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Dieser Artikel behandelt den griechischen Philosophen Fur die gleichnamigen Konige von Kyrene und weitere Bedeutungen siehe Arkesilaos Begriffsklarung Arkesilaos griechisch Ἀrkesilaos Arkesilaos andere Namensform Ἀrkesilas Arkesilas um 315 v Chr 241 240 v Chr in Athen war ein antiker griechischer Philosoph Nach seiner Heimatstadt wird er auch Arkesilaos von Pitane genannt Er lebte in Athen und gehorte der Platonischen Akademie an die er jahrzehntelang als Scholarch leitete und der er eine neue Ausrichtung gab Mit ihm begann die Epoche der spater so bezeichneten Jungeren skeptischen Akademie die auch weniger passend Mittlere Akademie genannt wird Fragment uber Arkesilaos aus den Academica des Philodemos Papyrus Herculanensis 1021 Spalte 17 der Oxforder Abschrift Seine Philosophie geht von der Erfahrung der Aporie Ausweglosigkeit aus die in manchen Dialogen Platons eine zentrale Rolle spielt Wenn hartnackige Versuche definitive unwiderlegbare Antworten auf philosophische Fragen zu finden gescheitert sind stellt sich eine aporetische Ratlosigkeit ein Alte scheinbare Gewissheiten haben sich im Verlauf einer philosophischen Untersuchung als fragwurdig erwiesen ohne dass es gelungen ist neue Sicherheiten an ihre Stelle zu setzen Aus der Verallgemeinerung solcher Erfahrungen und aus einer eingehenden Analyse des Erkenntnisvorgangs ergibt sich ein grundsatzlicher Zweifel an der Fahigkeit des Verstandes gesichertes Wissen hervorzubringen Uberdies meint Arkesilaos zeigen zu konnen dass sich zu jeder beliebigen philosophischen Aussage starke Gegenargumente finden lassen Daher betrachtet er es als ein Gebot der Redlichkeit sich generell des Urteilens zu enthalten also darauf zu verzichten blosse Meinungen als Urteile mit Wahrheitsanspruch zu formulieren Damit wird er zum Begrunder des Skeptizismus innerhalb der Platonischen Akademie der dort in der Folgezeit bis ins fruhe 1 Jahrhundert v Chr die herrschende Richtung bleibt Der akademische Skeptizismus steht in Wechselwirkung mit einer ahnlichen ausserakademischen Stromung dem Pyrrhonismus pyrrhonische Skepsis Inhaltsverzeichnis 1 Quellen 2 Leben 3 Werke 4 Lehre 4 1 Erkenntnistheoretische Skepsis 4 2 Ethik 4 3 Verhaltnis zu anderen Philosophenschulen 5 Rezeption 5 1 Antike 5 2 Moderne 6 Quellenausgaben und ubersetzungen 7 Literatur 8 Weblinks 9 AnmerkungenQuellen BearbeitenDie biographischen Hauptquellen sind die Lebensbeschreibung des Arkesilaos bei dem Doxographen Diogenes Laertios und ein Bericht in den Academica Academicorum index des Philodemos Beide Darstellungen enthalten Material aus einer verlorenen biographischen Schilderung des Antigonos von Karystos der ein jungerer Zeitgenosse des Arkesilaos war Philodemos hat das Werk des Antigonos wohl unmittelbar gekannt Diogenes Laertios hingegen bezog seine von dort stammenden Kenntnisse auf indirektem Weg aus einer ebenfalls verlorenen Zwischenquelle Wichtige Auskunfte uber die Lehre sind Sextus Empiricus zu verdanken Erhalten sind ferner Auszuge aus einem verlorenen Werk des Mittelplatonikers Numenios die der Kirchenvater Eusebios von Caesarea in seiner Praeparatio evangelica uberliefert dabei handelt es sich allerdings um eine verzerrte Darstellung aus gegnerischer Sicht Viele weitere Informationen uberliefert Cicero einige Plutarch Oft ist in den Quellen nur allgemein von den akademischen Skeptikern die Rede doch hat die Forschung aus dem Zusammenhang erschlossen dass damit auch oder in erster Linie Arkesilaos gemeint ist 1 Leben BearbeitenArkesilaos stammte aus der Stadt Pitane in der Aiolis an der Nordwestkuste Kleinasiens Sein Vater Seuthes trug einen thrakischen Namen Die Familie war begutert Als sein Vater starb war er noch unmundig Daher wurde er der Vormundschaft seines Halbbruders Moireas unterstellt In seiner Heimat erhielt er Unterricht bei dem Astronomen und Mathematiker Autolykos von Pitane 2 Nach dem Wunsch seines Vormunds sollte er sich zum Redner ausbilden lassen aber er zog die Philosophie vor Mit der Unterstutzung eines anderen Halbbruders konnte er seinen Willen durchsetzen Zum Studium begab er sich nach Athen Dort waren der Musiktheoretiker Xanthos und der Mathematiker Hipponikos seine Lehrer Er schloss sich dem peripatetischen Philosophen Theophrast an bei dem er aber wohl mehr rhetorischen als philosophischen Unterricht erhielt 3 Spater wurde er von dem Platoniker Krantor fur die Akademie gewonnen Theophrast bedauerte den Weggang des begabten Schulers Fortan war Arkesilaos mit Krantor eng befreundet Nach dessen Tod gab er hinterlassene Schriften des Verstorbenen heraus Er nahm am Unterricht der Scholarchen Polemon und Krates teil und ausserte seine hohe Bewunderung fur diese beiden Philosophen Nach dem Tode des Krates ubernahm er zwischen 268 und 264 die Leitung der Akademie nachdem ein zunachst in dieses Amt gewahlter Philosoph namens Sokratides verzichtet hatte 4 In Debatten verfolgte Arkesilaos wie Sokrates das Ziel unberechtigte Wissensanspruche zuruckzuweisen Dabei ging er aber anders vor als das klassische Vorbild Er verzichtete auf die sokratische Ironie und das Bekenntnis der eigenen Unwissenheit Anstelle des sokratischen Dialogs mit Fragen und kurzen Antworten wahlte er gewohnlich eine Vorgehensweise bei der er erst den Gesprachspartner ausfuhrlich zu Wort kommen liess dann auf dessen Darlegungen einging und ihm schliesslich Gelegenheit zu einer Erwiderung bot Er begnugte sich nicht damit nach Sokrates Vorbild dem anderen die mangelnde Stringenz von dessen Argumentation vor Augen zu fuhren Vielmehr wollte er die Geltung seiner These zeigen nach der es zu jeder Aussage eine Gegenthese gibt die mit Argumenten von vergleichbarem Gewicht begrundet werden kann was zur Folge hat dass man sich einer Entscheidung zu enthalten hat 5 Arkesilaos war freigebig und gewahrte vielen Bedurftigen diskret finanzielle Unterstutzung Seine aussergewohnliche Uberzeugungsfahigkeit brachte ihm zahlreiche Schuler ein obwohl er auch als scharfer Tadler bekannt war und zum Spott neigte Sein klares prazises Denken sein rhetorisches und didaktisches Geschick sein Humor und seine Schlagfertigkeit fanden Anerkennung Von wohlgesinnter Seite wurde er als frei von Eitelkeit beschrieben wahrend Gegner ihm Ruhmsucht unterstellten Er ermutigte seine Schuler auch andere Lehrer ausserhalb der Akademie zu horen Trotz scharfer sachlicher Gegensatze zu anderen Schulrichtungen behandelte er deren Anhanger respektvoll offentliche personliche Polemik gegen sie gestattete er seinen Schulern nicht Als sein Schuler Baton ein Komodiendichter einen Vertreter einer gegnerischen philosophischen Richtung auf der Buhne angegriffen hatte verbot er ihm die Teilnahme an seinen Lehrveranstaltungen und zwang ihn so zu einer Entschuldigung 6 Er blieb unverheiratet und hatte keine Kinder Sein Hauptgonner war Eumenes I der Herrscher von Pergamon der ihn als Mazen grosszugig unterstutzte Mit Hierokles dem makedonischen Kommandanten des Hafens Piraus und der dortigen Festung Munichia war er eng befreundet Als Gesandter Athens suchte er den Konig Antigonos Gonatas auf doch blieb diese Reise erfolglos Ansonsten hielt er sich von Staatsgeschaften fern und verbrachte fast seine ganze Zeit in der Akademie 7 Arkesilaos war kein Befurworter der Askese sondern leiblichen Genussen zugetan Daher wurde von gegnerischer Seite behauptet er sei an ubermassigem Weingenuss der seinen Verstand verwirrte gestorben Anstoss erregte er durch sein Zusammenleben mit Hetaren zu dem er sich offen bekannte Dabei berief er sich auf die Grundsatze des Aristippos von Kyrene der die Auffassung vertreten hatte Luxus und auch der Umgang mit Hetaren sei mit einer philosophischen Lebensfuhrung vereinbar solange man sich davon nicht innerlich abhangig mache 8 Anscheinend leitete er die Akademie bis zu seinem Tode im Jahr 241 oder 240 Sein Schuler Lakydes trat die Nachfolge an 9 Werke BearbeitenEiner von Diogenes Laertios mitgeteilten auch Plutarch bekannten Behauptung zufolge verfasste Arkesilaos keine Schriften Nach einem gegenteiligen Bericht den Diogenes Laertios in anderem Zusammenhang erwahnt gab es aber Werke von ihm denn es wurde behauptet er habe Eumenes I zum Dank fur grosszugige Geschenke Schriften gewidmet 10 In seiner Jugend soll er eine Abhandlung uber den Dichter Ion von Chios verfasst haben 11 Erhalten sind nur zwei kurze von Diogenes Laertios wiedergegebene Gedichte 12 und ein Brief an einen Verwandten der sein Testament betrifft Moglicherweise schrieb Arkesilaos bevor er Scholarch wurde den Zweiten Alkibiades einen pseudoplatonischen Dialog 13 Lehre BearbeitenErkenntnistheoretische Skepsis Bearbeiten Arkesilaos gab der Akademie faktisch eine vollig neue Ausrichtung obwohl er nachdrucklich behauptete kein Neuerer zu sein und sich auf Sokrates und Platon berief deren authentische Philosophie er zu vertreten meinte 14 Dabei legte er das Hauptgewicht auf die Tradition der Sokratik 15 Den Ausgangspunkt seines Denkens bildete die sokratische Frage nach der Erreichbarkeit sicheren Wissens Wie Sokrates argumentierte er gegen fremde Ansichten mit dem Ziel Gewissheiten ins Wanken zu bringen und zu zeigen dass das angebliche Wissen der Vertreter verschiedener Uberzeugungen in Wirklichkeit von unbewiesenen Annahmen ausgehe und es sich daher um blosse Meinungen handle Er beschrankte sich aber nicht darauf vermeintliches Wissen mittels der sokratischen Dialektik im Einzelfall als Scheinwissen zu entlarven sondern wandte sich der erkenntnistheoretischen Frage nach dessen Entstehung zu Dabei kam er zum Ergebnis dass die Behauptung ein gesichertes Wissen erlangt zu haben prinzipiell nicht verifizierbar sei denn der Erkenntnisvorgang sei seiner Beschaffenheit nach ungeeignet ein Weg zu einer begrundeten Gewissheit zu sein Dies konne fur jede denkbare Annahme gezeigt werden denn es sei moglich gegen jede beliebige Behauptung so gewichtige Gegengrunde anzufuhren dass ein Gleichgewicht entstehe und eine Entscheidung unmoglich sei Daher sei die einzige fur einen Philosophen angemessene Haltung die Enthaltung epochḗ vom Urteil der Verzicht auf die Formulierung einer Lehrmeinung 16 Damit gab Arkesilaos die traditionell in der Akademie gepflegte Ontologie und uberhaupt das philosophische Wahrheitsstreben auf womit er sich trotz seiner Bewunderung fur Platon von dessen Lehre entfernte Seine Skepsis bezog sich nicht nur auf die Sinneswahrnehmung der schon Platon misstraut hatte sondern auch auf die Moglichkeit von Wissen uber Intelligibles wie die platonischen Ideen 17 Arkesilaos entwickelte keine eigene Erkenntnistheorie denn fur eine solche Lehrmeinung hatte er einen Wahrheitsanspruch erheben mussen der ihn in Konflikt mit seiner eigenen Skepsis gebracht hatte Vielmehr wandte er sich gegen die Erkenntnistheorie der Stoiker einer damals neuen mit der Akademie rivalisierenden Philosophenschule In der Auseinandersetzung mit der stoischen Erkenntnislehre versuchte er anhand des Modells der Stoiker die Unerreichbarkeit sicherer Erkenntnis aufzuzeigen 18 Die Stoiker gingen davon aus dass jeder Erkenntnisvorgang darin besteht dass zunachst eine Vorstellung entsteht der das erkennende Individuum dann seine Zustimmung gibt oder verweigert Neben dem Wissen das nur dem Weisen zuganglich sei und den blossen Meinungen der torichten Menge gebe es das Erfassen katalepsis eines einzelnen Sachverhalts das geschehe wenn man einer zuverlassigen Vorstellung zustimmt Der Weise konne aus solchen Erfassungen ein unverlierbares systematisch geordnetes Wissen als Gesamtverstandnis ableiten wahrend der Nichtweise ausserstande sei seine einzelnen Erfassungen die ohnehin mit Meinungen durchsetzt seien zu einem wirklichkeitsgemassen Verstandnis objektiver Realitat auszubauen Jeder einzelne Erfassungsakt eines Weisen oder Nichtweisen verschaffe ihm aber Zugang zu einem bestimmten unzweifelhaft wahren Sachverhalt Dagegen argumentierte Arkesilaos eine erfassungsvermittelnde Vorstellung kataleptikḗ phantasia 19 der man Zuverlassigkeit zuschreiben konnte sei nicht aufzeigbar Von solcher Art ist eine Vorstellung nach der stoischen Definition dann wenn sie wahr ist und nicht auch falsch sein konnte Diese Eigenschaft lasst sich aber Arkesilaos Kritik zufolge keiner einzigen Vorstellung zuweisen Fur die stoische Behauptung manche Vorstellungen seien so evident wahr dass fur Zweifel kein Raum bleibe gebe es keinen Beweis 20 Arkesilaos untermauerte seine Argumentation indem er viele verschiedenartige bunte Uberlegungen anfuhrte 21 Wahrscheinlich stammt ein Grossteil der anonym uberlieferten Argumente und Beispiele der skeptischen Akademiker von ihm Es handelt sich unter anderem um folgende Uberlegungen Das sinnliche Erkennen konne keine Gewissheit verschaffen da Wahnvorstellungen Traume Sinnestauschungen und die extreme Ahnlichkeit verwechselbarer gleichartiger Dinge die Fragwurdigkeit des naiven Glaubens an die Zuverlassigkeit von Sinneswahrnehmungen aufzeigten Zu jeder richtigen Vorstellung die eine korrekte Wahrnehmung von etwas Wirklichem ermogliche gebe es eine von ihr nicht unterscheidbare falsche mit der sie verwechselt werden konne Prinzip der Aparallaxie 22 Eine saubere Abgrenzung des zuverlassigen Erfassens vom unzuverlassigen Meinen sei unmoglich da dafur kein objektives Kriterium benannt werden konne Jede Entscheidung ab einem bestimmten Mass an angenommener Vertrauenswurdigkeit eine Vorstellung fur zuverlassig zu erklaren sei so willkurlich wie die Entscheidung eine Menge von Getreidekornern sobald eine genau bestimmte Anzahl von Kornern erreicht wird als Haufen zu bezeichnen Haufenschluss Daraus sei zu ersehen dass nicht nur die von Sinneswahrnehmungen ausgehende naive gewohnheitsmassige Anschauung fur die Erkenntnisgewinnung untauglich sei sondern auch der Vorgang der Begriffsbildung wegen seines Mangels an Prazision fundamentaler Kritik unterworfen werden musse 23 Mit solchen Argumenten sollte das stoische Konzept der Erfassung als Illusion entlarvt werden Schon in der Antike war unklar wie konsequent Arkesilaos seinen Skeptizismus durchgefuhrt hat und auch in der modernen Forschung sind daruber unterschiedliche Ansichten geaussert worden Cicero berichtet er sei uber Sokrates hinausgegangen der gesagt hatte er wisse dass er nichts wisse Arkesilaos habe nicht einmal behauptet uber sein eigenes Nichtwissen Gewissheit zu haben 24 Demnach bezog Arkesilaos seinen eigenen skeptischen Standpunkt in seine Skepsis mit ein und kam mit dieser radikalsten Form skeptischen Denkens einem Einwand von Gegnern zuvor der lautet dass der skeptische Zweifel sich selbst aufhebe 25 Ob Arkesilaos den Selbsteinschluss die Anwendung der skeptischen Kritik auf sich selbst tatsachlich durchgefuhrt hat ist in der Forschung umstritten Eine Hypothese lautet er habe die von ihm angenommene Uberlegenheit seiner erkenntnistheoretischen Skepsis gegenuber der stoischen Erkenntnislehre nicht dem skeptischen Zweifel unterworfen in dem Sinne dass er auch hier ein Gleichgewicht kontrarer Auffassungen angenommen hatte Vielmehr sei er der Ansicht gewesen es handle sich um einen wirklichen Sachverhalt 26 Im Unterschied zu dem spateren skeptischen Scholarchen Karneades der eine Wahrscheinlichkeitslehre entwickelte verzichtete Arkesilaos auf Wahrscheinlichkeitsaussagen da er fur sie ebenso wie fur Wahrheitsbehauptungen kein zuverlassiges Unterscheidungskriterium fand 27 Die Einfuhrung eines radikalen Skeptizismus in der zuvor von traditionellen Lehrmeinungen gepragten Akademie kam einigen antiken Interpreten so erstaunlich vor dass sie dahinter einen geheimen Dogmatismus vermuteten Es gab Geruchte nach denen Arkesilaos seine Skepsis nur in der Offentlichkeit zur Schau trug in der Akademie jedoch seine Lehrmeinungen einem als wurdig erachteten engeren Schulerkreis als Wahrheitsbehauptungen vortrug 28 Auch in der modernen Forschung ist ofters vermutet worden Arkesilaos habe Wahrheit gesucht und gemeint sich ihr annahern zu konnen Die Skepsis sei keine fundamentale Uberzeugung gewesen sondern habe zu didaktischem Zweck in die Aporie fuhren sollen und letztlich wie bei Sokrates der Suche nach einer hoheren Wahrheit gedient ausserdem sei sie in der Auseinandersetzung mit den Stoikern als Kampfmittel eingesetzt worden Nach heutigem Forschungsstand ist jedoch davon auszugehen dass Arkesilaos tatsachlich aus Uberzeugung einen konsequenten Skeptizismus vertrat und Zeitgenossen wie der Stoiker Chrysippos ihn mit Recht so verstanden 29 Sextus Empiricus ein Vertreter des auf Pyrrhon von Elis zuruckgehenden Pyrrhonismus eines radikalen Skeptizismus wurdigt ausdrucklich die Nahe der Position des Arkesilaos zur seinigen und betont die Ubereinstimmungen Sonst distanziert er sich jedoch von der akademischen Skepsis die er nicht fur eine echte Skepsis halt und daher nicht so bezeichnet Er behauptet die akademische Skepsis unterscheide sich von der pyrrhonischen dadurch dass sie eine zuverlassige Erfassung einer Wahrheit fur prinzipiell unmoglich erklare wahrend die Pyrrhoneer einen weniger dogmatischen also konsequenter skeptischen Standpunkt vertraten wonach die Moglichkeit dass Wahrheitserfassung gelingt nicht grundsatzlich ausgeschlossen werden kann Dem scheint Ciceros Feststellung Arkesilaos habe in seine Abkehr von jedem Dogmatismus auch seine eigene Position einbezogen zu widersprechen Da jedoch Sextus unter den Akademikern deren Skepsis er fur relativ dogmatisch und daher unzulanglich halt Arkesilaos nicht namentlich anfuhrt zahlt er ihn offenbar nicht zu dieser Gruppe Er trennt ihn von den anderen Akademikern und ruckt ihn in die Nahe des Pyrrhonismus 30 Daher besteht kein Widerspruch zu Ciceros Ausserung und keine Notwendigkeit Arkesilaos in diesem Punkt einen Mangel an Konsequenz zu unterstellen 31 Die radikale Skepsis hinsichtlich eines menschlichen Zugangs zu gesichertem Wissen schliesst solches Wissen bei einer gottlichen Instanz nicht aus Arkesilaos soll der Ansicht gewesen sein die Gottheit habe die Wahrheit vor den Menschen verborgen Ob er damit ein religioses Bekenntnis ausdrucken wollte ist zweifelhaft eine theologische Lehre kann er kaum entwickelt haben da sein Skeptizismus dafur keine Grundlage bot 32 Ethik Bearbeiten Fur Arkesilaos hat der Skeptizismus auch eine ethische Dimension Er verwirft zwar die Behauptung ein Wissen uber das schlechthin Gute sei erlangbar und bemerkt scherzhaft er habe noch nie etwas Gutes gesehen doch sieht er gerade im Verzicht auf das Einstufen einzelner Vorgange oder Gegebenheiten als gut oder schlecht etwas unter ethischem Gesichtspunkt Wunschenswertes und Wertvolles Da bewertende Urteile zu Gemutsbewegungen fuhren die der Seelenruhe abtraglich sind ist die Enthaltung von ihnen aus seiner Sicht ethisch erstrebenswert Auch hier stimmt seine Position wie Sextus Empiricus feststellt mit derjenigen des pyrrhonischen Skeptizismus uberein Allerdings halt Sextus die pyrrhonische Formulierung wonach die Urteilsenthaltung nur wie ein sittliches Gut erscheint fur konsequenter skeptisch als diejenige des Arkesilaos die ein angebliches Wissen daruber dass Enthaltung wirklich pros ten physin ein Gut sei impliziere Ob Arkesilaos tatsachlich so apodiktisch formuliert hat wie Sextus ihm unterstellt ist ungewiss moglicherweise stutzt sich Sextus auf eine doxographische Uberlieferung welche zuruckhaltende Aussagen des Arkesilaos dogmatisierend wiedergab und damit verfalschte 33 Unklar ist wie Arkesilaos das schwierige Problem loste eine mit dem Prinzip der Urteilsenthaltung kompatible Handlungstheorie zu entwickeln Kritiker argumentierten jede Handlung setzte Zustimmung des Handelnden zu ihr voraus Wer sich des Urteilens prinzipiell enthalte konne keinen Entschluss fassen und ausfuhren und bleibe daher zur Untatigkeit apraxia verdammt Wie Sextus Empiricus berichtet bezeichnete Arkesilaos das Wohlbegrundete to eulogon als Richtschnur fur das Erstrebens bzw Vermeidenswerte Fur ethisch wohlbegrundet habe er eine Handlung dann gehalten wenn sie sich nach ihrer Ausfuhrung vernunftig begrunden lasst Wenn man sich an das Wohlbegrundete halte stelle sich die Gluckseligkeit Eudaimonie ein 34 Hierfur sind in der Forschung unterschiedliche Deutungen vorgeschlagen worden Ein Ansatz hebt hervor dass das Wohlbegrundete sich erst nach der Tat als solches erweist also vom Handelnden kein schon vorher vorhandenes Wissen erwartet wird 35 Dies behebt aber nicht die Schwierigkeit dass der Handelnde dann zunachst einer blossen Meinung folgt statt sich philosophisch korrekt des Urteils zu enthalten und nachtraglich doch Wissen zu erlangen scheint Nach einer anderen Interpretation hat Arkesilaos in der Ethik das Gebot der Urteilsenthaltung gelockert mit der Verwendung des Begriffs das Wohlbegrundete wollte er der Ausweglosigkeit eines volligen Mangels an Entscheidungskriterien entgehen 36 Einem dritten Erklarungsvorschlag zufolge hat er die Lehre vom Wohlbegrundeten nicht als eigene Uberzeugung vertreten sondern sie nur als Hypothese im Rahmen seiner Auseinandersetzung mit den Stoikern diskutiert 37 Eine vierte Deutung lasst sich aus Erorterungen Plutarchs der auf Kritik an der akademischen Skepsis eingeht erschliessen 38 Sie besagt Arkesilaos halte eine Handlung nicht deswegen fur wohlbegrundet weil der Handelnde ihr aufgrund eines Wissens uber das er verfugt zustimmt Die Wohlbegrundetheit sei vielmehr fur ihn dann gegeben wenn der handelnde Mensch einem naturlichen Impuls folgt der ihn zum Zutraglichen oikeion hinlenkt und es ihm als wohlbegrundet erscheinen lasst 39 So gesehen handelt es sich um Wohlbegrundetheit nicht aus der Perspektive eines menschlichen Beurteilers der die Wohlbegrundetheit seines Tuns bzw Unterlassens nachweisen konnte sondern unter dem Gesichtspunkt der Natur die das menschliche Verhalten steuert Eine Schwache dieser Position die den stoischen Kritikern nicht entging besteht darin dass in diesem Fall ohne vernunftige Abwagung gehandelt wird denn das Zutragliche wird instinktiv erkannt 40 Wenn die menschliche Vernunft am Zustandekommen solcher Handlungen nicht beteiligt ist wird sie als lenkende Instanz entthront Dies widerspricht dem herkommlichen antiken auch platonischen Verstandnis vom philosophischen Leben Die ungunstige Quellenlage lasst eine eindeutige Klarung der Frage nicht zu Immerhin ist nach heutigem Forschungsstand davon auszugehen dass die Natur die dem Menschen das ihm Zutragliche als wohlbegrundet erscheinen lasst bei Arkesilaos als normative handlungslenkende Instanz eine zentrale Rolle gespielt hat 41 Dabei ging er wahrscheinlich von einem Verstandnis des Verhaltnisses von Natur und menschlichem Handeln aus das er bei seinen Lehrern Polemon und Krantor kennengelernt hatte 42 Verhaltnis zu anderen Philosophenschulen Bearbeiten nbsp Chrysippos ein prominenter zeitgenossischer Gegner der Philosophie des ArkesilaosArkesilaos bekampfte Ansichten von Stoikern und Epikureern und wurde seinerseits von Anhangern der rivalisierenden Philosophenschulen angegriffen Kolotes von Lampsakos ein Schuler Epikurs polemisierte gegen ihn 43 Der prominente Stoiker Chrysippos verfasste Schriften gegen seine Lehre von denen eine den Titel Gegen das Methodchen des Arkesilaos trug mit Methodchen war vielleicht ein einschlagiges Werk des Kritisierten gemeint 44 Ein anderer Zeitgenosse der Skeptiker Timon kritisierte Arkesilaos in seinen Silloi einem Werk in dem er zahlreiche Philosophen verspottete Spater verfasste Timon jedoch eine Schrift Totenmahl fur Arkesilaos in der er ihm Anerkennung zollte Timon behauptete ebenso wie der Stoiker Ariston von Chios der zeitweilig mit Arkesilaos bei Polemon studiert hatte dass die Lehre Pyrrhons von Elis des Begrunders der pyrrhonischen Skepsis auf Arkesilaos eingewirkt habe Timons anfangliche Kritik an Arkesilaos ist wohl darauf zuruckzufuhren dass er die akademische Skepsis als unoriginelle Nachahmung der pyrrhonischen seiner eigenen Richtung herabsetzen wollte 45 Die auffalligen Ubereinstimmungen der akademischen und der pyrrhonischen Skepsis die spater auch Sextus Empiricus hervorhob lassen die Annahme einer Beeinflussung plausibel erscheinen und Diogenes Laertios berichtet Arkesilaos habe Pyrrhon bewundert Der Einfluss Pyrrhons auf Arkesilaos ist allerdings im Einzelnen schwer nachzuweisen und wird in der Forschung kontrovers diskutiert Ein Unterschied besteht in der Einstellung zur Existenz objektiver Wahrheit Die Pyrrhoneer bezweifelten angesichts der Undurchdringlichkeit der Phanomene sogar dass Begriffe wie wahr und falsch uberhaupt sinnvoll auf Aussagen uber Dinge der Aussenwelt bezogen werden konnen Arkesilaos und die ihm folgenden akademischen Skeptiker hingegen forderten zwar angesichts der menschlichen Unwissenheit Urteilsenthaltung hielten aber doch die Aussagen uber die aussere Wirklichkeit fur notwendigerweise objektiv wahr oder falsch Sie bestritten nur dass die Richtigkeit oder Unrichtigkeit einer solchen Aussage im Einzelfall ermittelbar ist da es an Kriterien zur Bestimmung des Wahrheitsgehalts fehle 46 In seiner Auseinandersetzung mit den Stoikern verwendete Arkesilaos stoische Begriffe die allerdings teilweise alteren Ursprungs waren und ging von stoischen Konzepten wie der Zustimmung zu einer auftauchenden Vorstellung aus Ob er dies ausschliesslich zum Zweck der Argumentation und Widerlegung tat oder den stoischen Pramissen eine gewisse Berechtigung und Brauchbarkeit zubilligte ist in der Forschung umstritten die Forschungsliteratur dazu ist reichhaltig Wegen seiner zeitweiligen Teilnahme am Unterricht Theophrasts ist ein Einfluss peripatetischen Denkens auf seine Philosophie vermutet worden Es fallt auf dass die skeptischen Akademiker zwar mit Scharfe gegen stoische und epikureische Lehrsatze auftreten aber nie gegen den Peripatos polemisieren Bisher ist es aber nicht gelungen den mutmasslichen peripatetischen Einfluss auf Arkesilaos konkret plausibel zu machen 47 Rezeption BearbeitenAntike Bearbeiten Zu den Schulern des Arkesilaos gehorten Apelles von Chios Apollonios von Megalopolis Arideikas von Rhodos der Komiker Baton Demophanes von Megalopolis Demosthenes von Megalopolis Dionysios von Kolophon Dorotheos von Amisos Dorotheos von Thelphusa Ekdemos von Megalopolis Lakydes von Kyrene der sein Nachfolger als Scholarch wurde Panaretos Pythodoros Telekles von Metapont und Zophyros von Kolophon Auch Eratosthenes der spater ein beruhmter Gelehrter wurde nahm an seinem Unterricht teil und ausserte sich sehr anerkennend uber ihn Der Stoiker Chrysippos der spater als Gegner seiner Philosophie hervortrat besuchte ebenfalls seine Lehrveranstaltungen 48 Die von ihm initiierte Jungere Akademie blieb bis zu ihrem Ende im 1 Jahrhundert v Chr seiner skeptischen Einstellung grundsatzlich treu wandelte sie aber erheblich ab vor allem mit der Einfuhrung von Wahrscheinlichkeitsuberlegungen Der Stoiker Ariston von Chios ein Zeitgenosse des Arkesilaos warf ihm einen Vers Homers abwandelnd vor er sei vorn Platon hinten Pyrrhon von Elis und in der Mitte Diodor Damit meinte Ariston die Philosophie seines Gegners beruhe auf einem missgluckten Eklektizismus einer monstrosen Kombination disparater Elemente Nur vorn also angeblich oder dem Anschein nach sei Arkesilaos Platoniker 49 Einen ahnlichen Vorwurf erhob allerdings aus ganz anderer Perspektive der Pyrrhoneer Timon von Phleius Er behauptete Arkesilaos sei als Platoniker ursprunglich Dogmatiker gewesen habe als solcher jedoch argumentativ Schiffbruch erlitten und sich daraufhin gerettet indem er zu Pyrrhon und Diodor geschwommen sei das heisst im Skeptizismus Zuflucht gefunden habe 50 Cicero schatze Arkesilaos hielt ihn fur einen authentischen Erben der Sokratik und sah in seinem Skeptizismus eine legitime Auspragung des Platonismus die Hervorhebung eines bestimmten Aspekts der sokratisch platonischen Tradition 51 Zu einer ganz anderen Einschatzung gelangten dogmatische Platoniker nachdem im 1 Jahrhundert v Chr eine Gegenbewegung zum akademischen Skeptizismus und Ruckkehr zum Prinzip der Urteile und Lehrmeinungen eingesetzt hatte Mittelplatoniker wie Antiochos von Askalon und Numenios sahen in Arkesilaos einen Neuerer der vom Platonismus abgefallen sei und die platonische Tradition zerstort habe Die Kirchenvater Laktanz und Eusebios von Caesarea befassten sich mit Arkesilaos im Rahmen ihrer Auseinandersetzung mit der griechischen Philosophie Eusebios hielt die Bemuhungen des skeptischen Akademikers fur fruchtlos Laktanz warf ihm vor seine Skepsis sei selbstwiderlegend 52 Moderne Bearbeiten Die moderne Forschung bemuht sich um eine ausgewogene Beurteilung der Personlichkeit und philosophiehistorischen Rolle des Begrunders der akademischen Skepsis Walter Burkert meint Arkesilaos habe einen frischen Wind in die Schuldebatten gebracht der der wahren Philosophie zugute kam und vorzeitige Erstarrung ja Vergreisung verhutet hat 53 Anthony Long hebt hervor dass sein Auftreten ein Abgleiten der hellenistischen Philosophie in Unklarheit Dogmatismus und fruchtlose Spekulation verhindert habe 54 Woldemar Gorler stimmt dem zu und bemerkt die Erkenntniskritik des Arkesilaos sei auch seinen stoischen Gegnern zugutegekommen Er gibt aber auch zu bedenken dass sich die akademische Skepsis in blosser Widerlegung gegnerischer Behauptungen erschopft habe und dass sie kaum in der Lage gewesen sei etwas Neues und Konstruktives an die Stelle der von ihr bekampften Lehren zu setzen 55 Gewurdigt wird Arkesilaos Fahigkeit Andersdenkende zu respektieren und aus sachlichen Meinungsverschiedenheiten keine personlichen Konflikte zu machen 56 Dass sich ein so unkonventioneller und unbequemer Denker wie er als Leiter der Akademie behaupten und ihr eine neue Ausrichtung geben konnte lasst die Flexibilitat der von Platon gegrundeten Schule erkennen 57 Quellenausgaben und ubersetzungen BearbeitenHeinrich Dorrie Hrsg Der Platonismus in der Antike Band 1 Die geschichtlichen Wurzeln des Platonismus Frommann Holzboog Stuttgart Bad Cannstatt 1987 ISBN 3 7728 1153 1 S 136 169 387 433 Quellentexte mit Ubersetzung und Kommentar Konrad Gaiser Hrsg Philodems Academica Frommann Holzboog Stuttgart Bad Cannstatt 1988 ISBN 3 7728 0971 5 S 129 133 261 266 536 545 Hugh Lloyd Jones Peter Parsons Hrsg Supplementum Hellenisticum De Gruyter Berlin 1983 ISBN 3 11 008171 7 S 42 43 Nr 121 und 122 Gedichte des Arkesilaos 80 Nr 204 379 380 Nr 805 808 387 Nr 829 Erganzungsband Hugh Lloyd Jones Hrsg Supplementum supplementi Hellenistici De Gruyter Berlin 2005 ISBN 3 11 018537 7 S 12 f Nr 121 und 122 Anthony A Long David N Sedley Hrsg Die hellenistischen Philosophen Texte und Kommentare Metzler Stuttgart 2000 ISBN 3 476 01574 2 S 523 549 Ubersetzung von Quellentexten mit Kommentar Hans Joachim Mette Zwei Akademiker heute Krantor von Soloi und Arkesilaos von Pitane In Lustrum 26 1984 S 7 94 Zusammenstellung der Quellentexte Simone Vezzoli Arcesilao di Pitane L origine del platonismo neoaccademico Philosophie hellenistique et romaine 1 Brepols Turnhout 2016 ISBN 978 2 503 55029 9 S 149 273 Zusammenstellung der Quellentexte mit italienischer Ubersetzung Literatur BearbeitenTiziano Dorandi Arcesilas de Pitane In Richard Goulet Hrsg Dictionnaire des philosophes antiques Bd 1 CNRS Paris 1989 ISBN 2 222 04042 6 S 326 330 Woldemar Gorler Arkesilaos In Hellmut Flashar Hrsg Grundriss der Geschichte der Philosophie Die Philosophie der Antike Bd 4 Die hellenistische Philosophie 2 Halbband Schwabe Basel 1994 ISBN 3 7965 0930 4 S 786 828 Anna Maria Ioppolo Opinione e scienza Il dibattito tra Stoici e Accademici nel III e nel II secolo a C Bibliopolis Napoli 1986 ISBN 88 7088 137 7 Malcolm Schofield Academic epistemology In Keimpe Algra u a Hrsg The Cambridge History of Hellenistic Philosophy Cambridge University Press Cambridge 2005 ISBN 978 0 521 61670 6 S 323 351 Simone Vezzoli Arcesilao di Pitane L origine del platonismo neoaccademico Philosophie hellenistique et romaine 1 Brepols Turnhout 2016 ISBN 978 2 503 55029 9Weblinks BearbeitenCharles Brittain Eintrag in Edward N Zalta Hrsg Stanford Encyclopedia of Philosophy Vorlage SEP Wartung Parameter 1 und Parameter 3 und nicht Parameter 2 Diogenes Laertios Arkesilaos englische Ubersetzung von Robert Drew Hicks Diogenes Laertios Arkesilaos Originaltext bei Wikisource Anmerkungen Bearbeiten Eine knappe Ubersicht uber die Quellenlage gibt Woldemar Gorler Alterer Pyrrhonismus Jungere Akademie Antiochos aus Askalon In Hellmut Flashar Hrsg Grundriss der Geschichte der Philosophie Die Philosophie der Antike Bd 4 2 Halbband Basel 1994 S 775 989 hier 775 f 786 f Vgl Tiziano Dorandi Arcesilas de Pitane In Richard Goulet Hrsg Dictionnaire des philosophes antiques Bd 1 Paris 1989 S 326 330 hier 327 f Hans Joachim Mette Zwei Akademiker heute Krantor von Soloi und Arkesilaos von Pitane In Lustrum 26 1984 S 7 94 hier 78 Anthony A Long Diogenes Laertius Life of Arcesilaus In Elenchos 7 1986 S 429 449 hier 440 Woldemar Gorler Arkesilaos In Hellmut Flashar Hrsg Grundriss der Geschichte der Philosophie Die Philosophie der Antike Bd 4 2 Halbband Basel 1994 S 786 828 hier 788 Fur die Einzelheiten des Amtswechsels siehe Woldemar Gorler Arkesilaos In Hellmut Flashar Hrsg Grundriss der Geschichte der Philosophie Die Philosophie der Antike Bd 4 2 Halbband Basel 1994 S 786 828 hier 791 f Simone Vezzoli Arcesilao di Pitane Turnhout 2016 S 20 Vgl die unterschiedlichen Meinungen von Charles E Snyder The Socratic Benevolence of Arcesilaus Dialectic In Ancient Philosophy 34 2014 S 341 363 und Anna Maria Ioppolo Elenchos socratico e genesi della strategia argomentativa dell Accademia scettica In Michael Erler Jan Erik Hessler Hrsg Argument und literarische Form in antiker Philosophie Berlin 2013 S 355 369 hier 364 367 Zu Batons Verhaltnis zu Arkesilaos siehe Italo Gallo Teatro ellenistico minore Rom 1981 S 19 26 Hans Joachim Mette Zwei Akademiker heute Krantor von Soloi und Arkesilaos von Pitane In Lustrum 26 1984 S 7 94 hier 81 83 Woldemar Gorler Arkesilaos In Hellmut Flashar Hrsg Grundriss der Geschichte der Philosophie Die Philosophie der Antike Bd 4 2 Halbband Basel 1994 S 786 828 hier 794 f Woldemar Gorler Arkesilaos In Hellmut Flashar Hrsg Grundriss der Geschichte der Philosophie Die Philosophie der Antike Bd 4 2 Halbband Basel 1994 S 786 828 hier 795 f Hans Joachim Mette Zwei Akademiker heute Krantor von Soloi und Arkesilaos von Pitane In Lustrum 26 1984 S 7 94 hier 86 f Tiziano Dorandi Ricerche sulla cronologia dei filosofi ellenistici Stuttgart 1991 S 7 10 hat vermutet dass Lakydes moglicherweise bereits 244 243 Scholarch wurde Woldemar Gorler Arkesilaos In Hellmut Flashar Hrsg Grundriss der Geschichte der Philosophie Die Philosophie der Antike Bd 4 2 Halbband Basel 1994 S 786 828 hier 795 f 830 f stimmt dem zu und schlagt als Erklarung vor dass Arkesilaos die Amtsgeschafte schon drei Jahre vor seinem Tod zumindest teilweise Lakydes uberliess Dorandi hat seine Hypothese aber spater aufgegeben siehe Dorandi Chronology in Keimpe Algra u a Hrsg The Cambridge History of Hellenistic Philosophy Cambridge 2005 S 31 54 hier 32 Diogenes Laertios 4 32 und 4 38 zur Deutung der einschlagigen Uberlieferung siehe Woldemar Gorler Arkesilaos In Hellmut Flashar Hrsg Grundriss der Geschichte der Philosophie Die Philosophie der Antike Bd 4 2 Halbband Basel 1994 S 786 828 hier 786 f Anthony A Long Diogenes Laertius Life of Arcesilaus In Elenchos 7 1986 S 429 449 hier 431 f Siehe dazu Marcello Gigante Poesia e critica letteraria in Arcesilao In Luigi de Rosa Hrsg Ricerche storiche ed economiche in memoria di Corrado Barbagallo Bd 1 Napoli 1970 S 429 441 hier 439 441 Nicht auszuschliessen ist allerdings dass nicht der Dichter sondern Platons Dialog Ion gemeint ist Siehe dazu Peter von der Muhll Die Gedichte des Philosophen Arkesilaos In Studi in onore di Ugo Enrico Paoli Firenze 1956 S 717 724 Marcello Gigante Poesia e critica letteraria in Arcesilao In Luigi de Rosa Hrsg Ricerche storiche ed economiche in memoria di Corrado Barbagallo Bd 1 Napoli 1970 S 429 441 hier 431 439 So lautet eine Hypothese von Aldo Magris Der Zweite Alkibiades ein Wendepunkt in der Geschichte der Akademie In Grazer Beitrage 18 1992 S 47 64 Zu Arkesilaos Sokrates und Platon Rezeption siehe Julia Annas Platon le sceptique In Revue de Metaphysique et de Morale 95 1990 S 267 291 Carlos Levy Platon Arcesilas Carneade Reponse a J Annas In Revue de Metaphysique et de Morale 95 1990 S 293 306 John Glucker Antiochus and the Late Academy Gottingen 1978 S 35 47 Simone Vezzoli Arcesilao di Pitane Turnhout 2016 S 82 88 Anna Maria Ioppolo Elenchos socratico e genesi della strategia argomentativa dell Accademia scettica In Michael Erler Jan Erik Hessler Hrsg Argument und literarische Form in antiker Philosophie Berlin 2013 S 355 369 hier 358 364 Woldemar Gorler Arkesilaos In Hellmut Flashar Hrsg Grundriss der Geschichte der Philosophie Die Philosophie der Antike Bd 4 2 Halbband Basel 1994 S 786 828 hier 796 801 Woldemar Gorler Arkesilaos In Hellmut Flashar Hrsg Grundriss der Geschichte der Philosophie Die Philosophie der Antike Bd 4 2 Halbband Basel 1994 S 786 828 hier 805 f Vgl die Uberlegungen von Simone Vezzoli Arcesilao di Pitane Turnhout 2016 S 133 135 Zu seiner Vorgehensweise siehe Hans Joachim Kramer Platonismus und hellenistische Philosophie Berlin 1971 S 37 47 Woldemar Gorler Arkesilaos In Hellmut Flashar Hrsg Grundriss der Geschichte der Philosophie Die Philosophie der Antike Bd 4 2 Halbband Basel 1994 S 786 828 hier 796 801 Zu diesem Fachbegriff und der Problematik seiner Ubersetzung siehe Peter Steinmetz Die Stoa In Hellmut Flashar Hrsg Grundriss der Geschichte der Philosophie Die Philosophie der Antike Bd 4 2 Halbband Basel 1994 S 491 716 hier 529 532 und Woldemar Gorler Arkesilaos In Hellmut Flashar Hrsg Grundriss der Geschichte der Philosophie Die Philosophie der Antike Bd 4 2 Halbband Basel 1994 S 786 828 hier 798 800 Woldemar Gorler Arkesilaos In Hellmut Flashar Hrsg Grundriss der Geschichte der Philosophie Die Philosophie der Antike Bd 4 2 Halbband Basel 1994 S 786 828 hier 798 800 Hans Joachim Mette Zwei Akademiker heute Krantor von Soloi und Arkesilaos von Pitane In Lustrum 26 1984 S 7 94 hier 89 f Sextus Empiricus Adversus mathematicos 7 154 Zu den unterschiedlichen Auffassungen von Stoikern und Akademikern uber die Ununterscheidbarkeit richtiger und falscher Eindrucke siehe Michael Frede Stoic epistemology In Keimpe Algra u a Hrsg The Cambridge History of Hellenistic Philosophy Cambridge 2005 S 295 322 hier 309 313 Woldemar Gorler Arkesilaos In Hellmut Flashar Hrsg Grundriss der Geschichte der Philosophie Die Philosophie der Antike Bd 4 2 Halbband Basel 1994 S 786 828 hier 800 f zum Haufenschluss siehe auch Walter Burkert Cicero als Platoniker und Skeptiker In Gymnasium 72 1965 S 175 200 hier 191 Cicero Academica 1 45 Siehe dazu Woldemar Gorler Arkesilaos In Hellmut Flashar Hrsg Grundriss der Geschichte der Philosophie Die Philosophie der Antike Bd 4 2 Halbband Basel 1994 S 786 828 hier 802 Vgl Hans Joachim Kramer Platonismus und hellenistische Philosophie Berlin 1971 S 54 104 106 und Anm 419 Woldemar Gorler Arkesilaos In Hellmut Flashar Hrsg Grundriss der Geschichte der Philosophie Die Philosophie der Antike Bd 4 2 Halbband Basel 1994 S 786 828 hier 802 Malcolm Schofield Academic epistemology In Keimpe Algra u a Hrsg The Cambridge History of Hellenistic Philosophy Cambridge 2005 S 323 351 hier 325 327 Simone Vezzoli Arcesilao di Pitane Turnhout 2016 S 47 49 Hans Joachim Kramer Platonismus und hellenistische Philosophie Berlin 1971 S 56 und Anm 213 Woldemar Gorler Arkesilaos In Hellmut Flashar Hrsg Grundriss der Geschichte der Philosophie Die Philosophie der Antike Bd 4 2 Halbband Basel 1994 S 786 828 hier 802 Siehe dazu John Glucker Antiochus and the Late Academy Gottingen 1978 S 296 306 Hans Joachim Kramer Platonismus und hellenistische Philosophie Berlin 1971 S 54 f Carlos Levy Scepticisme et dogmatisme dans l Academie l esoterisme d Arcesilas In Revue des Etudes Latines 56 1979 S 335 348 John Dillon The Heirs of Plato Oxford 2003 S 237 sieht die Motivation dieser Legendenbildung in einem Bedurfnis fur die akademische Tradition eine durchgangige Kontinuitat behaupten zu konnen Woldemar Gorler Arkesilaos In Hellmut Flashar Hrsg Grundriss der Geschichte der Philosophie Die Philosophie der Antike Bd 4 2 Halbband Basel 1994 S 786 828 hier 801 806 Simone Vezzoli Arcesilao di Pitane Turnhout 2016 S 47 49 56 58 Anna Maria Ioppolo La testimonianza di Sesto Empirico sull Accademia scettica Napoli 2009 S 29 35 42 f So argumentiert John M Cooper Arcesilaus Socratic and Sceptic In Lindsay Judson Vassilis Karasmanis Hrsg Remembering Socrates Oxford 2006 S 169 187 hier 183 186 Woldemar Gorler Arkesilaos In Hellmut Flashar Hrsg Grundriss der Geschichte der Philosophie Die Philosophie der Antike Bd 4 2 Halbband Basel 1994 S 786 828 hier 811 823 f vgl Hans Joachim Kramer Platonismus und hellenistische Philosophie Berlin 1971 S 52 f Zur Frage von Sextus Arkesilaos Interpretation und zu seinen Quellen siehe Anna Maria Ioppolo La testimonianza di Sesto Empirico sull Accademia scettica Napoli 2009 S 45 52 Siehe dazu Simone Vezzoli Arcesilao di Pitane Turnhout 2016 S 61 69 74 f 135 Anna Maria Ioppolo Opinione e scienza Il dibattito tra Stoici e Accademici nel III e nel II secolo a C Napoli 1986 S 160 f In diesem Sinne meinen manche Forscher das Wohlbegrundete als Element einer eigenen praxisbezogenen Lehrmeinung des Arkesilaos deuten zu konnen womit sein Skeptizismus weniger radikal erscheint siehe Anna Maria Ioppolo Il concetto di eulogon nella filosofia di Arcesilao In Gabriele Giannantoni Hrsg Lo scetticismo antico Bd 1 Napoli 1981 S 143 161 Margherita Lancia Arcesilao e Bione di Boristene In Gabriele Giannantoni Hrsg Lo scetticismo antico Bd 1 Napoli 1981 S 163 177 hier S 177 und Anm 33 Dieser Meinung ist beispielsweise Gisela Striker Sceptical Strategies In Malcolm Schofield u a Hrsg Doubt and Dogmatism Studies in Hellenistic Epistemology Oxford 1980 S 54 83 hier 64 66 Zu Plutarchs Ausfuhrungen siehe Anna Maria Ioppolo Su alcune recenti interpretazioni dello scetticismo dell Accademia In Elenchos 21 2000 S 333 360 In diesem Sinne aussert sich u a Franco Trabattoni Arcesilao platonico In Mauro Bonazzi Vincenza Celluprica Hrsg L eredita platonica Studi sul platonismo da Arcesilao a Proclo Napoli 2005 S 13 50 Woldemar Gorler Arkesilaos In Hellmut Flashar Hrsg Grundriss der Geschichte der Philosophie Die Philosophie der Antike Bd 4 2 Halbband Basel 1994 S 786 828 hier 810 Anna Maria Ioppolo Opinione e scienza Il dibattito tra Stoici e Accademici nel III e nel II secolo a C Napoli 1986 S 137 146 Woldemar Gorler Arkesilaos In Hellmut Flashar Hrsg Grundriss der Geschichte der Philosophie Die Philosophie der Antike Bd 4 2 Halbband Basel 1994 S 786 828 hier 810 f Anna Maria Ioppolo Opinione e scienza Il dibattito tra Stoici e Accademici nel III e nel II secolo a C Napoli 1986 S 146 152 Fur Einzelheiten siehe Paul A Vander Waerdt Colotes and the Epicurean Refutation of Skepticism In Greek Roman and Byzantine Studies 30 1989 S 225 267 Woldemar Gorler Arkesilaos In Hellmut Flashar Hrsg Grundriss der Geschichte der Philosophie Die Philosophie der Antike Bd 4 2 Halbband Basel 1994 S 786 828 hier 786 Hans Joachim Mette Zwei Akademiker heute Krantor von Soloi und Arkesilaos von Pitane In Lustrum 26 1984 S 7 94 hier 85 Jacques Brunschwig Introduction the beginnings of Hellenistic epistemology In Keimpe Algra u a Hrsg The Cambridge History of Hellenistic Philosophy Cambridge 2005 S 229 259 hier 250 Woldemar Gorler Arkesilaos In Hellmut Flashar Hrsg Grundriss der Geschichte der Philosophie Die Philosophie der Antike Bd 4 2 Halbband Basel 1994 S 786 828 hier 790 812 815 Hans Joachim Kramer Platonismus und hellenistische Philosophie Berlin 1971 S 6 8 11 13 Woldemar Gorler Arkesilaos In Hellmut Flashar Hrsg Grundriss der Geschichte der Philosophie Die Philosophie der Antike Bd 4 2 Halbband Basel 1994 S 786 828 hier 819 f Diogenes Laertios 7 183 f Diogenes Laertios 4 33 Vgl Anna Maria Ioppolo Elenchos socratico e genesi della strategia argomentativa dell Accademia scettica In Michael Erler Jan Erik Hessler Hrsg Argument und literarische Form in antiker Philosophie Berlin 2013 S 355 369 hier 356 Woldemar Gorler Arkesilaos In Hellmut Flashar Hrsg Grundriss der Geschichte der Philosophie Die Philosophie der Antike Bd 4 2 Halbband Basel 1994 S 786 828 hier 811 f Woldemar Gorler Arkesilaos In Hellmut Flashar Hrsg Grundriss der Geschichte der Philosophie Die Philosophie der Antike Bd 4 2 Halbband Basel 1994 S 786 828 hier 812 Michael Lurie Der schiffbruchige Odysseus oder Wie Arkesilaos zum Skeptiker wurde In Philologus 158 2014 S 183 186 Siehe zu Ciceros Einschatzung Orazio Cappello The School of Doubt Leiden 2019 S 129 133 136 138 171 f Siehe die Belege bei Simone Vezzoli Arcesilao di Pitane Turnhout 2016 S 229 243 Walter Burkert Cicero als Platoniker und Skeptiker In Gymnasium 72 1965 S 175 200 hier 189 Anthony A Long Diogenes Laertius Life of Arcesilaus In Elenchos 7 1986 S 429 449 hier 431 Woldemar Gorler Arkesilaos In Hellmut Flashar Hrsg Grundriss der Geschichte der Philosophie Die Philosophie der Antike Bd 4 2 Halbband Basel 1994 S 786 828 hier 805 f 824 Christian Habicht Hellenistic Athens and her Philosophers Princeton 1988 S 6 bezeichnet ihn als model gentleman Woldemar Gorler Arkesilaos In Hellmut Flashar Hrsg Grundriss der Geschichte der Philosophie Die Philosophie der Antike Bd 4 2 Halbband Basel 1994 S 786 828 hier 794 stimmt dem zu Hans Joachim Kramer Platonismus und hellenistische Philosophie Berlin 1971 S 35 f 53 Woldemar Gorler Arkesilaos In Hellmut Flashar Hrsg Grundriss der Geschichte der Philosophie Die Philosophie der Antike Bd 4 2 Halbband Basel 1994 S 786 828 hier 824 nbsp Dieser Artikel wurde am 15 Marz 2010 in dieser Version in die Liste der exzellenten Artikel aufgenommen Normdaten Person GND 119557592 lobid OGND AKS LCCN nb2018024087 VIAF 268387245 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME ArkesilaosALTERNATIVNAMEN Arkesilaos von Pitane ArkesilasKURZBESCHREIBUNG antiker griechischer PhilosophGEBURTSDATUM um 315 v Chr GEBURTSORT unsicher Pitane AiolisSTERBEDATUM 241 v Chr oder 240 v Chr STERBEORT Athen Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Arkesilaos amp oldid 221714597