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Yama ˈjɐ ɱɐ anhoren Sanskrit यम Yama in Indien auch Yama raja यमर ज dt Konig Yama in chinesischer Schreibung 閻羅王 Yanluowang Yanluo kurz 閻 alternativ auch 閻魔 閻羅王 閻摩羅 閻老 1 tibetisch gshin rje verkorpert den hinduistischen Gott des Todes und den Dharmaraja den Herrn des Dharma der Rechtschaffenheit Der Name Yama bedeutet Zwilling in einigen Erzahlungen erscheint Yama gemeinsam mit seiner Zwillingsschwester Yami 2 3 Yama wird im japanischen als Enma bezeichnet nach der japanischen Aussprache der chinesischen Schriftzeichen 閻魔 Yanmo zur phonetischen Wiedergabe des Wortes Yama Ublicher ist jedoch die sinngemasse Wiedergabe von Yama raja als Enma ō 閻魔王 dt Konig Yama neben dessen phonetischer Wiedergabe Enma raja 閻魔羅闍 sowie Enma daiō 閻魔大王 anhoren dt Grosser Konig Yama fur Sanskrit Yama maharaja Kurzformen sind Enmara 閻魔羅 Enra ō 閻羅王 und En 閻 Fur das Glaubensleben der Hindus spielt er kaum eine Rolle die indische Mythologie dagegen kennt unzahlige Geschichten in denen er erscheint um sein Opfer zu holen Yama ist ursprunglich eine vedische Gottheit die die Unterwelt regiert und selbst noch nach Erleuchtung strebt 4 Leben und Tod sind in ihm und seinem Palast vereint Besuchern der Unterwelt teilt Yama mit welchen der funf sechs Schicksalspfade er zu beschreiten hat basierend auf seinem Karma d h der Summe seiner guten und schlechten Taten Inhaltsverzeichnis 1 Hinduismus 2 China und Japan 3 Tibetischer Buddhismus 4 Siehe auch 5 Literatur 6 Weblinks 7 EinzelnachweiseHinduismus Bearbeiten nbsp Indische Darstellung des Totengottes YamaYama Sohn von Vivasvat gilt als der erste Sterbliche der in die himmlische Welt gelangte Er weist den Menschen den Weg zu den Gottern 5 Die Ikonographie stellt ihn als reichgeschmuckten Konig dar meist von gruner Farbe seltener schwarz in rotem Gewand Er tragt eine machtige Keule sowie ein Seil mit sich mit dem er seine Opfer einfangt und bindet manchmal ein Schwert und einen Schild Diese Attribute sind auch geistig zu deuten Die Schlinge etwa bindet an den Kreislauf der Wiedergeburten das Schwert wird in der Hindu Literatur oft als Schwert der Erkenntnis bezeichnet Yamas charakteristisches Begleittier ist der schwarze Buffel Mahisha oft begleiten ihn zwei Hunde mit vier furchterregenden Augen und grossen Nasenlochern Sie durchstreifen die Welt immer auf der Suche nach den Seelen der Toten 6 Der Buffel als vielschichtiges Symbol etwa des geistigen Todes der Unwissenheit und allen Ubels ist ein haufiges Motiv in hinduistischen Darstellungen In den Veden ist er der Gott der Toten und der Zeit kala sowie Gott und Herrscher der Unterwelt bei dem die Geister der Verstorbenen wohnen Er selbst war der Sohn der Sonne Surya sowie der Bruder des Manu und der Ashvins und Zwillingsbruder der Yami oder Yamuna Sie werden im Rigveda als das erste Menschenpaar beschrieben Sie gilt auch als seine Frau oder Geliebte Gemeinsam werden sie manchmal in Yab Yum Pose dargestellt Yama wollte in den Himmel zu den Gottern emporsteigen und wurde daher von den Gottern sterblich gemacht In spaterer brahmanischer Zeit ist Yama verheiratet mit Dhumorna Rauchfahne die das Feuer bei der Leichenverbrennung symbolisiert 5 In spaterer brahmanischer Mythologie ist er einer der acht Lokapalas Wachter des Sudens und Herrscher uber das Yamadevaloka dabei Richter uber die Toten 7 Entscheidet in der Philosophie die Folgen der Taten Karma als was ein Individuum wiedergeboren wird tritt in der Mythologie Yama als Richter der Verstorbenen auf belohnt und straft Darum ist er auch Dharmaraja Herr der Rechtschaffenheit und Gerechtigkeit Sein Buchhalter und Diener ist Chitragupta der uber die guten und schlechten Taten der Menschen Buch fuhrt und selbst als Totenrichter auftritt 5 Eine der bekanntesten ist die Geschichte von Savitri die den Tod uberlisten und mit ihrer Weisheit und Reinheit den geliebten Gatten aus seiner Macht befreien konnte Das Thema ahnelt sehr dem griechischen Orpheus in der Unterwelt doch im Gegensatz zu diesem kann die Konigstochter ihren Liebsten dem Tod wieder abtrotzen Sie hatte den armen Prinzen Satyavan als Gatten gewahlt der aber nach einer Weissagung in genau einem Jahr sterben wurde Am vorherbestimmten Tag brach der Geliebte bei einem Spaziergang zusammen und Yama kam auf seinem Buffel herbei Die Prinzessin folgte Yama und bat um das Leben von Satyavan Doch die Antwort war deutlich Du darfst mich um alles bitten nur nicht um sein Leben Zwei Wunsche gewahrte der Todesgott der Unglucklichen Er machte ihren blinden Schwiegervater sehend und versprach mannliche Nachkommen fur ihren eigenen Vater Dann verlangte Savitri sie wolle Mutter werden von hundert Sohnen Selbst das konnte Yama zusagen Doch nun stellte sie die entscheidende Frage Wie kann ich Sohne haben wenn mein Mann gestorben ist Damit musste der Tod sich geschlagen geben und Satyavan offnete seine Augen wie nach einem langen Schlaf In einer der wichtigsten Upanishaden der Katha Upanishad ist Yama der Lehrende Die Rahmenhandlung berichtet uber Naciketas den Sohn eines Brahmanen Der Bub kommt zu Yama Weil er ihn aber nicht antrifft muss er drei Tage und drei Nachte warten und Yama gewahrt ihm als Entschadigung fur seine Verletzung des Gastrechts drei Wunsche Der Bub verlangt das Geheimnis von Leben und Tod zu erfahren Yama will ihn mit allerlei anderen verlockenden Vorschlagen ablenken denn es ist schwer diese Wahrheit zu begreifen Doch letztlich lasst er sich von der Ernsthaftigkeit des Buben uberzeugen und lehrt ihn den Inhalt der Katha Upanishad von Atman und Brahman sowie vom Wesen des Todes und der Wiederkehr China und Japan Bearbeiten nbsp Japanische SchnitzereiDas Bild von Yama als Richter findet sich fruh in chinesischer Literatur z B im Ming pao chi 冥報 記 8 des Tang Lin 600 唐 臨 Er ist der einzige hinduistische Gott der in unveranderter Funktion in die chinesische Mythologie ubernommen wurde Das Bildliche der Erzahlungen ist deutlich dem Irdischen entnommen Yama hat eine Schar von Boten 使鬼 die wie auch er selbst der Vergeltung bzw Bestrafung unterliegend in seinem Namen die Menschen herbescheiden Ihr Atem ist fur Menschen todlich Das uber die Unterwelt Berichtete ist in den Einzelheiten sehr verschieden Doch gewisse Zuge kehren immer bzw haufig wieder weit ist der Weg fern und dunkel das Land wie wenn man im Nebel geht ist es Boten stehen plotzlich da und holen den Geladenen mit sich fort steil ist der Hang tief und dunkel das Wasser Endlich taucht das Amt auf Riesig ist die Anlage Tore und Mauern und fern wieder Tore und Mauern Ort an Ort zeigt sich Qual Strafe Marter Man wird vor den Richter gefuhrt Zittern ergreift die Seele Oftmals geschieht es dass der Richter fragt Was hast Du Gutes getan und der Gerufene antwortet meist Arm und gering war mein Haus und Leben einzig das Wort des Uberirdischen Wissens liess ich nicht ab zu singen Vortrefflich vortrefflich ruft der Richter und seufzt tief auf in vor innerer Bewunderung und schickt die Gerufenen wieder ins Leben zuruck Riesig ist der Betrieb Aller angestrebten Genauigkeit zum Trotz laufen bei solch grossem Rechtsorganismus naturlich auch Versehen mitunter mancher wird falschlich herbestellt Vielleicht entwickelte sich zugleich mit der Erfahrung des riesigen chinesischen Rechtsorganismus der uber Provinzen Volker und Rassen hinwegreichte das religios metaphysische Karma Erlebnis Nun haben in China Amt und Gericht es selten an Belobigungen Ehrenpforten offentlichen Auszeichnungen fehlen lassen allein ebenso dringt der Chinese in vielem dem Romer verwandt auf strenges Recht Viele wahre und ubertreibend unwahre Geschichten sind daruber im Westen im Umlauf Auch geht die naturliche Inklination des Rechts vollends in alter Zeit zum Strafrechte hin Das von Hunden bewachte oder hundsmassige Erdgefangnis wie die Holle chinesisch japanisch heisst ist vom Amt schwer zu trennen Dieses Amt von dem fast alle diesbezuglichen Erzahlungen sprechen wird zunachst gleichsam olympisch vom chinesischen Olymp her gesehen Wenn nun heute noch dem Europaer vor chinesischem Kerker graust wenn der Anblick der Strafjustiz ihm Schaudern einflosst wie mag das alles oftmals in alter Zeit gewesen sein Von der Holle war es zeitweise nicht viel verschieden Und man erzahlte davon 9 Das buddhistische Konzept eines Richters sowie von Paradies und Holle war fur Japan neu Es kam jedoch schon mit den fruhesten buddhistischen Lehren nach Japan Enra ist aber kein Richter im herkommlichen Sinne sondern lediglich der Walter des Gesetzes von karmischer Ursache und Wirkung ohne das auch er nicht existiert Buddhistische Hollen die in acht Abstufungen existieren sind immer nur Fegefeuer 10 Schon in der um 800 entstandenen Sammlung des Nihon Ryōiki finden sich mehrere Legenden 11 in denen Enra oder Emma eine Rolle spielt und Hollenqualen eindrucksvoll geschildert werden Ksitigarbha jp Jizō Bosatsu ein Bodhisattva seit dem 4 Jahrhundert im Mahayana nachweisbar aber anfangs nicht sehr popular ist identisch mit Enra Besonders basierend auf den Lehren Eshin s Genshin 942 1017 wird er hauptsachlich aber nicht ausschliesslich innerhalb der Tendai und Shingon Schulen mit einer jahrlichen Jizō Beichte verehrt 12 Tibetischer Buddhismus Bearbeiten nbsp Yama in tibetischer DarstellungIm tibetisch buddhistischen Mythos hat der zornvolle Aspekt des Weisheits Buddha Manjushri Yamantaka Yama unterworfen und ihn zu einem Beschutzer des Dharma gemacht Aufgrund der besonderen Beziehung Tsongkhapas zu Manjuschri ist er in der Gelug Schule von grosser Bedeutung Seine Gefahrtin ist Chamundi 13 In der Kunst wird Yamantaka gewohnlich auf einem Ochsen reitend oder stehend gezeigt der auf Yama trampelt Siehe auch BearbeitenYamas und Niyamas sind Gebote im Yoga Jigoku Diyu buddhistische UnterweltLiteratur BearbeitenAnneliese und Peter Keilhauer Die Bildsprache des Hinduismus Die indische Gotterwelt und ihre Symbolik 2 Auflage DuMont Reiseverlag Ostfildern 1983 ISBN 3 7701 1347 0 10 ISBN 978 3 7701 1347 7 13 Hermann Bohner Legenden aus der Fruhzeit des japanischen Buddhismus Nihon Ryōiki 日本霊異記 Tōkyō 1934 OAG Alex Wayman Studies in Yama and Mara in Indo Iranian Jnl Vol III 1959 Nr 1 S 44 73 S Noma Hrsg Emma In Japan An Illustrated Encyclopedia Kodansha 1993 ISBN 4 06 205938 X S 335 Gerhard J Bellinger Knaurs Lexikon der Mythologie Knaur Munchen 1999 Yama Storm Rachel Enzyklopadie der ostlichen Mythologie Reichelsheim 2000 YamaWeblinks Bearbeiten nbsp Commons Yama Todesgott Sammlung von Bildern und Audiodateien Photos von Enma in japanischen Schreinen und TempelnEinzelnachweise Bearbeiten William Edward Soothill und Lewis Hodous A Dictionary of Chinese Buddhist Terms with Sanskrit and English Equivalents London 1937 Kegan Paul Trench Trubner Yami Twin Sister of Yama abgerufen am 12 September 2019 Meaning origin and history of the name Yama abgerufen am 12 September 2019 Vgl Majjhimanikaya 130 186 a b c Gerhard J Bellinger Knaurs Lexikon der Mythologie Knaur Munchen 1999 Yama Storm Rachel Enzyklopadie der ostlichen Mythologie Reichelsheim 2000 Yama Soothill William Hodous Louis A Dictionary of Chinese Buddhist Terms 閻羅王 engl Gjertson Donald Edward A study and translation of the Ming pao chi a T ang Dynasty collection of Buddhist tales Stanford Univ Diss 1975 Hermann Bohner Legenden Nihon Ryoiki Quellen Legenden aus der Fruhzeit des japanischen Buddhismus Memento vom 4 August 2009 im Internet Archive mit ausfuhrlichen klassischen Fundstellenangaben Zur Beschreibung der Schlimmsten Avici Holle 阿鼻獄 vgl Reischauer A K Genshin s Ojo Yoshu Transactions Asiatic Soc Japan II Ser Dec 1930 S 40 6 1 2 Vorlage Toter Link freenet homepage de I 30 Holle detailliert Seite nicht mehr abrufbar Suche in Webarchiven II 5 7 24 25 III 9 22 23 35 Visser Marianus de The Bodhisattva Ti tsang Jizō in China and Japan S 120 Dharmapala Thangka Centre uber YamaNormdaten Person GND 120043203 lobid OGND AKS LCCN sh85148946 VIAF 54968844 Wikipedia Personensuche Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Yama Todesgott amp oldid 237331591