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Diarmuid und Grainne irisch Toraiocht Dhiarmada agus Ghrainne in alterer Schreibweise Toraigheacht Dhiarmada agus Ghrainne toːrijaxt jiarmada agus ɤraːNʴe Das Davonlaufen von Diarmuid und Grainne altirisch auch Aithed Grainne re Diarmait Die Entfuhrung der Grainne durch Diarmait ist eine Erzahlung aus dem Finn Zyklus dem sudirischen Sagenkreis um Fionn mac Cumhail altere Schreibweise Finn mac Umaill Inhaltsverzeichnis 1 Werkgeschichte 2 Inhalt 3 Fenierballade 4 Spuren der Sage 5 Siehe auch 6 Literatur 7 EinzelnachweiseWerkgeschichte BearbeitenDie Sage ist im Lebor Laignech Buch von Leinster einer der umfangreichsten alteren Handschriften verzeichnet Verfasst wurde dieses Werk in den Sechzigerjahren des 12 Jahrhunderts vom Abt von Terryglas County Tipperary Aed mac Crimthainn dem primsenchaid Haupthistoriker von Leinster Das Manuskript ist wenn auch unvollstandig in der Bibliothek des Trinity College von Dublin aufbewahrt Funf Sagen aus dem Fenian Zyklus um Finn mac Umaill sind darin enthalten darunter auch Diarmuid und Grainne Textanspielungen siedeln diese Sage im 9 bis 10 Jahrhundert an da sie in anderen alten Erzahlungen als bekannt vorausgesetzt wird Die erste vollstandige Aufzeichnung ist allerdings erst aus dem 14 Jahrhundert erhalten 1 Diese Sage ist eine der keltischen Quellen von Tristan und Isolde Das gleiche Thema behandeln die irische Sagen Scela Cano meic Gartnain Die Geschichte von Cano dem Sohn Gartnans sowie Longas mac nUislenn Die Verbannung der Sohne Uislius in der das Schicksal von Naoise und Deirdre geschildert wird 2 Inhalt BearbeitenFinn ist hier nicht mehr der strahlende jugendliche Held der unbezwingbare Anfuhrer der Fianna sondern ein alt und eifersuchtig gewordener Witwer der eine jungere Gattin sucht Sein Sohn Oisin schlagt ihm Grainne die Tochter des Hochkonigs Cormac mac Airt vor obwohl Finn mit diesem in Unfrieden lebt Er sendet deshalb Oisin und dessen Freund Diorraing als Brautwerber an den Hof von Grainnes Vater nach Tara Cormac will seine Tochter selbst entscheiden lassen diese glaubt allerdings dass Oisin fur sich selbst werben komme Erst als auf ihr Jawort hin Finn mit seinem Gefolge eintrifft erkennt sie beim Gastmahl in der Festhalle ihren Irrtum Deshalb geht sie mit einem kostbaren Humpen in der Runde und lasst jeden daraus trinken Diarmuid der ihr am besten gefallt belegt sie mit der geis der Vernichtung wenn er sie nicht in derselben Nacht noch entfuhre Dem kann Diarmuid nicht entgehen denn dies wiegt schwerer als seine Gefolgschaftstreue gegen Finn Seine Bruder beschliessen ihm bei dieser Ehrensache zu helfen und mit ihm vor Finns Zorn zu fliehen In Connacht finden sie ihre erste Zufluchtsstatte wo sich Diarmuid dem nachgekommenen Finn gegenuber als zukunftiger Gatte Grainnes deklariert Da ihm Finn mit dem Tode droht und sein Lager umzingelt hat flieht er mit einem Hechtsprung uber die Belagerer hinweg Ein Bote aus der Anderen Welt bringt sie an das Meeresufer wo sich Diarmuid gegen drei Kampfhunde und tausend Krieger verteidigen muss In den heiligen Ebereschenbaumen der Tuatha De Danann konnen sie einige Zeit rasten bis sie wieder aufgespurt werden Der Gott Oengus sein Pflegevater hilft ihm Frieden mit Finn zu schliessen den dieser aber nicht halten will Er lockt Diarmuid in eine Falle indem er ihn mit einem Eber kampfen lasst der auf Grund einer geis zugleich mit ihm sterben wird Diarmuid totet den Eber mit seinem Speer dieser reisst ihm mit letzter Kraft den Leib auf Trotz aller Bitten und Drohungen der Fianna Krieger verweigert Finn dem todwunden Gegner den Trunk Wasser aus seiner Hand der ihn heilen wurde und Diarmuid stirbt Oengus nimmt den Toten in den sid von New Grange auf Grainne verteilt seine Waffen an ihre Kinder damit sie dereinst den Vater rachen konnen 3 Fenierballade BearbeitenDie Fenierballaden gehoren zum Beginn der Balladendichtung einer im 12 Jahrhundert in Irland auftretenden literarischen Gattung Ein Beispiel ist das Schlaflied das Grainne bei der Wache fur Diarmuid singt Codail beagan beagan beag oir ni heagail duit a bheag Schlaf ein wenig nur ein wenig denn es liegt keine Gefahr in ein wenig Schlaf Jungling dem ich meine Liebe geschenkt habe Diarmaid Sohn des o Duibhne Schlaf ruhig hier edler Diarmaid o Duibhne ich werde uber dich wachen schoner Sohn des o Duibhne 2 Spuren der Sage Bearbeiten nbsp Das Wedge Tomb auf InishmaanEinige Dolmen Hunengraber in Irland tragen heute noch den Namen Leaba Dhiarmuid agus Grainne oder Leaba Dhiarmada is Grainne Bett von Diarmuid und Grainne eines davon liegt auf der Insel Inishmore Oghil Wedge tomb Als Stelle seines Todes werden entweder der Berg Ben Bulben County Sligo oder der Tor Gulbin in Lochaber im schottischen Hochland genannt dies kann durch eine Verwechslung der Namen erklart werden da der Ben Bulben auch Ben Gulben genannt wurde 4 In einer Hohle des Berges sollen Diarmuid und Grainne auf ihrer Flucht gewohnt haben eine Felsformation in der Hohle wird als Leaba Dhiarmada agus Grainne Das Bett von Diarmuid und Grainne bezeichnet 5 Siehe auch BearbeitenMythen und Sagen aus Irland Liste keltischer Gotter und SagengestaltenLiteratur BearbeitenHelmut Birkhan Kelten Versuch einer Gesamtdarstellung ihrer Kultur Verlag der Osterreichischen Akademie der Wissenschaften Wien 1997 ISBN 3 7001 2609 3 Helmut Birkhan Nachantike Keltenrezeption Praesens Verlag Wien 2009 ISBN 978 3 7069 0541 1 Myles Dillon Nora Kershaw Chadwick Die Kelten Von der Vorgeschichte bis zum Normanneneinfall Kindlers Kulturgeschichte ISBN 3 89340 058 3 Ingeborg Clarus Keltische Mythen Der Mensch und seine Anderswelt Walter Verlag 1991 ppb Ausgabe Patmos Verlag Dusseldorf 2000 2 Auflage ISBN 3 491 69109 5 Einzelnachweise Bearbeiten Helmut Birkhan Kelten Versuch einer Gesamtdarstellung ihrer Kultur S 469 a b Myles Dillon Nora Kershaw Chadwick Die Kelten Von der Vorgeschichte bis zum Normanneneinfall S 447 Ingeborg Clarus Keltische Mythen Der Mensch und seine Anderswelt S 231 f Helmut Birkhan Kelten Versuch einer Gesamtdarstellung ihrer Kultur S 454 Anm 1 Helmut Birkhan Nachantike Keltenrezeption S 175 Normdaten Person GND 118884603 lobid OGND AKS VIAF 5729282 Wikipedia Personensuche Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Diarmuid und Grainne amp oldid 225328631