die sich gegenseitig bespitzelten und liess zwischen 1955 und 1957 12 000 Menschen vor allem politische Gegner aber nicht nur Kommunisten toten Ausserdem wurden ungefahr 150 000 Personen inhaftiert In den nachsten Jahren machte sich der Prasident aber in der Bevolkerung und auch bei den USA ohne die Sudvietnam nicht uberlebensfahig gewesen ware zunehmend unbeliebt da er eine Bodenreform ablehnte Stattdessen ordnete er Zwangsumsiedlungen der Landbevolkerung an um dadurch der FNL Mitglieder zu entziehen Die Zwangsumsiedlungen erreichten allerdings eher das Gegenteil ihres ursprunglichen Ziels Viele Menschen die dem Kommunismus bisher ablehnend gegenubergestanden hatten schlossen sich nun der FNL an um gegen Diệm Widerstand zu leisten Der katholische Prasident begann weiterhin eine christliche Bekehrungskampagne Diese brachte ihm die Abneigung der Buddhisten im Lande ein und auch die USA wandten sich wegen Diệms autoritarem Herrschaftsstil immer weiter von ihm ab Am 8 Mai 1963 erschutterte dann die Buddhistenkrise Sudvietnam Am Geburtstag des Buddha zeigten buddhistische Monche verbotenerweise buddhistische Flaggen worauf Diệms Elitesoldaten in die unbewaffnete Menge schossen Neun Menschen starben Nach diesem Vorfall kam es zu weiteren Demonstrationen vor allem von Studenten gegen den Prasidenten die dieser ebenfalls blutig niederschlagen liess Im Juni 1963 erreichten die Bilder der Proteste auch die Weltoffentlichkeit als sich der Monch Thich Quảng Đức selbst verbrannte nbsp Die Leiche von Ngo Đinh DiệmWahrend der Buddhistenkrise entsandten die USA mit Henry Cabot Lodge junior einen neuen Botschafter nach Saigon Dieser signalisierte den ebenfalls unzufriedenen Generalen der ARVN dass die Regierung der Vereinigten Staaten nichts gegen einen Machtwechsel in Sudvietnam einzuwenden habe Daraufhin wurde Diệm am 1 November 1963 in einem Militarputsch gesturzt Diệm zeigte erst Bereitschaft zu Reformen als sein Prasidentenpalast bereits von Soldaten umstellt und seine Garde entwaffnet worden war Vergeblich ersuchte Diệm den US Botschafter um Hilfe und floh dann mit seinem Bruder durch unterirdische Geheimgange Trotzdem wurden die beiden spater von den Putschisten gefunden und getotet Haufige Regierungswechsel und Vietnamkrieg Bearbeiten Hauptartikel Vietnamkrieg Nach Diệms Tod ubernahm der vorherige Armeechef Dương Văn Minh die Macht und regierte mithilfe einer Militarjunta das Land In den nachsten beiden Jahren wechselten sich in kurzer Zeit verschiedene Militarregierungen an der Spitze der Republik Vietnam ab Am 30 Januar 1964 folgte General Nguyễn Khanh nach einem unblutigen Staatsstreich auf Minh und blieb auch faktisch an der Macht als er Nguyễn Văn Thiệu im September zum Prasidenten wahlen liess Im Februar 1965 wurde er nach einem weiteren Staatsstreich von Phan Khắc Sửu als Prasident und Nguyễn Cao Kỳ als Premierminister ersetzt Erst im Jahr 1967 kehrte das Land zu einer verfassungsgemassen Regierungsform zuruck Kỳ blieb Vizeprasident verlor aber seinen politischen Einfluss wahrend Nguyễn Văn Thiệu Sudvietnam bis 1975 regierte Wegen der inneren Unruhen im Suden gelang es der FNL bis 1964 40 des Staatsgebietes unter ihre Kontrolle zu bringen Die sudvietnamesische Armee befand sich in schlechtem Zustand und konnte nur wenig Widerstand leisten Am Vietnamkrieg nahmen neben den Hauptkriegsparteien USA Sudvietnam Nordvietnam und dem FNL auch Australien Neuseeland und Sudkorea teil Die Volksrepublik China beteiligte sich offiziell nur indirekt auch die anderen Ostblockstaaten insbesondere die Sowjetunion unterstutzten Nordvietnam lediglich indirekt mit massiven Waffenlieferungen Im Jahr 1965 schickten die Vereinigten Staaten von Amerika die ersten Truppen zur Unterstutzung Sudvietnams gegen die kommunistische FNL Die Kampfe spitzten sich immer weiter zu wahrend der Tet Offensive 1968 befanden sich 1 5 Millionen sudvietnamesische und 500 000 amerikanische Soldaten im Krieg Ab 1968 versuchten die USA mehr und mehr den Krieg zu vietnamisieren Sie schrankten ihr direktes Engagement immer mehr ein und versuchten die Hauptlast der militarischen Operationen der sudvietnamesischen Armee zu ubertragen Diese neue Politik fand ihren Abschluss im Jahre 1973 als die letzten US amerikanischen Truppen Sudvietnam nach dem Abschluss der Pariser Friedensvertrage verliessen Die USA konnten ihr Ziel den Suden zu stabilisieren also letztendlich nicht erreichen Trotz des Einsatzes von moderner Kriegstechnologie waren die Guerilla Kampfer des Vietcong im dichten Urwald der mit unterirdischen Fluchtwegen prapariert war nicht zu bezwingen Die Natur nahm durch Entlaubungsmittel die die USA einsetzten schweren Schaden Im Marz 1973 verliessen schliesslich die letzten US Einheiten Vietnam nachdem sie schwere Verluste hatten hinnehmen mussen und die amerikanische Offentlichkeit zunehmend kriegsmude geworden war Die Pariser Vertrage vom 27 Januar 1973 sahen neben dem Abzug der US Soldaten die Einstellung aller Kampfhandlungen in Vietnam vor Da die Armee des Sudens den Vietcong in der Folge aber immer weiter zuruckdrangte entschloss sich Nordvietnam zu erneuten militarischen Aktionen der Krieg brach im Januar 1974 erneut aus Ein Jahr darauf startete der Norden seine Fruhjahrsoffensive im Suden der die dortige Armee kaum mehr etwas entgegenzusetzen hatte auch weil die USA ihre finanziellen Hilfen stark gekurzt hatten die Olkrise die Wirtschaft geschwacht hatte und der ARVN nur noch wenig Artillerie und Munition zur Verfugung standen Die Oberschicht schaffte ihren Besitz ausser Landes allein 1974 desertierten 240 000 Soldaten Nachdem die Truppen des Nordens die Grenze uberschritten hatten standen sie bis Ende April schon vor der Hauptstadt Saigon Prasident Thiệu legte am 21 April sein Amt nieder und floh nach Taiwan Sein Nachfolger Trần Văn Hương bemuhte sich vergeblich um Friedensverhandlungen mit dem Norden und ubergab nach einer Woche sein Amt an Dương Văn Minh der damit nach 1963 seine zweite Amtszeit als Prasident antrat Nach zwei Tagen war auch diese beendet und am 30 April 1975 erklarte Minh die Kapitulation der Republik Vietnam und die Auflosung der Regierung Am 1 Mai marschierte die siegreiche nordvietnamesische Armee in Saigon ein und hisste die Fahne des Vietcong auf dem Unabhangigkeitspalast Zuvor hatten sich wahrend der amerikanischen Evakuierungsaktion Operation Frequent Wind dramatische Szenen abgespielt da tausende Vietnamesen ihr Land im Angesicht der kommunistischen Machtergreifung verlassen wollten Die Unterstutzer des alten Regimes die nicht fliehen konnten wurden von den Kommunisten interniert Uber 1 6 Millionen Vietnamesen versuchten in den folgenden Jahren per Boot uber das Sudchinesische Meer das kommunistische Vietnam zu verlassen und wurden als boat people in der westlichen Welt bekannt nbsp Vietnamesen fliehen vor den KommunistenDie Republik Sudvietnam unter Huỳnh Tấn Phat wurde am 2 Juli 1976 mit Nordvietnam zur Sozialistischen Republik Vietnam wiedervereint Politik BearbeitenIn seiner kurzen Geschichte erlebte Sudvietnam viele politische Machtwechsel Der erste Staatschef war mit Bảo Đại noch ein Kaiser Dieser war in der Bevolkerung allerdings wenig beliebt und galt als Strohmann der franzosischen Besatzer nicht zuletzt weil er zumeist in Frankreich lebte 1955 ergriff Premierminister Ngo Đinh Diệm die Macht sturzte den Kaiser rief die Republik Vietnam aus und liess sich einem Referendum mit 98 der Stimmen zum ersten Prasidenten der Republik wahlen Die Abstimmung war aber gefalscht so erhielt Diệm in der Hauptstadt Saigon 133 der Stimmen In den folgenden Jahren baute er ein autoritares Regime auf das politische Gegner radikal verfolgte Unterstutzt wurde er von den USA die aber mit Diệms Herrschaftsstil der letztlich den Kommunisten als Gegner des Regimes grossen Zulauf brachte bald nicht mehr einverstanden waren und 1963 in einen Militarputsch einwilligten bei dem der Prasident getotet wurde Daraufhin bildete sich uber Jahre hinweg aber keine stabile Regierung mehr verschiedene Generale putschten sich abwechselnd an die Macht Um die Nation endlich zu stabilisieren beschloss 1965 eine aus Vertretern des Militars bestehende Versammlung ein demokratisches System mit einem starken Prasidenten an der Spitze einzufuhren Nachdem Luftwaffenchef Nguyễn Cao Kỳ Premierminister und General Nguyễn Văn Thiệu Prasident geworden waren beruhigte sich die politische Lage wieder Das Parlament das 1967 erstmals gewahlt wurde bestand aus zwei Kammern Nguyễn Văn Thiệu erhielt die Mehrheit der Stimmen 38 und wurde als Prasident nun wichtigster Mann im Staat 1971 wurde Thiệu ohne Gegenkandidat wiedergewahlt Aber auch er schuf keinen demokratischen Staat im eigentlichen Sinne und regierte autoritar Im Angesicht des bald verlorenen Vietnamkrieges fluchtete Thiệu am 21 April 1975 nach Taiwan Nach der einwochigen Amtszeit von Trần Văn Hương erlebte Dương Văn Minh nach 1963 seine zweite Amtszeit als sudvietnamesischer Prasident konnte aber nichts weiter tun als die Kapitulation der Hauptstadt Saigon gegen die Kommunisten bekanntzugeben Diese errichteten nach der Eroberung Sudvietnams eine provisorische kommunistische Regierung riefen die Republik Sudvietnam aus und vereinigten das Land 1976 nach 15 Monaten mit dem Norden Sudvietnam war Mitglied in den internationalen Vereinigungen Asiatische Entwicklungsbank Weltbank und der Internationalen Entwicklungsorganisation des Internationalen Wahrungsfonds von Interpol oder der UNESCO Die Mitgliedschaften in diesen westlichen Vereinigungen zeigen die Ausrichtung zu den Westmachten und die Angewiesenheit Sudvietnams auf die USA von denen das Land finanziell abhangig war Militar Bearbeiten Hauptartikel Armee der Republik Vietnam Nach der Grundung des Staates Vietnam im Jahr 1949 wurde unter franzosischer Mithilfe die Nationale Armee Vietnams aufgebaut die gegen die Việt Minh kampfen und die die franzosische Kolonialherrschaft sichern sollte Sie wuchs bis 1952 auf sechzig Bataillone an war aber am Indochinakrieg kaum beteiligt Stattdessen diente sie vor allem Wachaufgaben die besseren Waffen erhielten die franzosischen Truppen Viele Soldaten desertierten in der Bevolkerung wurde die Armee als Marionette der Kolonialherren angesehen und war daher unbeliebt Am 20 Juli 1954 wurde die Nationale Armee Vietnams nach Beschluss des Genfer Abkommens aufgelost Der neue sudvietnamesische Prasident Ngo Đinh Diệm richtete Ende Oktober 1956 unter dem Namen Armee der Republik Vietnam ARVN ein neues Heer fur sein Land ein Die ARVN wurde von den USA mit Militarberatern Geld und Waffen unterstutzt Sie bekampfte aber nicht nur die FNL sondern wurde von Prasident Diệm auch zur Verfolgung von Oppositionellen oder religiosen Gruppen wie den Caodaisten eingesetzt Durch die Zwangsumsiedlungen von Dorfbewohnern die Diệm mithilfe der ARVN durchfuhrte machte sich diese aber ebenfalls beim Volke unbeliebt Prasident Diệm wurde schliesslich 1963 durch einen von den USA gebilligten Putsch der ARVN Generale gesturzt und ermordet In den folgenden Jahren ubernahm die Armee in wechselnden Militarregierungen die politische Macht in Sudvietnam Trotz des gleichzeitigen Einsatzes von amerikanischen Soldaten spielte die ARVN auch im Vietnamkrieg gegen das kommunistische Nordvietnam eine wichtige Rolle und hatte schliesslich 250 000 Gefallene zu beklagen Ab 1968 wurden alle waffenfahigen Manner Sudvietnams in die ARVN berufen wodurch die Armee bis 1972 auf uber eine Million Mann anwuchs Nach dem schrittweisen Ruckzug der US Truppen musste die ARVN die Hauptlast des Krieges ubernehmen Trotz weiterer US Hilfen befand sich das Heer noch immer in schlechtem Zustand Korruption und mangelhafte Ausrustung sowie Desertionen stellten einen erheblichen Nachteil gegenuber den Streitkraften des Nordens dar 1972 konnte die ARVN mit amerikanischer Luftwaffenunterstutzung die Osteroffensive des Nordens abwehren Durch die Einfuhrung der Todesstrafe fur Deserteure gelang es Prasident Nguyễn Văn Thiệu die Armee besser zusammenzuhalten Nachdem die sudvietnamesischen Streitkrafte die Kommunisten fast vollstandig aus ihrem Land zuruckgedrangt hatten kurzten die Vereinigten Staaten ihre Hilfen fur die Armee 1974 allerdings betrachtlich Mit der Ho Chi Minh Offensive 1975 versuchte der Norden schliesslich eine Entscheidung in dem Konflikt herbeizufuhren und fiel in Sudvietnam ein Die zahlenmassig unterlegene ARVN und ihre Luftwaffe hatten den Invasoren wenig entgegenzusetzen schnell drangen die Kommunisten immer weiter nach Suden vor Massendesertionen von ARVN Soldaten waren die Folge zudem trat Ende April der Oberkommandierende der Armee zuruck sodass diese fuhrerlos war In der entscheidenden Schlacht von Xuan Loc hielt die 18 Division der ARVN einem dreimal so starken Gegner lange stand und fugte diesem hohe Verluste zu Schliesslich musste man sich aber doch geschlagen geben und der Weg in die Hauptstadt Saigon war den Kommunisten frei Nachdem diese die Stadt ohne grossen Widerstand besetzt und die Republik Sudvietnam ausgerufen hatten begingen viele ARVN Offiziere lieber Suizid als sich dem Gegner auszuliefern Nach Kriegsende wurde die ARVN von den neuen Machthabern aufgelost die Soldaten die nicht ins Ausland geflohen oder sich umgebracht hatten wurden in kommunistische Umerziehungslager geschickt Wirtschaft BearbeitenAufgrund seiner politischen Nahe zu den westlichen Staaten war in Sudvietnam eine freie Marktwirtschaft vorhanden die vor allem mit Hilfen der USA von bis zu 20 des BIP im Jahr unterstutzt wurde Nachdem die Vereinigten Staaten ab 1974 ihre Hilfen stark reduzierten brach die Wirtschaft Sudvietnams zusammen Noch in der Kaiserzeit unter Bảo Đại wurde die staatliche Fluglinie Air Vietnam gegrundet Die Olkrise im Oktober 1973 bedeutete einen schweren wirtschaftlichen Ruckschlag fur Sudvietnam infolge dessen die Inflation auf 200 anwuchs Nach der Wiedervereinigung Vietnams infolge der Besetzung Sudvietnams durch das kommunistische Nordvietnam wurde die Zentralverwaltungswirtschaft eingefuhrt Gesellschaft BearbeitenDie sudvietnamesische Bevolkerung bestand aus vielen verschiedenen ethnischen religiosen wie beispielsweise Katholiken Buddhisten oder einigen Sektenmitgliedern und politischen Gruppen wie den kaisertreuen oder den Militars Seit Ende der 1950er Jahre erfuhr im Suden aber auch die kommunistische Bewegung um den Vietcong regen Zuspruch Grund hierfur waren vor allem die Repressalien des damaligen Prasidenten Ngo Đinh Diệm der Oppositionelle radikal verfolgte Ungefahr 90 der Bevolkerung waren Vietnamesen die restlichen 10 setzten sich aus den chinesischen Hoa den unterschiedlichen Bergvolkern Montagnards Franzosen Khmer und den Cham zusammen Kultur Bearbeiten In der franzosischen Kolonialzeit hatten die Einwohner Sudvietnams viele westliche Gebrauche ubernommen In den 1960er Jahren orientierte sich die sudvietnamesische Jugendkultur vor allem am US amerikanischen Vorbild was Kleidung oder Musik betrifft Bildung Bearbeiten Die Anzahl der Studenten vergrosserte sich von der Grundung der Republik Vietnam 1955 bis 1973 um 88 000 von 2000 auf uber 90 000 Medien Bearbeiten Hauptartikel Fernsehen in der Republik Vietnam Am 7 Februar 1966 wurde schwarz weisses Fernsehen in den grossten Stadten Sudvietnams eingefuhrt In den ersten Jahren gab es taglich eine Stunde Ubertragungszeit in den 1970er Jahren dann am Abend sechs Stunden In Sudvietnam gab es seit 1955 insgesamt funf Radiostationen Die verschiedenen Sender des Radios Vietnam waren aufgeteilt in ein flachendeckendes Radio sowie einen Sender fur das Militar und Sender in auslandischen Sprachen wie beispielsweise Chinesisch Englisch oder Franzosisch Literatur BearbeitenMarc Frey Geschichte des Vietnamkriegs Die Tragodie in Asien und das Ende des amerikanischen Traums Beck Munchen 1998 ISBN 3 406 42078 8 7 durchges Aufl 2004 ISBN 3 406 45978 1 Andreas Margara Der Amerikanische Krieg Erinnerungskultur in Vietnam Berlin 2012 ISBN 978 3 940132 48 2 Peter Scholl Latour Der Tod im Reisfeld Dreissig Jahre Krieg in Indochina Deutsche Verlags Anstalt Stuttgart 1980 ISBN 3 421 01927 4 Weblinks Bearbeiten nbsp Commons South Vietnam Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien www pbs org englisch www vietquoc com englisch www historylearningsite co uk englisch Einzelnachweise Bearbeiten Foreign Relations of the United States 1955 1957 United Nations and General International Matters Volume XI Office of the Historian US Aussenministerium abgerufen am 10 Juni 2018 englisch Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Sudvietnam amp oldid 234858431