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Monarchenkongresse werden die vier Nachfolgekongresse zum Wiener Kongress 1814 15 zwischen 1818 und 1822 genannt auf denen die Monarchen der Signatarstaaten der Heiligen Allianz unter Federfuhrung des osterreichischen Staatskanzlers Furst Metternich uber jeweils aktuelle Probleme berieten Neben territorialen und Erbfolgefragen ging es dabei insbesondere um die Verhinderung eines Umsturzes der bestehenden aussen und innenpolitischen Ordnung etwa durch Revolutionen und Unabhangigkeitsbewegungen im Sinne der Restaurationspolitik des Vormarz Inhaltsverzeichnis 1 Liste der Kongresse 2 Ergebnisse 3 Folgen 4 Literatur 5 Weblinks 6 EinzelnachweiseListe der Kongresse BearbeitenDie Monarchenkongresse und ihr jeweiliger Verhandlungsgegenstand waren im Einzelnen der Aachener Kongress 1818 endgultige Regelung der Reparationszahlungen des besiegten Frankreich Beitritt Frankreichs zur Heiligen Allianz Bereinigung des bayerisch badischen Grenzstreits zugunsten Badens der Troppauer Furstenkongress 1820 der Carbonari Aufstand im Konigreich beider Sizilien die Spanische Revolution die Liberale Revolution in Portugal der Laibacher Kongress 1821 nochmals der neapolitanische sowie der sardisch piemontesische Carbonari Aufstand der Veroneser Kongress 1822 die Griechische Revolution sowie die Franzosische Invasion in Spanien Die Verhandlungen der Kongresse sind im Einzelnen dokumentiert 1 die Daten der Zusammenkunfte sind auch kalendarisch erfasst 2 Ergebnisse BearbeitenGrundsatzlich hatten die Monarchenkongresse das Ziel im Sinne der Restauration alle konstitutionalistischen und demokratischen sowie auch nationalen Unabhangigkeits wie in Griechenland und Einigungsbestrebungen wie im Deutschen Bund und in den italienischen Staaten in Europa zu unterdrucken und zu ersticken Mit dieser dogmatischen Zielsetzung verbunden waren aber immer auch die territorialen und merkantilen Interessen der einzelnen beteiligten Staaten insbesondere der vier Grossmachte Russland England Osterreich und Frankreich Seit dem Troppauer Kongress 1820 kam es nach und nach zu entsprechenden Interessenkonflikten insbesondere zwischen Frankreich und spater auch England einerseits und Osterreich andererseits in der italienischen Frage sowie zwischen England und Russland in der orientalischen Frage Diese Interessenkonflikte fuhrten insbesondere seit 1822 zur Distanzierung Englands von Russland und Osterreich sowie auch Frankreich das nach seiner Wiederaufnahme in die europaische Pentarchie nach der Niederlage von 1814 15 und der bourbonischen Restauration bis 1830 zum einen eine restaurativ interventionistische Politik gegenuber den iberischen Staaten verfolgte sich aber zum anderen in der orientalischen Frage aufgrund kolonialer Interessen gegen England stellte In der italienischen Frage hatte Osterreich dessen Dynastie die Habsburger in drei souveranen italienischen Staaten sowie der osterreichischen Provinz Lombardo Venetien absolutistisch herrschte anfangs England auf seiner Seite lehnte sich aber nach dem Ubergang der britischen Regierung von Lord Castlereagh auf George Canning im Jahr 1822 womit auch ein aussenpolitischer Paradigmenwechsel vom Prinzip der Balance of power hin zum Selbstbestimmungsrecht der Volker verbunden war enger an Russland an Folgen BearbeitenIn letzter Konsequenz stellten sich die drei Grundungsstaaten der Heiligen Allianz Russland Osterreich und das kolonial und aussenpolitisch weitgehend uninteressierte Preussen als ihr harter Kern heraus wahrend seit den 1820er Jahren England und seit der Julirevolution 1830 auch mehr und mehr Frankreich eine eigene Aussenpolitik verfolgten die nicht mehr am konservativen Dogma sondern an eigenen Machtinteressen aber auch humanitaren Grundsatzen orientiert war Die Heilige Allianz jener drei Grundungsstaaten wurde durch das gemeinschaftliche gegenrevolutionare Vorgehen in der Revolution von 1848 49 nochmals zusammengeschweisst bis sie im Krimkrieg 1853 1856 mit der Abwendung Osterreichs von Russland endgultig zerbrach Literatur BearbeitenVolker Schafer Monarchenkongresse In Gerhard Taddey Hrsg Lexikon der deutschen Geschichte Ereignisse Institutionen Personen Von den Anfangen bis zur Kapitulation 1945 3 uberarbeitete Auflage Kroner Stuttgart 1998 ISBN 3 520 81303 3 S 853 Weblinks BearbeitenMachtekongresse 1818 1822 Digitale Edition hrsg von Karin Schneider unter Mitarbeit von Stephan Kurz Wien Osterreichische Akademie der Wissenschaften Institut fur Neuzeit und Zeitgeschichtsforschung 2018 http maechtekongresse acdh oeaw ac at Einzelnachweise Bearbeiten https maechtekongresse acdh oeaw ac at pages toc html https maechtekongresse acdh oeaw ac at pages calendar html Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Monarchenkongresse amp oldid 212891829