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Die Ahnfrau ist ein 1817 erschienenes Drama von Franz Grillparzer Als Vorlage diente dem Autor eine sudbohmische Legende unter dem Titel Pramati Die Ahnin die sich auf die Burg Borotin im Okres Tabor Sudbohmen bezieht DatenTitel Die AhnfrauGattung SchicksalsdramaOriginalsprache DeutschAutor Franz GrillparzerErscheinungsjahr 1817Urauffuhrung 31 Janner 1817Ort der Urauffuhrung Theater an der Wien WienPersonenGraf Zdenko von Borotin Berta seine Tochter Jaromir Boleslav Gunther Kastellan Ein Hauptmann Ein Soldat Mehrere Soldaten und Diener Die Ahnfrau des Hauses Borotin Inhaltsverzeichnis 1 Inhalt 2 Rezeption 3 Zum Ort der Handlung 4 Verfilmungen 5 Einzelnachweise 6 Literatur 7 WeblinksInhalt Bearbeiten nbsp Relief Die Ahnfrau von Rudolf Weyr am Grillparzerdenkmal im Volksgarten Wien 1889Der alte Graf Zdenko von Borotin unterhalt sich mit seiner einzigen Tochter Es beschaftigt ihn sehr dass Berta die einzige Nachkommende des Stammes der Borotiner ist Er erzahlt ihr dass nach einer alten Sage die Ahnfrau des Hauses einst in ihren jungen Jahren zwangsverheiratet wurde aber trotzdem ihre Liebe zu einem anderen Mann nicht aufgab Als ihr Gatte dies entdeckte habe er die Ahnfrau blind vor Zorn mit einem Dolch getotet Die Sage sagt weiter dass die Ahnfrau so lange wandeln muss bis der letzte Zweig des Stammes der Borotin verschwinde Weiters beklagte sich der Graf daruber dass seine Gattin fruh gestorben sei und sein einziger Sohn mit drei Jahren ertrunken sei Wahrend er seiner einzigen Tochter Berta sagt dass sie sich einen wurdigen Gatten suchen solle ahnt er dass sie ihn schon gefunden hat Sie bestatigt seine Vermutungen da sie in Jaromir von Eschen verliebt ist welcher ihr einst das Leben rettete Jaromir befurchtet jedoch dass er fur seine Tat vom Grafen von Borotin mit Gold oder sonstigen Schatzen entlohnt werde jedoch nicht mit seiner einzigen Tochter Doch der alte Graf mochte dem Gluck seiner Tochter nicht im Wege stehen Der Graf macht ein kurzes Schlafchen Als er erwacht meint er Berta sitze neben ihm Doch als er genauer hinschaut merkt er dass es nicht Berta sondern die Ahnfrau ist Voller Schreck ruft er nach Berta denn er verdachtigt sie zuerst sich verkleidet zu haben Doch als auch der Kastellan Gunter bestatigt dass Berta erst gekommen ist als der Graf sie gerufen hat denkt er dass es nur ein sehr realitatsnaher Traum war Als Jaromir atemlos in die Halle hineinsturzt fragt ihn Gunther was er hier suche Er berichtet dass er von Raubern die im nahe gelegenen Wald ihr Unwesen treiben verfolgt wurde Der Graf lernt ihn kennen und bietet ihm an auf dem Schloss zu ubernachten Auch in der darauffolgenden Nacht sturzt Jaromir voller Schreck in die Halle Ausser sich vor Angst vermeint er Gespenster und dergleichen gesehen zu haben Etwas erholt nahert er sich Bertas Zimmer und glaubt Berta komme ihm aus der Tur entgegen Doch es ist nicht Berta sondern die Ahnfrau Berta kommt aus ihrem Gemach und fragt Jaromir was denn geschehen sei Dieser zeigt bloss ganz verangstigt auf einen Winkel in den die Ahnfrau gegangen ist Doch Berta kann nichts sehen Schliesslich kommt auch der Graf in die Halle Jaromir versucht ihm das Gesehene zu erklaren Der Graf rat Jaromir zu fliehen solange dies noch moglich sei doch dieser entscheidet sich dem Grafen zur Seite zu stehen Plotzlich klopft es an das Tor der Graf empfangt den Hauptmann freundlich und fragt ihn was er hier suche so spat am Abend Der Hauptmann sagt dass sie auf der Jagd nach den Raubern sind Spater als alle weg sind sitzt Berta in Gedanken versunken vor Jaromirs Zimmerture ihre Sehnsucht zu ihm wird so gross dass sie in sein Zimmer geht Doch Jaromir ist fort und das Fenster ist offen Am nachsten Morgen fragt Berta Jaromir wo er gestern Nacht gewesen sei Zunachst probiert er seine Abwesenheit abzustreiten doch dann stellt er sich als ein gesuchter Rauberhauptmann heraus Berta ist zuerst erschrocken lasst sich dann aber von ihm uberreden mit ihm zu fliehen Jaromir muss aber sofort verschwinden denn schon bald wurden die Soldaten das ganze Schloss nach ihm durchsuchen Bevor er geht erbittet er sich von Berta eine Waffe Da Berta ihm keine Waffe geben will nimmt sich Jaromir einfach einen Dolch von der Wand trotz Bertas Warnung dass es der Dolch sei mit dem die Ahnfrau erstochen wurde Berta und Gunther werden von der traurigen Nachricht uberrascht dass der Graf auf der Jagd nach den Raubern schwer verletzt wurde Als der schwer verwundete Graf in die Halle gebracht wird stellt sich heraus dass er von Jaromir lebensgefahrlich verletzt wurde Als der alte Graf im Sterben liegt bringt der Hauptmann einen Rauber namens Boleslav zu ihm der ihm etwas Wichtiges zu sagen hat Boleslav erzahlt dass er vor gut 20 Jahren einen dreijahrigen Knaben vom Schloss des Grafen entfuhrt habe den Sohn des Grafen von dem angenommen wurde dass er ertrunken sei Boleslav erzog ihn wie seinen eigenen Sohn Dem Grafen wird klar dass Jaromir sein Sohn ist der ihn mit dem Dolch der Ahnfrau lebensgefahrlich verletzt hat und er erkennt dass die Sage der Ahnfrau wahr geworden ist Verzweifelt uber den Tod ihres Vaters und den Verlust ihres Geliebten der ihr Bruder ist begeht Berta Selbstmord Jaromir der sich nach dem Kampf mit dem Grafen noch immer versteckt halt wird von Boleslav gefunden und daruber aufgeklart dass er der Sohn des Grafen ist In seiner Verzweiflung findet er schliesslich Berta tot in der Grabkammer des Schlosses wo ihm die Ahnfrau entgegentritt Jaromir verwechselt sie zunachst mit Berta dann sinkt er leblos neben Berta hin und die Ahnfrau bedeckt beide mit der Totendecke Rezeption BearbeitenGrillparzers Erstlingswerk wurde kontrovers aufgenommen Die Urauffuhrung erfolgte 1817 im Theater an der Wien Ein Teil der Tagesblatter fand darin die christliche Schicksalsidee dargestellt ein anderer hielt das Stuck fur glaubensgefahrdend Eine Urfassung des Werkes aus dem Jahr 1816 wurde im Februar 1964 in Luzern uraufgefuhrt Danach verschwand das Stuck fast vollstandig von den Spielplanen Im April 2013 unternahm Burgtheater Direktor Matthias Hartmann den Versuch einer Neuinterpretation des Werkes die teils auf Skepsis teils auf Begeisterung stiess Die Auffuhrung hat grosse bildnerische und musikalische Qualitaten auch Witz Mit der Schwere dessen was hier verhandelt wird kommt sie nicht zurecht obwohl sich die Schauspieler Muhe geben 1 Zum Ort der Handlung Bearbeiten nbsp Burgruine Borotin in SudbohmenDie Burg Borotin heute eine unter Denkmalschutz stehende Ruine wurde im 14 Jahrhundert erbaut Als Grunder gelten Heinrich Jindrich von Borotin zu Landstein und seine Frau Berta die Hauptfigur der Legende Der Sage nach wurde sie wegen ihrer Untreue und Nymphomanie verflucht Nach ihrem Tode solle sie in der Burg Borotin so lange nackt umgehen bis der Familienstamm von Borotin zu Landstein ausgestorben sei Das letzte Glied dieses Familienstammes Nikolas in der Legende figuriert er unter dem tschechischen Namen Jaromir von Borotin zu Landstein wurde 1460 in der Nahe der Burg irrtumlicherweise erschlagen Damit erlosch der Fluch Als Franz Grillparzer 1816 im Barockschloss Meschitz bei Tabor zu Besuch war horte er die Legende von der Baronin Antonia von Stillfried und benutzte sie spater Verfilmungen Bearbeiten1910 Die Ahnfrau Regie Jakob Fleck Wiener Kunstfilm 1919 Die Ahnfrau Regie Jakob Fleck Luise Fleck Wiener Kunstfilm mit Liane Haid Max Neufeld 1971 Die Ahnfrau TV Regie Peer Raben mit Rudolf Lenz Margit Carstensen Rainer Werner Fassbinder Irm Hermann Ulli Lommel Kurt Raab Hans Hirschmuller Ingrid CavenEinzelnachweise Bearbeiten Barbara Peitsch Harry Potter in Grillparzers Universum Die Presse 15 April 2013Literatur BearbeitenW Paulsen Die Ahnfrau Zu Grillparzers fruher Dramatik Tubingen 1962 Gero von Wilpert Die deutsche Gespenstergeschichte Motiv Form Entwicklung Kroners Taschenausgabe Band 406 Kroner Stuttgart 1994 ISBN 3 520 40601 2 S 238 247 Weblinks BearbeitenDie Ahnfrau im Project Gutenberg Die Ahnfrau im Projekt Gutenberg DEWerke von Franz Grillparzer DramenBlanka von Kastilien Die Ahnfrau Sappho Das goldene Vlies Der Gastfreund Die Argonauten Medea Konig Ottokars Gluck und Ende Ein treuer Diener seines Herrn Des Meeres und der Liebe Wellen Der Traum ein Leben Weh dem der lugt Libussa Ein Bruderzwist in Habsburg Esther Fragment Die Judin von ToledoNovellenDas Kloster bei Sendomir Der arme SpielmannLibrettoMelusina Normdaten Werk GND 4447514 7 lobid OGND AKS VIAF 214767937 Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Die Ahnfrau amp oldid 225094905