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Matthew Livingston Davis geboren wohl um 1766 in New York gestorben am 21 Juni 1850 ebenda war ein amerikanischer Journalist und enger Vertrauter Aaron Burrs dessen offizielle Biografie er nach Burrs Tod 1836 veroffentlichte 1 Leben BearbeitenDavis stammte offenbar aus einfachen Verhaltnissen Im New York der fruhen Republik bewegte er sich in republikanischen Kreisen und stellte auch seine journalistische Tatigkeit in den Dienst der Republikaner So gab er ab 1797 mit Philip Freneau die kurzlebige republikanische Zeitung Time Piece heraus Seit dieser Zeit verband ihn eine enge Freundschaft mit Aaron Burr Anfuhrer eines der konkurrierenden Lager der republikanischen Partei in New York und 1801 05 amerikanischer Vizeprasident unter Thomas Jefferson Vor der Wahl 1800 war Davis einer der eifrigsten Akteure der Burrschen Wahlkampagne in New York gewesen und sollte fur seine treuen Dienste mit einem der neu zu vergebenen lukrativen Regierungsposten entlohnt werden Burr schlug Davis fur den Posten eines Hafenoffiziers vor doch Jefferson machte keine Anstalten die Ernennung zu unterstutzen oder zu unterschreiben und liess selbst nachdem Davis bei ihm personlich in Monticello vorgesprochen hatte den Posten stattdessen bis 1803 vakant bis er Samuel Osgood den Schwiegervater DeWitt Clintons auf die Position bestellte Jeffersons Verhalten in dieser Personalie wird als deutliches Indiz gewertet dass er schon kurz nach seinem Amtsantritt seinen Vize Burr bewusst schwachen wollte 2 Albert Gallatin schrieb Jefferson anlasslich der Vorgange einen Brief in dem er ihn rundheraus fragte ob die Partei Burr weiterhin zu stutzen gedenke doch beantwortete Jefferson den Brief nicht 3 Davis war auch einer der anonymen Schreiber des kurzlebigen Schmahblattes The Corrector einem Ableger des Morning Chronicle das Peter Irving 1804 eigens grundete um Burrs Wahlkampf fur das Gouverneursamt New Yorks zu unterstutzen Mit welcher Inbrunst sich die republikanischen und foderalistischen Drucker bekampften zeigt dass Davis eines Tages aufgebracht mit der Pistole in der Hand die Wall Street hinab paradiert sein soll um James Cheetham zum Duell zu fordern Aber auch innerhalb der republikanischen Partei verliefen tiefe Graben So versuchte Davis 1803 den republikanischen Burgermeister der Stadt Edward Livingston aus dem Amt zu drangen und dessen Wahlerschaft in Burrs Lager zu fuhren als er in einer politischen Kampagne behauptete Livingston wolle die Handwerker und Arbeiter der Mittel und Unterschicht mit der Einfuhrung der Zwangsarbeit in den Armenhausern der Stadt in die Lohnsklaverei fuhren 4 Nach Burrs Duell mit Alexander Hamilton 1804 und dem Hochverratsprozess 1807 loste sich die Burrsche Fraktion auf Davis wurde in der Folge ein Mitglied der Tammany Hall deren Vorsitzender betitelt Grand Sachem er zwischenzeitlich war und einer der einflussreichsten Strippenzieher in der Politik der Stadt 1826 wurden er und andere fuhrende Mitglieder der Tammany Hall darunter Henry Eckford in einem aufsehenerregenden Prozess der Verschworung und der Veruntreuung von mehreren Millionen Dollar beschuldigt Einflussreiche politische Freunde Davis sorgten aber schliesslich fur einen Freispruch 5 Davis fuhrte er seine journalistische Arbeit fort und schrieb zunachst fur Eckfords National Advocate dann unter dem Pseudonym The Spy in Washington Der Spion in Washington fur den New York Courier and Enquirer uber die amerikanische Politik bis 1848 war er auch Korrespondent der Londoner Times in den USA seine Beitrage zeichnete er mit den Pseudonym Genevese Traveller Reisender aus Genf 6 Livingston wurde von Burr zum Verwalter seines schriftlichen Nachlasses erkoren und veroffentlichte 1836 im Todesjahr Burrs dessen autorisierte in vielerlei Hinsicht also parteiische Biografie Burrs mit Auszugen aus seiner Korrespondenz Burrs Briefe an Frauen vernichtete Davis offenbar um dem schlechten Ruf Burrs als ruchloser Verfuhrer nicht noch mehr Auftrieb zu geben 7 Zwei Jahre darauf brachte er auch Burrs Tagebucher aus den Jahren seines europaischen Exils heraus Werke Bearbeiten unter Pseudonym Letters of Marcus and Philo Cato Addressed to De Witt Clinton Esq Mayor of the City of New York 1810 Matthew L Davis Memoirs of Aaron Burr With Miscellaneous Selections from his Correspondence 2 Bande Harper amp Brothers New York 1837 Digitalisate beim Internet Archive Band I Band II Matthew L Davis Hg The Private Journal of Aaron Burr during his Residence of Four Years in Europe With Selections from his Correspondence 2 Bande Harper amp Brothers New York 1838 Digitalisate beim Internet Archive Band I Band IIEinzelnachweise Bearbeiten Biografische Angaben nach J F Waller Hg The Imperial Dictionary of Universal Biography 1857 63 so etwa Henry Adams History of the United States During the First Administration of Jefferson Bd 1 Charles Scribner s Sons New York 1903 S 230 36 Nancy Isenberg Fallen Founder The Life of Aaron Burr Viking New York 2007 S 229 31 Sean Wilentz Chants Democratic New York City and the Rise of the American Working Class Oxford University Press New York 2004 S 73 Gustavus Myers The History of Tammany Hall Boni amp Loveright New York 1917 S 70 71 Frederic Hudson Journalism in the United States from 1690 to 1872 Harper amp Brothers New York 1873 Bd 1 S 348 49 Isenberg S 235 Normdaten Person GND 1028853491 lobid OGND AKS LCCN n84204265 VIAF 60494851 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME Davis Matthew L ALTERNATIVNAMEN Davis Matthew Livingston vollstandiger Name KURZBESCHREIBUNG amerikanischer Journalist und PolitikerGEBURTSDATUM um 1766GEBURTSORT New YorkSTERBEDATUM 21 Juni 1850STERBEORT New York Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Matthew L Davis amp oldid 236742456