www.wikidata.de-de.nina.az
Jamshed ist eine Weiterleitung auf diesen Artikel Zum pakistanischen Kunstler Modedesigner Singer Songwriter und Prediger siehe Junaid Jamshed Dschamschid persisch جمشید DMG Ǧamsid auch Dschemschid Kurzform Dschem persisch جم Dscham DMG Ǧam oder auch Yima auf Avestisch ist eine Figur der iranischen Mythologie Dschamschid erscheint als beruhmter Herrscher Dschamschid Schah 1 bereits in zoroastrischen Schriften jedoch auch in spateren Werken der persischen Literatur als eine herausragende Herrschergestalt unter der ein Goldenes Zeitalter der Welt begann Dschamschid in einer Schahname Ausgabe Inhaltsverzeichnis 1 Etymologie 2 Parallelen zwischen Yima im Avesta und Yama in den Veden 3 Yima im Avesta 4 Dschamschid im Schahname Sage IV 5 Der Kelch des Dschamschid 6 Literatur 7 Weblinks 8 EinzelnachweiseEtymologie BearbeitenDer auch heute noch gebrauchliche Vorname besteht aus den beiden Teilen Dscham und Schid die von den avestischen Wortern Yima und Xsaeta abstammen Diese leiten sich wiederum von den protoiranischen Wortern Yamah Xsaitah her Yima kann wie das verwandte Sanskritwort Yama mit Zwilling ubersetzt werden und auf einen ursprunglichen indoiranischen Glauben hindeuten was aber in der iranischen Mythologie nicht belegt ist Durch Umwandlung des y in dsch und den Verlust der Endsilbe wurde aus dem avestischen Yima im Mittelpersischen Dscham Xsaitah bedeutet scheinend hell strahlend Mit der Weiterentwicklung der iranischen Sprachen wurde daraus Shed Xs s sch ai e t d zwischen Vokalen Verlust der Endsilbe Im iranischen Persisch wurde schliesslich aus langem e langes i sodass es im Iran Dschamschid heisst im Persischen Afghanistans und Tadschikistans hingegen noch Dschamsched Dschamschid ist heute ein beliebter mannlicher Vorname In der Turkei wird er zu Cem verkurzt Parallelen zwischen Yima im Avesta und Yama in den Veden BearbeitenYima ist der Sohn des Vivaŋhat und ebenso ist der hinduistische Todesgott Yama der Sohn des Vivasvat Der Name des Vaters lasst sich in beiden Fallen mit er der ausstrahlt ubersetzen Aber im Gegensatz zu Yima ist der Yama aus den Veden der erste Mann auf Erden und Yami seine Gefahrtin Dagegen heisst das erste Menschenpaar im Avesta Maschya and Maschyana Yima im Avesta BearbeitenAls Zarathustra seinen Gott Ahura Mazda fragt mit wem er zuerst die Daena also die religiosen Lehren die religiose Ordnung besprochen habe teilte der ihm mit das sei Yima altere Form von Dschamschid gewesen Da dieser aber die Bitte Ahura Mazdas abgelehnt habe die Daena in Erinnerung zu bewahren und zu unterstutzen habe er ihn zum Aufseher und Beschutzer der Welt und des Viehs gemacht zum ersten Herrscher Vendidad 2 1 5 Als Insignien erhielt Yima einen goldenen Ring und einen Stab Unter Yima lebten alle guten Menschen ein Leben ohne Krankheit und Armut Da damals die Lebewesen noch nicht starben war die Erde aber nach dreihundert Wintern uberfullt Auf eine Warnung von Ahura Mazda wandte Yima sich mit seinen Herrscherinsignien Ring und Stab an die Amschaspand die wohltatigen Unsterblichen der Erde und bat sie die Erde um ein Drittel auszudehnen so dass mehr Menschen und Vieh ernahrt werden konnten Vendidad 2 8 19 Aber nach sechshundert Jahren stellte sich wieder das gleiche Problem Also bat Yima die Geister die Erde wieder auszudehnen Sie taten es Nach neunhundert Jahren war die Erde wieder uberfullt so dass Yima wieder die Geister bitten musste Der Text des Avesta berichtet weiter dass Ahura Mazda eine Versammlung der Verehrungswurdigen des Yima und der Menschen im ersten perfekten Lande Airyanem Vaejah einberief Er kundigte einen grossen langen Winter an Yima sollte die Menschen und Geschopfe schutzen indem er auf Geheiss Ahura Mazdas eine Festung Avestisch Vara errichtete in der er die Samen von korperlich makellosen Menschen Tieren Pflanzen und Feuer zusammentrug In der Festung brannten besondere Lichter und den Menschen kam ein Jahr wie ein Tag vor Vendidad 2 20 41 Yima errichtete die Hohle indem er mit seinem Fuss aufstampfte und die Erde wie Ton formte Er baute Gebaude und Strassen und brachte fast 2000 Menschen dorthin Nach der Vollendung versiegelte er die Vara mit einem goldenen Ring Ein wesentlich alterer mittelpersischer Text der sich als Auslegung noch alterer Dokumente versteht sagt vorher dass der Morder Zarathustras der Tur Bratoreres in der Endzeit hervortreten wird und im Winter schlimme Regenfalle im Sommer Schneefalle und Hagel verursachen wird so dass alle Menschen sterben werden Die Erde werde dann von der Festung Yimas aus wiederbesiedelt Grosser Bundahisn 3 3 30 Dschamschid im Schahname Sage IV BearbeitenIm Schahname von Firdausi ist Dschamschid Enkel von Huschang und der vierte Konig der Welt aus dem Geschlecht der Pischdadier Er gebot uber alle Bestien Damonen Diws und Engel der Welt Er war Konig und gleichzeitig oberster Priester des Ormozd mittelpersisch fur Ahura Mazda Als machtiger Konig ersann er allerlei Erfindungen die das Leben der Menschen vereinfachten So erfand er das Weben und Farben von Stoff Wolle und Seide und vollendete in einem Zeitraum von 50 Jahren das Spinnen und Weben Ebenfalls 50 Jahre lang schuf er Rustungen und Waffen Er legte Minen an entdeckte kostbare Steine und baute Hauser aus Ziegeln Er ersann das Parfum den Wein die Navigation auf See und erfand die Heilkunst In den dritten 50 Jahren seiner Herrschaft teilte er die Gesellschaft in Stande Priester Krieger Landwirte und Handwerker auf Seit den Tagen des ersten Konigs Gayomarth als die Menschen noch unzivilisiert waren lebten die Menschen nicht besser als zur Zeit Dschamschids nbsp Dschamschid wird vor Zahak in zwei Halften gesagtDschamschid hielt sich selbst fur gottlich In mir ist sprach er Gotteslicht Furst bin ich und Priester minder nicht Den Bosen kurz ich des Bosen Hand Und jeder Geist sei zur Helle gewandt 2 Dschamschid gab als erster Konig der Gesellschaft eine Struktur indem er eine Art Arbeitsteilung einfuhrte und damit vier soziale Klassen schuf Priester Arthurian Krieger Nisarian Bauern Nesudi Handwerker Anuchoschi Dschamschid wird von Ferdosi die Einsetzung des Neujahrsfestes Nouruz zugeschrieben Da sass wie die glanzende Sonn auf der Luft Der Schah der kein Gebot widerruft Juwelen ihm streuend standen sie den Tag Neujahrtag nannten sie Jahranfang Hormus des FerwedinWar s als die Freude der Welt erschien Aus jenen Tagen solch froher TagBlieb uns von jenem Fursten nach 3 Am ersten Tag des Monats Farvardin wird noch heute Nouruz gefeiert Bei den Parsen in Indien heisst dieser Tag immer noch Jamshed i Nawrōz Die Menschen kannten in dieser Zeit weder Tod noch Muhe und Arbeit Die Diws erledigten alle Arbeiten und die Menschen lebten in paradiesischen Verhaltnissen Doch damit sollte es nach 700 Jahren vorbei sein Mit der andauernden Herrschaft Dschamschids wuchs dessen Egomanie ins Unermessliche Zum Ende seiner Herrschaft beanspruchte Dschamschid dass ihn die Menschen als Schopfergott anbeten sollten Da erlosch Dschamschids gottlicher Glanz die gottliche Gnade entflog in Gestalt eines Vogels und die Menschen verweigerten ihm die weitere Gefolgschaft Dschamschid bereute seine Tat doch es half nichts Die Gottheit hatte sich von ihm abgewandt das Goldene Zeitalter endete und der Grundstein fur die nachfolgende Herrschaft des bosen Zahak war damit gelegt An dieser Stelle schlagt Ferdosi nun ein neues Kapitel in dem Epos auf Er erzahlt die Geschichte von Mirdas dem Araber und Beduinenkonig und dessen Sohn Zahak einem Diener Ahrimans Zahak oder Dhohhak wie Ruckert ihn nennt forderte Dschamschid heraus nachdem er zuvor verfuhrt von Iblis seinen Vater ermordet und sich dessen Thrones bemachtigt hatte Die iranischen Fursten die Dschamschid die Gefolgschaft verweigerten unterstutzten Zahak und riefen ihn zum neuen Schah aus Dschamschid floh vor Zahak wurde von ihm aber gestellt und getotet Zahak der durch einen Pakt mit Ahriman zu einem Monster wurde aus dessen Schulter zwei Schlangen wuchsen die sich von Menschenhirnen ernahrten wird als Drachenkonig geschildert der nur Boses Mord Raub und Brandschatzung im Sinn hat Die Menschheit fiel unter seiner Herrschaft wieder in eine dunkle Zeit ohne Zivilisation zuruck Nach iranischem Selbstverstandnis symbolisiert Persepolis griechisch fur Stadt der Perser die Hauptstadt Dschamschids Die Statte wird daher in Iran Tacht e Dschamschid Der Thron des Dschamschid genannt Genauso werden auch die Graber mit Skulpturen der Konige der Achameniden und der Sassaniden dem sagenhaften Helden Rostam zugeschrieben Die Grabstatte heisst daher heute immer noch Naqsch e Rostam Der Kelch des Dschamschid BearbeitenNicht im Schahname enthalten ist die Legende von Dschamschids Kelch oder Pokal einer Art Heiliger Gral Dschamschid vergass dass all seine Macht sein Wissen uber die Welt welches er aus einem kristallenen Kelch Kelch des Dschamschid persisch جام جم DMG Ǧam e Ǧam bezog 4 5 und sein Konnen ihm von Gott geschenkt war womit das Goldene Zeitalter beendet war Literatur BearbeitenMichael Stausberg Zarathustra und seine Religion C H Beck Munchen 2005 S 46 47 Friedrich Ruckert Firdosi s Konigsbuch Schahname Sage I XIII 1890 Nachdruck epubli GmbH Berlin 2010 S 17 32 Grethe Auer Dschemschid Episode in drei Akten mit Benutzung einer altiranischen Sage Francke Bern 1905 Manuel Sommer Der Hakim von Nischapur Omar Chajjam und seine Rubaijat nach alten und neuesten persischen Handschriftenfunden Pressler Wiesbaden 1974 S 72 und 115 Dschemschid Yima der Glanzende Geo Widengren Iranischer Gnostizismus In Iranische Geisteswelt von den Anfangen bis zum Islam Baden Baden 1961 Lizenzausgabe fur den Bertelsmann Lesering S 251 279 insbesondere S 263 279 Der Urmensch und Urkonig Yima Peter Lamborn Wilson Karl Schlamminger Weaver of Tales Persian Picture Rugs Persische Bildteppiche Geknupfte Mythen Callwey Munchen 1980 ISBN 3 7667 0532 6 S 79 139 Die Konige hier S 80 f Dschamschid Schah und 104 f Uta von Witzleben Firdausi Geschichten aus dem Schahnameh Eugen Diederichs Verlag Dusseldorf und Koln 1960 S 22 26 Weblinks BearbeitenDschamschid In Ehsan Yarshater Hrsg Encyclopaedia Iranica englisch iranicaonline org mit Literaturangaben Einzelnachweise Bearbeiten Jurgen Ehlers Hrsg und Ubers Abu l Qasem Ferdausi Rostam Die Legenden aus dem Sahname Philipp Reclam jun Stuttgart 2002 S 365 Friedrich Ruckert Firdosi s Konigsbuch Schahname Sage I XIII 2010 S 17 Friedrich Ruckert Firdosi s Konigsbuch Schahname Sage I XIII 2010 S 20 Omar i Khajjam Sinnspruche Aus dem Persischen ubertragen von Friedrich Rosen Insel Verlag 5 Aufl Leipzig 1973 Insel Bucherei 407 S 20 und 61 Die Lieder des Mirza Schaffy mit einem Prolog von Friedrich Bodenstedt 152 Aufl R v Decker s Verlag Berlin 1896 S 5 Becher Dschamschid VorgangerAmtNachfolgerTahmorathKonig aus Schahname 100 800 nach GayomarthZahhakNormdaten Person GND 12184997X lobid OGND AKS VIAF 40245651 Wikipedia Personensuche Anmerkung Ansetzungsform GND Yima Gott Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Dschamschid amp oldid 236708675