www.wikidata.de-de.nina.az
Ein Agon altgriechisch ἀgwn agṓn deutsch Kampf Wettkampf Wettstreit war in der griechischen Antike ein sportlicher oder musischer Wettstreit Agonistik ist die zum Zweck des Wettkampfs getriebene Gymnastik Fur Friedrich Nietzsche und Jacob Burckhardt stellte es das Grundprinzip der griechischen Kultur dar Der Einzelne kann seine Fahigkeiten im geordneten Wettkampf erweitern und verbessern wobei er gleichzeitig der Gemeinde nutzlich ist Die Griechen unterschieden drei Arten von Agonen gymnische Agone welche sich auf Leibesubungen bezogen hippische Agone die sich auf Fahren und Reiten bezogen sowie musische Agone die Musik Dichtkunst und Tanz zum Gegenstand hatten Die beruhmtesten Agone waren die Olympischen Pythischen Nemeischen und Isthmischen Spiele die man zusammen als Panhellenische Spiele bezeichnet Daneben gab es noch weitere zum Teil nur uber einen kurzeren Zeitraum bestehende Wettkampfe wie die Ptolemaia oder die Antinoeia Die griechischen Agonen fanden seit Augustus haufige Nachahmungen in Rom und anderen Stadten des Romischen Reichs Nero stiftete nach dem Muster der Olympischen Spiele die alle funf Jahre wiederkehrenden Neronia Bis in die letzte Zeit des Altertums hielt sich der kapitolinische Agon der 86 n Chr von Domitian gestiftet und in dem nach ihm benannten Stadion ausgetragen wurde der Name der Kirche Sant Agnese in Agone erinnert noch heute daran Die hiermit verbundene Sitte der Dichterkronung fand das ganze Mittelalter hindurch Nachahmung Als Personifikation des Wettkampfs wurde Agon als Athlet mit Sprunggewichten dargestellt Der gymnische Agon fand erst im 6 Jahrhundert ein Ende Sportveranstaltungen waren ein elementarer Bestandteil des offentlichen Lebens Altgriechenlands und roms Der Wettkampf sport war einer beruflichen Tatigkeit gleichgestellt Nur ein hoher Aufwand an Zeit und Personal sowie die regelmassige Arbeit nach ausgeklugelten Trainings und Ernahrungsplanen schienen Aussicht auf den Sieg zu bereiten Die Berufssportler waren oft auf Wettkampfreisen und genossenschaftlich organisiert Von besonders hohem Stellenwert beim sportlichen Wettkampf war die Chancengleichheit die durch kontrolliertes Training vor den Wettkampfen Einteilung in Altersklassen Auslosung von Gegnern oder Startpositionen genaues Regelwerk und gut geschulte Kampfrichter erreicht wurde Die Wettkampfsportler strebten nicht nur nach Siegen sondern vor allem nach Titeln die man bei bedeutenden Veranstaltungen erlangen konnte begleitet von materiellen oder finanziellen Gewinnen und Privilegien Von grossem Interesse war es fur die antiken Wettkampfsportler sich als Rekordhalter darzustellen z B mit dem Hinweis auf die Erst und oder Einmaligkeit der Leistungen aber auch in konstruierten Vergleichen mit anderen Spitzensportlern Literatur BearbeitenMichael Kruger Einfuhrung in die Geschichte der Leibeserziehung und des Sports Band 1 Von den Anfangen bis ins 18 Jahrhundert Reihe Sport und Sportunterricht Band 8 Hofmann Schorndorf 2004 ISBN 3 7780 7781 3 Andreas Gutsfeld Stephan Lehmann Hrsg Der gymnische Agon in der Spatantike Gutenberg 2013 ISBN 978 3 940598 18 9 Dietrich Ramba Bestimmung der pragenden Wesenszuge im Sport der griechisch romischen Antike Dissertation Universitat Gottingen 2014 Digitalisat Emil Reisch Paul Jonas Meier Agones 2 In Paulys Realencyclopadie der classischen Altertumswissenschaft RE Band I 1 Stuttgart 1893 Sp 836 867 Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Agon Wettstreit amp oldid 237205160