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De divinatione ist ein um 44 v Chr verfasster Dialog des Marcus Tullius Cicero Er behandelt darin die Frage ob es eine echte in der Wirklichkeit begrundete Wahrsagung oder Prophetie divinatio gibt oder nicht 1 Cicero definiert mit Chrysipp divinatio als die Fahigkeit welche die Zeichen erkenne sehe und erklare die von den Gottern den Menschen dargeboten wurden 2 Inhaltsverzeichnis 1 Entstehung und Aufbau 2 Quellen 3 Inhalt 3 1 Inhalt des Buchs 1 3 2 Inhalt des Buchs 2 4 Uberlieferung und Weiterwirken 5 Textausgabe Ubersetzung und Kommentar 6 Literatur 7 Weblinks 8 EinzelnachweiseEntstehung und Aufbau BearbeitenCicero verfasst vom Herbst 45 v Chr bis Mai 44 v Chr die drei thematisch zusammengehorigen Werke De natura deorum De divinatione und De fato uber Religion und Theologie 3 Das Buch ist als Gesprach zwischen Cicero und seinem Bruder Quintus auf dem Landgut bei Tusculum gestaltet Im Buch 1 verficht Quintus die Bedeutung der divinatio mit einer Vielzahl von Beispielen Im Buch 2 widerlegt Cicero diese Beispiele und bringt grundsatzliche Einwendungen gegen die divinatio Quellen BearbeitenFur die Behandlung des Themas im etruskischen griechischen und romischen Umfeld mussen Cicero verschiedene Quellen zur Verfugung gestanden haben die sich aber nicht sicher angeben lassen Bezuglich der etruskischen Beispiele nimmt man an dass er von seinem Freund und Briefpartner Nigidius Figulus profitierte Cicero nennt zahlreiche Namen griechischer Historiker und Philosophen insbesondere zitiert er Karneades Die romischen Vorzeichen hat er moglicherweise bei Poseidonios gefunden 4 Inhalt BearbeitenInhalt des Buchs 1 Bearbeiten Quintus Tullius Cicero behandelt in seiner Rede sehr verschiedene Praktiken der divinatio anhand von Beispielen Die wichtigsten sind die romischen Auspizien u a 29 die romischen Auguren u a 105 Eingeweideschau etruskischen Ursprungs u a 119 romische u a 58 59 und griechische u a 54 Traume griechische Orakel u a 37 griechische Wahrsagung in Raserei u a 34 Inhalt des Buchs 2 Bearbeiten Cicero beginnt Buch 2 mit einer Aufzahlung der Bucher die er seit seinem erzwungenen Ruckzug aus dem politischen Leben verfasst hat Dadurch hat er Trost gefunden und eine Moglichkeit den Mitburgern zu nutzen Dann widerlegt er die Beispiele seines Bruders wobei er ihnen Zufall und Erfindung unterstellt Er wird dabei teilweise sarkastisch spricht etwa davon dass jene Kraft infolge des Alters gleichsam verdunstet ist 5 oder zitiert Hannibal bzgl der Eingeweideschau Tatsachlich du traust lieber einem Stuckchen Kalbfleisch als einem alten General 6 In diesem Zusammenhang uberliefert er als altbekanntes Diktum Catos den Satz uber das sprichwortliche Lacheln der Eingeweihten Immer noch bekannt ist jenes alte Bonmot Catos er wundere sich daruber dass ein Opferdeuter beim Anblick eines anderen Opferdeuters nicht lachen musse 7 Obwohl dabei nicht von Auguren sondern von haruspices die Rede ging als Augurenlacheln in den Sprachschatz ein 8 Lediglich die Auspizien 70 82 lasst Ciero gelten da sie Bestandteil des romischen Staatswesens sind Aber auch sie bezeichnet er als sinnentleert In den letzten Abschnitten unterscheidet Cicero streng zwischen Religion und Aberglaube dem er die divinatio weitgehend zuordnet Wahrend die Religion gefordert durch die Einrichtungen der Ahnen und die Schonheit und Ordnung des All zu bejahen sei musse der Aberglaube abgelehnt werden Uberlieferung und Weiterwirken BearbeitenCicero wird von einigen antiken Autoren darunter Valerius Maximus und Plinius der Altere benutzt 9 Abschriften des Werkes haben sich bis in die Gegenwart erhalten 10 Vossianus Lat Fol 84 und 86 Leiden 9 Jh Vindobonensis Lat 189 Wien 9 Jh Leidensis Lat 118 Leiden 11 Jh und Florentinus Marcianus Lat 257 Florenz 9 Jh Textausgabe Ubersetzung und Kommentar BearbeitenWilhelm Ax Hg M Tvlli Ciceronis scripta qvae manservnt omnia Fasc 46 De divinatione De fato Timaevs Stuttgart 1977 Nachdruck der 1 Auflage Leipzig 1938 Marcus Tullius Cicero Uber die Wahrsagung herausgegeben ubersetzt und erlautert von Christoph Schaublin Munchen und Zurich 1991 David Wardle Cicero on divination De divinatione book 1 Oxford 2006 Literatur BearbeitenKlaus Bringmann Untersuchungen zum spaten Cicero Gottingen Vandenhoeck amp Ruprecht 1971 ISBN 978 3 525 25120 1 David Engels Das romische Vorzeichenwesen 753 27 v Chr Quellen Terminologie Kommentar historische Entwicklung Stuttgart Steiner 2007 Potsdamer Altertumswissenschaftliche Beitrage 22 ISBN 978 3 51509027 8 Andree Hahmann Cicero Defining the Stoic Science of Divination In Apeiron 52 3 2018 S 1 21 Christoph Schaublin Uber die Wahrsagung von Marcus Tullius Cicero Einfuhrung Munchen und Zurich Artemis amp Winkler 1991 ISBN 978 3 76081663 0Weblinks BearbeitenDe Divinatione Lateinischer Text auf thelatinlibrary com On Divination Englische Ubersetzung auf penelope uchicago eduEinzelnachweise Bearbeiten Schaublin Einfuhrung Schaublin Divination Buch 2 130 Klaus Bringmann Physik und Theologie im philosophischen Werk Ciceros David Engels 2 3 16 4 Quellen Christoph Schaublin Buch 2 38 Christoph Schaublin Buch 2 52 de divinatione 2 51 Vetus autem illud Catonis admodum scitum est qui mirari se aiebat quod non rideret haruspex haruspicem cum vidisset Georg Buchmann Geflugelte Worte Der klassische Zitatenschatz 39 Auflage bearbeitet von Winfried Hofmann Ullstein Berlin 1993 S 367 f David Engels 2 3 16 3 De divinatione Christian Schaublin HandschriftenWerke Ciceros Abhandlungen Rhetorik und Politik De inventione De oratore De partitionibus oratoriae De optimo genere oratorum Brutus Orator De legibus Philosophie Hortensius Consolatio De finibus bonorum et malorum Tusculanae quaestiones De natura deorum De divinatione De fato Cato maior de senectute Laelius de amicitia De officiis De re publica Somnium Scipionis Paradoxa StoicorumReden Politik De imperio Cn Pompei In Catilinam I IV In toga candida Pro Milone Pro Marcello Pro Ligario Philippicae Gerichtsprozesse Pro Quinctio Pro Roscio Amerino Divinatio in Caecilium In Verrem Pro Tullio Pro Caecina Pro Cluentio Pro Archia poeta Pro CaelioBriefeEpistulae ad Atticum Epistulae ad Brutum Epistulae ad familiares Epistulae ad Quintum fratremsiehe auchSummum bonum Normdaten Werk GND 4272506 9 lobid OGND AKS VIAF 217082779 Abgerufen von https de wikipedia org w index php title De divinatione amp oldid 238568985