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Gus Hall 8 Oktober 1910 im Cherry Township Minnesota als Arvo Kustaa Hallberg auch Arvo Kusta Halberg 1 13 Oktober 2000 in New York City weitere Alternativnamen John Hollberg Gaspar Hall Arvie Hallbert 2 war ein US amerikanischer Politiker der Kommunistischen Partei der USA CPUSA Von 1959 bis sieben Monate vor seinem Tod war er deren Generalsekretar Innerhalb der CPUSA vertrat er eine starke Anlehnung an die Sowjetunion Bei den Prasidentschaftswahlen 1972 1976 1980 und 1984 war Hall Prasidentschaftskandidat der CPUSA Gus Hall im Jahr 1976Unterschrift Halls Inhaltsverzeichnis 1 Leben 1 1 Herkunft und Jugend 1 2 Beginnende politische Karriere 1 3 Nachkriegsjahre und Aufstieg an die Spitze der CPUSA 1 4 Prasidentschaftskandidaturen und Ende der politischen Karriere 1 5 Lebensende und Nachwirkung 2 Politische Einordnung 3 Kritik 4 Veroffentlichungen 4 1 Mitwirkung 4 2 Deutschsprachige Ubersetzungen 5 Literatur 6 Weblinks 7 EinzelnachweiseLeben BearbeitenHerkunft und Jugend Bearbeiten Hall war das funfte von zehn Kindern finnischer Einwanderer aus der Gegend von Lapua und kam in der Mesabi Range einer landlichen Region im Nordosten Minnesotas zur Welt Diese vom Bergbau gepragte Region galt als ein Zentrum finnischer Immigranten mit teilweise radikalen politischen Ansichten 3 Den finnischen Akzent seiner Heimat legte er nie ab 2 Schon seine Eltern Matt ein Bergmann 4 und Susannah Hallberg waren Kommunisten Mitglieder der Gewerkschaft Industrial Workers of the World und entstammten laut Hall Familien die seit Generationen Radikale und Revolutionare als Familienmitglieder hatten 5 In den USA diente ihr Haus auch als Ubernachtungsstation fur durchreisende Kommunisten 6 Sein Vater beteiligte sich im Jahr 1919 an der Grundung der CPUSA 7 Aus diesem Grund wurde Matt Hallberg auf eine Schwarze Liste Blacklist gesetzt was fur ihn bedeutete dass ihm als Bergmann alle Chancen auf Anstellung genommen waren Durch diese erzwungene Arbeitslosigkeiten hungerte nach Halls Ausfuhrungen die Familie stets 8 Im Alter von 15 Jahren verliess er nach der achten Klasse die Schule und arbeitete im Nordwesten Minnesotas als Holzfaller um seine Eltern finanziell unterstutzen zu konnen 1 1927 trat Hall mit 17 Jahren wohl auch auf Grund einer Werbung seines Vaters in die Jugendorganisation der CPUSA ein die Young Communist League YCL 8 deren Organisator fur den nordlichen mittleren Westen er innerhalb eines Jahres wurde 1 Beginnende politische Karriere Bearbeiten Von 1931 bis 1933 konnte Hall nach einer internen Auswahl der CPUSA in Moskau an der internationalen Lenin Schule studieren Dort soll er auch Guerillataktiken sowie Verwendungsmoglichkeiten der Sabotage gelernt haben 8 9 Nach seiner Ruckkehr nach Minnesota nahm Hallberg an einem vom Trotzkisten Farrell Dobbs organisierten Streik teil woraufhin er wie bereits sein Vater auf die Blacklist gesetzt wurde und seinen Namen andern musste da er keine Moglichkeit mehr sah unter seinem alten Namen Geld zu verdienen Als neuen Namen wahlte er Gus Hall der sich recht stark an seinem zweiten Namen Kustaa und seinem Nachnamen Halberg orientierte Diesen Namen trug er ab dem Jahr 1935 auch gerichtlich bestatigt 1 Im Jahr 1934 sass er insgesamt sechs Monate im Gefangnis weil er Krawalle bei einem Streik der Lkw Fahrer in Minneapolis verursacht haben soll 1 Zu dieser Zeit engagierte er sich nach seiner Anwerbung durch den Gewerkschaftsfuhrer John L Lewis 10 fur die Gewerkschaft CIO vor allem in Warren und Niles zwei Stahlzentren des nordlichen Ohio Den grossten Erfolg seiner gewerkschaftlichen Karriere hatte Hall 1937 als er Mitorganisator des Little Steel Strike war Dieser Streik richtete sich gegen die kleineren Stahlproduzenten little steel die anders als ihre grosseren Konkurrenten keinen Tarifvertrag mit den Gewerkschaften abschliessen wollten Nachdem es einen Sprengstoffanschlag auf Republic Steel einen Hauptgegner des Streiks gegeben hatte wurde Hall als Verdachtiger verhaftet und bekannte sich des illegalen Besitzes und Transports von Sprengstoff schuldig 11 weswegen er zu einer Strafe von 500 verurteilt wurde Hall kandidierte bereits als hauptberuflicher Funktionar der CPUSA unter dem Namen Arvo Gus Halberg 12 als Kandidat der CPUSA fur einen Sitz im Stadtrat von Youngstown Ohio und fur das Amt des Gouverneurs von Ohio 8 Nach dieser Wahl wurde Hall zu einer 90 tagigen Haftstrafe wegen Wahlfalschung verurteilt 13 1942 beteiligte er sich an der Grundung der United Steelworkers die sich bis zu seinem Tod zu einer der grossten Industriegewerkschaften Nordamerikas entwickelte Nachkriegsjahre und Aufstieg an die Spitze der CPUSA Bearbeiten Als die USA in den Zweiten Weltkrieg eintraten unterbrach Hall seine aktive Partei und Gewerkschaftskarriere um sich bei der US Navy freiwillig fur den Kriegsdienst zu melden Diesen Schritt vollzog er angeblich da er sich als Antifaschist verstand und dies im aktiven Kampf gegen den Faschismus beweisen wollte 14 Dass die CPUSA dies nicht negativ bewertete lag daran dass sie sich seit dem Angriff auf Pearl Harbor fur Patriotismus aussprach Seit dem Beginn des Deutsch Sowjetischen Krieges im Juni 1941 und der dadurch vollzogenen Aufkundigung des Hitler Stalin Paktes durch die Nationalsozialisten trat die Komintern erneut fur den Volksfrontgedanken ein da die UdSSR der Anti Hitler Koalition beitrat Hall war in Guam stationiert und als Mechaniker tatig 1944 noch wahrend seines Kriegseinsatzes wurde er in Abwesenheit in das National Committee der CPUSA gewahlt 1 1946 wurde er ehrenhaft entlassen und im selben Jahr als einer von mehreren jungen Veteranen in das National Executive Board das nachsthohere Parteigremium berufen 1 Dies gelang nachdem die Partei einen weiteren Linksruck durchlebte welcher ihren damaligen Vorsitzenden Earl Browder isolierte und zu dessen Entmachtung fuhrte nbsp Polizeifotos Gus Halls aus dem Jahr 1954Zwolf kommunistische Parteifuhrer wurden am 22 Juli 1948 auf Grundlage des Alien Registration Act besser bekannt als Smith Act angeklagt Das Verfahren gegen den herzkranken William Z Foster wurde abgetrennt Das Hauptverfahren begann am 17 Januar 1949 und dauerte uber neun Monate Die Angeklagten Eugene Dennis Henry Winston John Williamson Jacob Stachel Gus Hall Benjamin Davis John Gates Irving Potash Gil Green und Carl Winter wurden der Verschworung gegen die Regierung fur schuldig befunden und zu Haftstrafen von funf Jahren und 10 000 Dollar Geldbusse verurteilt Robert G Thompson erhielt als hochdekorierter Soldat zwei Jahre Gefangnis weniger 1 8 15 Als das Oberste Gericht die Verfassungsmassigkeit des Smith Act am 4 Juni 1951 mit 6 zu 2 Stimmen bestatigte traten Gus Hall Henry Winston Gilbert Green und Robert G Thompson ihre Haftstrafe Anfang Juli nicht an die Partei verlor 80 000 Dollar Kaution Hall der 1950 in das zweithochste Parteiamt gewahlt wurde und auch kommissarischer Generalsekretar war 16 versuchte angeblich nach Moskau zu fliehen wurde aber am 8 Oktober 1951 in Mexiko von Polizei aufgegriffen und an der Grenze bei Nuevo Laredo dem FBI ubergeben Dorothy Healey die Hall vor einer Flucht nach Mexiko gewarnt haben will zeigte sich uberrascht uber das Ignorieren dieses Hinweises durch Hall 17 Thompson der in Californien gefasst wurde und Hall erhielten eine Zusatzstrafe von drei Jahren die er im Bundesgefangnis Leavenworth einem Hochsicherheitsgefangnis in Kansas verbusste sein Zellennachbar war Machine Gun Kelly 8 Nach seiner Entlassung reiste er 1959 durch die USA vorgeblich als Urlauber um seine Wahl zum Generalsekretar und damit die Abwahl von Eugene Dennis vorzubereiten 18 Fur diesen Posten galt Hall langere Zeit nicht als Favorit gleichwohl er bereits in den fruhen 1950er Jahren kurzfristig Generalsekretar war als Dennis inhaftiert war 18 1959 gelang Hall nach seiner Freilassung in einer fur kommunistische Parteien ungewohnlichen Kampfkandidatur gegen seinen fruheren Mentor William Z Foster tatsachlich der Aufstieg zum Generalsekretar der CPUSA Hall gab als Ziel fur seine Zeit als Generalsekretar eine Demokratisierung der Partei an 8 Dieses Amt hatte Hall bis zu seiner Abschaffung inne von 1962 bis wenige Monate vor seinem Tod vertrat er die Organisation ausserdem als Parteivorsitzender Wahrend seiner mehr als 40 Jahre wahrenden Amtszeit als Generalsekretar beziehungsweise Vorsitzender gelang es ihm jedoch nie den politischen Einfluss seiner Partei auf nationaler Ebene nennenswert zu vergrossern die Partei schrumpfte stattdessen konnte aber zusammengehalten werden Zu Beginn seiner Amtszeit als Generalsekretar versuchte Hall in den 1960er Jahren die CPUSA zu gewaltlosen Protesten zu bewegen und eine Anbindung an die Studentenproteste zu erreichen In dem zweiten Punkte sollte er sich als erfolglos erweisen wahrend mithilfe des ersten auch der Kampf gegen die Fortfuhrung der McCarthy Ara gelang 8 Bei der Prasidentschaftswahl 1964 unterstutzte die Partei den Wahlkampf von Lyndon B Johnson um den Sieg des konservativen Senators Barry Goldwater zu verhindern 19 Prasidentschaftskandidaturen und Ende der politischen Karriere Bearbeiten Ergebnisse Halls bei seinen Prasidentschaftskandidaturen Wahljahr Vizekandidat Erhaltene Stimmen absolut Erhaltene Stimmen 1972 Jarvis Tyner 25 597 0 03 20 1976 Jarvis Tyner 58 709 0 07 21 1980 Angela Davis 44 933 0 05 22 1984 Angela Davis 36 386 0 04 23 1972 entzog die CPUSA der Demokratischen Partei die Unterstutzung bei der Prasidentschaftswahl da sie mit Hall der die CPUSA im US amerikanischen Parteiensystem etablieren wollte 24 einen eigenen Kandidaten nominierte Diese Art Strategiewechsel war davor zuletzt 1948 geschehen als die Partei offiziell dem Prasidentschaftskandidaten der United States Progressive Party Henry Agard Wallace das Vertrauen aussprach Hall war der erste in beinahe allen Staaten antretende Kandidat der KP seit Earl Browder 1940 1968 kandidierte zwar Charlene Mitchell jedoch nur in zwei Staaten Hall konnte nur sehr wenige Wahlerstimmen gewinnen da kommunistische Ideen in den USA nie grosse Popularitat erringen konnten Hinzu kam dass die Prasidentschaftskandidaten in einigen Staaten schworen mussten kein Mitglied der CPUSA zu sein um zur Wahl zugelassen zu werden was fur deren Vorsitzenden aus naheliegenden Grunden unmoglich war Bei seiner ersten Kandidatur erhielt er nur 0 03 der Wahlerstimmen sein bei viermaligem Antreten geringstes Ergebnis Unter dem Einfluss der Watergate Affare und den damit verbundenen Proteststimmen fur Kleinparteien erreichte er bei seiner zweiten Prasidentschaftskandidatur im Jahr 1976 sein bestes Ergebnis mit 58 709 0 07 Wahlerstimmen Mit diesem fur ihn erfolgreichen Ergebnis erreichte er den achten Platz unter den Kandidaten 12 Fur alle seine Wahlkampfe wahlte Hall als Wahlspruch People before Profits zu deutsch Menschen vor Profiten Als Grunde fur seine Kandidaturen nannte er den Versuch die CPUSA in der amerikanischen politischen Offentlichkeit zu etablieren ausserdem sollten sie einen symbolischen Protest ausdrucken 3 Die erwunschte Etablierung im Parteiensystem gelang ihm nicht da in seiner Amtszeit die Anzahl der Mitglieder und die Prasenz in der Offentlichkeit zuruckgingen und die zwei bedeutenden Parteien nie gefahrdet waren Bei seinen beiden Prasidentschaftskandidaturen wahrend der 1980er Jahre kandidierte er gemeinsam mit Angela Davis die 1992 aus der Partei ausgeschlossen wurde da sie die Linie Halls nicht mehr komplett vertrat und in dem von ihr mitgegrundeten Committees of Correspondence for Democracy and Socialism dem neostalinistischen Kurs Halls nicht weiter folgen wollte 25 Nach der Wahl 1984 nominierte die CPUSA keinen weiteren Kandidaten mehr fur Prasidentschaftswahlen sie unterstutzte auch keine anderen Parteien 26 so blieb Hall bis heute der letzte Prasidentschaftskandidat der CPUSA Die 1980er Jahre waren fur Hall ein politisch sehr schwieriges Jahrzehnt weil einer seiner engsten Vertrauten Morris Childs der zwischenzeitlich der zweitwichtigste Mann der Partei war und uber den die Finanzierung durch die KPdSU verlief 27 sich 1980 als langjahriger FBI Informant erwies Obwohl die Regierung Childs in ein Schutzprogramm fur enttarnte Agenten aufnahm und Childs 1987 die Presidential Medal of Freedom verliehen wurde leugnete Hall dass Childs Agent gewesen sei 1 Ausserdem starb 1986 Henry Winston sein afroamerikanischer Vize im Parteivorsitz und sein Fuhrungsanspruch litt unter Unruhen in der schwarzen Parteibasis die einen neuen schwarzen Vizekandidaten dem weissen Favoriten Halls vorgezogen hatte Das Jahrzehnt endete positiv fur Hall da er eine wachsende Akzeptanz seiner Person vermutete welches er unter anderem an Auftritten vor grossem Publikum ausmachte 28 Als er im Jahr 2000 kurz vor seinem Tod das Amt des Parteivorsitzenden zugunsten von Sam Webb niederlegte wurde er dafur zum Ehrenvorsitzenden ernannt 29 Zu dieser Zeit gab es den Posten des Generalsekretars bereits nicht mehr sondern nur noch den des Parteivorsitzenden diese Entscheidung wurde von Hall getroffen um die Partei amerikanischer zu machen 28 Lebensende und Nachwirkung Bearbeiten nbsp Gus Hall bei der Signierung eines Buches im Jahr 1984Die letzten Jahre seines Lebens verbrachte Hall in einem mehrstockigen Haus in Yonkers gemeinsam mit seiner Gattin Elizabeth Hall geborene Turner 1909 2003 30 die ebenfalls politisch beim Steel Workers Organizing Committee SWOC als Sekretarin 31 sowie bei dessen Nachfolgeorganisation den United Steelworkers aktiv war Sie waren seit 1935 verheiratet 1 Hall starb am 13 Oktober 2000 im Lenox Hill Hospital in Manhattan 8 New York City an den Spatfolgen von Diabetes 32 Anlasslich seines Todes widmete ihm die New York Times fast eine komplette Seite 8 auf dem Sender CNN sprach Wolf Blitzer einen Nachruf auf ihn 24 Hall hinterliess seine Ehefrau seine zwei Kinder Barbara und Arvo sowie drei Enkel 15 Barbara und Arvo zeigten kein Interesse fur die kommunistischen Uberzeugungen ihrer Eltern 33 Hall konnte sein neuntes Buch nicht mehr vollenden so dass nur Teile vorhanden sind 34 Er wurde auf dem Forest Home Cemetery in der Nahe Chicagos begraben 34 Halls Werk Socialism USA gilt seinen Anhangern als Manifest des amerikanischen Kommunismus und dient der CPUSA heute noch als Grundlage und Bill of Rights Zudem beruft sich der Gus Hall Action Club ein Blog von Blogger com auf ihn 35 Politische Einordnung BearbeitenGus Hall galt als Marxist Leninist 3 stalinscher Pragung Als Trager von hohen Orden der Sowjetunion wie dem Leninorden und dem Orden der Volkerfreundschaft hatte er den Ruf einer der uberzeugtesten Vertreter der Interessen und Anliegen der Sowjetunion sowie deren politischen Vorstellungen ausserhalb des direkten Einflussbereiches der UdSSR zu sein 3 Hall verbrachte jedes Jahr bis zum Zusammenbruch der Sowjetunion einige Zeit in Moskau deshalb war er auch einer der bekanntesten und laut einheimischer Presse bedeutendsten 36 amerikanischen Politiker in der UdSSR 37 Dort wurde er von hohen Politikern wie Leonid Breschnew empfangen 38 Des Weiteren konnte Hall bis 1989 jahrlich auch aufgrund personlicher Initiative Geld fur die CPUSA aus der UdSSR welches vom Politburo genehmigt und durch den KGB ubergeben wurde sichern 36 Vor diesem Hintergrund verteidigte er auch die Besetzung Prags durch die Sowjetunion 1968 sowie deren Einmarsch in Afghanistan 39 und erkannte das stalinsche Prinzip des Sozialismus in einem Land an 7 obwohl er als Kommunist ausserhalb eines kommunistischen Landes positive Veranderungen fur sich aus einer gewunschten Weltrevolution erwarten konnte Um die Linientreue seiner Genossen sicherzustellen liess er diejenigen ausschliessen die weniger orthodoxe Ideen verfolgten oder die sich gegen die vermeintlichen Interessen der Sowjetunion aussprachen Er bezeichnete Politiker wie Michail Gorbatschow oder Boris Jelzin als Abbruchunternehmer 40 Seine Beeinflussung durch die Sowjetunion ging so weit dass Oleg Kalugin behaupten konnte der KGB habe die CPUSA und Hall in seiner Hand 41 Nach dem Ende des Realsozialismus in Osteuropa trauerte er daruber bis an sein Lebensende und setzte sich dafur ein nun der Linie der nach seiner Auffassung letzten kommunistischen Staaten wie China und Nordkorea zu folgen 37 Gleichzeitig sah er seine reine Fixierung auf die Sowjetunion nun kritischer und als Fehler an 28 1991 formulierte er nachdem er gefragt wurde ob er plane bald wieder in die Sowjetunion zu reisen If you want to take a nice vacation take it in North Korea Wenn Sie einen schonen Urlaub nehmen mochten verbringen Sie ihn in Nordkorea 8 Umweltpolitisch vertrat Hall die Auffassung das Umweltproblem sei ein Problem kapitalistischer Systeme er forderte eine marxistische Untersuchung dieser Problematik 42 Zu religiosen Fragen nahm er keine Stellung da er uberzeugt war dass Our fight is not with God but with capitalists 43 zu Deutsch Unser Kampf ist nicht gegen Gott sondern gegen die Kapitalisten gerichtet sei Da er sich als aktiver Gegner rassistischer Unterdruckung sah stand er auch der Black Panther Party nahe deren Sympathisantin Angela Davis zweimal seine Kandidatin fur das Vizeprasidentenamt war Diese erlangte weltweite Beruhmtheit fur ihr Engagement zu Gunsten dieser Gruppierung Hall war der Ansicht die CPUSA musse die Afroamerikaner unterstutzen 44 Kritik BearbeitenGus Hall wurde vor allem dafur kritisiert dass er sich konsequent fur die Linie der Sowjetunion auch unter dem Regime Josef Stalins einsetzte und versuchte durch Parteiausschlusse und politische Angriffe gegen Trotzkisten vorzugehen Die Unterstutzung der Linie Stalins gegen den Trotzkismus zeigte sich beispielsweise darin dass Hall die Verhaftung von fuhrenden Anhangern Leo Trotzkis auf Grundlage des Smith Act begrusste Einige Jahre nach diesen Vorfallen Hall hatte in der Zwischenzeit seine durch den Smith Act legitimierte Strafe abgesessen anderte er seine Meinung und warf sich vor die Socialist Workers Party SWP nicht unterstutzt zu haben 38 Ehemalige Genossen kritisierten er habe die zwei 25 36 Millionen Dollar die er jahrlich aus der Sowjetunion von der KPdSU fur die Partei bekam fur Mietlimousinen und einen eigenen Golfclub und nicht fur die Unterstutzung von inhaftierten Parteigenossen verwendet 45 Kalugin behauptete sogar dass Hall Geld der UdSSR fur sich selbst abschopfte 46 Insgesamt soll die CPUSA nach Angaben der russischen Zeitung Iswestija von 1971 bis zu dem Kollaps der Sowjetunion im Jahr 1990 rund 40 Millionen Dollar erhalten haben 8 Weiterhin wurde Hall von KGB Spionen dafur kritisiert die CPUSA nicht gut genug zu fuhren Deshalb wurde jungen amerikanischen Kommunisten geraten sich von Hall und der CPUSA zu distanzieren Die sowjetischen Spione bestritten die Fahigkeit zu revolutionaren Aktionen ausserdem konne die Partei aufgrund der guten Uberwachung durch das FBI nicht an genugend staatliche Forderung gelangen 46 Eine Gruppierung um den Literaturwissenschaftler Irving Howe kritisierte das Festhalten Halls an seinem Parteiposten sowie die Uberalterung der CP unter seiner Fuhrung 28 Diese Versteifung auf alte Ideologien wurde ausserdem von Dorothy Healey einer ehemaligen Vorsitzenden der CPUSA Kaliforniens angegriffen Sie war der Meinung Gus Hall konne seine Standpunkte nicht andern 8 obwohl er nach der Wahl 1996 eine Neuausrichtung seiner Partei gefordert hatte 47 Vor allem viele Konservative sahen in Gus Hall eine Gefahr fur die USA so beschrieb J Edgar Hoover ihn einmal als a powerful deceitful dangerous foe of Americanism englisch fur ein kraftvoller betrugerischer gefahrlicher Feind des Amerikanismus 8 Hall wurde fur ein vermeintliches Zitat angegriffen in welchem er den Tod aller Christen auf eine sehr brutale Art gefordert haben soll Besonders aus antisemitischen und faschistischen Kreisen wurde ihm dieses meist mit der auf jegliche Beweise verzichtenden Angabe Hall sei Jude vorgeworfen Solche Angriffe kamen ausserdem teilweise aus der gemassigten Rechten Tatsachlich stammte dieses Zitat nicht von ihm 48 Auf der anderen Seite wurdigen Hall bis heute Mitglieder kommunistischer Parteien auf der ganzen Welt da er im gefahrlichsten imperialistischen Land der Welt 29 sein ganzes Leben der Arbeiterklasse gewidmet habe 14 49 So bezeichnete Wiktor Anpilow ihn als ein wahres Symbol des proletarischen Internationalismus 50 Veroffentlichungen BearbeitenPeace can be won New York New Century Publishers 1951 Our sights to the future New York New Century Publishers 1960 Which way U S A 1964 The communist view New York New Century Publishers 1964 On course the revolutionary process New York New Outlook Publishers 1969 Imperialism today New York International Publishers 1972 ISBN 0 7178 0303 1 Ecology can we survive under capitalism New York International Publishers 1972 ISBN 0 7128 0347 3 The energy rip off cause amp cure New York International Publishers 1974 ISBN 0 7178 0421 6 The crisis of U S capitalism and the fight back New York International Publishers 1975 ISBN 0 7178 0460 7 Labor up front in the people s fight against the crisis New York International Publishers 1979 ISBN 0 7178 0565 4 La crisis de una vida cotidiana y las victorias en la lucha por superarla Prag Agencia de Prensa Orbis 1979 Basics New York International Publishers 1980 ISBN 0 7178 0580 8 For peace jobs equality New York New Outlook Publishers and Distributors 1983 ISBN 0 87898 156 X Karl Marx beacon for our times New York International Publishers 1983 ISBN 0 7178 0607 3 Fighting racism New York International Publishers c1985 ISBN 0 7178 0634 0 Working class USA New York International Publishers 1987 ISBN 0 7178 0660 X Mitwirkung Bearbeiten Communist leadership tough guy takes charge Washington U S Govt Print Off 1960 Deutschsprachige Ubersetzungen Bearbeiten 18 Parteitag der Kommunistischen Partei der USA Dietz Berlin 1967 Der amerikanische Imperialismus in der Welt von heute Dietz Berlin 1973 Der Sieg erfordert Kampf Dietz Berlin 1973 XXI Parteitag der Kommunistischen Partei der USA Dietz Berlin 1977 XXII Parteitag der Kommunistischen Partei der USA Dietz Berlin 1980 Die Krise des Alltagslebens und deren siegreiche Bekampfung Dietz Berlin 1981 Zu aktuellen Fragen des Kampfes der KP der USA Dietz Berlin 1981 Ausgewahlte Reden und Schriften 1974 1980 Dietz Berlin 1982 Arbeiterbewegung und Klassenkampf in den USA Dietz Berlin 1989 ISBN 3 320 01206 1 Literatur BearbeitenPeggy Dennis The Autobiography of an American Communist L Hill Westport 1977 ISBN 0 88208 081 4 John E Haynes Harvey Klehr Moscow Gold Confirmed at Last In Labor History vol 33 Fruhling 1992 Seiten 279 293 bezuglich der Entgegennahme von Geld der Sowjetunion Dorothy Healey Maurice Isserman Dorothy Healey Remembers A Life in the American Communist Party Oxford University Press New York 1990 ISBN 0 19 503819 3 Zweite Auflage California Red a life in the American Communist Party Urbana University of Illinois Press 1993 ISBN 0 252 06278 7 Phillip Bonosky Gus Hall Der Lebensweg eines Arbeiters in Hall Arbeiterbewegung und Klassenkampf in den USA Dietz Berlin 1989 ISBN 3 320 01206 1 Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Gus Hall Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Literatur von und uber Gus Hall im Katalog der Deutschen Nationalbibliothek Gus Hall im GVK Verbundkatalog Artikel Halls uber den US amerikanischen Sozialismus englisch Artikel der Peoples Weekly World von Gus Hall englisch Gemalde Halls von Alice Neel Interview von Harold Channer mit Hall auf Youtube Lange 58 45 Minuten englisch Einzelnachweise Bearbeiten a b c d e f g h i j Eintrag Gus Halls bei der American National Biography a b Chuck Haga Gus Hall the face of U S communism dies Minnesota native spent his life swimming upstream Star Tribune 17 Oktober 2000 a b c d Elliott Robert Barkan Making it in America ABC CLIO Santa Barbara 2001 ISBN 1 57607 098 0 S 147 amerikanisches Englisch eingeschrankte Vorschau in der Google Buchsuche Artikel Gus Hall in der Grossen Sowjetischen Enzyklopadie BSE 3 Auflage 1969 1978 russisch http vorlage gse test 1 3D119482 2a 3D 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