www.wikidata.de-de.nina.az
Robert Stewart 2 Marquess of Londonderry KG PC 18 Juni 1769 in Dublin 12 August 1822 in London war ein britischer Staatsmann Von 1796 bis 1821 fuhrte er den Hoflichkeitstitel Viscount Castlereagh unter dem er allgemein bekannt geworden ist Viscount Castlereagh Portrat von Thomas Lawrence um 1810 Einer adeligen Familie mit irisch schottischen Wurzeln entstammend erhielt Castlereagh eine privilegierte Ausbildung und wurde dank der Unterstutzung seines Vaters 1790 ins irische Parlament gewahlt Zunachst trat er als Reformer auf und setzte sich u a fur die Gleichstellung der Katholiken Katholikenemanzipation sowie die Eindammung der Patronage im politischen System ein politisch stand er den Whigs um Charles James Fox nahe Unter dem Eindruck der zunehmend chaotischer und blutiger verlaufenden Franzosischen Revolution wechselte er jedoch um 1794 seine politische Orientierung und schloss sich Premierminister William Pitt dem Jungeren an der seine politischen Talente schnell erkannte und ihn forderte Als einer von Pitts Leutnants in Irland schlug er 1798 den irischen Aufstand nieder und setzte in der Folge mit einer Mischung aus weitgehenden politischen Versprechungen politischem Druck und Bestechungen den Act of Union 1800 durch der die staatliche Vereinigung der beiden Konigreiche zum Vereinigten Konigreich Grossbritannien und Irland besiegelte Die implizit versprochene politische Gleichstellung der Katholiken konnte Pitt d J jedoch gegen den Widerstand von Konig Georg III nicht durchsetzen worauf er und mit ihm Castlereagh zunachst zurucktraten Castlereagh trat bald erneut in die Regierung als Prasident des Kontrollamtes ein vor dem Hintergrund des neu ausgebrochenen Kriegs gegen das Napoleonische Frankreich stieg er in schneller Folge zum Fuhrer des Unterhauses und Kriegsminister auf Nach Pitts Tod und erneuter kurzer Oppositionsphase wurde er in der Regierung Portland 1807 erneut Kriegsminister In der Folge kam es zu Meinungsverschiedenheiten mit Aussenminister George Canning die 1809 zu einem Duell zwischen beiden und zum Rucktritt beider fuhrten 1812 wurde Castlereagh Aussenminister und avancierte schnell zu einem der fuhrenden Staatsmanner Europas Im Zusammenspiel mit dem osterreichischen Aussenminister Metternich kam ihm zunachst eine massgebliche Rolle bei der Bildung der grossen Koalition gegen Napoleons Vorherrschaft und bei der folgenden politischen Neugestaltung Europas zu Wahrend er nach aussen hin in Einvernehmen mit Metternich das Kongresssystem etablierte um im Rahmen der Pentarchie auf europaischer Ebene ein Gleichgewicht der Krafte zu etablieren unterstutzte er innenpolitisch repressive Massnahmen 1822 beging er Selbstmord Inhaltsverzeichnis 1 Leben 1 1 Herkunft Familie Charakterbeschreibung 1 2 Ausbildung 1 3 Erste politische Schritte 1 4 In Irland und London 1 5 Pitts Handlanger in Irland 1 6 Kabinettsmitglied 1 7 Kriegsminister in Portlands Regierung 1 8 Duell mit Canning 1 9 Hinterbankler 1 10 Ruckkehr in die Regierung 1 11 Aussenminister 1 12 Fuhrer des Unterhauses 1 13 Selbstmord 2 Rezeption 2 1 Reaktion auf den Selbstmord 2 2 Theorien zu Castlereaghs Selbstmord Kriminalfall oder Krankheit 2 3 Bewertung seines Wirkens 2 4 Ehrungen 3 Anrede in verschiedenen Lebensphasen 4 Castlereaghs Wahlkreise fur das britische Unterhaus 5 Literatur 6 Verfilmungen amp Dokumentationen 7 Weblinks 8 AnmerkungenLeben BearbeitenHerkunft Familie Charakterbeschreibung Bearbeiten nbsp Mount Stewart im April 2011Die Familie Stewart lasst sich in ihrer Abstammungslinie auf den prominenten schottischen Clan der MacGregors zuruckverfolgen sie gehorten zu den schottischen Familien die zur Zeit von James I ins nordirische Ulster zogen 1 Der Grossvater Castlereaghs Alexander Stewart 1699 1781 wurde als zweitgeborener Sohn nach Dublin geschickt um eine Lehrstelle bei einem Handelsunternehmen anzunehmen was er jedoch bald verliess um ein eigenes Unternehmen zu grunden 2 Beim Tod seines alteren Bruders erbte er mit 32 Jahren den Familienbesitz Er zog nach London wo er die reiche Erbin Mary Cowan heiratete deren Vater einige Jahre Gouverneur von Bombay gewesen war Durch diese vorteilhafte Ehe war es ihm moglich in Dublin und im County Londonderry umfangreicheren Besitz zu erwerben Nach dem Scheitern seiner politischen Ambitionen konzentrierte er sich auf seine Besitztumer und errichtete Mount Stewart 3 nbsp Amelia Emily Stewart Portrat von Thomas LawrenceAlexanders Sohn Robert Stewart wurde fur das County Down Parlamentsabgeordneter im irischen Unterhaus auch er schloss eine vorteilhafte Ehe und heiratete 1766 Lady Sarah Frances Seymour Conway Tochter des 1 Marquess of Hertford eines ehemaligen Lord Lieutenant of Ireland Ein Sohn verstarb vor seinem zweiten Geburtstag als Lady Sarah bereits hochschwanger mit einem zweiten Kind war Am 18 Juni 1769 kam ihr zweiter Sohn in Dublin zur Welt der nach seinem Vater ebenfalls Robert genannt wurde Ein Jahr nach der Geburt des Sohnes Robert starb seine Mutter im Kindbett 4 Robert Stewart heiratete darauf funf Jahre spater erneut mit der Tochter von Charles Pratt 1 Earl Camden Lady Frances Pratt verband er seine Familie mit der englischen Nobilitat Sein neuer Schwiegervater war ein bedeutender Jurist und prominenter Anhanger von William Pitt dem Jungeren Da sein Vater in Dublin im Parlament sass wurde der sechsjahrige jungere Robert bei seinen Grosseltern in Mount Stewart aufgezogen Laut seinen Biographen verbrachte er dort seine ersten Lebensjahre liebevoll behutet in idyllischer Umgebung 5 Durch die erneute Heirat hatte der jungere Robert mehrere Halbgeschwister von denen nur sein Halbbruder Charles Vane Prominenz erlangte Dieser schlug spater eine ahnliche Karriere ein und diente zunachst von 1807 bis 1809 unter ihm als Unterstaatssekretar dann unter Wellington in Spanien Spater wurde er britischer Botschafter in Wien und von seinem Verwandten Castlereagh trotz seiner Unzulanglichkeiten gefordert beim Wiener Kongress machte er vor allem mit seinen Affaren u a mit Katharina Bagration und seinem extravaganten Auftreten von sich Reden 6 Der jungere Robert heiratete 1794 Lady Amelia Emily Hobart Tochter des 2 Earl of Buckinghamshire Emily galt den meisten Biographen Castlereagh als eitle und oberflachliche Person deren leichtlebiger Charakter in Kontrast zu dem ihres Mannes stand 7 Die als glucklich beschriebene Ehe blieb kinderlos Spater ubernahmen beide allerdings die Erziehung ihres Neffen Frederick Stewart der ein Sohn von Roberts Halbbruder Charles war und seinen Sohn aufgrund seiner Militarzeit nicht selbst erziehen konnte Emily begleitete ihren Mann auch auf den meisten diplomatischen Reisen die dieser als Aussenminister unternahm Ihre Vorliebe fur freizugige Kleider und ihr redseliges Wesen fuhrten dazu dass sie in der Londoner Gesellschaft als die nackte Wahrheit betitelt wurde In spateren Jahren begann sie als prominente Dame der hoheren Londoner Gesellschaft wiederholt Rivalitaten zum Beispiel mit der Furstin Dorothea von Lieven mit der ihr Mann eng befreundet war 8 Auch mit der Matresse von Konig Georg IV Lady Conyngham hatte sie eine andauernde Fehde 9 Castlereagh wird als in kleinem Kreis geselliger Charakter beschrieben der gern musizierte und sang Einerseits sind einige Wutausbruche uberliefert die allerdings von seinen Biographen als uncharakteristisch beschrieben werden da er in der Offentlichkeit auf seine Zeitgenossen oft eher schuchtern wirkte und hinter einer liebenswurdigen Fassade wenig von sich preisgab 10 Es ist uberliefert dass er an ubernaturliche Phanomene glaubte so meinte er im Dezember 1796 einmal den Geist eines Jungen gesehen zu haben 11 Ausbildung Bearbeiten Der jungere Robert besuchte vier Jahre lang die Royal School in Armagh wo Kenntnisse in den klassischen Altertumswissenschaften erwarb jedoch das Fach niemals in dem Mass beherrschte wie einige seiner brillanteren Zeitgenossen zum Beispiel sein in Eton geschulter spaterer Rivale Canning 12 Er wurde dann unter dem Einfluss seiner Stiefmutter mit 12 Jahren auf eine Privatschule in Portaferry transferiert da er in Armagh konstanten Anfeindungen ausgesetzt war 13 Dazu wurde er von einem Tutor James Cleland gebildet Cleland der sich als Magistrat als ein bigotter und nachtragender Mann zeigte vermittelte seinem Schuler seine intoleranten Ansichten Giles Hunt sah 2008 den Einfluss Clelands als mitverantwortlich fur die spatere kompromisslose Harte an die der junge Robert ab Mitte 1795 bei der Niederschlagung des irischen Aufstands zeigte 14 Anschliessend studierte er an der Universitat Cambridge Die Universitat von Cambridge war gegen Ende des 19 Jahrhunderts im Vergleich zum grossen Rivalen Oxford an einem relativen Tiefpunkt angelangt So schrieb etwa William Wilberforce negativ uber die Fellows am Trinity Hall College die uber keinerlei akademische Qualifikationen verfugen wurden 15 St John s College auf dem der junge Robert als Fellow Commoner studierte war akademisch allerdings eine der besseren Universitaten und begann zu dieser Zeit auch eine ganze Serie renommierter Mathematiker auszubilden 16 In Cambridge studierte er zunachst erfolgreich und erreichte die hochsten Bewertungen im ersten Jahr zog sich dann jedoch eine Krankheit zu und verbrachte zur Erholung fast ein Jahr bei seinem Stiefgrossvater Charles Pratt 1 Earl Camden in London 17 Camden hatte sich zum Vertrauten Ratgeber und vaterlichen Freund entwickelt 17 Danach verlor der junge Robert das Interesse am Studium Ende 1788 verliess er die Universitat vorzeitig ein Schritt der ihm angesichts seiner privilegierten Stellung als altester Sohn eines einflussreichen Adeligen ohne negative Konsequenzen fur seinen weiteren Lebensweg moglich war Anfang 1789 kehrte er ohne Abschluss nach Irland zuruck 18 Erste politische Schritte Bearbeiten Der altere Robert wurde zwischenzeitlich in der Peerage of Ireland 1789 zum Baron Londonderry erhoben 1795 wurde er dann zum Viscount Castlereagh 1796 zum Earl of Londonderry und 1816 zum Marquess of Londonderry erhoben 19 Da sein Vater nun als Baron Londonderry ins irische Oberhaus House of Lords einzog musste er seinen Sitz als Unterhausmitglied im irischen Parlament fur das County Down aufgeben und war entschlossen seinen Sohn als Nachfolger zu installieren Er scheute keine Kosten um den Wahlkampf zu finanzieren und gab 60 000 Pfund aus 20 21 Der jungere Robert trat bei seinem Wahlkampf fur die Katholikenemanzipation ein die katholische Bevolkerung sollte hierdurch juristisch gleichgestellt und zur Wahl berechtigt werden Weiter trat er fur Reformen und die Bekampfung von Patronage ein beides Themen bei denen er in spateren Jahren eine Kehrtwende vollzog 1790 zog er als Unabhangiger Abgeordneter in das irische Unterhaus ein in dem er bis zur Auflosung des irischen Parlaments durch den Act of Union 1800 sass Zunachst bewegte er sich als Abgeordneter in Dublin in den sozialen Zirkeln seines Vaters er frequentierte haufig den Whig Club in Dublin in dem er vor allem mit den liberalen Freunden seinen Vaters verkehrte 22 Bei mehreren Gelegenheiten trank er in Gesellschaft auf die Revolutionen in Amerika und Frankreich einmal auch auf das Seil an dem der Konig hangen soll Sowohl Adam Zamoyski als auch Giles Hunt sahen hierin eher die jugendlichen Schwarmereien eines politisch noch nicht gefestigten jungen Mannes der sich von den Trends seiner Zeit anstecken liess aber niemals wirklich im Herzen ein Liberalist wie Charles James Fox gewesen sei Die spatere Abkehr sei nicht aus Eigennutz erfolgt sondern eher durch eigene Beobachtungen und durch die Uberzeugungskraft der Argumente von Pitt d J und Edmund Burke 23 Hunt verwies zudem darauf dass der jungere Robert sich immer stark durch aussere Autoritaten beeinflussen liess Seine politische Meinung sei zunachst primar von den liberalen Freunden seines Vaters gepragt worden zu denen er aufgeschaut habe spater habe er sich einfach den Uberzeugungen anderer angeschlossen 24 Nach dem Ende der Parlamentssession 1791 unternahm er eine kurze Reise auf den Europaischen Kontinent immer begleitet von Edmund Burkes Schrift Betrachtungen uber die Revolution in Frankreich die auf ihn nachhaltigen Einfluss ausubte 25 Gleichzeitig zeigte er sich skeptisch gegenuber Burkes Prophezeiungen dass die Revolution einen militarischen Diktator hervorbringen wurde 26 Bei seiner Reise konnte er aus nachster Nahe die franzosische Revolution erleben und zog seine Schlusse aus dieser Erfahrung In Sudfrankreich wo sich gewaltsamer Widerstand zu formieren begann beobachtete er Szenen von grausamer Barbarei Aus dem Norden Frankreichs berichtete er dagegen von einem begeisterten Fanatismus unter den Anhangern der Revolution Daraus leitete er einen pessimistischen Ausblick ab 27 Eine weitere geplante Reise nach Frankreich im Jahr 1792 scheiterte in Belgien da die Lage in Frankreich dies bereits unmoglich machte 28 Sein Biograph John Bew sieht in seinen Reisen durch Frankreich ein formatives Erlebnis bei dem sein politisches Bewusstsein erwacht sei Zudem sei seine Abneigung gegen intellektuelles Theoretisieren und sein Hang zur Betonung praktischer Erfahrung erkennbar geworden Bew sah hier bereits seine spatere Neigung zur Realpolitik angelegt 29 In Irland und London Bearbeiten nbsp Irisches Unterhaus 1780 Trotz des eigenen Parlaments das nur begrenzte Befugnisse hatte wurde Irland eigentlich von London aus regiert wo die eigentlich wichtigen Entscheidungen getroffen wurden 30 Zunachst hatte der jungere Robert sich in Irland in den oppositionellen liberalen Whig Kreisen bewegt die fur einen irischen Republikanismus einstanden er selbst hatte in dieser Phase auch mit Trinkspruchen auf George Washington sowie den Souveran das Volk angestossen Seine Freunde und vaterlichen Vordenker wie Lord Charlemont waren ebenfalls Anhanger der oppositionellen Whigs In London wiederum hatte er politisch der Whig Gruppierung um Charles James Fox nahegestanden 1794 wechselte er jedoch seine politische Orientierung und schloss sich wie viele andere aufstrebende Politiker unter dem Eindruck der immer blutiger verlaufenden franzosischen Revolution William Pitt dem Jungeren an Dieser fand schnell einen Sitz fur ihn im britischen Unterhaus den er parallel zu seinem Sitz im irischen Unterhaus einnahm Wahrend er in Irland einen der bevolkerungsreichsten Wahlkreise reprasentierte war sein Wahlkreis im englischen Cornwall einer der Pocket boroughs 31 Als Grossbritannien 1793 Frankreich den Krieg erklarte wurde er Lieutenant Colonel des Milizregiments des County Londonderry unter Colonel Thomas Conolly 32 Von 1798 bis zu seinem Tod war er selbst Colonel dieses Regiments Im Oktober 1795 hielt er anlasslich der Parlamentseroffnung seine Erstrede im britischen Unterhaus Von der Regierung war er ausgewahlt um gemeinsam mit dem Earl von Dalkeith den ublichen Antrag einzureichen bei der Konig Georg III fur seine Thronrede der Dank ausgesprochen werden sollte Seine Rede fand vor einer angespannten Atmosphare im Parlament statt Auf den Konig war erfolglos ein Anschlag verubt worden als er zur Parlamentseroffnung anreiste als Reaktion kundigte Premierminister Pitt drakonische Sicherheitsgesetze an Entsprechend hielt der junge Robert seine Rede als Vertreter einer Regierung die die Ordnung bewahren und Radikalismus bekampfen wollte 33 Die Rede machte keinen Eindruck 34 Wahrend seiner ganzen politischen Karriere galt er als vergleichsweise schlechter Redner Da gerade in seinen politischen Anfangsjahren die Debatten im britischen Unterhaus von legendaren Rednern wie Charles James Fox William Pitt Edmund Burke und zunehmend auch dem aufstrebenden George Canning dominiert wurden forderten besonders in dieser Zeit sein teils unausgegorener Satzbau und sein Redestil im Unterhaus oft Gelachter und Hohn der Anwesenden heraus 35 Ab 1796 fuhrte er als Heir apparent seines Vaters den Hoflichkeitstitel Viscount Castlereagh nachdem sein Vater zum Earl of Londonderry erhoben worden war 36 Pitts Handlanger in Irland Bearbeiten Irland stand fur Premierminister Pitt wiederholt auf der Tagesordnung 1792 und erneut 1793 hatte er mit seiner rechten Hand Henry Dundas Gesetzesinitiativen initiiert die der katholischen Mehrheit in Irland Erleichterungen bringen und ihr mehr Rechte einraumen sollte Ausgelost durch die Regency Krise 1788 37 kam er jedoch zum Schluss dass die Fusion von irischem Parlament mit dem Parlament in Westminster unabdingbar sei um die Kontrolle uber Irland zu bewahren 38 Pitt verfolgte eine Doppelstrategie zum einen wollte er die Konigreiche vereinen um die britische Herrschaft uber Irland zu sichern Zum anderen wollte er mit der rechtlichen und politischen Gleichstellung der Katholiken Katholikenemanzipation und der Aufhebung der diskriminierenden Gesetze die katholische Bevolkerungsgruppe die in Irland insgesamt die Mehrheit stellte in die neue Union integrieren In Pitts Vision war beides verbunden und die Katholikenemanzipation die logische Folge der Union 39 Die Katholikenemanzipation war jedoch durch starke Opposition auch von Seiten des Konigs in Frage gestellt Pitt hielt deshalb seine diesbezuglichen Plane geheim und wollte die Katholikenemanzipation erst nach der Union angehen nbsp Dublin Castle links die Wohnraume des Lord LieutenantIn der Zwischenzeit entsandte er Lord Fitzwilliam 1794 nach Irland um dort fur ihn als Lord Lieutenant of Ireland die Regierungsgeschafte in Dublin zu leiten Trotz klarer Weisungen agierte Fitzwilliam in Dublin schnell selbststandig entgegen seinen vorherigen Anweisungen entliess er mehrere altgediente Regierungsbeamte im Dublin Castle 40 Dazu versprach er auch offentlich die Gleichstellung der Katholiken eine Massnahme die Pitt zwar befurwortete aber aufgrund noch unter Verschluss hatte halten wollen Daraufhin wurde Fitzwilliam notgedrungen zuruckberufen Fitzwilliams Ruckruf sorgte fur zusatzliche Unruhen in der irischen Bevolkerung die die Entlassung als Reaktion auf Fitzwilliams Unterstutzung der Katholikenemanzipation wertete Bereits durch die Agitation von Anhangern der Jakobiner aufgewiegelt vergiftete Fitzwilliams Ruckruf vollends die Stimmung und fuhrte zu sektiererischen Unruhen 41 In Ulster bildete sich eine Gruppe namens Orange Order die Katholiken aus Ulster vertrieb Umgekehrt bildete sich die Bewegung der Vereinigten Iren die nach dem jakobinischen Modell ein Direktorium und Komitees grundete und sich ebenfalls bewaffnete 42 Als Fitzwilliams Nachfolger wurde der Onkel des jungeren Robert der 2 Earl of Camden Bruder der zweiten Frau seines Vaters zum neuen Lord Lieutenant of Ireland ernannt Der jungere Robert diente seinem Onkel in Dublin als Berater und fungierte bald praktisch als Vertreter des haufig abwesenden Chief Secretary for Ireland Giles Hunt sah hier den entscheidenden Moment in der politischen Karriere des jungeren Robert Durch seine neue Aufgabe wurde der Kontakt zu seinen alten Whig Freunden und seinen Wahlern im County Down bald abgeschnitten er wandelte sich in kurzer Zeit von einem Mann der auf Republik und Volk getrunken hatte zu einem Vertreter des Staates Dazu machte er sich als Vertreter der Regierung und durch seine bald folgenden Handlungen unwiederbringlich unpopular beim irischen Volk 43 Camden war mit der sich immer weiter zuspitzenden Situation deutlich uberfordert er forderte mehr Truppen aus England an um die Kontrolle zu bewahren unternahm aber sonst zunachst keine Schritte Sein fahiger Chief Secretary Thomas Pelham war aufgrund einer Krankheit zur Genesung nach England zuruckgekehrt Camden fuhrte nun panikartig zwei Gesetze ein die Sperrstunden einfuhrte Hausdurchsuchungen und die Todesstrafe fur Mitglieder illegaler Bruderschaften legalisierte Dazu gab er den Forderungen der protestantischen Landedelmanner nach die Yeomanry Milizen ausheben wollten um diese Gesetze auch umzusetzen In der Praxis bedeutete dieses Bundel Gesetze schnell eine Blankovollmacht fur Plunderungen und eskalierende Gewalt bis hin zur Lynchjustiz Der jungere Robert nahm diese Massnahmen nicht nur passiv hin sondern war einer der Berater die Camden diese drakonischen Massnahmen vorschlugen 44 Im September 1796 fuhrte er personlich eine Truppe Bewaffneter nach Belfast wo er Mitglieder und Unterstutzer der Vereinigten Iren verhaftete Unter den Gesuchten befanden sich auch einige seiner ehemaligen Unterstutzer die ihn 1790 ins irische Unterhaus gewahlt hatten Unter anderem drang er mit vorgehaltener Pistole in das Haus der Teelings ein mit denen er personlich befreundet gewesen war und die zu seinen frenetischen Anhangern gezahlt hatten Teeling und zwei seiner Sohne wurden verhaftet ein Sohn exekutiert 45 Fur Giles Hunt zeigte der jungere Robert hier ein Jekyll und Hyde artiges Verhalten einerseits liess er Teeling und seine Sohne unter so harten Bedingungen im Gefangnis dass ein Sohn im Gefangnis starb und Teelings Gesundheit ruiniert wurde Andererseits lud er den jungsten 18 jahrigen Sohn Charles Teeling aus dem Kerker zum Supper und zeigte sich als vollendeter Gastgeber 46 Fur die nachsten Monate war er damit beschaftigt in Ulster mit einer Mischung aus freundlicher Uberredung und unverhohlenen Drohungen Pachter und einfache Leute dazu zu bringen den Treueeid zu schworen Im Dezember 1796 fuhrte er seine Soldaten zur Bantry Bay im Sudwesten Irlands um dort eine franzosische Invasion Irlands abzuwehren aufgrund ungunstiger Winde konnten die franzosischen Truppen jedoch nicht anlanden 47 Anfang 1797 gab Camden der zunehmend die Kontrolle verlor seinen Generalen weitere Befugnisse Im Ergebnis kam es schnell zu weiterer Gewalt die durch Denunziationen bald weiter eskalierte die Unzufriedenheit weiter schurte und das Land im Urteil von Castlereaghs Biographen John Bew in die Anarchie abgleiten liess 48 Als Zeichen seiner wachsenden Bedeutung fur die Administration wurde Castlereagh im Februar 1797 in das Amt des Keeper of the Privy Seal of Ireland und zum Lord des irischen Schatzamtes berufen 49 Auf Vorschlag seines Onkel ubernahm er kommissarisch auch die Rolle des Chief Secretary wobei er sich auf stark auf seinen Untersekretar Edward Cooke stutzte der im Urteil John Bews ein verschlagener und zynischer Mann war 50 Trotz Gnadengesuchs ordnete er auch die Exekution einiger fuhrender Rebellen wie William Orr an Im Sommer 1797 waren die Yeomanry Freikorps und teils auch die britische Armee tief in Graueltaten gegen die Zivilbevolkerung verstrickt dies anderte sich erst als der Befehlshaber Carhampton von General Abercromby ersetzt wurde der Ausschreitungen gegen die Zivilbevolkerung offen kritisierte und untersagte 51 Castlereagh ubernahm den Posten des Chief Secretary auch offiziell im Marz 1798 am nachsten Tag verkundete das irische Privy Council dass Irland in offener Rebellion sei und rief den Kriegszustand aus 52 In Kontrast zu Abercrombys eigenen Ansichten wies Castlereagh den General umgehend an die Rebellion sofort zu zerschlagen wo immer Anzeichen zu sehen seien 53 Wahrend Castlereagh ruhig und effizient agierte war die Situation fur seinen Onkel Camden zu viel Er trat zuruck und teilte Pitt mit dass sein Nachfolger Lord Lieutenant und Oberbefehlshaber in Personalunion sein musse worauf Pitt Lord Cornwallis nach Irland entsandte Cornwallis zeigte sich entrustet uber die Zustande in Irland er schlug sofort einen moderaten Kurs ein und ordnete eine Amnestie an Castlereagh unterstutzte sofort vorbehaltlos den von seinem Vorgesetzten angeordneten neuen Kurs und verteidigte ihn gegen die Proteste der protestantischen Gentry 54 Im folgenden Jahr unterstutzte Castlereagh den Versuch von Premierminister William Pitt d J die Konigreiche Irland und Grossbritannien in einem einzigen Konigreich zu vereinen Fur Castlereagh war die Union die beste Losung auch fur Irland da fur ihn hierdurch Reformen ohne Revolution moglich wurden 55 Irland sah Castlereagh nur durch die politische Verbindung mit Grossbritannien als lebensfahig an auch der Handel ware nur durch die Royal Navy geschutzt Im Fall einer hypothetischen Unabhangigkeit furchtete Castlereagh zudem dass Irland schnell zum Spielball der europaischen Machte werden wurde Castlereagh verhalf als Abgeordneter im irischen Parlament dem von Pitt entworfenen Act of Union im zweiten Anlauf 1800 zur notigen Mehrheit Pitt autorisierte Cornwallis falls notig ein wenig gerauscharme Zwange einzusetzen 56 Cornwallis und Castlereagh begannen nun mit der Kampagne mit der die Stimmen fur die Mehrheit gewonnen werden sollten Dabei verwendeten sie als Anreiz die bekannten und im 18 Jahrhundert nicht unublichen Methoden zur Stimmgewinnung Sinekuren Pensionen und Beforderungen wurden ausgesprochen um die Inhaber der Unterhaussitze des irischen Parlaments entweder zu gewinnen oder Vakanzen zu schaffen eine Gesamtsumme von 1 5 Millionen Pfund wurden eingesetzt um vakante Sitze von den ortlichen einflussreichen Granden zu kaufen dazu wurden Peerages in ungekanntem Ausmass versprochen um wichtige Meinungsfuhrer auf die eigene Seite zu ziehen 57 Wahrend Cornwallis sich darauf konzentrierte Peerages auszuloben war Castlereagh vor allem damit beschaftigt den Inhabern der durch die Union wegfallenden Sitze finanzielle Kompensationen zu versprechen 58 Sofern dies nicht ausreichte scheute Castlereagh auch nicht davor zuruck unverhullte Drohungen auszusprechen Dem MP fur Waterford der die angebotene Bestechung ablehnte und damit drohte die versuchte Bestechung offentlich zu machen drohte er als bekanntermassen versierter Pistolenschutze ganz offen und unverhohlen damit ihn in diesem Fall sofort zu einem Duell zu fordern 59 nbsp Politischer Forderer und Vorbild William Pitt der Jungere nach 1806 Pitt d J war nun zuversichtlich den bekannten Widerstand von Konig Georg III gegen die Gleichstellung der Katholiken uberwinden zu konnen soweit das Kabinett sich einig zeigte Der Lordkanzler Lord Loughborough verriet jedoch die Plane Pitts vorzeitig an den Konig er uberzeugte diesen sich Pitts Plan zu widersetzen da sie seinen Kronungseid verletzen wurden Der Konig stellte sich kurz darauf offentlich vehement gegen den Catholic Emancipation Act das Gesetz zur Katholikenemanzipation im protestantisch anglikanischen Konigreich 60 Kabinettsmitglied Bearbeiten Angesichts der Opposition des Konigs sah Pitt d J keine Moglichkeit die Katholikenemanzipation durchzusetzen Daraufhin trat er im Februar 1801 zuruck nicht ohne dem Konig den Speaker Henry Addington als seinen Nachfolger zu empfehlen 61 Castlereagh und Cornwallis folgten beide Pitts Beispiel und traten mit ihm zuruck 62 Pitt d J der in Addington lediglich einen temporaren Platzhalter sah ermutigte jedoch viele seiner engeren politischen Weggefahrten der neuen Regierung beizutreten Castlereagh der von April 1801 an mehrere Monate erkrankt war 63 folgte daraufhin Pitts Rat und wurde im Juli 1802 Prasident des Kontrollamtes In seinem neuen Amt war er erstmals Mitglied des Kabinetts und zeigte schnell seine administrativen Fahigkeiten 64 Eine Hauptaufgabe war es in dieser Position die Angelegenheiten der Britischen Ostindien Kompanie zu beaufsichtigen Castlereagh wurde dabei mit bitteren Streitigkeiten zwischen den Direktoren der East India Company und dem Generalgouverneur von Indien Richard Wellesley konfrontiert Wahrend er eine Rolle als Mediator einnahm unterstutzte er inhaltlich Wellesley der in Indien die britische Macht deutlich ausgeweitet hatte 65 1804 brach der Krieg mit dem Napoleonischen Kaiserreich erneut aus und Pitt d J ubernahm als Premierminister bald erneut die Regierungsverantwortung In der Opposition hatte er sich mit seinem Verbundeten William Grenville uberworfen der erfolglos von ihm gefordert hatte sich gegen Addington zu stellen und diesen notfalls zu sturzen Grenville war mitsamt seinen Unterstutzern deshalb zu Charles James Fox ubergelaufen 66 Pitt d J war nun gezwungen eine neue Regierung ohne viele seiner alten Verbundeten zu bilden Dabei stutze er sich nun einerseits auf oft reaktionare Tories andererseits beforderte er junge Politiker wie Castlereagh die ihm treu ergeben waren Castlereagh ubernahm neben seinem bisherigen Posten zusatzlich die Burde des Fuhrers des Unterhauses um den gesundheitlich bereits stark geschwachten Pitt im Unterhaus zu entlasten Als Kabinettsminister festigte er seinen Ruf ein solider und kompetenter Administrator zu sein 67 1805 ubernahm er dazu das Amt des Kriegs und Kolonialministers Secretary of State for War and the Colonies Er stieg damit zum unverzichtbaren zweiten Mann der Regierung auf 68 Pitt starb im Januar 1806 69 woraufhin William Grenville und Charles James Fox die sogenannte Regierung aller Talente bildeten Castlereagh beteiligte sich nicht an der Regierungsbildung nach einer Ubereinkunft mit den anderen jungen Pittites wie George Canning und Spencer Perceval ging die Gruppe gemeinschaftlich in die Opposition 70 Die Regierung aller Talente erwies sich als kurzlebig und sturzte bereits Anfang 1807 am Widerstand des Konigs 71 Kriegsminister in Portlands Regierung Bearbeiten Daraufhin bildete der Herzog von Portland auf Einladung des Konigs eine neue Regierung Wie bereits in seiner ersten Amtszeit als Premierminister 1783 war Portland erneut viel eher eine Galionsfigur als der eigentliche Kopf der Regierung 72 Die eigentlich fuhrenden Kopfe im Kabinett waren ein Quartett junger Politiker die alle Pitts Proteges gewesen waren Neben Castlereagh der wiederum das Kriegsministerium ubernahm zahlten hierzu George Canning als Aussenminister dazu kamen Spencer Perceval in seiner Doppelfunktion als Schatzkanzler und Fuhrer des Unterhauses sowie der Innenminister Lord Hawkesbury der 1808 nach dem Tod seines Vaters den Titel Earl of Liverpool erbte mit dem er bekannt wurde Zum Kabinett gehorte weiterhin auch Castlereaghs Onkel Lord Camden der als Lord President of the Council amtierte 73 Canning forderte bei der Regierungsbildung zusatzlich auch den Posten des Fuhrers im Unterhaus ein den Castlereagh innehatte Castlereagh war zwar bereit dieses als Belastung empfundene Amt abzugeben weigerte sich jedoch es Canning zu uberlassen Als Kompromisslosung fiel die Aufgabe deshalb an Spencer Perceval 74 Bestimmendes Thema der neuen Regierung war der andauernde Krieg gegen das Napoleonische Frankreich Grossbritannien stand 1807 weitgehend allein und sah sich einem als militarisch uberlegen empfundenen Gegner gegenuber Wie bereits seine Vorganger war auch das Kabinett Portland uneins uber die richtige Strategie Im Kabinett kam es schnell zu zahlreichen Unstimmigkeiten die die Regierung zunehmend paralysierten Premierminister Portland erwies sich als fuhrungsschwach trage und konfliktscheu Als direktes Resultat von Portlands Schwache waren die einzelnen Ressorts sich weitgehend selbst uberlassen Dadurch gab es im Kabinett keine hohere Autoritat die als Schiedsrichter Unstimmigkeiten zwischen den Ressorts beilegen konnte 75 Innerhalb der Regierung etablierte sich Aussenminister George Canning schnell als die treibende Kraft der Regierung dabei arbeiteten Canning und Castlereagh zunachst einhellig zusammen Zunachst bei der Entscheidung die Flotte des neutralen Danemarks entweder uber diplomatische Offerten oder notfalls durch Gewalt zu neutralisieren um sie dem drohenden Zugriff Napoleons zu entziehen 76 unterstutzte Castlereagh Cannings Initiative Als sich durch Napoleons Intervention in Spanien die Moglichkeit bot einen neuen Kriegsschauplatz zu eroffnen war Canning im Sommer 1808 der Taktgeber und Castlereagh im Kabinett ein Anhanger hinter der schnell getroffenen Entscheidung Truppen unter Fuhrung Arthur Wellesleys dem spateren Herzog von Wellington auf die iberische Halbinsel zu verschiffen um dort den Aufstand gegen Napoleon zu unterstutzen Im Verlauf des Jahres 1808 erkrankte Castlereagh uber mehrere Monate hinweg an einer nicht naher beschriebenen Krankheit 77 Uber der Frage des passenden Oberbefehlshabers geriet Castlereagh mit Canning erstmals in Konflikt Canning sah den bisherigen Befehlshaber Wellesley als geeignete Wahl an Castlereagh unterstutzte dagegen im Kabinett die Forderungen von Konig Georg III nach einem formal ranghoheren Offizier und setzte sich schliesslich durch 78 Wellesley schlug die Franzosen im August 1808 in der Schlacht von Vimeiro 79 wurde dann jedoch den beiden Generalen Burrard und Dalrymple unterstellt In der Konvention von Cintra verspielten beide den errungenen Vorteil mit einem fur Frankreich gunstigen Waffenstillstand 80 Auch der nun anstelle der beiden abberufenen Generale entsandte und wiederum von Canning kritisch gesehene John Moore schlug sich aus Sicht des britischen Kabinetts nicht viel besser und musste seine Armee nach dem Eingreifen Napoleons zuruckziehen Moore fiel im Januar 1809 bei einem Ruckzugsgefecht 81 Dadurch wurde Wellesley erneut Oberbefehlshaber Die Armee wurde zunachst evakuiert und im Fruhjahr nach Portugal entsandt Erneut in Konflikt gerieten Castlereagh und Canning als mit Osterreichs Kriegserklarung an Frankreich der Funfte Koalitionskrieg ausbrach Castlereagh bereitete nun parallel zur iberischen Kampagne eine britische Invasion in den Niederlanden oder in Nordfrankreich vor um den Verbundeten Osterreich zu unterstutzen und militarisch zu entlasten 82 Dies fuhrte zur Planung der Walcheren Expedition Canning der eine Konzentration der begrenzten militarischen Krafte auf den iberischen Kriegsschauplatz forderte 83 sah dadurch den Erfolg der iberischen Kampagne gefahrdet unterwarf sich jedoch widerwillig der mehrheitlich getroffenen Entscheidung des Kabinetts 84 Duell mit Canning Bearbeiten Hauptartikel Duell Castlereagh Canning Canning suchte nun eine Diskussion mit Premierminister Portland und teilte ihm unumwunden mit dass die Regierung in ihrer derzeitigen Form nicht geeignet sei ihre Aufgaben zu erfullen und deutete seinen Rucktritt an 85 Er riet Portland zum Rucktritt Ausserdem forderte er eine personelle Neubesetzung im Kriegsministerium Portland der weder Canning noch Castlereagh verlieren wollte beschwichtigte Canning und stimmte zwar grundsatzlich zu unternahm aber zunachst nichts Stattdessen zog er zunachst Lord Bathurst den Prasidenten des Handelsamts und den Konig ins Vertrauen nicht jedoch Castlereagh Uber den Sommer wurden weitere Minister in die Diskussionen uber die Kabinettsumbildung und die Frage wie mit Castlereagh umzugehen sei einbezogen Auch Castlereaghs Onkel Lord Camden war involviert konnte sich jedoch nicht uberwinden seinem Neffen offen uber die Vorgange zu berichten Portland und Canning gingen zunachst vom Gegenteil aus und erfuhren erst Tage spater dass Camden untatig geblieben war 86 Konig Georg III lehnte den Rucktritt Cannings ab und verbot Portland gleichzeitig Castlereagh uber die Vorgange zu informieren Die Walcheren Expedition nahm schnell einen katastrophalen Verlauf 87 Canning forderte daraufhin ultimativ Castlereaghs Entlassung Perceval und Lord Liverpool verstandigten sich dagegen auf eine andere Losung sie uberredeten Premierminister Portland zum Rucktritt und schlugen eine grosse Kabinettsumbildung als Losung vor Portland akzeptierte den Vorschlag und verkundete am 6 September 1809 seinen Rucktritt sobald ein Nachfolger gefunden sei zudem teilte er Canning gleichzeitig mit dass Castlereagh nicht einfach entlassen werden konnte Canning erneuerte daraufhin seinen Rucktritt und blieb der Kabinettssitzung am nachsten Tag fern 88 nbsp Satirische Darstellung des Duells zwischen Castlereagh und Canning von Isaac CruikshankCastlereagh schopfte nun Verdacht und forderte bei seinem Onkel eine Erklarung der ihm schliesslich die Vorgange offenbarte Castlereagh reichte nun ebenfalls seinen Rucktritt ein und nahm an Kabinettssitzungen nicht mehr teil 89 Nachdem er sich 12 Tage zuruckgezogen hatte schickte er am 19 September 1809 Canning einen mehrseitigen Brief in dem er ihn anklagte gegen das Prinzip von Treu und Glauben sowohl privat als offentlich verstossen zu haben Er raumte Canning zwar das Recht auf Kritik ein sah sich aber in seiner Ehre verletzt Auch warf er Canning vor hinter seinem Rucken konspiriert zu haben Der harsch formulierte Brief kam einer Aufforderung zum Duell gleich Canning blieb nichts anderes ubrig als die Forderung nach einem Duell zu akzeptieren Das Duell fand am September 1809 statt nach einem erfolglosen Vermittlungsversuch der Sekundanten kam es zum ersten Waffengang der ergebnislos blieb Daraufhin bestand Castlereagh auf einem zweiten Waffengang Beim zweiten Waffengang verwundete er Canning am Bein die Wunde war allerdings nicht schwerwiegend Die Sekundanten erklarten die Angelegenheit damit als erledigt und unterbanden so einen weiteren Waffengang 90 Der Courier anders als der Morning Chronicle eher der Regierung als der Whig Opposition nahestehend legte wenige Tage danach offen dass der Grund fur das Duell die Forderung nach Castlereaghs Entlassung gewesen sei Sobald sich am Folgetag Nachrichten uber das Duell der zwei Minister verbreitete war der endgultige Kollaps der Regierung Portland besiegelt 91 Wahrend die Regierung zunachst versuchte das Duell als das Ergebnis eines Missverstandnisses zu schildern griffen mehrere Zeitungen das Duell zwischen Mr Canting und Lord Castaway auch satirisch auf 92 Castlereagh und Canning mussten beide aus ihren Ministeramtern ausscheiden wahrend Spencer Perceval als neuer Premierminister eine neue Regierung bildete die sich hauptsachlich auf Lord Liverpool als Kriegsminister und Lord Wellesley als Aussenminister stutzte 93 Castlereagh rechtfertigte sich gegenuber seinen engsten Verwandten zunachst in Briefform 94 Dem Konig schickte er einen Brief in dem er sich fur seine Duellforderung entschuldigte gleichzeitig aber bestritt dass Canning irgendwelche Grunde hatte sich uber sein Wirken als Kriegsminister zu beschweren 95 Nachdem die offentliche Meinung zunachst mehrheitlich Canning im Recht gesehen hatte veroffentlichte Castlereagh am 3 Oktober 1809 eine Rechtfertigung was einen Meinungsumschwung bewirkte da Castlereagh nun als Opfer einer Verschworung seiner Kabinettskollegen gesehen wurde die heimlich gegen ihn konspiriert hatten 96 Hinterbankler Bearbeiten Als Resultat aus dem Duell verbrachten Castlereagh und Canning die nachsten Jahre ausserhalb jeder Regierungsverantwortung Castlereagh weniger getrieben als Canning war uber sein Exil nicht unglucklich und genoss die Untatigkeit 97 Im Unterhaus erschien er hauptsachlich soweit er sich selbst betroffen sah er verteidigte in emotionalen Reden seinen Anteil an der fehlgeschlagenen Walcheren Expedition fur die er als Ideengeber und Administrator massgeblich verantwortlich gewesen war Wahrend er sonst mit der Regierung stimmte wandte er sich im Januar 1810 gegen seine ehemaligen Kabinettskollegen und stimmte gemeinsam mit der Opposition um eine Untersuchungskommission einzurichten die sich mit den Grunden fur den Fehlschlag befassen sollte 98 Nachdem diese eingerichtet war schwenkte er wieder um und unterstutzte die Regierung gegen einen Misstrauensantrag der Opposition 99 1810 versuchte Perceval zum ersten Mal erfolglos Castlereagh und Canning in die Regierung zu integrieren Castlereagh lehnte jedoch sofort ab 100 Stattdessen zog er sich mit seiner Frau auf sein Landgut in Kent zuruck wo er sich der Zucht von Schafen widmete und ein ruhiges Leben fuhrte 101 Ruckkehr in die Regierung Bearbeiten Anfang 1811 wurde Georg III fur regierungsunfahig erklart und sein Sohn Georg IV zum Prinzregenten bestellt Wahrend Konig Georg III Castlereagh seine Beteiligung an der gescheiterten Gleichstellung der Katholiken nie vergeben hatte unterhielt Castlereagh zum Prinzregenten enge Bande Sein Cousin Lord Yarmouth war ein personlicher Favorit des Prinzregenten dazu war Castlereaghs Onkel mutterlicherseits der Marquess of Hertford der Kammerherr und dessen Frau die Geliebte des Prinzregenten 102 Wie bereits 1788 1789 enttauschte der Prinzregent die oppositionellen Whigs und hielt an Percevals Regierung fest 103 Nach dem Rucktritt des Marquess Wellesley im Februar 1812 versuchte Perceval erneut Castlereagh ins Kabinett einzubinden Castlereagh akzeptierte dieses Mal die Offerte und ubernahm nun das vakante Amt des Aussenministers 104 Als Spencer Perceval im Mai 1812 von einem Bankrott gegangenen Geschaftsmann ermordet wurde versuchte der Prinzregent eine neue Regierung in verschiedenen Kombinationen zu finden 105 106 Schliesslich beauftragte er Lord Liverpool mit der Regierungsbildung Mit dem neuen Premierminister im Oberhaus war Castlereagh das einzige Kabinettsmitglied von Gewicht im Unterhaus Deshalb versuchten der Prinzregent und Liverpool die Regierung zu starken und den rhetorisch gewandten Canning in die Regierung zu integrieren Dazu fand auf Liverpools Initiative ein Versohnungstreffen zwischen den ehemaligen Duellanten statt Castlereagh zeigte sich bereit das Aussenministerium an Canning zu ubergeben und dafur Schatzkanzler zu werden Canning forderte wie bereits 1807 jedoch zusatzlich die Fuhrerschaft im Unterhaus Leadership of the House Castlereagh war nicht dazu bereit Canning auch in dieser Position zu akzeptieren so dass Canning auf den Hinterbanken verblieb Castlereagh wurde nun auch Fraktionsfuhrer der Regierung im Unterhaus und ubernahm somit eine fuhrende Rolle in der britischen Politik wahrend der entscheidenden Phase der Koalitionskriege Aussenminister Bearbeiten Castlereagh wurde in dem Moment Aussenminister als Napoleons Vorherrschaft in Europa durch dessen Niederlage im Russlandfeldzug 1812 ins Wanken geriet In seiner Strategie folgte Castlereagh zunachst dem Pitt Plan einem Memorandum in dem Pitt d J 1805 die Kriegsziele gegen das napoleonische Frankreich und Vorschlage fur eine Nachkriegsordnung skizziert hatte Pitt d J hatte in seinem Memorandum die Vision eines Vertrags entworfen in dem sich alle Grossmachte Europas in einem Defensivbundnis zusammenschliessen sollten um sich damit gegenseitig gegen eine eventuelle kunftige Aggression einer revisionistischen Macht abzusichern 107 Dazu sollten die Niederlande und Belgien fusioniert werden um ein Bollwerk gegen franzosische Expansionsgeluste zu schaffen 108 Dem Pitt Plan folgend konzentrierte Castlereagh zunachst seine Bemuhungen darauf ein gutes Einvernehmen mit dem Zaren herzustellen da in Pitts Meinung Grossbritannien und Russland naturliche Verbundete waren weil sie saturierte Machte seien Russland sei eine uneigennutzige Macht in Europa somit gebe es keine moglichen Konflikte Gegenuber Osterreich und seinem Aussenminister Metternich nahm Castlereagh zunachst eine misstrauische Haltung ein 109 Seit der Heirat zwischen Marie Louise von Osterreich und Napoleon war jeder Kontakt zwischen London und Osterreich erloschen Getreu dem Pitt Plan legte Castlereagh deshalb in der Folge seine Vorschlage und Plane zunachst jeweils Zar Alexander vor 110 Nach Jahren der weitgehenden aussenpolitischen Isolation infolge der Dominanz Napoleons und der von ihm verordneten Kontinentalsperre sah sich Castlereagh zusatzlich der Herausforderung gegenuber Informationen vom europaischen Festland zu gewinnen und wieder Kontakte zu anderen Regierungen und moglichen Verbundeten zu knupfen Castlereaghs Auswahl von Emissaren fand dabei bei allen Historikern Kritik William Cathcart ein Militar der wenig von komplexen Verhandlungen verstand war als britischer Unterhandler beim Zaren mit der Aufgabe betraut ein enges Bundnis herzustellen 111 Da Grossbritannien bereits in Spanien Krieg fuhrte beschrankten sich die Zusagen auf erhebliche finanzielle Subsidien zur Finanzierung des Kriegs Um Schweden als Partner zu gewinnen bot Castlereagh dem schwedischen Kronprinzen Bernadotte ebenfalls erfolgreich erhebliche Subsidien zur Kriegsfinanzierung an 112 Als sich Preussen im Februar 1813 von Frankreich lossagte und Grossbritannien um Subsidien bat um seinen Kriegseintritt gegen Frankreich zu finanzieren entsandte Castlereagh im Marz 1813 seinen Halbbruder Charles nach Preussen der von allen Seiten als ungeeigneter Diplomat betrachtet wurde 113 Metternich der Johann von Wessenberg als inoffiziellen Emissar nach London sandte um Verhandlungen zu beginnen wurde dagegen weiterhin von Castlereagh zunachst als Gegner angesehen Castlereagh weigerte sich mit Wessenberg zu sprechen 114 Metternich nannte er einen politischen Harlekin und druckte damit den britischen Konsens aus 111 Als Osterreich die Seiten wechselte und Frankreich den Krieg erklarte 115 entsandte er Lord Aberdeen zu Metternich Durch die unterschiedlichen Ansichten der britischen Abgesandten im Lager der Alliierten ausserten diese im Dezember 1813 jedoch den Wunsch mit einem einzigen britischen Bevollmachtigten zu verhandeln 116 Daraufhin reiste Castlereagh als erster britischer Aussenminister im Januar 1814 selbst auf den Kontinent 117 In Basel traf er auf die vorruckenden alliierten Armeen und hatte ein Treffen mit Metternich mit dem er sofort ein Einvernehmen fand Dagegen erkannte er in Bezug auf Zar Alexander dass die ursprungliche Annahmen von Pitt d J in Bezug auf Russland falsch gewesen waren 118 Als Aussenminister war es ihm zu verdanken dass er die Allianz wahrend der entscheidenden Phase des Krieges 1813 und 1814 zusammenhielt Bei Verhandlungen in Chatillon und Chaumont kamen Grossbritannien Osterreich Preussen und Russland zu einem Vertrag der zur Bildung der Quadrupelallianz fuhrte Nach der Niederlage Napoleons und seiner Abdankung zog die Alliierte Armee in Paris ein Castlereagh trat entschlossen fur eine Massigung bei einer Bestrafung Frankreichs ein und sprach sich fur milde Friedensbedingungen aus 119 Im Mai 1815 kam es zum Ersten Pariser Frieden Castlereagh war hier bereits in der Lage so gut wie alle vorherigen britischen Kriegsziele durchzusetzen 120 Ungelost blieb zunachst die polnische Frage da Zar Alexander offenbar das gesamte Polen annektieren wollte und die deutsche Frage da es keine Einigkeit uber die kunftige Grenzziehung in Deutschland gab Bei seiner Ruckkehr nach Britannien wurde Castlereagh wie ein Held empfangen 121 Ein Besuch des Zaren in London entfremdete zudem beide Seiten voneinander Der Zar versuchte erfolglos mit den fuhrenden Kopfen der Opposition Lord Holland amp Lord Grey gegen die Regierung Liverpool zu konspirieren Holland und Grey zeigten sich von Zar Alexander nicht beeindruckt und seine Intrige lief ins Leere Im Ergebnis weckte er somit lediglich bei Regierung und Opposition gleichermassen Misstrauen 122 Zudem erreichten Castlereagh im Aussenministerium immer mehr Berichte aus allen Teilen Europas wo russische Agenten ihren Einfluss geltend machten um fur Unruhen zu sorgen und gegen die jeweiligen Regierungen zu intrigieren 123 nbsp Der Wiener Kongress Castlereagh mittig sitzend Nummeriert 10 Hauptartikel Wiener Kongress Auf dem folgenden Wiener Kongress wo er ebenfalls Grossbritannien vertrat wurde Castlereagh mit dem vollen Ausmass der hegemonialen Bestrebungen Alexanders konfrontiert Hier dominierte die polnische Frage die Verhandlungen Zar Alexander war entschlossen Polen als ganzes zu annektieren und Preussen dafur mit der Annexion von Sachsen zu entschadigen Preussen mit seiner dann nicht zu verteidigenden Ostgrenze ware so zu einem Satelliten Russlands geworden 124 Zudem ware die komplette Annexion Sachsens fur Osterreich und die kleineren deutschen Staaten inakzeptabel gewesen 125 Nach Ansicht von Metternich und Castlereagh ware das Gleichgewicht in Deutschland und Europa dann vollig zerstort worden 126 Die langwierigen Verhandlungen gerieten deshalb in eine Sackgasse Castlereagh und Metternich im Einklang agierend bezogen Frankreichs Vertreter Talleyrand allmahlich heimlich in ihre Beratungen mit ein 127 gemeinsam regten sie Ende Dezember 1814 an dass Talleyrand offiziell an den Konferenzen der Grossen Vier teilnehmen solle Preussen dass sich isoliert und um seine Entschadigung in Form von Sachsen gebracht sah drohte daraufhin offen mit Krieg 128 Im Januar 1815 schlossen Metternich und Castlereagh schliesslich in einem Wechsel der Allianzen mit dem franzosischen Diplomaten Talleyrand ein Defensivbundnis 129 Die Niederlande Bayern und Hannover traten dem Bundnis bei Mit der Aussicht auf einen neuen allgemeinen Krieg konfrontiert lenkten sowohl Preussen als auch Zar Alexander jeweils schliesslich ein 130 Preussen erhielt wie von Castlereagh favorisiert das Rheinland Zar Alexander trat Teile des besetzten Polen ab An diesem Punkt wurde Castlereagh dringend nach England zuruckgerufen da sich Premierminister Liverpool ausserstande sah ohne Castlereagh die Fraktion zu leiten und den Regierungskurs im Unterhaus wirksam zu verteidigen Er wurde durch Arthur Wellesley 1 Duke of Wellington als Hauptbevollmachtigter abgelost 131 Wahrend Castlereagh sich bis 1815 weitgehend in Einklang mit seinen Landsleuten befand brach danach ein latenter Konflikt auf Castlereagh vollfuhrte in den folgenden Jahren zunehmend einen Balanceakt dem eigenen Kabinett und seinen Landsleuten ging sein Engagement in Europa zu weit Seinen Partnern in Europa waren Castlereaghs Zusagen zu wenig da sie formelle Zusagen und Allianzen wunschten Henry Kissinger sieht hier den Widerspruch in den unterschiedlichen geographischen Ausgangspositionen der Lander begrundet Castlereaghs Verbundeter Metternich habe keinen schutzenden Armelkanal gehabt hinter dem er sein Land vor potentiellen Aggressoren wie Frankreich oder Russland zuruckziehen konnte Zudem sei Grossbritannien sich seiner eigenen Institutionen sicher gewesen und damit gleichgultig gegenuber potentiellen Umsturzen in anderen Landern gewesen 132 Metternich dagegen bekampfte die nationalen und liberalen Bewegungen schon aufgrund der innenpolitischen Strukturen Osterreichs Auch in der Zeit nach dem Kongress blieb Russland eine konstante Bedrohung fur das Gleichgewicht der Krafte 133 Auf dem Aachener Kongress von 1818 zeigte Castlereagh erneut sein politisches Geschick als er es verstand den Versuchen des russischen Zaren Alexander zu widerstehen Grossbritannien in die Heilige Allianz einzubinden 134 Zar Alexander der immer starker einem religiosen Mystizismus anhing versuchte in Aachen die bestehende Viererallianz umzuformen und einen allgemeingultige Ordnung in Europa zu erreichten Diese sollte die bestehenden Grenzen garantieren und die innenpolitischen Strukturen alle Lander vor allen moglichen Veranderungen und Umsturzen bewahren 135 Castlereagh lehnte das Prinzip sofort ab im zunehmend isolationistisch gestimmten britischen Kabinett sprach sich der zwischenzeitlich wieder in die Regierung zuruckgekehrt Canning zudem auch gegen das Prinzip regelmassiger Konferenzen aus da Grossbritannien dadurch in kontinentale Angelegenheiten verwickelt werden wurde Im Ergebnis des Kongresses wurde erneut die gemeinsame Solidaritat beschworen die vertraglichen Bindungen blieben aber hinter den Vorstellungen des Zaren zuruck 136 Im Mai 1820 verfasste Castlereagh zudem eine Denkschrift er fuhrte aus dass die Quadrupelallianz einzig dem Zweck gedient habe den Expansionsdrang Frankreichs in Grenzen zu halten und zu kontrollieren nicht aber um die Welt zu regieren oder in anderen Staaten uberall in Europa zu intervenieren Er gestand den Grossmachten lediglich zu in ihren eigenen Einflussspharen aktiv zu intervenieren so wie Osterreich es zuvor in Italien getan habe 137 Bei den folgenden Kongressen von Troppau und Laibach war Castlereagh bereits nicht mehr anwesend er zeigte sich kritisch uber die dort beschlossene Interventionspolitik verteidigte aber im Unterhaus dennoch das Recht der Monarchen auf Intervention um die Harmonie der Allianz zu bewahren 138 Mit dem Ausbruch des Griechischen Aufstands gegen die osmanische Herrschaft kam die Orientalische Frage auf die Tagesordnung Die Griechen genossen einhellige Sympathie in der britischen Offentlichkeit Castlereagh bereitete sich darauf vor beim anstehenden Kongress selbst aufzutreten und gegen eine Intervention der Heiligen Allianz in Spanien zu pladieren 139 Fuhrer des Unterhauses Bearbeiten Als Fuhrer des Unterhauses kam Castlereagh besonders nach 1815 in zunehmendem Masse eine Schlusselrolle in der Regierung zu Premierminister Liverpool und mehrere andere fuhrende Kabinettsmitglieder sassen im Oberhaus so dass Castlereagh bei den Debatten im Unterhaus gewohnlich als fuhrender Regierungsvertreter die Hauptlast trug 140 Zudem war es seine Aufgabe die Geschlossenheit der Regierungsfraktion im Unterhaus sicherzustellen Da Whips als Garanten fur die Fraktionsdisziplin bei Abstimmungen noch keine bedeutende Rolle spielten kam Castlereagh hier eine Schlusselposition zu Grossbritannien befand sich nach 1815 in einer schwierigen okonomischen Lage dazu fuhrten Missernten zu Unzufriedenheit in der Bevolkerung 141 Um die Ordnung zu bewahren antwortete die Regierung darauf bald mit verscharften Gesetzen die von liberalen Kreisen zunehmend als Einschrankung der Freiheit verstanden wurden Castlereagh wurde bald zum Hauptziel von offentlicher Kritik in der Presse und auch der Kunst 1819 veroffentlichte der Dichter Lord Byron sein Poem Don Juan in dem Castlereagh der das hauptsachliche Feindbild war von Byron als ein Par excellence Fall von verbaler Unverstandlichkeit und unterdruckter Sexualitat verspottet wurde 142 nbsp Das Peterloo MassakerIm gleichen Jahr kam es zum sogenannten Peterloo Massaker die lokalen Behorden beschlossen eine friedliche Massendemonstration mit Gewalt aufzulosen was zu 15 Toten und hunderten Verletzten fuhrte 143 Castlereagh der das Vorgehen der Behorden eigentlich fur unverzeihlich hielt kam es als Regierungsmitglied und Fuhrer des Unterhauses im Anschluss zu die Regierung im Unterhaus zu verteidigen 144 Mehr noch als bei seiner Rolle in der Niederschlagung der irischen Rebellion fuhrte das Peterloo Massaker dazu Castlereaghs Ruf als reaktionaren tyrannischen Politiker zu zementieren Percy Bysshe Shelley verfasste als Reaktion auf die Vorgange sein Poem The Masque of Anarchy indem er die Freiheit beschwor zum gewaltfreien Protest aufrief und die ungerechten Formen der Autoritat anprangerte Mehrere Regierungsmitglieder wurden mit einem Thema als Masken dargestellt Castlereagh wurde dabei die Maske des Morders zugeteilt I met Murder on the way He had a mask like Castlereagh Very smooth he looked yet grim Seven bloodhounds followed him dt Unterwegs traf ich einen Morder Er trug eine Maske die wie Castlereagh aussah Sehr geschmeidig sah er aus doch auch grimmig sieben Bluthunde folgten ihm Mit dem erst nach Castlereaghs Tod veroffentlichtem Poem von Shelley und Byrons Attacken wurde ein negatives Bild Castlereaghs nachhaltig gepragt 145 Auch 1820 stand Castlereagh im Zentrum einer offentlichen Kontroverse als Konig Georg IV seine Plane vorantrieb seiner von ihm getrennt lebenden Gattin Caroline von Braunschweig die Rechte einer Konigin vorzuenthalten und die Ehe mit ihr aufzulosen Im Juni 1820 kehrte die bei der einfachen Bevolkerung sehr beliebte Caroline nach London zuruck und wurde von grossen Mengen umjubelt empfangen und nach London eskortiert Konig Georg IV strebte weiter eine Annullierung der Ehe an auf sein Drangen hatte die Regierung das Pains and Penalties Bill ausarbeiten lassen um seiner Gattin die Rechte einer Konigin vorzuenthalten und die Ehe mit ihr aufzulosen Wahrend der Konig weitgehend unpopular war wurde Caroline von Braunschweig von der Bevolkerung bejubelt empfangen 146 Caroline zog bei Freunden ein die nur wenige Hauser von Castlereaghs Haus am St James s Square entfernt wohnten obwohl ihr andere und bessere Raumlichkeiten angeboten worden waren Castlereagh der mit der Angelegenheit personlich betraut worden war wertete das als implizite Kampfansage Erneut wurde er zum Hauptziel von offentlichen Unmutsbekundungen Mobs bildeten sich die Castlereaghs Haus mit Steinen bewarfen und Castlereagh zog daraufhin ins Foreign Office 147 Die Regierung zog den Pains and Penalties Gesetzesentwurf sofort zuruck als klar wurde dass diese Gesetzesvorlage keine Mehrheit im Unterhaus finden wurde 148 Selbstmord Bearbeiten nbsp Der Tod Castlereaghs von George CruikshankTrotz seiner diplomatischen Erfolge beim Volk unbeliebt war Castlereagh das Ziel anhaltender publizistischer Attacken Als Sprecher des Unterhauses war es seine Aufgabe unpopulare Massnahmen der Regierung zu verteidigen Im Juli 1822 gestand Castlereagh seinem Halbbruder Charles dass die Burde der Regierungsverantwortung schwer auf ihm laste und er nach Alternativen und mehr Ruhepausen suche 149 Am 9 August 1822 wurde Castlereagh auf der St James s Street in derangiertem Zustand gesehen Wahrend einer nachfolgenden Audienz bei Georg IV ausserte er in Bezug auf den bevorstehenden Veroneser Kongress die Zeit sei gekommen sich von Europa zu verabschieden ausser ihm und dem Konig gebe es niemanden im Land der Europa kenne und verstehe Danach uberraschte Castlereagh den Konig zunachst mit der Aussage die Polizei suche bereits nach ihm um ihn zu verhaften Man beschuldige ihn des gleichen Verbrechens wie den Bischof von Clogher dieser war im Juli 1822 in einem Pub mit einem jungen Mann und heruntergelassener Hose erwischt worden 150 Der Konig zeigte sich alarmiert uber Castlereaghs Verhalten und versuchte ihn zu beruhigen 151 Wellington als sein engster Freund und Verbundeter im Kabinett besuchte Castlereagh noch am gleichen Tag Castlereagh der Anzeichen von Paranoia zeigte beschuldigte ihn Teil einer Verschworung gegen ihn zu sein 152 In den nicht immer vollig zuverlassigen Erinnerungen von Furstin Dorothea von Lieven habe Castlereagh beim Konig ausgerufen Ich bin verruckt Ich weiss dass ich verruckt bin Auch gegenuber Wellington habe er im Gesprach geaussert Ja ich weiss ich bin verruckt Ich weiss es seit einiger Zeit 153 Wellington schickte danach sofort nach Castlereaghs Arzt Dr Bankhead der ihm Blut abnahm und ihn auf sein Landgut in Kent begleitete wo er unaufhorlich zusammenhanglos redete und phantasierte Vorsorglich wurden ihm seine Pistolen und alle Messer im Haus weggeschlossen 154 Am fruhen Morgen des 12 August 1822 schnitt er sich mit einem unbemerkt gebliebenen Briefoffner die Kehle durch 155 Rezeption BearbeitenReaktion auf den Selbstmord Bearbeiten Castlereaghs Selbstmord sorgte fur ein weites Echo in der Offentlichkeit wobei die Reaktionen zwischen Schock und Jubel weit auseinandergingen Der besturzte Metternich nannte Castlereagh unersetzbar Konig Georg IV kondolierte Liverpool und Castlereaghs Frau 156 Wahrend Henry Hardinge Castlereaghs Tod mit Nelsons Schlachtentod bei Trafalgar verglich und ihn als einen Martyrer stilisierte gab es in der Presse auch an bitterbosen Epigrammen mit beleidigenden Inhalten keinen Mangel Die von William Cobbett herausgegebene Political Register veroffentlichte die Nachricht von Castlereaghs Selbstmord auf seiner Titelseite in Form eines fiktiven Briefs an einen aus politischen Grunden Inhaftierten der in der Tiefe seines Kerkers aus dieser Nachricht Trost und Hoffnung schopfen solle 157 Lord Byron veroffentlichte auf die Nachricht von Castlereaghs Selbstmord hin prompt einige Verse die eine weite Rezeption fanden und mit den Zeilen endeten Also hat Er sich endlich seine Kehle durchgeschnitten Er Wer Der Mann der seinem Land schon lange vorher die Kehle durchgeschnitten hat 158 Dazu veroffentlichte er kurz darauf ein vierzeiliges Epigramm in dem er Reisende dazu anhielt auf Castlereaghs Grab zu urinieren Kritik fur dieses Epigramm erhielt er auch von ausgesprochenen Gegnern Castlereaghs 159 Castlereaghs Tod wurde bei einer Untersuchung als Folge von Wahnvorstellungen beschrieben Er wurde auf Wunsch seiner Frau Emily am 20 August 1822 in einem vollen Staatsbegrabnis in der Westminster Abbey zu Fussen von William Pitt dem Jungeren zu Grabe getragen die Sargtrager in der Westminster Abbey waren die Kabinettsmitglieder Liverpool Wellington Vansittart Sidmouth Ellenborough und Robinson 160 Castlereagh hatte beim Tod seines Vaters 1821 dessen Titel als 2 Marquess of Londonderry geerbt war aber nicht wie dieser als irischer Representative Peer ins House of Lords gewahlt worden Der Titel ging bei seinem Tod an seinen jungeren Halbbruder Charles uber Theorien zu Castlereaghs Selbstmord Kriminalfall oder Krankheit Bearbeiten Wahrend darauf verwiesen wurde dass ein Selbstmord in dieser Zeit kein besonders ungewohnliches Phanomen war war der Selbstmord Castlereaghs ein Schock fur seine Zeitgenossen 161 Zahlreiche Theorien in diversen Publikationen beschaftigen sich mit moglichen Erklarungsversuchen H Montgomery Hyde widmete den Vorgangen 1959 ein Buch The Strange Death of Lord Castlereagh Er stutzte sich auf ein wiederentdecktes Pamphlet von 1855 in dem der Reverend James Richardson auf Grundlage von Enthullungen eines Bekannten von Castlereagh die Geschichte prasentierte dass Castlereagh sich als Erpressungsopfer sah Wahrend er spatabends vom Parlament durch den St James s Park nach Hause gegangen war sei er regelmassig von dort flanierenden Prostituierten angesprochen worden bei einer Gelegenheit im Jahr 1819 habe er ein solches Angebot angenommen und sei der Prostituierten zu einem nahen Bordell gefolgt Dort sei er von mehreren Mannern uberwaltigt worden gleichzeitig habe die Dame sich entkleidet und als ein verkleideter Mann herausgestellt Von diesem Moment an sei er erpresst worden mit der Drohung ihn als Sodomiten blosszustellen 162 Douglas Hurd stutzte sich 2010 ebenfalls auf diese Version 163 Giles Hunt stellte in seinem Buch 2008 eine ganzlich andere Theorie vor Castlereagh habe zum Zeitpunkt seines Selbstmords an Syphilis im Tertiarstadium weit fortgeschrittenem Zustand gelitten 164 Die Syphilis habe er sich in seiner Studienzeit in Cambridge zugezogen was ihn zu seiner Unterbrechung des Studiums gezwungen hatte Als Beweis sah er einen Brief von Castlereagh Onkel Lord Camden an seinen Neffen aus dieser Zeit in dem dieser von einer Krankheit spricht die nicht direkt vor den Frauen eingestanden werden kann Diese Formulierung konne sich nur auf eine Sexuell ubertragbare Erkrankung beziehen 165 1801 und erneut 1808 als er als Kriegsminister zwei Monate ernstlich erkrankt war habe Castlereagh weitere Schube der Krankheit gehabt Auch einige bekannte drastische Gefuhlsausbruche Castlereaghs seien ein Indiz da sie fur eine so selbstbeherrschte Person ganzlich uncharakteristisch seien Weiter verweist er auf Deborah Haydens Buch Pox Genius Madness And The Mysteries Of Syphilis in der diese die Syphilis bei vielen prominenten Menschen nachzuweisen versuchte und dabei davon ausgeht dass zu der Zeit in den meisten europaischen Stadten etwa 15 Prozent der Bevolkerung an der Syphilis litten 166 Hunt zog zur Abklarung einen Neurochirurgen zu Rate der eine Diagnose auf Basis der vorhandenen Fakten aufstellte und die Diagnose Syphilis aufstellte 167 Wie John Bew 2011 erganzend hinzufugte sei durch Hunts Theorie auch erklarbar dass Castlereaghs als glucklich beschriebene Ehe mit seiner Frau Emily kinderlos geblieben sei da er an Unfruchtbarkeit litt 168 Bew halt es gleichzeitig fur moglich dass Castlereagh sich das Leben aufgrund der ursprunglich attestierten Wahnvorstellungen nahm 169 Bewertung seines Wirkens Bearbeiten nbsp Statue Castlereaghs im nordlichen Querschiff der Westminster Abbey vom Bildhauer John Evan Thomas 1850 Castlereagh galt nach seinem Tod als einer der grossen Schurken in der politischen Geschichte des Vereinigten Konigreiches Sein kompromissloses Niederschlagen des Irischen Aufstands 1798 machte ihn in Irland ebenso zu einer verhassten Person wie auch in liberalen Kreisen des Vereinigten Konigreiches Auch sein Einvernehmen mit der Heiligen Allianz nach 1815 fuhrte zu Ablehnung Das Peterloo Massaker ruinierte fur lange Zeit vollends seinen Ruf Wahrend sein Nachfolger Canning fur seine klare Distanzierung zur Heiligen Allianz gefeiert und zum Vertreter eines fortschrittlichen Liberalismus stilisiert wurde wurde Castlereagh in gleichem Mass geschmaht Wie John Bew 2011 vermerkte etablierte sich schnell auch in der Geschichtsschreibung ein wiederkehrendes Muster Auf eine tendenziell gunstige historische Einordnung Castlereaghs folgte jeweils zeitnah eine kritische Replik die Castlereagh als Reaktionar zeichnete 170 Im Jahr 1861 veroffentlichte Archibald Alison die erste ausserst kritisch aufgenommene grosse Studie uber Castlereagh in der er Castlereagh sehr positiv und als politischen Primus inter pares im Kampf gegen Napoleon zeichnete 171 Castlereagh hat fur seine Rolle in der Niederschlagung des irischen Aufstands besonders in Irland starke Kritik und Polemiken auf sich gezogen Wahrend der irische Schriftsteller und Nationalist John Cashel Hoey 1867 Castlereaghs Berater Edward Cooke als den eigentlich Schuldigen ausmachte der ein satanisches Vergnugen daran gehabt hatte Castlereagh auf dunkle Wege zu fuhren zeichnete der einflussreiche irische Nationalist und Autor Francis Joseph Bigger 1906 in seiner Biographie von William Orr das polemische Bild Castlereaghs der uber Spione und Verfuhrer uberall geboten hatte und als perfider Manipulator von Dublin Castle aus selbst die irische Rebellion entfachte um Irland dann in Blut zu tranken und dadurch im Resultat den Act of Union zu bewerkstelligen 172 Der ehemalige Cambridge Absolvent Charles Webster veroffentlichte 1925 seine Studie uber die Aussenpolitik Castlereaghs Webster widersprach der bis dahin vorherrschenden Meinung und argumentierte Castlereagh habe nie versucht Grossbritannien in die Heilige Allianz zu integrieren Bereits in Aachen 1818 habe er sich von der Heiligen Allianz distanziert und Grossbritannien auf einen isolationistischen Kurs gefuhrt Cannings Kurs der Abgrenzung und Isolation habe er so bereits vorweggenommen Castlereagh habe lediglich einen weit konzilianteren Stil gepflegt als Canning der sich auch offentlich scharf von der Heiligen Allianz abgrenzte Webster erhielt fur seine Arbeit vielfaches Lob noch 2011 urteilte John Bew in seiner Biographie Castlereaghs niemand habe mehr dafur getan Castlereaghs Ruf wiederherzustellen als Charles Webster Mit seinen Schlussfolgerungen provozierte Webster den Widerspruch seines Cambridge Zeitgenossen und Bekannten Harold Temperley der 1905 eine Biographie George Cannings und 1925 eine Studie uber Cannings Aussenpolitik veroffentlicht hatte In der Folge kam es zwischen beiden zu einem jahrelangen Disput uber die geschichtliche Einordnung Cannings und Castlereaghs Temperley wies viele von Websters positiven Einschatzungen zuruck und verteidigte Cannings Verdienste als Aussenminister energisch Canning sah er in seiner ersten Amtszeit von 1807 bis 1809 als den eigentlichen Ideengeber von Castlereaghs spaterer Aussenpolitik und charakterisierte Castlereaghs Wirken als Aussenminister als ineffizient 173 Wahrend sie eine immer engere personliche Freundschaft verband trugen Webster und Temperley einen jahrelangen offentlichen Historikerstreit vor allem uber die Gewichtung der jeweiligen Aussenpolitik als auch verschiedene biographische Aspekte wie das Duell zwischen Castlereagh und Canning aus 174 In diversen Artikeln im Cambridge Historical Journal als auch bei offentlichen Debatten stritten beide uber Castlereaghs und Cannings Meriten bevor Temperley schliesslich einraumte dass Castlereagh sicherlich weniger an verdienter Anerkennung und Lob zuteilgeworden war als umgekehrt Canning 175 Henry Kissinger setzte Castlereagh 1957 in seiner kurz darauf als Buch veroffentlichten Dissertation Grossmacht Diplomatie Von der Staatskunst Castlereaghs und Metternichs ein Denkmal dank der Grosse Castlereaghs und seines Verhandlungsgeschicks sei nach der Niederlage Napoleons eine stabile Nachkriegsordnung auf Basis einer neuen Legitimitat etabliert worden die uber 50 Jahre lang Bestand gehabt habe Seine Unterstutzung und Ruckendeckung habe es zudem Metternich wiederholt erlaubt sich den hegemonialen Ambitionen von Zar Alexander zu widersetzen Als europaischster aller britischen Staatsmanner habe er eine Verbindung zu Europa hergestellt und diese auch gegen innere Opposition aufrechterhalten Dies sei umso bemerkenswerter da Castlereagh in seiner gesamten bisherigen Karriere niemals tiefgehende Konzepte und Ideen entwickelt hatte 176 1981 veroffentlichte Wendy Hinde ihre Biographie Castlereaghs Sie legte dabei besonderen Fokus auf Castlereaghs Zeit in Irland und hob hervor dass Castlereagh vor allem auch als Fuhrer des Unterhauses die tragende Stutze von Liverpools Regierung gewesen sei Wie auch andere Biographien schilderte sie Castlereagh als schwierig zu fassenden weil zuruckgezogenen Charakter der essentiell hinter einer liebenswurdigen Fassade wenig von sich preisgegeben habe In den 2000er Jahren verstarkte sich das Interesse an Castlereagh 2007 veroffentlichte Adam Zamoyski seine Darstellung dt 1815 Napoleons Sturz und der Wiener Kongress des Wiener Kongresses Wie die meisten Biographen charakterisierte er Castlereagh als fahigen Politiker mit rascher Auffassungsgabe nicht jedoch als originellen Denker 177 Kissingers positiven Schlussfolgerungen in Bezug auf die Ergebnisse des Wiener Kongresses widersprach er zum einen habe es auch in den Jahren nach 1815 mehrere kleinere Kriege in Europa gegeben weswegen eine wirklich stabile Friedensordnung also nicht erreicht wurde 178 Zum zweiten sei die Friedensordnung des Wiener Kongresses nie vollstandig umgesetzt worden 179 Drittens widersprach er Kissingers Legitimitats Argument beim Wiener Kongress hatten die grossen Machte zwar eine neue Ordnung geschaffen die aber die kleineren Staaten Europas ebenso ignorierte wie die offentliche Meinung 180 2008 veroffentlichte Giles Hunt seine Darstellung des Duells zwischen Castlereagh und Canning in dem er auch biographische Studien der beiden Kontrahenten und eine neue These uber die Ursache von Castlereaghs Selbstmord einbrachte Fur Hunt war es ein Glucksfall dass Castlereagh anstelle von Canning Aussenminister auf dem Wiener Kongress war auch wenn er keine andere politische Linie als Canning vertreten hatte so ware es ihm mit seinem aristokratischen Hintergrund moglich gewesen Zar Alexander die Stirn zu bieten dieser hatte umgekehrt Canning wohl nicht als gleichwertigen Verhandlungspartner betrachtet 181 In seinem Buch und der gleichnamigen BBC Dokumentation Getting Our Way zeichnete der ehemalige britische Botschafter Sir Christopher Meyer 2009 ein ausserst positives Bild Castlereaghs Darauf folgten zahlreiche negative Repliken so meinte der Kolumnist John Lloyd in der Financial Times Meyers Held sei Castlereagh Erz Realist und Architekt des europaischen Konzerts der Grossmachte ein Einklang um nationales Streben zu unterdrucken eine Vision der Welt die man am besten vergesse David Aaronovitch ausserte dazu in der Sunday Times dass Castlereaghs Diplomatie lediglich imperiale Reaktionare fur 100 Jahre lang gestarkt habe Ebenfalls in der Sunday Times ausserte A A Gill Castlereagh sei der verabscheuungswurdige Manipulator auf dem Wiener Kongress der in der Verleugnung der Aufklarung resultiert und die meisten der gewonnenen Freiheiten der amerikanischen und franzosischen Revolution wieder auf Eis gelegt habe 182 Im gleichen Jahr veroffentlichte John Campbell sein Buch Pistols at Dawn Two Hundred Years of Political Rivalry from Pitt and Fox to Blair and Brown in dem er sich mit Castlereagh vor dem Hintergrund der politischen Rivalitat zwischen Castlereagh und Canning auseinandersetzte Auch er betonte wie vormals Charles Webster dass Castlereagh nie der Heiligen Allianz beigetreten sondern sich immer weiter von ihr distanziert habe zudem habe er die Quadrupelallianz nur als Mittel gesehen um die Napoleonische Vorherrschaft zu brechen nicht als weitergehendes Instrument um die Welt zu regieren Insoweit seien trotz der lebenslangen Rivalitat auch die aussenpolitischen Ubereinstimmungen zwischen Castlereagh und Canning zu sehen Castlereagh sei damit einer der beiden Manner die die Grundlagen fur die britische Aussenpolitik im Zenit der britischen imperialen Macht gelegt hatten 183 2010 widmete Douglas Hurd Castlereagh und Canning ein Kapitel in seinem Buch Choose your Weapons The British Foreign Secretary Castlereagh habe als Aussenminister eine traditionelle Politik betrieben die auf dem Gleichgewicht der Machte basierte die Krafte der Veranderung die wahrenddessen unter der Oberflache wirkten habe er ignoriert Damit sei er der Mann der reinen Fakten und Handlungen gewesen dessen Ansichten uber die Macht traditionell territorial und Top down lastig geblieben seien 184 Fur Hurd begrundeten Castlereagh und Canning die zwei rivalisierenden Schulen der britischen Aussenpolitik Wo Cannings Schule unilateral vage idealistisch an Fortschritt und liberalen Interventionismus glaubend sei wurde Castlereaghs Schule die Diplomatie betonen sowie den Aufbau von Allianzen und Institutionen um Frieden und Stabilitat zu sichern 185 2011 folgte die Biographie von John Bew Bew schilderte Castlereaghs Leben tendenziell wohlwollend Er urteilte dass kaum je ein anderer britischer Staatsmann den gleichen Einfluss in der Welt wie Castlereagh erreicht habe obwohl er nicht der brillanteste Staatsmann seiner Generation gewesen sei 186 Ehrungen Bearbeiten Zu Lebzeiten wurde Castlereagh 1814 als Knight Companion des Hosenbandordens und 1816 als Knight Grand Cross des Guelphen Ordens ausgezeichnet Dazu wurde der Castlereagh River im australischen New South Wales im Jahr 1818 nach ihm benannt In der australischen Stadt Sydney ist ein Vorort sowie eine Strasse nach ihm benannt Im Jahr 1850 wurde eine Statue Castlereaghs in der Westminster Abbey errichtet Die Statue die Castlereagh im Ornat des Hosenbandorden darstellt steht im nordlichen Querschiff Bildhauer war John Evan Thomas Castlereagh ist weiter einer der Begrunder des Londoner Travellers Club Anrede in verschiedenen Lebensphasen Bearbeiten nbsp Castlereaghs Signatur1778 1789 Robert Stewart Esquire 1789 1796 Hon Robert Stewart 1796 1797 Robert Stewart Viscount Castlereagh 1797 1814 The Right Honourable Viscount Castlereagh 1814 1821 The Right Honourable Viscount Castlereagh KG 1821 1822 The Most Honourable The Marquess of Londonderry KG GCH PC PC Irland 187 Castlereaghs Wahlkreise fur das britische Unterhaus Bearbeiten1794 1796 Borough Tregony in Cornwall 1796 1797 Borough Orford in Suffolk 1801 1805 County Down 1806 1806 Borough Boroughbridge in Yorkshire 1806 1812 Borough Plympton Erle in Devon 1812 1821 County Down 1821 1822 Borough Orford in SuffolkLiteratur BearbeitenBiografien Christopher John Bartlett Castlereagh Macmillan London 1966 John Bew Castlereagh A Life Oxford University Press Oxford 2012 ISBN 978 0 19 993159 0 Wendy Hinde Castlereagh Collins London 1981 ISBN 978 0 00 216308 8 Douglas Hurd Choose your Weapons The British Foreign Secretary Weidenfeld amp Nicolson London 2010 ISBN 978 0 297 85334 3 Kapitel Castlereagh and Canning S 1 68 Sonstige Literatur John Campbell Pistols at Dawn Two Hundred Years of Political Rivalry from Pitt and Fox to Blair and Brown Vintage Books London 2009 ISBN 978 1 84595 091 0 Kapitel Viscount Castlereagh and George Canning S 57 89 Giles Hunt The Duel Castlereagh Canning and Deadly Cabinet Rivalry I B Tauris London 2008 ISBN 978 1 84511 593 7 H Montgomery Hyde The Rise of Castlereagh Macmillan London 1933 H Montgomery Hyde The Strange Death of Lord Castlereagh Heinemann London 1959 Henry Kissinger Grossmacht Diplomatie Von der Staatskunst Castlereaghs und Metternichs Econ Dusseldorf 1962 Bradford Perkins Castlereagh and Adams England and the United States 1812 1823 University of California Press Berkeley Berkeley 1964 Charles Webster The Foreign Policy of Castlereagh 1815 1822 Britain and the European Alliance G Bell and Sons London 1925 Enzyklopadieartikel Roland Thorne Stewart Robert Viscount Castlereagh and second marquess of Londonderry 1769 1822 In Henry Colin Gray Matthew Brian Harrison Hrsg Oxford Dictionary of National Biography from the earliest times to the year 2000 ODNB Oxford University Press Oxford 2004 ISBN 0 19 861411 X oxforddnb com Lizenz erforderlich Stand Mai 2009 John Andrew Hamilton Stewart Robert 1769 1822 In Sidney Lee Hrsg Dictionary of National Biography Band 54 Stanhope Stovin MacMillan amp Co Smith Elder amp Co New York City London 1898 S 346 358 englisch Volltext Wikisource Londonderry Robert Stewart 2nd Marquess of In Encyclopaedia Britannica 11 Auflage Band 16 L Lord Advocate London 1911 S 969 englisch Volltext Wikisource R G Thorne STEWART Hon Robert 1769 1822 of Mount Stewart co Down In R G Thorne Hrsg The History of Parliament The House of Commons 1790 1820 Secker amp Warburg London 1986 ISBN 0 436 52101 6 historyofparliamentonline org David R Fisher STEWART Robert Visct Castlereagh 1769 1822 of Mount Stewart co Down North Cray Farm nr Bexley Kent and 9 St James s Square Mdx In David R Fisher Hrsg The History of Parliament The House of Commons 1820 1832 Cambridge University Press Cambridge 2009 ISBN 0 521 19314 1 historyofparliamentonline org Verfilmungen amp Dokumentationen Bearbeiten2013 The Extraordinary Life of CastlereaghWeblinks Bearbeiten nbsp Commons Robert Stewart Viscount Castlereagh Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Werke von und uber Robert Stewart 2 Marquess of Londonderry in der Deutschen Digitalen Bibliothek Robert Stewart 2nd Marquess of Londonderry auf thepeerage comAnmerkungen Bearbeiten John Bew Castlereagh A Life Oxford University Press Oxford 2012 S 6 Giles Hunt The Duel Castlereagh Canning and Deadly Cabinet Rivalry I B Tauris London 2008 S 1 John Bew Castlereagh A Life Oxford University Press Oxford 2012 S 7 John Bew Castlereagh A Life Oxford University Press Oxford 2012 S 15 Giles Hunt The Duel Castlereagh Canning and Deadly Cabinet Rivalry I B Tauris London 2008 S 4 John Bew Castlereagh A Life Oxford University Press Oxford 2012 S 374 f John Bew Castlereagh A Life Oxford University Press Oxford 2012 S 73 ff John Bew Castlereagh A Life Oxford University Press Oxford 2012 S 538 John Bew Castlereagh A Life Oxford University Press Oxford 2012 S 484 Giles Hunt The Duel Castlereagh Canning and Deadly Cabinet Rivalry I B Tauris London 2008 S 178 Giles Hunt The Duel Castlereagh Canning and Deadly Cabinet Rivalry I B Tauris London 2008 S 189 John Bew Castlereagh A Life Oxford University Press Oxford 2012 S 15 f Giles Hunt The Duel Castlereagh Canning and Deadly Cabinet Rivalry I B Tauris London 2008 S 9 Giles Hunt The Duel Castlereagh Canning and Deadly Cabinet Rivalry I B Tauris London 2008 S 10 Giles Hunt The Duel Castlereagh Canning and Deadly Cabinet Rivalry I B Tauris London 2008 S 12 f Giles Hunt The Duel Castlereagh Canning and Deadly Cabinet Rivalry I B Tauris London 2008 S 12 a b Giles Hunt The Duel Castlereagh Canning and Deadly Cabinet Rivalry I B Tauris London 2008 S 13 Giles Hunt The Duel Castlereagh Canning and Deadly Cabinet Rivalry I B Tauris London 2008 S 13 f Giles Hunt The Duel Castlereagh Canning and Deadly Cabinet Rivalry I B Tauris London 2008 S 29 Giles Hunt The Duel Castlereagh Canning and Deadly Cabinet Rivalry I B Tauris London 2008 S 30 Das Aquivalent von mindestens 3 Millionen Pfund nach heutiger Rechnung John Bew Castlereagh A Life Oxford University Press Oxford 2012 S 43 f Adam Zamoyski 1815 Napoleons Sturz und der Wiener Kongress Beck Munchen 2014 ubersetzt von Ruth Keen und Erhard Stolting S 60 f Giles Hunt The Duel Castlereagh Canning and Deadly Cabinet Rivalry I B Tauris London 2008 S 32 Giles Hunt The Duel Castlereagh Canning and Deadly Cabinet Rivalry I B Tauris London 2008 S 42 f Giles Hunt The Duel Castlereagh Canning and Deadly Cabinet Rivalry I B Tauris London 2008 S 31 f John Bew Castlereagh A Life Oxford University Press Oxford 2012 S 48 John Bew Castlereagh A Life Oxford University Press Oxford 2012 S 52 Giles Hunt The Duel Castlereagh Canning and Deadly Cabinet Rivalry I B Tauris London 2008 S 32 f John Bew Castlereagh A Life Oxford University Press Oxford 2012 S 5 Giles Hunt The Duel Castlereagh Canning and Deadly Cabinet Rivalry I B Tauris London 2008 S 30 Wahlkreise mit so wenigen Wahlberechtigten dass wenige Grundbesitzer diesen kontrollieren konnten Wendy Hinde Castlereagh Collins London 1981 S 32 f John Bew Castlereagh A Life Oxford University Press Oxford 2012 S 86 John Bew Castlereagh A Life Oxford University Press Oxford 2012 S 87 John Campbell Pistols at Dawn Two Hundred Years of Political Rivalry from Pitt and Fox to Blair and Brown Vintage Books London 2009 S 58 f John Bew Castlereagh A Life Oxford University Press Oxford 2012 S 87 f Wahrend Pitt Umfang und Kompetenzen des Regency Gesetzes moglichst begrenzen wollte stellte sich das irische Parlament auf Seiten des Prinzen von Wales der seinerseits mit Pitts Gegner Charles James Fox verbundet war Pitt wurde dadurch auf die Gefahren aufmerksam die das eigenstandige irische Parlament barg So konnte es in seinen Augen auch leicht Fox bei seinen Initiativen fur einen unvorteilhaften Frieden mit Frankreich unterstutzen Giles Hunt The Duel Castlereagh Canning and Deadly Cabinet Rivalry I B Tauris London 2008 S 33 f William Hague William Pitt the Younger HarperCollins London 2004 S 464 Dublin Castle war der Verwaltungssitz und ein ahnliches Synonym fur die Regierung wie Westminster in London Giles Hunt The Duel Castlereagh Canning and Deadly Cabinet Rivalry I B Tauris London 2008 S 35 f Giles Hunt The Duel Castlereagh Canning and Deadly Cabinet Rivalry I B Tauris London 2008 S 36 f Giles Hunt The Duel Castlereagh Canning and Deadly Cabinet Rivalry I B Tauris London 2008 S 36 Giles Hunt The Duel Castlereagh Canning and Deadly Cabinet Rivalry I B Tauris London 2008 S 38 John Bew Castlereagh A Life Oxford University Press Oxford 2012 S 96 ff Giles Hunt The Duel Castlereagh Canning and Deadly Cabinet Rivalry I B Tauris London 2008 S 38 f John Bew Castlereagh A Life Oxford University Press Oxford 2012 S XXI ff John Bew Castlereagh A Life Oxford University Press Oxford 2012 S 109 Giles Hunt The Duel Castlereagh Canning and Deadly Cabinet Rivalry I B Tauris London 2008 S 40 John Bew Castlereagh A Life Oxford University Press Oxford 2012 S 110 Giles Hunt The Duel Castlereagh Canning and Deadly Cabinet Rivalry I B Tauris London 2008 S 40 f John Bew Castlereagh A Life Oxford University Press Oxford 2012 S 113 John Bew Castlereagh A Life Oxford University Press Oxford 2012 S 113 f Giles Hunt The Duel Castlereagh Canning and Deadly Cabinet Rivalry I B Tauris London 2008 S 41 f Giles Hunt The Duel Castlereagh Canning and Deadly Cabinet Rivalry I B Tauris London 2008 S 42 John Bew Castlereagh A Life Oxford University Press Oxford 2012 S 158 William Hague William Pitt the Younger HarperCollins London 2004 S 441 William Hague William Pitt the Younger HarperCollins London 2004 S 441 f Giles Hunt The Duel Castlereagh Canning and Deadly Cabinet Rivalry I B Tauris London 2008 S 43 f Giles Hunt The Duel Castlereagh Canning and Deadly Cabinet Rivalry I B Tauris London 2008 S 44 William Hague William Pitt the Younger HarperCollins London 2004 S 465 ff William Hague William Pitt the Younger HarperCollins London 2004 S 471 f John Bew Castlereagh A Life Oxford University Press Oxford 2012 S 172 John Bew Castlereagh A Life Oxford University Press Oxford 2012 S 175 f Giles Hunt The Duel Castlereagh Canning and Deadly Cabinet Rivalry I B Tauris London 2008 S 74 Wendy Hinde Castlereagh Collins London 1981 S 109 f Giles Hunt The Duel Castlereagh Canning and Deadly Cabinet Rivalry I B Tauris London 2008 S 73 ff Giles Hunt The Duel Castlereagh Canning and Deadly Cabinet Rivalry I B Tauris London 2008 S 81 John Campbell Pistols at Dawn Two Hundred Years of Political Rivalry from Pitt and Fox to Blair and Brown Vintage Books London 2009 S 61 John Bew Castlereagh A Life Oxford University Press Oxford 2012 S 215 John Bew Castlereagh A Life Oxford University Press Oxford 2012 S 217 Giles Hunt The Duel Castlereagh Canning and Deadly Cabinet Rivalry I B Tauris London 2008 S 84 f John Campbell Pistols at Dawn Two Hundred Years of Political Rivalry from Pitt and Fox to Blair and Brown Vintage Books London 2009 S 63 Giles Hunt The Duel Castlereagh Canning and Deadly Cabinet Rivalry I B Tauris London 2008 S 89 John Campbell Pistols at Dawn Two Hundred Years of Political Rivalry from Pitt and Fox to Blair and Brown Vintage Books London 2009 S 64 Giles Hunt The Duel Castlereagh Canning and Deadly Cabinet Rivalry I B Tauris London 2008 S 91 f Douglas Hurd Choose your Weapons The British Foreign Secretary Weidenfeld amp Nicolson London 2010 S 10 f Giles Hunt The Duel Castlereagh Canning and Deadly Cabinet Rivalry I B Tauris London 2008 S 93 f Giles Hunt The Duel Castlereagh Canning and Deadly Cabinet Rivalry I B Tauris London 2008 S 111 f Giles Hunt The Duel Castlereagh Canning and Deadly Cabinet Rivalry I B Tauris London 2008 S 96 John Campbell Pistols at Dawn Two Hundred Years of Political Rivalry from Pitt and Fox to Blair and Brown Vintage Books London 2009 S 65 Giles Hunt The Duel Castlereagh Canning and Deadly Cabinet Rivalry I B Tauris London 2008 S 105 Giles Hunt The Duel Castlereagh Canning and Deadly Cabinet Rivalry I B Tauris London 2008 S 119 Giles Hunt The Duel Castlereagh Canning and Deadly Cabinet Rivalry I B Tauris London 2008 S 110 Giles Hunt The Duel Castlereagh Canning and Deadly Cabinet Rivalry I B Tauris London 2008 S 110 f Giles Hunt The Duel Castlereagh Canning and Deadly Cabinet Rivalry I B Tauris London 2008 S 112 Giles Hunt The Duel Castlereagh Canning and Deadly Cabinet Rivalry I B Tauris London 2008 S 117 Douglas Hurd Choose your Weapons The British Foreign Secretary Weidenfeld amp Nicolson London 2010 S 16 f Giles Hunt The Duel Castlereagh Canning and Deadly Cabinet Rivalry I B Tauris London 2008 S 120 f John Campbell Pistols at Dawn Two Hundred Years of Political Rivalry from Pitt and Fox to Blair and Brown Vintage Books London 2009 S 69 Douglas Hurd Choose your Weapons The British Foreign Secretary Weidenfeld amp Nicolson London 2010 S 17 Giles Hunt The Duel Castlereagh Canning and Deadly Cabinet Rivalry I B Tauris London 2008 S 136 John Campbell Pistols at Dawn Two Hundred Years of Political Rivalry from Pitt and Fox to Blair and Brown Vintage Books London 2009 S 73 Giles Hunt The Duel Castlereagh Canning and Deadly Cabinet Rivalry I B Tauris London 2008 S 144 John Campbell Pistols at Dawn Two Hundred Years of Political Rivalry from Pitt and Fox to Blair and Brown Vintage Books London 2009 S 74 John Campbell Pistols at Dawn Two Hundred Years of Political Rivalry from Pitt and Fox to Blair and Brown Vintage Books London 2009 S 76 f Giles Hunt The Duel Castlereagh Canning and Deadly Cabinet Rivalry I B Tauris London 2008 S 145 Douglas Hurd Choose your Weapons The British Foreign Secretary Weidenfeld amp Nicolson London 2010 S 18 Giles Hunt The Duel Castlereagh Canning and Deadly Cabinet Rivalry I B Tauris London 2008 S 149 John Campbell Pistols at Dawn Two Hundred Years of Political Rivalry from Pitt and Fox to Blair and Brown Vintage Books London 2009 S 77 John Bew Castlereagh A Life Oxford University Press Oxford 2012 S 272 John Bew Castlereagh A Life Oxford University Press Oxford 2012 S 274 John Bew Castlereagh A Life Oxford University Press Oxford 2012 S 279 f John Bew Castlereagh A Life Oxford University Press Oxford 2012 S 276 f John Bew Castlereagh A Life Oxford University Press Oxford 2012 S 287 f John Bew Castlereagh A Life Oxford University Press Oxford 2012 S 300 John Bew Castlereagh A Life Oxford University Press Oxford 2012 S 300 f Marquess Wellesley der Earl of Moira und Lord Liverpool waren die Kandidaten John Campbell Pistols at Dawn Two Hundred Years of Political Rivalry from Pitt and Fox to Blair and Brown Vintage Books London 2009 S 78 Douglas Hurd Choose your Weapons The British Foreign Secretary Weidenfeld amp Nicolson London 2010 S 23 f Henry Kissinger Grossmacht Diplomatie Von der Staatskunst Castlereaghs und Metternichs Econ Dusseldorf 1962 S 51 ff Adam Zamoyski 1815 Napoleons Sturz und der Wiener Kongress Beck Munchen 2014 ubersetzt von Ruth Keen und Erhard Stolting S 68 Henry Kissinger Grossmacht Diplomatie Von der Staatskunst Castlereaghs und Metternichs Econ Dusseldorf 1962 S 114 a b John Bew Castlereagh A Life Oxford University Press Oxford 2012 S 315 John Bew Castlereagh A Life Oxford University Press Oxford 2012 S 315 f John Bew Castlereagh A Life Oxford University Press Oxford 2012 S 316 Adam Zamoyski 1815 Napoleons Sturz und der Wiener Kongress Beck Munchen 2014 ubersetzt von Ruth Keen und Erhard Stolting S 59 Adam Zamoyski 1815 Napoleons Sturz und der Wiener Kongress Beck Munchen 2014 ubersetzt von Ruth Keen und Erhard Stolting S 113 f Douglas Hurd Choose your Weapons The British Foreign Secretary Weidenfeld amp Nicolson London 2010 S 25 f Douglas Hurd Choose your Weapons The British Foreign Secretary Weidenfeld amp Nicolson London 2010 S 26 Henry Kissinger Grossmacht Diplomatie Von der Staatskunst Castlereaghs und Metternichs Econ Dusseldorf 1962 S 139 f Henry Kissinger Grossmacht Diplomatie Von der Staatskunst Castlereaghs und Metternichs Econ Dusseldorf 1962 S 168 Douglas Hurd Choose your Weapons The British Foreign Secretary Weidenfeld amp Nicolson London 2010 S 30 f Adam Zamoyski 1815 Napoleons Sturz und der Wiener Kongress Beck Munchen 2014 ubersetzt von Ruth Keen und Erhard Stolting S 234 Adam Zamoyski 1815 Napoleons Sturz und der Wiener Kongress Beck Munchen 2014 ubersetzt von Ruth Keen und Erhard Stolting S 246 f Henry Kissinger Grossmacht Diplomatie Von der Staatskunst Castlereaghs und Metternichs Econ Dusseldorf 1962 S 179 ff Henry Kissinger Grossmacht Diplomatie Von der Staatskunst Castlereaghs und Metternichs Econ Dusseldorf 1962 S 113 f Adam Zamoyski 1815 Napoleons Sturz und der Wiener Kongress Beck Munchen 2014 ubersetzt von Ruth Keen und Erhard Stolting S 407 Douglas Hurd Choose your Weapons The British Foreign Secretary Weidenfeld amp Nicolson London 2010 S 31 Henry Kissinger Grossmacht Diplomatie Von der Staatskunst Castlereaghs und Metternichs Econ Dusseldorf 1962 S 198 ff Heinz Duchhardt Der Wiener Kongress Munchen 2013 S 87 Henry Kissinger Grossmacht Diplomatie Von der Staatskunst Castlereaghs und Metternichs Econ Dusseldorf 1962 S 200 f Henry Kissinger Grossmacht Diplomatie Von der Staatskunst Castlereaghs und Metternichs Econ Dusseldorf 1962 S 201 Douglas Hurd Choose your Weapons The British Foreign Secretary Weidenfeld amp Nicolson London 2010 S 34 Giles Hunt The Duel Castlereagh Canning and Deadly Cabinet Rivalry I B Tauris London 2008 S 159 Henry Kissinger Grossmacht Diplomatie Von der Staatskunst Castlereaghs und Metternichs Econ Dusseldorf 1962 S 44 Henry Kissinger Grossmacht Diplomatie Von der Staatskunst Castlereaghs und Metternichs Econ Dusseldorf 1962 S 258 ff Henry Kissinger Grossmacht Diplomatie Von der Staatskunst Castlereaghs und Metternichs Econ Dusseldorf 1962 S 262 ff Henry Kissinger Grossmacht Diplomatie Von der Staatskunst Castlereaghs und Metternichs Econ Dusseldorf 1962 S 268 Henry Kissinger Grossmacht Diplomatie Von der Staatskunst Castlereaghs und Metternichs Econ Dusseldorf 1962 S 272 f Wendy Hinde Castlereagh Collins London 1981 S 263 f Douglas Hurd Choose your Weapons The British Foreign Secretary Weidenfeld amp Nicolson London 2010 S 46 f Douglas Hurd Choose your Weapons The British Foreign Secretary Weidenfeld amp Nicolson London 2010 S 48 ff Douglas Hurd Choose your Weapons The British Foreign Secretary Weidenfeld amp Nicolson London 2010 S 44 Douglas Hurd Choose your Weapons The British Foreign Secretary Weidenfeld amp Nicolson London 2010 S 37 f John Bew Castlereagh A Life Oxford University Press Oxford 2012 S 458 f John Bew Castlereagh A Life Oxford University Press Oxford 2012 S 462 f John Bew Castlereagh A Life Oxford University Press Oxford 2012 S 463 John Bew Castlereagh A Life Oxford University Press Oxford 2012 S 463 f John Bew Castlereagh A Life Oxford University Press Oxford 2012 S 487 John Bew Castlereagh A Life Oxford University Press Oxford 2012 S 491 John Bew Castlereagh A Life Oxford University Press Oxford 2012 S 493 John Bew Castlereagh A Life Oxford University Press Oxford 2012 S 539 John Bew Castlereagh A Life Oxford University Press Oxford 2012 S 541 John Bew Castlereagh A Life Oxford University Press Oxford 2012 S 542 John Bew Castlereagh A Life Oxford University Press Oxford 2012 S 542 f John Bew Castlereagh A Life Oxford University Press Oxford 2012 S 554 John Bew Castlereagh A Life Oxford University Press Oxford 2012 S 542 f John Bew Castlereagh A Life Oxford University Press Oxford 2012 S 544 John Bew Castlereagh A Life Oxford University Press Oxford 2012 S 546 John Bew Castlereagh A Life Oxford University Press Oxford 2012 S 547 John Bew Castlereagh A Life Oxford University Press Oxford 2012 S 547 f John Bew Castlereagh A Life Oxford University Press Oxford 2012 S 548 John Bew Castlereagh A Life Oxford University Press Oxford 2012 S 548 f John Bew Castlereagh A Life Oxford University Press Oxford 2012 S 546 f John Bew Castlereagh A Life Oxford University Press Oxford 2012 S 552 f Douglas Hurd Choose your Weapons The British Foreign Secretary Weidenfeld amp Nicolson London 2010 S 52 Giles Hunt The Duel Castlereagh Canning and Deadly Cabinet Rivalry I B Tauris London 2008 S 180 ff Giles Hunt The Duel Castlereagh Canning and Deadly Cabinet Rivalry I B Tauris London 2008 S 181 Giles Hunt The Duel Castlereagh Canning and Deadly Cabinet Rivalry I B Tauris London 2008 S 182 Giles Hunt The Duel Castlereagh Canning and Deadly Cabinet Rivalry I B Tauris London 2008 S 187 ff John Bew Castlereagh A Life Oxford University Press Oxford 2012 S 555 John Bew Castlereagh A Life Oxford University Press Oxford 2012 S 556 John Bew Castlereagh A Life Oxford University Press Oxford 2012 S XI ff John Bew Castlereagh A Life Oxford University Press Oxford 2012 S 574 f John Bew Castlereagh A Life Oxford University Press Oxford 2012 S 110 ff Harold Temperley The Life of Canning London 1905 S 279 Giles Hunt The Duel Castlereagh Canning and Deadly Cabinet Rivalry I B Tauris London 2008 S 150 John Bew Castlereagh A Life Oxford University Press Oxford 2012 S XI Henry Kissinger Grossmacht Diplomatie Von der Staatskunst Castlereaghs und Metternichs Econ Dusseldorf 1962 S 40 f Adam Zamoyski 1815 Napoleons Sturz und der Wiener Kongress Beck Munchen 2014 ubersetzt von Ruth Keen und Erhard Stolting S 62 Adam Zamoyski 1815 Napoleons Sturz und der Wiener Kongress Beck Munchen 2014 ubersetzt von Ruth Keen und Erhard Stolting S 613 f Adam Zamoyski 1815 Napoleons Sturz und der Wiener Kongress Beck Munchen 2014 ubersetzt von Ruth Keen und Erhard Stolting S 614 Adam Zamoyski 1815 Napoleons Sturz und der Wiener Kongress Beck Munchen 2014 ubersetzt von Ruth Keen und Erhard Stolting S 615 Giles Hunt The Duel Castlereagh Canning and Deadly Cabinet Rivalry I B Tauris London 2008 S 185 John Bew Castlereagh A Life Oxford University Press Oxford 2012 S XII John Campbell Pistols at Dawn Two Hundred Years of Political Rivalry from Pitt and Fox to Blair and Brown Vintage Books London 2009 S 88 f Douglas Hurd Choose your Weapons The British Foreign Secretary Weidenfeld amp Nicolson London 2010 S 67 Douglas Hurd Choose your Weapons The British Foreign Secretary Weidenfeld amp Nicolson London 2010 S 67 f John Bew Castlereagh A Life Oxford University Press Oxford 2012 S 558 f Londonderry Earls and Marquesses of In Encyclopaedia Britannica 11 Auflage Band 16 L Lord Advocate London 1911 S 968 englisch Volltext Wikisource VorgangerAmtNachfolgerRobert StewartMarquess of Londonderry 1821 1822Charles StewartAussenminister des Vereinigten Konigreichs Fox Grantham Fox Temple Leeds Grenville Hawkesbury Harrowby Mulgrave Fox Howick Canning Bathurst Wellesley Castlereagh Canning Dudley Aberdeen Palmerston Wellington Palmerston Aberdeen Palmerston Granville Malmesbury Russell Clarendon Malmesbury Russell Clarendon Stanley Clarendon Granville Derby Salisbury Granville Salisbury Rosebery Iddesleigh Salisbury Rosebery Kimberley Salisbury Lansdowne Grey Balfour Curzon MacDonald Chamberlain Henderson Reading Simon Hoare Eden Halifax Eden Bevin Morrison Eden Macmillan Lloyd Home Butler Gordon Walker Stewart Brown Stewart Douglas Home Callaghan Crosland Owen Carrington Pym Howe Major Hurd Rifkind Cook Straw Beckett Miliband Hague Hammond Johnson Hunt Raab Truss Cleverly Cameron Siehe auch Foreign Commonwealth and Development Office Normdaten Person GND 11851962X lobid OGND AKS LCCN n50041547 VIAF 15560591 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME Stewart Robert 2 Marquess of LondonderryALTERNATIVNAMEN Lord Castlereagh Stewart Robert Viscount CastlereaghKURZBESCHREIBUNG irisch englischer Politiker Mitglied des House of CommonsGEBURTSDATUM 18 Juni 1769GEBURTSORT DublinSTERBEDATUM 12 August 1822STERBEORT London nbsp Dieser Artikel wurde am 4 Juli 2023 in dieser Version in die Liste der exzellenten Artikel aufgenommen Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Robert Stewart 2 Marquess of Londonderry amp oldid 239438141