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Der Ausdruck Beobachterperspektive auch Beobachtungsperspektive bezeichnet den Blickwinkel den Beobachter einnehmen Der Begriff betont die Subjektivitat jeder Information Im Unterschied zum Begriff Standpunkt berucksichtigt er dass Beobachter beweglich sind Jedes Bild jeder mundliche oder schriftliche Bericht sind aus der Perspektive eines oder mehrerer Beobachter geschildert auch wenn diese Beobachter unbestechliche Messinstrumente oder Kameras sind Diese Beobachter geben vor was in welcher Reihenfolge wahrgenommen werden kann und das macht ihre Perspektive aus Das Bedurfnis Betrachtungsweisen zu Perspektiven zu vereinheitlichen statt zu symbolischen Bedeutungen gibt es erst seit der Renaissance Medien BearbeitenMit Beobachterperspektiven ist eine spezifische Einschrankung der Wahrnehmung verbunden bestimmt durch die Selektion des Mediums Dem Text fehlt der Klang der Stimme dem Bild fehlt die dritte Dimension dem Horfunk fehlt das Bild dem Schwarzweissbild die Farbe dem Stummfilm der Ton etc Durch Wahrnehmung des Fehlenden beziehungsweise durch das Bewusstsein wie etwas wahrgenommen wird kann der Beobachter zweiter Ordnung seine eigene Position von der ubernommenen Beobachterperspektive unterscheiden Die Ubernahme und Abgrenzung von vorgegebenen Beobachterperspektien gehoren nach dem Soziologen Niklas Luhmann zu den Grundlagen der sozialen Wahrnehmung seit der Neuzeit Im weiteren Sinn kann eine Beobachterperspektive auch eine Institution sein Eine politische Partei oder eine Zeitung konnen eine festgelegte Sichtweise auf ein Geschehen haben Das muss man berucksichtigen wenn man ihre Informationen zur Kenntnis nimmt Die Menschen die diese Informationen bereitstellen und ihr Publikum das ihre Verbreitung ermoglicht bilden eine Gemeinschaft Die Konventionen dieser Gemeinschaft zum Beispiel eine prinzipielle Kritik gegenuber anderen Institutionen gehoren dann als subjektives oder nichtdiegetisches Element zur vermittelten Information Objektivitat BearbeitenObjektivitat oder Neutralitat gibt es nicht im strengen Sinne daher gibt es auch keine Information ohne Beobachterperspektive Die Relativitatstheorie zeigt etwa dass die Messung von Raum und Zeit je nach Beobachterperspektive variiert Objektive Beobachterperspektiven werden immer im Gegensatz zu subjektiven konstruiert zum Beispiel mit dem Stilmittel der subjektiven Kamera im Film Auf das Gesicht eines Betrunkenen folgt in der nachsten Kameraeinstellung seine verschwommene Sicht der Dinge Die erste Einstellung als Beobachterperspektive entpuppt sich damit als objektiv gegenuber der subjektiven zweiten Literatur BearbeitenLudwig Fischer Perspektive und Rahmung Zur Geschichte einer Konstruktion von Natur in Harro Segeberg Hg Die Mobilisierung des Sehens Zur Vor und Fruhgeschichte des Films in Literatur und Kunst Mediengeschichte des Films Bd 1 Munchen Fink 1996 S 69 96 ISBN 3770531175 Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Beobachterperspektive amp oldid 182745946