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De fato ist eine Erorterung des Marcus Tullius Cicero Sie ist nach De natura deorum und De divinatione der dritte und letzte Teil seines theologischen Werkes Unter fatum versteht Cicero wohl wie er seinem Bruder Quintus in De divinatione I 125 126 in den Mund legt Mit Schicksal fatum aber meine ich das was die Griechen mit dem Begriff heimarmene erfassen d h die Reihung und Verkettung der Ursachen da eine Ursache mit der anderen verknupft je eine Wirkung aus sich hervorgehen lasst das ewige ursachliche Gesetz aller Dinge 1 Inhaltsverzeichnis 1 Entstehung und Aufbau 2 Quellen und behandelte Theorien 3 Inhalt 4 Uberlieferung und Weiterwirken 5 Textausgaben und Ubersetzungen 6 Literatur 7 EinzelnachweiseEntstehung und Aufbau BearbeitenDie Schrift wurde in der zweiten Maihalfte 44 v Chr fertiggestellt 2 Cicero schildert als ausseren Rahmen seiner Ausfuhrungen einen Besuch des Aulus Hirtius auf seinem Landgut in Puteoli Nach der Diskussion der schwierigen Lage des Staates wunscht sich Hirtius einen belehrenden Vortrag von Cicero Zu Beginn der Vortrags klafft eine erhebliche Textlucke auch das Ende fehlt Quellen und behandelte Theorien BearbeitenMan halt es fur moglich dass Cicero eine Einzelquelle etwa eine Schrift des Karneades oder des Antiochos von Askalon benutzt hat Dies lasst sich aber nicht belegen Er nennt folgende bedeutenden Philosophen und setzt sich mit den Lehrmeinungen ihrer Schule auseinander den Megariker Diodoros Kronos Chrysippos von Soloi einen Vertreter der Alten Stoa Epikur und damit den Epikureismus und Atomismus sowie Karneades aus Kyrene der die Neue Platonische Akademie vertritt 3 Inhalt BearbeitenDie dargelegten Gedankengange sind ausserordentlich schwierig und facettenreich Durch die Lucken im Text wird die Rezeption zusatzlich erschwert Der Gegensatz von fatum Vorherbestimmung und voluntas freier Wille wird von Cicero in den Mittelpunkt seiner Erorterungen gestellt In 7 17 diskutiert er die Schwachen der Lehre des Chrysippos der die Festlegung der Zukunft durch das fatum vertritt Aber auch die Ablehnung des fatums durch die Epikureer weist er in 18 zuruck Ab 23 fuhrt er einen neuen Gedanken des Karneades ein motus voluntarius animi willentliche Seelenbewegung Obwohl alles aufgrund vorausgegangener Ursachen also fatum erfolge erfolge es doch durch die menschliche Seelenbewegung also voluntas In 39 45 beleuchtet Cicero das Thema von einer anderen Seite Er geht jetzt von 2 Lehrmeinungen aus einerseits alte Philosophen z B Aristoteles die das fatum postulieren andererseits andere die die Seelenregungen vom Zwang des fatums frei wissen wollen Chrysippos sei als Mittler zwischen den Parteien aufgetreten Widerspruch zu 7 17 Fur diesen Kompromiss wird der Begriff adsensio Zustimmung der Seele 40 eingefuhrt und der Begriff causae Ursachen aufgefachert und abgeschwacht in zwangslaufige oder unterstutzende Die Gedankengange sind zum Teil nicht vollig schlussig Von einigen Herausgebern wurden daher auch Uberlieferungsfehler angenommen 4 Magnus Schallenberg ist in seinem Buch Freiheit und Determinismus den vorgestellten Thesen samt ihrer Herkunft bei verschiedenen Philosophenschulen nachgegangen Uberlieferung und Weiterwirken BearbeitenDas Werk wird von Aulus Gellius und auch noch von Augustinus zitiert 5 Wie De natura deorum und De divinatione ist es in den Handschriften Vossianus Lat Fol 84 und 86 Leiden 9 Jh und Vindobonensis Lat 189 Wien 9 Jh uberliefert 6 Textausgaben und Ubersetzungen BearbeitenWilhelm Ax Hrsg M Tvlli Ciceronis scripta qvae manservnt omnia Fasc 46 De divinatione De fato Timaevs Bibliotheca Scriptorum Graecorum et Romanorum Teubneriana Leipzig Teubner 1938 Mehrere Nachdrucke abgelost oder ersetzt von Remo Giomini ed wie oben De divinatione De fato Timaeus BT s o Leipzig Teubner 1975 Marcus Tullius Cicero De fato Uber das Fatum Lateinisch deutsch hrsg von Karl Bayer Sammlung Tusculum Munchen Heimeran Verlag 1963 u o 4 uberarb Aufl Dusseldorf Zurich Artemis und Winkler 2000B Marcus Tullius Cicero De fato Uber das Schicksal Lateinisch deutsch ubers und hrsg von Paola Calanchini RECLAM Universal Bibliothek 19351 Stuttgart Reclam 2015 Marcus Tullius Cicero Uber das Schicksal De fato Lateinisch deutsch hrsg ubers und erl von Hermann Weidemann Sammlung Tusculum Berlin Boston de Gruyter 2019 Literatur BearbeitenKarl Bayer Marcus Tullius Cicero De fato Uber das Fatum Anhang Munchen 1963 Elisabeth Begemann Schicksal als Argument Ciceros Rede vom fatum in der spaten Republik Stuttgart 2012 Klaus Bringmann Untersuchungen zum spaten Cicero Gottingen 1971 Magnus Schallenberg Freiheit und Determinismus Ein philosophischer Kommentar zu Ciceros Schrift De fato Berlin New York 2008 Josip Talanga Zukunftsurteile und Fatum Eine Untersuchung uber Aristoteles De interpretatione 9 und Ciceros De fato Mit einem Uberblick uber die spatantiken Heimarmene Lehren Bonn 1986 Einzelnachweise Bearbeiten Ubersetzung Christoph Schaublin Klaus Bringmann Physik und Theologie im philosophischen Werk Ciceros Karl Bayer Erlauterungen Karl Bayer Kommentar zu 43 Karl Bayer Fragmente Karl Bayer TextuberlieferungWerke Ciceros Abhandlungen Rhetorik und Politik De inventione De oratore De partitionibus oratoriae De optimo genere oratorum Brutus Orator De legibus Philosophie Hortensius Consolatio De finibus bonorum et malorum Tusculanae quaestiones De natura deorum De divinatione De fato Cato maior de senectute Laelius de amicitia De officiis De re publica Somnium Scipionis Paradoxa StoicorumReden Politik De imperio Cn Pompei In Catilinam I IV In toga candida Pro Milone Pro Marcello Pro Ligario Philippicae Gerichtsprozesse Pro Quinctio Pro Roscio Amerino Divinatio in Caecilium In Verrem Pro Tullio Pro Caecina Pro Cluentio Pro Archia poeta Pro CaelioBriefeEpistulae ad Atticum Epistulae ad Brutum Epistulae ad familiares Epistulae ad Quintum fratremsiehe auchSummum bonum Normdaten Werk GND 4122445 0 lobid OGND AKS VIAF 220008331 Abgerufen von https de wikipedia org w index php title De fato amp oldid 233369322