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Ion von Chios 490 v Chr auf Chios 423 22 v Chr oder 422 421 v Chr war ein antiker griechischer Dichter insbesondere Dramatiker Er wird aufgrund der vor allem biographischen Informationen in seiner vielseitigen literarischen Produktion auch zu den Geschichtsschreibern gerechnet Inhaltsverzeichnis 1 Leben 2 Werk 3 Textausgabe 4 Literatur 5 WeblinksLeben BearbeitenSeinen Namen trug er nach Ion der nach der griechischen Mythologie der Stammvater der Ionier war Als etwa Funfzehnjahriger wurde er von seinem Vater nach Athen zur Ausbildung geschickt und fand dort Aufnahme im Hause Kimons zu dem er zeitlebens ein freundschaftliches Verhaltnis beibehielt Er scheint auch nach der Ausbildungszeit immer wieder zu mehrjahrigen Aufenthalten nach Athen zuruckgekehrt zu sein und kam dabei mit zahlreichen fuhrenden Personlichkeiten aus Politik Kimon Themistokles Perikles Philosophie Sokrates und Kunst z B Sophokles und Aischylos in personlichen Kontakt Mit Euripides dem spatesten der beruhmten klassischen griechischen Tragodiendichter mass er sich 429 v Chr bei den Festspielen zu Ehren des Gottes Dionysos in einem dichterischen Wettstreit Agon der zwischen 455 und 408 v Chr regelmassig durchgefuhrt wurde Zur Auffuhrung kamen sogenannte Tetralogien die aus je drei Tragodien und einem eher grotesken Satyrspiel bestanden Hatte Ion 429 mit dem dritten Platz noch das Nachsehen hinter Euripides der mit dem uberlieferten Hippolytos den ersten Platz belegte und hinter einem unbekannten Zweiten konnte er im folgenden Jahr den Wettstreit gewinnen Aus Dankbarkeit und Freude uber diesen Erfolg soll er jedem Einwohner Athens zu dieser Zeit rund 20 000 ein Glas Wein seiner Heimat Chios spendiert haben Werk BearbeitenVon den Werken Ions sind wie von den meisten antiken Autoren lediglich Fragmente uberliefert Von anderen Schriftstellern bzw Geschichtsschreibern werden ihm zwolf nach anderen Quellen 30 oder auch 40 Tragodien zugeschrieben daneben auch Dithyramben und lyrische Lieder Komodien Epigramme Paiane und Hymnen Skolien Enkomien und Elegien An Prosaschriften werden genannt Der Gesandtschaftsbericht Presbeutikos oder Synekdemetikos Offenbar hatte der Tragiker an einer Gesandtschaft teilgenommen und einen Bericht uber seine Beobachtungen angefertigt in dem er auch die Verhandlungspartner charakterisierte Die Besiedelung von Chios Eine Lokalgeschichte seiner Heimat Chios die in mythischer Vorzeit beginnt Poseidon zeugte danach mit einer Nymphe auf der Insel einen Sohn und nannte diesen als aufgrund der Wehen der Nymphe Schnee chion vom Himmel auf die Erde fiel Chios Nach weiteren mythologischen Genealogien folgen dann aber Angaben uber eine Invasion der Karer auf der Insel danach auch uber die allem Anschein nach historischen Personen Amphiklos bzw den chiischen Herrscher Hektor und Hinweise auf einen historischen Vorgang die Teilnahme des Letzteren an den Panionia wo er sogar als Preis fur besondere Tapferkeit einen Dreifuss erhalten haben soll Kosmologikos oder Triagmos Philosophische Schrift unbekannten Inhalts Hypomnemata Epidemiai ubersetzt von Kurt von Fritz mit Anwesenheit an verschiedenen Orten Biographische Charakterisierungen von mit Ion personlich bekannten Personlichkeiten unter anderem Kimon Themistokles Perikles Sokrates und Sophokles sowie bekannter Orte Die von diesem Werk erhaltenen Zitate stammen vor allem von Plutarch doch wird in der modernen Forschung vermutet dass es auch von anderen Autoren herangezogen wurde Ursprunglich ein Memoirenwerk haben die Fragmente auch Bedeutung fur die diesbezugliche Zeitgeschichte In der Apologie des Sokrates gibt Platon einige Gedanken und Sinnspruche von Ion wieder Textausgabe BearbeitenIon von Chios Die Reste seiner Werke Hrsg von Albrecht von Blumenthal Kohlhammer Stuttgart 1939 Felix Jacoby Hrsg Die Fragmente der griechischen Historiker Teil 3 B Brill Leiden 1950 Nr 392 Antonio Farina Hrsg Senofane de Colofone Ione di Chio Introduzione testo critico testimonianze traduzione commento Griechisch Italienisch Libreria scientifica editrice Neapel 1961 Ionis Chii testimonia et fragmenta Hrsg von Aloisius Leurini Hakkert Amsterdam 1992 ISBN 978 90 256 1015 9 Ione di Chio Frammenti elegiaci e melici Griechisch Italienisch hrsg von Francesco Valerio Patron Bologna 2013 ISBN 978 88 555 3228 0 Ione di Chio Testimonianze e frammenti Griechisch Italienisch hrsg von Eduardo Federico Edizioni Tored Tivoli 2015 ISBN 978 88 88617 86 2 Literatur BearbeitenUbersichtsdarstellungen Luc Brisson Ion de Chios In Richard Goulet Hrsg Dictionnaire des philosophes antiques Band 3 CNRS Editions Paris 2000 ISBN 2 271 05748 5 S 864 866 Albin Lesky Geschichte der griechischen Literatur 3 Auflage Francke Bern und Munchen 1971 S 462 464 Bernhard Zimmermann Die attische Tragodie In Bernhard Zimmermann Hrsg Handbuch der griechischen Literatur der Antike Band 1 Die Literatur der archaischen und klassischen Zeit C H Beck Munchen 2011 ISBN 978 3 406 57673 7 S 484 610 hier 606 f Einfuhrungen und Untersuchungen Victoria Jennings Andrea Katsaros Hrsg The World of Ion of Chios Brill Boston und Leiden 2007 ISBN 978 90 04 16045 3 Otto Lendle Einfuhrung in die griechische Geschichtsschreibung Von Hekataios bis Zosimos Wissenschaftliche Buchgesellschaft Darmstadt 1992 ISBN 3 534 10122 7 S 28 32 Weblinks BearbeitenLiteratur von und uber Ion von Chios im Katalog der Deutschen NationalbibliothekNormdaten Person GND 118775561 lobid OGND AKS LCCN n95013863 VIAF 10642009 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME Ion von ChiosKURZBESCHREIBUNG griechischer DichterGEBURTSDATUM 490 v Chr GEBURTSORT Insel ChiosSTERBEDATUM um 422 v Chr Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Ion von Chios amp oldid 220799763