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Das Reallexikon der deutschen Literaturwissenschaft RLW ist ein Begriffsworterbuch das eine umfassende und systematische Bestandsaufnahme des literaturwissenschaftlichen Sprachgebrauchs anstrebt Es ist Nachfolger des Reallexikons der deutschen Literaturgeschichte RL Geschichte des Reallexikons BearbeitenDas Reallexikon der deutschen Literaturgeschichte nach seinen Herausgebern Paul Merker und Wolfgang Stammler auch kurz als Merker Stammler bezeichnet erschien in erster Auflage 1925 bis 1931 in 4 Banden und orientierte sich an der Literaturgeschichte als einem zentralen Fachgebiet der Germanistik Die ebenfalls vierbandige 2 Auflage wurde in den Jahren 1958 bis 1984 unter redaktioneller Mitarbeit von Klaus Kanzog von Werner Kohlschmidt und Wolfgang Mohr betreut und in Berlin herausgegeben In diesem langen Bearbeitungszeitraum vollzog sich ein starker Wandel der Germanistik der sich vor allem in der starken Ausdifferenzierung verschiedener methodischer Ansatze in der Literaturwissenschaft und der damit verbundenen Terminologie niederschlug Aus diesem Grund widerspiegelte die 2 Auflage des Reallexikons ein inkonsistentes Gesamtbild der germanistischen Forschung Daher wurde bei der Einfuhrung der 3 Auflage eine Neukonzeption angestrebt die sich schon in einer Anderung des Titels zeigte Zur Unterscheidung von Wissenschaft und ihrem Gegenstandsbereich wurde das Titelstichwort Literaturgeschichte durch Literaturwissenschaft ersetzt Das Ziel des Vorhabens war eine moglichst vollstandige und systematische Bestandsaufnahme des literaturwissenschaftlichen Sprachgebrauchs ohne Partei fur eine bestimmte Richtung des Faches zu ergreifen Das RLW umfasst mehr als 900 Artikel Aufbau der Lexikonartikel BearbeitenDer systematische Charakter des RLW zeigt sich in einem streng durchgehaltenen Gliederungsschema fur jeden Lexikoneintrag Die Explikation Sigle Expl unternimmt den Versuch eines historisch gestutzten Gebrauchsvorschlags Wie ist der Begriff in der gegenwartigen Literaturwissenschaft sinnvollerweise zu verwenden Wie verhalt er sich ggf zu anderen Begriffen seines terminologischen Feldes Die Wortgeschichte WortG informiert daruber woher das betreffende Stichwort kommt was seine Bedeutungen waren und sind Die Begriffsgeschichte BegrG erklart wie sich der Begriff konzeptuell entwickelt und verandert hat und wie er moglicherweise alternativ benannt worden ist Die Sachgeschichte SachG beschreibt wie die heute mit dem explizierten Terminus bezeichnete Sache insbesondere im deutschen Sprachgebiet von den Anfangen bis in die Gegenwart ausgesehen hat Die Forschungsgeschichte ForschG stellt dar inwieweit die insbesondere deutschsprachige Literaturwissenschaft diese Sache bislang erforscht hat Eine Literaturliste Lit gibt Hinweise zu einschlagiger Forschungsliteratur Bibliographische Angaben BearbeitenReallexikon der deutschen Literaturwissenschaft Neubearbeitung des Reallexikons der deutschen Literaturgeschichte De Gruyter Berlin New York 1997 2003 Bd 1 A G Hrsg v Klaus Weimar In Zusammenarbeit mit Harald Fricke Klaus Grubmuller und Jan Dirk Muller 1997 754 Seiten ISBN 3 11 010896 8 Bd 2 H O Hrsg v Harald Fricke In Zusammenarb mit Georg Braungart Klaus Grubmuller Jan Dirk Muller Friedrich Vollhardt und Klaus Weimar 2000 777 Seiten ISBN 3 11 015663 6 Bd 3 P Z Hrsg v Jan Dirk Muller In Gemeinschaft mit Georg Braungart Harald Fricke Klaus Grubmuller Friedrich Vollhardt und Klaus Weimar 2003 912 Seiten ISBN 3 11 015664 4 Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Reallexikon der deutschen Literaturwissenschaft amp oldid 221649110