www.wikidata.de-de.nina.az
Hans Joachim Mette 29 April 1906 in Lubeck 13 April 1986 in Munchen war ein deutscher klassischer Philologe der als Dozent und Professor in Hamburg wirkte 1950 1974 Inhaltsverzeichnis 1 Leben 2 Werk 3 Literatur 4 Weblinks 5 EinzelnachweiseLeben BearbeitenNach dem Abitur am Lubecker Katharineum begann Mette 1924 ein Studium der Klassischen Philologie an der Universitat Kiel Zu seinen dortigen Lehrern zahlten Felix Jacoby Eduard Fraenkel Christian Jensen und Julius Stenzel 1926 bewarb er sich mit einer lateinischen Arbeit uber den Schluss der Sieben gegen Theben um die Aufnahme am Berliner Philologischen Seminar wo er einer der letzten Schuler Ulrich von Wilamowitz Moellendorffs wurde Zu seiner Promotion bei Werner Jaeger 1930 mit der Dissertation De Cratetis Mallotae memoria Varroniana schrieb Wilamowitz das Korreferat Nach der Promotion erhielt Mette ein Stipendium der Notgemeinschaft der Deutschen Wissenschaft 1 und arbeitete drei Jahre lang am Nietzsche Archiv in Weimar Er war mit der Herausgabe der philologischen Arbeiten Nietzsches betraut und ubernahm spater auch die Edition der fruhen Schriften Mit der verantwortlichen Elisabeth Forster Nietzsche geriet Mette wegen ihrer fragwurdigen Editionsprinzipien in Konflikt Spater edierte Mette gemeinsam mit Karl Schlechta weitere Schriften Nietzsches Mette trat seit Sommer 1931 als Anhanger der NSDAP auf der er zum 1 Mai 1933 Mitgliedsnummer 2 197 652 beitrat 2 1933 wurde Mette wissenschaftlicher Assistent seines ehemaligen Lehrers Christian Jensen in Bonn Seine Habilitation erreichte er 1935 mit einer Arbeit uber die Kosmologie des Krates von Mallos 1937 wurde Mette zum Wehrdienst und anschliessend zu Militarubungen eingezogen seine Assistentenstelle wurde wahrenddessen neu besetzt Nach Ausbruch des Zweiten Weltkriegs war Mette als Infanterist in Frankreich Sizilien und Nordafrika stationiert Hier geriet er als Oberleutnant 1943 in amerikanische Kriegsgefangenschaft In seiner dreijahrigen Gefangenschaft baute er eine Lagerhochschule auf und nahm Latinums und Graecumsprufungen ab Im Mai 1946 konnte Mette nach Bonn zuruckkehren wo er jedoch seine Wohnung und Bibliothek zerstort vorfand Er verdiente seinen Lebensunterhalt mit Latein und Griechischkursen an der Volkshochschule und studierte bis 1949 Jura Im Rahmen des Unternehmens zum Thesaurus Linguae Graecae berief Bruno Snell Mette 1950 nach Hamburg als Redaktor des Lexikons des fruhgriechischen Epos 1952 konnte sich Mette in Hamburg umhabilitieren 1954 wurde er zum ausserordentlichen Professor ernannt und heiratete die Indologin Adelheid Bartolomaus Einen Ruf auf den Lehrstuhl der Universitat Rostock im selben Jahr lehnte er ab Bei der Einrichtung eines neuen Lehrstuhls fur Klassische Philologie an der Universitat Hamburg im Jahr 1964 wurde Mette zum ordentlichen Professor ernannt 1974 wurde er emeritiert und zog nach Munchen zu seiner Frau Hier starb er 1986 im Alter von 79 Jahren Werk BearbeitenHans Joachim Mettes beinahe 200 Schriften befassen sich schwerpunktmassig mit Homer dem antiken Drama der hellenistischen Wissenschaftsgeschichte und Philosophie der antiken Literaturkritik der romischen Lyrik dem Romischen Recht und Cicero greifen jedoch auf zahlreiche weitere Felder aus So lieferte er durch seine jahrzehntelange Sammlung der Fragmente des Aischylos mit seiner Edition Die Fragmente der Tragodien des Aischylos 1959 eine wichtige Vorarbeit zur Neuausgabe von Stefan Radt Literatur BearbeitenBernd Seidensticker Hans Joachim Mette in Gnomon 59 1987 S 667 670 Bernd Seidensticker Mette Hans Joachim In Neue Deutsche Biographie NDB Band 17 Duncker amp Humblot Berlin 1994 ISBN 3 428 00198 2 S 231 f Digitalisat Weblinks BearbeitenLiteratur von und uber Hans Joachim Mette im Katalog der Deutschen Nationalbibliothek Wilt Aden Schroder Biogramm zu Hans Joachim Mette in der Gelehrtengeschichtlichen Prosopographie des Teuchos ZentrumsEinzelnachweise Bearbeiten Dr Hans Joachim Mette bei GEPRIS Historisch Deutsche Forschungsgemeinschaft abgerufen am 1 Juni 2021 deutsch George Leaman Heidegger im Kontext Gesamtuberblick zum NS Engagement der Universitatsphilosophen Aus dem Amerikanischen von Rainer Alisch und Thomas Laugstien Argument Sonderband AS 205 Hamburg und Berlin 1993 ISBN 3 88619 205 9 S 93Inhaber der Lehrstuhle fur Klassische Philologie an der Universitat Hamburg Erster Lehrstuhl Karl Reinhardt 1919 1923 Rudolf Pfeiffer 1923 1927 Ernst Kapp 1927 1937 Ulrich Knoche 1939 1968 Otto Zwierlein 1971 1979 Zweiter Lehrstuhl Otto Plasberg 1919 1924 Friedrich Klingner 1925 1930 Bruno Snell 1931 1959 Hartmut Erbse 1960 1965 Winfried Buhler 1967 1989 Dieter Harlfinger 1990 2005 Christian Brockmann seit 2007 Dritter Lehrstuhl Hans Joachim Mette 1964 1974 Walther Ludwig 1976 1994 Dorothee Gall 1999 2005 Claudia Schindler seit 2009 Vierter Lehrstuhl Joseph Hans Kuhn 1962 1975 Normdaten Person GND 118835823 lobid OGND AKS LCCN n88181860 VIAF 110860197 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME Mette Hans JoachimKURZBESCHREIBUNG deutscher klassischer PhilologeGEBURTSDATUM 29 April 1906GEBURTSORT LubeckSTERBEDATUM 13 April 1986STERBEORT Munchen Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Hans Joachim Mette amp oldid 227208865