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Als Zurvanismus oder Zervanismus wird ein Zweig des Zoroastrismus bezeichnet der als Prinzip der Weltentwicklung Zurvan zugrunde liegt Der Begriff bezeichnet die zeitliche und raumliche Dimension des Kosmos In der alteren Iranistik gab es bis in die 1960er Jahre systematische Annahmen einer zurvanistischen Konfession innerhalb des Zoroastrismus wahrend in der heutigen Forschung fast alle Elemente dieser Konstruktion in Frage gestellt werden Grundidee ist Zurvan akarano die unbegrenzte Zeit bzw unendliche Zeit deren die materielle Welt bestimmende Entausserung bzw Emanation die endliche oder begrenzte Zeit bzw endliche Weltzeit und Weltraum ist Im Zurvanismus sind die zoroastrischen Konzepte Ahura Mazda Gutes Licht Weisheit Wahrheit und Angra Mainyu Boses Finsternis Dummheit Luge Trug mittel und neupersisch Ahriman nicht nur gegensatzliche Prinzipien sondern Kinder Zurvans und Zwillinge Charakteristisch fur den Zurvanismus war eine aus der babylonischen Astrologie stammende Aonenlehre nach der der Kampf zwischen Gut und Bose einem festgelegten heilsgeschichtlichen Ablauf von dreimal oder viermal 3000 Jahren folgt Dieses Merkmal ist in den zoroastrischen Uberlieferungen aus dem 9 10 Jahrhundert gut belegt und fester Bestandteil der allgemein zoroastrischen Kosmogonie und Kosmologie des Bundahischn Ein adeliger Meder links vorne neben einem adeligen Perser rechts vorne in der Tracht seit 4 Jahrhundert v Chr hinten ein einfacher Perser und Meder der Zeit Illustration aus Zur Geschichte der Kostume von Braun amp Schneider 1861 1880 Munchen Wahrscheinlich war der Zurvanismus in den Westgebieten des vorislamischen Iran dominierend Medien Persis Ost Kleinasien sowie iranische Kolonien Mesopotamiens Westkleinasiens und des Nahen Ostens wahrend der orthodoxe Zoroastrismus moglicherweise in den Ostgebieten dominierte Parthien Chorassan Choresm zeitweise auch Baktrien Sakistan und vielleicht Sogdien hier aber seit dem 3 Jahrhundert n Chr neben starken Anhangerschaften des Mahayana Buddhismus des christlichen Nestorianismus und in Sogdien auch des Manichaismus Der Zurvanismus betont ein Urprinzip der Welt und eine Pradestination Vorsehung des Schicksals der sich niemand entziehen kann Der orthodoxe Zoroastrismus in der Iranistik oft Mazdaismus genannt nach dem mittelpers Ausdruck mazda yasna Anbetung des Mazda lehrte dagegen die individuelle ethische Glaubensentscheidung Ein freier Wille also Gutes oder Boses zu tun und die Konzepte der Sunde der Sundenvergebung durch Beichte und Busse wie auch die Bestrafung des Bosen im Jungsten Gericht waren zentrale Bestandteile der Lehre und Ethik des mazdaistischen Zoroastrismus der sich selbst auch veh den Gute Religion nannte Dagegen vertrat der zurvanistische Zoroastrismus offenbar durch Betonung des Schicksals in Zurvan durch die Pradestination also tendenziell eine gegenteilige Ethik Beide gemeinsam hatten einen starken Einfluss auf abrahamitische Religionen Judentum Christentum Islam auf griechisch romische Philosophien wie die des logos auf romische Mysterienkulte auf die Gnosis und ihre Ableger Manichaismus Katharer usw und auf die islamische Philosophie den schiitischen Islam und besonders einige schiitische Sekten zum Beispiel die Qarmaten Der Zurvanismus war im spatantiken Sassanidenreich recht einflussreich Schon in vorsassanidischer Zeit vor 224 n Chr durfte sich der Zurvanismus in eine asthetische Richtung Dualitat zwischen mannlichen und weiblichen Prinzipien eine fatalistische Richtung absolute Betonung der Pradestination im Hinblick auf das Schicksal und in eine materialistische Richtung Verneinung alles Gottlichen ausserhalb von Zeit und Raum bis hin zum Atheismus gespalten haben Der Zurvanismus neigte also zur nichtreligiosen mystischen Philosophie die in der islamischen Philosophie fortlebte Inhaltsverzeichnis 1 Uberlieferungslage des Zurvanismus 2 Historische Entwicklung des Zurvanismus 2 1 Ursprung und Ausbreitung 2 2 Niedergang und Untergang 3 Der klassische Zurvanismus und die Lehren der Magier 3 1 Die Zwillingsbruder Doktrin 3 2 Zurvan 3 3 Zurvanismus Mazdaismus und Magierlehrschulen 3 3 1 Zurvanisten Mazdaisten und Magierpriester 3 3 2 Zuordnung sassanidischer Personlichkeiten 3 3 3 Weitere grundlegende zurvanistische und zoroastrische Lehren 4 Stromungen des Zurvanismus 4 1 Der materialistische Zurvanismus 4 1 1 Die zand Bewegung 4 1 2 Zandiks und Dahris 4 2 Der asthetische Zurvanismus 4 3 Der fatalistische Zurvanismus 5 Bibliographie 6 Weblinks 7 EinzelnachweiseUberlieferungslage des Zurvanismus BearbeitenNur wenig von der zurvanistischen Philosophie ist uberliefert Hauptquellen sind polemische Traktate armenischer und syrischer Christen v a Eznik von Kolb und Martyrerakten und griechisch romische Autoren Obwohl Andeutungen auch in einheimischen Quellen zu finden sind kommen Beschreibungen der Zwillingsbruder Doktrin siehe unten oder Belege einer iranischen Vergottlichung der Zeit meist aus nicht zoroastrischen Quellen Im Zuge fruher akademischer Studien des Zoroastrismus 16 Jahrhundert trugen die Fremdquellen massgeblich zum Verstandnis des Zoroastrismus bei Diese missverstandliche Gleichsetzung des Zurvanismus mit dem allgemeinen Zoroastrismus setzte sich im westlichen Kulturkreis fort u a wurden Duperrons Erkenntnisse uber die Parsen die Zoroastrier in Indien abgelehnt und obwohl akademisch uberholt sie pragen bis heute das Allgemeinbild des Zoroastrismus So behauptete sich die missverstandliche Vorstellung dass der Zoroastrismus zwei Gotter Ahura Mazda und Ahriman habe Der klassische Zoroastrismus hatte aber wohl in den meisten Zeiten nach Zarathustras Wirken viele Gottergestalten beibehalten wahrend die heutige Religion der Parsen eine starke Dominanz des Ahura Mazda neupersisch Hormuz gegenuber Ahriman lehrt und die Gottlichkeit anderer Gestalten relativiert was auch das Avesta mehrheitlich lehrte Also ist der reine Zoroastrismus eher monotheistisch oder henotheistisch Von Thomas Hyde ausgehend verbreitete sich auch das Missverstandnis der zoroastrische Glaube sei allgemein eine monistische Religion was auf den Zurvanismus aber nicht auf den Mazdaismus zutrifft 1 Die alteste eindeutige Beschreibung zurvanistischer Lehren findet sich in Eudemos von Rhodos ca 370 300 v Chr Geschichte der Theologie die nur in Zitaten bei Damascius Probleme und Losungen der Ersten Prinzipien 6 Jahrhundert n Chr erhalten ist Dort wird Zurvan als Vater von Ohrmuzd mpers fur Ahura Mazda und Ahriman beschrieben und als Prinzip von Zeit und Raum Spatere christlichen Quellen beschreiben volkstumlichere weniger philosophisch abstrakte Formen des Zurvanismus U a wird dort zurvan akarano als anthropomorphe androgyne Gottergestalt beschrieben Dagegen wird die endliche Weltzeit und der Weltraum Zurvan auch hier als abstraktes und uber die vorgestellte Identitat von Mikro und Makrokosmos von Atomen und Weltraum schicksalsbestimmendes Prinzip dargestellt In iranischen Manuskripten sind Reste zurvanistischer Lehren erst in Texten der zoroastrischen Tradition aus dem 9 11 Jahrhundert zu finden als der Iran schon weitgehend islamisiert war Selbst unter diesen Schriften sind die Indizien eher indirekt es gibt kaum eindeutige Erwahnungen Zurvans oder der Zwillingsbruder Doktrin Hinweise gibt es im Sch i kand gumanig vichar vuzurg Zweifelzerstreuende Erklarung 9 Jahrhundert einem Belehrungsbuch fur junge Erwachsene Eine Erklarung im Den kard Akten der Religion 9 Jahrhundert uber das Gebet Yasna 30 3 auf dem der Zurvanismus beruht lehrt in scharfer Abgrenzung die Unabhangigkeit von Licht und Dunkelheit und lasst schlussfolgern dass einige Zoroastrier wohl die Zurvanisten anders uber diesen Vers dachten Eher zurvanistisch ist die Kosmologie der Wizidagiha i Zatspram Auswahlen des Zatspram die eine Jenseitsreise der Seele mit kosmologischen und astrologischen Theorien schildert Das Dadestan i denig Religiose Entscheidungen eine Schrift des Manuschtschihr eines alteren Bruders Zatsprams ist dagegen eine schnorkellose Beschreibung der Vorgange nach dem Tod Es ist ein Briefverkehr der Bruder erhalten in dem Manuschtschihr dem Zatspram Vorwurfe fur sein abweichendes Werk macht Eine Stelle im Menog i Kh i rad 2 Ubersinnliche Weisheit einige Iranisten betrachteten dieses Werk als eher zurvanistisch scheint ein Hinweis auf Zurvan zu sein konnte aber im Kontext nur unendliche Zeit bedeuten Die verbreitete Forschungsmeinung ist dass letzte Hinweise auf den Zurvanismus aus dem 10 Jahrhundert stammen Diese Meinung stutzt sich auf die Annahme dass das neupersische Olema i Islam Antworten an die Gelehrten des Islam aus dem 7 8 Jahrhundert stammt Sollte dieses Kurzwerk aus dem 13 Jahrhundert stammen was auch moglich ist dann ist es das jungste Werk das in diesem Fall sehr deutliche zurvanistische Lehren vertritt Wahrend in griechischen Quellen ein allgemeiner Zurvanismus in christlichen Quellen ein naiver volkstumlicher Zurvanismus und in eher zurvanistischen Quellen ein systematischer Zurvanismus beschrieben wird finden sich im Koran in vor und fruhislamischer Zeit Beschreibungen philosophisch atheistisch materialistischer und fatalistischer Formen des Zurvanismus 3 Historische Entwicklung des Zurvanismus BearbeitenUrsprung und Ausbreitung Bearbeiten Die Ursprunge des Zurvanismus wurden in der Iranistik kontrovers diskutiert Einige Forscher vermuteten vorzoroastrische und voriranische Wurzeln In der Religion der Hurriter in Sudostanatolien gibt es ein archaologisch haufig nachweisbares Motiv eines dreieckigen Berggottes der Zwillinge gebiert In archaologischen Ausgrabungen von Hasanlu fand man die Trummer eines Palastes 12 10 Jahrhundert v Chr der voriranischen Mannaer der von Eroberern geplundert und gleichzeitig angezundet wurde Dort fand man unter Leichen iranischer und mannaischer Krieger eine Goldschale die wahrscheinlich das mannaische Pantheon abbildet darunter ein Berggott der Zwillinge gebiert was eine religiose vielleicht auch sprachliche und kulturelle Nahe der Mannaer zu den Hurritern vermuten lasst In Luristan fand man eine iranische Silberplatte aus dem 10 8 Jahrhundert v Chr auf denen Magier mit ihren typischen Barsom Zweigen einen ahnlichen Gott Zurvan anbeten der Zwillinge gebiert Die hurritischen Keilschrifttafeln von Nuzi erwahnen mehrfach einen Gott der za ar va zar var an meistens aber za ar van hiess Das konnte aber Zufall sein denn mpers zrvan bezeichnet die Zeit auch allgemein Eine zweite Forschungsmeinung der alteren Iranistik begrundete die Hypothese dass der Zurvanismus von Anfang an eine aus der Interpretation des Avesta der zentralen heiligen Lehre des Zoroastrismus hervorgegangene zoroastrische Konfession sei Ihre Grundlage sei der Avesta Abschnitt Yasna 30 in dem Ahura Mazda und Ahriman als Zwillinge bezeichnet wurden Besonders in Yasna 30 3 Nun die beiden ersten Geister die sich selbst in Visionen als Zwillinge offenbarten sind das Bessere und das Bose im Denken und im Wort und im Handeln Und zwischen diesen beiden erwahlte der Weise der Rechtmeinende das Rechte die Torheit dagegen weniger Allerdings ist dieser dunkle Text mehrdeutig ubersetzbar Es wurde aber darauf hingewiesen dass schon in den Upanischaden und in der fruhen indischen Philosophie Raum und Zeit das Rohmaterial der Weltschopfung und des Weltaufbaues waren die Ideen durften also alterer indoarisch iranischer Herkunft sein Auch das Avesta kennt die Vorstellungen von Raum und Zeit In Yasna 72 10 wird die Zeit in einer Gruppe von Prinzipien neben Raum und Luft erwahnt Yascht 13 56 predigt dass die Zeit die Pflanzen nach dem Willen Ahura Mazdas und der Amescha Spentas wachsen lasst Nach Zaehner war die zurvanistische Konfession zwar berechtigt aber eher heterodox wahrend der orthodoxe Mazdaismus der Mehrheit der Lehren des Avesta entsprach Diese Zuordnung des Zoroastrismus in dem Zurvan eine untergeordnete Rolle spielt als orthodox rechtglaubig im Sinne der ursprunglichen Lehre und des in Fremdquellen beschriebenen monistischen Zurvanismus als haretisch haben einige jungere Forscher z B Michael Stausberg als nicht objektiv kritisiert Jedenfalls war zrvan akarano in erhaltenen Teilen des Avesta selten und sie machen nicht den Eindruck dass ein ursprungliches Prinzip der gesamten Weltexistenz wie im Zurvanismus existieren soll Nach einer dritten Forschungshypothese ist der Zurvanismus ein synkretistisches Produkt der Begegnung des Zoroastrismus mit der babylonischen spater der griechischen Religion Unstrittig ist dass der starke astrologische Einschlag des Zurvanismus mit einem nachgewiesenen Kult um die zwolf Tierkreiszeichen babylonisch assyrischer Herkunft ist Auch stammt wohl der Glaube an die Allmacht des Schicksals mit dem Zurvan oft gleichgesetzt wurde aus diesem Kulturkreis Dagegen waren Raum und Zeit dort keine nachweisbaren Vorstellungen Ob die Lehre nicht korperlich symbolisierbarer Prinzipien iranisch medischer oder griechischer Logos Prinzip Herkunft war ist umstritten Sie scheint aber im Westiran alter zu sein Einige Forschungsmeinungen lehnen alle drei Hypothesen zu den Ursprungen des Zurvanismus als zu spekulativ ab Niedergang und Untergang Bearbeiten Nach Untergang des Sassanidenreiches wurde der Zurvanismus bis zum 10 max 13 Jhd verdrangt Die verbleibenden Zoroastrier kehrten zum Mazdaismus zuruck der in den Gathas die auf Zarathustra selbst zuruckgehen in den Grundlagen beschrieben wurde Er blieb die einzige uberlebende Form des Zoroastrismus Warum der Zurvanismus verschwand war Gegenstand wissenschaftlicher Debatten Arthur Christensen einer der ersten Befurworter der These dass der Zurvanismus die Religion der persischen Staatskirche war in der neueren Forschung wird allerdings stark bezweifelt dass es eine regelrechte Staatskirche im Sassanidenreich gegeben hat meinte dass diese Umformung Antwort auf die Autoritat des Islam war der einen reinen Monotheismus arab tauhid und Schriften forderte was eine Verschriftlichung der rudimentar erhaltenen Teile des Avesta und eine Zuruckdrangung der Macht des Ahriman zur Macht des Ahura Mazda erklaren wurde aber nicht die Marginalisierung des Zurvan gegenuber Ahura Mazda Robert Charles Zaehner meinte dagegen dass die iranische Priesterschaft eine strikte Orthodoxie gehabt haben durfte die wenig tolerierte Daruber hinaus interpretierte sie die Botschaft des Propheten Zarathustra so dualistisch dass ihr Gott Ahura Mazda kaum allmachtig und allwissend war Aus diesem Grund formten sie eine so absolut dualistische Machterscheinung aus weniger intellektueller Sicht die nicht den Anschein eines wirklichen Monotheismus machte noch mystische Elemente uber den inneren Zusammenhang der Welt und des Lebens hatte Henrik Samuel Nyberg Geo Widengren Burchard Brentjes u a vermuteten dass spatestens unter Chosrau II eine redaktionelle Tilgung zurvanistischer Vorstellungen zum Dualismus stattfand der erst in islamischer Zeit einem tendenziellen Monotheismus wich nbsp Das Sassanidenreich und die spatantike Mittelmeerwelt im 6 Jahrhundert n Chr mit einigen iranischen Regionen Erganzungen Nordlich von Baktrien liegt Sogdien sudlich davon Sistan sudlich des Kaspischen Meeres liegt Medien dessen Westteil das vormals unabhangige Atropatene bildet Choresmien war wahrscheinlich ein unabhangiges Reich Eine heute eher anerkannte Erklarung vertrat Mary Boyce die eine regionale Trennung von Zurvanismus und Mazdaismus befurwortete siehe oben Archaologische Ausgrabungen zeigen dass im Zentral und Ostiran schon fruh zoroastrische Feuertempel dominierten Auch manichaische Martyrerakten lassen vermuten dass wenigstens Parthien ein Zentralgebiet des Mazdaismus war Das wurde auch die Nahe babylonischer und griechischer Vorstellungen zum Zurvanismus erklaren Das wurde den fruhen Untergang des Zurvanismus erklaren da der Westen bis zum 10 Jahrhundert weitgehend islamisiert war wahrend der Osten bis zum 10 Jahrhundert mehrheitlich zoroastrisch und buddhistisch blieb und erst danach mehrheitlich islamisiert wurde Es konnte auch erklaren warum westliche syrische armenische griechische und romische Quellen immer zurvanistische Auslegungen erwahnen wahrend heute nur mazdaistische Konfessionen existieren In archaologisch erhaltenen Aufzahlungen von heiligen Prinzipien aus Parthien Baktrien Sistan und Choresm gibt es keinen Zurvan In Atropatene Armenien Fars und auch Sogdien wird er haufig erwahnt Die zoroastrische Religion Sogdiens ist nicht mehr rekonstruierbar Der klassische Zurvanismus und die Lehren der Magier BearbeitenDie Zwillingsbruder Doktrin Bearbeiten Wie erwahnt war das Dogma Ohrmazd und Ahriman seien Zwillinge in der Schopfung des machtigeren und ursprunglicheren Prinzips Zurvan eine Grunduberzeugung der Zurvanisten Als erster beschrieb Eudemos von Rhodos diese Doktrin so Die Magier und das ganze arische Geschlecht nennen das Ganze aus dem ein guter und ein boser Geist und nach einigen vorher das Licht und die Finsternis abgesondert wurde teils Ort Raum teils Zeit Einige Jahrhunderte spater beschrieb Eznik von Kolb in seinem Hauptkapitel Wider die Zurvaniten die Doktrin in einer volkstumlicheren legendenhaften Form Bevor irgend etwas existierte sagen sie weder Himmel noch Erde noch Geschopfe die im Himmel und auf Erden sind war einer namens Zurvan was Schicksal oder Glucksglanz Chwarma bedeutet Tausend Jahre verrichtete er Opfer dass ihm ein Sohn wurde namens Hormizd der den Himmel und die Erde und alles was in ihnen ist erschaffen sollte Nach tausend Jahren des Opferns setzte sich Zurvan nieder um nachzudenken Er sagte Wozu soll das Opfer das ich verrichte eigentlich nutzen Und wahrend er dies uberdachte wurden Hormizd und Ahriman im Mutterschoss empfangen Hormizd infolge des Opferverrichtens und Ahriman infolge des Zweifels daran Zum Ausgleich erklarte Zurvan der erstgeborene Zwilling solle die Schopfung ubernehmen Als Ahriman den Eid horte bohrte er sich durch die Bauchdecke und wurde Erstgeborener Danach setzte Zurvan einen Vertrag zwischen die Zwillinge Hormizd schuf das Himmelreich danach die materielle Welt Ahriman dagegen die Unterwelt des Bosen und der Damonen Im dritten 3000 Jahre Zeitalter bricht die Unterwelt in die irdische Welt ein und besiegt die Urschopfung Gayomarth der Urmensch ruft Hormizd zu Hilfe Danach beginnt das Zeitalter der Erlosung an dessen Ende der Sieg der Welt des Hormizd uber die angreifende Welt des Ahriman nach dem Vertrag Zurvans stehen soll Soweit die polemische Version Ezniks Die in Yasna 30 3 erwahnte grossere Erwahltheit des Guten wird hier in ihren Ursachen plastisch begrundet Zurvans Zweifel waren die Ursache der Entstehung des Bosen Um seine Macht zu begrenzen ubergab er ihm die Unterwelt und die Macht im dritten Weltzeitalter ins Diesseits einzubrechen Am Ende aber wird das Gute siegen und das Bose vernichtet werden Die nach Zurvans Vertrag begrenzte Zeit des Kampfes der beiden wurde in anderen Quellen auch als Entausserung Zurvans in der begrenzten Weltzeit beschrieben u a von dem iranisch muslimischen Sektenbeschreiber Schahristani der diese Lehre vom muslimischen Standpunkt aus mit scharfen Worten idiotisch Unsinn Absurditaten ablehnt weil sie nicht empfindsam genug sei um die Erhabenheit Gottes zu kennen Nach den Angaben armenisch syrisch und griechisch christlicher und muslimischer Beschreiber gab es verschiedene Varianten des zurvanistischen Grundmythos Eine abweichende Stromung scheint geglaubt zu haben dass sich der unendliche Zurvan niemals in einer endlichen Weltzeit beschrankt habe eine andere dass er sich nach Erschaffung der Welt vollkommen aus dem direkten Eingreifen in das Weltgeschehen zuruckgezogen habe Eine Stromung scheint geglaubt zu haben dass sich Zurvan vor dem Empfangen von Ohrmazd und Ahriman zuerst in ein weibliches und ein mannliches Wesen spaltete Zurvan Bearbeiten Um die Allmacht der Zeit im Kosmos zu lehren findet sich im eigentlich eher mazdaistischen Bundahischn ein offenbar alteres eher zurvanistisches Lehrgedicht Die Zeit ist machtiger als die beiden Schopfungen Die Zeit misst Werk und Gesetz Die Zeit ist reicher als die Beguterten Die Zeit weiss mehr als der Wohlunterrichtete Durch die Zeit wird das Haus gesturzt Durch das von der Zeit bestimmte Geschick wird der Geschmuckte zunichte Der Mensch kann sich vor ihr nicht retten nicht wenn er nach oben fahrt nicht wenn er sich in einem Brunnen vergrabt nicht wenn er sich ins Innere der Erde begibt Die Zurvanisten hatten also wohl die Tendenz die Allwissenheit die die Mazdaisten Ahura Mazda zuschrieben auf Zurvan zu ubertragen nbsp Ausdehnung des altpersischen Achamenidenreiches Drangiana ist das spatere Sakistan heute Sistan Das stereotype Attribut der Allmachtige bezeichnete offenbar ebenfalls Zurvan Der Heilige Geist meinte wahrscheinlich Ahura Mazda vielleicht Zurvan als erstes Prinzip oder das Bundnis beider durch die grossere Auserwahltheit des Guten Das ist umstritten und lasst sich kaum definitiv klaren Der Ausdruck hat aber eine grosse Nahe zu dem Begriff der Gathas Spenta Mainyu Schopfer spendender guter usw Geist der in jungeren Teilen des Avesta mit Ahura Mazda gleichgesetzt wird Es wurde auch vermutet dass die Formeln Vater der Grosse und Gott Vater Zurvan meinen vgl Dreifaltigkeit Allerdings kommen die ersten beiden Begriffe meist in spaten iranischen Quellen vor die letzten beiden in nahostlichen ausseriranischen und manichaischen Quellen seit dem 1 Jahrhundert n Chr Altere Iranisten meinten dass diese Vorstellungen im Zurvanismus sehr alt sind und schon in achamenidischer Zeit auf den Nahen Osten ausstrahlten wo sie wie zum Beispiel Widengren schreibt bald restlos akzeptiert wurden Sie begrundeten das mit den innerlich schlussigen Zusammenhangen dieser Konzepte auf der Basis iranischer Vorstellungen Als Indiz arbeitete Widengren heraus dass es damals einen breiten Strom iranischer Lehnworter des religios mythischen und politischen Bereichs in die Sprachen des Nahen Ostens und ins Griechische gab aber wenig feststellbare Beeinflussung in umgekehrter Richtung Einige zeitgenossische Historiker Josef Wiesehofer Klaus Schippmann sehen diese Beeinflussungs These als plausibel an Jungere Iranisten kritisierten dass diese Hypothesen an den sparlichen Quellen nicht beweisbar seien Es bleibt also vorerst offen ob alle diese Vorstellungen aus dem Zurvanismus stammen oder ob auch nahostliche Traditionen einflossen und vielleicht den Zurvanismus selbst beeinflussten Zur Ikonografie Zurvans melden die Quellen Widerspruchliches In selteneren Fallen wird er korperlich dargestellt und beschrieben meist aber abstrakt Altere Forscher vermuteten deshalb die Zurvanisten hatten sich zrvan akarano korperlich vorgestellt das Prinzip des Weltraums und der Weltzeit dagegen als so abstrakt dass Symbolisierungen nicht versucht wurden Es kann aber auch Gegensatze zwischen den Lehren der Priesterschaft und volkstumlichen Vorstellungen gegeben haben Einige Forscher argumentieren dass sich die Vorstellung Zurvans durch wechselnde Kultureinflusse geandert hatten In achamenidischer Zeit versuchten die Iraner wohl inspiriert von animistischen Empfindungen fruhiranischer Nomaden die auch die Vorstellungen des Avesta pragen nicht Prinzipien bildlich darzustellen Selbst Bildnisse der weiter verehrten altiranischen Volksgotter waren selten wahrend es kunstlerisch hochentwickelte Darstellungen von Pflanzen Tieren und Menschen gab Nach Eroberung des Reiches durch Alexander den Grossen entstand aber im Hellenismus eine Tradition bildlicher Darstellungen meist der alten Volksgotter die im Ostiran und in Armenien am langsten anhielt Im Zuge der fruh sassanidischen pa zend Bewegung die die alten Lehren ins Mittelpersische ubersetzte und systematisierte wurde diese Tradition im West und Zentraliran aber weitgehend beseitigt und wahrscheinlich ikonoklastisch bekampft Im 19 Jahrhundert stellte Franz Cumont die These auf dass die erst in nachhellenistischer Zeit aufkommende griechische Verehrung des Aion die griechische Adaptation des Zurvan sei Diese These wird aber z T als unbelegt abgelehnt Viele Forscher glauben heute eher dass es zu Vermischungen von Vorstellungen des Zurvan mit alteren griechischen vorher aber marginalen Vorstellungen der Orphiker und des Chronos kam In spaten halb zurvanistischen Quellen finden sich formelhafte Beschreibungen der abstrakten Eigenschaften Zurvans Oft galt er als der Viergestaltige aus Ahura Mazda Weisheit Gute und Religion oder aus Zeit Raum Schicksal und Gerechtigkeit In einigen Beschreibungen war er dreigestaltig So in der haufigen Formel der war ist und immer sein wird was die Vergangenheit Gegenwart und Zukunft beschreibt Ebenso uberliefert sind die drei Eigenschaften Leidenschaftslosigkeit Sichzuruckziehen und Unanfechtbarkeit Uberliefert ist auch die Formel vom Auge Zurvan die vielleicht seine wachende Allwissenheit umschreibt Im Mazdaismus gibt es die Formel vom Auge des Ohrmazd mittelpersisch fur Ahura Mazda die seine stets beobachtende Allwissenheit meint Eine weitere Dreigestalt bildeten nach syrischen Quellen die drei uberlieferten hypostasierten zoroastrischen Prinzipien aschoqar fraschoqar und zaroqar Das erste bedeutet Schaffend Viril Mannlich Machendes das zweite Glanzend Weiblich Gebarend Machendes das dritte Todgeweiht Alt Machendes Nach Widengren und Zaehner stammen diese Aspekte zyklischen Lebens aus dem Zurvanismus und meinten ursprunglich das erste zweite und dritte Jahrtausend eines Aon weil sie zeitlich sind Der heutige Mazdaismus interpretiert sie eher psychologisch Es gibt keinen Beweis dass Zurvan von den Iranern selbst als yazata Verehrungswurdiger Gott oder Heiliger verehrt wurde oder dass es einen Kult gab Daher wurde vermutet die Zurvanisten oder ein Grossteil von ihnen hatten Zurvans Eigenschaften als zu allgemein und fern betrachtet als dass ein Kult sinnvoll gewesen ware Man kann das aber nicht endgultig wissen weil man die Kultpraxis der Iraner nur ansatzweise kennt Ahura Mazda wurde von Mazdaisten und sicher auch von Zurvanisten angebetet Der Ausdruck mazdayasna Anbetung des Mazda bezeichnete nach Boyce in sassanidischer Zeit den Zoroastrismus allgemein es ist deshalb unklar ob er in verschiedenen Regionen und Epochen monotheistisch henotheistisch dualistisch oder polytheistisch war Bekannt ist der Kult fur Anahita in Istachr dem die Herrscherfamilie des Sassanidenreiches nahestand die ursprunglich selbst Priester der Anahita waren Man kennt kleinere Kulte um weniger wichtige yazatas Welche Kulte es daruber hinaus gab ist unbekannt Zurvanismus Mazdaismus und Magierlehrschulen Bearbeiten Zurvanisten Mazdaisten und Magierpriester Bearbeiten Ob Mazdaisten und Zurvanisten Stromungen derselben Religion waren oder getrennte Priesterschaften wurde diskutiert und ist bis heute nicht eindeutig zu klaren Wegen oft gemeinsamer Erwahnung der Magier und zurvanistischer Ideen und der von Herodot angegebenen medischen Herkunft dieser Priesterschicht waren viele altere Forscher der Meinung der Zurvanismus sei die eigentliche Lehre der Magier Seit Ende der 1960er Jahre ist die Forschung vorsichtiger Die Magier waren nach Herodots Angaben ursprunglich ein Teil stamm der Meder der schon zur achamenidischen Zeit bis nach Westkleinasien Armenien Syrien Samaria sogar Agypten und Indien siedelte Herodots Angaben ihrer Verbreitung scheinen z T ubertrieben Wohl schon in dieser Zeit vertraten sie systematisierte Lehren und waren auch ethische Richter der Glaubigen Einige der Magier oder Iraner Kolonien scheinen im Nahen Osten fast 800 Jahre vom Ende des Achamenidenreiches um 330 v Chr bis zur Christianisierung nach 400 n Chr stabil geblieben und durch ihre Umwelt beeinflusst worden zu sein Ab Kartir scheinen sie im Sassanidenreich eine reichsweite Kaste mit strikter Endogamie zu werden vielleicht andere Priester integrierend z B die Herbade der Persis Das bedeutet nicht automatisch sie hatten eine einheitliche dogmatisierte Lehre vertreten Noch die zoroastristischen Werke des 9 11 Jahrhunderts ob eher mazdaistisch oder eher zurvanistisch haben deutliche Probleme die Lehren klar zu trennen Dagegen haben die eher mazdaistischen Werke kein Problem die Lehren der zandiki s unten der Manichaer und die Zwillingsbruderdoktrin abzulehnen Altere Forscher vermuteten deshalb es hatte noch zur Zeit der staatstragenden oder staatsnahen Religion also in spatsassanidischer Zeit einen Bruch der Mazdaisten mit den Zurvanisten gegeben ohne sie aber erfolgreich beseitigen zu konnen Die Universalgeschichte des Tabari eine wertvolle Quelle des Sassanidenreiches sagt dass es unter Chosrau I und Chosrau II grundlegende religiose Reformen gab Man vermutete fruher dass diese Sassaniden sich dem Mazdaismus zuwandten und den Zurvanismus ablehnten Eine alte historisch kritische Schule glaubte sogar Chosrau I und Chosrau II hatten den Mazdaismus erfunden Das ist aber falsch denn schon 100 Jahre vor Chosrau I schrieb Eznik von Kolb die Zoroastrier hatten sich in verschiedene Sekten aufgeteilt Einige glaubten an drei ursprungliche Geister das Gute das Gerechte Zurvan und das Bose andere dagegen an zwei Eine dritte Stromung soll nach Eznik an sieben ursprungliche Geister geglaubt haben sie ist nicht mehr rekonstruierbar Zaehner hat drei denkbare Moglichkeiten aufgezahlt die sieben Erzengel des Zoroastrismus also Ahura Mazda und die Amescha Spentas die sieben Planeten Sonne Mond und funf bekannte Planeten die Kulte der sieben sassanidischen Reichsfeuer Weil hier und in vielen anderen Quellen von pluralen Sekten die Rede ist glaubt die Mehrheit der Iranisten heute dass der Zoroastrismus in dieser Zeit ein Konglomerat regionaler Volkskulte Sekten und Lehrschulen teilweise zurvanistisch teilweise mazdaistisch usw gewesen sei Die mazdaistische Seite achtete darauf dass der Gut Bose Gegensatz und die daraus folgenden ethischen Konsequenzen nicht zu sehr verwassert wurden Mit dem Aufkommen immer philosophischerer Welterklarungen bei den Zurvanisten mit der Entstehung des Manichaismus der zurvanistischen Lehren nahestand aber als Rivale verfolgt wurde weil er das Ziel hatte mit seiner synkretistischen Lehre alle anderen Religionen zu beseitigen schliesslich mit der Entstehung der materialistischen und fatalistischen Zurvanisten reagierten die Mazdaisten zunehmend intolerant auf den Zurvanismus allgemein Damit ist es aber wieder fraglich ob sich Chosrau I und Chosrau II wirklich dem Mazdaismus zuwandten Weil es keine Zeugnisse gibt welche Priesterschaft im ostlichen Iran den Zoroastrismus vertrat geht man heute von einer mazdaistischen Fraktion der Magier aus Zuordnung sassanidischer Personlichkeiten Bearbeiten nbsp Bildnis Kartirs auf seiner Inschrift von Naqsch e RadschabAuch Kartir spricht von der mazdayasna weise glaubend wie anders Die Wortwahl liess einige Forscher vermuten dass er Mazdaist gewesen sei Andere deuteten die schwer verstandlichen Worte von Naqsch e Radschab so dass er ein Ganzes hinter den Vorgangen sehe Auffallig ist dass dieser grundlegende Religionsreformer und organisator in der heutigen zoroastrischen Tradition mit keinem Wort erwahnt wird Er scheint also spater verworfene theologische Standpunkte gehabt zu haben ob zurvanistisch oder abweichend mazdaistisch ist umstritten Eine dagegen recht deutlich dem Zurvanismus zugeneigte Personlichkeit ist der sassanidische wuzurg framadar Mihr Narseh Er hatte versucht das christianisierte Armenien genauer Persarmenien mit friedlichen Edikten zur Mission des Hochadels fur den Zoroastrismus zuruckzugewinnen Die Iraner betrachteten nach vielen Angaben Armenien und Transkaukasien wohl aus kulturellen und sprachlichen Grunden als Teile des Iran Armenisch hat fast 60 Lehnworte aus iranischen Sprachen meist aus dem Parthischen Vor der Christianisierung waren diese Regionen in irgendeiner Form zoroastrisch wie Funde von Feuertempeln z T unter alten Kirchen beweisen Aus verschiedenen Indizien der Ikonografie und der Folklore ist es wahrscheinlich dass Armenien eher zurvanistisch war Mihr Narsehs Missionsversuche veranlassten nicht nur Bischof Eznik von Kolb sondern auch die armenischen Bischofe Lazar und Elische zu Entgegnungen die sich mit zurvanistischen Sichtweisen beschaftigten Offensichtlich war Mihr Narseh und wahrscheinlich auch Grosskonig Yazdegerd II zurvanistisch Das Denkard erwahnt einen Priester mit dem Namen von Mihr Narsehs Sohn Zurvandad und bezeichnet ihn als Haretiker Elische war vor seiner Konversion zum Christentum ein Grossmagier der alle Lehren des Zoroastrismus kannte die in sechs Namen erwahnt werden Zwei bedeuten persische Religion und parthische Religion die anderen vier sind umstritten Mihr Narseh kommt zwar in spateren zoroastrischen Werken nicht vor aber Tabari al Masʿudi und ein weiterer muslimischer Historiker beschreiben ihn als den intelligentesten gerechtesten kultiviertesten und friedliebendsten Grosswesir der Geschichte Letztlich war seine Politik aber erfolglos denn sie verursachte den Aufstand des Wardan Mamikonjan aus der armenischen Hochadelsfamilie der Mamikonjan dem sich auch mesopotamische Nestorianer anschlossen Die zoroastrische und iranische Tradition beschreibt weitere religiose Reformer deren Zuordnung zur mazdaistischen und zurvanistischen Seite nicht so klar zu bestimmen ist wie es altere Forscher versuchten Zur Zeit des ersten Sassaniden Ardaschir I wirkte ein Grossherbad Tansar der zahlreiche Feuertempel errichtete Masudi schreibt dass er ein Anhanger der Philosophie Platons war Wenn das stimmt war er kein antihellenistischer orthodoxer Zoroastrier Schapur I vereinte dann Zoroastrismus und Philosophie s unten In der folgenden Zeit des Kartir kam es zu Verfolgungen abweichender Sekten und religioser Minderheiten Diese Kooperation des Staates und der zoroastrischen Magier scheint aber unter Schah Narseh wieder aufzuhoren Unter Schapur II kam es erneut zu Verfolgungen v a von Christen obwohl die Quellen ubereinstimmend berichten dass dieser Herrscher religios tolerant eingestellt gewesen sei Die Erhebung des Christentums zur Staatsreligion im Romischen Reich machte ihm einheimische Christen politisch verdachtig mit dem Hauptfeind im Westen zu kooperieren Der mit den Untersuchungen beauftragte Grossmagier Adurbad Sohn des Mahraspand scheint den Freiraum aber auch zu Verfolgungen anderer Religionen und Sekten genutzt zu haben Danach folgte eine lange religios tolerante Phase in der auch der offenbar zurvanistische Grosswesir Mihr Narseh regierte Die tolerante Politik mundete aber in der Zeit von Schah Kavadh I in religiose Unruhen die den Staat selbst gefahrdeten Einige Wissenschaftler stellten die These auf die beschriebenen rebellischen Mazdakiten der Zeit seien eher ein Sammelbegriff fur abweichende zoroastrische Sekten unter denen die eigentlichen sozialrevolutionaren Mazdakiten nur ein Teil waren Jedenfalls musste Chosrau I den Zoroastrismus in irgendeiner Form vereinheitlichen Uber ihn schrieb das Denkard er habe dem Rechten in der Religion Geltung verschafft Uber Chosrau II schreibt Tabari dass er u a ein Kopfsteuersystem fur religiose Minderheiten einfuhrte Ein Teil der alteren Forschung schlussfolgerte daraus es habe einen toleranten Zurvanismus neben einem eher intoleranten Mazdaismus gegeben Tansar Schapur I Schapur II Mihr Narseh und Yezdegerd I und II seien Zurvanisten gewesen Kartir Adurbad und die beiden Chosraus dagegen Mazdaisten Eindeutig bewiesen ist keine dieser Einordnungen sie sind nur eher plausibel wie bei Mihr Narseh oder weniger wie bei Kartir und Chosrau Die uberlieferte Vielfalt von Stromungen machen sie noch unsicherer Weitere grundlegende zurvanistische und zoroastrische Lehren Bearbeiten Bei Plutarch und spateren Autoren ist die Behauptung uberliefert ein kleiner Teil der Magier wurden Ahriman anbeten ein Gerucht das sich gegen die entfernt verwandte monistische Religion der Jesiden bis heute halt Fur den Jesidismus ist das Gerucht nach heutigem Forschungsstand eindeutig falsch es widerspricht auch den Grundideen des Zoroastrismus und des Zurvanismus so diametral dass es auch hier nach Meinung vieler Forscher unglaubhaft ist Altere Forscher auch Zaehner und Widengren hatten die Meldungen der Quellen hingenommen nach denen es im armenisch nordsyrisch mesopotamischen Raum Magiergruppen gegeben haben konnte die Ahura Mazda und Ahriman durch Kulte verehrten Es ist nicht eindeutig zu klaren Wichtig zum Verstandnis des allgemeinen Zoroastrismus ist auch die Lehre des Menok avest mainyu des Spirituellen Ubersinnlichen und die Lehre des Geti des Materiellen Nach Meinung vieler Forscher ist das Materielle als veranderter Aggregatzustand des Spirituellen zu verstehen Das Spirituelle sei feinstofflich so Ex Manichaer Augustinus u a Quellen und daher nicht vollkommen wahrnehmbar Dieses Bild ermoglichte es den Zoroastriern Heerscharen von Engeln Damonen und Seelen Fravashi in ihre Religion zu integrieren ohne sie sehen zu mussen Dieses substanzhafte nicht bildliche Denken machte es Aussenstehenden oft schwer die Lehre nachzuvollziehen Es macht auch Archaologen Probleme die Feuertempel einem Yazata oder Prinzip zuzuordnen weil Inschriften oder Bildnisse oft fehlen Man weiss aus Quellen dass einige Tempel der landliche Kult fand ohne Tempel statt Spezialkulten geweiht waren Es gab noch mindestens eine alternative Lehre uber die Entstehung des Materiellen aus dem Feinstofflichen Nach ihr ist alles Materielle eine von Finsternisteilchen verschmutzte Teilchenansammlung die durch die Neigung der ersten Teilchen zur Unterwelt hin dicht und schwer wird Diese Lehre findet sich in kleineren Teilen der zoroastrischen Religionsbucher des 9 11 Jahrhunderts Man kennt sie auch von einigen gnostischen Sekten Mesopotamiens den Manichaern den Mazdakiten von einigen schiitischen Ismailiten und den schiitischen Qarmaten die sprachen von der Ara des hellen Lichts und des dunklen Lichts des Materiellen und aus mehreren christlichen judischen und muslimischen Mystiker Stromungen Die Manichaer offenbar auch die Mazdakiten und einige gnostische und mystische Stromungen schlussfolgerten daraus dass alles Materielle bose sei Die Mehrheit der alteren und jungeren Forscher meint weil das Avesta und alte Beschreibungen antimaterielle Einstellungen nicht kennen dass sie vom Buddhismus und asketisch monchischen Stromungen des Nahen Ostens beeinflusst wurden Spate oft eher zurvanistische Werke kannten vier Urelemente aus denen alles bestehen sollte im Reinzustand oder in Mischungen Feuer Wasser Erde und Luft Das Avesta kannte daneben noch die Pflanzen und flussiges Metall In Indien hiess ein Stoff Akascha Aether der in einigen Quellen ausserhalb oder im Firmament vermutet wurde Nach einigen Quellen scheinen die Magier auch Tiere in den zoroastrischen Gut Bose Dualismus eingeteilt zu haben Als bose Tiere galten Raubtiere ausser Haushunden daneben Spinnen Schlangen Skorpione Ameisen Echsen Schildkroten Fuchse u a Diese Lehre beschrieb zuerst Herodot syrisch christliche Autoren bestatigten sie wesentlich spater Es gab wohl eine Systematik dahinter Die Theorie der Weltzeitalter und der endzeitlichen Erlosung letztere wohl eindeutig im Zoroastrismus erfunden uberliefern die Quellen verschieden Danach vertraten einige Zurvanisten wie auch die Manichaer die Idee der dreimal 3000 Jahre Zyklus von 12 000 Jahren der endlichen Zeit 4 der Weltexistenz Weil es in vielen orientalischen Gesellschaften Vorstellungen eines goldenen silbernen und ehernen erzenen eisernen bzw metallischen Zeitalters gibt vermuteten viele Forscher dass das die ursprungliche Form der Weltzeitvorstellung sei Im heutigen Zoroastrismus wird dagegen die Idee der viermal 3000 Jahre bestehend aus einem immateriellen einem materiellen einem kampfenden und einem erlosenden Zeitalter vertreten Der bereits von den Babyloniern entdeckte Zyklus der Prazession nach dem durch die Prazession eines der zwolf Tierkreiszeichen am Rand des Firmaments mehr als 1000 Jahre damals ungenau mit exakt 1000 Jahren berechnet am weitesten ins Firmament hinein ragt sei das Mass des Grossen Jahres Diese heute allgemein als zoroastrisch angesehene Lehre stammt nach Meinung vieler Forscher ursprunglich aus dem Zurvanismus Sie steht der babylonischen Astrologie sehr nahe und basiert auf einem Schicksalsglauben der dem Mazdaismus eher fremd ist Stromungen des Zurvanismus BearbeitenDer materialistische Zurvanismus Bearbeiten Aus dem Zurvanismus bildete sich schon in sassanidischer Zeit eine Stromung die in der Forschung fur viel Aufsehen sorgte der materialistische und weitgehend atheistische Zurvanismus Seine Anhanger waren im Iran unter dem Namen zandik und im arabischen Raum unter dem Lehnwort zindiq oder als dahri bekannt Die zand Bewegung Bearbeiten nbsp Avestische Schrift Yasna 28 1 In dieser Schrift wurde seit den Vologaeses das Avesta verschriftlicht fur den zand und triviale Texte gab es die altere Pahlawi Schrift nbsp Pahlawi Schrift hier die epigraphische Variante Sie entstand aus der aramaischen Schrift achamenidischer Zeit wurde aber dem breiteren Lautbestand der mittelpersischen Sprache nicht angepasst weshalb oft mehrere Aussprachen eines Wortes denkbar sind Der iranische Ausdruck zand oder zend wurde von den ersten westlichen Forschern als Ubersetzung der alten Lehren in die mittelpersische Sprache Pahlawi oder Pa zend gedeutet und hat sich so auch in dem westlichen Namen Zendavesta erhalten Aber die fruhsassanidische zand bedeutete wesentlich mehr Zand war eine Ubersetzung Kommentierung und Systematisierung der alten Lehren des Avesta vergleichbar der judischen Kommentartradition Midrasch oder muslimischen Korankommentaren Tafsir Der schon seit der Zeit der Parther etwa seit Vologaeses unter welchem der parthischen Herrscher ist unklar im Denkard angegebene Begriff zend u avesta oder avesta u zend zu dieser Zeit bedeutete also Avesta und Kommentar Wie im Fall der Baraita im Judentum scheinen dabei auch philosophische und wissenschaftliche Lehren der Zeit in die Religion integriert worden zu sein offenbar aber in wesentlich breiterem Umfang wie eine Angabe im Denkard uber Schapur I beweist Der Konig der Konige Schapur Sohn des Ardeschir sammelte weiterhin die Schriften der Religion die in Indien im Byzantinischen Reich und in anderen Landern verstreut waren Sie behandelten Medizin Astronomie Bewegung Zeit Raum Materie Erschaffung Werden und Vergehen Qualitatswechsel Wachsen und andere Prozesse und Organe Diese fugte er dem Avesta bei und befahl exakte Abschriften von allen diesen Werken im Koniglichen Schatz niederzulegen Er prufte die Moglichkeit alle Systeme in Ubereinstimmung mit dem Mazdaismus zu bringen An dem Zitat fallt auf dass philosophische und wissenschaftliche Ideen der Zeit als Teil der zoroastrischen Religion selbst verstanden wurden Im Zoroastrismus war neben dem Streben nach Gute und Gerechtigkeit auch das Streben nach Wahrheit ein zentraler Wert sowohl als die Wahrheit sagen Herodot also als Ehrlichkeit wie auch als Suche nach der Wahrheit also nach Erkenntnis wie schon Zarathustra in den Gathas lehrte durch die wunderbare Leuchtkraft des einfachen Verstandes Forscher vermuteten dass die Zandiks die sich mit der Kommentierung und Systematisierung der Religion beschaftigten genau deshalb philosophische Ideen in die Religion integrierten Viele dieser Theorien waren offenbar nicht iranischer sondern babylonischer griechischer und indischer Herkunft wie im Zitat sichtbar wird Diese Zandik Bewegung scheint eine grossere Nahe zum Zurvanismus als zum Mazdaismus gehabt zu haben Noch in den Religionsbuchern des 9 11 Jahrhunderts erklarten die eher zurvanistischen Werke selbst die nebensachlichsten Phanomene der Natur der Gesellschaft des Kosmos der Heilsgeschichte und anderer religioser Lehren aus ihren Ursachen Dagegen haben die eher mazdaistischen Bucher die Tendenz sie als Glaubenswahrheiten aufzuzahlen ohne sie immer begrunden zu mussen Trotzdem haben auch die Mazdaisten einen Teil der religiosen Lehren zum Beispiel die Aonenlehre der viermal 3000 Jahre ubernommen Zandiks und Dahris Bearbeiten Erstmals wird der Ausdruck zandiks in Kartirs Felsinschriften als eine der von ihm verfolgten Religionen erwahnt Aus mehreren Grunden sind die meisten Forscher hier und bei anderen Textstellen der Meinung dass noch die Manichaer gemeint waren Diese hatten eine komplizierte im Kern zurvanistisch gnostische Heilsgeschichte unter Beimischung christlicher judischer buddhistischer agyptischer und philosophischer Elemente gebildet die offenbar als zandik verstanden wurde und die sich selbst als Wahre Religion propagierte In Quellen der fruhislamischen Zeit ist dagegen mit dem Ausdruck zandik immer eine strikt materialistische Stromung gemeint die sich spatestens in mittelsassanidischer Zeit aus der zurvanistischen Zand Bewegung gebildet hatte Schon in vorislamischer Zeit scheint sich diese Bewegung oft unter dem Namen dahri auch im arabischen Raum verbreitet zu haben Noch im modernen Arabischen bezeichnet der Ausdruck dahr die Zeit allgemein auch Ewigkeit ebenso einen begrenzten Zeitabschnitt und das Schicksal also etwa denselben Bedeutungskomplex den auch das altpers zrvan neupers zaman und das griechische aion meinen Das haufigste arabische Wort fur Zeit allgemein ist ein Lehnwort aus dem Neupersischen zaman Dagegen ist ein dahri ein Materialist ein Atheist ein Freidenker Der wichtigste sunnitische Theologe al Ghazali unterteilt philosophisch beeinflusste Menschen in drei Gruppen Theisten Naturalisten und Dahris und schreibt dann Die erste Schule die Dahris ist eine der altesten Sekten Sie verneinen die Existenz eines Schopfers und Lenkers der allwissend und allmachtig ist Sie denken dass die Welt immer aus sich selbst existierte wie sie nun ist und dass Tiere immer und immer wieder nur aus dem Schoss von Tieren kamen So war es immer und so wird es immer bleiben Diese sind die Zandiks Mardan Farrukh der Autor des mazdaistischen Schikand gumanig vichar schrieb darin im 9 Jahrhundert uber sie Ein anderer Trug als die reinen Atheisten sind die Atheisten die die Nichtexistenz eines heiligen Wesens vertreten die Dahris genannt werden Sie geben ihre religiosen Pflichten auf und bemuhen sich nicht gute Taten zu vollbringen Zu ihren unaufhorlichen Reden des Bosen dem sie sich in endlosen Diskutierereien verschenken beachte Sie glauben dass die unendliche Zeit die erste Ursache dieser Welt und aller verschiedener Veranderungen und Re Gruppierungen in die Mitglieder und Organe und Substanzen zusammengefasst und auch beschrieben werden sei wie auch die erste Ursache der verschiedenen Gegensatze die zwischen dem einen und dem anderen bestehen und sich zwischen diesen und den Vermischungen des einen mit dem anderen immer wieder bilden Sie glauben auch dass gute Taten nicht belohnt werden dass keine Strafe auf die Sunde folgt dass Himmel und Holle nicht existieren und dass es niemanden gibt der Gutes und Boses anrechnet nach anderen Ubersetzungen ubernaturlich verursacht Sie glauben auch dass alle Dinge materiell sind und Spirituelles nicht existiert Und diese weltliche Existenz nichts anderes als eine Mischung konkurrierender Krafte ist Die Dahris verneinten also die Existenz alles Spirituellen und folgerichtig auch den zoroastrischen Gut Bose Dualismus die Schopfung durch Ahura Mazda das Weltende im Jungsten Gericht und das Leben nach dem Tod Das Denkard verdammt ihre Ideen als uniranisch Ein Teil scheint sogar alle religios gelehrten Veranderungen der Welt abgelehnt zu haben Der choresmisch muslimische Universalgelehrte al Biruni schrieb Einige der unerfahrenen und narrischen Leute der Haschwiyya und Dahriyya Sekten haben die lange Lebensdauer die von verschiedenen Stammen der Vergangenheit vor allem der Patriarchen vor Abraham berichtet wird als unglaubhaft zuruckgewiesen In gleicher Weise betrachten sie als monstros was uber deren Korpergrosse berichtet wird Sie sagen alles dies lage jenseits der Grenzen der Moglichkeit und ziehen ihre Schlussfolgerungen von Objekten die sie in ihrer Zeit beobachten konnen Der Ausdruck Haschwiyya geht wahrscheinlich auf den arabischen Verbstamm haschu zuruck was ausfullen heisst also eine ahnliche Bedeutung hat wie das iranische zand In dieser wie in anderen Quellen ist von vielen Sekten der Zandiks und Dahris die Rede Auch sie waren also wohl keine einheitliche Gruppe Moderne Autoren haben diese aus dem Zurvanismus entstandenen Dahris z T euphorisch als erste breite philosophisch materialistisch atheistische Stromung der Menschheitsgeschichte gefeiert materialistischer und atheistischer als es die griechische die indische oder die chinesische Philosophie von Ausnahmen abgesehen waren Die zahlreichen Angaben in den Quellen lassen vermuten dass diese Stromungen kein vernachlassigbares Phanomen waren Doch vollkommen religionslos waren sie offenbar nur zum Teil Noch der spatmittelalterliche Sufi Dschili schreibt uber die Dahris sie praktizierten keinerlei Anbetung weil sie an die Unendlichkeit der Zeit glaubten die sie als gottliche Essenz als pure Moglichkeit betrachteten nicht als Schopfer Einige von ihnen wurden versuchen sich dieser Essenz in kontemplativen Ubungen zu nahern Einige Sekten scheinen sich also einen Monismus erhalten zu haben Dass es noch im Spatmittelalter Angaben uber sie gibt zeigt auch dass sie wesentlich langer als der eigentliche klassisch religiose Zurvanismus existierten Fur die These dass es unter vorislamischen Arabern Dahris gab weil einige Stammesverbande z B die Kinda und die Lachmiden unter sassanidischem Kultureinfluss standen fanden Forscher einige Quellen So in Versen der erhaltenen Lieder vorislamischer Sanger zum Beispiel von Ham Aber dem Schicksal kann man nicht zurnen Von al Hansa Die Zeit kann man nicht zuweisen Sie webt allen Anfang und Ende Von Imr ul Qais Die Zeit lasst Boses auf Gutes folgenMit Sicherheit meint auch der Koranvers Sure 45 24 die Dahris Sie sprachen Es gibt nur unser Leben im Diesseits wir sterben und wir leben und nur die Zeit vernichtet uns Es hat sich nur eine umstritten authentische Quelle erhalten die vom Leibarzt Chosraus I Burzoe stammt die vermuten lasst dass er selbst ein Zandik gewesen sein konnte Burzoe schreibt im Vorwort seiner aus Indien ubersetzten Fabelsammlung Kalila wa Dimna nbsp Denkmal des Burzoe Bozorgmehr auf dem nach ihm benannten Platz in IsfahanNachdem ich somit vorsichtig geworden war etwas zu glauben was mich vielleicht ins Verderben sturzen wurde fing ich nochmals an die Religionen zu untersuchen und dem Richtigen nachzuspuren fand aber wieder wenn ich an jemanden eine Frage richtete keine Antwort darauf und wenn er mir auch eine Meinung vortrug fand ich doch nichts was nach meinem Urteil verdient hatte geglaubt zu werden und mir als Richtschnur zu dienen Da sprach ich Das Verstandigste ist mich an die Religion zu halten in der ich meine Vater angetroffen habe Doch als ich weiter nach einer Rechtfertigung fur das Verhalten suchte fand ich dafur keine und sprach Wenn das eine Rechtfertigung ist so hat auch der Zauberer Zot der seine Vater als Zauberer angetroffen hat eine solche Burzoe schliesst das Vorwort mit der Erzahlung der Brunnenfabel die so zu deuten ist dass sich ein dem Untergang geweihter Mensch sorglos dem sussen Honig seiner verbleibenden Zeit zuwandte Die Lehre der Fabel deckt sich mit der Angabe einiger Quellen nach der die Dahris nicht in Pessimismus verfielen sondern sich dem diesseitigen Leben widmeten solange Schicksal und Zeit es erlauben Vielleicht war Burzoe also ein Zandik vielleicht nur ein einzelner Denker den die Vielfalt religioser Lehren zu antireligiosen diesseitigen Meinungen trieb wie Historiker vermuteten Auf welchen Wegen die Zandiks zu ihren materiellen Schlussfolgerungen kamen daruber kann nur spekuliert werden und wurde spekuliert Es liegt nahe zu vermuten dass sie Unbegrenztheit von zrvan akarano die unbegrenzte Zeit als Allmacht und Unendlichkeit von Zeit und Raum konsequent zu Ende dachten Deshalb konnten sie die Schopfung und das Weltende abgelehnt haben Diese These einer zurvanistischen Stromung wurde bis Widengren akzeptiert Zaehner dagegen sah eine Ahnlichkeit zwischen den alteren Lehren des Empedokles und den Lehren der Zandiks Er konnte die Zandiks beeinflusst haben Weil in der indischen Philosophie Zeit und Raum die materia prima ursprungliche Materie alles kontingenten Seins bildet Zaehner nicht eine selbststandig handelnde Gottheit konnten die Zandiks ein unpersonliches nichtgottliches Weltprinzip gebildet haben Zaehner wies auch darauf hin dass es in der indischen und aristotelischen Philosophie als unmoglich gilt dass etwas aus dem Nichts entsteht Vielleicht wurde deshalb die Schopfung und Weltlenkung abgelehnt Widengren und Zaehner hatten im Bundahischn und Denkard Passagen entdeckt in denen alles Existierende und Materielle als synonym zum Gesamtkosmos gilt und als aus Raumzeit gebildet Das alles erklart aber noch nicht wie die Zandiks zur Verneinung alles Spirituellen kamen Nach Zaehner konnte dem eine Rezeption der Stoff und Formlehre des Aristoteles zu Grunde liegen aber in einer sehr verqueren Art Aristoteles gab an dass alles Stoffliche nur in einer speziellen Form existieren konne Weil das Feinstoffliche ohne Form ist existiert es nicht max als Teilchen des Gesamtkosmos aus Raum und Zeit Es bleiben aber Hypothesen Der asthetische Zurvanismus Bearbeiten Wenige westliche Beschreibungen erwahnen einen Dualismus einiger Zurvanisten der dem Dualismus des Avesta und des Mazdaismus aus Gut und Bose Licht und Finsternis Weisheit und Falschem widerspricht Zaehner nannte sie asthetische Zurvanisten deren Grundansichten in wenigen Satzen in zoroastrischen Religionsbuchern des 9 11 Jahrhunderts erhalten sind Der romische Gegenbischof Hippolyt von Rom schreibt im Werk Wider alle Haresien das eine christliche Widerlegung der Lehren der Gnostiker und Magier versucht Zarathustra habe zwei erste Prinzipien vertreten ein mannliches und ein weibliches Das Mannliche sei hell das Weibliche dunkel und den alteren Aristoxenos zitierend die Teile des Lichtes seien heiss trocken hell und schnell die Teile der Finsternis kalt nass schwer und langsam Das gesamte Universum besteht daraus dem Weiblichen und dem Mannlichen An anderer Stelle schreibt Hippolyt Zarathustra sage die Welt sei von zwei Damonen geschaffen dem himmlischen und dem terrestrischen Der terrestrische sei das Wasser das seine Quelle in der Erde hat und wieder nach unten strebt der himmlische sei das Feuer gemischt mit Luft das als Licht von oben kommt und als Feuer wieder nach oben strebt Dass ein Teil der Magier eine Dualitat von Mannlichem und Weiblichem oder von Feuer und Wasser vertrat bestatigen syrisch christliche Quellen Die Lehre geht nicht auf Zarathustra zuruck und ist nicht im Avesta zu finden denn dort wird das Gute als hell heiss nass und lebensspendend das Bose als dunkel kalt trocken zerstorerisch und indirekt abgeleitet steril dargestellt Es ist eine andere eventuell ausseriranisch beeinflusste Spekulation Auch das Denkard sagt Alles Entstandene bavischn Reife und geordnet Gebildete ist eine Zusammenfuhrung aus richtigen Anteilen von Wasser dem Weiblichen und Feuer dem Mannlichen An anderen Stellen wird der Prozess genau erklart Bei der Entstehung des Lebens wird die Lehre auch im heutigen Mazdaismus vertreten sie ist aber nicht als kosmische Dualitat zu verstehen wie es Hippolyt u a Quellen einst beschrieben Das Wasser gilt hier als eines der Elemente deren rituelle Reinhaltung zelebriert wird und das im Ritual Gabe des Wassers Ab Zohr gefeiert wird In wenigen Fremdbeschreibungen wird ein Wesen Chwasch Chwarrik mpers das gerechte Schicksal der iran Ausdruck chwarrah chwarma chwarenah ist dem indischen Karma verwandt und meint einen Glucksglanz ein individuell gluckliches Schicksal als Mutter von Ohrmazd und Ahriman bezeichnet Zurvan dagegen als Vater Andere Quellen sprechen vom Mutterleib Schoss Ohrmazds und Ahrimans Wahrend die meisten Zurvanisten die Gerechtigkeit und das Schicksal neben Zeit und Raum als Aspekte von Zurvan betrachten scheint eine Stromung eine ursprunglichere Dualitat aus einem mannlichen und einem weiblichen Urwesen vor der Entstehung von Gut und Bose vertreten zu haben Das neupersische Olema i Islam ist das deutlichste zurvanistische Werk Es erzahlt keinen Zwillingsbruder Mythos bezeichnet aber die Zeit als Urprinzip der Welt und als ausserhalb von Ohrmazd und Ahriman stehend was mazdaistischen Lehren widerspricht Es steht auch dem asthetischen Zurvanismus am nachsten Es behauptet keinen Dualismus von Mannlichem und Weiblichem dagegen die schon von Hippolyt beschriebene ursprungliche Dualitat des himmlischen und des terrestrischen Geistes und von Feuer und Wasser als Lippen der Zeit Diese werden aber nicht mit Ohrmazd und Ahriman gleichgesetzt sondern bestanden schon zuvor denn die Zeit brachte Feuer und Wasser zusammen und schuf so Ohrmazd In den Quellen gibt es ein Indiz das vermuten lasst die Lehre sei alt westiranisch Der gegen den Zoroastrismus polemisierende syrisch christliche Bischof Theodor bar Konnai beschreibt eine Sekte des Gayomarth des Urmenschen der westiranischen Mythologie in der ostiranisch avestischen Mythologie hatte Yima diese Rolle Angehorige dieser Sekte auch Gayomardismus genannt vertraten nach Theodor genau diese aus Zurvan kommende kosmische Dualitat eines himmlischen und eines terrestrischen Geistes aus Mannlichem aus Weiblichem und aus Feuer und Wasser Weiter sollen sie geglaubt haben ihre Religion sei die ursprungliche Religion der Menschen und des Gayomard und auch die ursprungliche Lehre der medischen Magier bevor diese die aus dem Osten kommende Lehre des Zarathustra mit dem Avesta ubernahmen Falls die zweite Behauptung einen wahren Kern hat war die Lehre wohl altmedisch Die Iranistik erarbeitete eine weitere Dualitat heraus die wahrscheinlich erklart warum Hippolyt das Weibliche mit dem Dunklen identifiziert Der iranische Damon Az wird in erhaltenen Teilen des Avesta als Azi Streben nach hier maskulin als Feind des Feuers und als Verderber von Milch Fett und dem Chwarma charakterisiert Der zoroastrisch mittelpersische Az bedeutet Sinneslust Lust Bedurfnis Begierde Wollust und gilt als Verderber der Tugend der Schopfung als Zerstorer des Rechts und des Guten Az ist der erste Damon den Ahriman auf die perfekte Urschopfung schickt und der letzte der in der Welterlosung gleichzeitig mit Ahriman besiegt wird er ist also zweiter Hauptfeind der guten Schopfung und ein Todesdamon Im antimateriellen asketischen und lustfeindlichen Manichaismus dagegen gilt Az als weibliche Damonin und Mutter aller Damonen Sie wird mit der Natur des Weiblichen gleichgesetzt und gilt als die dunkle Damonin die die materielle Gestaltwerdung und alle Sunden verursacht Das Geschlecht von Az in der Pahlawi Literatur des Zoroastrismus ist unbekannt weil die Sprache keinen grammatischen Unterschied der Geschlechter kennt Im Zurvanismus wie er im Wizidagiha i Zatspram erhalten ist ist Az ein eventuell weiblicher Erzdamon der die Fehlbarkeit der Schopfung verursacht Es gab also vielleicht eine tendenziell frauenfeindliche Stromung im Zurvanismus die Tugend und Vernunft dem Mannlichen zuordnete die Sinneslust als Zerstorerin der Tugend dem Weiblichen Altere Iranisten vermuteten hier den Ursprung asketisch gnostischer Stromungen Zaehner und Boyce sahen im Gegenteil diese Zurvanisten von der Gnosis und vom Buddhismus beeinflusst Asketische Stromungen im Iran selbst bestatigt das Denkard Es gab aber auch zoroastrische Stromungen die im Gegenteil eine hohe Wertschatzung des Wassers des Weiblichen und der Fruchtbarkeit vertraten Diese Stromung hatte Verbindungen zum Kult um Anahita des weiblichen Prinzips des Wassers und der Fruchtbarkeit oder war mit ihm identisch Viele zoroastrische Stromungen bildeten offenbar keinen Zusammenhang des Dunklen zum Weiblichen oder zum Wasser Weil nur wenige Quellen eine Dualitat von Mannlichem und Weiblichem von Feuer und Wasser und von Tugend und Sinneslust beschreiben schlussfolgerte Zaehner dass dieser asthetische Zurvanismus nur eine relativ kleine Stromung im Zurvanismus der Sassanidenzeit bildete Der fatalistische Zurvanismus Bearbeiten Armenisch und syrisch christliche Quellen ubertrugen zrvan nie als Zeit was die wortliche iranische Bedeutung ist sondern als Schicksal oder das individuell gute Schicksal Chwarma Glucksglanz was schicksalshafte Eigenschaften des Zurvan suggeriert Spate muslimische Beschreiber Schahristani u a beschreiben allmachtige Eigenschaften Zurvans Nach muslimischen Historikern Tabari Masudi u a fragten mehrere sassanidische Herrscher vor ihren Kriegszugen die Hofmagier nach ihren Erfolgschancen und bekamen von diesen Horoskope uber den Stand der Tierkreiszeichen und der Planeten die das Schicksal vorherbestimmen als Antwort Offensichtlich war die babylonische Astrologie am sassanidischen Konigshof beliebt Dieser Glaube an den Glucksglanz den sassanidische Herrscher beanspruchten ein Gottesgnadentum oder an ein vorherbestimmtes Weltschicksal mpers bacht widerspricht den Lehren des Avesta und des Mazdaismus nach denen der Mensch einen freien Willen hat sich ohne Vorherbestimmung fur gute oder schlechte Werke zu entscheiden In einigen Stellen des Avesta wird dieses Streben nach guten Gedanken Worten und Taten zum Zentralwert der Guten Religion erhoben So u a in Yasna 45 9 Ahura Mazda gab dem Menschen den Willen sich fur Gutes oder Boses zu entscheiden Der dualistisch henotheistische aktive Mazdaismus steht den Lehren des Avesta naher als der fatalistische Zurvanismus Bis heute lehnen Mazdaisten die pessimistische Tendenz des Zurvanismus ab Angaben des Denkard uber Adurbad der zur Regierungszeit Schapurs II Christen und abweichende Sekten verfolgte liessen Iranisten vermuten dass er diese Fatalisten die die Ethik des Zoroastrismus ins Gegenteil verkehrten verfolgte aber nicht beseitigte Das zoroastrische Menog i Kh i rad steht der fatalistischen Weltsicht am nachsten Beispiele Auch mit Tapferkeit und Starke der Weisheit und des Wissens bewaffnet ist es unmoglich sich des Schicksals zu erwehren Manchmal ist etwas vorbestimmt und wird wahr zum Guten oder zum Gegenteil Der Weise geht in die Irre der Irregeleitete wird schlau der Feigling wird tapfer und der Tapfere feige der Energische wird faul der Mussige energisch Alles was vom Schicksal vorherbestimmt wurde beseitigt zum gunstigsten Anlass anderes So auch wenn das Schicksal einem tragen irrenden drugvand und bosen Menschen hilft Seine Tragheit wirkt wie Energie seine falschen Uberzeugungen wie Weisheit sein Boses wie Gutes Wenn aber das Schicksal einem weisen anstandigen und guten Menschen entgegentritt wird seine Weisheit zur Luge und Torheit sein Anstand zu Unaufrichtigkeit und sein Wissen seine Tugend Mannhaftigkeit und sein Anstand wird nicht belohnt und Die zwolf Tierkreiszeichen sind die Befehlshaber an Ohrmazds Seite Die sieben Planeten Sonne Mond und funf bekannte Planeten wird gelehrt sind die Befehlshaber fur Ahriman Die sieben Planeten unterdrucken die Schopfung und geleiten sie in den Tod und zu allen Formen des Bosen Die zwolf Tierkreiszeichen und die sieben Planeten beherrschen das Schicksal und lenken es Diese Zuordnung der Planeten zum Bosen und Zerstorerischen steht auch im Widerspruch zur allgemein zoroastrischen Lehre nach der sie die obersten Manifestationen des anfangslosen ewigen Lichtes des guten und lebensspendenden Ahura Mazda sind gefolgt von den Sternen den unsterblichen und guten Seelen in Menschen Tieren und Pflanzen dem feinstofflich Guten und allen helfenden Prinzipien und yazatas Die hohe Stellung der Astrologie und des Schicksalsglaubens ist stark babylonisch assyrisch beeinflusst Nach Zaehner war der fatalistische Zurvanismus die popularste Form des Zoroastrismus in sassanidischer Zeit weil das Schahname des Firdausi vorwiegend eine Bearbeitung des spatsassanidischen Chwaday namag Herrenbuch ein aktives Weltschicksal und den Glucksglanz zum Thema des Epos macht Weil auch viele weitere iranische Erzahlungen fatalistisch sind wurde diese These auch von Jacques Duchesne Guillemin Sorbonne und vorsichtiger von Richard Frye Harvard University vertreten Zaehners Thesen wurden spater abgeschwacht Der Glaube an ein Weltschicksal einen Glucksglanz und an Konstellationen der Tierkreiszeichen und Planeten widerspricht nicht dem Mazdaismus Erst wenn das Schicksal mit Zurvan Raumzeit gleichgesetzt wird und als uber oder allmachtige aktive Instanz des Weltgeschehens beschrieben wird hat man den fatalistischen Zurvanismus vor sich Bibliographie BearbeitenBurchard Brentjes Das alte Persien Die Iranische Welt vor Mohammed Schroll Verlag Wien 1978 ISBN 3 7031 0461 9 Geo Widengren Die Religionen Irans Kohlhammer Stuttgart 1965 derselbe Der Zervanismus In Iranische Geisteswelt von den Anfangen bis zum Islam Holle Baden Baden 1961 Lizenzausgabe fur den Bertelsmann Lesering S 77 108 Josef Wiesehofer Das antike Persien Von 550 v Chr bis 650 n Chr Edition 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zwei erhaltenen Versionen engl Anthologie des Zatspram engl Yasna 30 engl die hier erwahnten gottlichen Zwillinge Ahura Mazda und Ahriman waren die religiose Grundlage der zurvanistischen Zwillingsbruderdoktrin im Avesta Denkard 9 30 englisch Besonders in Denkart 9 30 4 findet sich eine scharfe Ablehnung der zurvanistischen Zwillingsbruderdoktrin vom mazdaistischen Standpunkt aus Felsinschriften des Grossmagiers Mobad Kartir englisch Dieser oberste Magier des Reiches stand vielleicht selbst dem Zurvanismus nahe Auszug aus R C Zaehner Dawn and Twilight of Zoroastrianism zur Entwicklung des Zurvanismus New York 1961 englisch R C Zaehner Zurvan A zoroastrian dilemma engl Auszug Einzelnachweise Bearbeiten Mary Boyce A History of Zoroastrianism Volume 1 The Early Period Leiden Koln 1975 ISBN 90 04 10474 7 Vgl auch Shaul Shaked The Notions menog and getig in the Pahlavi Texts and their Relation to Eschatology In Acta Orientalia Band 33 1971 S 59 101 Herman Lommel Die Religion Zarathustras nach dem Avesta dargestellt Tubingen 1930 http www archive org stream MN40159ucmf 2 MN40159ucmf 2 djvu txt Vgl Antonio Panaino Religionen im antiken Iran In Wilfried Seipel Hrsg 7000 Jahre persische Kunst Meisterwerke aus dem Iranischen Nationalmuseum in Teheran Eine Ausstellung des Kunsthistorischen Museums Wien und des Iranischen Nationalmuseums in Teheran Kunsthistorisches Museum Wien 2001 S 22 29 hier S 27 29 Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Zurvanismus amp oldid 237038707