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Die 47 Wahl des Prasidenten der Vereinigten Staaten von Amerika fand am 7 November 1972 statt Richard Nixon konnte seine Wiederwahl gegen den Demokraten George McGovern gewinnen und blieb damit 37 Prasident der USA Die Wiederwahl Nixons war der hochste Sieg den die Republikaner bei den US Prasidentenwahlen im Verhaltnis der abgegebenen Wahlerstimmen je erringen konnten Bei der Wahl 1984 konnte Ronald Reagan das Ergebnis nach Wahlmannern allerdings noch ubertreffen 1968 1976 47 PrasidentschaftswahlSiegel des Prasidenten der Vereinigten Staaten7 November 1972538 WahlleuteRepublikanische ParteiRichard Nixon Spiro AgnewWahlleute 520 1 96 7 Stimmen 47 168 710 60 7 Demokratische ParteiGeorge McGovern Sargent ShriverWahlleute 17 3 1 Stimmen 29 173 222 37 5 Wahlergebnisse nach Bundesstaat 49 Staaten Nixon Agnew 1 Staat DC McGovern ShriverGewahltes Electoral College17 1 520 17 1 520 Electoral College Nixon 520 McGovern 17 Hospers 1Prasident der Vereinigten StaatenVor der WahlRichard NixonRepublikanische Partei GewahltRichard NixonRepublikanische Partei Inhaltsverzeichnis 1 Kandidaten 1 1 Republikaner 1 2 Demokraten 1 3 Sonstige 2 Wahlkampf 3 Ergebnis 4 Watergate Einbruch und schmutzige Tricks 5 Literatur 6 Weblinks 7 AnmerkungenKandidaten Bearbeiten nbsp Prasident Richard NixonRepublikaner Bearbeiten Die Republikanische Partei nominierte Amtsinhaber Richard Nixon und Vizeprasident Spiro Agnew als Kandidat fur die Vizeprasidentschaft Bei der Republican National Convention in Miami Beach erhielt Prasident Nixon 1323 von 1324 Stimmen lediglich ein Delegierter aus New Mexico votierte fur den liberalen Kongressabgeordneten Pete McCloskey aus Kalifornien Ansonsten hatte sich nur John M Ashbrook konservatives Kongressmitglied aus Ohio ernsthaft um die republikanische Nominierung beworben unterlag in den Vorwahlen Nixon aber deutlich nbsp Senator George McGovern aus South DakotaDemokraten Bearbeiten Die Demokraten hatten im Zuge einer innerparteilichen Reform die Zahl der Vorwahlen deutlich erhoht so dass diese ab nun zum bestimmenden Faktor bei der Kandidatenauswahl wurden und sich Macht und Einfluss der regionalen Parteibosse entsprechend verringerten Nominiert wurden Senator George McGovern aus South Dakota fur das Amt des Prasidenten und Sargent Shriver fur das Amt des Vizeprasidenten Shrivers Nominierung erfolgte allerdings erst nachdem der ursprungliche Kandidat Thomas Eagleton Senator aus Missouri seine Kandidatur hatte zuruckziehen mussen Es war bekannt geworden dass sich Eagleton wegen Depressionen einer Elektroschocktherapie unterzogen habe Dies machte ihn in den Augen der Offentlichkeit als potenziellen Kandidaten fur ein hohes Staatsamt unwahlbar Der politisch weit links stehende McGovern galt ursprunglich als Aussenseiter profitierte jedoch von der unerwarteten Schwache des anfangs als Favoriten gehandelten demokratischen Vizeprasidentschaftskandidaten von 1968 Edmund Muskie dessen Image durch den Eindruck er sei bei einer Rede in Tranen ausgebrochen und somit nervlich nicht robust genug fur das Prasidentenamt schweren Schaden genommen hatte Auch Ex Vizeprasident Hubert H Humphrey der demokratische Prasidentschaftskandidat von 1968 versuchte es erneut Er scheiterte jedoch trotz Unterstutzung der Gewerkschaften und einiger Vorwahlsiege da er wegen seines seinerzeitigen Eintretens fur den Vietnamkrieg keinen Kontakt zu jungeren Wahlern fand Ein weiterer starker Gegenkandidat George Wallace Gouverneur von Alabama und uberlegener Vorwahlsieger in Florida musste seine Wahlkampagne vorzeitig abbrechen nachdem er bei einem Attentat lebensgefahrlich verletzt worden war und in der Folge gelahmt blieb Edward Kennedy ebenfalls ein moglicher Kandidat hatte schon 1969 durch sein fragwurdiges Verhalten bei einem Autounfall bei dem die Beifahrerin ums Leben gekommen war alle Chancen verspielt Mit Shirley Chisholm bewarb sich erstmals eine Afroamerikanerin fur eine der beiden grossen Parteien um das Prasidentenamt sie erzielte beim Nominierungsparteitag das viertbeste Ergebnis nach McGovern Wallace und Henry M Jackson Der Parteitag verlief teilweise chaotisch McGovern konnte seine Nominierungsrede erst lange nach Mitternacht und somit weitgehend ohne TV Publikum halten Sonstige Bearbeiten Das weitere Feld der Kandidaten die aber alle chancenlos blieben beinhaltete John Hospers von der Libertarian Party der uberraschenderweise eine Wahlmannerstimme aus Virginia bekam sowie John G Schmitz von der American Independent Party Linda Jenness von der Sozialistischen Arbeiterpartei Gus Hall von der Kommunistischen Partei und Benjamin Spock von der People s Party Alle diese Kandidaten spielten im Wahlkampf keine Rolle Wahlkampf Bearbeiten nbsp Richard Nixon wahrend des WahlkampfsDer Wahlkampf zwischen Nixon und McGovern entwickelte sich zu einem der einseitigsten der jungeren amerikanischen Geschichte Wahrend Nixon auf eine robuste Wirtschaft und eine Reihe vor allem aussenpolitischer Erfolge wie die Wiederaufnahme der diplomatischen Beziehungen zur Volksrepublik China Entspannungspolitik mit der UdSSR sowie den stufenweise erfolgenden Abzug der US Truppen aus Vietnam verweisen konnte erschien McGovern vielen Amerikanern wegen seines Eintretens fur ein sofortiges Ende des amerikanischen Engagements in Vietnam samt Begnadigung aller Kriegsdienstverweigerer sowie fur eine liberale Drogen und Abtreibungsgesetzgebung als politisch viel zu weit links um fur das Weisse Haus infrage zu kommen Die Republikaner attackierten dies persiflierend mit dem Wahlkampfslogan Amnesty Acid and Abortion deutsch Amnestie LSD und Abtreibung 2 Ausserdem wurde ihm mangelnde politische Urteilskraft und Wankelmutigkeit in Bezug auf seinen ursprunglichen Vizeprasidentschaftskandidaten Thomas Eagleton vorgeworfen den er nach dem Bekanntwerden von dessen psychischen Problemen letztlich fallen liess obwohl er nur wenige Tage zuvor noch erklart hatte tausendprozentig hinter ihm zu stehen 3 Als diverse Meinungsumfragen immer deutlicher McGoverns Chancenlosigkeit signalisierten gingen auch zahlreiche demokratische Kongress Senats und Gouverneurskandidaten die um ihre eigene Wahl furchteten auf Distanz zu ihm wodurch er nach und nach an innerparteilicher Unterstutzung verlor Am Wahltag gelang es ihm daher nur den Bundesstaat Massachusetts fur sich zu entscheiden alle ubrigen 49 Bundesstaaten gewann Nixon Bis heute ist dies die letzte Wahl bei der ein republikanischer Prasidentschaftskandidat eine Mehrheit in Minnesota erhielt Nach Nixon siegten dort bei allen nachfolgenden Prasidentschaftswahlen ausnahmslos Kandidaten der Demokraten Von zeitgenossischen politischen Beobachtern wurde McGoverns Debakel zusammen mit dem ahnlich schlechten Abschneiden des sehr weit rechts stehenden republikanischen Kandidaten Barry Goldwater acht Jahre zuvor als Indiz dafur gewertet das Prasidentschaftswahlen in den USA von ideologisch sehr exponierten Kandidaten nicht zu gewinnen seien Diese These gilt jedoch seit dem deutlichen Wahlsieg 1980 des deklariert konservativen Ronald Reagan als widerlegt Heute herrscht die Meinung vor dass 1972 Nixon wahrscheinlich von keinem demokratischen Kandidaten zu schlagen gewesen ware wenngleich die Niederlage durch eine Reihe politischer Fehler McGoverns ubermassig hoch ausfiel Ergebnis BearbeitenKandidat Partei Stimmen WahlmannerAnzahl ProzentRichard Nixon Republikaner 47 168 710 60 7 520George McGovern Demokrat 29 173 222 37 5 17John Hospers Libertarian 3 674 lt 0 01 1John G Schmitz American Independant 1 100 868 1 4 Andere 297 553 0 4 Gesamt 78 448 356 100 538Watergate Einbruch und schmutzige Tricks Bearbeiten Hauptartikel Watergate Affare Am 17 Juni 1972 kurz nach dem Ende der Vorwahlen wurden funf Manner bei einem Einbruch in das Wahlkampf Hauptquartier der Demokraten im Watergate Gebaudekomplex in Washington D C ertappt wo sie versuchten Abhoranlagen anzubringen Der Einbruch erregte betrachtliches Aufsehen da naturlich die Frage nach moglichen Hintermannern auftauchte und diese in den Reihen des politischen Gegners also der Republikaner vermutet wurden Den Ermittlungsbehorden gelang es jedoch zunachst nicht eine direkte Verbindung zwischen den Einbrechern die von ihrem Aussageverweigerungsrecht Gebrauch machten und dem Komitee zur Wiederwahl des Prasidenten bzw zum Weissen Haus selbst herzustellen weshalb der Fall schnell von den Titelseiten der Zeitungen verschwand und im Wahlkampf nur eine untergeordnete Rolle spielte Erst nach dem erneuten Wahlsieg Nixons brachten Zeitungsrecherchen der Washington Post und ein Untersuchungsausschuss des Senates zutage dass der Einbruch nur ein Teil einer Reihe illegaler Aktivitaten Nixons und seiner Manner gewesen sei was 1974 zur Einleitung eines Amtsenthebungsverfahrens impeachment fuhrte der Prasident einer Anklageerhebung jedoch durch seinen Rucktritt zuvorkam Im Zuge dieser Ermittlungen wurde auch bekannt dass die Republikaner 1972 durch Anwendung so genannter schmutziger Tricks versucht hatten Einfluss auf den Nominierungsprozess der Demokraten zu nehmen So stammten beispielsweise anonyme Briefe an eine lokale Zeitung in New Hampshire in welchen kurz vor der dortigen Vorwahl behauptet worden ist der zum damaligen Zeitpunkt favorisierte Kandidat Muskie habe sich abfallig uber die franzosischsprachige Minderheit geaussert Canuc Letter und seine Frau bediene sich einer vulgaren Sprache bzw habe ein Alkoholproblem diese Behauptungen stammten in Wahrheit von Mitarbeitern des Nixon Lagers Alle diese Behauptungen waren frei erfunden und dienten nur dem Zweck eine Nominierung Muskies der als gefahrlichster der demokratischen Bewerber angesehen wurde moglichst zu verhindern Aufgrund dieser Vorkommnisse wurde das rechtmassige Zustandekommen der Wahl 1972 vereinzelt angezweifelt ein offizieller Einspruch erfolgte jedoch nicht Literatur BearbeitenDonald Richard Deskins Hanes Walton Sherman C Puckett Presidential Elections 1789 2008 County State and National Mapping of Election Data University of Michigan Ann Arbor 2010 ISBN 978 0 472 11697 3 S 449 458 Kapitel 49 Richard M Nixon s Reelection Hunter S Thompson Angst und Schrecken im Wahlkampf Heyne Verlag 2008 ISBN 978 3 453 40618 6 Paul F Boller Presidential Campaigns From George Washington to George W Bush 2 verbesserte Auflage Oxford University Press New York 2004 ISBN 978 0 19 516716 0 S 333 341 1972 Another Nixon Triumph Weblinks Bearbeiten nbsp Commons US Prasidentschaftswahl 1972 Sammlung von Bildern Videos und AudiodateienAnmerkungen Bearbeiten 521 Wahlmanner hatten Nixon Agnew bei der Wahl erreicht allerdings stimmte ein Wahlmann aus der Delegation von Virginia fur den Libertaren John Hospers als Prasident wodurch Nixon nur 520 Stimmen im Wahlkollegium erreichte Susan B Hansen The Politics of Sex Public Opinion Parties and Presidential Elections Routledge New York 2014 ISBN 978 0 415 87058 0 S 89 Vgl dazu James N Giglio The Eagleton Affair Thomas Eagleton George McGovern and the 1972 VicePresidential Nomination In Presidential Studies Quarterly Vol 39 No 4 Dezember 2009 S 647 676 Prasidentschaftswahlen in den Vereinigten Staaten1789 1792 1796 1800 1804 1808 1812 1816 1820 1824 1828 1832 1836 1840 1844 1848 1852 1856 1860 1864 1868 1872 1876 1880 1884 1888 1892 1896 1900 1904 1908 1912 1916 1920 1924 1928 1932 1936 1940 1944 1948 1952 1956 1960 1964 1968 1972 1976 1980 1984 1988 1992 1996 2000 2004 2008 2012 2016 2020 2024Wahl des Vizeprasidenten1973 1974 nbsp nbsp Gouverneurswahlen Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Prasidentschaftswahl in den Vereinigten Staaten 1972 amp oldid 232998048