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Karneades ist eine Weiterleitung auf diesen Artikel Weitere Bedeutungen sind unter Karneades Begriffsklarung aufgefuhrt Karneades von Kyrene altgriechisch Karneadhs Karneades latinisiert Carneades 214 213 v Chr in Kyrene 129 128 v Chr in Athen war ein beruhmter griechischer Philosoph im Hellenismus Die fruher mitunter genutzte Bezeichnung Karneades der Altere ist obsolet da seit 2019 bekannt ist dass sein mutmasslicher gleichnamiger Schuler und Nachfolger Karneades der Jungere nicht existiert hat 1 Karneades romische Kopie eines griechischen Originals des spaten 2 Jahrhunderts v Chr Glyptothek MunchenKarneades lebte in Athen und war dort Leiter Scholarch der Platonischen Akademie Seine Schuler waren zahlreich und obwohl er keine Schriften verfasste pragte seine ausserordentliche Autoritat den Diskurs in der Akademie bis zu deren Untergang im 1 Jahrhundert v Chr Er gehort zu der seit Arkesilaos in der Akademie herrschenden Richtung die als jungere Akademie bezeichnet wird Sie unterscheidet sich von der alteren Akademie durch die Einfuhrung des Skeptizismus des prinzipiellen Zweifels an der Beweisbarkeit philosophischer Aussagen Mitunter wird auch zwischen einer mit Arkesilaos beginnenden mittleren und einer von Karneades initiierten neuen oder dritten Akademie unterschieden Das ist aber kaum sinnvoll denn Karneades hat keinen Kurswechsel eingeleitet sondern die von Arkesilaos eingeschlagene Richtung beibehalten In der Konfrontation mit dogmatischen Lehren baute Karneades das Instrumentarium des Skeptizismus aus und setzte es geschickt zur Widerlegung gegnerischer Behauptungen ein ohne sich dabei selbst auf eine bestimmte Lehrmeinung festzulegen Im Vordergrund stand dabei die Auseinandersetzung mit der Stoa einer rivalisierenden Philosophenschule Gegenstand der Kontroverse war vor allem die Frage nach Kriterien zur Bestimmung des Wahrheitsgehalts von Aussagen Karneades bestritt die stichhaltige Begrundbarkeit von Wahrheitskriterien Aufsehen erregte er in Rom wo er wahrend einer Reise die er als Gesandter seiner Heimatstadt unternahm erfolgreich in der Offentlichkeit fur seine Philosophie warb seine Relativierung herkommlicher Wertvorstellungen faszinierte die Jugend stiess aber auch auf entschiedenen Widerstand Inhaltsverzeichnis 1 Leben 1 1 Herkunft und Ausbildung 1 2 Gesandtschaftsreise nach Rom 1 3 Leiter der Akademie 2 Philosophie 2 1 Quellen 2 2 Grundlagen der skeptischen Erkenntniskritik 2 3 Karneades Ausarbeitung der Erkenntniskritik 2 4 Selbsteinschluss 2 5 Plausibilitat und Handlungsmodell 2 6 Auseinandersetzungen und ihre Methoden 3 Rezeption 3 1 Schuler und Nachfolger 3 2 Nachwirkung nach dem Untergang der Akademie 3 3 Mittelalter und Fruhe Neuzeit 3 4 Moderne 4 Siehe auch 5 Quellensammlungen und ubersetzungen 6 Literatur 7 Weblinks 8 AnmerkungenLeben BearbeitenDie biographische Hauptquelle ist die wenig ergiebige Lebensbeschreibung des Karneades beim Doxographen Diogenes Laertios der vor allem Anekdoten wiedergibt Vereinzelte Angaben bieten die nur fragmentarisch erhaltenen Academica Academicorum index des Philodemos Herkunft und Ausbildung Bearbeiten Karneades stammte wie eine Reihe weiterer bedeutender Gelehrter aus der Stadt Kyrene im heutigen Libyen Er wurde 214 oder 213 v Chr geboren 2 Uber seinen familiaren Hintergrund und seine Jugend ist nichts bekannt Vermutlich kam er schon fruh nach Athen wo er sich der Akademie anschloss und spater das Burgerrecht erwarb In Athen studierte er bei Hegesinus von Pergamon der damals als Scholarch die Akademie leitete Intensiv setzte sich Karneades mit den Lehren der Stoa auseinander vor allem mit dem Werk des bereits verstorbenen prominenten Stoikers Chrysippos Er besuchte auch Lehrveranstaltungen uber Dialektik bei Diogenes dem Babylonier Diogenes von Seleukia der damals die stoische Schule leitete Zu einem unbekannten Zeitpunkt vor 155 wurde er als Nachfolger des Hegesinus Scholarch Gesandtschaftsreise nach Rom Bearbeiten Im Jahr 155 schickten die athenischen Behorden die sogenannte Philosophengesandtschaft nach Rom Dieser Gesandtschaft gehorten die Oberhaupter von drei der vier grossen Philosophenschulen der Stadt an Karneades vertrat die Akademie Diogenes von Seleukia die Stoa und Kritolaos von Phaselis den Peripatos Die Entsendung der Philosophen zeigt dass die Athener auf eine positive Einstellung der romischen Oberschicht zur griechischen Kultur rechnen konnten 3 Der Anlass war ein Konflikt zwischen Athen und der Stadt Oropos der dazu gefuhrt hatte dass die Athener Oropos besetzten und plunderten Darauf waren sie zu einer hohen Geldbusse von 500 Talenten verurteilt worden Die Aufgabe der Gesandten war es einen Erlass oder zumindest eine Reduzierung der Strafe zu erlangen Zu diesem Zweck erschienen sie vor dem romischen Senat wo sie ihr Ziel erreichten die Busse wurde auf 100 Talente herabgesetzt Die Philosophen hielten aber auch Vortrage in der Stadt und das offentliche Auftreten des Karneades erregte grosses Aufsehen Es war der erste Kontakt der romischen Offentlichkeit mit prominenten Reprasentanten griechischer Philosophie und Redekunst wobei allerdings zumindest im Senat die Dienste eines Dolmetschers der ins Lateinische ubersetzte benotigt wurden 4 Karneades pladierte in Rom wie es seiner skeptischen Methodik entsprach nacheinander fur zwei entgegengesetzte Uberzeugungen um so deren Subjektivitat Einseitigkeit und Fragwurdigkeit zu verdeutlichen An einem Tag hielt er eine Rede fur die Gerechtigkeit am folgenden Tag eine Rede gegen sie Beide Positionen soll er so wirkungsvoll vertreten haben dass die romische Jugend von der dialektischen Kunst der Argumentation begeistert war Moglicherweise sind die uberlieferten Angaben daruber literarisch ausgeschmuckt doch ist davon auszugehen dass das Auftreten des Karneades einen wesentlichen Anstoss zur Einburgerung der Philosophie in Rom gab 5 Allerdings rief die Gesandtschaft auch heftigen Protest hervor konservativ altromisch gesinnten Kreisen missfiel sowohl der auslandische kulturelle Einfluss als auch die Unterminierung herkommlicher traditionell als selbstverstandlich akzeptierter Werte wie der Gerechtigkeit durch den Skeptizismus und die Macht der Redekunst Der Sprecher dieser griechen rhetorik und philosophiefeindlichen Stromung Cato der Altere drangte auf rasche Verabschiedung der Gesandten da er meinte ihr Auftreten sei jugendgefahrdend 6 Cicero prasentiert in seiner nur teilweise erhaltenen Schrift De re publica eine Argumentation die er einem Sprecher in den Mund legt der angeblich den Ausfuhrungen des Karneades in dessen zweiter Rede uber die Gerechtigkeit folgt Sie enthalt unter anderem Bemerkungen die als heftige Kritik am romischen Imperialismus gedeutet werden konnen obwohl der Redner selbst nicht als Kritiker auftritt sondern den Imperialismus im Rahmen seiner Argumentation gegen die Gerechtigkeitsidee billigt Wahrscheinlich handelt es sich dabei um Erganzungen Ciceros es ist sehr unwahrscheinlich dass sich Karneades als Gesandter Athens in Rom derart unvorsichtig ausserte 7 Leiter der Akademie Bearbeiten nbsp Stich einer verschollenen antiken Karneades BusteAls Leiter der Akademie kampfte der Skeptiker Karneades unablassig gegen die dogmatischen Lehren rivalisierender Philosophenschulen doch zu manchen ihrer Vertreter hatte er ein gutes respektvolles Verhaltnis So war er mit dem Epikureer Philonides eng befreundet und ein anderer Epikureer Zenon von Sidon gehorte zu seinen Horern und Bewunderern Seiner Auseinandersetzung mit der Lehre des Stoikers Chrysippos verdankte er so wichtige Anstosse dass er oft zu bemerken pflegte Wenn es Chrysippos nicht gabe gabe es auch mich nicht 8 Trotz der seit Platons Zeiten traditionell rhetorikfeindlichen Haltung der Akademie besuchten auch Rhetoriker seine Vortrage denn seine rednerische Begabung beeindruckte die Zeitgenossen tief Er war ein gefurchteter Debattierer einer seiner philosophischen Hauptgegner Antipatros von Tarsos der Nachfolger des Diogenes von Seleukia als Scholarch der Stoa liess sich nicht auf eine mundliche Auseinandersetzung mit ihm ein sondern antwortete nur schriftlich auf seine Argumente Legendar war sein Arbeitseifer der ihn veranlasste alle Einladungen zu Gastmahlern abzulehnen Er blieb unverheiratet und soll sich mit solcher Ausschliesslichkeit den philosophischen Studien gewidmet haben dass er sein Ausseres vernachlassigte Haare und Fingernagel liess er angeblich unbekummert wachsen 8 Sein Aussehen ist aus mehreren Portratbusten und einem Relief bekannt Dabei handelt es sich um Kopien die auf ein Original zuruckgehen durften das wohl erst nach dem Tod des Philosophen im spaten 2 Jahrhundert v Chr angefertigt wurde 9 Das Original war vermutlich ein Karneades Denkmal das Cicero bei seinem Aufenthalt in Athen noch dort vorfand Das Denkmal ist vermutlich mit einer bronzenen Sitzstatue zu identifizieren deren Basis 1880 ausgegraben wurde Sie war auf der Agora aufgestellt was eine hohe Ehrung bedeutete anscheinend war Karneades der einzige Philosoph der jemals dort mit einer Statue geehrt wurde 10 Die Basis tragt eine Inschrift die ein athenisches Bruderpaar Attalos und Ariarathes als Stifter nennt 11 Diese ansonsten unbekannten Personen wurden in der alteren Forschung irrtumlich mit den Konigen Attalos II von Pergamon und Ariarathes V von Kappadokien gleichgesetzt 12 Karneades amtierte als Scholarch bis er die Leitung der Schule 137 136 aus Gesundheitsgrunden angeblich war er erblindet 13 abgeben musste Wahrscheinlich behielt er dank seiner Autoritat weiterhin bis zu seinem Tod 129 128 einen massgeblichen Einfluss in der Akademie Einer Anekdote zufolge erwog er als er schwer erkrankt war sich nach dem Vorbild seines philosophischen Gegners Antipatros von Tarsos das Leben zu nehmen schreckte aber davor zuruck 14 Philosophie BearbeitenQuellen Bearbeiten Karneades verfasste keine philosophischen Werke sondern ausserte sich nur mundlich Eine Sammlung von Briefen an Konig Ariarathes V von Kappadokien von der nichts erhalten geblieben ist war nach dem Bericht des Diogenes Laertios seine einzige schriftliche Hinterlassenschaft Daher war die antike Nachwelt auf subjektiv gefarbte Aufzeichnungen seiner Schuler die seine Aussagen unterschiedlich interpretierten und auf gegnerisches Schrifttum aus der Epoche der Jungeren Akademie angewiesen Diese Werke sind ebenfalls bis auf Zitate und Zusammenfassungen in jungerer Literatur verloren Der modernen Forschung stehen daher fur den Versuch die Philosophie des Karneades zu rekonstruieren nur spatere Schriften zur Verfugung deren Verfasser ihn nicht personlich gekannt haben Die Hauptquelle ist Cicero der sich selbst zum akademischen Skeptizismus bekannte In mehreren seiner philosophischen Werke setzt sich Cicero eingehend mit den Auffassungen des Karneades auseinander allerdings sind seine einschlagigen Ausfuhrungen nur teilweise erhalten geblieben Sextus Empiricus ein Vertreter des ausserakademischen Skeptizismus pyrrhonische Skepsis liefert ebenfalls wertvolle Informationen doch ist seine Darstellung bzw die der von ihm verwendeten alteren heute verlorenen Literatur nicht frei von Missdeutung 15 Die Hauptschwierigkeit bei der Auswertung der Quellen besteht darin dass sie zwar gelegentlich Karneades namentlich nennen aber meist allgemein den akademischen Skeptizismus behandeln ohne dabei zwischen den Ansichten der einzelnen Skeptiker zu unterscheiden Auch wo Namen genannt werden ist die Abgrenzung der zugehorigen Textteile oft unklar Die Zuordnung bestimmter Ausserungen zu den dafur in Betracht kommenden Philosophen ist daher teilweise hypothetisch Grundlagen der skeptischen Erkenntniskritik Bearbeiten Unter der Leitung des Arkesilaos der von 268 264 bis 241 240 Scholarch war hatte die Akademie eine radikale Wendung zum Skeptizismus vollzogen Darin sahen die akademischen Skeptiker aber keine Abkehr von Sokrates und Platon sondern nur die konsequente Fortsetzung einer Denktradition deren Prinzipien bereits in Platons aporetischen Dialogen angelegt waren Unter Aporie wortlich Ausweglosigkeit verstand man die Ratlosigkeit die sich einstellt wenn alle Bemuhungen eine philosophische Frage zu klaren statt zu gesichertem Wissen nur zu Mutmassungen gefuhrt haben Wenn solche Erfahrungen verallgemeinert werden fuhren sie zu einem prinzipiellen Skeptizismus Der akademische Skeptizismus entwickelte sich aus der Konfrontation mit dem Wissensbegriff und dem Erkenntnismodell der Stoa Nach der stoischen Lehre geht alles Wissen auf Vorstellungen phantasiai zuruck die von Eindrucken aus der Aussenwelt herruhren Eine Vorstellung ist richtig wenn sie von etwas ausgegangen ist was real existiert und wenn sie diese Realitat getreu wiedergibt Wenn eine Vorstellung auftaucht entscheidet die Person ob sie der Vorstellung ihre Zustimmung synkatathesis gibt oder verweigert Ein Erfassen katalepsis liegt vor wenn man einer richtigen Vorstellung zustimmt und daher einen Sachverhalt korrekt erfasst Dazu sind sowohl Weise als auch gewohnliche Menschen in der Lage Das Merkmal des Weisen ist dass er nur richtigen Vorstellungen zustimmt und die einzelnen Erfassungen uberdies sinnvoll zu einem philosophischen System zusammenfugen kann womit er wirkliches Wissen epistḗme erlangt Eine richtige Vorstellung die eine untrugliche Erfassung der Wirklichkeit ermoglicht wird erfassungsvermittelnde Vorstellung kataleptikḗ phantasia genannt Sie ist an ihrer Klarheit und Unzweideutigkeit zu erkennen an der unbestreitbaren Evidenz enargeia mit der sie sich unmittelbar einleuchtend aufdrangt Da bei dieser absolut zuverlassigen Wahrheitserkenntnis jede Irrtumsmoglichkeit ausgeschlossen sein muss wird eine richtige wahrheitsgemasse Vorstellung definiert als eine die so beschaffen ist dass es keine falsche geben kann die ihr so ahnlich ist dass sie mit ihr verwechselt werden kann Nichts anderes als der tatsachliche Sachverhalt kann eine solche Vorstellung erzeugen Erfullt eine Vorstellung diese Voraussetzung nicht so kann sie nicht zu Wissen fuhren sondern nur zu einer philosophisch wertlosen Meinung Die Zustimmung zu solchen Meinungen ist grundsatzlich zu unterlassen Der akademische Skeptizismus ubernimmt diese Terminologie und das Wahrheitskriterium der Stoa um zu zeigen dass alle solchen Versuche zur Wahrheit vorzudringen zum Scheitern verurteilt seien Die Kernthese des Skeptizismus besagt dass es keine einzige nachweislich zuverlassige Vorstellung gebe Daher sei jeder Wahrheitsanspruch der fur eine Aussage erhoben wird als unbegrundet zuruckzuweisen Es gebe nur unterschiedliche Meinungen die unzulanglich begrundet und daher alle gleichermassen philosophisch unbrauchbar seien Daraus ergebe sich fur einen Philosophen die Verpflichtung sich aller Urteile zu enthalten Niemals durfe er sich eine bestimmte Meinung zu eigen machen denn wer einer unsicheren Annahme zustimme behandle sie unzulassigerweise wie eine gesicherte Erkenntnis Die Aufgabe des skeptischen Philosophen sei es vielmehr das Scheinwissen der Dogmatiker zu entlarven und ihre Behauptungen zu widerlegen Dabei stelle er keine eigenen objektsprachlichen Behauptungen uber wirkliche Sachverhalte auf fur die er einen Wahrheitsbeweis antreten musste sondern nur metasprachliche Behauptungen uber Aussagen der Gegner Karneades Ausarbeitung der Erkenntniskritik Bearbeiten Wie schon bei Arkesilaos lautet auch bei Karneades der Haupteinwand gegen die stoische Erkenntnislehre es sei in keinem einzigen Fall moglich den Nachweis zu erbringen dass eine Vorstellung das stoische Wahrheitskriterium erfulle denn es sei kein Merkmal einer richtigen Vorstellung bekannt das nicht auch bei einer trugerischen vorkommen konne Karneades verfeinert die Argumentation des Arkesilaos baut sie aus und illustriert sie mit zusatzlichen Beispielen 16 Dabei berucksichtigt er die Gegenargumente des Stoikers Chrysippos Er beginnt mit den Vorstellungen im Bereich der sinnlichen Wahrnehmung und bestreitet dass es ein brauchbares Kriterium fur deren Zuverlassigkeit gibt Dann geht er zum Denken uber und weist darauf hin dass das Denkvermogen nur dasjenige beurteilen konne was ihm vom Wahrnehmungsvermogen dargeboten wird Daher musse es ebenso irrtumsanfallig sein wie seine Basis in der Sinneswahrnehmung Er argumentiert eine falsche Vorstellung erscheine dem Individuum in gleichem Masse einleuchtend und wirke ebenso zum Handeln anspornend wie eine richtige Was die gleichen Reaktionen auslose sei nicht unterscheidbar denn eine Sinneswahrnehmung sei nur durch die Art ihrer Einwirkung auf den Wahrnehmenden fur ihn relevant 17 Ausserdem seien Vorstellungen die sinnlich wahrnehmbare Sachverhalte wiedergeben vom jeweiligen Zeitpunkt der Wahrnehmung bestimmt Daher seien sie von den unablassigen Veranderungen der Objekte mitbetroffen beispielsweise hinsichtlich des Aussehens das standigem Wandel unterworfen sei Hierzu verweist Karneades auf Veranderungen der Farbe der Grosse der ausseren Form und der Bewegung die ein Objekt zu verschiedenen Zeiten unterschiedlich aussehen lassen Je nach der Beobachterperspektive erzeuge ein Objekt ganz unterschiedliche Eindrucke Somit seien die Eigenschaften des Objekts nicht mit Sicherheit zu erfassen Selbsteinschluss Bearbeiten Die skeptische Erkenntniskritik war dem Einwand ausgesetzt es liege ein Selbstwiderspruch vor denn die Aussage gesichertes Wissen sei unerreichbar sei selbst eine aus skeptischer Sicht unzulassige Tatsachenbehauptung Als konsequenter Skeptiker berucksichtigte Karneades diesen Einwand indem er ausdrucklich den Selbsteinschluss bejahte also auch seine eigenen Pramissen dem Vorbehalt unterwarf dass nichts mit Sicherheit erkannt werde 18 Zu diesen Pramissen gehort beispielsweise die Annahme dass es objektiv Wahres und Unwahres gibt wodurch die Bezeichnung einer Aussage als richtig oder falsch einen Sinn erhalt 19 Die Einbeziehung der eigenen Pramissen und Aussagen in den skeptischen Zweifel fuhrt zur Frage inwieweit Karneades seine Position ernst nehmen konnte wenn er sie letztlich auch nur als eine der unbewiesenen Meinungen betrachtete In letzter Konsequenz musste der Skeptizismus dazu fuhren die eigenen Aussagen des Skeptikers nicht als echte Behauptungen aufzufassen sondern als nur zum Zweck der Argumentation diskutierte Hypothesen Dann besteht der einzige Zweck dieser Aussagen darin dem Gegner die Widerspruchlichkeit und Unzulanglichkeit seines Systems aufzuzeigen indem man im Rahmen der Pramissen dieses Systems argumentiert ohne sie wirklich zu akzeptieren Ob Karneades in diesem Sinn seine Position nicht wirklich sondern nur fiktiv eingenommen hat war schon seinen Zeitgenossen unklar und ist auch in der modernen Forschung umstritten 20 Unterstellt man ihm diese Haltung so erscheint seine Philosophie zwar konsequent erschopft sich aber im rein Oppositionellen und Destruktiven Nimmt man an dass er seine Pramissen fur richtig hielt so erhalt seine Philosophie einen eigenen Gehalt setzt sich aber dem Vorwurf der Inkonsequenz aus Eine mogliche Losung ist der Fallibilismus eine Position die Meinungen zulasst unter der Bedingung dass man deren Irrtumsanfalligkeit stets im Auge behalt Der Fallibilismus ist mit dem Selbsteinschluss des Skeptizismus gut vereinbar da ein Fallibilist auch die Annahme nichts werde mit Sicherheit erkannt als eine solche irrtumsanfallige Meinung vertreten kann Es ist versucht worden Karneades in diesem Sinne als Fallibilisten zu deuten 21 Dies lauft allerdings darauf hinaus ihm eine Rehabilitierung des Akzeptierens unbewiesener Meinungen zu unterstellen womit wiederum ein Selbstwiderspruch droht Plausibilitat und Handlungsmodell Bearbeiten Einwande gegen den SkeptizismusEin gewichtiger Einwand der antiken Dogmatiker gegen den Skeptizismus lautete wenn alle Meinungen gleichermassen wertlos seien konne es kein Kriterium fur Entscheidungen mehr geben Nach einem solchen Prinzip konne aber niemand leben denn auch Skeptiker seien standig gezwungen zwischen verschiedenen Handlungsoptionen zu wahlen was faktisch auf eine Zustimmung zu Meinungen hinauslaufe Daraus ergebe sich ein fundamentaler Gegensatz zwischen skeptischer Philosophie und Lebenspraxis Konsequent umgesetzt fuhre die skeptische Erkenntniskritik zur apraxia Untatigkeit Aus gegnerischer Sicht verfehlte damit der Skeptizismus das eigentliche Ziel der Philosophie dem Menschen nachvollziehbar begrundete Kriterien einer vernunftgemassen Lebensfuhrung zu vermitteln Uberdies wurde argumentiert schon die Bildung von Allgemeinbegriffen setze Zustimmung zu erfassten Sachverhalten voraus Modell der abgestuften GlaubwurdigkeitAls Antwort auf die Vorwurfe der Kritiker entwickelte Karneades eine Handlungstheorie in welcher der Begriff des Plausiblen Glaubwurdigen oder Wahrscheinlichen eine zentrale Rolle spielt Zwar halt Karneades alles fur unerfassbar im Sinne des stoischen Erfassensbegriffs aber im Unterschied zu den fruheren akademischen Skeptikern unterscheidet er zwischen Unerfassbarem und Unklarem Etwas Unerfassbares sei nicht notwendigerweise unklar und es sei abwegig alles im gleichen Grad fur unsicher zu halten Vorstellungen sind fur Karneades in Bezug auf das vorgestellte Objekt wahr oder falsch in Bezug auf den Vorstellenden aber erscheinen sie mehr oder minder deutlich als glaubhaft Der Fachbegriff pithanon glaubhaft wird auch mit uberzeugend oder vertrauenerweckend ubersetzt sehr oft mit wahrscheinlich Ob der Begriff des Wahrscheinlichen der damals im modernen Sinn noch nicht existierte das Gemeinte angemessen wiedergibt ist in der Forschung umstritten 22 Glaubhaft ist etwas was sich plausibel als wahr darbietet aber auch falsch sein kann Mit der Abstufung der Glaubhaftigkeit fuhrt Karneades einen gegenuber dem alteren Skeptizismus neuen Gedanken ein die beiden Moglichkeiten wahr und falsch haben nicht wegen des Mangels an Unterscheidungskriterien gleiches Gewicht sondern eine Abwagung ist zulassig Die Abwagung ergibt dass manche Annahmen mehr Vertrauen verdienen als andere Bei Vorstellungen die in besonders hohem Masse wahr scheinen darf man darauf vertrauen dass sie sich nur in seltenen Ausnahmefallen als falsch erweisen An ihnen kann man Entscheidungen und Handlungen ausrichten indem man sich an das halt was meistens eintritt Karneades geht somit auch von einer Wahrscheinlichkeit im statistischen Sinne aus 23 Ob man seine Position als Probabilismus auf Wahrscheinlichkeitsannahmen fussende Philosophie bezeichnen kann ist allerdings umstritten da die Meinungen daruber inwieweit Karneades Glaubwurdigkeitsbegriff im Sinne von Wahrscheinlichkeit zu deuten ist auseinandergehen Ausserdem versteht man unter Probabilismus eine bestimmte Lehrmeinung und somit etwas Dogmatisches daher ist die Vereinbarkeit einer solchen Position mit einer konsequent skeptischen Haltung zweifelhaft 24 Kriterien fur die Glaubwurdigkeit einer Vorstellung sind dass sie nicht im Widerspruch zu anderen plausiblen Vorstellungen steht und dass sie grundlich uberpruft worden ist Sind beide Bedingungen erfullt so liegt der hochste Wahrscheinlichkeitsgrad vor Zu uberprufen sind etwa bei einem sichtbaren Objekt das Wahrnehmungsvermogen des Untersuchenden die Wahrnehmbarkeit des Objekts das beispielsweise nicht zu klein sein darf und die Umstande der Wahrnehmung wie etwa die Klarheit der Luft der Abstand gegebenenfalls die Geschwindigkeit des Objekts Die anderen plausiblen Vorstellungen denen die zu uberprufende Vorstellung nicht widersprechen darf sind in der Erinnerung gespeichert Wenn beispielsweise eine Person auftaucht von der bekannt ist dass sie bereits verstorben ist oder dass sie sich anderswo aufhalt so hat man davon auszugehen dass es sich um ein Trugbild handelt 25 Widerspricht eine Vorstellung keiner anderen plausiblen Vorstellung so gilt sie als unbehindert oder nicht durch Widerspruch gestort ἀperispastos aperispastos 26 Die Abstufung der Plausibilitat bedeutet nicht dass man sich mit der Erhohung der Wahrscheinlichkeit einer philosophisch feststellbaren Wahrheit annahert Die Abwagung der Glaubwurdigkeit dient vielmehr ausschliesslich dem Zweck einen Orientierungsrahmen fur die Praxis der Lebensfuhrung zu etablieren Angewendet wurde das Wahrscheinlichkeitsmodell in erster Linie auf einfache fur praktische Entscheidungen relevante Fragen aus dem Bereich der sinnlichen Wahrnehmung Fur komplexe Probleme abstrakter Art und philosophische Lehrmeinungen konnte es im Rahmen einer skeptischen Weltanschauung nicht in Betracht kommen da die Glaubwurdigkeitskriterien dort nicht ausreichend zur Verfugung stehen Reaktionen auf das GlaubwurdigkeitskonzeptDas Glaubwurdigkeitskonzept des Karneades erscheint gegenuber der Auffassung der fruheren akademischen Skeptiker um Arkesilaos und der radikalen pyrrhonischen Skeptiker als eine abgemilderte Variante des Skeptizismus Diese Position war sowohl dogmatischer als auch radikal skeptischer Kritik ausgesetzt Vor allem wurde sie als inkonsequent angegriffen Der Haupteinwand lautete dass der Sinn von Aussagen uber Glaubwurdigkeit oder Wahrscheinlichkeit darin bestehe das Verhaltnis dieser Aussagen zur Wahrheit zu bestimmen Wer aber die Wahrheit fur unerfassbar erklare dem fehle auch jedes Kriterium fur Aussagen daruber wie ahnlich etwas der Wahrheit sei oder wie weit es vermutlich von ihr entfernt sei Weiterhin wurde eingewendet das Akzeptieren unterschiedlicher teils hoher Wahrscheinlichkeitsgrade laufe auf die verponte Zustimmung zu blossen Meinungen hinaus 27 Karneades Antworten auf diese Einwande sind nicht im Detail zuverlassig uberliefert Offenbar unterschied er zwischen unzulassigem Zustimmen in der Theorie und akzeptablem pragmatischem Befolgen in der Praxis ohne Stellungnahme zum Wahrheitsgehalt 28 Die Angaben in den Quellen spiegeln die unterschiedlichen Interpretationen seiner Philosophie durch seine Schuler die teils radikale teils gemassigte Skeptiker waren Radikale wie Kleitomachos behaupteten Karneades habe sich konsequent jeder Zustimmung und damit auch jeder Meinung enthalten Kleitomachos formulierte dies drastisch Karneades habe die Zustimmung zu Meinungen im menschlichen Geist wie ein wildes schreckliches Tier ausgerottet und dies sei eine mit den Heldentaten des Herakles vergleichbare Leistung 29 Gemassigte hielten dem entgegen er habe in manchen Fallen gebilligt dass man aus einer plausiblen Vorstellung eine Meinung ableitet und sich diese dann zu eigen macht 30 Auseinandersetzungen und ihre Methoden Bearbeiten Beide Seiten vertretenIn erster Linie befasste sich Karneades mit der kritischen Untersuchung von Lehrmeinungen dogmatischer Philosophen Gern fuhrte er absurde Konsequenzen der gegnerischen Positionen an Teils ging er in herkommlicher Weise vor indem er Schwachen und Widerspruche aufzuzeigen versuchte teils wendete er eine von ihm perfektionierte Methode an die unter der lateinischen Bezeichnung in utramque partem dicere fur beide Seiten pladieren bekannt ist Sie besteht darin dass man die Argumente fur verschiedene einander ausschliessende Meinungen zusammenstellt und damit nacheinander fur die gegensatzlichen Standpunkte pladiert Auf diesem Weg soll demonstriert werden dass keine Position eindeutig uberlegen ist und dass es gewichtige Einwande gegen alle Lehrmeinungen gibt Damit gelangt man wie es der skeptischen Auffassung entspricht zum Ergebnis dass die Frage trotz aller Bemuhungen letztlich offenbleiben muss Die Argumente die Karneades im Rahmen solcher Untersuchungen vortrug wirkten mitunter so uberzeugend dass der Eindruck entstand er bevorzuge eine der Meinungen Dieser Eindruck war jedoch trugerisch denn er legte sich getreu seiner Uberzeugung nie fest Daher bemerkte Kleitomachos sein prominentester Schuler er habe nie herausfinden konnen was Karneades eigene Ansicht war 31 Divisio CarneadeaEine weitere Methode ist die von Cicero so bezeichnete Divisio Carneadea Klassifizierung nach Karneades Sie besteht in der Sammlung und Klassifizierung nicht nur aller bisher geausserten sondern auch aller uberhaupt moglichen Losungsvorschlage zu einem Problem Cicero veranschaulicht dies am Beispiel der Guterlehre Die einzelnen Kunste bzw Techniken wie beispielsweise die Medizin Heilkunst oder die Navigation Steuermannskunst haben Bezugspunkte um derentwillen sie studiert und praktiziert werden Gesundheit bzw sichere Seefahrt Die Vernunft ist die Kunst deren Bezugspunkt das Leben ist das heisst nach hellenistischem Verstandnis das richtige Leben die Eudaimonie Gluckseligkeit gluckliches Leben lateinisch vita beata Das Wesen der Eudaimonie und damit der Weg zu ihr ist aber unter den Philosophen umstritten Hier ergibt sich zunachst eine Einteilung der Guterlehren nach den unterschiedlichen Auffassungen uber das Wesen der Eudaimonie Manche suchen die Eudaimonie im Erleben der Lust andere im Zustand der Schmerzlosigkeit wiederum andere in der Verwirklichung des Naturgemassen Ein weiteres Einteilungsprinzip das mit dem ersten kombiniert wird ist die Unterscheidung nach der Art des angestrebten Ziels Entweder ist das Ziel etwas Erstrebtes beispielsweise Lust dessen Erlangung die Eudaimonie herbeifuhren soll oder das Streben enthalt selbst zugleich das Ziel in sich so dass die Eudaimonie auch dann verwirklicht wird wenn ein abschliessender Erfolg ausbleibt Beispielsweise betrachten die Stoiker das Streben nach dem Naturgemassen als Ziel in sich Die Kombination beider Einteilungen ergibt sechs mogliche Eudaimonielehren Zusatzliche Moglichkeiten ergeben sich wenn die Tugend als etwas Angestrebtes einbezogen wird 32 Die Mannigfaltigkeit der zusammengestellten Moglichkeiten soll zur Relativierung aller Lehren fuhren und damit zur Einsicht dass keine von ihnen Allgemeingultigkeit beanspruchen darf Kritik an willkurlichen AnnahmenIn seiner Argumentation gegen verbreitete herkommliche Lehren versucht Karneades insbesondere zu zeigen dass zentrale Konzepte dieser Traditionen keinen klar und stimmig definierbaren Inhalt haben So greift er in der Gerechtigkeitsdebatte die Naturrechtsidee an indem er bestreitet dass es brauchbare Definitionsmerkmale fur ein uberpositives Recht gibt Die Rechtssatzungen der Volker sind unterschiedlich und zum Teil gegensatzlich und uberdies Veranderungen unterworfen es gibt kein Kriterium nach dem man einzelnen Bestimmungen einen Absolutheitsrang zuweisen konnte 33 Auf ahnliche Weise geht er gegen die unterschiedlichen theologischen Konzepte vor indem er deren Gottes bzw Gottervorstellungen angreift und auf Widerspruche und mangelnde Konsequenz in den Beschreibungen und Definitionen der Gottheit hinweist 34 So wendet er sich beispielsweise gegen die Verbindung von Theologie und Tugendlehre Er argumentiert wenn Gott glucklich sei und Gluck ohne Tugend undenkbar sei musse Gott uber alle Tugenden verfugen Dies konne aber nicht der Fall sein da manche Tugenden einen Mangel voraussetzen in dessen Meisterung sie bestehen So konne Gott nicht tapfer sein denn sonst gabe es etwas was ihn in Furcht versetzen kann und er konne auch nicht standhaft sein da Standhaftigkeit voraussetzt dass man sich um etwas bemuhen muss Ferner kritisiert Karneades willkurliche Aspekte der Gotterverehrung die sich bei der Auswahl der zu verehrenden Gotter zeigen 35 Eine bei Karneades beliebte Argumentationsmethode ist der Haufenschluss griechisch sōreites latinisiert sorites 36 Er greift die Terminologie der Gegner an indem er zu zeigen versucht dass ihre Begriffe nicht sinnvoll und sauber abgrenzbar seien da bei gleitenden Ubergangen jede Abgrenzung willkurlich sei und einer uberzeugenden Begrundung entbehre Auch sei die Abgrenzung des Geltungsbereichs ihrer Aussagen willkurlich Beispielsweise werde eine naturliche Gerechtigkeit Naturrecht als verbindliche Norm angenommen der zufolge jeder das bekommen soll was ihm zusteht suum cuique Dabei sei jedoch unklar ob mit jeder auch Tiere gemeint sind ob sich also die Gerechtigkeit auch auf den Umgang mit der Tierwelt zu erstrecken hat Daruber seien die Philosophen uneinig Damit nimmt Karneades auf die Uberzeugung der Stoiker Bezug dass es keinerlei Pflichten des Menschen gegenuber den Tieren gebe er verweist darauf dass Pythagoras und Empedokles die entgegengesetzte Auffassung vertraten 37 Determinismus und WillensfreiheitZu den Lehren die Karneades bekampft gehoren auch der Determinismus das Postulat einer gottlichen Vorsehung und die Annahme der Vorhersagbarkeit der Ereignisse im menschlichen Leben 38 Dabei argumentiert er insbesondere ein deterministisches Modell konne nur dann einleuchtend begrundbar sein wenn seine Vertreter die Unmoglichkeit spontaner Willensregungen aufzeigen konnten wozu sie jedoch nicht in der Lage seien Argumente gegen die Willensfreiheit schreiben ihm die Quellen nicht zu sondern nur gegen deren Begrundung bei den Epikureern Das Fehlen entsprechender Berichte gestattet aber nicht die Folgerung er sei diesbezuglich von der Urteilsenthaltung abgewichen und habe die Lehrmeinung vertreten es gebe tatsachlich einen freien Willen Rezeption BearbeitenSchuler und Nachfolger Bearbeiten nbsp Liste von Schulern des Karneades in den Academica des Philodemos Papyrus Herculanensis 1021 Spalte 23 der Oxforder Abschrift Die auf Karneades folgenden Scholarchen Polemarchos von Nikomedien 131 130 und dessen Nachfolger Krates von Tarsos 127 126 waren anscheinend relativ farblose Personlichkeiten Als Schuler des Karneades setzten sie nach seinem Rucktritt seine Tradition fort wobei er wohl weiterhin Einfluss nahm Sein prominentester Schuler Kleitomachos hielt sich in dieser Ubergangszeit zunachst der Akademie fern Erst nach dem Tod des alteren Karneades kehrte er 129 128 zuruck 127 126 ubernahm er das Amt des Scholarchen Die zahlreichen Schuler des Karneades beriefen sich nach seinem Tod auf seine Autoritat Die prominenteren unter ihnen traten als Huter seines geistigen Erbes auf welches sie jedoch unterschiedlich interpretierten Manche von denen Kleitomachos der bekannteste war traten fur eine radikale Variante des Skeptizismus ein andere wie Metrodoros von Stratonikeia profilierten sich als Vertreter relativ gemassigter Positionen Von den uber 40 Schulern sind meist nur die Namen und Herkunftsorte uberliefert 39 Aus ihrer Aufzahlung lasst sich ersehen wie attraktiv die von Karneades geleitete Akademie in der gesamten griechischsprachigen Welt als Ausbildungsstatte war Zu den etwas bekannteren Namen gehoren Charmadas der nach Karneades Tod zeitweilig zu den fuhrenden Akademikern zahlte Hagnon von Tarsos der Tragodiendichter Melanthios von Rhodos Aischines von Neapolis und Metrodoros von Skepsis Auch von ihnen berichten die Quellen allerdings nur wenig Ein romischer Horer des Karneades war Quintus Caecilius Metellus Numidicus der im Jahr 109 v Chr Konsul wurde Nachwirkung nach dem Untergang der Akademie Bearbeiten Mit dem Untergang der jungeren Akademie in den Wirren des Ersten Mithridatischen Krieges endete in den achtziger Jahren des 1 Jahrhunderts v Chr die Lehrtradition des Karneades Er blieb aber als scharfsinniger Denker und gewandter Redner in der Erinnerung der Nachwelt vor allem dank Cicero der ihn uberschwanglich lobte und verschiedentlich auf seine Ausserungen Bezug nahm Valerius Maximus uberliefert eine Anekdote in der Karneades als geistesabwesender Gelehrter erscheint der das Essen vergessen hatte wenn sich nicht seine Haushalterin Melissa um seine Ernahrung gekummert hatte 40 Da die Mittelplatoniker den Skeptizismus als Irrweg betrachteten wurde in ihren Kreisen ein negatives Bild von Karneades geformt Numenios ein prominenter Mittelplatoniker des 2 Jahrhunderts n Chr beschimpfte ihn in seiner Abhandlung Uber die Abwendung der Akademiker von Platon als Piraten und Schwindler der sein Publikum dank seiner rhetorischen Uberlegenheit verfuhrt habe 41 Ausserdem behauptete Numenios Karneades habe die Wahrheit die ihm bekannt gewesen sei vorsatzlich verhullt Diese Legende kannte auch der Kirchenvater Augustinus der den Skeptizismus bekampfte Er glaubte Karneades habe ebenso wie die anderen akademischen Skeptiker eine dogmatische Geheimlehre vertreten die er vor der Offentlichkeit verborgen habe Mittelalter und Fruhe Neuzeit Bearbeiten nbsp Karneades Bild in der Schedelschen Weltchronik 1493Als im 13 Jahrhundert ein neues Interesse einer breiteren Offentlichkeit an antiker Philosophie erwachte ruckte auch Karneades wieder ins Blickfeld Besondere Aufmerksamkeit richtete sich damals auf erbauliche und unterhaltsame Begebenheiten aus dem Leben der Denker Autoren wie der Dominikaner Vinzenz von Beauvais und der Franziskaner Johannes Guallensis nahmen in ihre popularen Handbucher anekdotisches Material uber Karneades auf Im fruhen 14 Jahrhundert entstand der Liber de vita et moribus philosophorum eine fruher zu Unrecht Walter Burley zugeschriebene Sammlung von Nachrichten uber antike Philosophen In diesem ausserordentlich einflussreichen Werk das in mehrere Sprachen ubersetzt wurde ist Karneades ein Kapitel gewidmet das sich allerdings weitgehend auf anekdotischen Stoff beschrankt 42 Auch in der Schedelschen Weltchronik von 1493 wird Karneades kurz auf solche Weise behandelt er erscheint dort als Carmeides 43 In der Fruhen Neuzeit stiess der antike Skeptizismus in humanistischen Kreisen auf Interesse wobei meist die nichtakademische pyrrhonische Skepsis im Vordergrund stand Im 16 Jahrhundert wurde teils kaum zwischen akademischer und pyrrhonischer Skepsis inhaltlich differenziert doch manche Autoren hielten die beiden Richtungen auseinander Pierre Galland und Guy de Brues nahmen in den Titeln ihrer antiskeptischen Schriften ausdrucklich auf die akademische Skepsis Bezug 44 Der portugiesische Denker Francisco Sanches knupfte in einer 1581 erschienenen philosophischen Abhandlung 45 an Karneades an wobei er aber den Ausweg aus dem Dilemma der prinzipiellen Ungewissheit nicht wie der antike Philosoph in der Urteilsenthaltung suchte sondern im Gegenteil fur einen pragmatischen Verzicht auf uberzogene Wahrheitsanspruche pladierte Michel de Montaigne sowie im fruhen 17 Jahrhundert Jean Pierre Camus und John Donne schrieben den skeptischen Akademikern eine dogmatische Skepsis ohne Selbsteinschluss zu Ich weiss dass ich nicht weiss den Pyrrhonikern einen konsequenten Skeptizismus der auch seine eigenen Aussagen in den Zweifel einbezieht Mit dieser fur Karneades nicht zutreffenden Deutung der akademischen Skepsis folgten sie der Darstellung des antiken Pyrrhonikers Sextus Empiricus 46 Der Rechtsphilosoph Hugo Grotius bezeichnete in der Vorrede zu seinem 1625 publizierten Werk De jure belli ac pacis libri tres Drei Bucher vom Recht des Krieges und des Friedens Karneades als den besten Reprasentanten der Naturrechtsgegner Er fasste die Position des griechischen Denkers die er nur aus der Darstellung des Kirchenvaters Laktanz kannte zusammen und bemuhte sich sie zu widerlegen und die Existenz eines von Natur aus bestehenden Volkerrechts zu erweisen 47 Moderne Bearbeiten Sehr unterschiedlich sind die Urteile in der Moderne ausgefallen Hegel ging ausfuhrlich auf Karneades ein 48 Er sah in dessen Skeptizismus die Frucht eines Erkenntnisstrebens das in Rom zunachst durch die skeptische Argumentation gegen traditionelle Werte ausserlich als Verderben und Sundenfall in Erscheinung getreten sei Dies sei unvermeidlich gewesen Dadurch sei dem Denken die Aufgabe zugefallen die von Karneades verursachte Krise zu bewaltigen wozu das von konservativen Kreisen geforderte administrative Einschreiten ein untaugliches Mittel gewesen sei Das Ubel des Denkens konne und musse sich nur durch sich selbst heilen 49 Aus ganz anderer Perspektive urteilte der Historiker Theodor Mommsen Er meinte Karneades habe in Rom bewirken wollen dass der ganz schandbare Handel der Besetzung von Oropos als gerechtfertigt erscheine Dazu sei er in der Lage gewesen da er die Kunst verstand Recht zu Unrecht und Unrecht zu Recht zu machen Sein Auftreten sei eine formliche Kriegserklarung gegen Glaube und Sitte der Romer gewesen die jedoch auf die Dauer erfolglos geblieben sei denn solche Sophistik konnte nur gedeihen wo wie in Athen die geistreiche Maulfertigkeit zu Hause war 50 Von Bewunderung gepragt war die Einschatzung des bedeutenden Philosophiehistorikers Eduard Zeller Er war der Ansicht Karneades habe diese ganze Denkweise des Skeptizismus zu ihrer wissenschaftlichen Vollendung gebracht 51 Ahnlich dachte Hermann Mutschmann Er stellte fest Karneades habe den modernen Begriff der wissenschaftlichen Hypothese vorweggenommen 52 Edwin L Minar sah in Karneades einen Materialisten und Atheisten 53 Anthony A Long meinte eine Nahe des antiken Skeptikers zur modernen britischen Philosophie feststellen zu konnen die sich in der Berufung auf die normale Sprache und auf empirische Beobachtung zeige 54 Siehe auch BearbeitenBrett des KarneadesQuellensammlungen und ubersetzungen BearbeitenAnthony Arthur Long David N Sedley Hrsg Die hellenistischen Philosophen Texte und Kommentare Metzler Stuttgart 2000 ISBN 3 476 01574 2 S 523 558 Ubersetzung von Quellentexten mit Kommentar Hans Joachim Mette Weitere Akademiker heute Von Lakydes bis zu Kleitomachos In Lustrum 27 1985 S 39 148 Zusammenstellung der Quellentexte zu Karneades mit Kommentar S 53 141 Literatur BearbeitenTiziano Dorandi Francois Queyrel Carneade de Cyrene In Richard Goulet Hrsg Dictionnaire des philosophes antiques Band 2 CNRS Editions Paris 1994 ISBN 2 271 05195 9 S 224 227 Woldemar Gorler Karneades In Hellmut Flashar Hrsg Grundriss der Geschichte der Philosophie Die Philosophie der Antike Band 4 2 Die hellenistische Philosophie Schwabe Basel 1994 ISBN 3 7965 0930 4 S 849 897 Friedo Ricken Antike Skeptiker Beck Munchen 1994 ISBN 3 406 34638 3 S 53 67 knappe Einfuhrung Malcolm Schofield Academic epistemology In Keimpe Algra u a Hrsg The Cambridge History of Hellenistic Philosophy Cambridge University Press Cambridge 2005 ISBN 0 521 61670 0 S 323 351 Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Karneades Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Eintrag in Edward N Zalta Hrsg Stanford Encyclopedia of Philosophy Vorlage SEP Wartung Parameter 1 und weder Parameter 2 noch Parameter 3 Diogenes Laertios Karneades bei Perseus Project Originaltext mit englischer Ubersetzung Anmerkungen Bearbeiten Kilian Fleischer Carneades The One and Only In The Journal of Hellenic Studies 139 2019 S 116 124 Tiziano Dorandi in Tiziano Dorandi Francois Queyrel Carneade de Cyrene In Richard Goulet Hrsg Dictionnaire des philosophes antiques Bd 2 Paris 1994 S 224 227 hier 225 eine abweichende Uberlieferung nach der er 219 218 geboren wurde wird in der Forschung als weniger glaubwurdig eingeschatzt Giovanna Garbarino Roma e la filosofia greca dalle origini alla fine del II secolo a C Bd 2 Torino 1973 S 363 Martin Jehne Cato und die Bewahrung der traditionellen res publica In Gregor Vogt Spira Bettina Rommel Hrsg Rezeption und Identitat Stuttgart 1999 S 115 134 hier 119 Carsten Drecoll Die Karneadesgesandtschaft und ihre Auswirkungen in Rom In Hermes 132 2004 S 82 91 hier 82 84 Martin Jehne Cato und die Bewahrung der traditionellen res publica In Gregor Vogt Spira Bettina Rommel Hrsg Rezeption und Identitat Stuttgart 1999 S 115 134 hier 119 f Peter Robert Franke Dolmetschen in hellenistischer Zeit In Carl Werner Muller u a Hrsg Zum Umgang mit fremden Sprachen in der griechisch romischen Antike Stuttgart 1992 S 85 96 hier 95 Zu den Griechischkenntnissen der Romer siehe Erich S Gruen The Hellenistic World and the Coming of Rome Bd 1 Berkeley 1984 S 258 f Woldemar Gorler Karneades In Hellmut Flashar Hrsg Grundriss der Geschichte der Philosophie Die Philosophie der Antike Bd 4 2 Die hellenistische Philosophie Basel 1994 S 849 897 hier 853 hinsichtlich der Wirkung wesentlich skeptischer ist Carsten Drecoll Die Karneadesgesandtschaft und ihre Auswirkungen in Rom In Hermes 132 2004 S 82 91 hier 85 91 Zu den Motiven Catos siehe Martin Jehne Cato und die Bewahrung der traditionellen res publica In Gregor Vogt Spira Bettina Rommel Hrsg Rezeption und Identitat Stuttgart 1999 S 115 134 hier 120 126 zur negativen Reaktion eines Teils der Offentlichkeit Giovanna Garbarino Roma e la filosofia greca dalle origini alla fine del II secolo a C Bd 2 Torino 1973 S 365 Jean Louis Ferrary Philhellenisme et imperialisme Rom 1988 S 351 363 a b Diogenes Laertios 4 62 Fur Einzelheiten siehe Gisela M A Richter The Portraits of the Greeks Bd 2 London 1965 S 248 251 und Abbildungen 1681 1696 und Supplement London 1972 S 16 Abb 1696a und Francois Queyrel in Tiziano Dorandi Francois Queyrel Carneade de Cyrene In Richard Goulet Hrsg Dictionnaire des philosophes antiques Bd 2 Paris 1994 S 224 227 hier 226 f zur kunsthistorischen Einordnung Adrian Stahli Die Datierung des Karneades Bildnisses In Archaologischer Anzeiger 1991 S 219 252 hier 232 252 Adrian Stahli Die Datierung des Karneades Bildnisses In Archaologischer Anzeiger 1991 S 219 252 hier 222 f IG II2 3781 Stephen V Tracy Christian Habicht New and Old Panathenaic Victor Lists In Hesperia 60 1991 S 187 236 hier 217 Adrian Stahli Die Datierung des Karneades Bildnisses In Archaologischer Anzeiger 1991 S 219 252 hier 224 231 Uberlegungen zur Identitat der Stifter Diogenes Laertios 4 66 Diogenes Laertios 4 64 66 Zur Darstellung des Sextus siehe Anna Maria Ioppolo La testimonianza di Sesto Empirico sull Accademia scettica Napoli 2009 S 131 189 Zu den Einzelheiten siehe Anna Maria Ioppolo La critica di Carneade al criterio stoico di verita in Sesto Empirico Adversus mathematicos VII In Mauro Bonazzi Vincenza Celluprica Hrsg L eredita platonica Studi sul platonismo da Arcesilao a Proclo Napoli 2005 S 79 113 besonders 86 91 Zu Karneades Beispielen fur trugerische Vorstellungen siehe Hans Joachim Mette Weitere Akademiker heute Von Lakydes bis zu Kleitomachos In Lustrum 27 1985 S 39 148 hier 124 126 Cicero Academica 2 28 29 Woldemar Gorler Karneades In Hellmut Flashar Hrsg Grundriss der Geschichte der Philosophie Die Philosophie der Antike Bd 4 2 Die hellenistische Philosophie Basel 1994 S 849 897 hier 858 f Suzanne Obdrzalek Living in Doubt Carneades Pithanon Reconsidered In Oxford Studies in Ancient Philosophy 31 2006 S 243 279 Richard Bett Carneades Pithanon A Reappraisal of its Role and Status In Oxford Studies in Ancient Philosophy 7 1989 S 59 94 Anna Maria Ioppolo Carneade e il terzo libro delle Tusculanae In Elenchos 1 1980 S 76 91 Carlos Levy Opinion et certitude dans la philosophie de Carneade In Revue belge de philologie et d histoire 58 1980 S 30 46 Gisela Striker Sceptical Strategies In Malcolm Schofield u a Hrsg Doubt and Dogmatism Studies in Hellenistic Epistemology Oxford 1980 S 54 83 hier 64 66 Harald Thorsrud Cicero on his Academic Predecessors the Fallibilism of Arcesilaus and Carneades In Journal of the History of Philosophy 40 2002 S 1 18 hier 1 5 11 18 Thomas Grundmann Der Wahrheit auf der Spur Paderborn 2003 S 84 96 Woldemar Gorler Karneades In Hellmut Flashar Hrsg Grundriss der Geschichte der Philosophie Die Philosophie der Antike Bd 4 2 Die hellenistische Philosophie Basel 1994 S 849 897 hier 861 865 Suzanne Obdrzalek Living in Doubt Carneades Pithanon Reconsidered In Oxford Studies in Ancient Philosophy 31 2006 S 243 279 hier 265 270 Woldemar Gorler Karneades In Hellmut Flashar Hrsg Grundriss der Geschichte der Philosophie Die Philosophie der Antike Bd 4 2 Die hellenistische Philosophie Basel 1994 S 849 897 hier 862 Suzanne Obdrzalek Living in Doubt Carneades Pithanon Reconsidered In Oxford Studies in Ancient Philosophy 31 2006 S 243 279 hier 248 Klaus Geus Hasdrubal von Karthago Kleitomachos von Athen Bemerkungen zum akademischen Skeptizismus In Klaus Geus Klaus Zimmermann Hrsg Punica Libyca Ptolemaica Festschrift fur Werner Huss Leuven 2001 S 345 354 hier S 348 Anm 10 350 354 Malcolm Schofield Academic epistemology In Keimpe Algra u a Hrsg The Cambridge History of Hellenistic Philosophy Cambridge 2005 S 323 351 hier 324 345 350 Zu den Glaubwurdigkeitskriterien siehe Suzanne Obdrzalek Living in Doubt Carneades Pithanon Reconsidered In Oxford Studies in Ancient Philosophy 31 2006 S 243 279 hier 247 249 James Allen Academic probabilism and Stoic epistemology In The Classical Quarterly N S 44 1994 S 85 113 hier 90 103 Zu Karneades Beispielen siehe Hans Joachim Mette Weitere Akademiker heute Von Lakydes bis zu Kleitomachos In Lustrum 27 1985 S 39 148 hier 126 f Sextus Empiricus Adversus mathematicos 7 175 189 Woldemar Gorler Karneades In Hellmut Flashar Hrsg Grundriss der Geschichte der Philosophie Die Philosophie der Antike Bd 4 2 Die hellenistische Philosophie Basel 1994 S 849 897 hier 863 f 869 f Richard Bett Carneades Distinction Between Assent and Approval In The Monist 73 1990 S 3 20 Zur griechischen und lateinischen Terminologie fur den Umgang mit abgestufter Plausibilitat Zustimmung Billigung Befolgung usw siehe Woldemar Gorler Ein sprachlicher Zufall und seine Folgen Wahrscheinliches bei Karneades und bei Cicero In Carl Werner Muller u a Hrsg Zum Umgang mit fremden Sprachen in der griechisch romischen Antike Stuttgart 1992 S 159 171 hier 162 165 Cicero Lucullus 108 Woldemar Gorler Karneades In Hellmut Flashar Hrsg Grundriss der Geschichte der Philosophie Die Philosophie der Antike Bd 4 2 Die hellenistische Philosophie Basel 1994 S 849 897 hier 870 Cicero Lucullus 139 Siehe dazu Keimpe Algra Chrysippus Carneades Cicero the ethical divisiones in Cicero s Lucullus In Brad Inwood Jaap Mansfeld Hrsg Assent and argument Leiden 1997 S 107 139 hier 120 130 Siehe dazu Gisela Striker Following Nature A Study in Stoic Ethics In Oxford Studies in Ancient Philosophy 9 1991 S 1 73 hier 53 58 Zu den einzelnen Argumenten siehe Hans Joachim Mette Weitere Akademiker heute Von Lakydes bis zu Kleitomachos In Lustrum 27 1985 S 39 148 hier 133 135 137 f Siehe dazu Pierre Couissin Les sorites de Carneade contre le polytheisme In Revue des etudes grecques 54 1941 S 43 57 Siehe dazu Myles F Burnyeat Gods and heaps In Malcolm Schofield Martha C Nussbaum Hrsg Language and Logos Cambridge 1982 S 315 338 hier 326 338 Cicero De re publica 3 11 19 siehe dazu Karl Buchner M Tullius Cicero De re publica Kommentar Heidelberg 1984 S 298 Zu den einzelnen Argumenten siehe Hans Joachim Mette Weitere Akademiker heute Von Lakydes bis zu Kleitomachos In Lustrum 27 1985 S 39 148 hier 135 140 Aufzahlung bei Hans Joachim Mette Weitere Akademiker heute Von Lakydes bis zu Kleitomachos In Lustrum 27 1985 S 39 148 hier 122 f Valerius Maximus Facta et dicta memorabilia 8 7 ext 5 Numenios Fragment 27 Des Places Gualteri Burlaei liber de vita et moribus philosophorum hrsg Hermann Knust Tubingen 1886 S 212 214 Abschrift der einschlagigen Passage der Weltchronik Pierre Galland Contra novam academiam Petri Rami oratio Paris 1551 Guy de Brues Dialogues contre les nouveaux academiciens Paris 1557 Francisco Sanches Quod nihil scitur Toulouse 1581 Michael Albrecht Skepsis Skeptizismus II Neuzeit In Historisches Worterbuch der Philosophie Bd 9 Basel 1995 Sp 950 974 hier 952 Hugo Grotius De jure belli ac pacis Prolegomena 5 18 Zu Grotius Auseinandersetzung mit den Argumenten des Karneades siehe Benjamin Straumann Hugo Grotius und die Antike Baden Baden 2007 S 96 110 129 139 Hegel Vorlesungen uber die Geschichte der Philosophie hrsg Eva Moldenhauer Karl Markus Michel Band 2 Frankfurt a M 1986 S 348 358 Hegel Vorlesungen uber die Geschichte der Philosophie hrsg Eva Moldenhauer Karl Markus Michel Band 2 Frankfurt a M 1986 S 349 Theodor Mommsen Romische Geschichte Bd 2 8 Auflage Berlin 1889 S 413 415 Eduard Zeller Die Philosophie der Griechen in ihrer geschichtlichen Entwicklung 3 Teil 1 Abteilung 5 Auflage Leipzig 1923 S 518 Hermann Mutschmann Die Stufen der Wahrscheinlichkeit bei Karneades In Rheinisches Museum fur Philologie 66 1911 S 190 198 hier 197 Edwin L Minar The positive beliefs of the skeptic Carneades In The Classical Weekly Bd 43 Nr 1107 1949 S 67 71 Anthony A Long Hellenistic Philosophy New York 1974 S 106 nbsp Dieser Artikel wurde am 19 April 2010 in dieser Version in die Liste der exzellenten Artikel aufgenommen Normdaten Person GND 118560263 lobid OGND AKS LCCN no97052157 VIAF 61151889 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME Karneades von KyreneALTERNATIVNAMEN Carneades Karneades der AltereKURZBESCHREIBUNG antiker griechischer PhilosophGEBURTSDATUM 214 v Chr oder 213 v Chr GEBURTSORT KyreneSTERBEDATUM 129 v Chr oder 128 v Chr STERBEORT Athen Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Karneades von Kyrene amp oldid 221714612