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Die Geographie Vietnams ist die Beschreibung der physischen Beschaffenheit des Staatsgebietes Vietnams sowie die hierdurch bedingte Wechselwirkung zwischen diesem Lebensraum und seinen Bewohnern Vietnam liegt im Osten des Festlandes von Sudostasien und erstreckt sich entlang der Ostseite der Indochinesischen Halbinsel bis zum Golf von Thailand Inhaltsverzeichnis 1 Lage 2 Landschaftsbild 3 Wichtige Stadte 4 Inseln 5 Klima 6 Umwelt 7 Tiere 8 Pflanzen 9 Karten 10 Weblinks 11 Literatur 12 EinzelnachweiseLage Bearbeiten nbsp Karte VietnamsDer weitlaufige Nordteil Vietnams grenzt im Westen an den nordlichen Teil der Demokratischen Volksrepublik Laos und im Norden an die sudchinesischen Provinzen Yunnan und Guangxi Der schmale Mittel und Sudteil des Landes erstreckt sich von Norden nach Suden auf der Indochinesischen Halbinsel zwischen dem Sudchinesischen Meer im Osten und Suden dem Golf von Thailand und Kambodscha im Sudwesten sowie dem sudlichen Teil Laos im Westen Landschaftsbild BearbeitenDie Flache der Sozialistischen Republik Vietnam entspricht fast derjenigen Deutschlands Das Land umfasst die weiten Ebenen der Flussdeltas von Rotem Fluss und Mekong die gesamte ostliche Festlandkuste Sudostasiens und Gebirgszuge sowie Hochebenen im Hinterland Die Nord Sud Ausdehnung Vietnams betragt etwa 1650 km die Ost West Breite im Norden bis zu 500 km an der schmalsten Stelle in Mittelvietnam nur 50 km Die Kustenlinie hat eine Lange von uber 3400 km auch die Landesgrenzen zu den drei Nachbarstaaten sind der langgestreckten Form Vietnams wegen uber 3000 km lang Die Silhouette Vietnams wird auch als Bambusstange mit zwei Reisschalen beschrieben da im Norden Bắc Bộ und im Suden Nam Bộ zwei fruchtbare Flussdeltas liegen in denen viel Reisanbau betrieben wird und sich im mittleren Vietnam Trung Bộ ein schmales eher karges von Wald und Gebirge gepragtes Gebiet befindet Der Anteil von Gebirgen und Hochebenen betragt ungefahr 3 4 der gesamten Flache Vietnams nbsp Schwimmendes Dorf in der Halong BuchtEtwas detaillierter konnen funf Landschaften unterschieden werden Yunnan Hochland Gebirgslandschaft im Norden des Landes wo Vietnam an China grenzt Hier befindet sich mit dem Phan xi păng 3144 m der hochste Berg des Landes Die Region ist Siedlungsgebiet vieler ethnischer Minderheiten Der grosste touristische Anziehungspunkt der Gegend ist die Stadt Sa Pa am Fusse des Phan xi păng Delta des Roten Flusses diese fruchtbare Gegend rund um die Hauptstadt Hanoi erstreckt sich bis zum Golf von Tonkin Die bekanntesten Touristenattraktionen des Deltas sind die sudlich von Hanoi gelegenen Kalksteinfelsen um Ninh Binh und die Halong Bucht ostlich der Hauptstadt Annamitengebirge das bergige dunn besiedelte Hinterland Mittel und Sudvietnams wird vor allem von ethnischen Minderheiten bewohnt Annamitischer Kustenstreifen der schmale Kustensaum zwischen dem Gebirge und dem Sudchinesischen Meer in Mittel und Sudvietnam ist relativ dicht besiedelt Mekong Delta fruchtbare ebenfalls dicht besiedelte Schwemmland Ebene an deren nordostlichen Rand die Millionenstadt Ho Chi Minh Stadt fruher Saigon liegt Wichtige Stadte BearbeitenDie zwei mit Abstand wichtigsten Stadte sind die Hauptstadt Ha Nội und die Hafenstadt Thanh phố Hồ Chi Minh Ho Chi Minh Stadt welche fruher Hauptstadt Sudvietnams war und heute wieder verstarkt mit ihrem ursprunglichen Namen Sai Gon bezeichnet wird Wahrend Saigon eine der schnellstwachsenden Boomstadte der Welt ist hat Hanoi das Image ruhiger und eleganter zu sein In der Tat ist Hanoi der sudlichen Metropole in wirtschaftlichen Belangen weit unterlegen Weitere wichtige Stadte sind die Hafenstadte Cần Thơ Đa Nẵng Hải Phong und Nha Trang die in ihrem Stadtbild stark franzosisch gepragt sind da viele Kirchen und Villen aus der Kolonialzeit erhalten geblieben sind Die Stadt Huế als Hauptstadt wahrend der letzten Kaiserdynastie und die kaiserliche Sommerresidenz Đa Lạt im sudlichen Hochland sind von grosser geschichtlicher Bedeutung und ziehen viele Besucher an Auch die Handelsstadt Hội An wird von vielen Touristen besucht Reine Industriestadte sind hingegen Vinh Ninh Binh Mỹ Tho oder Bến Tre Die gesamte Kuste ist mit touristisch teils unerschlossenen Stranden ubersat Beispiele dafur sind Mũi Ne Long Hải und Vũng Tau am Sudchinesischen Meer sowie Ha Tien am oder die Insel Phu Quốc im Golf von Thailand Siehe auch Liste der Stadte in VietnamInseln BearbeitenVor der langen Kuste Vietnams liegen eine Vielzahl von Inseln darunter Phu Quốc im Sudwesten die grosste Insel Vietnams Die Thổ Chu Inseln sudlich von Phu Quốc Die Inselgruppe Con Đảo mit 16 Inseln im Suden Hon Ba eine kleine Insel im Suden Die Inseln des Distrikts Ly Sơn in der Mitte der langen Kuste Hon Ngư eine kleine Insel im Norden Hon Me nordlich von Hon Ngư Cat Ba ganz im Norden nahe der chinesischen Grenze mit weiteren uber 2 000 InselnVietnam erhebt ausserdem Anspruche auf die Spratly und die Paracel Inseln zwei umstrittenen Inselgruppen im sudchinesischen Meer Klima Bearbeiten nbsp Hai Van Pass Wolkenpass Das Klima Vietnams ist im Norden subtropisch im zentralen und sudlichen Teil tropisch wechselfeucht Der Norden weist ein wintertrockenes subtropisches Klima auf in dem es eine kuhle und trockene Jahreszeit von November bis April und eine heisse und feuchte von Mai bis Oktober gibt Der meiste Regen fallt hier zwischen Juli und September In Zentralvietnam gibt es sowohl tropisches Monsunklima als auch tropisches Savannenklima Die Jahreszeiten sind hier weniger ausgepragt als im Norden Von Januar bis August ist es meist heiss und trocken die Regenzeit liegt zwischen September und Dezember Im Suden ist es das ganze Jahr uber tropisch warm Man kann hier drei Jahreszeiten unterscheiden eine warm trockene November Januar eine heiss trockene Februar Mai und wahrend des Sudostmonsuns die Regenzeit Juni Oktober 1 Die Wetterscheide zwischen nord und sudvietnamesischen Gebieten bildet der Wolkenpass nordlich von Đa Nẵng Wahrend der Regenzeit wuten haufig Taifune die besonders im Mekong Delta aber auch in anderen Kustenregionen Uberschwemmungen anrichten konnen Umwelt BearbeitenDer Einsatz von Umweltgiften durch die USA wahrend des Vietnamkrieges hat die vietnamesische Natur nachhaltig geschadigt Vor allem das mit polychlorierten Dibenzodioxinen und furanen wie TCDD verunreinigte Herbizid Agent Orange von dem die US Luftwaffe etwa 40 Millionen Liter uber dem Land verspruhte zeigt in grossen Landstrichen nach wie vor Wirkung da sich die Giftstoffe nur sehr langsam zersetzen und eine Halbwertszeit von etwa einem Jahrzehnt haben Der eigentliche Wirkstoff Di und Trichlorphenoxyessigsaurebutylester schadigt dabei grune Pflanzenteile wahrend die mutagenen teratogenen Verunreinigungen vor allem TCDD die Fauna inklusive Menschen erheblich schadigen So wurde wahrend des Krieges etwa die Halfte der Mangrovensumpfe zerstort die sich nicht selbst regenerieren konnen Die entlaubten Hange im Landesinneren konnen nach wie vor nicht aufgeforstet werden denn es konnen sich nur sehr widerstandsfahige Graser halten die wahrend der Trockenzeit sehr anfallig fur Flachenbrande sind In der Regenzeit kommt es in diesen Regionen daher auch zu extremer Erosion Unter den Spatfolgen der Kontamination mit TCDD haben nicht nur jene immer noch zu leiden die damals direkt damit in Beruhrung kamen Chlorakne Krebs Das Gift fand auch seinen Weg in die Nahrungskette Auch 40 Jahre nach Ende der Kriegshandlungen finden die dadurch verursachten Schadigungen von Erbgut unter anderem in signifikant erhohten Zahlen an Fehl Tot und Missgeburten ihren Niederschlag Neben Umweltgiften sind in den landlichen Gebieten auch noch eine grosse Zahl von Blindgangern und Landminen zu finden Nach wie vor werden jedes Jahr Bauern und Altmetallsucher von explodierender Munition getotet oder verletzt Millionen Hektar der tropischen Walder die zuvor bereits unter den Herbiziden zu leiden hatten wurden seit den 1960er Jahren durch Brandrodung und Abholzung zerstort Besonders betroffen hiervon ist der teils schwer zugangliche Norden Zwar versucht die Regierung dem Einhalt zu gebieten aber der Druck der schnell wachsenden Bevolkerung und die Armut in den Bergprovinzen veranlassen die Leute immer wieder dazu Wald niederzubrennen um Ackerland zu gewinnen Tropenholzer wie das Teakholz werden in Vietnam wie in ganz Sudostasien trotz inzwischen strenger gesetzlicher Regelungen nach wie vor illegal gewonnen um daraus Mobel fur den europaischen US amerikanischen und japanischen Markt zu fertigen Es gibt Programme mit teils grosser auslandischer Hilfe die das Umweltbewusstsein der Vietnamesen starken sollen Regierung und Umweltorganisationen setzen grosse Hoffnungen in die Entwicklung des Okotourismus Sie haben bereits mehrere Nationalparks eingerichtet den altesten davon schon 1962 und einige Landschaften des Landes stehen unter besonderem Schutz der UNESCO Tiere Bearbeiten nbsp Arbeitselefant am Ufer des Parfum Flusses in Mittel VietnamVietnam hat eine artenreiche Tierwelt die jedoch durch die fortschreitende Zerstorung der Walder bedroht ist So leben nach neueren Schatzungen nur mehr rund 200 Tiger weniger als 60 Asiatische Elefanten und nur noch 10 Java Nashorner dort deren Uberleben allesamt fraglich ist Die Nashorner waren der Wissenschaft bis vor kurzem unbekannt und sind auf das Gebiet des Cat Tien Nationalparks beschrankt Ausserhalb Vietnams leben die seltenen Tiere nur im Ujung Kulon Nationalpark auf der Insel Java Weitere in Vietnam beheimatete Saugetiere umfassen Primaten Schopfgibbons Plumploris Languren Makaken Raubtiere darunter Malaienbaren Marmorkatzen sowie etliche Schleichkatzenarten Paarhufer Kantschile Muntjaks Hirsche Bantengrinder Gaure sowie zahlreiche Fledermaus und Nagetiergattungen Die Vogelwelt ist ebenfalls artenreich dazu gehoren Fasane Nashornvogel Eulen Greifvogel Reiher und zahlreiche Singvogel Auch Krokodile Schlangen Echsen und Frosche sind in diesem Land beheimatet dazu zahllose Arten von Insekten und Wirbellosen In den 1990er Jahren wurden mehrere neue Arten Vietnams beschrieben darunter das Vu Quang Rind und mehrere Muntjakarten Das Vu Quang Rind wird im Vu Quang Nationalpark geschutzt Pflanzen BearbeitenIn der Flora Vietnams welche durch Krieg Brandrodungen oder Abholzung stark geschadigt wurden siehe Abschnitt Umwelt konnten mehr als 14 600 Pflanzenarten aus uber 200 Familien eingetragen werden Vietnams Mangrovenwalder sind nach denen im Amazonasgebiet die grossten der Welt Es gibt ca 1000 verschiedene Nutzholzer in Vietnam Zudem werden Kautschuk Baumwolle Kaffee Tee Gewurze Reis sowie diverses Gemuse und Fruchte angebaut Geografisch kann man erkennen dass Ackerbau eher an der Kuste Vietnams betrieben wird Hingegen befindet sich im Landesinneren grosstenteils tropischer Regenwald Karten Bearbeiten nbsp Regionen Vietnams nbsp Provinzen Vietnams nbsp Topografische KarteWeblinks Bearbeiten nbsp Wikimedia Atlas Geographie Vietnams geographische und historische Karten CIA World Factbook Vietnam englisch Klimatabellen und Klimadiagramme aus Vietnam deutsch Literatur BearbeitenMartin H Petrich Vietnam DuMont Koln 2008 ISBN 978 3 7701 7659 5 Umfangreicher Reisefuhrer Hella Kothmann Wolf Eckhard Buhler Vietnam Bielefeld 2004 ISBN 3 8317 1099 6 Handbuch fur individuelles Reisen und Entdecken auch abseits der Hauptreiserouten Baedeker Vietnam Ostfildern 2002 ISBN 3 89525 905 5 Le Ba Thảo Viet Nam The Country and its Geographical Regions Thế Giới Publishers Hanoi 1997 Friedrich Schwarzenauer Lois Hechenblaikner Fotos Vietnam Munchen 1993 ISBN 3 7658 0771 0 Fachkundige fundierte Einfuhrung in Land Nation und Kultur inkl Abriss der Geschichte professionell bebildert gute Hinfuhrung ersetzt aber nicht aktuelle Reisefuhrer Einzelnachweise Bearbeiten klimatische Bedingungen in Vietnam Politische Gliederung der Sozialistischen Republik VietnamLandesteile Norden Mitte Suden nbsp Regionen Nordwesten Nordosten Delta des Roten Flusses Nordliche Kustenregion Sudliche Kustenregion Zentrales Hochland Sudosten MekongdeltaGrossstadte aufProvinzebene Cần Thơ Đa Nẵng Hải Phong Ha Nội Thanh phố Hồ Chi MinhProvinzen An Giang Bắc Giang Bắc Kạn Bạc Lieu Bắc Ninh Ba Rịa Vũng Tau Bến Tre Binh Định Binh Dương Binh Phước Binh Thuận Ca Mau Cao Bằng Đắk Lắk Đắk Nong Điện Bien Đồng Nai Đồng Thap Gia Lai Ha Giang Hải Dương Ha Nam Ha Tĩnh Hoa Binh Hậu Giang Hưng Yen Khanh Hoa Kien Giang Kon Tum Lai Chau Lam Đồng Lạng Sơn Lao Cai Long An Nam Định Nghệ An Ninh Binh Ninh Thuận Phu Thọ Phu Yen Quảng Binh Quảng Nam Quảng Ngai Quảng Ninh Quảng Trị Soc Trăng Sơn La Tay Ninh Thai Binh Thai Nguyen Thanh Hoa Thừa Thien Huế Tiền Giang Tra Vinh Tuyen Quang Vĩnh Long Vĩnh Phuc Yen Bai Geographie neuzeitlicher Staaten Asiens 47 asiatische Mitgliedstaaten der Vereinten Nationen Afghanistan Agypten Armenien Aserbaidschan Bahrain Bangladesch Bhutan Brunei China Georgien Indien Indonesien Irak Iran Israel Japan Jemen Jordanien Kambodscha Kasachstan Katar Kirgisistan Kuwait Laos 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