www.wikidata.de-de.nina.az
Als Fatalismus von lateinisch fatalis das Schicksal betreffend bezeichnet man eine Weltanschauung der zufolge das Geschehen in Natur und Gesellschaft durch eine hohere Macht oder aufgrund logischer Notwendigkeit vorherbestimmt ist Aus der Sicht von Fatalisten sind die Fugungen des Schicksals unausweichlich der Wille des Menschen kann ihnen nichts entgegensetzen Daraus ergibt sich aber nicht zwangslaufig die Folgerung menschliche Entscheidungen und Handlungen seien bedeutungslos Mit der Uberzeugung vom eigenen Ausgeliefertsein verbindet sich im Fatalismus eine davon gepragte Gefuhlslage und Lebenseinstellung die Schicksalsergebenheit Der Anfang der Erzahlung Jacques der Fatalist und sein Herr von Denis Diderot in der Erstausgabe von 1796 Die Titelfigur tragt das Prinzip des Fatalismus vor Kennzeichnend fur den Fatalismus ist die Annahme einer universell wirkenden Instanz oder einer logischen Zwangslaufigkeit die den Geschichtsverlauf ebenso wie die individuellen Schicksale von vornherein festgelegt hat Die bestimmende Instanz kann die Vorsehung einer Gottheit sein die den Gang der Ereignisse von Anfang an geplant und arrangiert hat oder eine unpersonliche Macht die im Rahmen einer kosmischen Ordnung fur einen bestimmten fixierten Ablauf sorgt Eine alternative Begrundung postuliert die Gleichsetzung des Moglichen mit dem Tatsachlichen als Erfordernis der Logik Von diesen fatalistischen Konzepten unterscheidet sich der Ansatz des kausalen Determinismus der alle Ereignisse als notwendige Folgen ihrer Ursachen im Rahmen einer luckenlosen naturgesetzlichen Kausalitat erklart Allgemeinsprachlich versteht man unter Fatalismus in erster Linie die Bereitschaft die angenommene Unvermeidlichkeit der schicksalhaften Ablaufe zu akzeptieren Das Spektrum fatalistischer Einstellungen reicht von einem resignierten Hinnehmen des Unabanderlichen bis zur enthusiastischen Verherrlichung der bestehenden Gegebenheiten und des sich darin heroisch behauptenden Individuums Fur die emphatische Schicksalsbejahung hat sich die von Friedrich Nietzsche gepragte lateinische Bezeichnung amor fati Liebe zum Schicksal eingeburgert In Philosophie und Theologie werden fatalistische und deterministische Lehren seit der Antike kontrovers erortert Philosophisch wird die Fixiertheit der Zukunft oft mit der allgemeinen Gultigkeit des Prinzips der Zweiwertigkeit begrundet wonach Aussagen uber Zukunftiges zeitunabhangig entweder wahr oder unwahr sind Dieser Ansatz wird logischer Fatalismus genannt Eine andere Ausgangsbasis hat der religiose Fatalismus Er beruht auf dem Konzept der Pradestination der gottlichen Vorherbestimmung die aus Offenbarungsschriften oder Prophezeiungen abgeleitet wird Historisch besonders wirkmachtige Erscheinungsformen sind die Pradestinationslehren der Stoiker des Calvinismus und des Islams Einen Sonderfall bildet der astrologische Fatalismus der die Schicksalsmacht mit Gestirnkonstellationen verbindet Als kulturubergreifendes Phanomen zeigt sich der Fatalismus in den meist weiblichen Schicksalsgottheiten von Mythen und Traditionen des Volksglaubens Im Sagengut und Brauchtum zahlreicher europaischer Volker ist seit der Antike der Glaube an die drei Schicksalsfrauen verankert die nach der Geburt eines Kindes dessen Geschicke festlegen insbesondere die Lebensdauer Auf verbreitete Ablehnung stosst der Fatalismus ebenso wie der Determinismus wegen seiner Konsequenzen fur die Ethik Kritiker machen geltend er lahme die Tatkraft verneine die menschliche Autonomie und unterminiere die moralische Verantwortlichkeit Inhaltsverzeichnis 1 Definition und Begriffsgeschichte 2 Voraussetzungen und Grundzuge fatalistischer Modelle 2 1 Metaphysischer und religioser Fatalismus 2 2 Logischer Fatalismus 3 Konsequenzen fur die Lebenspraxis 4 Erscheinungsformen im Altertum 4 1 Alter Orient 4 2 Agypten 4 3 Griechische und romische Mythologie und Volksreligion 4 3 1 Die drei Schicksalsgottinnen 4 3 2 Weissagung 4 3 3 Daimones und Keres 4 3 4 Tyche 4 4 Philosophie 4 4 1 Vorsokratiker 4 4 2 Gorgias von Leontinoi 4 4 3 Platon 4 4 4 Aristoteles 4 4 5 Megariker 4 4 6 Stoa 4 4 7 Hellenistischer kaiserzeitlicher und spatantiker Platonismus 4 4 8 Epikureer und Kyniker 4 4 9 Cicero 4 4 10 Alexander von Aphrodisias 4 5 Astrologie 4 6 Literarische Gestaltungen 4 6 1 Griechische Literatur 4 6 2 Romische Literatur 4 7 Religiose Lehren im Romischen Reich 4 7 1 Christliche grosskirchliche Theologie 4 7 2 Gnosis christlicher Volksglaube und Sondergruppen im Christentum 4 7 3 Pagane Erlosungslehren 4 8 Germanen Kelten Etrusker 4 9 Perser 4 10 Araber 5 Mittelalterliche Auffassungen 5 1 Theologische und philosophische Debatten 5 1 1 West und Mitteleuropa 5 1 2 Byzanz 5 2 Literarische Rezeption 5 3 Humanistische Stellungnahmen in der Fruhrenaissance 6 Fruhneuzeitliche Einschatzungen 7 Rezeption in der Moderne 7 1 Philosophie und Soziologie 7 1 1 19 Jahrhundert 7 1 2 20 und 21 Jahrhundert 7 2 Belletristik 7 3 Musik 8 Europaisches Sagengut und Brauchtum 8 1 Osteuropaische romanische und keltische Traditionen 8 2 Germanische Traditionen 9 Islamischer Kulturraum 10 Indische Traditionen 11 Chinesische Konzepte 11 1 Konfuzianismus 11 2 Mohismus 11 3 Wang Chong 12 Afrikanische Religionen 13 Literatur 14 Weblinks 15 AnmerkungenDefinition und Begriffsgeschichte BearbeitenDer Schicksalsglaube zahlt zwar zu den altesten und verbreitetsten Phanomenen der Kulturgeschichte doch gab es im Altertum noch kein eigenes Wort fur die entsprechende Lebenseinstellung Zur Bezeichnung der einschlagigen Konzepte dienten verschiedene Ausdrucke man sprach von Notwendigkeit griechisch ἀnagkh ananke lateinisch necessitas Vorsehung griechisch pronoia pronoia lateinisch providentia Schicksal im Sinne von Vorherbestimmung griechisch eἱmarmenh heimarmene lateinisch fatum und Schicksal im Sinne von glucklichem oder unglucklichem Geschehen griechisch tyxh tyche lateinisch fortuna 1 Die Ausdrucke Fatalist und davon abgeleitet Fatalismus wurden erst in der Fruhen Neuzeit gelaufig Zwar schrieb schon im 13 Jahrhundert der mozarabische Theologe und Islamkritiker Pedro Pascual Bischof von Jaen eine Abhandlung gegen die mohammedanischen Fatalisten 2 doch fand diese Wortschopfung kaum Resonanz Erst im spaten 17 Jahrhundert fuhrte der Cambridger Philosoph Ralph Cudworth den Ausdruck fatalism in die philosophische Terminologie ein In seiner 1678 veroffentlichten Abhandlung The True Intellectual System of the Universe wandte er sich gegen drei Fatalismen bei denen es sich um falsche Hypothesen uber das Universum handle 3 Seit 1724 ist fatalisme im Franzosischen belegt 4 Um die Mitte des 18 Jahrhunderts wurde der Ausdruck ins Deutsche ubernommen 5 Die Terminologie von Cudworth und Gleichgesinnten entsprach keineswegs dem Selbstverstandnis derjenigen auf deren Ideen sie sich bezog Fatalist und Fatalismus waren ursprunglich nur abwertende Kampfbegriffe die zur Diskreditierung missliebiger Ansichten eingefuhrt und verbreitet wurden Sie dienten der Polemik konservativer Kreise gegen damals umstrittene philosophische und theologische Modelle die etablierte Vorstellungen uber die menschliche Autonomie gefahrdeten und dadurch revolutionar und bedrohlich wirkten Zu den als fatalistisch bekampften Lehren zahlten insbesondere die Systeme von Johannes Calvin Thomas Hobbes und Baruch de Spinoza 6 Die Ausgangsbasis der Wort und Begriffsschopfung bildeten das lateinische Substantiv fatum Schicksal und das englische und franzosische Adjektiv fatal das auf das lateinische fatalis das Schicksal betreffend schicksalhaft zuruckgeht Der Etymologie nach ist fatum das von einer Gottheit Gesagte und damit Festgelegte Schon im klassischen Latein der Antike hatte fatalis auch die Bedeutungen verhangnisvoll und todlich Mit diesem negativen Bedeutungsgehalt wurde das Eigenschaftswort in die romanischen Sprachen ubernommen und gelangte als Fremdwort fatal auch ins Deutsche 7 Der Aspekt des unabwendbaren Unheils schwingt traditionell in allen von dem lateinischen Wortstamm abgeleiteten Wortern mit Dieser Effekt wird noch dadurch verstarkt dass der Ausdruck Fatalismus aus dem Arsenal polemischer Kritik stammt und daher von Anfang an negativ konnotiert war Der abwertende Beiklang ist auch heute noch prasent In der Alltagssprache sind mit dem Wort die Vorstellungen von Ohnmacht und Ausgeliefertsein verbunden Fatalismus wird als Pessimismus und Erwartung eines schlechten Ausgangs aufgefasst 8 Allerdings ist in der Moderne auch eine Gegenbewegung zum verbreiteten pejorativen Begriffsverstandnis der Kritiker entstanden Friedrich Nietzsche bekannte sich emphatisch zum Fatalismus Dadurch wurde der Ausdruck ins Positive gewendet 9 Im wissenschaftlichen Diskurs ist eine wertneutrale Verwendung der Terminologie erwunscht 10 Zur Definition des Fatalismus gehort die Abgrenzung von dem verwandten Begriff Determinismus der die These der Determiniertheit aller Ereignisse bezeichnet und erst im spaten 18 Jahrhundert belegt ist 11 In der Fruhen Neuzeit unterschied man noch nicht zwischen fatalistischem und deterministischem Gedankengut Verteidiger der Willensfreiheit pflegten alle Lehren die eine bereits feststehende Zukunft beinhalten gleichermassen als fatalistisch zu brandmarken und zu bekampfen 12 Im modernen philosophischen Diskurs hat sich jedoch die Differenzierung zwischen Fatalismus und Determinismus durchgesetzt Allerdings werden die beiden Bezeichnungen umgangssprachlich oft wie Synonyme verwendet und auch in wissenschaftlichen Texten wird die Trennung nicht immer konsequent durchgefuhrt 13 Wenn von Determinismus die Rede ist sind im weitesten Sinne alle Systeme gemeint die davon ausgehen dass die Zukunft nicht offen ist sondern determiniert das heisst schon immer feststehend Nach diesem Sprachgebrauch ist Determinismus der Oberbegriff fur samtliche Modelle die von Fixiertheit der aufeinanderfolgenden Zustande ausgehen und fatalistischer Schicksalsglaube ist eine Variante davon oder als Lebensuberzeugung eine Konsequenz daraus Daher wird der religiose Fatalismus mitunter auch als theologischer oder metaphysischer Determinismus bezeichnet Im engeren und gelaufigeren Sinn ist mit Determinismus aber nur der Kausaldeterminismus gemeint der auf einer deterministischen Interpretation naturgesetzlicher Kausalitat basiert Dieser Ansatz geht von einem rein mechanischen Verstandnis von Kausalitat und Notwendigkeit aus Man spricht daher auch von mechanistischem oder physikalischem Determinismus Kausaldeterministen sind der Ansicht dass durch den Zustand der Welt zu einem beliebigen Zeitpunkt zwangslaufig jeder Zustand zu einem spateren Zeitpunkt festgelegt sei Sie werden seit der Fruhen Neuzeit polemisch als Fatalisten angegriffen obwohl ihr Weltbild keine Schicksalsvorstellung impliziert 14 Den Ausgangspunkt des Fatalismus bildet die Annahme dass kunftige Ereignisse und Verhaltnisse durch eine schon immer bestehende Notwendigkeit der niemand entrinnen konne festgelegt seien Daran konnten keine gegenwartigen oder kunftigen Entscheidungen und Taten etwas andern Die Meinung es liege in der Macht des Menschen durch eine freie Willensentscheidung einen anderen Ausgang herbeizufuhren ist demnach eine Illusion Diese Grundannahme teilen Fatalisten mit den Deterministen Im Unterschied zum Determinismus kommt der Fatalismus aber ohne die Annahme aus dass alle Kausalketten auf eine rein mechanische Ursachlichkeit zuruckfuhrbar seien die samtliche Ablaufe einschliesslich der menschlichen Willensakte in allen Einzelheiten determiniere In einer fatalistischen Weltanschauung sind nichtmechanische auch metaphysische Ursachen im Prinzip moglich Ausserdem erfordern nicht alle Auspragungen des Fatalismus eine strenge Determiniertheit jedes einzelnen Ablaufs in manchen Modellen sind nur zentrale Ereignisse etwa Eckpunkte der Biografie festgelegt In vielen Varianten des Schicksalsglaubens wird keine absolute Einflusslosigkeit des Menschen angenommen vielmehr kann man versuchen auf die Schicksalsmacht einzuwirken etwa durch magische Praktiken oder religiose Riten Solche Konzepte sind nur bedingt nicht im strengen Sinn als fatalistisch zu bezeichnen da sie eine gewisse Offenheit der Zukunft einraumen 15 Voraussetzungen und Grundzuge fatalistischer Modelle BearbeitenInnerhalb des Fatalismus wird zwischen zwei Ansatzen unterschieden Der eine setzt ein metaphysisches oder religioses Weltbild voraus in dem einer Gottheit oder einer unpersonlich aufgefassten kosmischen Ordnungsmacht die Rolle der lenkenden Instanz zukommt Hierzu gehoren unter anderem die Theorien die zur Begrundung der Astrologie dienen Eine stark verbreitete Variante des metaphysisch religiosen Ansatzes ist die theologische Annahme dass der Geschichtsverlauf und die Schicksale der einzelnen Menschen durch Gottes Vorsehung und Vorauswissen die Pradestination mehr oder weniger genau festgelegt seien Das wird theologischer Fatalismus genannt Der andere Ansatz geht von der Uberlegung aus dass den zutreffenden Aussagen uber Zukunftiges ein uberzeitlicher Wahrheitsgehalt zukomme Sie seien schon immer wahr und somit sei die Vorherbestimmtheit der Zukunft ein Erfordernis der Logik Daher spricht man von logischem Fatalismus Daneben kommt auch die Bezeichnung logischer Determinismus vor Hier liegt ein Grenzfall zwischen Fatalismus und Determinismus vor Die logische Argumentation stimmt mit der kausaldeterministischen darin uberein dass sie keine metaphysische oder religiose Vorstellung impliziert und mit der fatalistischen darin dass sie ohne mechanische Kausalitatskette auskommt Letzteres ist der Grund fur die Zuordnung zum Fatalismus 16 Metaphysischer und religioser Fatalismus Bearbeiten Bei diesem Typus des Fatalismus erscheint die ordnende und lenkende Instanz als ubermenschliche Macht In den theistischen Varianten die einen personlichen Gott voraussetzen wird sie mit Gott gleichgesetzt Manche religiose oder philosophische Weltbilder begunstigen die fatalistische Denkweise oder erfordern sie sogar Dies ist dann der Fall wenn angenommen wird dass der Kosmos nach universellen Prinzipien geordnet ist die nicht nur die regelmassig wiederkehrenden Naturvorgange regeln sondern auch einzelne Ereignisse bestimmen Dann ist der Weg frei fur die fatalistische Idee dass das was dem Menschen zustosst nicht zufallig geschieht sondern einer vorgegebenen Notwendigkeit unterliegt In monotheistischen Systemen ergibt sich diese Notwendigkeit aus dem stets gleichbleibenden Willen des herrschenden Gottes dessen Vorsehung den Ausgang aller menschlichen Unternehmungen von Anfang an festgelegt hat Das wird Pradestination genannt In polytheistischen Systemen kann sich Fatalismus entwickeln wenn geglaubt wird dass es eine bestimmte Gottheit oder universelle Macht gibt die unabhangig von den Bestrebungen anderer ubermenschlicher Instanzen den Verlauf des Lebens lenkt oder zumindest massgeblich beeinflusst Fur Polytheisten liegt diese Annahme nahe da die einzelnen Gotter unterschiedliche Absichten verfolgen und daher kaum als kollektive Weltregierung fungieren konnen folglich wird eine zusatzliche Instanz benotigt die fur die durchgangige Lenkung des Kosmos zustandig ist 17 Dabei wird der bestimmenden Instanz nicht immer ein zielgerichtetes Handeln zugeschrieben sie kann auch als blind planlos und launisch aufgefasst werden Wahrend manche Lehren einen Zusammenhang der Geschicke mit der moralischen Qualitat der Betroffenen postulieren bestreiten andere einen solchen Gerechtigkeitskonnex Religionsphanomenologisch lasst sich erkennen dass in zahlreichen Kulturen alternative Muster der Schicksalsdeutung nebeneinander bestehen Tool Box Konstellationen es werden unterschiedliche Formen der Aneignung von Schicksalserfahrungen angeboten und genutzt ohne dass die Gegensatzlichkeit der verschiedenartigen Ansatze reflektiert wird 18 In monotheistischen Religionen die einen allwissenden Gott postulieren stellt sich ein besonderes Problem da sich die Allwissenheit auch als Vorauswissen auf die gesamte Zukunft beziehen muss sodass diese als determiniert erscheint Dadurch entsteht ein Konflikt mit der in diesen religiosen Lehren angenommenen Freiheit des Menschen zwischen Alternativen zu wahlen und mit dem Prinzip der personlichen Verantwortung Das Problem besteht darin dass alles was gewusst wird gleichgultig aus welcher Perspektive und auf welcher Basis wahrheitsfixiert und determiniert sein muss 19 Wenn religiose oder philosophische Vorstellungen herrschen die mit den Grundannahmen des Fatalismus nicht oder nur begrenzt kompatibel sind wird seine Entstehung und Ausbreitung gehemmt Das ist vor allem dann der Fall wenn eine dominierende Lehre die Willensfreiheit des Menschen betont und seinen Status nach dem Tod von seinen freien Entscheidungen wahrend seines Lebens abhangig macht Solche Lehren stehen in einem scharfen prinzipiellen Gegensatz zu allen fatalistischen und deterministischen Ansatzen die ein vom menschlichen Handeln unbeeinflussbares Verhangnis postulieren Den Tragern religioser Dogmen erscheint die Annahme einer schicksalhaften Notwendigkeit als Bedrohung der Grundlagen der Religion weil sie die menschliche Verantwortlichkeit relativiert oder aufhebt Bedrohlich wirkt aus theologischer Sicht auch die Gefahr dass die Schicksalsmacht als eigenstandige Instanz neben oder sogar uber Gott erscheinen kann und damit dessen Allmacht in Frage stellt Ein markantes Beispiel fur einen derartigen Konflikt ist der seit der Antike andauernde Kampf christlicher Theologen gegen die Astrologie 20 Eine Entscharfung des Gegensatzes zwischen Willensfreiheit und Vorherbestimmtheit ist moglich wenn die Zukunft als nur teilweise oder bedingt determiniert gilt Im Unterschied zum Determinismus konnen fatalistische Systeme die Moglichkeit einer freien Wahl zwischen verschiedenen Handlungsoptionen zulassen wenn angenommen wird dass nicht alle Vorgange sondern nur bestimmte Ereignisse oder Resultate vorherbestimmt sind Nach manchen Konzepten etwa bei Orakeln und Weissagungen kann der Mensch zwar frei entscheiden aber die hohere Macht lenkt die Ablaufe so dass seine Entscheidung schliesslich zu dem Ergebnis fuhrt das sie von vornherein fur ihn vorgesehen hat 21 Eine verbreitete Erscheinungsform des Fatalismus sind astrologische Weltbilder Wenn die Welt als umfassend und einheitlich geordnet gilt ist es vorstellbar dass den Regeln der Gestirnbewegungen analoge Regeln irdischer Vorgange entsprechen 22 Allerdings wird in der Astrologie die Bindung der menschlichen Schicksale an die Mechanik der himmlischen Bewegungen gewohnlich nicht als absolut aufgefasst Vielmehr gilt es als moglich die eigene Zukunft durch Willensentscheidungen zumindest begrenzt zu beeinflussen etwa nach Kenntnisnahme eines Horoskops wirksame Vorsichtsmassnahmen zu treffen Daher handelt es sich meistens nicht um Determinismus und oft auch nicht um konsequenten Fatalismus Strittig war schon in der Antike ob die Gestirne nur etwas anzeigen oder selbst einen bestimmenden Einfluss ausuben 23 Logischer Fatalismus Bearbeiten Der logische Fatalismus behauptet dass aufgrund logischer Notwendigkeit nichts anders geschehen kann als es tatsachlich geschieht Damit wird prinzipiell die Moglichkeit verneint dass es kontingente Ereignisse solche die nicht notwendigerweise eintreten mussen geben kann Die Debatten uber diese These drehen sich um die Frage ob widerspruchsfrei behauptet werden kann dass Zukunftiges kontingent sei Dabei werden kontingente kunftige Ereignisse mit dem lateinischen Fachausdruck contingentia futura bezeichnet Der logische Fatalismus der Kontingenz ausschliesst stimmt im Ergebnis vollig mit dem kausalen Determinismus uberein gelangt aber auf anderem Weg dorthin 24 Als klassisches Beispiel wird die von Aristoteles angefuhrte morgige Seeschlacht erortert Das fatalistische Argument lautet Nach dem Prinzip der Zweiwertigkeit Bivalenz muss jeder Aussagesatz entweder den Wahrheitswert wahr oder den Wahrheitswert falsch aufweisen Nach dem Satz vom Widerspruch konnen zwei einander widersprechende Aussagen nicht in derselben Hinsicht und zur gleichen Zeit zutreffen Wenn der morgige Tag zu Ende geht wird sich entweder der Satz An diesem Tag hat eine Seeschlacht stattgefunden oder die gegenteilige Feststellung An diesem Tag hat keine Seeschlacht stattgefunden als wahr erwiesen haben Da eine zutreffende Aussage uber ein Ereignis eines bestimmten Tages absolut wahr ist hangt ihre Wahrheit nicht von ihrem Zeitpunkt ab Folglich stimmt die korrekte Zuordnung einer Schlacht zu ihrem tatsachlichen Tag nicht nur wahrend und nach dem Kampf sondern gleichermassen auch schon jetzt und in der Vergangenheit Das bedeutet Der Aussage Morgen wird eine Seeschlacht stattfinden kommt heute derselbe Wahrheitswert zu wie ubermorgen dem dann ausgesprochenen Satz Gestern fand eine Seeschlacht statt Also steht schon heute fest und stand schon immer fest ob an dem betreffenden Tag gekampft wird oder nicht Das bedeutet Es gibt nicht zwei Moglichkeiten sondern von vornherein nur diejenige die tatsachlich eintritt 25 Konsequenzen fur die Lebenspraxis BearbeitenDie umgangssprachliche Verwendung des Begriffs Fatalismus fokussiert weniger auf eine Konzeption uber die Beschaffenheit der Welt als vielmehr auf die emotionale Haltung der Schicksalsergebenheit und deren Auswirkungen auf die Lebenspraxis Die moglichen emotionalen und lebenspraktischen Konsequenzen des Fatalismus weisen in unterschiedliche Richtungen Negativ wirkt sich der Schicksalsglaube aus wenn die angenommene Ubermacht eines ungunstigen Schicksals eine Stimmung von Ohnmacht Resignation und Mutlosigkeit erzeugt die Tatkraft lahmt und zu Lethargie und Verzweiflung fuhrt Als willkommene Erleichterung kann hingegen erlebt werden dass die Minderung der eigenen Verantwortlichkeit eine Rechtfertigungsstrategie ermoglicht die das Gewissen entlastet Mogliche positive Folgen des Glaubens an eine wohlwollende fordernde Schicksalsmacht sind Zuversicht Gelassenheit und Gemutsruhe 26 Die Idee der Vorherbestimmung hat gravierende Folgen fur die Einschatzung des Handelns das in einem solchen Weltbild als unfrei erscheint Das Bewusstsein der eigenen Machtlosigkeit kann zu einem mentalen Quietismus fuhren das heisst zum Verzicht auf die Begrundung und moralische Rechtfertigung des eigenen Handelns da dieses aus fatalistischer Sicht alternativlos ist und nicht von Entscheidungen der Person abhangt Eine andere mogliche Konsequenz ist der praktische Quietismus eine passive Einstellung und generelle Zuruckhaltung angesichts von Herausforderungen und Entscheidungssituationen Man scheut Bemuhungen weil man glaubt ohnehin nichts bewirken zu konnen Eine solche Stimmung und Haltung kommt vorubergehend oder dauerhaft auch bei Personen vor die damit kein ausgeformtes fatalistisches Weltbild verbinden Beispielsweise verfallt man vor einem unausweichlich erscheinenden Kriegsausbruch in Hoffnungslosigkeit und Passivitat oder findet sich mit unheilvollen Sachzwangen ab Alltagssprachlich wird auch ein derartiges Bewusstsein der Einflusslosigkeit ohne entsprechenden weltanschaulichen Hintergrund als Fatalismus bezeichnet 27 Mitunter auftretende Nebenaspekte sind Pessimismus und Zynismus Die gewohnheitsmassige Erwartung verhangnisvoller fataler Entwicklungen kann eine pessimistische Weltsicht erzeugen Die distanzierte und spottische Beurteilung des erwartungsgemass eintretenden Unheils wird dann von der Umwelt als Zynismus wahrgenommen 28 Unter lebenspraktischem Gesichtspunkt wenden Kritiker traditionell gegen den Fatalismus ein er fuhre zu einer passiven resignativen Haltung die ethisch verwerflich und mit den Erfordernissen des Lebens unvereinbar sei Angesichts der eigenen Machtlosigkeit schwinde der Impuls zum Entscheiden und Handeln Uberdies sei die fatalistische Position hinsichtlich der Lebenspraxis inkonsequent denn auch ein Fatalist treffe Entscheidungen statt alles dem Schicksal zu uberlassen Als Beispiel fur fragwurdige fatalistische Untatigkeit fuhrt Cicero den Gedankengang an es sei fur einen Kranken sinnlos einen Arzt zu konsultieren um Genesung herbeizufuhren denn es stehe bereits fest ob er wieder gesund wird oder nicht Da es unmoglich sei den vorherbestimmten Verlauf der Krankheit zu andern seien alle Bemuhungen um Heilung uberflussig 29 Diese Uberlegung ist in der philosophischen Diskussion als faules Argument bekannt wobei faul die doppelte Bedeutung von nicht stichhaltig und Faulheit rechtfertigend hat Eine andere gangige Bezeichnung ist faule Vernunft lateinisch ratio ignava Aus fatalistischer oder deterministischer Sicht lasst sich der Kritik an dem faulen Argument entgegenhalten es setzte voraus dass ein Entscheidungstrager zwischen Handeln und Nichthandeln frei wahlen konne In Wirklichkeit sei seine Entscheidung aber ebenso vorherbestimmt wie die folgenden Entwicklungen Das menschliche Handeln sei zwar alternativlos aber nicht folgenlos 30 Eine besondere Folge des Glaubens an Vorherbestimmung ist in Glaubensrichtungen die das menschliche Schicksal im Jenseits fur pradestiniert halten die sogenannte Erwahlungsangst die entsteht wenn der Glaubige daran zweifelt dass er zu den nach Gottes Plan Auserwahlten zahlt und befurchtet von vornherein verworfen und unwiderruflich fur die Holle bestimmt zu sein Solche Hollenfurcht kann gravierende Auswirkungen auf das allgemeine Wohlbefinden haben 31 Eine andere mogliche Konsequenz des Pradestinationsglaubens ist Mut in aussergewohnlichen Gefahren da der Glaubige uberzeugt ist dass ihm nichts zustossen kann was nicht bereits von der Vorsehung verfugt ist Eine solche Haltung wird besonders Muslimen zugeschrieben 32 Ob eine fatalistische oder deterministische Weltdeutung mit dem Konzept der Willensfreiheit vereinbar sein kann ist umstritten Die Antwort auf diese Frage hangt von der jeweiligen Definition des Freiheitsbegriffs ab Im modernen philosophischen Diskurs wird zwischen kompatibilistischen und inkompatibilistischen Positionen unterschieden Kompatibilisten definieren den Freiheitsbegriff so dass seine Anwendbarkeit auf ein determiniertes Universum gesichert ist wahrend Inkompatibilisten gegenteilig verfahren Der Konflikt zwischen ihnen ist aber nicht nur terminologisch sondern hat weitreichende Konsequenzen fur die Rechts und Moralvorstellungen Inkompatibilismus ist tendenziell moralkritisch er entzieht der gangigen moralischen oder rechtlichen Haftbarmachung den Boden indem er die Freiheit eliminiert Kompatibilisten versuchen durch Einfuhrung eines geeigneten Freiheitsbegriffs herkommliche Rechts und Moralvorstellungen zu retten 33 Dabei stellt sich die Frage ob ein kompatibilistisches Freiheitsverstandnis mit dem gewohnlichen Sprachgebrauch in Einklang steht Dies ist dann der Fall wenn es moglich bleibt menschliche Verrichtungen individuell zuzurechnen also sinnvoll davon zu sprechen dass der Mensch gehandelt hat und nicht eine aussere schicksalsbestimmende Instanz Voraussetzung dafur ist dass der Mensch aktiv am Geschehen beteiligt ist und die Wahl zwischen verschiedenen Alternativen hat Kompatibilisten stehen vor der Aufgabe das Prinzip der personlichen Zurechenbarkeit unter der Annahme der Vorherbestimmtheit zu wahren Einer ihrer Losungsansatze besteht in der Einfuhrung eines schwachen dem gewohnlichen Sprachgebrauch nicht entsprechenden Freiheitsbegriffs dem zufolge Freiheit keine realen unfixierten Alternativen erfordert sondern nur deren widerspruchsfreie Denkbarkeit oder die theoretische Existenz einer Wahlmoglichkeit ohne Fahigkeit oder Gelegenheit zur Anwendung 34 Den lebenspraktischen Hintergrund dazu bildet der Umstand dass es in einer Welt in der alles festgelegt ist grundsatzlich nichts zu beeinflussen und zu verandern gibt sowohl hinsichtlich des Geschichtsablaufs als auch im Leben des Einzelnen Daher fuhrt ein kausaldeterministisches Weltbild in der Praxis zu derselben Problematik wie logischer oder metaphysischer Fatalismus Wenn alles Geschehen zeitlos oder im Vorhinein festgelegt ist sind Uberlegungen und Handlungen die darauf abzielen etwas zu bewirken sinnlos Sie sind zwar begrifflich und logisch moglich und spielen eine kausale Rolle aber sie sind nicht mehr das was sie ihrem begrifflichen Sinn nach sein mussten Der Sinnverlust ergibt sich daraus dass es zum Sinn praktischen Uberlegens und Handelns gehort auf einen Moglichkeitsspielraum bezogen zu sein der Alternativen bietet 35 Erscheinungsformen im Altertum BearbeitenAlter Orient Bearbeiten In den altorientalischen Kulturen bildete die Festlegung der Schicksale durch eine dafur zustandige gottliche Instanz einen zentralen Bestandteil der Interaktion zwischen Gottern und Menschen Die Schicksalsbestimmung betraf sowohl ganze Lander und Stadte sowie deren Herrscher als auch jedes einzelne Individuum Menschen Tiere und Pflanzen So wird in der sumerischen Erzahlung Inannas Gang in die Unterwelt berichtet dass die Gottin Inanna das Schicksal einer Fliege bestimmte 36 In der sumerischen Mythologie ist Nam tar eine chthonische Schicksalsgottheit oder ein unterweltlicher Damon Der Name ist identisch mit dem Wort das im Sumerischen Schicksal oder Schicksalsbestimmung bedeutet Daher ist es manchmal schwierig zu entscheiden ob der Gott oder der allgemeine Ausdruck fur Schicksal gemeint ist Ins Akkadische wurde der Name der Gottheit als Namtaru ubernommen Wahrscheinlich handelt es sich um eine Personifizierung des allgemeinen menschlichen Schicksals das heisst des Todes Nam tar wurde als Krankheitsbringer gefurchtet Er trug den Titel lu nam tar tar ra der der alle Schicksale bestimmt Daneben wurde aber auch anderen Gottheiten insbesondere dem Sonnengott die Macht zugeschrieben die Geschicke der Menschen festzulegen Der akkadische Ausdruck fur das Schicksal ist simtu wortlich das was festgesetzt ist Nach einem babylonischen Mythos tragt der gottliche Inhaber der gesamten kosmischen Herrschergewalt an der Brust die Schicksalstafeln die ihm die Macht zur Schicksalsbestimmung verleihen 37 Der Machtbesitz des Herrschergottes der den anderen Gottern und den Menschen das Schicksal bestimmt wurde jedoch nicht als gesichert betrachtet Nach dem Anzu Mythos konnten die Tafeln gestohlen werden und dann in den Besitz eines anderen Gottes gelangen und das hatte einen Machtwechsel zur Folge 38 In Mesopotamien galt das Schicksal nicht als unwiderruflich feststehend sondern als grundsatzlich abanderbar Es wurde zwar von einer gottlichen Autoritat festgelegt doch bereits ergangene gottliche Urteile konnten revidiert werden Es war gangige Praxis ein durch Vorzeichen angekundigtes ungunstiges Schicksal durch rituelle Handlungen und Gebete abzuwenden Rituale und Gebete zur Zeit des Sonnenaufgangs dienten dem Zweck den Sonnengott zu einer positiven Schicksalsbestimmung zu bewegen 39 Zwar wurde in manchen Texten etwa im babylonischen Weltschopfungsepos Enuma elis behauptet der Ratschluss einer Gottheit sei unabanderlich 40 doch galt dies nach dem Volksglauben nicht fur die normalen menschlichen Schicksale die nur dann unausweichlich waren wenn man es versaumte die notigen magisch rituellen Gegenmassnahmen zu ergreifen Die Option das Schicksal zu andern wurde von den Gottern selbst angeboten Eine uber der Gotterwelt stehende unerbittliche Schicksalsmacht kannten die Mesopotamier nicht 41 Nach dem Glauben der Hethiter erhalt der Mensch zum Zeitpunkt seiner Geburt von den Geburtsgottinnen und den Schicksalsgottinnen Gulses seine grundsatzliche Schicksalsbestimmung Sie legen dann den Todestag fest indem sie die Zahl der Lebenstage bestimmen Nur fur den Konig bezeugt ist die Vorstellung dass die Schicksalsgottinnen Istustaya und Papaya seine Jahre als einen langen Faden spinnen Wahrscheinlich beschrankte sich dieser Glaube aber nicht auf den Herrscher man nahm wohl fur jeden Menschen einen von den Gottinnen gesponnenen Lebensfaden an 42 Agypten Bearbeiten In Agypten fand die Idee das Leben folge einer im Voraus unwiderruflich festgelegten Bahn kaum Verbreitung Die Agypter der pharaonischen Zeit gingen davon aus dass jeder nicht geistesschwache Mensch nach seinem Gutdunken handle und Herr seiner Beschlusse sei Daher sei er auch fur deren Folgen verantwortlich Zwar sei der Mensch in der Hand der Gotter aber das was ihn zum Handeln bewege sei kein fremder Wille keine Kraft von aussen Eine eigenstandige Schicksalsmacht neben oder uber den Gottern kannten die Agypter nicht 43 Man nahm jedoch an dass wichtige Aspekte wie Lebensdauer Beruf und Berufserfolg schon bei der Geburt festgelegt wurden Schon fur die Spatzeit des Alten Reichs im 3 Jahrtausend v Chr ist der fatalistische Glaube belegt die Gotter hatten manchen Menschen aus Hass schon im Mutterleib Ubel zugefugt das heisst kunftiges Unheil vorbestimmt Allerdings war die Pradestination nicht unbedingt definitiv eine nachtragliche Verlangerung der Lebensdauer durch besondere gottliche Gnade galt als moglich 44 Im Volksglauben gab es die sieben Hathoren beschutzende Geburtshelfergottinnen die bei der Geburt eines Kindes auftreten und seine Todesart voraussagen Dabei blieb ein Spielraum offen so lautet im Marchen vom verwunschenen Prinzen aus dem 13 Jahrhundert v Chr die Prophezeiung fur einen Konigssohn sein Tod werde entweder durch ein Krokodil oder durch eine Schlange oder durch einen Hund eintreten Man hoffte bereits getroffene Entscheidungen der schicksalsbestimmenden Gottheit mit magischen Mitteln andern zu konnen Ein wichtiger Aspekt war schai wortlich der Bestimmer ein Begriff der traditionell fur die Lebensenergie und das Wohlergehen stand Diese Gabe wurde dem Menschen bei der Geburt zugemessen In der Spatzeit war Schai der positiv konnotierte Name eines selbststandig handelnden aber den Gottern unterstellten Schicksalsbestimmers 45 In der hellenistischen Zeit und der romischen Kaiserzeit galt die agyptische Gottin Isis ihren Verehrern als die schicksalsbestimmende Instanz schlechthin ihr Kult fand auch ausserhalb Agyptens weiteste Verbreitung Man schrieb ihr die Fahigkeit zu den Schicksalszwang zu brechen und ein eigentlich vorbestimmtes Ungluck abzuwenden In ihren Selbstoffenbarungen den Isis Aretalogien verkundete die Gottin triumphierend Ich besiege das Schicksal Das Schicksal gehorcht mir 46 Griechische und romische Mythologie und Volksreligion Bearbeiten Die drei Schicksalsgottinnen Bearbeiten nbsp Eine Moire auf dem Nordfries des Pergamonaltars 2 Jahrhundert v Chr Pergamonmuseum BerlinNach der mythischen Uberlieferung sind fur die Vorbestimmung in erster Linie fur die Festlegung der Lebensdauer drei Gottinnen zustandig die in der griechischen Mythologie Moiren in der romischen Parzen oder Tria Fata 47 genannt werden Seit Hesiod ist ihre Dreizahl festgelegt Ihre griechischen Namen die von den Romern ubernommen wurden sind Klotho Lachesis und Atropos Sie spinnen jedem Menschen seinen Lebensfaden 48 und legen dessen Lange fest Nach dem griechischen und romischen Volksglauben der sich in Grabinschriften ausserte sind die Moiren bzw Parzen unerbittlich Darin zeigt sich ein voll ausgebildeter Fatalismus Die Unbarmherzigkeit und Ungerechtigkeit dieser Gottheiten wurde beklagt die Parzen waren geradezu verhasst 49 In der Meleagrossage verkundet die Moire Atropos nach der Geburt des Helden seiner Mutter er werde sterben sobald ein bereits brennendes Holzscheit vom Feuer verzehrt sei Daraufhin loscht die Mutter das Scheit und verbirgt es Doch spater verbrennt sie es selbst um an ihrem inzwischen erwachsenen Sohn fur die Ermordung ihrer Bruder Rache zu nehmen worauf er stirbt 50 Einen Sonderfall stellt die Alkestissage dar in der es gelingt dem Schicksal zu entrinnen Auf Bitten des Gottes Apollon willigen die Moiren ein den Konig Admetos dem eigentlich der Tod bevorsteht zu verschonen falls eine Ersatzperson bereit ist an seiner Stelle zu sterben Darauf erklart sich die Konigin Alkestis bereit ihr Leben zu opfern doch auch sie kann schliesslich gerettet werden 51 nbsp Die Moire Atropos auf einem romischen Mosaik des 5 Jahrhunderts aus dem Haus des Theseus im Archaologischen Park Paphos Paphos ZypernVon vereinzelten Ausnahmen abgesehen herrschte bei Griechen und Romern die Uberzeugung die Entscheidungen der Moiren bzw Parzen seien unumstosslich und sogar die Gotter seien ihnen gegenuber machtlos Man nahm sogar an dass gottliche Wesen hinsichtlich ihrer Funktionen dem Befehl der drei Schicksalsbestimmerinnen unterworfen seien Beispielsweise wiesen die Moiren der Gottin Artemis bei deren Geburt das Los zu fur die Menschen als Geburtshelferin zu fungieren 52 Im Allgemeinen ging man davon aus dass bereits bei der Geburt definitive Festlegungen erfolgen daneben gab es aber auch vor allem im romischen Volksglauben die Vorstellung der Lebensfaden werde wahrend des Lebens der Person gesponnen und somit seien nicht alle Geschehnisse von Anfang an determiniert 53 Bei den Romern galt neben dem Spinnen auch das Schreiben das schriftliche Fixieren der schicksalsbestimmenden Beschlusse als Aktivitat der drei Parzen Fur die in dieser Funktion tatige personifizierte Schicksalsmacht wurde die Bezeichnung Fata Scribunda verwendet 54 Eine Variante dieser Darstellungstradition lasst die Parzen die mundlichen Entscheidungen Jupiters aufzeichnen und damit unumkehrbar machen 55 Nach dem romischen Volksglauben waren nicht nur die Parzen fur die Schicksalsfestlegung zustandig auch andere Gotter vor allem Jupiter besassen und nutzten die Macht dazu 56 In der bildenden Kunst sind die Moiren Parzen manchmal mit Spindel und Lebensfaden abgebildet Romische bildliche Darstellungen zeigen sie mit einer Buchrolle dem Schicksalsbuch in dem die vorherbestimmten Ereignisse verzeichnet sind 57 Weissagung Bearbeiten In der Mythologie war das Motiv der Ankundigung eines kunftigen Unheils durch einen Orakelspruch beliebt Der unmittelbar Betroffene oder sein Umfeld erhalt eine warnende allerdings gewohnlich unklare Weissagung Das so erlangte Wissen ermoglicht jedoch kein Entrinnen auch wenn zur Abwehr Gegenmassnahmen eingeleitet werden Vielmehr erfullt sich die Weissagung uberraschend auf vollig unerwartete Weise Dadurch kann im Nachhinein der Eindruck der Unausweichlichkeit entstehen Derjenige der Vorsichtsmassnahmen traf hat gerade dadurch ahnungslos das herbeigefuhrt was er verhindern wollte Als klassisches Beispiel dafur gilt die Odipussage die im 5 Jahrhundert v Chr Tragodienstoff wurde Nach der bekanntesten Version ist der Ablauf wie folgt Dem kinderlosen Konig von Theben Laios verkundet ein Spruch des beruhmten Orakels von Delphi fur den Fall dass er einen Sohn bekommt dass dieser ihn toten werde Daher lasst Laios seinen neugeborenen Sohn Odipus aussetzen Das verlassene Kind wird aber von einem Hirten gerettet und wachst in Korinth bei Pflegeeltern auf die Odipus fur seine leiblichen Eltern halt Spater erfahrt er jedoch dass seine Abstammung bestritten wird und versucht sich beim Orakel Klarheit zu verschaffen In Delphi wird ihm prophezeit er werde seinen Vater toten Daraufhin kehrt er nicht nach Korinth zuruck sondern schlagt den Weg nach Theben ein Unterwegs begegnet er seinem ihm unbekannten Vater Laios Es kommt zu einer handgreiflichen Auseinandersetzung die damit endet dass Laios von Odipus erschlagen wird 58 Ob es sich bei der Odipussage und ihrer Bearbeitung im Drama um ein unausweichliches von Anfang an feststehendes Verhangnis und somit um den Ausdruck eines fatalistischen Weltbilds handelt ist bei den modernen Interpreten umstritten Im 19 Jahrhundert herrschte unter dem Einfluss der Romantik der Eindruck die Sage zeige eindrucklich die Hilflosigkeit des Menschen angesichts einer absolut uberlegenen Schicksalsmacht Eine solche Konstellation sei fur die griechische Schicksalstragodie charakteristisch Odipus habe keine Chance gehabt seinem vom Orakelspruch umrissenen Schicksal auszuweichen Diese Sichtweise wird in der neueren Forschung kritisiert aber auch verteidigt 59 Ihr widerspricht eine Forschungsrichtung der zufolge ein neuzeitlicher romantischer Schicksalsbegriff den Weg zum Verstandnis versperrt Nach dieser Deutung gab es in der archaischen und der klassischen Epoche der griechischen Kultur als die Odipussage entstand und ausgestaltet wurde noch keine Vorstellung vom Schicksal als einer eigenstandigen Kraft im fatalistischen Sinn der die Menschen hilflos ausgeliefert sind Vielmehr entstand dieses Konzept erst im Zeitalter des Hellenismus Demnach war die Vatertotung nicht vorherbestimmt Laios hatte darauf verzichten konnen ein Kind zu zeugen Odipus hatte seine Tat vermeiden konnen wenn er sich nicht auf die Konfrontation mit dem Fremden eingelassen hatte Dann hatte sich der Orakelspruch auf andere Weise nicht buchstablich verwirklichen konnen denn der Ausdruck Vater in der Prophezeiung konnte auch wie meist bei Orakeln eine Metapher sein und etwas anderes als den leiblichen Vater bezeichnen Somit war die Zukunft zum Zeitpunkt der Orakelverkundung noch nicht determiniert 60 Dass die Zukunft im Mythos nicht als streng determiniert aufgefasst wurde zeigt ein Beispiel aus dem 5 Jahrhundert v Chr Der Geschichtsschreiber Herodot zitiert einen Bescheid des Orakels von Delphi in dem die Vorherbestimmung zwar als unausweichlich aber als flexibel beschrieben wird Das Orakel verkundete den Boten des lydischen Konigs Kroisos der sich uber sein Los beklagte nachdem er bei der Vernichtung seines Reichs in Gefangenschaft geraten war Auch ein Gott kann dem zugeteilten Schicksal nicht entgehen Immerhin hatten die Moiren wie das Orakel dazu mitteilte dem Gott Apollon der sich fur Kroisos eingesetzt hatte ein Zugestandnis gemacht Sie hatten auf seine Intervention hin entschieden dass das lydische Reich erst drei Jahre spater als ursprunglich von ihnen vorgesehen untergehen wurde So war es dann geschehen Somit bestanden die Schicksalsgottinnen zwar auf der Erfullung ihres Willens liessen aber hinsichtlich des Zeitpunkts mit sich reden 61 Eine andere Episode aus dem Leben des Kroisos die bei Herodot uberliefert ist scheint von einem fatalistischen Weltbild zu zeugen Ein Gott hat Kroisos durch ein Traumbild angekundigt dass sein Sohn Atys durch eine eiserne Lanzenspitze sterben wird Darauf trifft der Konig Vorsichtsmassnahmen und lasst Atys nicht mehr an Feldzugen teilnehmen Er erlaubt ihm jedoch die Beteiligung an einer Eberjagd Dabei wird Atys versehentlich durch einen Lanzenwurf getotet Der Werfer ist gerade derjenige Jager den Kroisos seinem Sohn als Beschutzer an die Seite gestellt hat 62 Hier deutet das prazise Vorauswissen des Gottes uber die Todesart auf ein determiniertes Schicksal In der Forschung wird die Frage erortert inwieweit daraus auf eine vom gottlichen Willen bis in Einzelheiten determinierte Weltordnung geschlossen werden kann und welche Freiheit dem Menschen dabei bleibt 63 Daimones und Keres Bearbeiten Nach dem griechischen Volksglauben gibt es noch eine weitere lenkende Instanz den personlichen Daimon Damon des Menschen In der archaischen Zeit bezeichnete man mit diesem Ausdruck alle ubermenschlichen Machte von denen man sich abhangig fuhlte Erst in nachhomerischer Zeit entwickelte sich der Daimon der ursprunglich nur als gelegentlicher Inspirator menschlichen Handelns in Erscheinung getreten war zu einer das ganze Leben beeinflussenden Macht Schliesslich wurde daraus ein an den individuellen Menschen gebundener Geleitdamon der das Schicksal lenkt Diese voll ausgebildete Form des Daimon Glaubens war im 5 Jahrhundert v Chr in der griechischsprachigen Welt allgemein verbreitet Die Vorstellung von Geistwesen die den Menschen standig begleiten existierte aber schon fruher Nach dem Glauben der homerischen Zeit ist jedem Menschen ein weiblicher Todesdamon eine Ker von Geburt an beigesellt sie ist die Vollstreckerin des im Voraus uber ihn verhangten Todes So erscheint in Homers Ilias dem traumenden Achilleus die Seele seines gefallenen Freundes Patroklos die verkundet ihn Patroklos habe seine Ker verschlungen Damit habe ihn das Schicksal ereilt das ihm schon bei seiner Geburt bestimmt gewesen sei 64 Tyche Bearbeiten nbsp Marmorstatue der Tyche aus Antiochia Romische Kopie einer Bronzestatue des Eutychides in den Vatikanischen MuseenEine Schicksalsgottheit war auch Tyche die Personifikation des abstrakten Begriffs tyche Schicksal Zufall Sie galt als Verursacherin der Ereignisse die den betroffenen Menschen als unberechenbar und zufallig erscheinen Tyche wurde kultisch verehrt und ab der hellenistischen Zeit in weiten Kreisen als allmachtig betrachtet Man schatzte sie als Glucksgottin furchtete aber ihre Launenhaftigkeit Tyche entspricht weitgehend der romischen Gottin Fortuna die ebenfalls Gluck schenkte und als unzuverlassig galt Fortuna war dafur bekannt dass sie ihre Gunst blind das heisst ohne erkennbaren Grund schenkte oder entzog Durch ihre Sprunghaftigkeit unterschied sich Tyche Fortuna von den Moiren Parzen deren Hauptmerkmal die Festigkeit der einmal gefassten Beschlusse war 65 Philosophie Bearbeiten Griechische Denker beschaftigten sich bereits in der Fruhzeit der philosophischen Bemuhungen der Epoche der Vorsokratiker mit der Frage der Schicksalsbestimmung In der griechischen Klassik die im spaten 5 Jahrhundert v Chr einsetzte und vor allem im Hellenismus vertiefte sich die Auseinandersetzung mit dieser Thematik Anstoss erregte der Glaube an ein unerbittliches Schicksal wegen der damit zusammenhangenden Einschrankung oder Aufhebung der Willensfreiheit und Verantwortlichkeit Aus gegnerischer Sicht wurde den Fatalisten vorgeworfen die Grundlagen der Moral und der Gesetzgebung zu zerstoren 66 Vorsokratiker Bearbeiten Einzelne Vorsokratiker setzten sich kritisch mit dem im Volk verbreiteten Glauben an eine schicksalsbestimmende Macht auseinander Im 5 Jahrhundert v Chr befand Heraklit Seine eigene Art ἦ8os ḗthos ist dem Menschen sein Daimon Damit wandte er sich gegen die Vorstellung eines personlichen Schicksalsdaimons und wies generell den Glauben zuruck das Leben werde von ausseren gottlichen Kraften gelenkt Nach Heraklits Uberzeugung ist der Daimon der lenkende Faktor im Menschen selbst zu finden er ist mit der Art der Person ihrer ethischen Qualitat gleichzusetzen 67 Anaxagoras 428 v Chr hielt Schicksal heimarmene fur ein leeres Wort 68 Gorgias von Leontinoi Bearbeiten Gorgias von Leontinoi ein einflussreicher Denker und Redner des 5 Jahrhunderts v Chr befasste sich in seiner Lobrede auf Helena mit der Frage nach der Ursache fur den Ehebruch der mythischen Helena Er wies darauf hin dass eine fatalistische Interpretation die untreue Gattin von der Verantwortung fur ihr Handeln das den Trojanischen Krieg herbeifuhrte entlastet Gorgias war soweit bekannt der erste Autor der sich mit dieser ethischen Konsequenz des Fatalismus auseinandersetzte 69 Platon Bearbeiten In Platons stark nachwirkendem Dialog Politeia der im fruhen 4 Jahrhundert v Chr entstand wird das Zusammenwirken von freier Entscheidung der Individuen und kosmischer Ordnung und Notwendigkeit beschrieben Den Rahmen dafur bildet eine vom Autor erfundene Erzahlung der Mythos des Er Diese Geschichte veranschaulicht philosophische Inhalte durch mythische Einkleidung Ein zeitweilig scheinbar verstorbener Krieger namens Er berichtet von den Erlebnissen seiner Seele im Jenseits wahrend der Zeit in der sie sich ausserhalb des Leibes befand als er scheintot war Nach seiner Schilderung gelangen die Seelen der Toten wenn sie zum Himmel aufsteigen unterwegs zur Spindel der Notwendigkeit einem gigantischen Instrument das sich gleichformig dreht und damit die Drehungen aller Himmelsspharen um die Erde den Mittelpunkt des Universums in Gang halt Die Gottin Ananke die personifizierte Notwendigkeit halt die Spindel auf ihrem Schoss Bei ihr sind ihre Tochter die drei weiss gekleideten Moiren Sie singen das Geschehen Lachesis das vergangene Klotho das gegenwartige und Atropos das kunftige 70 Lachesis nimmt die Seelen die ihren Jenseitsaufenthalt beendet haben und im Rahmen der Seelenwanderung wieder in irdische Leiber eintreten mussen gruppenweise in Empfang Fur jede Seelengruppe steht eine grosse Anzahl von moglichen Rollen kunftigen Lebensumstanden und Schicksalen zur Auswahl und fur jede Seele muss eine Entscheidung daruber getroffen werden welche Rolle sie als kunftige Lebensaufgabe erhalt Die Zuteilung erfolgt durch ein Verfahren das Verlosung und autonome Auswahl mischt Verlost wird die Reihenfolge in der die Seelen aus der begrenzten Menge der Lebensrollen jeweils eine fur sich auswahlen konnen Wer das beste Los erhalt kommt zuerst an die Reihe und hat somit freie Wahl Die vom Losgluck Benachteiligten mussen mit den unattraktiveren Lebensumstanden Vorlieb nehmen die von den zuerst Aussuchenden verschmaht wurden aber auch daraus konnen sie einen Erfolg machen wenn sie sich Muhe geben Kein Leben ist von vornherein hoffnungslos Allerdings treffen manche Seelen eine torichte Wahl und fugen sich damit selbst schweren Schaden zu etwa indem sie sich aus Machtgier und Leichtsinn fur das von Unheil erfullte Dasein eines Tyrannen entscheiden 71 Platon legte grossen Wert auf die Autonomie des Individuums Nach seiner Lehre wahlt sich jeder sein Schicksal und die Ubel die dem Menschen begegnen sind die zwangslaufigen Folgen seiner Fehlentscheidungen Die Ursache falscher Entscheidungen ist die Unwissenheit die jedoch behebbar ist Somit trifft die gottliche Weltlenkung keine Schuld an den bestehenden Ubelstanden Ausserdem hangt nur die Entscheidung uber die ausseren Lebensverhaltnisse teilweise vom Losgluck ab Die charakterliche Beschaffenheit der Person bleibt trotz der Einwirkung ausserer Umstande im Zustandigkeitsbereich der Seele die dafur selbst verantwortlich ist Ihre einmal getroffene Wahl eines Lebensloses hat zwar Auswirkungen die einer unausweichlichen Notwendigkeit folgen doch steht dies ihrer Freiheit kunftig einen anderen Weg einzuschlagen nicht entgegen 72 Aristoteles Bearbeiten Aristoteles und die seiner Richtung folgenden Philosophen die Peripatetiker verwarfen den Fatalismus Ihr Anliegen war die Verteidigung der Willensfreiheit und damit der Moral Die Gegenposition mit der sich Aristoteles auseinandersetzte war der logische Fatalismus fur den das Mogliche zwangslaufig mit dem Tatsachlichen zusammenfallt Zur Widerlegung dieser Gleichsetzung legte er in seiner Schrift Peri hermeneias ein Konzept vor mit dem er die logische Moglichkeit von nicht eintretenden Ereignissen und damit die Offenheit der Zukunft retten wollte Wie seine Argumentation zu verstehen ist ist in der Forschung umstritten Nach der modernen Standardinterpretation meinte Aristoteles dass nicht schon in der Gegenwart bestimmt ist sondern erst in der Zukunft bestimmt sein wird welche von zwei einander widersprechenden zukunftsbezogenen Aussagen wahr und welche falsch ist Zwar entsprechen den kunftigen Ereignissen Aussagen mit einem bestimmten Wahrheitswert doch ist gegenwartig noch nicht festgelegt welcher das ist Die Standardinterpretation ist allerdings umstritten 73 Megariker Bearbeiten Im spaten 4 und fruhen 3 Jahrhundert v Chr lebte der Philosoph Diodoros Kronos der zur Richtung der Megariker gehorte Die Megariker lehrten dass nur das Wirkliche moglich sei das heisst dass nichts anderes geschehen konne als das was tatsachlich geschieht Zum Beweis dieser These formulierte Diodoros ein Argument das als Meisterargument oder Meisterschluss kyrieuōn logos bekannt ist und bis in die Gegenwart ein starkes Echo gefunden hat Vermutlich reagierte Diodoros damit auf die Moglichkeitslehre des Aristoteles der zufolge Ereignisse die nicht tatsachlich eintreten moglich sind Mit seiner Beweisfuhrung wollte Diodoros wohl zeigen dass der aristotelische Moglichkeitsbegriff den Prinzipien von Aristoteles eigener Modallogik widerspreche Allerdings ist diese Stossrichtung nicht bewiesen 74 Die Pramissen des Meisterarguments sind bekannt doch sein Wortlaut ist nicht uberliefert Daher ist die Rekonstruktion des Gedankengangs mit Unsicherheit behaftet 75 Der Uberlieferung zufolge behauptete Diodoros dass die beiden Aussagen Alles Wahre in der Vergangenheit ist notwendig und Aus Moglichem folgt nichts Unmogliches wenn man sie miteinander kombiniert mit der Aussage Es gibt Mogliches das weder wahr ist noch wahr sein wird unvereinbar seien Wenn man wie Aristoteles und Diodoros die ersten beiden Satze fur wahr halt muss man dem Meisterargument zufolge den dritten aufgeben Das bedeutet dass es keine Moglichkeiten geben kann die nicht zur Verwirklichung gelangen Das Mogliche ist dann als das zu definieren was entweder schon wirklich ist oder kunftig wirklich sein wird Was niemals wirklich geschieht ist unmoglich Das Meisterargument setzt Wirklichkeit mit logischer Richtigkeit gleich Es ist zwar logisch korrekt aber nur auf dem Boden der modallogischen Semantik des Diodoros Kronos schlussig 76 Nach dem Verstandnis der antiken Nachwelt ergibt sich aus dem Meisterargument der logische Fatalismus als Konsequenz wenn man die Pramissen des Arguments akzeptiert und die Folgerung fur schlussig halt Die formale Korrektheit des Schlusses wurde von den antiken Philosophen offenbar nicht angefochten Auch die Gegner gaben die Unvertraglichkeit der drei Satze zu sie bestritten nur dass alle drei gultig seien 77 Allerdings ist unklar ob Diodoros tatsachlich beabsichtigte aus dem Meisterargument einen harten Fatalismus abzuleiten Moglicherweise haben erst seine Schuler diese Konsequenz gezogen 78 Ein weiteres Argument der Megariker fur ihre Moglichkeitslehre lautet Falls du das Getreide mahen wirst wirst du es nicht vielleicht mahen und vielleicht nicht sondern du wirst es auf alle Falle mahen Das Getreidemahargument ist erst in spatantiken Quellen uberliefert 79 Stoa Bearbeiten Die Stoa eine der bedeutendsten philosophischen Richtungen der Antike machte einen religios gepragten Fatalismus zu einem Kernbestandteil ihrer Lehre Ihr Schicksalskonzept war in ihre Kosmologie eingebettet Die Stoiker glaubten dass das gesamte Naturgeschehen und insbesondere das menschliche Leben einer von der Vorsehung verhangten Bestimmung unterliege Sie fassten die bestimmende Instanz als eine gottliche aber unpersonliche Macht auf und nannten sie einen schon von Heraklit verwendeten Ausdruck aufgreifend Heimarmene Dieser Begriff erlangte in der Stoa eine zentrale Bedeutung und wurde Gegenstand einer umfangreichen Kontroversliteratur Die Stoiker empfanden die unabanderliche Gegebenheit der Heimarmene nicht negativ als bedauerliches Ausgeliefertsein Vielmehr forderten sie freiwillige bewusste Bejahung der aus ihrer Sicht vernunftigen Weltordnung die dem Menschen sein Schicksal auferlege Dieser Entschluss sei jedem anheimgegeben Der Weise als idealer Mensch ist nach der stoischen Lehre derjenige der seinen Willen in vollige Ubereinstimmung mit dem Walten der Schicksalsmacht bringt und daher nur das Vernunftige will Die Betonung der gottlichen Vorsehung soll die Verantwortung des Individuums fur sein Befinden nicht aufheben denn je nachdem ob der Mensch die Weisheit wahlt oder nicht gelingt oder misslingt sein Leben Die moralische Haltung die aus dem naturphilosophischen Befund der Stoa abgeleitet wird ist keineswegs resignativ sondern aktiv und auf Lebensmeisterung ausgerichtet 80 Zwischen dem Prinzip einer umfassenden strengen und naturnotwendigen Vorherbestimmtheit und der Forderung man solle sich durch einen autonomen Willensakt fur das tugendhafte Handeln entscheiden bestand ein Spannungsverhaltnis das einen Ansatzpunkt fur Kritik bildete Fur die stoischen Denker lag darin eine schwierige Herausforderung da sie an ihrem Heimarmene Konzept festhalten wollten ohne die Eigenstandigkeit des Individuums vollig zu tilgen Beim Versuch ihre Naturphilosophie und ihre Ethik in Einklang zu bringen hatten sie sich mit dem Vorwurf der Unstimmigkeit den ihre Gegner erhoben auseinanderzusetzen 81 Gegen solche Kritik setzte sich Chrysippos von Soloi ein prominenter Wortfuhrer der Stoa zur Wehr Er war Fatalist vertrat aber eine vermittelnde Position indem er dem menschlichen Willen eine echte Wahlmoglichkeit zubilligte Seine Losung des Konflikts zwischen Notwendigkeit und individueller Autonomie bestand darin einen Sonderbereich der freien Entscheidungen als das was von uns abhangt anzunehmen und zu behaupten dieser Bereich sei der allgemeinen Zwangslaufigkeit der Naturvorgange entzogen Zu diesem Zweck unterschied Chrysippos verschiedene Arten von Ursachen Den vollendeten Ursachen stehen in seinem System die mitwirkenden gegenuber den anfanglichen die letzten das heisst die auslosenden Nach einer anderen Ubersetzung handelt es sich um einen Gegensatz zwischen vollkommenen Hauptursachen und mithelfenden Nebenursachen 82 Nur den vollendeten und den anfanglichen Ursachen der Grundveranlagung einer Person oder der Beschaffenheit eines Objekts wies Chrysippos zwingende Macht zu Die auf den Menschen einwirkenden Reize der Aussenwelt und seiner eigenen Triebe hingegen gelten in diesem Modell als nur mitwirkende und auslosende Ursachen Sie sind zwar von der Heimarmene gesetzt aber nicht zwingend Daher verfugt die Person uber die Entscheidungsmacht einer Option ihre Zustimmung zu erteilen oder zu verweigern Sie trifft die Entscheidung gemass ihrer individuellen Natur also autonom Damit ist die Verantwortung gerettet 83 Die Annahme einer solchen weichen Determination erzeugt allerdings ein Dilemma dessen Brisanz Chrysippos moglicherweise nicht erkannte Wenn die individuelle Natur der Charakter der Person deren Entscheidungen bestimmt stellt sich die Frage wovon diese Natur determiniert wird Wenn sie von ausseren Faktoren abhangt ist sie dem Zwang der Heimarmene vollig unterworfen und die moralische Verantwortung erweist sich als Illusion Wenn man jedoch die Abhangigkeit von der Aussenwelt verneint oder einschrankt um Autonomie und Verantwortung zu retten droht ein Zirkelschluss Dann muss angenommen werden dass der Mensch selbst durch seine Uberzeugungen Entscheidungen und Handlungen seinen Charakter beeinflusst und insofern dessen Ursache ist Die Argumentation erfordert jedoch dass die individuelle Natur die Ursache der Uberzeugungen Entscheidungen und Handlungen ist 84 Den logischen Fatalismus dessen Determinationsverstandnis mit einer weichen Determination unvereinbar ist verwarf Chrysippos Er versuchte das Meisterargument des Diodoros Kronos zu widerlegen indem er die Gultigkeit von dessen zweiter Pramisse bestritt und entwickelte eine alternative Modallogik 85 Spater wandten Gegner dagegen ein sein Schicksalsverstandnis widerspreche seiner Modallogik denn diese lasse kontingente nicht notwendige Ereignisse zu die das Schicksalskonzept ausschliesse somit gestatte sein System faktisch nichts von dem was seine Modallogik ermoglichen solle 86 Im 1 Jahrhundert v Chr verbreitete der Stoiker Poseidonios den Gestirnfatalismus die Lehre dass alles Geschehen dem Einfluss der Gestirne unterliege Die Grundlage dafur war der Gedanke einer Weltordnung die einen universellen Zusammenhang zwischen kosmischen Vorgangen und individuellen Schicksalen herstellt Dieses Konzept bildete die philosophische Basis des astrologischen Fatalismus 87 Eine Verbindung von Fatalismus und Lob der Tatkraft pragte die Gedankenwelt des romischen Stoikers Seneca der von einer unerbittlichen Notwendigkeit des Vorherbestimmten ausging und zugleich das Leben als Kampf mit den von Fortuna verhangten Widrigkeiten auffasste Fortuna steht in Senecas Weltbild fur das Zufallige Plotzliche und Verwirrende das dem Betroffenen sinnlos scheint das Fatum ist dem entgegengesetzt es ist die von der Gottheit vorbestimmte Notwendigkeit des Schicksals mit der man einverstanden sein soll Freiheit besteht nur hinsichtlich der Wahl dem Schicksalslauf zuzustimmen oder nicht am Ablauf andert sich dadurch nichts Seneca betonte dass man sich nicht notgedrungen mit dem Schicksal abfinden sondern ihm willig zustimmen solle Diese Haltung fasste er pragnant mit einem Vers des griechischen Stoikers Kleanthes zusammen den er ins Lateinische ubersetzte Den Willigen fuhrt das Schicksal den Unwilligen zieht es 88 Der stoisch gesinnte romische Kaiser Mark Aurel betonte die Forderung das Schicksal zu lieben Bei ihm erscheint die Heimarmene in positivem Licht nur selten ist vom Ertragen und Leiden die Rede Liebe zum Schicksal aussert sich als Mitarbeit an einem Geschehen das nicht nur unabanderlich sondern auch gut ist Dem Schicksal gebuhrt freudige und dankbare Zustimmung 89 Hellenistischer kaiserzeitlicher und spatantiker Platonismus Bearbeiten Im Zeitalter des Hellenismus bemuhten sich die Akademiker die skeptischen Platoniker der Jungeren Akademie um die Widerlegung des Fatalismus Die Hauptarbeit leistete Karneades von Kyrene der im 2 Jahrhundert v Chr lange als Scholarch die Akademie leitete Er prasentierte Argumente die fortan den gesamten philosophischen Fatalismusdiskurs der Antike pragten Ein betrachtlicher Teil seiner Ausfuhrungen richtete sich gegen die Grundlagen und Methoden der Astrologie ein anderer prangerte die Folgen des Fatalismus fur Moral und Lebensfuhrung an Ein wichtiges Angriffsziel war die von Chrysippos entwickelte stoische Lehre von der Vorsehung und der Heimarmene Der Vordenker der Stoa hatte versucht die von der Schicksalsmacht bewirkte Kausalitat teilweise ihres Zwangscharakters zu entkleiden um die Entscheidungsfreiheit zu retten Diesen Ansatz wies Karneades als unstimmig zuruck 90 Auch im Mittelplatonismus der sich ab dem 1 Jahrhundert v Chr durchsetzte und im Neuplatonismus der den philosophischen Diskurs der Spatantike bestimmte war die Ablehnung des Fatalismus einhellig Mittel und Neuplatoniker verwarfen die fatalistische Sichtweise wonach eine zwingende Notwendigkeit oder die gottliche Vorsehung die Ursache von Ubeln im menschlichen Leben ist Sie sahen im Schicksal nicht eine Macht die alle Vorgange und Zustande von vornherein determiniert sondern nur das kosmische Gesetz das alle Handlungen mit ihren Folgen verbindet und jedem das zuweist was ihm aufgrund seiner Entscheidungen und Taten zusteht Nach diesem Verstandnis bestimmt die Heimarmene nur die Gesetzmassigkeit der moglichen Handlungsablaufe nicht jedoch die menschlichen Entscheidungen fur oder gegen einzelne Handlungen Die unsterbliche Seele des Menschen ist eine autonome Instanz die aufgrund ihrer Natur unabhangig von ausseren schicksalsbestimmenden Faktoren spontane Akte initiieren kann 91 Eine ausfuhrliche Darstellung und Begrundung der traditionellen platonischen Position verfasste im 5 Jahrhundert der Neuplatoniker Proklos Sein Ausgangspunkt ist die Uberlegung dass das Schicksal Ursachen und Folgen verknupft Verknupfen lasst sich nur raumlich und zeitlich Getrenntes das heisst Korperliches denn nur Korperliches unterliegt den Bedingungen von Raum und Zeit Im Gegensatz zur immateriellen Seele die sich selbst bewegt ist das Materielle das von anderem Bewegte Somit muss das was vom Schicksal beherrscht wird von anderem bewegt und korperlich sein Also ist das Schicksal auf den Bereich der Natur der materiellen Gegebenheiten beschrankt Es spielt sich dort ab wo es Werden und Vergehen gibt Keinen Einfluss hat es demnach auf das was uber Raum und Zeit steht Das ist die intelligible Sphare das Reich der nur geistig erfassbaren platonischen Ideen In dieser uberzeitlichen Wirklichkeit ist die unsterbliche Seele beheimatet Daraus folgt dass der Mensch nur hinsichtlich seines Korpers dem Schicksal unterworfen ist Durch seine geistige Tatigkeit kann er sich in den Bereich erheben der uber dem Schicksal steht Er hat aber auch die Moglichkeit dem Korper und den Affekten zu verfallen und sich damit durch einen Willensakt dem Schicksal auszuliefern 92 Im 6 Jahrhundert baute Boethius das Fatum in sein philosophisches Weltbild ein in dem er platonisches und christliches Gedankengut verband In seinem Hauptwerk Der Trost der Philosophie gehort die Unbestandigkeit der Glucks und Schicksalsgottin Fortuna zum Kernthema Zur Klarung der Frage nach den menschlichen Geschicken nach Vorbestimmung und Willensfreiheit erlautert die personifizierte Philosophie im Dialog mit dem Autor die Begriffe Vorsehung und Schicksal Sie definiert die Vorsehung als die gottliche Vernunft die alles ordnet und das Fatum als die den beweglichen Dingen innewohnende planmassige Anlage durch welche die Vorsehung alles ordnungsgemass zusammenbindet Die Schicksalsordnung ordo fatalis geht aus der Einfachheit der Vorsehung hervor Alles was dem Schicksal untersteht ist auch der Vorsehung unterworfen aber einiges was der Vorsehung unterstellt ist uberragt die Schicksalsordnung Das ist das was der Gottheit nahe und bestandig ist und so uber die Beweglichkeit der Schicksalsordnung hinausgeht Das Fatum ist die Instanz von der die relativ gottfernen Bereiche gelenkt werden je naher der Mensch zu Gott hinstrebt desto freier wird er vom Fatum und wenn es ihm gelingt sich in der Festigkeit des gottlichen Geistes zu verankern unterliegt er dem Schicksalszwang nicht mehr 93 Alles was geschieht wird von Ursachenverknupfungen hervorgebracht Somit gibt es keinen Zufall 94 In dem Dialog beschreibt Boethius ausfuhrlich die fatalistische Position der zufolge das gottliche Vorauswissen die menschliche Willensfreiheit und Verantwortung vernichtet 95 Darauf antwortet die Philosophie mit einer eingehenden Widerlegung Nach ihren Worten ist das Zukunftige nur dann notwendig wenn es auf die gottliche Erkenntnis bezogen wird nicht aber wenn es nach seiner eigenen Natur abgewogen wird Fur Gott handelt es sich nicht um das Vorherwissen einer Zukunft sondern um Kenntnis einer niemals versagenden Gegenwart instantia Gottes Ewigkeit umfasst alle Zeit als Gegenwart und sein Wissen alles Geschehen als gegenwartig Was in der Vorsehung simultan gegeben ist entfaltet sich in der Zeit als Schicksal Die Gegenwart der Gesamtheit der Ereignisse bei Gott geht nicht aus dem Vorrat der Zukunft hervor sondern aus der Einfachheit von Gottes eigener Natur Das was gewusst wird wird nicht aus einer ihm innewohnenden Kraft und aus seiner Natur erkannt sondern gemass der Fahigkeit des Erkennenden Wie das menschliche Betrachten eines Ereignisses diesem keine Notwendigkeit verleiht so macht auch Gottes Wissen das was er weiss nicht notwendig 96 Ungeklart bleibt bei diesen Ausfuhrungen allerdings die Frage wie man sich die Vereinbarkeit von Vorherbestimmung und Willensfreiheit im Kausalzusammenhang zu denken hat 97 Epikureer und Kyniker Bearbeiten Epikur und die Epikureer verteidigten die Willensfreiheit auf die sie grosses Gewicht legten und bekampften den Fatalismus Zwar lehnte Epikur die Vorstellung einer Interaktion zwischen Gottern und Menschen entschieden ab aber das stoische Schicksalskonzept fand er noch schlimmer Daher ausserte er die Meinung es sei besser sich an die Gottermythen zu halten als sich der Heimarmene zu ergeben denn der Volksglaube biete immerhin die Aussicht die Gotter gnadig zu stimmen wahrend im Fatalismus eine unerbittliche Notwendigkeit herrsche Das Meisterargument des Diodoros Kronos versuchte Epikur zu entkraften indem er die Allgemeingultigkeit des Prinzips der Zweiwertigkeit bestritt Die kaiserzeitlichen Epikureer Diogenes von Oinoanda und Diogenianos setzten die antifatalistische Polemik fort 98 Auch die Kyniker lehnten den Fatalismus ab Sie betrachteten den Menschen als Herrn seines Schicksals und bestritten dass er einer metaphysischen Macht unterstehe Dabei tat sich wohl im 2 Jahrhundert Oinomaos von Gadara hervor der die Willensfreiheit verteidigte und in seiner Schwindlerentlarvung das fatalistische Modell der Stoa zu widerlegen versuchte Den gemassigten Fatalismus des Chrysippos verspottete er mit der Bemerkung dieser Stoiker habe den Menschen zum Halbsklaven gemacht 99 Cicero Bearbeiten Cicero war stark vom Gedankengut der antifatalistischen Jungeren Akademie beeinflusst In seiner teilweise verlorenen im Jahr 44 v Chr verfassten Schrift Uber das Schicksal bemuhte er sich um die Widerlegung des stoischen Fatalismus Er prasentierte und diskutierte die einschlagigen Argumente der hellenistischen Philosophenschulen Seine Abhandlung ist die ausfuhrlichste heute bekannte Darstellung der Fatumsdiskussion in der Epoche des Hellenismus Die Argumentation Ciceros fusst letztlich auf der des Karneades 100 In der Fahigkeit des Menschen angeborene Schwachen und Fehler zu bekampfen sah Cicero einen schlagenden Beweis fur den gewissermassen aussernaturlichen Charakter des Willens das heisst fur dessen Unabhangigkeit vom Zwang der ausseren determinierenden Faktoren die sonst uberall im Kosmos herrschen 101 Dem logischen Fatalismus begegnete er mit der Uberlegung nur die Wahrheit oder Falschheit eines Satzes sei determiniert nicht jedoch die Faktizitat eines Ereignisses In der Logik werde nur klassifiziert und nicht etwas uber das notwendige Eintreten oder Nichteintreten von Ereignissen ausgesagt 102 Alexander von Aphrodisias Bearbeiten Alexander von Aphrodisias der namhafteste Peripatetiker der romischen Kaiserzeit verfasste eine Schrift Uber das Schicksal in der er ausfuhrlich gegen den stoischen Fatalismus polemisierte Er raumte ein dass eine schicksalhafte Kausalitat einen bestimmenden Einfluss auf die physischen Vorgange ausube doch er bestritt dass die von den Stoikern postulierte naturgegebene Schicksalsmacht die Heimarmene alle Geschehnisse zwingend festlege Vielmehr sei die Heimarmene nur eine Ursache neben anderen und nicht immer der massgebliche Faktor Freie Entscheidungen des Menschen seien ihr entzogen Wer wie die Fatalisten dies nicht anerkenne der hebe das auf was die Besonderheit der menschlichen Natur ausmache 103 Die Vorstellung einer umfassenden Vorsehung lehnte Alexander gemass der traditionellen Position der peripatetischen Schule ab 104 Astrologie Bearbeiten Im Zeitalter des Hellenismus verband sich der stoische Schicksalsgedanke mit der astrologischen Spekulation die im Seleukidenreich bluhte und den Volksglauben im Vorderen Orient durchdrang Die stoische Lehre bot die Basis fur eine Theorie des astrologischen Fatalismus Dieser verbreitete sich vom Orient her in den lateinischsprachigen Westen des Romischen Reichs Besonders die popularen orientalischen Mysterienkulte nahmen das fatalistische Gedankengut der Astrologie auf und verschafften ihm eine bedeutende Breitenwirkung 105 Astrologen der romischen Kaiserzeit setzten sich mit der Frage auseinander inwieweit die Ereignisse durch Vorgaben der Schicksalsmacht determiniert sind und der Mensch somit einem Verhangnis ausgeliefert ist Daruber gingen die Meinungen auseinander Der im 2 Jahrhundert tatige Astrologe Vettius Valens bekannte sich zu einer umfassenden auch die Gotter einschliessenden Vorherbestimmung Er bejahte die Abhangigkeit von den Gestirneinflussen emphatisch und pries den mit freudiger Zustimmung zum Unvermeidlichen verbundenen Fatalismus der zu heiterer Gemutsruhe verhelfe Die einsichtigen Menschen nannte er Soldaten der Heimarmene 106 Sein beruhmter Zeitgenosse Ptolemaios unterschied zwischen einer absolut zwingenden gottlichen Heimarmene und einer physischen die keine totale Herrschaft ausube Die gottliche ordne das kosmische Geschehen die physische lenke das menschliche Leben 107 Bei den Philosophen mit Ausnahme der Stoiker stiess der astrologische Fatalismus auf scharfen Widerspruch seine ethischen Folgen erschienen ihnen als unannehmbar Der von Karneades initiierte Kampf gegen diese Variante des Vorherbestimmungsglaubens wurde in einer umfangreichen heute zum Teil verlorenen Literatur fortgesetzt Zu den Autoren die sich auf diesem Feld engagierten zahlten Philon von Alexandria Favorinus Sextus Empiricus und Plotin 108 Literarische Gestaltungen Bearbeiten Griechische Literatur Bearbeiten In der homerischen Dichtung erscheint die Moira gewohnlich im Singular als eine unbestimmte Schicksalsmacht gegen die sogar die Gotter nichts ausrichten konnen Allerdings fehlt eine Abgrenzung der Zustandigkeiten und Klarung der Machtverhaltnisse zwischen Moira und dem Weltlenker Zeus dazu werden unterschiedliche Sichtweisen geltend gemacht die Angaben uber das Verhaltnis der beiden Instanzen sind widerspruchsvoll 109 In der Ilias bemerkt die Gottin Hera in einer Gotterversammlung ihr Schutzling Achilleus werde kunftig erleiden was alles das Schicksal ihm bei seiner Geburt zugesponnen hat mit dem Garn 110 Ebenso fuhrt die trojanische Konigin Hekabe den Tod ihres gefallenen Sohnes auf das Schicksalsgeflecht zuruck das bei seiner Geburt gesponnen wurde 111 Der Held Hektor bekennt sich zu einer ausgepragt fatalistischen Haltung aus der sich Trost schopfen lasst Bevor er in den Kampf zieht versichert er seiner besorgten Gattin Gegen das Schicksal wird keiner mich hinab zum Hades senden Doch dem Verhangnis entrann wohl nie einer der Sterblichen edel oder gering nachdem er einmal gezeugt wurde 112 Hesiod machte in seiner Theogonie die Moiren zu Tochtern des Weltherrschers Zeus dem er sie damit eindeutig unterordnete Er beschrieb sie als die Spenderinnen von Gluck und Ungluck stellte aber auch fest dass es Zeus gewesen sei der ihnen die hochste Ehrenstellung verliehen habe 113 In beruhmten Tragodien der griechischen Klassik stellt das Spannungsverhaltnis zwischen dem von der Gotterwelt bewirkten Verhangnis und dem menschlichen Willen ein zentrales Element dar Bei Aischylos bilden diese beiden Faktoren ein dichtes untrennbares Gewebe In den modernen Aischylosinterpretationen wird bei der Analyse von Entscheidungssituationen teils die Bedeutung der personlichen verantwortlichen Entscheidung teils der Zwang eines unabwendbaren Schicksals in den Vordergrund gestellt Schicksalsmassige Notwendigkeit setzt dem freien Wahlen enge Grenzen Die Abgrenzung von schicksalhaftem Zwang und personlicher Wahl ist nicht in jedem Fall leicht Es gibt ausweglose Lagen in denen jeder Weg zu Unheil fuhrt Auch bei Sophokles tritt die Spannung zwischen Gotterfugung und freiem Handeln eindrucksvoll hervor wobei das gottliche Walten als undurchdringlich erscheint aus der Sicht des Dichters hat der Mensch das unbegreifliche Geschick das uber ihn verhangt ist glaubig hinzunehmen In der sophokleischen Tragodie schafft das gottgesandte Schicksal Situationen in denen der Reichtum und die Tiefe der menschlichen Seele sichtbar werden 114 In der Tragodie Der gefesselte Prometheus die traditionell moglicherweise zu Unrecht Aischylos zugeschrieben wird stellt sich die Frage ob sogar der Gottervater Zeus der Gewalt der Moiren unterworfen ist Der rebellische Titan Prometheus ist uberzeugt dass auch Zeus dem Los nicht entkommen kann das die Moiren ihm zugeteilt haben Ihnen gegenuber ist Zeus der Schwachere 115 Eine konsequent fatalistische Position vertritt in Sophokles Tragodie Antigone der Chor der es fur sinnlos erklart eine Fugung zu erbitten denn niemand konne dem ihm vorbestimmten Schicksal entrinnen 116 Der Tragodiendichter Euripides liess in seinem Drama Die Phoinikierinnen Odipus ausrufen O Moire wie du mich vom Anfang meines Lebens an zum Ungluck schufst 117 Euripides selbst war jedoch kaum fatalistisch gesinnt 118 In der Neuen Komodie der hellenistischen Zeit machte sich eine extrem fatalistische Weltsicht geltend die dem damaligen Zeitgeist entsprach In den von solchem Gedankengut gepragten Stucken verfugt die launische Tyche als Gottin und Herrscherin uber weitesten Spielraum menschliche Uberlegungen konnen ihrer Macht nichts entgegensetzen Insbesondere der namhafte Komodiendichter Menander huldigte dieser Ansicht Bei ihm ist die Tyche blind unbeeinflussbar unberechenbar und unbegreiflich Sie handelt rucksichtslos und ohne Vernunft Ahnlich wurde Tyche von den athenischen Volksrednern eingeschatzt deren Schicksalsglaube den ihres Publikums spiegelte 119 Im 2 Jahrhundert verspottete der Satiriker Lukian von Samosata den Schicksalsglauben In seinen Totengesprachen spricht der mythische Unterweltrichter Minos einen Strassenrauber frei der geltend gemacht hat er habe nicht eigenmachtig gehandelt sondern nur einen Beschluss der Moire Klotho vollzogen Lukians Dialog Der uberwiesene Zeus nimmt die Heimarmene aufs Korn In diesem Zwiegesprach wird der Gottervater Zeus von einem kynischen Spotter in die Enge getrieben Er gibt zu dass die Gotter den Moiren untergeordnet sind Somit ist alles vorherbestimmt und Zeus kann der Folgerung nicht entgehen dass Opfer und Bittgebete sinnlos sind da sie nichts bewirken konnen Uberdies gebuhrt den Gottern keine Verehrung da sie nur Handlanger der Moiren sind 120 Das Weltbild der kaiserzeitlichen griechischen Romanliteratur ist von einem konsequenten Fatalismus bestimmt Hier tragen die Menschen fur ihre Taten auch fur Verbrechen keine Verantwortung vielmehr sind die Gotter und Damonen und vor allem die Schicksalsgottheit Tyche verantwortlich In dem Liebesroman Leukippe und Kleitophon schildert Achilleus Tatios die Abenteuer eines Liebespaars dessen Standhaftigkeit sich in der harten Schule der Tyche 121 zu bewahren hat 122 Romische Literatur Bearbeiten Im 1 Jahrhundert v Chr nahm der epikureische Dichter Lukrez den Schicksalsglauben aufs Korn wobei er sich auf die seines Erachtens evidente Autonomie des Willens berief 123 In einem Gedicht Catulls ist der Gesang der Parzen wiedergegeben die Geburt und Taten des Helden Achilleus vorhersagen und singend seinen Lebensfaden spinnen 124 Fur die romischen Dichter der augusteischen Zeit war die Vorherbestimmung eine feststehende Tatsache Eine zentrale Rolle spielt das Fatum in Vergils Epos Aeneis wo es sich nach dem Willen Jupiters vollzieht das Ziel der Geschichte ist durch alle Verwicklungen seit dem Untergang Trojas hindurch die Grundung des Romischen Reichs die schon immer von der Vorsehung geplant war Die beruhmte Prophezeiung eines neuen Goldenen Zeitalters in Vergils vierter Ekloge wird als Spruch der Parzen dargestellt 125 Horaz stellte die Schicksalsmacht uber Jupiter den Vater der Menschheit indem er den gottlichen Weltherrscher daran erinnerte dass das Fatum ihm das Wohl des regierenden Kaisers Augustus anvertraut habe 126 Tibull stellte fest kein Gott konne die Faden der Parzen zerreissen 127 Auch Ovid griff das Motiv der Unabanderlichkeit des Vorherbestimmten auf Nach seiner Schilderung versuchte die Gottin Venus vergeblich den bevorstehenden Mord an Caesar zu verhindern Jupiter erklarte ihr das Fatum sei unuberwindlich der unabanderliche Spruch der Parzen sei im Weltarchiv auf riesigen Tafeln sicher und ewig verzeichnet 128 Der Dichter und Astrologe Manilius der im fruhen 1 Jahrhundert das Lehrgedicht Astronomica verfasste vertrat auf der Basis seines stoischen Weltbilds einen konsequenten Fatalismus Er formulierte den Grundsatz Die Gestirne regieren den Erdkreis In Auseinandersetzung mit dem epikureischen Freiheitskonzept propagierte Manilius das gegenteilige Erlosung von den Sorgen durch Anerkennung der Allmacht des Fatums 129 Im 1 Jahrhundert erscheint bei dem Epiker Silius Italicus Jupiter als Schicksalslenker doch an einer Stelle seines Epos Punica wird den Parzen eine ubergeordnete Gewalt eingeraumt Die Gottin Juno bekundet im Gesprach mit ihrem Gatten Jupiter dass sie sich den Faden die die Parzen spinnen beugt wenngleich sie einen anderen Ausgang des Zweiten Punischen Krieges wunschen wurde 130 Der Dichter Statius ein Zeitgenosse des Silius Italicus war ein rigoroser Fatalist In seiner Thebais einem in Antike und Mittelalter stark nachwirkenden Epos sind Fatum und Gotter weder wohlwollend noch gerecht und vernunftig Vielmehr steuern sie die Vorgange willkurlich und das Fatum erscheint als boswillig Die Menschen sind den hoheren Machten ausgeliefert und handeln als deren Werkzeuge Allerdings meinte Statius es sei moglich die Parzen zu beeinflussen und dadurch das Leben von Sterblichen uber die vorbestimmte Spanne hinaus zu verlangern 131 In dem Roman Metamorphosen des Apuleius erleidet der Held schwere Schicksalsschlage wird aber schliesslich durch die Gnade der allmachtigen Gottin Isis aus seiner Not befreit Isis steht uber der Schicksalsmacht und kann das uber eine Person verhangte Ungluck abwenden Insbesondere verfugt sie uber die Macht den Tod ungeachtet der Vorherbestimmung hinauszuschieben Sie dreht die Faden des Schicksals wieder auf Mit dieser verherrlichenden Darstellung des Waltens der Gottin griff Apuleius im 2 Jahrhundert eine Vorstellung auf die unter den Verehrern der Isis schon seit der hellenistischen Zeit verbreitet war und gab ihr eine eindrucksvolle literarische Gestalt 132 Noch in der Spatantike bot im langst christianisierten Westromischen Reich die Parzenmacht Stoff fur eine dichterische Gestaltung Als es dem Staatsmann und Feldherrn Stilicho gelang den Konsulat fur das Jahr 400 zu ubernehmen verfasste der Panegyriker Claudian drei Gedichte zur Verherrlichung des erfolgreichen Politikers der sein Gonner war Im zweiten Gedicht schenkt die Gottin Roma Stilicho eine Toga die sie selbst gemeinsam mit Minerva gewoben hat und auf der Szenen aus seinem Leben mit einem Goldfaden eingestickt sind Es ist der Faden mit dem die Parze Lachesis das bevorstehende Goldene Zeitalter gesponnen hat das dank Stilichos Taten anbrechen soll 133 Religiose Lehren im Romischen Reich Bearbeiten Christliche grosskirchliche Theologie Bearbeiten Die christliche Grosskirche bestritt vehement dass der Mensch einem unausweichlichen Schicksal ausgeliefert sei fur das er nicht verantwortlich sei Kirchliche Autoren der patristischen Epoche waren der Meinung der Begriff Heimarmene Fatum habe kein Korrelat in der Wirklichkeit er drucke nur einen Aberglauben aus Suspekt war das Fatum den Kirchenvatern insbesondere wegen seiner gangigen Verbindung mit der Astrologie denn eine Abhangigkeit des Menschen von den Gestirnen war mit ihrem Weltbild unvereinbar 134 Justin der Martyrer ein Apologet des 2 Jahrhunderts eroffnete den Kampf gegen den Schicksalsglauben Der namhafteste Vordenker der christlichen Fatalismuskritik war der Kirchenschriftsteller Origenes Der spatantike Kirchenvater Johannes Chrysostomos lehrte dass jedem der auf die Heimarmene achtet die Holle sicher sei 135 Mit der Ablehnung des stoischen Fatalismus und des kausalen Determinismus wandten sich die Theologen gegen Konzepte die mit ihrer Lehre von der uneingeschrankten Weltlenkung durch den biblischen Gott konkurrierten Dabei bedienten sie sich der Argumente die sie dem antifatalistischen Schrifttum der Peripatetiker und Platoniker entnehmen konnten Im Vordergrund stand die moralische Argumentation 136 Einerseits musste aus theologischer Sicht die Willensfreiheit gerettet werden andererseits hielten die Kirchenvater zugleich strikt am Prinzip von Gottes Vorauswissen fest was auf die Annahme einer bereits determinierten Zukunft hinauslief Der spatantike Kirchenvater Hieronymus machte sich sogar die Uberzeugung der logischen Fatalisten zu eigen dass es keine zukunftigen Moglichkeiten gibt die fur immer unrealisiert bleiben 137 Der Kirchenvater Augustinus meinte der Ausdruck Fatum gehore eigentlich nicht in den Wortschatz von Christen Fur ihn war das Wort durch die Vorstellung eines blinden von Gottes Willen unabhangigen Schicksals vorbelastet Allerdings glaubte er wie alle antiken Theologen dass der Geschichtsverlauf vorherbestimmt sei und vom Willen Gottes gelenkt werde und dass Gott auch bestandig in die menschlichen Geschicke eingreife Aus dieser Perspektive konnte aus der Sicht des Kirchenvaters das Fatum als Ausdruck der gottlichen Vorsehung gedeutet werden Gemeint war dann der Ausspruch Gottes im Sinne der etymologischen Ableitung von fari sprechen Unter diesem Gesichtspunkt fand Augustinus das Wort akzeptabel 138 Ungeachtet seiner Ablehnung des paganen Fatalismus fuhrte Augustinus selbst ein fatalistisches Element in seine Theologie ein indem er lehrte dass Gott einige wenige Menschen zum ewigen Heil und die uberwiegende Mehrheit zum ewigen Tod pradestiniert habe Dieser Wille Gottes sei unwiderstehlich und der menschliche Wille demgegenuber irrelevant 139 Gnosis christlicher Volksglaube und Sondergruppen im Christentum Bearbeiten Die antiken Gnostiker fuhrten die vielfaltigen Ubel denen das menschliche Dasein ausgesetzt ist auf das Wirken der Archonten zuruck boswilliger Machte die das Universum beherrschten und die Menschen versklavt hatten In scharfem Gegensatz zu den vorherrschenden philosophischen und religiosen Lehren die von einer wohlwollenden Weltlenkung und sinnvollen Weltordnung ausgingen hielten die Gnostiker die machthabende Instanz den oder die Schopfer und Lenker der Welt fur damonisch und tyrannisch und den Kosmos fur ein Gefangnis Nach ihren Lehren ist der gefangene Mensch auf der Erde physisch durch das Naturgesetz geknechtet psychisch durch religiose Vorschriften Unter Heimarmene oder Fatum verstanden die Gnostiker die despotische Weltherrschaft der Archonten der die Gefangenen ausgeliefert seien Dieses Schicksal betrachteten sie aber nicht als unausweichlich im fatalistischen Sinn Das irdische Elend ist der gnostischen Weltdeutung zufolge das Resultat einer freien Entscheidung derjenigen die sich freiwillig in die materielle Welt begeben haben und seither der Heimarmene unterworfen sind Dieser fatale Schritt kann aber ruckgangig gemacht werden Man kann sich aus der Sklaverei der Heimarmene befreien wenn man sich das gnostische Erlosungswissen aneignet Dann ist es moglich aus dem Gefangnis auszubrechen und den Weg in ein jenseitiges Reich der Freiheit zu finden Dort hat das Verhangnis das die irdischen Verhaltnisse und Schicksale bestimmt keine Geltung 140 Zahlreiche antike Christen akzeptierten zwar die Vorstellung einer unheilvollen Schicksalsmacht hielten sich selbst aber fur Angehorige einer Elite die schon wahrend des irdischen Daseins dem Fatum nicht unterworfen sei Sie meinten dank ihrer Rechtglaubigkeit uber den Schicksalszwang der das Dasein der Heiden beherrsche erhaben zu sein da Christus sie davon erlost habe Derartige Ideen waren bei christlichen Gnostikern und in anderen haretischen Gruppen verbreitet und fanden im 2 Jahrhundert auch innerhalb der Grosskirche viel Anklang Ein namhafter Anhanger dieses Glaubens war Tatian Mit grossem Nachdruck propagierte Theodotus von Byzanz das Konzept einer nur uber die Unglaubigen herrschenden astrologisch fassbaren Heimarmene deren Macht von der Taufe gebrochen werde 141 Nach der Lehre des ausserkirchlichen christlichen Philosophen Bardesanes gibt es drei determinierende Faktoren die Natur das Schicksal syrisch helqa und den freien Willen der die ethischen Entscheidungen trifft Die Schicksalsmacht bestimmt uber die ausseren Guter und Ubel wie Gesundheit und Krankheit Reichtum und Armut Eigentlich ist das Schicksal eine Einrichtung des Schopfers doch es wird von den Geistwesen die es in seinem Auftrag verwalten zum Teil auf schadliche Weise gelenkt 142 Pagane Erlosungslehren Bearbeiten Im kaiserzeitlichen und spatantiken Volksglauben war die Auffassung verbreitet dass die Schicksalsmacht tyrannisch herrsche und dass es fur den Menschen darauf ankomme ihr zu entrinnen Dafur wurden religiose Erlosungswege angeboten Deren Verkunder stellten die eigene Gemeinschaft als Elite dar die sich uber den Schicksalszwang erheben konne wahrend die Masse der Willkur der Heimarmene ausgeliefert bleibe Solche Vorstellungen fanden vor allem bei den Anhangern des Isiskults Resonanz 143 Auch die Chaldaischen Orakel ein stark rezipiertes religioses Lehrgedicht oder eine Sammlung von Gedichten aus der Kaiserzeit verbreiteten derartiges Gedankengut Der Verfasser dieses nur fragmentarisch uberlieferten Werks bewertete die Heimarmene negativ und riet man solle sich ihr nicht zuwenden sondern sich von ihr emanzipieren In diese Richtung weisen seine Ratschlage Betrachte nicht die Natur ihr Name ist Schicksal und Fuge dem Schicksal nichts hinzu 144 Als Mittel zur Befreiung vom Zwang des Schicksals empfahl er die Theurgie das Zusammenwirken mit hilfreichen gottlichen Wesen an die man sich wenden konne Wer sich der Theurgie widme der kehre nicht zur Schar derer zuruck die dem Schicksal unterworfen seien 145 Ausserdem traten Magier auf die behaupteten durch Zauber die Macht der Heimarmene brechen zu konnen Sie fanden betrachtlichen Anhang 146 In einem orphischen Hymnus wendet sich der unbekannte Autor an die unerforschlichen Moiren die er als liebe Kinder der dunklen Nacht anredet und ruhmt an ihnen dass sie den Sterblichen den Zwang der Notwendigkeit nehmen Hier erscheinen die Schicksalsfrauen somit als wohlwollende Gottinnen die den Bitten ihrer Verehrer zuganglich sind 147 Germanen Kelten Etrusker Bearbeiten Inwieweit bei den Germanen des Altertums der Glaube an ein unergrundliches und unerbittliches Schicksal verbreitet war ist unklar Die altere Forschung sah in einem solchen Fatalismus ein besonderes Merkmal der altgermanischen Weltdeutung In neuerer Zeit bestehen aber starke Zweifel daran dass die in mittelalterlichen Quellen bezeugte Vorstellung einer unpersonlichen uber den Gottern stehenden schicksalslenkenden Instanz eine germanische Wurzel hat Es wird auf Beeinflussung der daruber berichtenden Quellen durch antikes und christliches Gedankengut hingewiesen 148 Bei den Kelten im Romischen Reich gab es sowohl im Gebiet der Belger als auch in Britannien einen Kult einheimischer mutterlicher Gottinnen die als Schicksalsbestimmerinnen betrachtet und mit den romischen Parzen gleichgesetzt wurden Dies zeigen Inschriften und plastische Darstellungen der Gottheit mit Spinngerat oder einer Schriftrolle 149 Die Etrusker verehrten die Schicksalsgottin Nortia Sie wollten das kunftige Schicksal aus Vorzeichen herauslesen hauptsachlich aus Blitzen und aus den Eingeweiden der Opfertiere besonders der Leber Die Wahrsagung spielte in der etruskischen Religion eine zentrale Rolle In der alteren Forschung wurde angenommen hier liege ein harter Fatalismus vor der bestandige Furcht und eine dustere Lebenshaltung erzeugt habe Nach neueren Erkenntnissen ist diese Einschatzung jedoch zu revidieren denn der Mensch galt nicht als machtlos und ausgeliefert Die Etrusker glaubten das Vorausbestimmte und Vorausgesehene beeinflussen und drohende Ubel abwenden zu konnen indem sie die gottlichen Urheber der bevorstehenden Ereignisse umstimmten Ausserdem galt es als moglich die Erfullung eines gottlichen Schicksalsspruchs aufzuschieben Hinzu kam dass die Etrusker das Schicksal fur ubertragbar hielten Wer aufgrund einer Wahrsagung erkannt hatte dass ihm ein Unheil bevorstand konnte es auf eine andere Person ablenken Ebenso konnte man ein gunstiges Geschick das einem anderen bestimmt war auf sich ziehen Auch auf der Ebene der Volker konnte so verfahren werden 150 Perser Bearbeiten Der persische Zoroastrismus zeigt in der Zeit des Sasanidenreichs eine fatalistische Pragung In der mittelpersischen Literatur wird das dem Menschen zugeteilte Schicksal mit dem Wort baxt bezeichnet dessen Grundbedeutung vorbestimmter Anteil ist das aber auch die zuteilende Macht bezeichnen kann Als Herr der Zuteilung gilt der Fixsternhimmel Dieser ist ein Teil der guten Schopfung und kann daher dem Menschen nur Gutes erweisen Ob jemand ein relativ gluckliches oder ungluckliches Leben fuhrt hangt davon ab wie viel Gutes ihm vom Himmel durch die Tierkreiszeichen zugewiesen wurde Das Ubel stammt von den Planeten die das Gute rauben Sie storen die Einwirkung des Fixsternhimmels und verhindern eine gerechte Zuteilung Nach einer anderen Version ist die Ausschuttung des Guten durch den Tierkreis mit der Tatigkeit eines Bauern zu vergleichen der beim Saen nicht darauf achtet an welcher Stelle eine Saat hinunterfallt Demnach erfolgt die Zuteilung zufallig sie hangt nicht von der Tugend oder Wurdigkeit der einzelnen Personen ab 151 Aus den Quellen geht nicht hervor ob die Zuteilung schon am Anfang der Weltschopfung erfolgt ist oder erst bei der Geburt eines Menschen geschieht Jedenfalls ist baxt ein im Voraus fur jeden Menschen festgelegter Anteil an den als wertvoll geltenden Gutern Familie Vermogen Autoritat und Lebensdauer Daneben gibt es einen weiteren Anteil der bayō baxt genannt wird Ihn erhalt der Mensch erst im Lauf seines Lebens gemass seiner Wurde und seinen Verdiensten Durch Fleiss kann man den Anteil der einem vom Fixsternhimmel zugewiesen wurde zwar nicht vergrossern aber man kann ihn sich schneller aneignen 152 Nach einer alteren Forschungsmeinung war der Zurvanismus eine religiose Richtung innerhalb des Zoroastrismus oder neben ihm die Heimat einer besonders wirkmachtigen Form des persischen Fatalismus Die Gottheit Zurvan eine Personifikation der unbegrenzten Zeit sei der Schicksalsherr gewesen der jedem Menschen die Todesstunde zugewiesen habe In der neueren Fachliteratur wird jedoch ein besonderer Zusammenhang zwischen Zurvan und der Schicksalsbestimmung bestritten 153 Araber Bearbeiten Die arabische Kultur der vorislamischen Zeit war von einem ausgepragt fatalistisches Denken durchdrungen das in der Dichtung Ausdruck fand Insbesondere der Tod als unausweichliche Bestimmung aller Menschen wurde in fatalistischer Haltung erwartet Es herrschte die Uberzeugung dass der Todestag vorherbestimmt sei In Klagen uber den Verlust eines Verwandten oder Freundes in den einleitenden Versen nasib der Qaṣidah Gedichte wo die zerstorende Wirkung der Zeit thematisiert wurde und in den Faḫr Versen die Standhaftigkeit und Todesverachtung priesen war vom Verhangnis die Rede Ausdrucke fur Zeit erhielten oft die Bedeutung Schicksal Der beruhmte Dichter Labid schrieb die Seele sei von ihrem unausweichlichen Schicksal ḥimam gefesselt Als ḥimam wurde haufig der Tod auf dem Schlachtfeld bezeichnet 154 Das Schicksal wurde auch als gottliches Wesen gedacht Man verehrte die Gottin Manat als das personifizierte Schicksal und ordnete ihr eine Schere zu mit der sie den Lebensfaden abschneidet 155 Mittelalterliche Auffassungen BearbeitenTheologische und philosophische Debatten Bearbeiten Die Auseinandersetzung der mittelalterlichen Gelehrten mit dem antiken Diskurs der ihnen nur teilweise bekannt war fiel zwiespaltig aus Man befand sich in einem Dilemma Einerseits wurde der Fatalismus stoischer Pragung aus theologischer Sicht als glaubenswidrig verurteilt wobei man sich an der einschlagigen Polemik der Kirchenvater orientierte die bedrohte Willensfreiheit musste gewahrt werden Andererseits fuhrte der kirchlich vorgeschriebene Glaube an die gottliche Vorsehung und an die biblischen Prophezeiungen zur Ausformung von mehr oder weniger fatalistischen Pradestinationslehren Hinzu kam die fortdauernde Herausforderung durch die Problematik des logischen Fatalismus 156 West und Mitteleuropa Bearbeiten In der lateinischsprachigen Gelehrtenwelt West und Mitteleuropas fand die von Aristoteles initiierte Auseinandersetzung mit dem logischen Fatalismus viel Beachtung Diese Thematik uberschnitt sich mit der des theologischen Fatalismus Das aristotelische Modell einer offenen Zukunft hatte aus christlicher Sicht Vorzuge da es die Willensfreiheit sicherte Andererseits hatten die mittelalterlichen Denker aber die theologischen Konsequenzen zu berucksichtigen die sich hinsichtlich der biblischen Prophezeiungen und der gottlichen Allwissenheit ergaben wenn die Zukunft im Sinne der aristotelischen Lehrmeinung als unbestimmt aufgefasst wurde Einen Ausweg schienen die Kommentare des Boethius zu Aristoteles Peri hermeneias zu bieten in denen das Konzept von Gottes Ewigkeit als Basis einer Losung dient Der Ansatz des Boethius konnte sowohl fur fatalistische als auch fur nichtfatalistische Modelle in Anspruch genommen werden Sein Verstandnis des Verhaltnisses von Vorsehung und Fatum bildete die Ausgangsbasis der gangigen mittelalterlichen Interpretationen auch fur den im Spatmittelalter ausserordentlich einflussreichen Thomismus 157 Im 9 Jahrhundert trug Gottschalk von Orbais ein dezidiert fatalistisches Konzept vor Nach seiner Lehre von der doppelten Pradestination ist nicht nur den Erwahlten Gottes das ewige Heil vorausbestimmt sondern auch den Verworfenen die ewige Hollenstrafe Zwar lehrte die kirchliche Theologie der allwissende Gott habe im Voraus gewusst dass die kunftigen Hollenbewohner eine schuldhafte Entscheidung fur das Bose treffen wurden doch Gottschalk ging weit uber diese Annahme hinaus Er behauptete es handle sich um eine unabanderliche Vorbestimmung zur Verdammnis um einen Ausgang den Gott von Anfang an so gewollt habe Die davon Betroffenen seien aufgrund dieses gottlichen Beschlusses von vornherein ohne Aussicht auf Rettung Diese Lehre wurde von Gottschalks Gegnern als Leugnung der Willensfreiheit angegriffen und von der Kirche verurteilt 158 Eine radikal antifatalistische Position formulierte Gottschalks Zeitgenosse Eriugena Nach seiner Lehre existiert die Zukunft in der Gegenwart noch nicht Daher ist es unmoglich dass Gott auf dem Weg des Vorauswissens oder Vorherbestimmens auf zukunftige Ereignisse vorgreift Somit gibt es keine Pradestination die Zukunft ist offen Gegenteilige Aussagen in der Bibel sind nicht wortlich zu verstehen 159 In den 1180er Jahren vollendete Bischof Bartholomaus von Exeter Bartholomaeus Exoniensis eine Kampfschrift gegen den Fatalismus Seine Abhandlung ist heute unter dem modernen Titel Contra fatalitatis errorem bekannt 160 Zu den hoch und spatmittelalterlichen Theologen und Philosophen die sich mit dem logischen Fatalismus auseinandersetzten zahlen Anselm von Canterbury Petrus Abaelardus Petrus Lombardus Robert Grosseteste Thomas von Aquin Johannes Duns Scotus Wilhelm von Ockham Thomas Bradwardine und Petrus von Ailly Die weitaus meisten Modelle hielten an der uneingeschrankten Gultigkeit des Prinzips der Zweiwertigkeit fest Der erste der einen anderen Weg wahlte war Petrus Aureoli der im fruhen 14 Jahrhundert vorschlug den Grundsatz aufzugeben dass das Zweiwertigkeitsprinzip auch fur alle vergangenen und gegenwartigen Aussagen uber Zukunftiges gelten musse Diese Position war theologisch anstossig und blieb daher Minderheitsmeinung 161 Nach der Argumentation des namhaften Scholastikers Abaelard Petrus Abaelardus 1142 ergibt sich aus Gottes Allwissen das Vorauswissen einschliesst als notwendige Folgerung das Eintreten der Sachverhalte von denen Gott weiss Somit fallt das Mogliche mit dem Faktischen zusammen Demgemass lehrte Abaelard das Seelenheil jedes Menschen hange davon ab ob er von Gott fur die Erlangung der Gnade pradestiniert sei oder nicht Abaelard meinte sogar die Erschaffung der Welt sei determiniert es sei Gott nicht moglich gewesen sie nicht zu erschaffen 162 Im 15 Jahrhundert entbrannte ein Konflikt uber die Offenheit der Zukunft der Lowener Streit Der Franziskaner Petrus de Rivo der an der Universitat Lowen lehrte trat fur die Unbestimmtheit der Zukunft ein Sein Anliegen war der Kampf gegen fatalistische Versionen der Pradestinationslehre wie sie die Reformtheologen John Wyclif und Jan Hus propagiert hatten Der konsequente Fatalismus dieser Denker war schon 1415 auf dem Konzil von Konstanz verdammt worden doch die extreme Gegenposition die Petrus de Rivo einnahm stiess in massgeblichen kirchlichen Kreisen ebenfalls auf Widerspruch Seine Lehre fand zwar unter den universitaren Theologen einigen Anklang wurde aber schliesslich 1474 von Papst Sixtus IV als glaubenswidrig verurteilt 163 Byzanz Bearbeiten Die byzantinischen Theologen erorterten haufig die Frage ob der Todeszeitpunkt von Gott unabanderlich vorherbestimmt ist oder ob der Mensch durch sein Tun die eigene Lebensdauer beeinflussen kann Fur die Unabanderlichkeit wurde geltend gemacht Gottes umfassende Vorsorge musse die Todesstunde einschliessen Dagegen wurde vorgebracht dass das Verhalten des Menschen nicht ohne Auswirkung auf seine Lebenslange sein konne Die antifatalistische Position setzte sich durch 164 Die meisten mittel und spatbyzantinischen Autoren bejahten die Unbestimmtheit der Zukunft und zwar auch aus Gottes Sicht Damit wandten sie sich gegen die Pradestination Die Ablehnung des theologischen Fatalismus wurde zu einem Abgrenzungsmerkmal der orthodoxen Theologie gegenuber dem Islam und spielte in der antiislamischen Polemik der Byzantiner eine Rolle 165 Im 11 Jahrhundert ausserte sich der byzantinische Gelehrte und Philosoph Michael Psellos zur Heimarmene In seinem Kommentar zu den Chaldaischen Orakeln unterschied er zwischen Schicksal und Vorsehung Die Vorsehung sei der unmittelbare Ausdruck von Gottes Wohlwollen das Schicksal hingegen sei die Macht die mit ihren Fugungen die Lebensverhaltnisse bestimme Wer nach geistigen Gesichtspunkten handle unterstelle sich der Vorsehung und stehe damit uber dem Schicksal insoweit man sich am Korperlichen orientiere sei man der Heimarmene unterworfen 166 Der spatmittelalterliche Philosoph Georgios Gemistos Plethon 1452 war konsequenter Fatalist Er hielt alle Vorgange fur streng determiniert Nach seiner Lehre hat der gottliche Weltlenker die Zukunft von Ewigkeit her vorherbestimmt und festgesetzt Es ist unmoglich ihn umzustimmen denn er will stets ausschliesslich das Bestmogliche Wenn er einen Beschluss der bereits auf das Beste abzielt auf Bitten von Menschen aufhobe so wurde er etwas Schlechteres dem moglichst Guten vorziehen was widersinnig ist Plethons Fatalismus ist optimistisch Weil alles Vorherbestimmte gut ist gelangt der Mensch der es bejaht zum Gluck und zur wahren Freiheit 167 Literarische Rezeption Bearbeiten Im 12 Jahrhundert verfasste der Philosoph Bernardus Silvestris das umfangreiche Gedicht Mathematicus in dem er die Problematik des Schicksalsglaubens anhand einer Erzahlung auf der Basis eines antiken Stoffs veranschaulichte Die Ausgangslage ist verhangnisvoll Ein Astrologe hat die Geburt eines Knaben vorausgesagt der eine glanzende Zukunft habe und den romischen Thron besteigen werde aber eines Tages seinen Vater umbringen werde Die entsetzten Eltern vereinbaren zunachst das neugeborene Kind zu toten doch die Mutter bringt das nicht fertig sie tauscht den Mord nur vor und lasst ihren Sohn in der Ferne aufwachsen Dieser erlangt spater tatsachlich die romische Konigswurde und erweist sich wie vorausgesagt als ausserordentlich tuchtiger und erfolgreicher Herrscher Nachdem er von der Prophezeiung erfahren hat beschliesst er seinem Leben ein Ende zu setzen um dem drohenden Schicksal zuvorzukommen Als Konig kann er aber nicht frei uber sein Leben verfugen Daher bittet er den Senat und die Volksversammlung um die Erlaubnis zum Suizid Wegen seiner allgemeinen Beliebtheit stosst das schockierende Ansinnen auf Ablehnung Darauf dankt er ab um die Freiheit zu erlangen als Privatmann sein Vorhaben zu verwirklichen An dieser Stelle bricht das Gedicht ab der Ausgang bleibt offen Auffallig ist der tief verwurzelte Fatalismus der fur die Hauptbeteiligten die selbstverstandliche Voraussetzung ihrer Entscheidungen bildet 168 nbsp Fortuna mit dem Glucksrad Franzosische Buchmalerei in der Handschrift Glasgow University Library MS Hunter 371 fol 1r 1467 Im Spatmittelalter und in der Renaissance war die vor allem von Boethius vermittelte Gestalt der antiken Schicksalsgottin Fortuna sehr popular Man sah sie als Vollzieherin von Gottes Willen doch wurde auch das antike Bild der eigenstandigen Gottin wieder aufgegriffen Ihr Attribut war das von ihr gedrehte Glucksrad Es symbolisierte die Wechselhaftigkeit des Glucks und die Abhangigkeit des Menschen von Fugungen denen gegenuber er machtlos ist Ab dem 12 Jahrhundert wurde in literarischen Texten und in der Geschichtsschreibung oft auf dieses Symbol Bezug genommen 169 Humanistische Stellungnahmen in der Fruhrenaissance Bearbeiten Eine zwiespaltige Haltung nahm im 14 Jahrhundert der beruhmte Humanist Francesco Petrarca ein Er war oft von einer fatalistischen Stimmung ergriffen viele seiner Ausserungen zeigen ihn als Anhanger des verbreiteten Glaubens an die menschliche Ohnmacht angesichts der Macht und Unwiderstehlichkeit Fortunas Andererseits bemuhte er sich um eine theoretische Bewaltigung des Problems durch einen geistigen Kampf gegen das fatalistische Gedankengut Sein Losungsversuch ging von der Uberlegung aus Fortuna mit der gottlichen Vorsehung gleichzusetzen und sie so ihres erschreckenden damonischen Charakters zu entkleiden Petrarcas Argumentation war jedoch nicht schlussig und wurde daher im ausgehenden 14 Jahrhundert von dem Staatsmann und humanistischen Schriftsteller Coluccio Salutati unnachsichtig kritisiert 170 Seine eigene Meinung legte Salutati 1396 1399 in dem Traktat De fato et fortuna dar Er verteidigte die Realitat der Fortuna die eine Dienerin Gottes sei anhand biblischer und antiker Beispiele Seine Weigerung Florenz wegen der dortigen Pestepidemie zu verlassen begrundete Salutati nicht nur mit seiner Verantwortung fur die Stadt sondern auch damit dass die Vorsehung der man nicht entfliehen konne Zeit und Ort seines Todes bestimmt habe 171 Verbreitet war bei den Renaissance Humanisten die Uberzeugung der tapfere tugendhafte Mensch sei den Schicksalsfugungen uberlegen und konne sein Schicksal meistern 172 Im 15 Jahrhundert knupfte der Platoniker Marsilio Ficino aus christlicher Sicht an das Schicksalskonzept der Chaldaischen Orakel an Er meinte der menschliche Korper befinde sich unter der Herrschaft des Schicksals sub fato doch die Seele stehe durch den Geist per mentem uber dem Schicksal supra fatum indem sie in der Ordnung der Vorsehung handle Es liege in der Gewalt eines jeden ob er sich dem Schicksal unterordne oder nicht 173 Fruhneuzeitliche Einschatzungen Bearbeiten nbsp Die drei Parzen mit dem Lebensfaden auf einem flamischen Wandteppich des fruhen 16 Jahrhunderts Victoria and Albert Museum London nbsp Die drei Parzen auf einem Olgemalde von Marco Bigio das fruher Sodoma zugeschrieben wurde aus dem zweiten Viertel des 16 Jahrhunderts Galleria Nazionale d Arte Antica Palazzo Barberini Rom nbsp Die drei Parzen Olgemalde von Bernardo Strozzi aus den 1630er JahrenIn der bildenden Kunst des 16 und 17 Jahrhunderts ist das Motiv der Schicksalsgottinnen relativ selten Gemalde die zu Ehren der Medici oder einzelner Angehoriger dieses Geschlechts angefertigt wurden zeigen das Walten der Parzen in heiterem Kontext und optimistischer Stimmung die Gottinnen sind wohlwollend und stehen fur eine vielversprechende Zukunft Dezidiert fatalistisch und pessimistisch ist hingegen die Darstellung auf einer Zeichnung Albrecht Durers von 1515 Dort fleht ein Knappe die Parzen vergeblich an ihm ein gunstiges Schicksal zu gewahren 174 In der Reformationszeit entwickelten reformierte Theologen Pradestinationslehren die implizit oder explizit davon ausgehen dass fur jeden Menschen das Schicksal das ihn nach dem Tod erwartet unabanderlich pradestiniert ist Besonders klar und konsequent formulierte Johannes Calvin das Konzept der doppelten Pradestination der Vorherbestimmung der einen zum Heil und der anderen zum Unheil Calvin lehrte es gebe einen ewigen Beschluss Gottes daruber was aus jedem Menschen werden soll Einem bestimmten Teil der Menschheit sei das ewige Heil den ubrigen die ewige Verdammnis von vornherein zugewiesen Daher erreiche jeder in seinem Leben nur das was schon vor seiner Geburt uber ihn verhangt worden sei Demnach agiert der Mensch nur als Werkzeug der Vorsehung auch wenn er sundigt Diese fatalistische Position wurde von zahlreichen reformierten Theologen geteilt von anderen jedoch abgemildert oder bekampft Gegner des Calvinismus wiesen auf die Ahnlichkeit seiner Pradestinationslehre mit der islamischen hin und warfen den Calvinisten vor einem turkischen Fatalismus zu huldigen 175 Einen Ansatzpunkt fur solche Kritik bot Calvins Vorsehungslehre die besagt jedes Ereignis von einem Kriegsausbruch bis zu den Vorkommnissen im Leben eines einzelnen Tieres sei unmittelbar von Gott gewollt und herbeigefuhrt Diese Lehre gehort zum Typus des universaldeterministischen Fatalismus 176 Nach der Einschatzung von Max Weber hatte die calvinistische Vorherbestimmungslehre in der Reformationszeit gravierende Folgen fur die Stimmung einer ganzen Generation Sie habe in ihrer pathetischen Unmenschlichkeit das Gefuhl einer unerhorten inneren Vereinsamung des einzelnen Individuums erzeugt Der Glaubige sei darauf verwiesen gewesen einsam einem von Ewigkeit her feststehenden Schicksal entgegenzuziehen 177 Diese Darstellung Webers ist in der Forschung allerdings auf Kritik gestossen da sie den kollektiven Aspekt des religiosen Erlebens unterschatze 178 Der humanistische Philosoph Justus Lipsius 1547 1606 bemuhte sich um eine Erneuerung der stoischen Tradition wobei er sich intensiv mit der Fatum Lehre dem Fatum stoicum auseinandersetzte In seinem sehr wirkmachtigen 1584 veroffentlichten Dialog De constantia wies er auf Ungereimtheiten und Widerspruche des stoischen Konzepts hin und versuchte aus dem antiken Gedankengut ein wahrhaftiges Fatum Verstandnis zu destillieren ein mit dem Christentum vereinbares Fatum verum Lipsius sah im Fatum die Erstursache neben der Zweit und Mittelursachen darunter der menschliche Wille Einfluss nehmen konnen 179 Nach der Lehre von Baruch de Spinoza 1632 1677 folgt alles mit Notwendigkeit aus der Natur Gottes die allein die wirkende Ursache aller Dinge insbesondere aller Willensakte ist Nur das tatsachlich Eintretende ist moglich Zwar erklarte Spinoza er unterwerfe auf keine Weise Gott dem Schicksal doch ging er von einem zwangslaufigen Walten der Schicksalsmacht aus die er mit der gottlichen Natur gleichsetzte Mit seinem Notwendigkeitsverstandnis hob er die menschliche Freiheit auf Daher wurde er von Kritikern als Fatalist gebrandmarkt Im 18 Jahrhundert wurde der Spinozismus als eine Variante des Fatalismus angegriffen Da Spinoza als Atheist verunglimpft wurde erhielt die Bezeichnung Fatalismus die Konnotation des Atheismus Sein Modell wurde als Gefahr fur Religion und Moral wahrgenommen und bekampft 180 Leibniz 1646 1716 wandte sich in der Vorrede zu seiner Theodizee gegen die falsch verstandene Vorstellung von der Notwendigkeit die einen Typus des Fatalismus habe aufkommen lassen den man als fatum mahumetanum mohammedanisches Schicksal zu bezeichnen pflege Damit nahm Leibniz auf den im Islam stark ausgepragten Pradestinationsglauben Bezug Er sprach von einem Schicksal nach turkischer Auffassung destin a la turque weil man von den Turken behauptete dass sie den Gefahren nicht aus dem Weg gingen und sogar von der Pest infizierte Orte nicht verliessen da sie alles fur vorherbestimmt hielten Diesen Glauben verwarf Leibniz Er konstatierte dass in das Handeln der meisten Menschen eine Beimischung der turkischen Schicksalsidee miteinfliesse ohne dass sie sich dessen hinreichend bewusst seien Auch aufgeweckte junge Leute habe er oft vorbringen horen es sei alles im Buch des Schicksals aufgeschrieben und daher seien Ermahnungen zur Tugend nutzlos Dieser Position entsprach aber so Leibniz keine konsequente Lebenspraxis Vielmehr nahmen die Fatalisten die Pradestination nur zum Vorwand um aus Bequemlichkeit schwierigen oder unangenehmen Entschlussen auszuweichen Wenn sie jedoch in Gefahr gerieten oder etwas begehrten uberliessen sie den Ausgang nicht der Vorsehung sondern nahmen das Schicksal selbst in die Hand 181 Leibniz verwarf den logischen Fatalismus und legte Wert auf die These dass es mehr Moglichkeiten als Verwirklichungen gebe Allerdings meinte er damit blosse Denkmoglichkeiten fur die er nur Widerspruchsfreiheit und nicht ein existenzbezogenes Vermogen forderte Demnach bestehen alle Alternativen zum real Eintretenden nur theoretisch wirklich eintreten kann nur das was gemass der Vorsehung tatsachlich geschieht Wegen dieser Ansicht geriet Leibniz in den Verdacht selbst schicksalsglaubig zu sein und in seiner Vorsehungslehre Gott einem unuberwindlichen Fatum unterzuordnen Die Folge waren langwierige Kontroversen die nach seinem Tod fortdauerten 182 Das Thema des turkischen oder allgemein islamischen oder orientalischen Fatalismus wurde im 18 Jahrhundert breit diskutiert sehr haufig mit Bezugnahme auf das von Leibniz angefuhrte Pest Beispiel Dabei diente der Fatalismus als Erklarung fur Politik und Wirtschaftsverfassung des Orients fur die dort herrschende Despotie Es wurde aber auch im Sinne einer umgekehrten Ursachlichkeit vorgebracht die turkische Tyrannei lasse mit ihrer launenhaften politischen Willkur gar keine andere Geisteshaltung als die fatalistische zu 183 Friedrich Heinrich Jacobi 1743 1819 trug zur Verbreitung des Begriffs Fatalismus in den weltanschaulichen Auseinandersetzungen bei Er verwendete ihn als Kampfbegriff in seiner Polemik gegen die Lehren von Spinoza und Leibniz Jacobi hielt jedes System das die Beschaffenheit der Welt als notwendige Auswirkung der Natur des gottlichen Urwesens auffasst fur fatalistisch da es die Notwendigkeit zur Ursache der Geschehnisse mache und den einzelnen Menschen nicht als den wirklichen Urheber seiner Taten ansehe Jeder Versuch eine Vernunftreligion zu begrunden musse in einen solchen Fatalismus einmunden Der Fatalismus sei das Zentrum der springende Punkt des Spinozismus Jacobis Stellungnahme loste im Jahr 1785 den Spinozismusstreit aus 184 Seine Ansicht dass das Fatum notwendig Gott oder Gott das Fatum verschlinge wurde von den meisten Zeitgenossen nicht geteilt 185 Der Aufklarer Denis Diderot schrieb die romanhafte Erzahlung Jacques le Fataliste et son maitre Jacques der Fatalist und sein Herr die erst 1796 postum veroffentlicht wurde Die Titelfigur Jacques vertritt einen kausaldeterministisch fundierten Fatalismus spinozistischer Pragung wahrend sein Dienstherr an die Willensfreiheit glaubt Dargestellt wird der Alltag eines Fatalisten der versucht nach seiner Uberzeugung zu leben und dabei in Schwierigkeiten gerat die er nur teilweise meistert 186 nbsp Die drei Parzen Tonmodell von Johann Heinrich Dannecker 1791 in der Staatsgalerie Stuttgart Der Lebensfaden bleibt erhalten da die todbringende Parze Atropos eingeschlafen ist Kant meinte die Vernunft mache sich vermittelst der theologischen Idee vom Fatalismus los und fuhre zum Begriff einer Ursache durch Freiheit So sei es moglich freche und das Feld der Vernunft verengende Behauptungen des Fatalismus aufzuheben 187 Wer Zeit und Raum fur zum Dasein der Dinge an sich selbst gehorige Bestimmungen ansehe konne die Fatalitat der Handlungen nicht vermeiden Dann ware der Mensch eine Marionette ein denkender Automat In Wirklichkeit seien aber die Handlungen des Menschen blosse Bestimmungen desselben als Erscheinung nicht des Dinges an sich selbst und somit sei die Freiheit zu retten 188 Der Kantianer Carl Christian Erhard Schmid entdeckte im Jahr 1790 ein Problem in Kants System Eine Handlung wird entweder von der Vernunft oder von sinnlichen Einflussen bestimmt Im ersten Fall ist die Handlung autonom und stimmt mit dem moralischen Gesetz uberein im zweiten Fall ist sie nicht autonom und somit unfrei In beiden Fallen gibt es keine Freiheit spontan gegen das moralische Gesetz zu arbeiten also keine Wahlfreiheit Schmid bezeichnete diese Konsequenz den Verzicht auf Wahlfreiheit als intelligiblen Fatalismus Er meinte seine Argumentation schade der Moral nicht da sie die Zurechenbarkeit nicht aufhebe Kant stimmte Schmids Uberlegung insofern zu als er feststellte nur die Freiheit in Bezug auf die innere Gesetzgebung der Vernunft sei ein Vermogen die Moglichkeit von dieser abzuweichen sei ein Unvermogen Er akzeptierte den intelligiblen Fatalismus zwar als blosse Moglichkeit innerhalb des Gebaudes seiner theoretischen Philosophie warnte aber davor daraus Konsequenzen zu ziehen Sein Problem dabei war dass nach seiner Theorie positive Freiheit auf dem Vermogen der Spontaneitat beruht Er befurchtete dass ein Skeptiker aus dem intelligiblen Fatalismus folgern wurde dass Spontaneitat nicht gerechtfertigt werden konne und die Moral somit im Rahmen der kantschen Theorie keine Basis habe 189 Fichte weitete das Bedeutungsfeld des Begriffs Fatalismus aus indem er jede Lehre die das Ich nicht ausschliesslich durch sich selbst bestimmt sein lasst als fatalistisch bezeichnete Er unterschied zwischen zwei einander entgegengesetzten philosophischen Ansatzen dem Dogmatismus und dem Idealismus Nach dieser Klassifikation sucht der Dogmatismus den Grund von Erfahrung im Ding an sich der Idealismus im Ich Der Dogmatismus versucht alle Bewusstseinsinhalte darunter das Bewusstsein von Freiheit aus dem Ding an sich herzuleiten dessen Produkte sie seien und fasst somit das Freiheitsbewusstsein als Illusion auf Daher ist aus Fichtes Sicht jeder konsequente Dogmatiker Fatalist Auch Orientierung an einem von aussen vorgegebenen Sittengesetz hielt Fichte fur fatalistisch im Sinne seines Begriffsverstandnisses Er kritisierte dass bei der Erzeugung eines solchen Sittengesetzes die Spontaneitat des Ich ubergangen werde Als konsequenter Antifatalist verwarf er Schmids intelligiblen Fatalismus 190 Schelling befasste sich in seinem System des transzendentalen Idealismus 1800 mit der Frage der Freiheit und Notwendigkeit im Handeln Er unterschied drei Moglichkeiten Wenn sich die Reflexion nur auf das ausserhalb des Bewusstseins liegende Objektive richtet erscheinen alle Handlungen durch eine vollig blinde Vorherbestimmung pradeterminiert Das ist das System des Fatalismus Richtet sich die Reflexion allein auf das Subjektive willkurlich Bestimmende so wird die Notwendigkeit im Handeln bestritten und es entsteht ein System der absoluten Gesetzlosigkeit Wenn sich die Reflexion bis zum Absoluten erhebt so entsteht das System der Vorsehung das heisst die Religion 191 Rezeption in der Moderne BearbeitenPhilosophie und Soziologie Bearbeiten 19 Jahrhundert Bearbeiten nbsp Atropos oder Die Parzen Gemalde von Francisco de Goya 1820 1823 Museo del Prado MadridHegel behandelte das antike Schicksalsverstandnis in seinen von 1820 bis 1826 gehaltenen Vorlesungen uber die Asthetik Er wies auf einen stillen Zug der Trauer in klassischen Gotterskulpturen hin Nach Hegels Deutung macht diese Trauer das Schicksal der Gotter aus Sie zeigt an dass etwas Hoheres uber ihnen steht und der Ubergang von den Besonderheiten zu ihrer allgemeinen Einheit notwendig ist Diese Einheit ist fur Hegel das in sich Abstrakte und Gestaltlose die Notwendigkeit das Schicksal welches in dieser Abstraktion nur das Hohere uberhaupt ist das Gotter und Menschen bezwingt fur sich aber unverstanden und begrifflos bleibt Das Schicksal uberragt als allgemeine Macht die Besonderheit der einzelnen Gotter und ist daher nicht selbst als Individuum darstellbar denn sonst stunde es nicht uber den Individualitaten Es ist die Notwendigkeit als solche welche Gotter und Menschen unabanderlich trifft Das anzustrebende Ziel ist fur Hegel die Aufhebung der Trennung zwischen Schicksal und Selbstbewusstsein Das Schicksal wird zunachst vom Bewusstsein als ein fremdes von ihm getrenntes erfahren in dieser Form ist es bewusstlose Nacht und muss uberwunden werden Das geschieht indem es mit dem Selbstbewusstsein vereinigt wird Damit wird gegen das Schicksal als Ausserlichkeit das Innere als das Wesen des Handelns und des Schicksals gesetzt 192 nbsp Destiny Olgemalde von Thomas Cooper Gotch 1885 1886 Art Gallery of South Australia AdelaideSchopenhauer unterschied in seinen Parerga und Paralipomena 1851 zwischen einem demonstrablen und einem transzendenten Fatalismus Den demonstrablen dem zufolge alles was geschieht mit strenger Notwendigkeit eintritt betrachtete Schopenhauer als gesicherte Tatsache die a priori einzusehen und folglich unumstosslich sei 193 Nach der Darlegung in seinem Hauptwerk Die Welt als Wille und Vorstellung folgt jede einzelne Handlung zwangslaufig aus der Wirkung des Motivs auf den Charakter Dies geschieht gemass der Notwendigkeit die Verhaltnis der Folge zum Grunde und durchaus nichts weiter ist Das Individuum selbst ist schon determiniert 194 Einem gegebenen Menschen ist da sein Charakter feststeht unter gegebenen Umstanden immer nur eine Handlung moglich 195 Von anderer Art ist der transzendente Fatalismus der den Lebenslauf nicht nur als notwendig sondern auch als planmassigen zweckgerichteten Hergang auffasst Dieser Fatalismus ergibt sich aus einer subjektiven Perspektive Er wird aus den Erfahrungen des eigenen Lebens allmahlich abgeleitet Ein Beweis fur ihn kann daher nicht gefuhrt werden 196 Soren Kierkegaard setzte sich in den 1840er Jahren mit der Fatalismusproblematik auseinander Er beschrieb den Fatalisten als einen Verzweifelten der Gott und damit sein Selbst verloren habe denn fur ihn sei alles Notwendigkeit die Moglichkeit habe er eingebusst die Personlichkeit sei aber eine Synthese von Moglichkeit und Notwendigkeit Nach Kierkegaards Schilderung ist der Gott des Fatalisten die Notwendigkeit Seine Gottesverehrung ist wenn sie ihr Maximum erreicht wesentlich Stummheit stumme Unterwerfung Das Selbst des Deterministen und des Fatalisten kann nicht atmen denn von der Ausschliesslichkeit des Notwendigen wird es erstickt Determinismus und Fatalismus sind Geistes Verzweiflung Immerhin haben die Anhanger solcher Weltanschauungen Phantasie genug um an der Moglichkeit zu verzweifeln im Unterschied zur Spiessburgerlichkeit die zwar im Wahrscheinlichen aufgeht und dort dem Moglichen einen Platz bietet aber ihrem Mangel an Phantasie zum Opfer fallt 197 Der antike heidnische Schicksalsglaube ist fur Kierkegaard eine Erscheinungsform der Angst Das Fatum ist das Nichts das Gegenstand dieser Angst ist Sobald die Wirklichkeit der Freiheit und des Geistes gesetzt ist ist die Angst behoben 198 nbsp Die Parzen auf dem Olgemalde A Golden Thread von John Melhuish Strudwick 1885 in der Tate Gallery LondonNietzsche pladierte fur einen dezidiert nichtmetaphysischen Fatalismus in dem das Ergebnis eines Lebens als notwendige Folge von Charakter und Umstanden erscheint Den vorgegebenen Charakter hielt er fur unveranderlich Er sah die Grosse des Menschen in der Bejahung dieser Schicksalsnotwendigkeit Seine Forderung war das Unvermeidliche nicht nur als notwendig sondern als schon und wunschenswert zu betrachten und allen theoretisch denkbaren Alternativen vorzuziehen Nietzsche hielt es fur das hochste Ziel eines Philosophen das Schicksal nicht nur zu ertragen sondern es zu lieben amor fati 199 nbsp Das Schicksal Muschelkalk Skulptur von Hugo Lederer 1896 auf dem Friedhof Ohlsdorf HamburgEduard von Hartmann kritisierte 1879 einen Fatalismus dem zufolge das Handeln des einzelnen Menschen fur das Endergebnis der historischen Entwicklung die Erfullung des teleologischen Weltplans irrelevant ist da die fortschreitende Verwirklichung der sittlichen Weltordnung durch die bereits getroffenen Einrichtungen verburgt ist Von Hartmann machte geltend ein solcher Fatalismus reisse die Notwendigkeit des Endergebnisses von den determinierenden Faktoren los aus deren Zusammenwirken es kausal hervorgehe Dies sei keine begrundete Uberzeugung sondern ein blinder Glaube Zwar sei die durchschnittliche psychische Veranlagung der Individuen so dass das Gebaren der Menschheit tatsachlich das Bestehen der sittlichen Weltordnung verburge doch sei dies nur deswegen der Fall weil das Prinzip der sittlichen Weltordnung selbst ein psychischer Faktor sei der ausnahmslos in jedem menschlichen Bewusstsein wirksam sei Der blindglaubige Fatalismus der diesen Faktor geringschatze und so den Eckstein des Gebaudes der sittlichen Weltordnung wegstosse sei ein Wahn 200 20 und 21 Jahrhundert Bearbeiten Im fruhen 20 Jahrhundert untersuchte Max Weber die Geschichte der calvinistischen Frommigkeit und ging dabei auf das Verhaltnis von Pradestination und Fatalismus ein Nach Webers Befund ist der Fatalismus logisch als Konsequenz aus der calvinistischen Pradestinationslehre ableitbar doch psychologisch ist die Wirkung infolge der Einschaltung des Gedankens der Bewahrung im Leben die entgegengesetzte Fur die Calvinisten sind die von Gott Erwahlten aufgrund ihrer Erwahlung dem Fatalismus unzuganglich gerade in ihrer Abweisung der fatalistischen Konsequenzen bewahren sie sich Gottes Vorsehung hat verfugt dass sie ihre Pflichten eifrig erfullen und deswegen tun sie es gemass ihrem Interesse und lassen sich in ihrer religiosen Lebenspraxis vom Fatalismus zu dem die Logik ihres Glaubens fuhren musste nicht beirren Somit gelangte Weber zum Ergebnis Die praktische Interessenverschlingung zerschneidet die logisch zu erschliessenden ubrigens trotz allem gelegentlich auch faktisch eingetretenen fatalistischen Konsequenzen 201 Der Logiker Jan Lukasiewicz schuf im fruhen 20 Jahrhundert eine dreiwertige Logik in der er den dritten Wahrheitswert den Aussagen uber Zukunftiges zuwies die nach seinem Verstandnis gegenwartig weder wahr noch unwahr sind Lukasiewicz wollte dem logischen Fatalismus ausweichen und knupfte dabei an die Uberlegungen des Aristoteles an 202 Oswald Spengler legte in seinem von 1918 bis 1922 veroffentlichten geschichtsphilosophischen Hauptwerk Der Untergang des Abendlandes die These dar dass die Entwicklung aller Hochkulturen derselben Gesetzmassigkeit unterliege Sie sei der Alterung der Lebewesen vergleichbar durchlaufe Phasen des Wachstums der Reife und des Alters und fuhre schliesslich zum Tod Historische Entwicklungen seien naturliche Prozesse Somit sei die Zukunft des Abendlandes vorhersagbar Angesichts solcher Unausweichlichkeit bleibt aus Spenglers Sicht dem Individuum nur die Alternative in Ubereinstimmung mit der schicksalhaften Notwendigkeit zu handeln oder zu scheitern In seinen aus dem Nachlass herausgegebenen Urfragen bekannte sich Spengler zum Gedanken einer schicksalsbestimmenden Instanz Schicksal ist nur zu erleben es ist die metaphysische Macht im lebenden All nicht die Kausalverknupfung in der physischen Welt Geschichte vollziehe sich ganz unabhangig vom Wunschen und Wollen der Menschen Der Sinn des Schicksals lasse sich nicht erkennen alle Deutungen seien aus der Angst geboren 203 Kritik ubte Thomas Mann 1924 in seinem Essay Uber die Lehre Spenglers in dem er dem Geschichtsphilosophen vorwarf einen Fatalismus zu verbreiten der nicht wie bei Nietzsche tragisch heroisch sei sondern ein Defatismus der Humanitat 204 Karl Jaspers erlauterte den Fatalismus 1919 in seiner Abhandlung Psychologie der Weltanschauungen wobei er von der Grenzsituation Zufall ausging Fur Jaspers besteht eine unvermeidliche Antinomie darin dass der Mensch die Welt einerseits als notwendig und zusammenhangend andererseits als zufallig chaotisch und zusammenhanglos sehen muss Den Zufall erlebt der Sinnsuchende als unheimliche Tatsachlichkeit uberall Die Reaktion auf die Zufalligkeit ist die Empfindung eines metaphysischen Zusammenhangs Man hat den Eindruck dass die Zufalle alle einen Faden haben an dem sie zusammengehoren Das Schicksal hat einen gefuhlten Sinn und in der vollendeten Biographie eine darstellbare Totalitat Empirisch konnte man dazu sagen eine aktive menschliche Anlage wahle aus der Unzahl der Zufalle das ihr Gemasse aus und somit sei das Schicksal nur die Verarbeitung heterogener Ereignisse durch die darauf reagierende Individualitat Aber so Jaspers der lebendige Mensch empfindet es gerade im ganzen nicht so Er findet sich mit dem Zufall nicht ab sondern versucht ihn durch die Erfassung von etwas Dahinterliegendem zu uberwinden Diesem Zweck dienen Formeln wie Pradestination Karma oder Lenkung der Welt durch eine Gottheit oder Schicksalsmacht Nach Jaspers Urteil sind solche Formeln die vorubergehenden Produkte oder Abscheidungen des lebendigen Impulses der die Grenzsituation uberwindet und an ihr ein positives Bewusstsein schafft 205 Max Scheler befasste sich in einer 1924 publizierten Abhandlung aus kultursoziologischer Sicht mit der Frage der Leitung und Lenkung der Geschichte durch die personlichen Tragerschaften der jeweiligen geistig idealen Kulturgehalte Nach Schelers Einschatzung kann der menschliche Wille gegenuber dem Gang der Realgeschichte nur im Rahmen einer festgeordneten Phasenabfolge eigengesetzlicher automatisch eintretender und geist wert blinder Geschehnisse und Zustande eine leitende Funktion ausuben Mehr vermag er nicht Das Ausmass seines Einflusses vermindert sich im Ablauf eines relativ geschlossenen zusammenhangenden Kulturprozesses dessen Hauptphasen Jugend Reife und Verfallszeit sind Wahrend die Leitbarkeit des Geschichtsprozesses abnimmt wachst das kollektivistische Fatalitatsmoment damit auch das Determinationsgefuhl der Menschen Jede Endphase eines solchen Prozesses ist die Vermassung des Lebens 206 Fur Scheler ist Fatalismus die Annahme das Schicksal sei die individuelle Bestimmung Diese Gleichsetzung ist nach seiner Meinung falsch denn die individuelle Bestimmung eines Menschen kann sowohl der Umweltstruktur als auch dem Schicksal widerstreiten Der Mensch kann zwar unter dem Bann des Schicksals stehen er kann aber auch es erkennend uber ihm stehen es wandeln oder sogar abwerfen 207 Arnold Toynbee behandelte die Thematik 1939 in dem Teil seines Hauptwerks A Study of History Der Gang der Weltgeschichte in dem er den Zerfall der Kulturen untersuchte Er beschrieb den religiosen Fatalismus als die theistische Form des Determinismus Als klassisches Beispiel nannte er die calvinistische Pradestinationslehre Ein Glaubensbekenntnis solcher Art ist nach Toynbees Analyse Ausdruck des Gefuhls des Getriebenwerdens sense of drift Dieses stellt sich in Zeitaltern des sozialen Zerfalls ein Es ist die passive Art den Verlust des Wachstumsschwungs elan of growth zu erleben das aktive Gegenstuck ist das Gefuhl der Sundhaftigkeit Nichtreligiose Erscheinungsformen dieser Lebenseinstellung sind fur Toynbee der liberale Fortschrittsglaube des 19 Jahrhunderts und der Marxismus zwei atheistische Versionen des Pradestinationsglaubens der Verehrung des Idols der Notwendigkeit Erklarungsbedurftig ist der Umstand dass sich viele Fatalisten trotz des passiven Charakters des sense of drift durch aussergewohnliche Tatkraft Zielbewusstheit und Zuversicht ausgezeichnet haben Dieser kraftigende Effekt des Fatalismus ist nach Toynbees Deutung auf die Annahme seiner Anhanger zuruckzufuhren dass ihr Wille mit dem Willen Gottes oder dem Gesetz der Natur oder den Forderungen der Notwendigkeit zusammenfalle und daher zwangslaufig siegen musse Bleibt der Erfolg dann aber aus so tritt der gegenteilige Effekt ein Im Ungluck untergrabt der Fatalismus die Moral 208 Gilbert Ryle nahm in der 1954 veroffentlichten Vorlesung It Was To Be zum logischen Fatalismus Stellung Er machte geltend dass die fatalistische Argumentation den grundsatzlichen Unterschied zwischen Aussagen und Sachverhalten und zwischen logisch Notwendigem und praktisch Notwendigem missachte Nach Ryles Meinung ist es unabhangig von der Frage ob Zukunftiges gewusst werden kann logisch unmoglich Aussagen mit einem bestimmten Wahrheitswert zu machen die sich auf einzelne konkrete Sachverhalte beziehen die gegenwartig noch nicht gegeben sind beispielsweise eine kunftige Schlacht Erst wenn ein Ereignis stattgefunden hat kann man davon als es sprechen 209 Dieser Auffassung widersprach Alfred Jules Ayer 1963 in seinem Aufsatz Fatalism Ayers eigener Einwand gegen den logischen Fatalismus lautet dass ein Vorauswissen ein kunftiges Ereignis nicht notwendig mache Zur Pradestination in theistischen Modellen befand Ayer dass sie eine Verantwortung des Menschen fur sein Handeln prinzipiell ausschliesse 210 Arthur Norman Prior vertrat in einem 1962 erschienenen Aufsatz die Ansicht ein hypothetisches allwissendes Wesen konne in der Gegenwart nicht wissen ob zukunftsbezogene Aussagen wahr seien da Wissen sich nur auf Wahres beziehen konne und solchen Aussagen in der Gegenwart kein Wahrheitswert zukomme Demnach erfordert Allwissenheit keinen Fatalismus 211 Ebenfalls 1962 publizierte Richard Taylor seinen Aufsatz Fatalism mit dem er der Debatte uber den logischen Fatalismus einen neuen Impuls gab Anhand des von Aristoteles gewahlten Beispiels der morgigen Seeschlacht versuchte er zu zeigen dass der logische Fatalismus eine unausweichliche Konsequenz aus sechs von der zeitgenossischen Philosophie fast einhellig akzeptierten Vorannahmen sei Taylor betrachtete die Frage des Wahrheitswerts von Aussagen uber das morgige Stattfinden der Schlacht unter dem Gesichtspunkt der Wahlfreiheit des Kommandeurs der gegebenenfalls den Angriffsbefehl zu erteilen hat Mittels des Prinzips der Zweiwertigkeit folgerte er dass die Durchfuhrung der Schlacht eine logisch notwendige Bedingung fur den Befehl sei Demnach sei die Entscheidung des Kommandeurs nicht frei 212 In der Folgezeit loste Taylors Aufsatz in der Fachwelt eine lebhafte Debatte aus Eine Reihe von Kritikern John Turk Saunders Bruce Aune Raziel Abelson Charles D Brown Bernard Mayo Pseudonym Peter Makepiece und Richard Sharvy meldete sich zu Wort und Taylor ging auf Einwande ein Steven Cahn verteidigte sowohl die Schlussigkeit von Taylors Argumentation als auch die Gultigkeit der Vorannahmen 213 In Wirklichkeit war Taylor aber kein Fatalist denn er hielt zwei der sechs Vorannahmen fur falsch Insbesondere lehnte er die Auffassung ab dass der Wahrheitswert einer Aussage keiner zeitlichen Bedingtheit unterliege Das Ziel seines Vorstosses war auf die fatalistische Konsequenz der von ihm verworfenen Vorannahmen hinzuweisen und damit deren Fragwurdigkeit zu zeigen Dies wurde aber von seinen Kritikern kaum zur Kenntnis genommen vielmehr kam er in den Ruf Fatalist zu sein 214 Die Gegner des logischen Fatalismus mussten sich mit dem Problem der Asymmetrie auseinandersetzen die sich ergibt wenn man Aussagen uber die Zukunft einen anderen Wahrheitswert zuweist als Aussagen uber Gegenwart und Vergangenheit Die Asymmetrie scheint einen fundamentalen ontologischen Unterschied zwischen vergangenen und zukunftigen Zustanden zu erfordern John Randolph Lucas rettete die Offenheit der Zukunft indem er einen solchen Unterschied bejahte 215 Andere Ansatze im spaten 20 Jahrhundert kamen ohne diese Annahme aus sie stutzten sich nur auf den Umstand dass Verursachung entlang dem Zeitpfeil erfolgt 216 Nelson Pike initiierte 1965 eine neue Debatte uber den theologischen Fatalismus wobei er an Taylors Aufsatz und an Uberlegungen des Boethius anknupfte Er untersuchte die These dass keine menschliche Handlung aus freiem Willen ausgefuhrt wird wenn Gott allwissend ist Dabei ging er von Annahmen aus die zur Folgerung fuhren dass die These bejaht werden muss 217 Die dadurch ausgeloste lebhafte Diskussion dauert weiterhin an 218 Linda Zagzebski begrundete 2011 ihre Meinung dass die Vorstellung der gottlichen Uberzeitlichkeit keinen Ausweg aus dem Fatalismus biete 219 Im Jahr 2011 erschien der Sammelband Fate Time and Language der einen Ruckblick auf die von Richard Taylor angestossene Debatte uber den logischen Fatalismus bietet Der Band stellt eine Reihe namhafter Beitrage zusammen darunter eine dort erstmals veroffentlichte ausfuhrliche Stellungnahme von David Foster Wallace 220 Peter Sloterdijk ausserte sich in einem 2011 veroffentlichten Dialog Aus seiner Sicht beruht die eigentliche Faszination des Fatalismus fur Menschen jedes Zeitalters darauf dass sie die Aussage Man kann uberhaupt nichts machen fur eine gute Nachricht halten Diese These sei der Freispruch von der Zumutung etwas zu unternehmen Sie liefere die Begrundung fur die Neigung zum Uberwintern auf dem Nullpunkt des Willens Er Sloterdijk hege den Verdacht dies gelte nicht nur fur den Fatalismus der kleinen Leute auch ein Grossteil der intellektuellen Bewegungen des 20 Jahrhunderts habe an der Sehnsucht nach dem Winterschlaf Anteil und habe sein Bedurfnis nach Ausschaltung des Subjekts befriedigt 221 Belletristik Bearbeiten Im fruhen 19 Jahrhundert bildete sich in der deutschsprachigen Literatur eine schwer umgrenzbare Gattung heraus die literarhistorisch traditionell als Schicksalstragodie in neuerer Zeit als Schicksalsdrama bezeichnet wird Es handelt sich um Tragodien in denen das Schicksal fatalistisch aufgefasst wird Typisch fur die Gattung ist eine Verkettung von zufalligen Begebenheiten zwischen denen kein innerer Zusammenhang besteht die aber zusammen im Endergebnis dazu fuhren dass sich ein vorausbestimmtes personliches Schicksal erfullt Der Ausgang war durch Vorzeichen angekundigt oder erscheint als Auswirkung eines Fluchs oder einer lange zuruckliegenden Untat Er ist keine naturliche Folge der gegebenen Konstellation zwischen bestimmten Charakteren sondern wird von ausserlichen Entwicklungen herbeigefuhrt Die schicksalsbestimmende Instanz bleibt mysterios Einen Anstoss gab Schillers 1803 uraufgefuhrtes Drama Die Braut von Messina das eine antike Schicksalsidee in das moderne Theater einfuhrte Schillers Anliegen war durch die Konfrontation mit dem erbarmungslosen Schicksal eine erzieherische Wirkung zu erzielen und zu zeigen wie dem Menschen eine sittliche Freiheit ermoglicht wird Dieser Aspekt wurde jedoch in der Folgezeit nicht aufgegriffen vielmehr trat die Hilflosigkeit der Akteure angesichts des Verhangnisses in den Vordergrund Vorbildgebend fur das Schicksalsdrama wirkte Zacharias Werner weitere namhafte Autoren dieser Richtung waren Adolf Mullner und Ernst von Houwald Auch Franz Grillparzers Stuck Die Ahnfrau wird zu den Schicksalsdramen gezahlt 222 Diese Autoren thematisierten das Fatum waren aber selbst keine Fatalisten 223 Kritiker wie Ludwig Borne verurteilten die Inszenierung des Schicksalhaften oder gaben sie mit Parodien der Lacherlichkeit preis 224 Musik Bearbeiten Der Komponist Gian Francesco Malipiero gab seiner zehnten Symphonie einem Spatwerk aus dem Jahr 1967 den Titel Atropo Mit der Benennung nach der todbringenden Moire wies er auf die Todesthematik hin Mit seinen musikalischen Mitteln brachte Malipiero die Grausamkeit der unberechenbaren und lebensfeindlichen Schicksalsmacht zum Ausdruck 225 Europaisches Sagengut und Brauchtum BearbeitenIm europaischen Volksglauben und Sagengut sind fatalistische Vorstellungen weit verbreitet Sie kommen in zahlreichen Schicksalserzahlungen zur Geltung Eine sehr haufige Struktur ist durch drei Merkmale bestimmt Einem Schicksalskind wird nach seiner Geburt Unheil geweissagt oft die Umstande seines Todes der Betroffene oder seine Beschutzer versuchen das Verhangnis abzuwenden am Ende erfullt sich die Prophezeiung In einzelnen Fallen kann zwar der Schicksalsspruch aufgehoben durch List umgangen oder zumindest entscharft werden oder das Unheil wird hinausgezogert doch meist endet die Erzahlung tragisch Oft fuhren gerade Abwehrversuche die Erfullung der Weissagung herbei 226 In vielen europaischen Volksmarchen herrscht keine blinde willkurliche Vorsehung vielmehr zeigt sich das Denkmuster eines Gerechtigkeitszusammenhangs Die schicksalsgenerierende Instanz meist drei weibliche Gestalten die Schicksalsfrauen lasst dem Wurdigen das Gelingen dem Unwurdigen das Misslingen zukommen 227 Nach anderen ebenfalls verbreiteten Uberlieferungen sind die Schicksalsfrauen jedoch launisch und empfindlich und entscheiden willkurlich nach augenblicklichen Stimmungen Nacheinander verkunden sie ihre Spruche uber das kunftige Leben des Neugeborenen wobei der Spruch der letzten Frau von ausschlaggebender Bedeutung ist und dem Wortlaut nach in Erfullung gehen muss Neben dem Tod wird besonders haufig die Heirat vorherbestimmt 228 Osteuropaische romanische und keltische Traditionen Bearbeiten Der antike griechische Glaube an die Moiren die klassischen Schicksalsfrauen und ihre oft unheilvolle Rolle nach einer Geburt erwies sich als ausserordentlich zahlebig Er erhielt sich im griechischen Sagengut und Brauchtum bis in die Moderne wurde auch samt dem griechischen Namen in den albanischen Volksglauben ubernommen 229 und war noch im 20 Jahrhundert lebendig So wurde in der dritten Nacht nach der Geburt eines Kindes Brot und Honig aufgetischt um die Moiren zu bewirten die kommen um das Lebenslos zuzuteilen Die antike Meleagrossage die das von der Moire Atropos herbeigefuhrte Verhangnis schildert entfaltete eine besonders nachhaltige Wirkung Ihr Stoff ist im volkstumlichen Erzahlgut in 21 Varianten uberliefert 230 Auch in Rumanien war der Volksglaube an die bei der Geburt auftretenden Schicksalsfrauen noch im 20 Jahrhundert verbreitet Es besteht eine auffallige Ubereinstimmung mit der griechischen Tradition In alteren rumanischen Quellen ist von zwei Schicksalsfrauen die Rede in jungeren sind es wie im griechischen Raum drei Es sind zahlreiche Namensformen fur diese Gestalten uberliefert darunter der griechischen Einfluss verratende Name Mire In der wissenschaftlichen Terminologie hat sich die Bezeichnung Ursitoare durchgesetzt Die Ursitoare bemessen das Gluck des Neugeborenen Ihr Besuch wird gewohnlich in der dritten Nacht nach der Geburt des Kindes erwartet Zu ihrem Empfang und ihrer Bewirtung werden umfangreiche Vorbereitungen getroffen 231 Mancherlei Varianten des Glaubens an schicksalsbestimmende weibliche Geistwesen die bei der Geburt eines Kindes dessen kunftiges Gluck und Ungluck festlegen erlangten bei einer Reihe von slawischen Volkern Verbreitung Ob es sich um altslawisches oder aus dem griechischen Erzahlgut und Brauchtum ubernommenes Material handelt ist unklar Zahlreiche Volkserzahlungen dokumentieren die Popularitat fatalistischer Ideen dieser Art Ein zentraler Aspekt war das Bestreben der Familien die Festlegung der kunftigen Geschicke eines Neugeborenen zu beeinflussen Entsprechende Brauche dienten dem Zweck das Wohlwollen der Schicksalsfrauen zu gewinnen um dem Kind ein erfolgreiches Leben zu sichern Die damit verbundenen Vorstellungen konnten sich jahrhundertelang in unterschiedlichen Varianten behaupten teils bis in die Moderne Bezeugt sind Schicksalsfrauen im bulgarischen serbischen kroatischen slowenischen tschechischen und slowakischen Volksglauben Wahrscheinlich waren auch die altrussischen Geburtsgottinnen Rozenicy schon ursprunglich Schicksalsfrauen ihre Verehrung mit Opferungen dauerte im Mittelalter auch nach der Christianisierung an und wurde von der orthodoxen Kirche eifrig bekampft Von den Slawen ubernahmen viele Gruppen der Roma den Glauben an die Schicksalsbestimmerinnen und einschlagiges Brauchtum 232 In Volkserzahlungen der Letten und Litauer spielt die Schicksalsfrau Laima ursprunglich eine Gottin aus vorchristlicher Zeit eine wichtige Rolle Umfangreiches volkskundliches Material zeigt dass die Verehrung dieser Gestalt vor allem bei den Letten die Christianisierung uberstand und in der Fruhen Neuzeit andauerte Oft ist in den Quellen auch von drei Laimen die Rede 233 Im Volksglauben romanischer Volker vor allem in Frankreich ubernahmen im Mittelalter Feen die Funktion der Schicksalsfrauen Das franzosische Wort fee geht auf das lateinische fata zuruck Das Erscheinen der Feen bei der Geburt ihre Gabe der Schicksalsbestimmung und ihre Dreizahl lassen den antiken Ursprung der Tradition erkennen 234 Starken Ausdruck findet der Fatalismus im keltischen Sagengut In der mittelalterlichen Sage von Diarmuid und Grainne konstatiert der Held Diarmuid wenn ihm ein bestimmter Tod vorherbestimmt sei gebe es fur ihn kein Entrinnen 235 Germanische Traditionen Bearbeiten nbsp Die Nornen Olgemalde von Alois Delug 1895 Museo d arte moderna e contemporanea di Trento e Rovereto RoveretoUnklar ist inwieweit den mittelalterlichen Quellen glaubwurdige Informationen uber pagane nach der Christianisierung noch nachwirkende germanische Schicksalsvorstellungen entnommenen werden konnen Seit langem wird in diesem Zusammenhang der altenglische Begriff wyrd diskutiert der nicht ohne Weiteres mit etymologisch verwandten Begriffen im Althochdeutschen und anderen germanischen Sprachen gleichgesetzt werden darf In der alteren Forschung war die Meinung verbreitet wyrd sei eine unerbittliche Schicksalsmacht paganen Ursprungs Man nahm an das Konzept lasse sich aus Angaben in der volkssprachlichen Literatur erschliessen es handle sich um ein vorchristliches Substrat im mittelalterlichen Volksglauben Die neuere Forschung beurteilt solche Rekonstruktionsversuche jedoch sehr skeptisch 236 Zuverlassig bezeugt ist allerdings durch eine Reihe eindeutiger Belege in volkssprachlichen Quellen dass im Mittelalter im germanischen Sprachraum fatalistisches Gedankengut weit verbreitet war Im Volksglauben wurde angenommen das vorherbestimmte Schicksal beherrsche das Leben und niemand konne ihm widerstehen Als Aufgabe des Helden galt es in Ubereinstimmung mit dem Befehl des Verhangnisses zu handeln 237 In der nordischen Mythologie spielen die Nornen die Rolle der weiblichen Schicksalsgottheiten Sie weisen jedem Neugeborenen sein Geschick zu insbesondere die Lebensdauer Wie die Moiren und Parzen erscheinen sie als Dreiheit und werden als Spinnerinnen beschrieben die mit Macht die Schicksalsfaden spinnen und Urteile fallen denen niemand entgehen kann Das Schicksal wird als ein von den Nornen verhangtes Urteil empfunden 238 Auch die Walkuren valkyrja sind schicksalsbestimmende Wesen Wahrend die Nornen am Beginn eines Lebens dessen Lange festlegen treten die Walkuren beim Lebensende in Erscheinung ihr Walten bezieht sich auf den Tod Wie ihr Name besagt sind sie die Wahlerinnen der Schlachtentoten valr sie bestimmen wer in der Schlacht fallen soll Unterschiedlich sind die Angaben daruber ob sie dabei selbst entscheiden oder nach gottlichen Anweisungen zu handeln haben 239 Islamischer Kulturraum BearbeitenNach der Einfuhrung des Islam bestand in der arabischen Kultur die traditionelle Neigung zum Fatalismus fort da auch die neue Religion ihr einen Nahrboden bot Die fatalistische Weltbetrachtung nahm nun eine theistische Farbung an und vermischte sich mit der Lehre von der gottlichen Vorherbestimmung 240 Dem Koran zufolge kann einem Menschen nur das widerfahren was Gott bereits schriftlich aufgezeichnet hat 241 Im Islam wird das von Gott festgelegte Schicksal qadar oder qaḍaʾ genannt Zahlreiche arabische Sprichworter nehmen auf die Schicksalsmacht Bezug 242 Die fatalistische Stromung in der Theologie betont dass ausnahmslos alles was geschieht von Gott nicht nur vorausgewusst sondern auch gewollt sei Alles sei schon vor der Erschaffung der Welt von ihm beschlossen worden Es sei mit der Feder seines Willens aufgezeichnet und somit unabanderlich Andere theologische Lehren stellen demgegenuber die menschliche Willensfreiheit in den Mittelpunkt und bekampfen den Fatalismus In diesem Sinne ergriffen im Mittelalter die Anhanger der muʿtazilitischen Theologie Partei Eine mittlere Position nimmt die aschʿaritische Koraninterpretation ein die sowohl an der Pradestination als auch an der menschlichen Handlungsfreiheit festhalt Zur Erklarung dient die Uberlegung der Mensch eigne sich durch einen Willensakt die von Gott hervorgebrachten Taten an und sei daher fur sie verantwortlich 243 Eine extreme Konsequenz des theologischen Fatalismus ist die Lehre der Mensch handle nur scheinbar in Wirklichkeit sei immer nur Gott der Handelnde Mittelalterliche Antifatalisten bezeichneten die gegnerischen Richtungen als Ǧabriya Zwangsanhanger von arabisch ǧabr Zwang und warfen ihnen vor die Willensfreiheit zu leugnen und damit die Verantwortung des Menschen zu beseitigen Auch gemassigte Fatalisten wurden beschuldigt zu den Leuten des Zwangs zu gehoren 244 Das Los des Menschen sein Anteil arabisch قسمة qisma turkisch kismet war ein im turkischen Volksglauben verbreitetes Konzept das in Erzahlungen und erbaulicher Literatur Ausdruck fand Allerdings kommt qisma im Koran nicht mit dieser Bedeutung vor und hat im theologischen und philosophischen Diskurs der Muslime keine Rolle gespielt In der europaischen Rezeption turkischer Mentalitat hat sich Kismet jedoch als Leitbegriff eingeburgert es steht fur ein Schicksalsverstandnis das im 18 und 19 Jahrhundert mit abwertenden Bezeichnungen wie Turkenfatalismus und Turkenglaube belegt wurde 245 Auch im Iran fand der Fatalismus nach der islamischen Eroberung einen fruchtbaren Boden Eine ausgepragte Vorliebe fur das Konzept der Vorherbestimmung durchzieht die persische Dichtkunst bis in die Moderne Sie pragt beispielsweise das beruhmte Epos Schahname Auch in der Geschichtsschreibung ist diese Neigung anzutreffen In der persischen Dichtung lebten ausserdem nach der Eroberung noch jahrhundertelang Spuren vorislamischer Schicksalsvorstellungen fort Der vorislamische Gedanke dass der Sternenhimmel den Menschen ihr individuelles Schicksal zugewiesen hat erwies sich weiterhin als wirkmachtig Anklange finden sich sowohl im Schahname als auch im Epos Wis u Ramin des persischen Dichters Gurgani 246 Die Popularitat des fatalistischen Gedankengutes im Volk zeigt sich sprachlich in metaphorischen Ausdrucken wie Pfeil oder Hand Feder des Schicksals sowie in einer Fulle von Redewendungen Sprichwortern Anekdoten Erzahlungen und Legenden In der Moderne haben iranische Intellektuelle wie Ahmad Kasrawi die in der Bevolkerung tief verwurzelte Schicksalsergebenheit bekampft da sie zur Abwertung der menschlichen Leistungen fuhre und eine der Ursachen fur die Ruckstandigkeit der Nation sei 247 Indische Traditionen BearbeitenIn der vedischen Religion der altesten aus Schriftquellen bekannten Religion Indiens war die Idee eines allmachtigen unabwendbaren Schicksals noch unbekannt Erst in der epischen Literatur des fruhen Hinduismus traten fatalistische Begriffe und Vorstellungen markant in den Vordergrund Neben den stark rezipierten Epen trug die im Volksglauben verwurzelte Astrologie wesentlich dazu bei in der hinduistischen Bevolkerung die Neigung zum Fatalismus zu verfestigen In dem sehr popularen Epos Mahabharata das zum Kernbestand des hinduistischen Traditionsguts gehort wird davon ausgegangen dass sogar die Gotter dem Schicksal machtlos gegenuberstehen Dabei wird das Schicksal mit der Zeit identifiziert 248 Die theologischen und philosophischen Grunduberzeugungen die in der altindischen Kultur vorherrschten standen dem Aufkommen fatalistischer Ideen entgegen weil die allgemein verbreiteten Karma Konzepte den menschlichen Entscheidungen einen massgeblichen Einfluss auf die Zukunft zuschrieben Daher konnte sich im Lehrgut der heute noch fortbestehenden bedeutenden Religionen indischen Ursprungs Hinduismus Buddhismus und Jainismus kein konsequenter Fatalismus ausbilden Dennoch spielen im Hinduismus fatalistisch gefarbte Schicksalsvorstellungen eine bedeutende Rolle sowohl in der religiosen Literatur als auch im Volksglauben Sie dienen der Erklarung uberraschender Ereignisse unkontrollierbarer Vorgange und unerwarteter Ergebnisse menschlicher Bemuhungen Von Schicksal im Sanskrit daiva ist die Rede wenn der Eindruck einer Aufeinanderfolge von Ursachen und Wirkungen entsteht der man nicht mehr Einhalt gebieten oder ausweichen kann nachdem sie in Gang gesetzt wurde Als auslosende Ursache erscheint entweder eine unpersonliche Kraft oder eine Gottheit die etwas geplant und gesendet hat Die verursachende Gottheit wird manchmal als Anordner data oder vidhata bezeichnet Im Mahabharata wird beklagt der launische Gott spiele mit den Menschen wie ein Kind mit seinem Spielzeug 249 Nach einer anderen Darlegung im Mahabharata hangt der Ausgang einer Unternehmung sowohl von den Handlungen der Beteiligten als auch von daiva ab Auch ein vernunftiges und richtig angepacktes Vorhaben kann schliesslich am Widerstand des unerbittlichen daiva scheitern Dennoch werden die Glaubigen ermutigt nicht zu resignieren und sich stets nach Kraften anzustrengen 250 Das Schicksal dem man nicht entrinnen kann wird von den hinduistischen Autoritaten in manchen Fallen als Auswirkung einer machtvollen Verfluchung dargestellt Gewohnlich wird es im Rahmen der Reinkarnationslehre als Folge unbekannter Taten in fruheren Leben erklart Daneben kommen im Volksglauben auch Deutungen vor die fatalistische Zuge aufweisen Stark ausgepragt ist der Fatalismus in einem in Tamil Nadu erzahlten Mythos dem zufolge der Gott Shiva schon vor der Erschaffung der Welt jedem Lebewesen sein kunftiges Schicksal als Schrift auf der Stirn zugewiesen hat wobei samtliche Taten Gedanken und Erlebnisse bereits genau festgelegt wurden Die bei den Hindus vorherrschende Meinung lasst jedoch die Moglichkeit von Anderungen offen Man glaubt der vom Schicksal vorgesehene und in Horoskopen erkennbare Ablauf der Ereignisse sei nicht unausweichlich vielmehr konne drohendes Unheil noch durch rituelle Handlungen abgewendet werden 251 Ein Sonderphanomen ist die Lehre der Ajivikas einer nichthinduistischen philosophischen Richtung die ab der Zeit des Buddha Gautama Siddharta in Indien bezeugt ist und vermutlich bis zum 15 Jahrhundert fortbestand Nach der Meinung der Ajivikas ist das Schicksal streng determiniert Es gibt keinen freien Willen vielmehr folgt alles einer naturgesetzlichen Notwendigkeit niyati Somit kann der Mensch sein Geschick nicht beeinflussen Er ist der Notwendigkeit hilflos ausgeliefert Die Ajivikas bestritten die Existenz einer moralischen Weltordnung Sie verwarfen die Idee dass die Daseinsbedingungen der Seele nach dem Tod des Korpers und in kunftigen Inkarnationen von den zuvor begangenen guten oder schlechten Taten abhangen Nach ihrer Lehre hat die Befolgung oder Missachtung ethischer Normen keine Auswirkungen nach dem Tode Verdienst und Sunde sind keine objektiven Realitaten die aufgrund einer universellen Gesetzmassigkeit Belohnung bzw Strafe nach sich ziehen Dadurch unterscheidet sich die Ajivika Philosophie grundlegend vom Hinduismus Jainismus und Buddhismus die das Geschick vom Karma den vergangenen Taten und damit von menschlichen Willensakten abhangig machen 252 Im Sikhismus der sowohl hinduistisches als auch islamisches Gedankengut aufgreift wird das Karma Prinzip hier als karam ubernommen und damit die Verantwortung des Menschen fur seine Lebensumstande und seine Zukunft etabliert Daneben enthalt das Adi Granth die Grundlagenschrift der Sikh Religion aber auch deutlich fatalistische Aussagen So wird festgestellt alle Handlungen der Menschen wie Reden Essen Gehen Sehen Horen und Atmen seien im Sinne einer Vorherbestimmung aufgeschrieben lekhai Diese Schrift stamme von Gott und konne nicht getilgt werden 253 Chinesische Konzepte BearbeitenKonfuzianismus Bearbeiten Konfuzius 551 479 v Chr der Begrunder des Konfuzianismus hielt den Himmel chinesisch 天 tian fur den Garanten der Weltordnung in die der Mensch einbezogen ist Nach konfuzianischem Verstandnis lenkt der Himmel den Verlauf des menschlichen Lebens und setzt jeder Person ihre Bestimmung die Aufgabe die sie zu erfullen hat und das Ziel das erreicht werden muss Diese vorgegebene Bestimmung ist der Auftrag des Himmels 天命 tian ming Jedem Menschen hat der Himmel sein personliches Schicksal 命 ming auferlegt Das Wort ming hat die Grundbedeutung Auftrag oder Geheiss Fur Konfuzius hat der Himmel einen Willen von dem abhangt ob der Mensch den rechten Weg einen ethischen Lebenswandel findet oder nicht Dazu soll der Meister bemerkt haben Ob man den rechten Weg beschreiten wird das ist Schicksal Ob man den rechten Weg verwerfen wird das ist Schicksal 254 Nach der konfuzianischen Lehre sendet der Himmel das Schicksal er bestimmt uber Leben und Tod uber Krankheit Reichtum und Ansehen Talent und charakterliche Veranlagung Konfuzius meinte die Zuweisung der Gaben erfolge willkurlich die Grunde seien nicht erkennbar da der Himmel schweige Der einflussreiche Konfuzianer Mengzi der im 4 und fruhen 3 Jahrhundert v Chr lebte betonte ebenfalls die Lenkung durch den Himmel doch er wies dem menschlichen Willen eine gewichtigere Rolle zu als Konfuzius 255 Inwieweit der Himmel im fruhen Konfuzianismus als moralische Instanz betrachtet wurde geht aus den Quellen nicht eindeutig hervor und ist in der Forschung umstritten Manche Aussagen lassen auf die Vorstellung einer blinden moralisch indifferenten Schicksalsmacht schliessen andere basieren auf der Idee einer Belohnung oder Bestrafung der menschlichen Taten unter ethischem Gesichtspunkt 256 Auch Vorgange die ausschliesslich zum Bereich menschlicher Entscheidungsfreiheit zu gehoren scheinen wie ein Kriegszustand werden im Konfuzianismus als Eingriffe einer ubergeordneten Macht empfunden gegen die man nichts vermag So bemerkte Mengzi Der Himmel will es noch nicht dass auf der Erde Friede herrscht 257 Auch das Charisma 德 de eine sehr geschatzte Wirkkraft einzelner Personen wird aus konfuzianischer Sicht vom Himmel verliehen Das de wird nur auserwahlten Menschen zuteil den Weisheitslehrern insbesondere Konfuzius und besonders begnadeten Herrschern Wer uber die damit verbundene Macht verfugt dem ist der Erfolg sicher 258 Der Konfuzianismus unterscheidet zwischen den vom Schicksal festgelegten Lebensumstanden und den Verhaltnissen und Vorgangen im Inneren des Menschen die in dessen Zustandigkeit und Verantwortung fallen Die Aufgabe des Weisen besteht darin sein Schicksal zu erkennen und es gehorsam und gelassen hinzunehmen wahrend er in seinem Inneren die Tugendhaftigkeit kultiviert Nach Mengzis Lehre erreicht der Mensch die richtige Haltung gegenuber den ausseren Gegebenheiten durch das Ausschopfen der in ihm selbst liegenden geistigen und sittlichen Moglichkeiten So gerustet kann er gelassen die Entwicklungen die nicht von seinem Willen abhangen abwarten und sich dem Schicksal stellen Die Macht des ming soll dabei nicht missachtet sondern mit Respekt betrachtet werden 259 Hinsichtlich der Lebenspraxis hat die konfuzianische Respektierung schicksalhafter Gegebenheiten keine resignative Haltung zur Folge Vielmehr wird die Empfehlung das Schicksal zu akzeptieren mit der Forderung verbunden tatig zu sein und die personliche Aufgabe den Auftrag des Himmels zu erfullen 260 Im Falle eines Herrschers zeigt dessen Machtubernahme an dass er zunachst das Mandat des Himmels erhalten hat Hier gilt der Grundsatz Der Himmel redet nicht aber er gibt sich durch seine Wirkungen zu erkennen In der Folgezeit orientiert sich der Himmel an den Handlungen des Herrschers und entzieht ihm wenn er versagt das Mandat Den Geschichtsverlauf bestimmt somit die Wechselwirkung der himmlischen Schicksalsmacht mit den menschlichen Entscheidungen 261 Mohismus Bearbeiten Eine dezidierte Gegenposition zur fatalistischen Tendenz im Konfuzianismus nahm der Philosoph Mozi Mo Di ein der im 5 Jahrhundert v Chr den Mohismus begrundete Er bekampfte den Fatalismus energisch In der nach ihm benannten Textsammlung Mozi einer von den Mohisten arrangierten Zusammenstellung ihrer Lehren tragt ein drei Kapitel umfassender Teil den Titel Fei ming Gegen den Glauben an das Schicksal Vor allem warf Mozi denen die annehmen dass es eine Vorherbestimmung gibt die sozialen Folgen ihrer Weltsicht vor Fatalismus fuhre zum Zusammenbruch von Loyalitat Moral und Anstand sowohl im Familienleben als auch im Staat Wenn der Schicksalsglaube Einfluss erlange bestimme egoistische Rucksichtslosigkeit Pflichtvergessenheit und Treulosigkeit das Verhalten der Menschen 262 Das mohistische Verdammungsurteil uber den Fatalismus betrifft nicht das Konzept einer lenkenden hoheren Macht als solches Abgelehnt wird nur der Glaube an ein blindes Schicksal das unabhangig von den jeweiligen ethischen Entscheidungen der Menschen von vornherein vorgegeben ist Eine gerecht zuteilende Weltordnung hingegen wird bejaht Der Mohismus postuliert der Himmel habe einen Willen er fordere die Rechtschaffenheit belohne gutes Verhalten und bestrafe schlechtes Mozis antifatalistischer Kampf richtete sich gegen die tonangebenden Gelehrten seiner Zeit die ru 儒 Nach seiner Darstellung behaupteten die ru der Himmel habe den einzelnen Individuen Langlebigkeit oder fruhen Tod Armut oder Reichtum Sicherheit oder Gefahr vorherbestimmt Sie meinten diese Guter konnten weder vermehrt noch vermindert werden und auch wenn man uber die Schicksalsfugungen Bescheid wisse konne man nichts daran andern Aus solchen fatalistischen Annahmen liess sich nach Mozis Argumentation folgern die Befolgung oder Missachtung moralischer Normen habe keine Auswirkungen Gegen diese Konsequenz war die mohistische Polemik gerichtet Mozi befand sozial erwunschtes Verhalten sei nur dann zu erwarten wenn in der Gesellschaft die Uberzeugung verwurzelt sei dass der Mensch selbst fur seine guten oder schlechten Taten verantwortlich sei 263 Wang Chong Bearbeiten Im 1 Jahrhundert trat der Philosoph Wang Chong als Kritiker des zeitgenossischen Volksglaubens hervor In der Auseinandersetzung mit damals verbreiteten Vorstellungen entwickelte und begrundete er seine Schicksalstheorie Den Ausgangspunkt bildete seine Kritik an der gangigen Meinung die Geschicke der Menschen wurden vom gerechten Himmel gesteuert der Verdienste belohne und Ubeltaten bestrafe Dem stellte Wang sein Konzept entgegen das besagt dass die Natur eines Menschen sein individueller Charakter 性 xing in keinem Zusammenhang mit seinem Schicksal 命 ming steht Gutes und schlechtes Handeln hangen vom Charakter ab Gluck und Ungluck vom Schicksal Gute Menschen sind ebenso wie schlechte in manchen Fallen vom Gluck begunstigt und in anderen nicht Das gilt fur die naturgegebenen Lebensbedingungen ebenso wie fur zwischenmenschliche Verhaltnisse Herrscher belohnen und bestrafen ihre Untertanen nicht nach deren wirklichen Leistungen und Verfehlungen sondern willkurlich sie missachten loyale Diener und stutzen sich auf unzuverlassige 264 Wang Chong stutzte seine Argumentation nicht nur auf seinen empirischen Befund dass im menschlichen Leben kein beobachtbarer Zusammenhang zwischen der Moral und Glucksfallen oder Schicksalsschlagen bestehe Daruber hinaus wies er darauf hin dass fur die Menschenwelt dieselben Gesetzmassigkeiten anzunehmen seien wie fur die Natur im Allgemeinen Wangs Uberlegung lautet Wenn ein Mensch an einem Ort lauft wo Ameisen sind dann sterben diejenigen Ameisen auf die er tritt wahrend die anderen uberleben Wenn ein Feuer ausbricht verbrennen manche Grashalme und andere nicht Wenn eine Gruppe Menschen von Bewaffneten angegriffen wird werden einige verwundet andere konnen unverletzt entkommen Die einzelnen Grashalme und Ameisen werden nicht belohnt oder bestraft weil sie gut oder schlecht sind Somit ist dasselbe fur die Menschen anzunehmen Der Mensch wird zwar vom Himmel und der Erde hervorgebracht aber nicht absichtlich denn die Natur hat kein Bedurfnis nach diesem Erdbewohner und keine Sympathie fur ihn Himmel und Erde verhalten sich zum Menschen wie der Mensch zu den Lausen 265 Demnach hangt der Verlauf des menschlichen Lebens ebenso wie bei Tieren und Pflanzen davon ab ob man Gluck oder Pech hat Das Individuum kann nichts dafur Den bestimmenden Faktor sah Wang aber nicht in einem chaotischen Zusammentreffen von Kausalketten Vielmehr behauptete er alles sei von ming der Schicksalsmacht vorherbestimmt Beispielsweise sei die Lebensdauer von einer angeborenen Veranlagung abhangig Der Unterschied zum konfuzianischen Pradestinationskonzept besteht darin dass Wang die Instanz die das Schicksal festlegt nicht mit dem gutigen und gerechten Himmel gleichsetzte sondern sie fur ethisch indifferent hielt Nach seinem Verstandnis gibt es in der Natur Pradestination aber keine moralischen Kriterien Das gilt nicht nur fur Individuen sondern auch fur Staaten Auch sie sind den Schicksalsfugungen unterworfen und daran konnen keine Bemuhungen weiser Herrscher etwas andern Das kollektive Schicksal eines Landes ist starker als das individuelle seiner Einwohner Deswegen sind die Burger alle gleichzeitig Nutzniesser oder Leidtragende grosser Ereignisse und allgemeiner Zustande obwohl ihre individuelle Vorherbestimmung unterschiedlich ware 266 Wang ging auf ein Beispiel des Konfuzianers Mengzi ein Dieser hatte empfohlen man solle sich zwar dem Schicksal fugen aber den Gefahren durch verantwortliches Handeln begegnen Wer das Schicksal begriffen habe stelle sich nicht unter eine einsturzgefahrdete Mauer Wangs Einwand dagegen lautet Der dem es bestimmt ist auf solche Art zu Tode zu kommen dem ist es auch bestimmt zur passenden Zeit unter eine solche Mauer zu geraten 267 Afrikanische Religionen BearbeitenIn afrikanischen ethnischen Religionen erscheint die hochste Gottheit oft als Schicksalsmacht Nach einer in Benin verbreiteten Vorstellung wird das vorbestimmte Schicksal fa von der Himmelsgottin Mawu festgelegt es ist die Schrift Mawus Bei den Ewe wird Mawu als mannlich aufgefasst er bestimmt den Charakter die Begabung und die Geschicke jedes Menschen Seine Ungerechtigkeit wird beklagt Im traditionellen Glauben der Aschanti gilt der Grundsatz dass das Schicksal vom hochsten Wesen im Voraus festgelegt wurde und man daran nichts andern kann Bei den Kpelle ist der herrschende Gott der eigentliche Verursacher aller Geschehnisse Er bemisst die Lebenszeit und teilt den Menschen und Tieren ihre Geschicke zu der Jager sagt dass er sein Tier erlegt hat das heisst das ihm von Gott zugewiesene Fatalistische Vorstellungen denen zufolge das hochste Wesen der souverane Beherrscher der Daseinsmachte ist und den einzelnen Menschen Gluck und Ungluck willkurlich zuteilt pragen auch in den indigenen Religionen der Schilluk Kaffa Massai Chagga Ovambo Barundi Ila und Dama das Weltbild 268 Literatur BearbeitenAllgemeine Ubersichtsdarstellungen Gregor Ahn u a Schicksal In Theologische Realenzyklopadie Band 30 de Gruyter Berlin 1999 ISBN 3 11 016243 1 S 102 122 Chantal Hasnoui Fatalisme In Encyclopedie philosophique universelle Band 2 Les notions philosophiques Dictionnaire Teilband 1 Philosophie occidentale A L Presses Universitaires de France Paris 1990 ISBN 2 13 041442 7 S 957 963 Monika Oertner Fatalismus In Hans Jorg Sandkuhler Hrsg Enzyklopadie Philosophie Band 1 Meiner Hamburg 2010 ISBN 978 3 7873 1999 2 S 701 706 Jurgen Ruhnau Fatalismus In Historisches Worterbuch der Philosophie Band 2 Schwabe Basel 1972 Sp 913 915 Allgemeine Untersuchungen Mark H Bernstein Fatalism University of Nebraska Press Lincoln London 1992 ISBN 0 8032 1227 5 Steven M Cahn Fate Logic and Time Yale University Press New Haven London 1967 William Lane Craig The Problem of Divine Foreknowledge and Future Contingents from Aristotle to Suarez Brill Leiden u a 1988 ISBN 90 04 08516 5 Helena Eilstein Life Contemplative Life Practical An Essay on Fatalism Rodopi Amsterdam 1997 ISBN 90 420 0183 6 erortert moderne Hypothesen zur Logik von Fatalismus und Antifatalismus Monika Oertner Fatalismus Eine Begriffs Phanomen und Problemanalyse unter exemplarischer Berucksichtigung der Lehren Chrysipps und Calvins Hartung Gorre Konstanz 2005 ISBN 3 86628 031 9 Aufsatzsammlungen Steven M Cahn Maureen Eckert Hrsg Fate Time and Language An Essay on Free Will David Foster Wallace Columbia University Press New York 2011 ISBN 978 0 231 15157 3 Aufsatze zum logischen Fatalismus John Martin Fischer Patrick Todd Hrsg Freedom Fatalism and Foreknowledge Oxford University Press Oxford 2015 ISBN 978 0 19 994241 1 Helmer Ringgren Hrsg Fatalistic Beliefs in Religion Folklore and Literature Almqvist amp Wiksell Stockholm 1967 Alter Orient Jack N Lawson The Concept of Fate in Ancient Mesopotamia of the First Millennium Toward an Understanding of Simtu Harrassowitz Wiesbaden 1994 ISBN 3 447 03541 2 Janice Polonsky The Rise of the Sun God and the Determination of Destiny in Ancient Mesopotamia ProQuest Ann Arbor 2002 Dissertation Antike David Amand Fatalisme et liberte dans l antiquite grecque Hakkert Amsterdam 1973 ISBN 90 256 0646 6 Nachdruck der Ausgabe Louvain 1945 Bernard Clive Dietrich Death Fate and the Gods The development of a religious idea in Greek popular belief and in Homer 2 korrigierte Auflage Athlone Press London 1967 Aldo Magris L idea di destino nel pensiero antico 2 Bande Del Bianco Udine 1984 Heinrich Otto Schroder Fatum Heimarmene In Reallexikon fur Antike und Christentum Band 7 Hiersemann Stuttgart 1969 Sp 524 636 Reinhard Gregor Kratz Hermann Spieckermann Hrsg Vorsehung Schicksal und gottliche Macht Antike Stimmen zu einem aktuellen Thema Mohr Siebeck Tubingen 2008 ISBN 978 3 16 149463 5 Mittelalter Stamatios Gerogiorgakis Futura contingentia necessitas per accidens und Pradestination in Byzanz und in der Scholastik Peter Lang Frankfurt 2017 ISBN 978 3 631 65485 9 Neuzeit Franziska Rehlinghaus Die Semantik des Schicksals Zur Relevanz des Unverfugbaren zwischen Aufklarung und Erstem Weltkrieg Vandenhoeck amp Ruprecht Gottingen 2015 ISBN 978 3 525 36724 7 Germanische Traditionen Anthony Winterbourne When the Norns Have Spoken Time and Fate in Germanic Paganism Fairleigh Dickinson University Press Madison 2004 ISBN 0 8386 4048 6 Islam ʿAbd al Ḥosayn Zarrinkub Fatalism In Ehsan Yarshater Hrsg Encyclopaedia Iranica Band 9 Bibliotheca Persica Press New York 1999 ISBN 0 933273 35 5 S 396 398 Helmer Ringgren Studies in Arabian Fatalism Harrassowitz Wiesbaden 1955 Hinduismus Peter Hill Fate Predestination and Human Action in the Mahabharata A Study in the History of Ideas Munshiram Manoharlal New Delhi 2001 ISBN 81 215 0855 X S 195 230 China Yixia Wei The Chinese Philosophy of Fate Springer Singapore 2017 ISBN 978 981 10 4369 7 Weblinks Bearbeiten nbsp Wiktionary Fatalismus Bedeutungserklarungen Wortherkunft Synonyme Ubersetzungen Hugh Rice Fatalism In Edward N Zalta Hrsg Stanford Encyclopedia of Philosophy Ned Markosian Time Fatalism In Edward N Zalta Hrsg Stanford Encyclopedia of Philosophy Anmerkungen Bearbeiten Siehe die Artikel zu den einzelnen Begriffen in dem von Christoph Horn und Christof Rapp herausgegebenen Worterbuch der antiken Philosophie 2 uberarbeitete Auflage Munchen 2008 sowie Margarita Kranz Schicksal In Historisches Worterbuch der Philosophie Band 8 Basel 1992 Sp 1275 1289 hier 1275 Franziska Rehlinghaus Die Semantik des Schicksals Gottingen 2015 S 132 Michael Franz Schellings Tubinger Platon Studien Gottingen 1996 S 22 f Walther von Wartburg Franzosisches Etymologisches Worterbuch Band 3 Tubingen 1949 S 434 Isolde Nortmeyer fatal In Hans Schulz Otto Basler Hrsg Deutsches Fremdworterbuch 2 neubearbeitete Auflage Band 5 Berlin 2004 S 737 742 hier 737 Monika Oertner Fatalismus Konstanz 2005 S 16 f Jurgen Ruhnau Fatalismus In Historisches Worterbuch der Philosophie Band 2 Basel 1972 Sp 913 915 Duden Das Herkunftsworterbuch Etymologie der deutschen Sprache Mannheim 2007 Lemma fatal Zur Wortgeschichte siehe Isolde Nortmeyer fatal In Hans Schulz Otto Basler Hrsg Deutsches Fremdworterbuch 2 neubearbeitete Auflage Band 5 Berlin 2004 S 737 742 zum umgangssprachlichen Fatalismusbegriff Monika Oertner Fatalismus Konstanz 2005 S 10 24 Vgl Jurgen Ruhnau Fatalismus In Historisches Worterbuch der Philosophie Band 2 Basel 1972 Sp 913 915 hier 913 Zu Nietzsches Ansatz siehe Marco Brusotti Die Leidenschaft der Erkenntnis Berlin 1997 S 454 471 Monika Oertner Fatalismus Konstanz 2005 S 16 f Heidrun Kamper determinieren In Hans Schulz Otto Basler Hrsg Deutsches Fremdworterbuch 2 neubearbeitete Auflage Band 4 Berlin 1999 S 433 445 hier 435 Monika Oertner Fatalismus Konstanz 2005 S 3 16 f Monika Oertner Fatalismus In Hans Jorg Sandkuhler Hrsg Enzyklopadie Philosophie Band 1 Hamburg 2010 S 701 706 hier 701 Monika Oertner Fatalismus In Hans Jorg Sandkuhler Hrsg Enzyklopadie Philosophie Band 1 Hamburg 2010 S 701 706 hier 701 Mark Bernstein Fatalism In Robert Kane Hrsg The Oxford Handbook of Free Will Oxford 2002 S 65 81 hier 67 69 Pirmin Stekeler Weithofer u a Determinismus Indeterminismus In Hans Jorg Sandkuhler Hrsg Enzyklopadie Philosophie Band 1 Hamburg 2010 S 382 395 hier 382 384 Siehe zur Abgrenzung von Fatalismus und Determinismus Mark H Bernstein Fatalism Lincoln London 1992 S 61 65 Monika Oertner Fatalismus In Hans Jorg Sandkuhler Hrsg Enzyklopadie Philosophie Band 1 Hamburg 2010 S 701 706 hier 701 f Siehe zur Typologie Gregor Ahn Schicksal I Religionsgeschichtlich In Theologische Realenzyklopadie Band 30 Berlin 1999 S 102 107 hier 104 106 Mark H Bernstein Fatalism Lincoln London 1992 S 5 10 Mark Jago Fatalism In The Continuum Encyclopedia of British Philosophy Band 2 London New York 2006 S 1059 f hier 1059 Jacob Burckhardt Griechische Kulturgeschichte Band 2 Basel Stuttgart 1978 S 115 f Bernard Clive Dietrich Death Fate and the Gods 2 korrigierte Auflage London 1967 S 2 7 Gregor Ahn Schicksal I Religionsgeschichtlich In Theologische Realenzyklopadie Band 30 Berlin 1999 S 102 107 hier 104 106 Helmer Ringgren The Problem of Fatalism In Helmer Ringgren Hrsg Fatalistic Beliefs in Religion Folklore and Literature Stockholm 1967 S 7 18 hier 13 18 Gottfried Seebass Wille Willensfreiheit I Philosophisch In Theologische Realenzyklopadie Band 36 Berlin 2004 S 55 73 hier 66 Kees W Bolle Fate In Lindsay Jones Hrsg Encyclopedia of Religion 2 Auflage Band 5 Detroit 2005 S 2998 3006 hier 3002 f Heinrich Otto Schroder Fatum Heimarmene In Reallexikon fur Antike und Christentum Band 7 Stuttgart 1969 Sp 524 636 hier 579 586 Utto Riedinger Die Heilige Schrift im Kampf der griechischen Kirche gegen die Astrologie Innsbruck 1956 S 15 f David Amand Fatalisme et liberte dans l antiquite grecque Louvain 1945 S 587 f Edward Craig Fatalism In Routledge Encyclopedia of Philosophy Band 3 London New York 1998 S 563 f Monika Oertner Fatalismus Konstanz 2005 S 37 45 Friedrich Heiler Erscheinungsformen und Wesen der Religion 2 verbesserte Auflage Stuttgart 1979 S 58 f Jim Tester A history of Western Astrology Woodbridge 1987 S 2 f Christian Thiel Astrologie In Jurgen Mittelstrass Hrsg Enzyklopadie Philosophie und Wissenschaftstheorie 2 neubearbeitete Auflage Band 1 Stuttgart 2005 S 267 269 hier 267 David Pingree u a Astrologie II Geschichtlich In Theologische Realenzyklopadie Band 4 Berlin 1979 S 281 299 hier 281 f 290 Eine Ubersichtsdarstellung bietet Chantal Hasnoui Fatalisme In Encyclopedie philosophique universelle Band 2 1 Paris 1990 S 957 963 hier 958 f Eine Einfuhrung in die Problematik bietet Christopher Shields Aristotle 2 Auflage London 2014 S 212 223 Monika Oertner Fatalismus Konstanz 2005 S 19 71 79 Monika Oertner Fatalismus In Hans Jorg Sandkuhler Hrsg Enzyklopadie Philosophie Band 1 Hamburg 2010 S 701 706 hier 701 705 Monika Oertner Fatalismus Konstanz 2005 S 20 22 Monika Oertner Fatalismus Konstanz 2005 S 22 f Cicero De fato 28 f Siehe dazu Elisabeth Begemann Schicksal als Argument Stuttgart 2012 S 55 Margarita Kranz Peter Probst Ratio ignava In Historisches Worterbuch der Philosophie Band 8 Basel 1992 Sp 41 f Monika Oertner Fatalismus Konstanz 2005 S 20 f 38 41 79 f Vgl die Analyse von Jordan Howard Sobel Dummett on Fatalism In The Philosophical Review 75 1966 S 78 90 Monika Oertner Fatalismus Konstanz 2005 S 161 164 Monika Oertner Fatalismus In Hans Jorg Sandkuhler Hrsg Enzyklopadie Philosophie Band 1 Hamburg 2010 S 701 706 hier 706 Franziska Rehlinghaus Die Semantik des Schicksals Gottingen 2015 S 131 138 Gottfried Seebass Freiheit und Determinismus In Zeitschrift fur philosophische Forschung 47 1993 S 1 22 223 245 hier 14 19 Gottfried Seebass Freiheit und Determinismus In Zeitschrift fur philosophische Forschung 47 1993 S 1 22 223 245 hier 19 f 223 f 244 f Gottfried Seebass Wille Willensfreiheit I Philosophisch In Theologische Realenzyklopadie Band 36 Berlin 2004 S 55 73 hier 67 Gottfried Seebass Freiheit und Determinismus In Zeitschrift fur philosophische Forschung 47 1993 S 1 22 223 245 hier 7 14 Janice Polonsky The Rise of the Sun God and the Determination of Destiny in Ancient Mesopotamia Ann Arbor 2002 S 73 f 100 108 Jacob Klein Namtar In Reallexikon der Assyriologie und Vorderasiatischen Archaologie Band 9 Berlin 1998 2001 S 142 145 Kai Lammerhirt Annette Zgoll Schicksal A In Mesopotamien In Reallexikon der Assyriologie und Vorderasiatischen Archaologie Band 12 Berlin 2009 2011 S 145 155 hier 147 f Janice Polonsky The Rise of the Sun God and the Determination of Destiny in Ancient Mesopotamia Ann Arbor 2002 S 75 79 Christliebe Fichtner Jeremias Der Schicksalsglaube bei den Babyloniern Leipzig 1922 S 10 24 Brigitte Groneberg Anzu stiehlt die Schicksalstafeln In Reinhard Gregor Kratz Hermann Spieckermann Hrsg Vorsehung Schicksal und gottliche Macht Tubingen 2008 S 23 39 hier 32 f Friedrich Notscher Schicksalsglaube in Qumran und Umwelt In Notscher Vom Alten zum Neuen Testament Bonn 1962 S 17 71 hier 18 f Kai Lammerhirt Annette Zgoll Schicksal A In Mesopotamien In Reallexikon der Assyriologie und Vorderasiatischen Archaologie Band 12 Berlin 2009 2011 S 145 155 hier 145 149 152 Manfried Dietrich Der gottliche Ratschluss und der Weg des Menschen im Lichte babylonischer Texte In Manfried Dietrich Hrsg Religionen in einer sich andernden Welt Munster 1999 S 13 29 hier 14 18 Jack N Lawson The Concept of Fate in Ancient Mesopotamia of the First Millennium Toward an Understanding of Simtu Wiesbaden 1994 S 128 f 132 f Daniel Schwemer Schicksal B Bei den Hethitern In Reallexikon der Assyriologie und Vorderasiatischen Archaologie Band 12 Berlin 2009 2011 S 155 157 Christiane Zivie Coche Francoise Dunand Die Religionen des Alten Agypten Stuttgart 2013 S 386 f Friedrich Notscher Schicksalsglaube in Qumran und Umwelt In Notscher Vom Alten zum Neuen Testament Bonn 1962 S 17 71 hier 27 f Siegfried Morenz Untersuchungen zur Rolle des Schicksals in der agyptischen Religion Berlin 1960 S 8 10 29 Irene Grumach Shirun Schicksal In Lexikon der Agyptologie Band 5 Wiesbaden 1984 Sp 598 600 Irene Grumach Shirun Schai und Schicksal In Lexikon der Agyptologie Band 5 Wiesbaden 1984 Sp 524 526 bzw 598 600 Matthias Rochholz Schopfung Feindvernichtung Regeneration Wiesbaden 2002 S 44 49 Heike Sternberg el Hotabi Ich besiege das Schicksal In Reinhard Gregor Kratz Hermann Spieckermann Hrsg Vorsehung Schicksal und gottliche Macht Tubingen 2008 S 40 60 hier 45 47 57 59 Siehe zu dieser Bezeichnung Sylvie Ballestra Puech Les Parques Toulouse 1999 S 46 Siehe zu diesem Motiv Otto Betz Der Lebensfaden In Symbolon Jahrbuch fur Symbolforschung 9 1988 S 107 120 hier 107 111 Sylvie Ballestra Puech Les Parques Toulouse 1999 S 77 88 Samson Eitrem Moira In Paulys Realencyclopadie der classischen Altertumswissenschaft Band XV 2 Stuttgart 1932 Sp 2449 2497 hier 2477 2479 2484 f Bernard Clive Dietrich Death Fate and the Gods 2 korrigierte Auflage London 1967 S 78 82 85 87 Siehe zur Meleagrossage und ihren spateren Abwandlungen in Volkserzahlungen Rolf Wilhelm Brednich Volkserzahlungen und Volksglaube von den Schicksalsfrauen Helsinki 1964 S 17 31 William Chase Greene Moira Cambridge Massachusetts 1944 S 195 197 Ernst Steinbach Der Faden der Schicksalsgottheiten Leipzig 1931 S 13 15 21 Ernst Steinbach Der Faden der Schicksalsgottheiten Leipzig 1931 S 33 45 Siehe zu diesem Ausdruck Walter Potscher Das romische Fatum Begriff und Verwendung In Aufstieg und Niedergang der romischen Welt Band II 16 1 Berlin 1978 S 393 424 hier 401 404 Sylvie Ballestra Puech Les Parques Toulouse 1999 S 46 f Markos Giannoulis Die Moiren Munster 2010 S 12 Samson Eitrem Moira In Paulys Realencyclopadie der classischen Altertumswissenschaft Band XV 2 Stuttgart 1932 Sp 2449 2497 hier 2484 f Walter Potscher Das romische Fatum Begriff und Verwendung In Aufstieg und Niedergang der romischen Welt Band II 16 1 Berlin 1978 S 393 424 hier 404 406 Eine Ubersicht bietet Stefano de Angeli Moirai In Lexicon Iconographicum Mythologiae Classicae LIMC Band 6 1 Zurich Munchen 1992 S 636 648 hier 646 648 Siehe die Ubersichtsdarstellung bei Bernd Manuwald Hrsg Sophokles Konig Odipus Berlin 2012 S 10 14 Siehe Bernd Manuwald Oidipus und Adrastos In Rheinisches Museum fur Philologie 135 1992 S 1 43 hier 1 5 34 36 und die dort genannte Literatur Bernd Manuwald Hrsg Sophokles Konig Odipus Berlin 2012 S 29 33 44 f Egon Flaig Odipus Munchen 1998 S 17 21 Egon Flaig Odipus Munchen 1998 S 19 28 Herodot Historien 1 91 Vgl Michael Krewet Vernunft und Religion bei Herodot Heidelberg 2017 S 282 284 290 f Herodot Historien 1 34 45 Vgl Michael Krewet Vernunft und Religion bei Herodot Heidelberg 2017 S 213 220 Michael Krewet Vernunft und Religion bei Herodot Heidelberg 2017 S 220 237 Homer Ilias 23 78 f Siehe zu den Keres und Daimones Johanna ter Vrugt Lentz Geister Damonen B II Vorhellenistisches Griechenland In Reallexikon fur Antike und Christentum Band 9 Stuttgart 1976 Sp 598 615 hier 600 606 609 f Siehe zur Geschichte der Tyche Hans Herter Tyche In Herter Kleine Schriften Munchen 1975 S 76 90 Siehe die Zusammenstellung von Argumenten bei David Amand Fatalisme et liberte dans l antiquite grecque Louvain 1945 S 573 586 Dieter Bremer Roman Dilcher Heraklit In Hellmut Flashar u a Hrsg Grundriss der Geschichte der Philosophie Die Philosophie der Antike Band 1 Fruhgriechische Philosophie Halbband 2 Basel 2013 S 601 656 hier 624 Miroslav Marcovich Heraclitus Greek text with a short commentary Editio maior Merida 1967 S 502 504 David Amand Fatalisme et liberte dans l antiquite grecque Louvain 1945 S 29 f David Amand Fatalisme et liberte dans l antiquite grecque Louvain 1945 S 30 f Platon Politeia 614b 617d Vgl Dirk Cursgen Die Rationalitat des Mythischen Berlin 2002 S 115 f Platon Politeia 617d 620d Vgl Stephen Halliwell Hrsg Plato Republic 10 Warminster 1988 S 183 191 Harald Seubert Polis und Nomos Berlin 2005 S 434 436 Wolfgang M Zeitler Entscheidungsfreiheit bei Platon Munchen 1983 S 114 136 Dirk Cursgen Die Rationalitat des Mythischen Berlin 2002 S 114 121 Christof Rapp Aristoteles zur Einfuhrung 4 uberarbeitete Auflage Hamburg 2012 S 93 95 knappe allgemeinverstandliche Zusammenfassung Hermann Weidemann Ubersetzer Aristoteles Peri hermeneias Berlin 1994 S 300 324 Interpretationsgeschichte Vgl Gunther Patzig Aristoteles Lukasiewicz und die Ursprunge der mehrwertigen Logik In Patzig Gesammelte Schriften Band 3 Gottingen 1996 S 218 229 hier 218 222 Ausfuhrliche Darstellungen im Rahmen der modernen Debatte uber die Auffassung des Aristoteles bieten Richard Gaskin The Sea Battle and the Master Argument Berlin New York 1995 S 12 48 und William Lane Craig The Problem of Divine Foreknowledge and Future Contingents from Aristotle to Suarez Leiden u a 1988 S 1 58 Dorothea Frede Aristoteles und die Seeschlacht Gottingen 1970 S 93 Klaus Doring Sokrates die Sokratiker und die von ihnen begrundeten Traditionen In Hellmut Flashar Hrsg Grundriss der Geschichte der Philosophie Die Philosophie der Antike Band 2 1 Basel 1998 S 139 364 hier 227 230 Siehe die Untersuchung von Richard Gaskin The Sea Battle and the Master Argument Berlin 1995 sein eigener Rekonstruktionsversuch S 282 296 Eine Zusammenfassung gibt Magnus Schallenberg Freiheit und Determinismus Berlin 2008 S 18 22 Magnus Schallenberg Freiheit und Determinismus Berlin 2008 S 17 f 22 Klaus Doring Die Megariker Amsterdam 1972 S 134 Dorothea Frede Aristoteles und die Seeschlacht Gottingen 1970 S 93 f Hermann Weidemann Das sogenannte Meisterargument des Diodoros Kronos und der Aristotelische Moglichkeitsbegriff In Archiv fur Geschichte der Philosophie 69 1987 S 18 53 hier S 31 f Anm 38 Stamatios Gerogiorgakis Futura contingentia necessitas per accidens und Pradestination in Byzanz und in der Scholastik Frankfurt 2017 S 49 f 56 f 59 Susanne Bobzien Determinism and Freedom in Stoic Philosophy Oxford 1998 S 16 18 28 33 44 50 Aldo Magris L idea di destino nel pensiero antico Band 2 Udine 1984 S 518 522 Maximilian Forschner Die stoische Ethik Stuttgart 1981 S 104 113 Susanne Bobzien Determinism and Freedom in Stoic Philosophy Oxford 1998 S 3 11 Monika Oertner Fatalismus Konstanz 2005 S 101 107 117 119 Zur Problematik der Ubersetzung siehe Woldemar Gorler Hauptursachen bei Chrysipp und Cicero In Rheinisches Museum fur Philologie 130 1987 S 254 274 hier 254 259 Siehe dazu die Erlauterungen von Karl Bayer Hrsg M Tulli Ciceronis De fato Munchen 1963 S 155 164 Vgl Willy Theiler Forschungen zum Neuplatonismus Berlin 1966 S 73 78 Claudia Wiener Stoische Doktrin in romischer Belletristik Munchen Leipzig 2006 S 246 252 Hermann Weidemann Ein Argument gegen den Fatalismus in Ciceros Schrift uber das Fatum De fato XVII 40 In Elenchos 22 2001 S 111 120 Siehe dazu Susanne Bobzien Determinism and Freedom in Stoic Philosophy Oxford 1998 S 291 Monika Oertner Fatalismus Konstanz 2005 S 100 f Susanne Bobzien Determinism and Freedom in Stoic Philosophy Oxford 1998 S 97 f 112 119 Susanne Bobzien Determinism and Freedom in Stoic Philosophy Oxford 1998 S 122 131 Max Pohlenz Die Stoa 7 Auflage Gottingen 1992 S 215 218 Aldo Magris L idea di destino nel pensiero antico Band 2 Udine 1984 S 544 547 Seneca Epistulae morales 107 11 Siehe dazu Gerda Busch Fortunae resistere in der Moral des Philosophen Seneca In Gregor Maurach Hrsg Seneca als Philosoph Darmstadt 1975 S 53 94 hier 71 94 Marc Rozelaar Seneca Amsterdam 1976 S 454 459 Hans Rudolf Neuenschwander Mark Aurels Beziehungen zu Seneca und Poseidonios Bern Stuttgart 1951 S 84 f Eine Zusammenfassung der Argumentation des Karneades bietet Magnus Schallenberg Freiheit und Determinismus Berlin 2008 S 28 31 Albrecht Dihle Die Schicksalslehren der Philosophie in der alten Kirche In Jurgen Wiesner Hrsg Aristoteles Werk und Wirkung Band 2 Berlin 1987 S 52 71 hier 56 59 Proklos Uber die Vorsehung das Schicksal und den freien Willen 7 13 22 44 Siehe dazu den Kommentar von Michael Erler Proklos Diadochos Uber die Vorsehung das Schicksal und den freien Willen an Theodoros den Ingenieur Mechaniker Meisenheim am Glan 1980 S 18 35 54 f 100 f und Margarita Kranz Schicksal In Historisches Worterbuch der Philosophie Band 8 Basel 1992 Sp 1275 1289 hier 1278 Boethius Der Trost der Philosophie 4 6 9 16 Vgl Friedrich Klingner Romische Geisteswelt 4 vermehrte Auflage Munchen 1961 S 590 594 Boethius Der Trost der Philosophie 5 1 8 Boethius Der Trost der Philosophie 5 3 3 36 Vgl Friedrich Klingner Romische Geisteswelt 4 vermehrte Auflage Munchen 1961 S 594 596 Boethius Der Trost der Philosophie 5 4 6 Vgl Friedrich Klingner Romische Geisteswelt 4 vermehrte Auflage Munchen 1961 S 596 598 Joachim Gruber Kommentar zu Boethius De consolatione Philosophiae 2 erweiterte Auflage Berlin 2006 S 370 Aldo Magris L idea di destino nel pensiero antico Band 2 Udine 1984 S 547 553 Tim O Keefe Epicurus on Freedom Cambridge 2005 S 17 21 124 144 David Amand Fatalisme et liberte dans l antiquite grecque Louvain 1945 S 119 126 Jurgen Hammerstaedt Der Kyniker Oenomaus von Gadara In Aufstieg und Niedergang der romischen Welt ANRW Band II 36 4 Berlin 1990 S 2834 2865 hier 2848 2850 Heinrich Otto Schroder Fatum Heimarmene In Reallexikon fur Antike und Christentum Band 7 Stuttgart 1969 Sp 524 636 hier 551 Magnus Schallenberg Freiheit und Determinismus Ein philosophischer Kommentar zu Ciceros Schrift De fato Berlin 2008 S IX 2 f 63 68 Elisabeth Begemann Schicksal als Argument Stuttgart 2012 S 66 69 Barbel Platz Fatum et libertas Koln 1973 S 16 18 Barbel Platz Fatum et libertas Koln 1973 S 51 53 Heinrich Otto Schroder Fatum Heimarmene In Reallexikon fur Antike und Christentum Band 7 Stuttgart 1969 Sp 524 636 hier 547 549 Eine ausfuhrliche kritische Analyse bietet Robert W Sharples Schriften und Problemkomplexe zur Ethik In Paul Moraux Der Aristotelismus bei den Griechen Band 3 Berlin 2001 S 511 616 hier 514 578 Albrecht Dihle Die Schicksalslehren der Philosophie in der alten Kirche In Jurgen Wiesner Hrsg Aristoteles Werk und Wirkung Band 2 Berlin 1987 S 52 71 hier 59 f David Amand Fatalisme et liberte dans l antiquite grecque Louvain 1945 S 11 15 Vettius Valens Anthologien 5 6 In Vettii Valentis Antiocheni anthologiarum libri novem herausgegeben von David Pingree Leipzig 1986 S 210 Vgl Jan Bergman I Overcome Fate Fate Harkens to Me In Helmer Ringgren Hrsg Fatalistic Beliefs in Religion Folklore and Literature Stockholm 1967 S 35 51 hier 45 Aldo Magris L idea di destino nel pensiero antico Band 2 Udine 1984 S 499 und Anm 55 Heinrich Otto Schroder Fatum Heimarmene In Reallexikon fur Antike und Christentum Band 7 Stuttgart 1969 Sp 524 636 hier 545 David Amand Fatalisme et liberte dans l antiquite grecque Louvain 1945 S 73 76 Ubersicht 82 95 zu Philon 96 100 zu Favorinus Siehe dazu Martin P Nilsson Geschichte der griechischen Religion Band 1 3 durchgesehene Auflage Munchen 1967 S 361 368 Homer Ilias 20 127 f Homer Ilias 24 209 f Homer Ilias 6 487 489 Siehe zur Rolle der Moiren bei Homer Bernard Clive Dietrich Death Fate and the Gods 2 korrigierte Auflage London 1967 S 179 193 Forschungsgeschichte 194 231 eigene Untersuchung Vgl Efstratios Sarischoulis Schicksal Gotter und Handlungsfreiheit in den Epen Homers Stuttgart 2008 S 21 26 274 300 Sarischoulis kritisiert in seiner Dissertation die bisherige Forschung und bestreitet die Ubermacht des Schicksals bei Homer vgl aber die kritische Rezension von Pascale Hummel in Gnomon 82 2010 S 73 Hesiod Theogonie 901 906 Vgl Sylvie Ballestra Puech Les Parques Toulouse 1999 S 28 f Aldo Magris L idea di destino nel pensiero antico Band 1 Udine 1984 S 267 f Albin Lesky Die tragische Dichtung der Hellenen 3 erweiterte Auflage Gottingen 1972 S 164 168 272 274 Der gefesselte Prometheus 511 525 Vgl William Chase Greene Moira Cambridge Massachusetts 1944 S 124 f Sophokles Antigone 1337 f Zum Schicksalsverstandnis des Sophokles siehe William Chase Greene Moira Cambridge Massachusetts 1944 S 142 171 Euripides Die Phoinikierinnen 1595 William Chase Greene Moira Cambridge Massachusetts 1944 S 218 f Konrat Ziegler Tyche In Paulys Realencyclopadie der classischen Altertumswissenschaft Band VII A 2 Munchen 1948 Sp 1643 1696 hier 1657 1661 Siehe dazu Jacques Bompaire Le destin dans le Zeus confondu de Lucien de Samosate In Francois Jouan Hrsg Visages du destin dans les mythologies Paris 1983 S 131 136 David Amand Fatalisme et liberte dans l antiquite grecque Louvain 1945 S 111 115 Achilleus Tatios Leukippe und Kleitophon 5 2 3 Gertrud Herzog Hauser Tyche In Paulys Realencyclopadie der classischen Altertumswissenschaft Band VII A 2 Munchen 1948 Sp 1643 1689 hier 1670 f Lukrez De rerum natura 2 251 293 Siehe zu dieser Position Elisabeth Begemann Schicksal als Argument Stuttgart 2012 S 313 317 Catull Gedichte 64 305 383 Vgl Marco Fernandelli Catullo e la rinascita dell epos Hildesheim 2012 S 289 307 Vergil Eklogen 4 46 f Siehe dazu Gerhard Binder Lied der Parzen zur Geburt Octavians In Gymnasium 90 1983 S 102 122 hier 114 116 Horaz Oden 1 12 49 51 Vgl Roland Mayer Hrsg Horace Odes Book I Cambridge 2012 S 127 Tibull Elegien 1 7 1 f Vgl Raffaele Perrelli Commento a Tibullo Elegie libro I Soveria Mannelli 2002 S 216 f Ovid Metamorphosen 15 779 817 Siehe dazu Franz Bomer P Ovidius Naso Metamorphosen Kommentar Buch XIV XV Heidelberg 1986 S 471 Josephe Henriette Abry Manilius In Richard Goulet Hrsg Dictionnaire des philosophes antiques Band 4 Paris 2005 S 248 254 hier 253 Franz Frieder Luhr Ratio und Fatum Dichtung und Lehre bei Manilius Frankfurt 1969 S 112 116 Silius Italicus Punica 17 361 f Vgl dazu Walter Potscher Das romische Fatum Begriff und Verwendung In Aufstieg und Niedergang der romischen Welt Band II 16 1 Berlin 1978 S 393 424 hier 414 f Statius Silvae 1 4 1 f 1 4 63 f 3 1 171 179 3 5 41 Siehe dazu Gabriel Laguna Hrsg Estacio Silvas III Sevilla 1992 S 186 f Marcia L Colish The Stoic tradition from antiquity to the early Middle Ages Band 1 2 erganzte Auflage Leiden 1990 S 275 281 Heike Sternberg el Hotabi Ich besiege das Schicksal In Reinhard Gregor Kratz Hermann Spieckermann Hrsg Vorsehung Schicksal und gottliche Macht Tubingen 2008 S 40 60 hier 45 47 Claudian Lob Stilichos 2 330 361 Vgl Jean Louis Charlet Hrsg Claudien Œuvres Band 3 Paris 2017 S 312 314 Heinrich Otto Schroder Fatum Heimarmene In Reallexikon fur Antike und Christentum Band 7 Stuttgart 1969 Sp 524 636 hier 580 585 Stamatios Gerogiorgakis Futura contingentia necessitas per accidens und Pradestination in Byzanz und in der Scholastik Frankfurt 2017 S 133 Heinrich Otto Schroder Fatum Heimarmene In Reallexikon fur Antike und Christentum Band 7 Stuttgart 1969 Sp 524 636 hier 579 626 Eine ausfuhrliche Untersuchung des Antifatalismus der griechischsprachigen Theologen bietet David Amand Fatalisme et liberte dans l antiquite grecque Louvain 1945 S 191 ff Stamatios Gerogiorgakis Futura contingentia necessitas per accidens und Pradestination in Byzanz und in der Scholastik Frankfurt 2017 S 61 f Augustinus Vom Gottesstaat 5 1 5 8 f Vgl Jan den Boeft Fatum In Cornelius Mayer Hrsg Augustinus Lexikon Band 2 Basel 1996 2002 Sp 1240 1244 Heinrich Otto Schroder Fatum Heimarmene In Reallexikon fur Antike und Christentum Band 7 Stuttgart 1969 Sp 524 636 hier 585 616 621 Siehe dazu Kurt Flasch Freiheit des Willens 850 1150 In Johannes Fried Hrsg Die abendlandische Freiheit vom 10 zum 14 Jahrhundert Sigmaringen 1991 S 17 47 hier 23 27 Siehe die Ubersichtsdarstellung bei Hans Jonas Gnosis Frankfurt 2008 S 69 74 vgl aber die Korrekturen an Jonas Gnosisverstandnis in den neueren Untersuchungen von Nicola Denzey Lewis Cosmology and Fate in Gnosticism and Graeco Roman Antiquity Leiden 2013 S 13 25 29 31 mit Erorterung der Forschungsgeschichte und Ismo O Dunderberg Beyond Gnosticism New York 2008 S 133 Nicola Denzey Lewis Cosmology and Fate in Gnosticism and Graeco Roman Antiquity Leiden 2013 S 147 f 152 159 185 190 Giovanni Filoramo A history of Gnosticism Oxford 1990 S 119 f David Amand Fatalisme et liberte dans l antiquite grecque Louvain 1945 S 25 28 Albrecht Dihle Zur Schicksalslehre des Bardesanes In Adolf Martin Ritter Hrsg Kerygma und Logos Gottingen 1979 S 123 135 hier 123 f Aldo Magris L idea di destino nel pensiero antico Band 2 Udine 1984 S 504 508 Wilhelm Gundel Heimarmene In Paulys Realencyclopadie der classischen Altertumswissenschaft Band VII 2 Stuttgart 1912 Sp 2622 2645 hier 2638 f Heinrich Otto Schroder Fatum Heimarmene In Reallexikon fur Antike und Christentum Band 7 Stuttgart 1969 Sp 524 636 hier 568 570 Chaldaische Orakel Fragmente 102 und 103 Vgl Ruth Majercik Hrsg The Chaldean Oracles Leiden 1989 S 18 180 Chaldaische Orakel Fragment 153 Vgl Ruth Majercik Hrsg The Chaldean Oracles Leiden 1989 S 18 198 Wilhelm Gundel Heimarmene In Paulys Realencyclopadie der classischen Altertumswissenschaft Band VII 2 Stuttgart 1912 Sp 2622 2645 hier 2640 2642 Hildegard Kirschenknapp Parzen und Nornen Frankfurt 2000 S 19 21 Sylvie Ballestra Puech Les Parques Toulouse 1999 S 32 f Einen Uberblick bietet Rudolf Simek Schicksal Schicksalsglaube In Lexikon des Mittelalters Band 7 Munchen 1995 Sp 1453 f Fritz Heichelheim Parcae keltisch In Paulys Realencyclopadie der classischen Altertumswissenschaft Band XVIII 4 Munchen 1949 Sp 1417 1419 Ambros Josef Pfiffig Religio Etrusca Wiesbaden 1998 S 146 150 Kianoosh Rezania Die zoroastrische Zeitvorstellung Wiesbaden 2010 S 139 142 Vgl Helmer Ringgren Fatalism in Persian Epics Wiesbaden 1952 S 90 f Kianoosh Rezania Die zoroastrische Zeitvorstellung Wiesbaden 2010 S 140 142 Kianoosh Rezania Die zoroastrische Zeitvorstellung Wiesbaden 2010 S 204 207 Vgl Helmer Ringgren Fatalism in Persian Epics Wiesbaden 1952 S 23 35 Robert C Zaehner Zurvan Oxford 1955 S 254 261 Helmer Ringgren Studies in Arabian Fatalism Wiesbaden 1955 S 6 9 30 40 Friedrich Notscher Schicksalsglaube in Qumran und Umwelt In Notscher Vom Alten zum Neuen Testament Bonn 1962 S 17 71 hier 67 f Eine Ubersicht uber die Problematik und die Losungsansatze bietet Ruben Schneider Sein Gott Freiheit Munster 2016 S 19 22 eine Zusammenfassung Stamatios Gerogiorgakis Futura contingentia necessitas per accidens und Pradestination in Byzanz und in der Scholastik Frankfurt 2017 S 365 369 Ubersichtsdarstellungen Simo Knuuttila Future Contingents In Henrik Lagerlund Hrsg Encyclopedia of Medieval Philosophy Band 1 Dordrecht 2011 S 371 374 Peter Adamson Freedom and Determinism In Robert Pasnau Christina Van Dyke Hrsg The Cambridge History of Medieval Philosophy Band 1 Cambridge 2010 S 399 413 hier 407 412 Calvin Normore Future contingents In Norman Kretzmann u a Hrsg The Cambridge History of Later Medieval Philosophy Cambridge 1982 S 358 381 Stamatios Gerogiorgakis Futura contingentia necessitas per accidens und Pradestination in Byzanz und in der Scholastik Frankfurt 2017 S 287 291 Siehe dazu Loris Sturlese Die deutsche Philosophie im Mittelalter Munchen 1993 S 31 36 Kurt Flasch Freiheit des Willens 850 1150 In Johannes Fried Hrsg Die abendlandische Freiheit vom 10 zum 14 Jahrhundert Sigmaringen 1991 S 17 47 hier 34 37 Kurt Flasch Freiheit des Willens 850 1150 In Johannes Fried Hrsg Die abendlandische Freiheit vom 10 zum 14 Jahrhundert Sigmaringen 1991 S 17 47 hier 36 f Stamatios Gerogiorgakis Futura contingentia necessitas per accidens und Pradestination in Byzanz und in der Scholastik Frankfurt 2017 S 68 f David N Bell Hrsg Bartholomaei Exoniensis Contra fatalitatis errorem Turnhout 1996 zur Datierung S XXI Calvin Normore Future contingents In Norman Kretzmann u a Hrsg The Cambridge History of Later Medieval Philosophy Cambridge 1982 S 358 381 William Lane Craig The Problem of Divine Foreknowledge and Future Contingents from Aristotle to Suarez Leiden u a 1988 S 1 99 168 Stamatios Gerogiorgakis Futura contingentia necessitas per accidens und Pradestination in Byzanz und in der Scholastik Frankfurt 2017 S 215 228 250 Stamatios Gerogiorgakis Futura contingentia necessitas per accidens und Pradestination in Byzanz und in der Scholastik Frankfurt 2017 S 190 197 264 270 Franz Tinnefeld Schicksal und Vorherbestimmung im Denken der Byzantiner In Das Mittelalter 1 1996 S 21 42 hier 39 Stamatios Gerogiorgakis Futura contingentia necessitas per accidens und Pradestination in Byzanz und in der Scholastik Frankfurt 2017 S 68 134 f Stamatios Gerogiorgakis Futura contingentia necessitas per accidens und Pradestination in Byzanz und in der Scholastik Frankfurt 2017 S 68 71 Edouard des Places Hrsg Oracles chaldaiques avec un choix de commentaires anciens 5 Auflage Paris 2010 S 183 Vgl Michael Stausberg Faszination Zarathustra Teil 1 Berlin 1998 S 185 Franz Tinnefeld Schicksal und Vorherbestimmung im Denken der Byzantiner In Das Mittelalter 1 1996 S 21 42 hier 31 f vgl die Ubersetzung einer einschlagigen Passage aus Plethons Nomoi in Wilhelm Blum Walter Seitter Hrsg Georgios Gemistos Plethon 1355 1452 Zurich Berlin 2005 S 13 17 Siehe dazu Winthrop Wetherbee Hrsg Bernardus Silvestris Poetic Works Cambridge Massachusetts London 2015 S XXXIII XXXVIII Vgl die ausfuhrliche Interpretation von Christine Ratkowitsch Astrologie und Selbstmord im Mathematicus In Wiener Studien 112 1999 S 175 229 Zur Geschichte des Glucksrad Motivs siehe Howard R Patch The Goddess Fortuna in Mediaeval Literature New York 1967 Nachdruck der Ausgabe von 1927 S 147 177 Adriaan Miltenburg Fortuna In Lexikon des Mittelalters Band 4 Munchen Zurich 1989 Sp 665 f Eckhard Kessler Petrarca und die Geschichte Munchen 1978 S 148 151 155 158 Walter Ruegg Entstehung Quellen und Ziel von Salutatis De fato et fortuna In Rinascimento 5 1954 S 143 190 hier 144 147 178 Antonino Poppi Fate fortune providence and human freedom In Charles B Schmitt Hrsg The Cambridge History of Renaissance Philosophy Cambridge 1988 S 641 667 hier 647 f Michael Stausberg Faszination Zarathustra Teil 1 Berlin 1998 S 184 f Gernot Michael Muller Moiren In Maria Moog Grunewald Hrsg Mythenrezeption Der Neue Pauly Supplementeband 5 Stuttgart Weimar 2008 S 436 440 hier 439 f Die Zeichnung befindet sich im Museum Boymans van Beuningen in Rotterdam Franziska Rehlinghaus Die Semantik des Schicksals Gottingen 2015 S 134 f Theodor Mahlmann Pradestination V Reformation bis Neuzeit In Theologische Realenzyklopadie Band 27 Berlin 1997 S 118 156 hier 118 130 Monika Oertner Fatalismus Konstanz 2005 S 128 143 Monika Oertner Fatalismus Konstanz 2005 S 128 134 Max Weber Gesammelte Aufsatze zur Religionssoziologie 5 Auflage Tubingen 1963 S 93 f Monika Oertner Fatalismus Konstanz 2005 S 163 Anm 356 Franziska Rehlinghaus Die Semantik des Schicksals Gottingen 2015 S 72 78 Barbara Handwerker Kuchenhoff Spinozas Theorie der Affekte Wurzburg 2006 S 87 90 Franziska Rehlinghaus Die Semantik des Schicksals Gottingen 2015 S 87 89 100 111 Gottfried Wilhelm Leibniz Essais de theodicee Leibniz Philosophische Schriften Band 2 1 hrsg von Herbert Herring Darmstadt 1985 S 14 22 Vgl zu Leibniz Fatalismusverstandnis Franziska Rehlinghaus Die Semantik des Schicksals Gottingen 2015 S 138 142 Franziska Rehlinghaus Die Semantik des Schicksals Gottingen 2015 S 126 f Barbel Platz Fatum et libertas Koln 1973 S 103 115 Franziska Rehlinghaus Die Semantik des Schicksals Gottingen 2015 S 142 148 Birgit Sandkaulen Grund und Ursache Munchen 2000 S 54 63 Jurgen Ruhnau Fatalismus In Historisches Worterbuch der Philosophie Band 2 Basel 1972 Sp 913 915 hier 913 Zum Spinozismusstreit siehe die Ubersichtsdarstellung von Thomas Leinkauf Der Pantheismusstreit In Helmut Holzhey Vilem Mudroch Hrsg Grundriss der Geschichte der Philosophie Die Philosophie des 18 Jahrhunderts Band 5 Halbband 1 Basel 2014 S 607 618 Franziska Rehlinghaus Die Semantik des Schicksals Gottingen 2015 S 127 Siehe dazu Yvon Belaval Hrsg Diderot Jacques le Fataliste et son maitre Paris 2016 S 30 33 Monika Oertner Fatalismus Konstanz 2005 S 3 9 Immanuel Kant Prolegomena zu einer jeden kunftigen Metaphysik 60 Immanuel Kant Kritik der praktischen Vernunft 181 Vgl Georg Sans Fatalismus In Marcus Willaschek u a Hrsg Kant Lexikon Band 1 Berlin 2015 S 601 Georg von Wallwitz Kant uber Fatalismus und Spontaneitat In Allgemeine Zeitschrift fur Philosophie 28 2003 S 207 227 hier 210 212 Georg von Wallwitz Kant uber Fatalismus und Spontaneitat In Allgemeine Zeitschrift fur Philosophie 28 2003 S 207 227 hier 214 f Johannes Romelt Merke auf dich selbst In Fichte Studien 1 1990 S 73 98 hier 75 f Jurgen Ruhnau Fatalismus In Historisches Worterbuch der Philosophie Band 2 Basel 1972 Sp 913 915 hier 914 Horst D Brandt Peter Muller Hrsg Friedrich Wilhelm Joseph Schelling System des transzendentalen Idealismus Hamburg 1992 S 271 f Vgl Christian Danz Geschichte als fortschreitende Offenbarung Gottes In Christian Danz u a Hrsg System als Wirklichkeit Wurzburg 2001 S 69 82 hier 79 81 Georg Wilhelm Friedrich Hegel Vorlesungen uber die Asthetik II Hegel Werke Band 14 hrsg von Eva Moldenhauer Karl Markus Michel Frankfurt 1970 S 108 f Vgl Dieter Bremer Der Begriff des Schicksals bei Hegel und seine griechischen Ursprunge In Antike und Abendland 35 1989 S 24 38 hier 32 38 Arthur Schopenhauer Parerga und Paralipomena I Schopenhauer Samtliche Werke Band 4 hrsg von Wolfgang von Lohneysen Darmstadt 1963 S 247 Arthur Schopenhauer Die Welt als Wille und Vorstellung I Schopenhauer Samtliche Werke Band 1 hrsg von Wolfgang von Lohneysen Darmstadt 1961 S 174 Arthur Schopenhauer Preisschrift uber die Freiheit des Willens In Schopenhauer Kleinere Schriften Samtliche Werke Band 3 hrsg von Wolfgang von Lohneysen Darmstadt 1968 S 519 627 hier 581 Arthur Schopenhauer Parerga und Paralipomena I Schopenhauer Samtliche Werke Band 4 hrsg von Wolfgang von Lohneysen Darmstadt 1963 S 248 256 Siehe zu Schopenhauers Sichtweise Kiyoshi Nishigami Nietzsches Amor fati Frankfurt 1993 S 220 223 Soren Kierkegaard Die Krankheit zum Tode ubersetzt von Hans Rochol Hamburg 1995 S 38 40 Vgl Jurgen Boomgaarden Das verlorene Selbst Gottingen 2016 S 158 160 163 f Soren Kierkegaard Der Begriff Angst ubersetzt von Hans Rochol Hamburg 1984 S 105 f Vgl Michael Bosch Soren Kierkegaard Schicksal Angst Freiheit Paderborn 1994 S 111 115 123 126 Siehe dazu Robert C Solomon Nietzsche on Fatalism and Free Will In The Journal of Nietzsche Studies 23 2002 S 63 87 hier 63 f 66 71 Kiyoshi Nishigami Nietzsches Amor fati Frankfurt 1993 S 229 237 252 268 f Eduard von Hartmann Phanomenologie des sittlichen Bewusstseins Berlin 1879 S 737 f Max Weber Die protestantische Ethik und der Geist des Kapitalismus In Max Weber Gesamtausgabe Band I 18 Tubingen 2016 S 123 492 hier 316 f Siehe dazu Gunther Patzig Aristoteles Lukasiewicz und die Ursprunge der mehrwertigen Logik In Patzig Gesammelte Schriften Band 3 Gottingen 1996 S 218 229 Oswald Spengler Urfragen Munchen 1965 S 346 349 Siehe zu Spenglers Fatalismus Michael Biddiss History as Destiny Gobineau H S Chamberlain and Spengler In Transactions of the Royal Historical Society 7 1997 S 73 100 hier 89 92 Thomas Mann Uber die Lehre Spenglers In Mann Reden und Aufsatze Band 2 2 durchgesehene Auflage Frankfurt 1960 S 172 180 hier 174 Siehe dazu Barbara Besslich Faszination des Verfalls Berlin 2002 S 47 52 Karl Jaspers Psychologie der Weltanschauungen Berlin 1919 S 240 f Max Scheler Die Wissensformen und die Gesellschaft 2 durchgesehene Auflage Bern 1960 S 40 f Max Scheler Schriften aus dem Nachlass Band 1 2 erweiterte Auflage Bern 1957 S 352 f Arnold Toynbee Der Gang der Weltgeschichte 2 erweiterte Auflage Stuttgart 1949 S 442 446 449 Erstveroffentlichung der ungekurzten englischen Originalausgabe 1939 Gilbert Ryle It Was To Be In Ryle Dilemmas Cambridge 1954 S 15 35 hier 21 24 26 28 Vgl dazu Steven M Cahn Fate Logic and Time New Haven London 1967 S 41 f Alfred Jules Ayer Fatalism In Ayer The Concept of a Person London 1963 S 235 268 hier 247 255 Arthur Norman Prior The Formalities of Omniscience In Philosophy 37 1962 S 114 129 Richard Taylor Fatalism In The Philosophical Review 71 1962 S 56 66 Siehe die Zusammenstellung der Beitrage in Steven M Cahn Maureen Eckert Hrsg Fate Time and Language New York 2011 Steven M Cahn Introduction In Steven M Cahn Maureen Eckert Hrsg Fate Time and Language New York 2011 S 37 39 John Randolph Lucas The Future Oxford 1989 S 182 201 Mark Jago Fatalism In The Continuum Encyclopedia of British Philosophy Band 2 London New York 2006 S 1059 f hier 1059 Nelson Pike Divine Omniscience and Voluntary Action In The Philosophical Review 74 1965 S 27 46 Siehe dazu die Beitrage in dem von Eleonore Stump Georg Gasser und Johannes Grossl herausgegebenen Sammelband Gottliches Vorherwissen und menschliche Freiheit Stuttgart 2015 Linda Zagzebski Eternity and Fatalism In Christian Tapp Edmund Runggaldier Hrsg God Eternity and Time Farnham 2011 S 65 80 Steven M Cahn Maureen Eckert Hrsg Fate Time and Language New York 2011 Peter Sloterdijk Schicksalsfragen Ein Roman vom Denken In Dietmar Jaegle Hrsg Schicksal Sieben mal sieben unhintergehbare Dinge Marbach 2011 S 15 72 hier 69 f Paul Hankamer Schicksalstragodie In Reallexikon der deutschen Literaturgeschichte 2 Auflage Band 3 Berlin 1977 S 626 633 hier 626 f 633 Franziska Rehlinghaus Die Semantik des Schicksals Gottingen 2015 S 217 220 Rudolf Werner Die Schicksalstragodie und das Theater der Romantik Munchen 1963 S 7 11 140 Franziska Rehlinghaus Die Semantik des Schicksals Gottingen 2015 S 211 216 Beate Thiemann Die Sinfonien Gian Francesco Malipieros Kassel 2001 S 407 f Gernot Michael Muller Moiren In Maria Moog Grunewald Hrsg Mythenrezeption Der Neue Pauly Supplementband 5 Stuttgart Weimar 2008 S 436 440 hier 440 Rolf Wilhelm Brednich Schicksalserzahlungen Schicksalsfrauen Schicksalskind In Enzyklopadie des Marchens Band 11 Berlin 2004 Sp 1386 1406 hier 1386 f Umfangreiches Material bietet Rolf Wilhelm Brednich Volkserzahlungen und Volksglaube von den Schicksalsfrauen Helsinki 1964 S 78 148 Rolf Wilhelm Brednich Schicksalserzahlungen Schicksalsfrauen Schicksalskind In Enzyklopadie des Marchens Band 11 Berlin 2004 Sp 1386 1406 hier 1387 1395 f Rolf Wilhelm Brednich Volkserzahlungen und Volksglaube von den Schicksalsfrauen Helsinki 1964 S 222 Albert Doja La mythologie du destin dans la tradition albanaise et les autres populations sud est europeennes In Sudost Forschungen 56 1997 S 189 211 hier 202 206 Georgios Megas Die Moiren als funktioneller Faktor im neugriechischen Marchen In Hugo Kuhn Kurt Schier Hrsg Marchen Mythos Dichtung Munchen 1963 S 47 62 hier 47 49 Katerina Krikos Davis Moira at birth in Greek tradition In Folia Neohellenica 4 1982 S 106 134 hier 115 118 125 130 Rolf Wilhelm Brednich Volkserzahlungen und Volksglaube von den Schicksalsfrauen Helsinki 1964 S 19 28 159 167 Rolf Wilhelm Brednich Volkserzahlungen und Volksglaube von den Schicksalsfrauen Helsinki 1964 S 167 172 Sylvie Ballestra Puech Les Parques Toulouse 1999 S 67 71 Rolf Wilhelm Brednich Volkserzahlungen und Volksglaube von den Schicksalsfrauen Helsinki 1964 S 172 188 Rolf Wilhelm Brednich Volkserzahlungen und Volksglaube von den Schicksalsfrauen Helsinki 1964 S 189 195 Rolf Wilhelm Brednich Volkserzahlungen und Volksglaube von den Schicksalsfrauen Helsinki 1964 S 197 205 Nessa Ni Sheaghdha Hrsg Toruigheacht Dhiarmada agus Ghrainne Dublin 1967 S 86 f Vgl Eleanor Hull Fate Celtic In Encyclopaedia of Religion and Ethics Band 5 Edinburgh 1912 S 782 f Eine Forschungsubersicht bietet Jerold C Frakes The Fate of Fortune in the Early Middle Ages Leiden 1988 S 83 100 Vgl Gerd Wolfgang Weber Wyrd Bad Homburg 1969 S 14 17 20 f 125 f Ake V Strom Haralds Biezais Germanische und Baltische Religion Stuttgart 1975 S 249 255 Eduard Neumann Das Schicksal in der Edda Band 1 Giessen 1955 S 50 f Francois Xavier Dillmann Nornen In Reallexikon der Germanischen Altertumskunde Band 21 Berlin 2002 S 388 394 hier 389 392 Anthony Winterbourne When the Norns Have Spoken Madison 2004 S 92 103 Matthias Egeler Walkuren Bodbs Sirenen Berlin 2011 S 32 und Anm 52 S 38 f Ute Zimmermann Walkuren In Reallexikon der Germanischen Altertumskunde Band 35 Berlin 2007 S 595 602 hier 595 f 598 f Sylvie Ballestra Puech Les Parques Toulouse 1999 S 55 58 Friedrich Notscher Schicksalsglaube in Qumran und Umwelt In Notscher Vom Alten zum Neuen Testament Bonn 1962 S 17 71 hier 68 f Dalya Cohen Mor A Matter of Fate Oxford 2001 S 51 53 Helmer Ringgren Studies in Arabian Fatalism Wiesbaden 1955 S 94 97 Dalya Cohen Mor A Matter of Fate Oxford 2001 S 31 Vgl Helmer Ringgren Studies in Arabian Fatalism Wiesbaden 1955 S 97 104 Louis Gardet al ḳaḍaʾ wa l ḳadar In The Encyclopaedia of Islam 2 Auflage Band 4 Leiden 1978 S 365 367 Josef van Ess Ḳadariyya In The Encyclopaedia of Islam 2 Auflage Band 4 Leiden 1978 S 368 372 Dalya Cohen Mor A Matter of Fate Oxford 2001 S 3 9 William Montgomery Watt Djabriyya In The Encyclopaedia of Islam 2 Auflage Band 2 Leiden London 1965 S 365 Franziska Rehlinghaus Die Semantik des Schicksals Gottingen 2015 S 128 130 142 153 Marco Frenschkowski Schicksal In Enzyklopadie des Marchens Band 11 Berlin 2004 Sp 1380 1385 hier 1382 f Marco Brusotti Die Leidenschaft der Erkenntnis Berlin 1997 S 157 f und Anm 282 Helmer Ringgren Fatalism in Persian Epics Wiesbaden 1952 S 5 f 9 23 49 79 129 f Geo Widengren Iranische Geisteswelt Baden Baden 1961 S 107 f ʿAbd al Ḥosayn Zarrinkub Fatalism In Ehsan Yarshater Hrsg Encyclopaedia Iranica Band 9 New York 1999 S 396 398 Isidor Scheftelowitz Die Zeit als Schicksalsgottheit in der indischen und iranischen Religion Stuttgart 1929 S 6 10 Helmer Ringgren Fatalism in Persian Epics Wiesbaden 1952 S 35 40 Peter Hill Fate Predestination and Human Action in the Mahabharata New Delhi 2001 S 195 199 Vgl zu diesem Gedanken Mogens Brondsted Dichtung und Schicksal Innsbruck 1989 S 136 und Anm 215 216 Angelika Malinar Time and Destiny In Brill s Encyclopedia of Hinduism Band 2 Leiden 2010 S 870 876 hier 873 f Angelika Malinar Time and Destiny In Brill s Encyclopedia of Hinduism Band 2 Leiden 2010 S 870 876 hier 874 f Siehe dazu Arthur L Basham History and Doctrines of the Ajivikas London 1951 S 3 f 224 235 Balbinder Singh Bhogal Fate Destiny Sikhism In Arvind Pal Singh Mandair Hrsg Sikhism Dordrecht 2017 S 137 142 hier 140 Konfuzius Lun yu 14 36 Konrad Meisig Die Ethik des Konfuzius In Konrad Meisig Hrsg Chinesische Religion und Philosophie Wiesbaden 2005 S 1 33 hier 3 5 Tilemann Grimm Meister Kung Opladen 1976 S 22 f Yixia Wei The Chinese Philosophy of Fate Singapore 2017 S 1 5 33 39 Siehe dazu die Untersuchung von Michael Puett Following the Commands of Heaven The Notion of Ming in Early China In Christopher Lupke Hrsg The Magnitude of Ming Honolulu 2005 S 49 69 Mengzi 2B13 Vgl Hubert Schleichert Heiner Roetz Klassische chinesische Philosophie 3 neu bearbeitete Auflage Frankfurt 2009 S 73 Konrad Meisig Die Ethik des Konfuzius In Konrad Meisig Hrsg Chinesische Religion und Philosophie Wiesbaden 2005 S 1 33 hier 5 f Ning Huang Wie Chinesen denken Munchen 2008 S 40 Ted Slingerland The Conception of Ming in Early Confucian Thought In Philosophy East amp West 46 1996 S 567 581 Hubert Schleichert Heiner Roetz Klassische chinesische Philosophie 3 neu bearbeitete Auflage Frankfurt 2009 S 72 77 Hubert Schleichert Heiner Roetz Klassische chinesische Philosophie 3 neu bearbeitete Auflage Frankfurt 2009 S 67 69 Fung Yu Lan A History of Chinese Philosophy Band 1 Princeton 1952 S 115 117 Fung Yu Lan A History of Chinese Philosophy Band 1 Princeton 1952 S 99 f Reinhard Emmerich Religiose Einstellungen der Mohisten In Konrad Meisig Hrsg Chinesische Religion und Philosophie Wiesbaden 2005 S 35 52 hier 46 48 Chris Fraser The Philosophy of the Mozǐ New York 2016 S 40 48 Yixia Wei The Chinese Philosophy of Fate Singapore 2017 S 13 23 Fung Yu Lan A History of Chinese Philosophy Band 2 Princeton 1953 S 162 164 Fung Yu Lan A History of Chinese Philosophy Band 2 Princeton 1953 S 163 f Yixia Wei The Chinese Philosophy of Fate Singapore 2017 S 93 f 101 103 Fung Yu Lan A History of Chinese Philosophy Band 2 Princeton 1953 S 164 167 Yixia Wei The Chinese Philosophy of Fate Singapore 2017 S 93 97 Hubert Schleichert Heiner Roetz Klassische chinesische Philosophie 3 neu bearbeitete Auflage Frankfurt 2009 S 75 Geo Widengren Hochgottglaube im alten Iran Uppsala Leipzig 1938 S 8 f 11 f 18 f 23 37 42 44 47 60 65 67 87 93 nbsp Dieser Artikel wurde am 17 Juni 2019 in dieser Version in die Liste der exzellenten Artikel aufgenommen Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Fatalismus amp oldid 238097045