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Die Fianna Singular Fian auch Fianna na hEireann oder Fenier sind umherziehende Kriegergruppen in der mittelalterlichen irischen Literatur Das einzelne Mitglied der Fianna wird fennid genannt Inhaltsverzeichnis 1 Mythologie und Etymologie 2 Aufnahme eines Kandidaten 3 Moralregeln 4 Heutiger Begriff 5 Siehe auch 6 Literatur 7 EinzelnachweiseMythologie und Etymologie BearbeitenFianna ist der Plural des irischen Wortes fian das so viel wie Kriegerschar bedeutet Im Finn Zyklus handelt es sich um eine umherziehende Gruppe von Mannern ohne festen Wohnsitz die sich der Jagd und mitunter dem bezahlten Kriegshandwerk widmen Ihr bedeutendster Anfuhrer und Hauptheld ist Fionn mac Cumhaill auch Finn mac Cumhail der den Oberbefehl nach seinem Sieg uber den Damonen Aillen erhalt Der jeweilige Anfuhrer wurde rigfheinnid etwa Konig der Fianna genannt und diese Gruppe von Kriegern wird in den Brehon Gesetzestexten vgl Brehon Laws als Manner bezeichnet die niemandem untertan landlos aber keine Auslander waren Sie standen somit ausserhalb der Gesellschaft wurden zur Verteidigung der Freiheit Irlands eingesetzt und boten deshalb einen guten Anlass fur Geschichten z B uber ihre Beherrschung der Magie des fith fath Diese Rolle als Freiheitsbewahrer geht wohl auf eine Zeit vor der Ankunft der norwegischen Wikinger 8 und 9 Jahrhundert zuruck aber reicht nicht bis zu den Einfallen der Normannen 12 Jahrhundert Fianna treten in vielen Erzahlungen auf z B Duanaire Finn Finns Liederbuch oder Acallam na Senorach Die Erzahlungen der Alten aber auch ausserhalb des Finn Zyklus etwa in einer Fassung der Erzahlung uber die Empfangnis Conchobars Compert Conchobuir aus dem Ulster Zyklus Ein regelmassiges Auftreten der Fianna in Ulster ist allerdings nicht belegt Aufnahme eines Kandidaten BearbeitenDie Initiation in die Fianna war sehr schwer die Prufungen wurden in einer Aufzahlung von Finns Leuten wohl ubertrieben genannt Der Anwarter musste sich auf die zwolf Bucher der Dichtkunst verstehen in einer hufttiefen Grube stehend nur mit seinem Schild und einem ellenlangen Stock den Speerangriff von neun Kriegern abwehren in einem Gelandelauf alle Verfolger abschutteln ohne dass seine Frisur im Geast hangen blieb im vollen Lauf uber einen mannshohen Ast springen und unter einem kniehohen durchschlupfen sowie einen Dorn im Laufen mit den Fingernageln aus dem Fuss ziehen 1 Moralregeln BearbeitenJeder fennid hatte etliche Ge und Verbote gessi zu beachten Er durfte niemandem Nahrung verweigern vor keiner Ubermacht von bis zu neun Gegnern fluchten und musste zur Verteidigung des Landes immer bereit sein Bei der Verheiratung einer jungen Frau hatte ein fennid stets die erste Wahl und erst nach dreimaliger vergeblicher Aufforderung an die Fianna durfte das Madchen einen anderen nehmen sie konnte allerdings von dieser Pflicht freigekauft werden Wurde ein fennid ermordet durfte seine Sippe ihn nicht rachen war er der Tater so war seine Sippe umgekehrt ebenfalls vor der Rache geschutzt In der kalten Jahreszeit von Samhain bis Beltaine etwa 1 November bis 1 Mai wurden die Fianna von der Bevolkerung verpflegt die andere Zeit des Jahres ernahrte sie sich von der Jagd 1 Heutiger Begriff BearbeitenIm irischen Freiheitskampf gegen Grossbritannien wurde die Fianna immer wieder als Symbol des Widerstands angefuhrt allerdings der Name zum Neologismus Fenian weitergeformt Diese wurde 1804 durch Charles Vallancey ins Leben gerufen der ihn als anglisierte Form fur fianna verwendete Die Bezeichnung Fenian wurde von republikanischen Iren vor allem auch in den USA verwendet insbesondere fur die anti britischen Geheimbunde namens Irish Republican Brotherhood und Fenian Brotherhood Jetzt bezeichnet das Wort vor allem die Anhanger irisch republikanischen anti britischen Verhaltens nicht zuletzt in Nordirland Aus der Irish Republican Brotherhood ging spater die Irish Republican Army I R A hervor die auch diesen Beinamen ubernahm Den Namen der Fianna findet man heute auch noch im Namen einer grossen irischen Partei der 1926 gegrundeten Fianna Fail Siehe auch BearbeitenMacgnimartha Finn Fionns Jugendtaten Literatur BearbeitenHelmut Birkhan Kelten Versuch einer Gesamtdarstellung ihrer Kultur Verlag der Osterreichischen Akademie der Wissenschaften Wien 1997 ISBN 3 7001 2609 3 Bernhard Maier Lexikon der keltischen Religion und Kultur Kroners Taschenausgabe Band 466 Kroner Stuttgart 1994 ISBN 3 520 46601 5 James MacKillop Oxford Dictionary of Celtic Mythology OUP 2000 S 209 Feni 210 Fenian 221 Fianna Kim McCone Werewolves cyclopes Diberga and Fianna juvenile deliquency in early Ireland In Cambridge Medieval Celtic Studies 12 1986 Einzelnachweise Bearbeiten a b Helmut Birkhan Kelten Versuch einer Gesamtdarstellung ihrer Kultur S 1044 ff Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Fianna amp oldid 229275514