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Esther ist ein unvollendetes Drama des osterreichischen Schriftstellers Franz Grillparzer das auf dem gleichnamigen biblischen Buch Ester basiert Wie auch Die Judin von Toledo und Ein Bruderzwist in Habsburg gehort das Fragment Esther zu jenen Werken Grillparzers die erst in seinem Nachlass gefunden wurden DatenTitel EstherGattung FragmentOriginalsprache DeutschAutor Franz GrillparzerErscheinungsjahr veroffentlicht 1868 entstanden zw 1829 und 1840Urauffuhrung 29 Marz 1868Ort der Urauffuhrung Burgtheater WienPersonenKonig Mordechai Esther Haman Zares Theres Ein Hauptmann Inhaltsverzeichnis 1 Vorlagen und Vorbilder 2 Inhaltsangabe 3 Zur Handlung 4 Figurencharakteristik 5 Zeithistorische Bezuge zur Entstehungszeit 6 Rezeption 7 Sekundarliteratur 8 Weblinks 9 EinzelnachweiseVorlagen und Vorbilder BearbeitenNeben der biblischen Vorlage durfte Grillparzer das Drama La hermosa Ester 1610 von Lope de Vega und die Tragodie Esther 1689 von Jean Baptiste Racine gekannt haben Ein direkter Einfluss eines der beiden Stucke lasst sich aber in seinem Drama nicht nachweisen 1 Inhaltsangabe BearbeitenDas Fragment besteht aus den beiden ersten Akten und dem Anfang der ersten Szene des dritten Aktes Uber den Fortgang des Stuckes existieren mehrere Plane die zum Teil einander widersprechen 1 Die Handlung beginnt mit der Verstossung von Konigin Vasthi was Hofintrigen zur Folge hat Bei der Suche nach einer Nachfolgerin fur die Konigin lernt der Konig die junge Judin Esther kennen Beide finden Gefallen aneinander aber sie verheimlicht ihm ihre Zugehorigkeit zu den Juden Ihr Onkel der Gelehrte Mordechai lasst den Konig vor einem Mordanschlag von Vasthis Anhangern warnen Hier bricht das Stuck ab Zur Handlung BearbeitenIm Handlungsablauf folgt Grillparzer der biblischen Vorlage weicht aber von dieser in der Charakterisierung seiner Figuren soweit dies erkennbar ist in wesentlichen Punkten ab auch was die Motivation fur ihr Verhalten betrifft Das Geschehen erfahrt eine Profanierung die der Lebendigkeit der Figuren zugutekommt 1 Figurencharakteristik BearbeitenAuffallig ist dass im Fragment durchaus Partei fur die weiblichen Figuren zu finden ist Konigin Vasthi tritt zwar als Person selbst nicht in Erscheinung doch wird sie von ihrer Vertrauten Zares Hamans Ehefrau die uber die Verstossung berichtet eindeutig als Opfer mannlicher Willkur gezeigt Esther ist hier kein demutig frommes Madchen das ungefragt zur Konigin erhoben wird sondern reagiert auf die befohlene Zurschaustellung am Hof mit offener Emporung Im Unterschied zu den anderen jungen Frauen weigert sie sich um die Gunst des Konigs zu werben tritt stattdessen dem Herrscher ganz unbefangen gegenuber und verwirrt ihn mit ihrer Ehrlichkeit und dem selbstlosen Vorschlag seine verstossene Ehefrau wieder in deren alten Rechte einzusetzen Gerade durch ihre Offenheit fasziniert sie jedoch den Konig Als er ihr schliesslich den fur die neue Konigin bestimmten Kranz reicht ist es gerade seine Unsicherheit er furchtet dass sie ablehnen wird mit der er sie letztlich fur sich gewinnt 1 Zeithistorische Bezuge zur Entstehungszeit BearbeitenNach einer eigenen Aussage Grillparzers soll der Ausloser zu diesem Stuck die Eheschliessung zwischen dem katholischen Erzherzog Karl von Osterreich und der protestantischen Grafin Henriette von Nassau Weilburg im Jahr 1815 gewesen sein 2 Breiten Raum nehmen in der Esther die Szenen zwischen den Intriganten am Konigshof ein Es wird gemutmasst dass Grillparzer hier tatsachliche Zustande am Hof des Kaisers von Osterreich vor Augen gehabt hat 3 Rezeption BearbeitenDas Fragment wurde erstmals 1863 im Dichterbuch aus Osterreich von Emil Kuh veroffentlicht 4 Die eindringlichen sentenzreichen Dialoge der erhaltenen Szenen und die packende Handlungsfuhrung haben der Esther obwohl sie Fragment ist und dazu relativ kurz grosse Wertschatzung eingebracht Das Stuck wurde einige Male sogar aufgefuhrt 3 Sekundarliteratur BearbeitenKindlers Neues Literaturlexikon Studienausgabe Munchen 1988 Bd 6 S 892f Weblinks BearbeitenFranz Grillparzer Esther Dramatisches Bruchstuck Stuttgart Cotta 1872 https anno onb ac at cgi content anno buch apm 0 amp aid 252 amp teil 0101 amp seite 00000001 amp zoom 2Einzelnachweise Bearbeiten a b c d Kindlers Neues Literaturlexikon Studienausgabe Munchen 1988 Bd 6 S 892 Kindlers Neues Literaturlexikon Studienausgabe Munchen 1988 Bd 6 S 892f a b Kindlers Neues Literaturlexikon Studienausgabe Munchen 1988 Bd 6 S 893 https anno onb ac at cgi content anno buch apm 0 amp aid 252 amp teil 0212 amp seite 00000003 amp zoom 2Werke von Franz Grillparzer DramenBlanka von Kastilien Die Ahnfrau Sappho Das goldene Vlies Der Gastfreund Die Argonauten Medea Konig Ottokars Gluck und Ende Ein treuer Diener seines Herrn Des Meeres und der Liebe Wellen Der Traum ein Leben Weh dem der lugt Libussa Ein Bruderzwist in Habsburg Esther Fragment Die Judin von ToledoNovellenDas Kloster bei Sendomir Der arme SpielmannLibrettoMelusina Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Esther Grillparzer amp oldid 208671992