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Das Nihon Ryōiki jap 日本霊異記 dt Aufzeichnungen uber Wunder in Japan auch Nihon Reiiki mit vollem Titel Nippon koku Gembōzenaku Ryō i ki 日本國現報善悪霊異記 Aufzeichnungen uber Wunder sichtbar gegenwartiger Vergeltung des Guten und Bosen im Lande Japan ist der alteste erhaltene Text der japanischen setsuwa bungaku Der buddhistische Kleriker Kyōkai auch Keikai stellte das Werk in der fruhen Heian Zeit zusammen und vollendete es vor 822 Das Nihon Ryōiki enthalt 116 fruhbuddhistische Legenden und ist im klassischen Kanbun geschrieben Hermann Bohner ubersetzte es unter dem Titel Legenden aus der Fruhzeit des japanischen Buddhismus ins Deutsche Inhaltsverzeichnis 1 Inhalt 2 Titel 3 Verfasserschaft und Entstehungszeit 4 Manuskripte 5 Literatur 6 WeblinksInhalt BearbeitenDas Nihon Ryōiki besteht aus drei Faszikeln Buchern die im Wesentlichen chronologisch gegliedert sind Wiewohl in chinesischen Zeichen und demgemasser Diktion verfasst wird es das erste Werk der sogenannten setsuwa bungaku genannt zunachst mundlich uberlieferter dann in schoner Form aufgeschriebener Erzahlungen vgl fabula in ursprunglicher Bedeutung kurze Erzahlung mit lehrender unterrichtender erbauender Absicht Nicht nur Buddhistisches zumal buddhistische Berichterstattung ist hier auf einem Hohepunkt sondern auch jenes andere von Konfuzius schwer zu Trennende das ausgesprochen Chinesische chinesische Schrift und Diktion chinesisches hsueh wen 學交 Wissen Bildung Der Kenner der Mahayana Sutras liest aus dem im Nihon Ryōiki Zitierten eine ganze Welt Titel BearbeitenDer Titel fasst wie in einer Summa zusammen was das Werk will Da die einzelnen Schriftzeichen des Titels sprachlich so locker zueinander gefugt sind dass die verschiedensten Lesarten denkbar ja gleichzeitig miteinander gesetzt sind so ist ein Ubersetzen des Titels kaum moglich Auszugehen ist vom letzten Zeichen ki 記 Bericht e Schrift auch im Sinn unseres uber von Das zentrale Zeichen ist das davorstehende i 異 anders verschieden Erzahlt wird von der Welt des totaliter aliter des Ganz Anders des Wundersamen gegeben werden Berichte von Wundersamem Ganz Anderem bzw wundersame Berichte Das Zeichen ryō 霊 Geist er spezialisiert dies Es sind Berichte von Erweisungen aus jener so ganz anderen dem Menschen sonst verschlossenen Geisterwelt Die mittleren Zeichen des Titels weisen auf das Inhaltliche dieser Erweisungen hin Das zentrale Erlebnis ist das inga Erlebnis gembō 現報 sichtbar gegenwartige Vergeltung Das will sagen Es gibt eine Vergeltung und sie zeigt sich und wird erlebt zunachst in dieser Existenz aber auch von der spateren Existenz her geschehen Kundgebungen in diese gegenwartige Existenz zen aku 善悪 gut bose im Guten wie im Bosen was jedoch auch auf die folgenden Zeichen bezogen werden mag Die ersten Zeichen Nippon koku 日本國 bekunden dass das Werk genuin japanisch ist und im Land Japan spielt Verfasserschaft und Entstehungszeit BearbeitenEs ist wenig was wir von Kyōkai wissen und das meiste wenn nicht alles wissen wir durch ihn selbst Nirgends erfahren wir mehr uber Kyōkai als in der 38 Erzahlung des 3 Bandes seines Werkes Wie erwachend schweift die Erinnerung nochmals uber die mitdurchlebte Zeitgeschichte und wendet sich dann in einem zweiten Teil dem eigenen Leben des Verfassers zu was ihn diese lange Zeit uber beschaftigte stromt heraus auch die Motive die ihn zu dem Werk bewegten kommen hervor Vorbei ist die Jugend das Alter naht Und dann Im Traum 7 Jahr Enryaku 788 sieht Kyōkais Seele in typischer okkulter Weise den eigenen Leichnam brennen Aber gerade hier zeigt sich der rechte Mensch Kyōkai Er flucht nicht darob dem Himmel er schilt nicht die Menschen er klopft an seine eigene Brust Jetzt erst erkennt er vollig an dass dies die Ernte der eigenen Saat ist des eigenen Karma 因課 inga er bereut tut Busse wendet sich einem vollig Neuen zu tut Gutes 修善 shuzen Schon vordem ist er mit dem heiligen Wort in Beruhrung gekommen aber jetzt entfaltet sich in ihm der grosse Eifer er studiert die Sutras er erlangt jene erstaunliche Schriftkenntnis die das Nihon Ryōiki zeigt Kyōkai residierte zur Zeit der Abfassung im Yakushiji in Nara deswegen wird ihm die Zugehorigkeit zur Hossō zugeschrieben Das Werk entstand in einer Ubergangszeit als die beiden japanischen Silbenalphabete gerade erst entwickelt wurden jedoch war die Vorstufe der man yōgana durchaus verbreitet Es ist jedoch in reinem Sino Japanisch dem sogenannten Kanbun geschrieben Ekisai Kariya 狩谷 掖齋 1775 1835 der Zusammensteller des grossen Sammelwerkes japanischer Literatur des Gunsho Ruiju hatte nach seinen Quellen urteilend das Werk in die Kōnin Jahre 810 823 verlegt Im ersten Teil der Vorrede zu III wird ausdrucklich das 6 Jahr Enryaku 787 genannt Von mehrjahriger Zusammenstellung wohl zwischen 786 und 805 ist auszugehen Aller Wahrscheinlichkeit nach hat Kyōkai bis in die spaten Kōnin Jahre gelebt und wahrend dieser Jahre sein Werk abgeschlossen Manuskripte BearbeitenUberkommen sind vier Manuskripte des Ryōiki jedoch ist keines vollstandig Das Kofukuji Manuskript ist das alteste und genaueste das erste Faszikel datiert von 904 es wurde 1934 erstmals verlegt Das Shimpukuchi Manuskript 眞福時 des zweiten und dritten Faszikels datiert aus der Kamakura Zeit und ist weniger korrumpiert als die folgenden Das Maeda Manuskript des dritten Faszikels datiert von 1236 und wurde 1883 entdeckt Eine fotostatische Ausgabe wurde 1931 gedruckt Geschrieben am 3 Tag des 3 Monats im 2 Jahre Katei 1236 von dem Kleriker Zen e 禪惠 Nur hier findet sich der erste zehnzeilige Abschnitt zum Vorwort des dritten Faszikels um dessen Authentizitat ein reger Gelehrtenstreit ausgebrochen ist Das Koya oder Sanmaiin Manuskript datiert von 1214 Zwar enthielt es alle drei Faszikel ist jedoch unvollstandig Das Original ist etwa 1930 40 verloren gegangen Literatur BearbeitenHermann Bohner Nippon koku Gembō Zenaku Ryōiki Nihon Ryō i ki Legenden aus der Fruhzeit des japanischen Buddhismus Tōkyō 1934 Reprint Mitteilungen der Deutschen Gesellschaft fur Natur und Volkerkunde Ostasiens Bd 27 Johnson Reprint New York London 1965 DNB 821262726 Dykstra Yoshiko A study of the Nippon koku gembō Zenaku Ryō i ki UMI Ann Arbor 1974 Diss UCLA 1974 Jacqueline Golay A study of Setsuwa Literature with Emphasis on the Nihon ryōiki Dissertation Second part consists of the French translation of nine tales from the Ryōiki University of British Columbia Vancouver 1970 OCLC 1924316 Nakamura Kyoko Motomochi Ubs Hrsg Miraculous stories from the Japanese Buddhist tradition the Nihon ryōiki of the monk Kyōkai Harvard University Press Cambridge 1973 Curzon Richmond UK 1997 ISBN 0 7007 0449 3 Nelly und Wolfgang Naumann Die schonsten japanischen Erzahlungen Die Zauberschale Hanser Munchen 1973 ISBN 3 446 11773 3 Enthalt einige wenige unkommentierte Ubersetzungen von Legenden des ersten Fasz Seki Hōzen Nihon Ryōiki no Kenkyu shu shite sono shujihō ni tsuite Ryukoku Univ Kyōto Diss Ms 1928 Es existieren vollstandige Ubersetzungen ins Russische Meshcheryakow Alexander N a n mesheryakova 1996 Vietnamesische Nguyễn Thị Oanh u a 1999 und eine teilweise ins Italienische Weblinks BearbeitenNihon Ryo Wiki Materialsammlung zum Ryōiki in Wiki Form Universitat Wien Deutscher Volltext der Ubersetzung Hermann Bohners Kanbun Volltext Umfangreiche Bibliographie japanischer NR Literatur Nakamuras englische Ubersetzung Teile unkommentiert Scan des Manuskripts der Bibliothek der Universitat Kyōto Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Nihon Ryōiki amp oldid 218965941