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37 004722222222 45 458611111111 Koordinaten 37 0 17 N 45 27 31 OHasanlu Hasanlu Tepe oder Tappeh Hassanlu persisch تپه حسنلو DMG Tepe Ḥasanlu kurz Hasanlu genannt ist ein Siedlungshugel in der nordwestiranischen Provinz West Aserbaidschan und befindet sich sudlich des etwa 10 km entfernten Urmiasees 1 Der Siedlungshugel enthalt unter anderem eine antike vielleicht mannaische Stadt 1 Diese wurde durch Urartu im spaten 9 Jahrhundert v Chr zerstort vermutlich unter Ispuini oder Menua Inhaltsverzeichnis 1 Lage und Aussehen des Hugels 2 Ausgrabungen 3 Funde Keramik 4 Chronologie 5 Identifikation 6 Galerie 7 Literatur 8 Weblinks 9 EinzelnachweiseLage und Aussehen des Hugels BearbeitenHasanlu Tepe ist der grosste Ort im Tal des Qadar englisch Qadar River Qadar Fluss und dominiert die kleine Sulduz Ebene Der Ort besteht aus einem etwa 25 m hohen kegelformigen Schutthugel bzw Zitadellhugel mit massiven Befestigungen und gepflasterten Strassen umgeben von einer an den Abhangen liegenden Aussenstadt die aber immer noch 8 m uber der Ebene liegt Am Nordabhang liegt ein Friedhof Der gesamte Ort war viel grosser wurde aber durch ortliche landwirtschaftlichen und bauliche Tatigkeiten verkleinert so dass er jetzt 600 m durchmisst Die Zitadelle hat einen Durchmesser von mehr als 200 m 1 Der Tell hat mehrere Siedlungsschichten zehn Kulturstufen Schichten Hasanlu I bis X deren alteste aus dem 6 Jahrtausend v Chr stammt Es ist beruhmt fur seinen Goldenen Becher den ein Team der University of Pennsylvania unter Robert Dyson 1958 hier fand Im Rahmen der Grabungen wurde ein weiterer Tell Hadschi Firuz Tepe Hasanlu X wo es mithin die altesten Anzeichen fur den Weinanbau gibt ganz in der Nahe Hasanlus erforscht Zeitgleich wurde zudem Dalma Tepe ahnlich Hasanlu IX erforscht Die Statte Hasanlu VIII entspricht bezuglich der gefundenen Keramik dem nahegelegenen Pisdeli Tepe Hasanlu VI 1750 1450 v Chr der Schicht IV in Dinkha IV Ausgrabungen Bearbeiten nbsp Gebaude II auf der Zitadelle von Hasanlu IV vereinfacht Hasanlu wurde um 2100 v Chr begrundet Die Stadt lag am Kreuzungspunkt mehrerer wichtiger Handelsstrassen Die fruhen Schichten zeigen hurritischen Einfluss spater herrschen iranische und danach assyrische Einflusse vor Die Schichten von Hasanlu IV aus dem 10 und 9 Jh zeichnen sich durch eine graue Keramik genannt auch graue Ware oder Grauware aus die als mannaisch bezeichnet wird Liverani halt die Stadt zu diesem Zeitpunkt fur einen Teil von Gilzanu 2 Zu dieser Zeit war die Siedlung unbefestigt lediglich die Akropolis auf der der Sitz des ortlichen Herrschers und die Tempel lagen war mit einer uber 3 m dicken Lehmziegelmauer auf Steinfundament umgeben die in regelmassigen Abstanden Turme aufwies Ihre Hohe wird auf 9 m geschatzt Die Art der Befestigung erinnert an urartaische Anlagen Die Zitadelle enthielt einen Palast einen Tempel und ein Schatzhaus Perlenhaus in dem man zahlreiche Perlen aus Karneol weissem Glas und Meeresmuscheln fand Typisch fur die Architektur der Mannaer sind langgezogene offene Hofe mit Saulenhallen auf einer oder beiden Seiten In Hasanlu IV standen Saulen aus Pappelholz auf steinernen Basen In diesen Gebauden sehen manche Forscher die Vorbilder der achamenidischen Palaste Funde Keramik BearbeitenBei den meisten Funden uberwiegt der assyrische Einfluss assyrisierender Mischstil der unter anderem auch in Ziwiye zu finden ist In Hasanlu herrscht eine monochrom graue Keramik vor die im 8 und 7 Jh auch im Gebiet der Meder gefunden wird Eisenzeit I nach Cuyler Young Die charakteristischen kugeligen Kruge mit lang ausgezogenen Tullen Teekannen weisen stilistisch nach Zentralasien Bohmer 1986 konnte eine charakteristische ritzverzierte mannaische Keramik identifizieren In Schicht VI wurde wie auch in Schicht IV in Dinkha Tepe sogenannte Chabur Keramik flaschenformige grosse Gefasse die mit geometrischen Mustern oder Streifen bemalt sind gefunden wie sie auch aus Tell Brak Mari Assur bekannt ist Chronologie BearbeitenDie Datierung des Endes von Hasanlu IV hangt von der Identifikation des Ortes und der Verbindung mit historisch uberlieferten Ereignissen ab Medvedskaya 1988 nimmt an dass Hasanlu 714 v Chr durch die Urartaer zerstort wurde Dyson nimmt an dass Hasanlu IV um 800 v Chr durch Menua zerstort wurde was Kleiss 1994 bezweifelte 3 Im Eingangsbereich des als Tempel gedeuteten Gebaudes der Zitadelle lagen die Skelette von 40 Frauen die vielleicht bei der Eroberung erschlagen wurden Nach einem Hiatus wurde Hasanlu im 8 Jahrhundert v Chr neu besiedelt Bauschicht IIIB Die Gebaude werden oft als urartaisch angesehen womit Hasanlus in er 2 Halfte des 7 Jahrhunderts v Chr zum Reich von Urartu gehort hatte Nach dem Niedergang von Urartu und von Assyrien wurde das Gebiet von Medern besiedelt Im Mittelalter wurde auf der Zitadelle eine Festung angelegt Phase Datierung Schichten in HasanluMittelalter I IIEisenzeit III 800 600 IIIBEisenzeit II 1000 800 IVEisenzeit I 1250 1000 V1750 1450 VI2 Halfte 3 Jahrtausend VIIJungsteinzeit XHasanlu hat eine Reihe von 14C Daten geliefert Identifikation BearbeitenMiroslav Salvini will Hasanlu mit Mesta gleichsetzen 4 Dyson et al sehen Hasanlu als die Hauptstadt von Mannai eine Ansicht der Miroslav Salvini energisch widerspricht 4 Er weist darauf hin dass die Stele von Karagunduz um 815 Mesta und Parsua als Ziel eines Feldzugs erwahnt aber Mannai nicht erwahnt Er pladiert fur eine Lage von Hasanlu ausserhalb von Mannai ohne bisher bekannte ethnisch nationale Identitat 4 erwagt jedoch sie einem persischen Stamm zuzuschreiben Galerie Bearbeiten nbsp Krug Hasanlu IV Graue Ware nbsp Bronzenes Trinkgefass in Form eines Tierkopfes nbsp Lapislazulischerben nbsp Halbmondformige Brustplatte mit Tier und Menschmotiven 5 Literatur BearbeitenErika Bleibtreu Iran von prahistorischer Zeit bis zu den Medern Kurzer Einblick in sechs Jahrtausende iranischer Kulturgeschichte In Wilfried Seipel Hrsg 7000 Jahre persische Kunst Meisterwerke aus dem Iranischen Nationalmuseum in Teheran Eine Ausstellung des Kunsthistorischen Museums Wien und des Iranischen Nationalmuseums in Teheran Kunsthistorisches Museum Wien 2001 ISBN 3 85497 018 8 S 40 53 hier S 50 52 Erika Bleibtreu Iran in prahistorischer und fruhgeschichtlicher Zeit In Wilfried Seipel Hrsg 7000 Jahre persische Kunst Meisterwerke aus dem Iranischen Nationalmuseum in Teheran Eine Ausstellung des Kunsthistorischen Museums Wien und des Iranischen Nationalmuseums in Teheran Kunsthistorisches Museum Wien 2001 S 76 185 hier etwa S 78 79 und 172 175 Katalognummer 98 100 Robert H Dyson Hasanlu and early Iran In Archaeology Band 13 1960 S 118 129 Robert H Dyson Hasanlu Excavations 1964 In Archaeology Band 18 1965 S 157 159 Robert H Dyson Hasanlu and the Solduz and Ushnu Valleys Twelve Years of Exploration In Archaeologia Viva Band 1 1968 S 82 101 Robert H Dyson Oscar Muscarella Constructing the chronology and historical implications of Hasanlu IV In Iran Band 27 1989 S 1 27 M I Marcus Emblems of Identity and Prestige The Seals and Sealings from Hasanlu Iran Commentary and Catalog University Museum Monographs Band 84 Hrsg von Robert H Dyson Philadelphia 1996 Hasanlus Special Studies Band 3 I Medvedskaja Who destroyed Hansalu IV In Iran Band 26 1988 S 1 15 M de Schauensee Horsegear from Hasanlu In Expedition Band 31 1989 S 37 52 Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Hasanlu Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Hasanlu In Ehsan Yarshater Hrsg Encyclopaedia Iranica englisch iranicaonline org mit Literaturangaben Einzelnachweise Bearbeiten a b c W B Fischer Ilya Gershevitch Ehsan Yarshater Hrsg The Cambridge History of Iran Cambridge University Press 1993 ISBN 0 521 20091 1 S 57 58 und 138 Paul Zimansky Urartian Material Culture As State Assemblage An Anomaly in the Archaeology of Empire Bulletin of the American Schools of Oriental Research 299 300 1995 104 Wolfram Kleiss Notes on the chronology of Urartian defensive architecture In Altan Cilingiroǧlu D H French Hrsg Anatolian Iron Ages 3 In British Institute of Archaeology at Ankara Monograph 3 Ankara 1994 S 131 a b c Miroslav Salvini Die Einwirkung des Reiches Urartu auf die politischen Verhaltnisse auf dem Iranischen Plateau In Ricardo Eichmann Hermann Parzinger Hrsg Migration und Kulturtransfer Bonn 2001 S 350 Vgl auch Irene J Winter A Decorated Breastplate from Hasanlu Iran Hasanlu Special Studies I University Museum Philadelphia 1980 University Museum Monograph Band 39 Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Hasanlu amp oldid 238040335