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Der Titel dieses Artikels ist mehrdeutig Weitere Bedeutungen sind unter Dodona Begriffsklarung aufgefuhrt Dodona dorisch Dwdwna Dōdṓna attisch und ionisch Dwdwnh Dōdṓne war ein antikes griechisches Heiligtum und Orakel Es galt als altestes Orakel Griechenlands und war nach Delphi das bedeutendste uberregionale Orakel der griechischen Welt Dodona in EpirusBlick auf die Ruinen der Tempelanlagen von DodonaGeflugeltes Pferd Votivgabe aus Dodona aus dem dritten Viertel des 6 Jahrhunderts v Chr jetzt im LouvreDer mit dem Orakel verbundene Zeuskult scheint sich aus einem alteren Kult entwickelt zu haben von dem sich in spaterer Zeit unerklarliche Riten der Priesterschaft erhalten hatten So wurde aus dem Rauschen einer dem Zeus heiligen Eiche der Eiche von Dodona geweissagt Zusatzlich wurde der Flug von Tauben gedeutet und spater wurden mit Hilfe von Losen Anfragen beantwortet Die Geschichte des Ortes ist eng mit der Geschichte der Landschaft Epirus verbunden Erste Spuren menschlicher Zivilisation finden sich aus der fruhen Bronzezeit Die Ureinwohner der Region sollen die Pelasger gewesen sein die bei der ersten griechischen Einwanderungswelle von Thesprotern verdrangt worden sein sollen Diese konnten Dodona bei spateren Einwanderungswellen verteidigen und verloren die Herrschaft moglicherweise erst zu Beginn des 4 Jahrhunderts v Chr an die Molosser Durch diese lang wahrende Kontinuitat konnten sich zunachst althergebrachte Riten erhalten Der Ausbau Dodonas zu einem modernen Heiligtum begann nach der Machtubernahme durch die Molosser Zu dieser Zeit wurde der Ort religioses und kulturelles Zentrum der Epiroten Im Zuge der Auseinandersetzungen um die Vorherrschaft in Epirus wurde Dodona mehrfach zerstort doch blieb der Kultplatz bis in die Spatantike bestehen Die heute zum Teil nur noch schlecht erhaltene und noch nicht komplett ausgegrabene archaologische Statte besteht aus den Resten mehrerer Tempel und profaner Verwaltungsgebaude Besonders gut erhalten ist das Theater das eines der grossten seiner Art im griechischen Mutterland war Inhaltsverzeichnis 1 Lage und Geschichte Dodonas 1 1 Vorgeschichte 1 2 Grundungsmythos und fruheste Erwahnungen 1 3 Dodona in historischer Zeit 2 Orakelwesen und Gotterverehrung 3 Archaologischer Befund 3 1 Sakralbauten 3 1 1 Zeustempel 3 1 2 Dionetempel 3 1 3 Themistempel 3 1 4 Aphroditetempel 3 1 5 Heraklestempel 3 1 6 Christliche Basilika 3 2 Profanbauten 3 2 1 Priesterhaus 3 2 2 Bouleuterion 3 2 3 Prytaneion 3 2 4 Theater 3 2 5 Peribolosmauer 3 2 6 Akropolis 3 2 7 Stadion 3 3 Kleinfunde 4 Erforschung und Rezeption 5 Literatur 6 Weblinks 7 EinzelnachweiseLage und Geschichte Dodonas Bearbeiten nbsp Blick auf das Tomaros GebirgeDodona liegt in der griechischen Landschaft Epirus Sein Eichenhain war neben den Orakelstatten in Delphi Lebadeia Abai und Oropos im griechischen Mutterland sowie Klaros Didyma und Patara in Kleinasien und dem agyptischen Orakel in der Oase Siwa eines der bedeutendsten Orakel der griechischen Welt In seiner uberregionalen Bedeutung stand es in historischer Zeit nur hinter Delphi zuruck beanspruchte jedoch fur sich das alteste und fur lange Zeit einzige Orakel in Griechenland gewesen zu sein 1 Die antike Statte liegt 15 Kilometer sudwestlich des heutigen Ioannina in einem 12 Kilometer langen und bis zu 1 200 Meter breiten Tal im Osten der Kalkstein Bergkette von Agios Nikolaos Manoliasas und im Westen des Tomaros Gebirges Das Tal ist vor allem bei starken Regenfallen sumpfig wozu auch viele Quellen im Tomaros beitragen Drei Kilometer sudlich von Dodona befindet sich die Quelle des Louros Schon in der Antike wurde die Existenz eines zweiten Dodona in Thessalien diskutiert Diese Uberlegungen halten bis in die heutige Zeit an doch gibt es bisher keine handfesten Beweise fur dessen Vorhandensein 2 Vorgeschichte Bearbeiten In ganz Epirus sind bisher nur sieben Fundplatze bekannt an denen Uberreste aus der fruhen und mittleren Bronzezeit gefunden wurden Zu diesen gehort Dodona was fur eine fruhe Bedeutung und fur eine gunstige Lage als Siedlungsplatz spricht 3 Die fruhesten Funde werden in die Zeit um 2500 bis 2100 v Chr datiert Es handelt sich dabei um Scherben handgefertigter dickwandiger Keramik Erste Bronzefunde neun Messer werden in den Zeitraum zwischen 2100 1900 und 1600 v Chr datiert 4 Aus der spaten Bronzezeit wurden mykenische Keramikfragmente gefunden die fur Beziehungen zum mykenischen Kulturraum sprechen Weitere Funde lassen Verbindungen nach Mitteleuropa und Kleinasien vermuten Bei Ausgrabungen im Jahr 1967 wurden zudem architektonische Spuren gefunden Damit ist Dodona einer von nur vier Orten in Epirus in denen man sicher bronzezeitliche Architekturspuren nachweisen konnte Es ist bis heute unklar ob diese Reste aus der Zeit zwischen dem 13 und 10 Jahrhundert v Chr schon in Zusammenhang mit einem Kult standen Vor allem die Funde von Axten die im Allgemeinen eine der wichtigsten Votivgaben dieser Zeit waren und das Fehlen von Grabern legen jedoch die Vermutung nahe dass es sich hier um einen Kultplatz und nicht um eine Siedlung handelte Funde fehlen weitgehend fur die Zeitspanne der sogenannten Dunklen Jahrhunderte und fur die homerische Zeit Die Kontakte zu weiter entfernten Regionen scheinen abgebrochen zu sein In der wissenschaftlichen Diskussion stehen dafur drei Modelle die die Verbindung zwischen Bronze und Eisenzeit erklaren sollen Zum Ersten ist ein Neubeginn des Kultes im 8 Jahrhundert v Chr moglich Zum Zweiten gab es vielleicht eine Kultkontinuitat seit dem 2 Jahrtausend v Chr Dritte Moglichkeit ist eine kultische Anknupfung an einen fruheren Kult im 8 Jahrhundert v Chr an den sich Erinnerungen erhalten haben 5 Grundungsmythos und fruheste Erwahnungen Bearbeiten Schon bei den Griechen stand Dodona in einem besonderen Ruf wofur die mythologischen Begebenheiten um die Stadt sprechen Die Pelasger die zu den mythischen Ureinwohner Griechenlands gezahlt wurden sollen schon sehr lange in Dodona ihre namentlich nicht uberlieferten Gotter verehrt haben Die Grundungssage beschreibt eine enge Beziehung zum Alten Agypten Laut einer Variante der Grundungssage die Herodot im agyptischen Theben horte entfuhrten Phonizier zwei Priesterinnen aus Theben und verkauften eine von ihnen nach Libyen wo sie in der Oase Siwa das Heiligtum des Zeus Ammon stiftete Die andere verkauften sie nach Dodona wo sie den Kult des Zeus begrundet haben soll In Dodona selbst wurde Herodot erzahlt dass aus Theben zwei schwarze Tauben entflogen seien von denen eine in die Oase Siwa flog und ein Orakel des Zeus gestiftet habe wahrend die andere bis Dodona gekommen sei Dort habe sie sich auf einer Eiche niedergelassen und die Bewohner mit menschlicher Stimme angewiesen hier ein Zeus Orakel zu errichten 6 Schon Herodot deutete die Tauben allegorisch als Priesterinnen 7 Die Verbindung zu Agypten das wie seit Herodot bereits antike griechische Autoren mehrfach betonten die weitaus altere Hochkultur besass ist zumindest ein Hinweis auf das Alter die Bedeutung und nicht zuletzt den Anspruch des Orakels als grosster Konkurrent Delphis im Ansehen als herausragendes Orakel in Griechenland zu gelten 8 Die erste Nennung des Orakels in der Literatur ist jedoch noch weitaus alter als die Schrift Herodots Schon in Homers Ilias in der Dodona als einzige Orakelstatte Erwahnung findet betet Achilleus Zeus pelasgischer weitab wohnender Herr von Dodona Wo der Winter so rauh Dort lagern am Boden die Selloi Deine Seher um dich mit nie gewaschenen Fussen Wie schon einmal das Wort du erhortest meines Gebetes Ehrend mich und machtig schlugst du das Volk der Achaer Also gewahre auch jetzt mir wiederum dieses Verlangen Ich zwar bleibe noch hier am Sammelplatz der Schiffe Doch den Gefahrten entsend ich mit Scharen der Myrmidonen Um zu kampfen gib Ruhm O weithindonnernder Zeus ihm Und ermutige ihm im Innern das Herz dass auch Hektor Es erfahre ob auch allein er zu kampfen verstehe Unser Gefolgsmann oder ob die unnahbaren Hande Dann nur wuten wenn ich in Ares Gewuhl mich begebe 9 Die Anrufung des Zeus von Dodona als pelasgischer und die Erwahnung von barfussigen Sehern sind singular in der Uberlieferung 10 Auch in der Odyssee spielte das Orakel eine Rolle So soll Odysseus wahrend seiner Irrfahrt das Orakel befragt haben Noch sei er fort nach Dodona aus hochbewipfelter Eiche Spricht dort Zeus der Gott dessen Rat er zu horen verlange Wie er wohl Heimkehr finde ins liebe Land seiner Heimat Heimlich oder dass alle ihn sahen denn lange sei er ferne 11 Weitere Bezuge zu Dodona im griechischen Mythos sind etwa die sprechende und weissagende Planke aus dodonischem Eichenholz die in der Argo verbaut wurde und der bei Sophokles uberlieferte Tod des Herakles 12 der in Dodona geweissagt wurde Dodona in historischer Zeit Bearbeiten nbsp Ein nackter Jungling moglicherweise Apollon korinthische Votivfigur mit Inschrift im korinthisch griechischen Alphabet gestiftet von einem Mann namens Etymokledas um 540 30 v Chr Wahrscheinlich kamen zu Beginn des 2 Jahrtausends v Chr in der ersten Einwanderungswelle griechischer Stamme die Thesproter nach Epirus Wahrend der grossen Wanderung um 1200 v Chr wanderten die Molosser ein doch blieb Dodona offenbar noch bis ins 5 Jahrhundert v Chr thesprotisch Wahrend der sogenannten Dunklen Jahrhunderte scheint es keinen Kontakt uber Epirus hinaus gegeben zu haben Endgultige Aussagen kann man dazu jedoch nicht treffen da diese Zeit archaologisch bisher kaum untersucht wurde Allerdings zeugen die Weihgeschenke davon dass das Orakel vor allem von regionaler Bedeutung war Erst im spaten 8 Jahrhundert v Chr scheint es einen verstarkten Kontakt nach Sudgriechenland gegeben zu haben Durch die lange und kontinuierliche Herrschaft der Thesproter in Dodona konnten sich hier alte Brauche lange erhalten zudem kam es erst spat zur Ubernahme von Neuerungen wie befestigten Bauten Erst gegen Ende des 5 oder zu Anfang des 4 Jahrhunderts v Chr kam die Stadt unter die Herrschaft der Molosser Um die Mitte des 4 Jahrhunderts v Chr ubernahmen die Makedonen unter Philipp II die Kontrolle uber Epirus und damit uber Dodona Vor allem Philipps Frau Olympias soll eine enge Beziehung zum Dodonaischen Orakel gepflegt haben Nur kurz darauf kam Epirus unter die Kontrolle des makedonenfreundlichen Alexander I eines Molossers Hohepunkt dieser Molosserzeit war die Regentschaft von Konig Pyrrhos aus der Dynastie der Aiakiden der wie die zeitgleichen hellenistischen Herrscher seine Macht durch ein intensives Bau und Kultprogramm zu festigen versuchte Davon profitierte Dodona wo er eine rege Bautatigkeit einsetzte Fast alle Bauten von Bedeutung gehen auf seine Initiative zuruck Hinzu kamen wertvolle Weihgeschenke an die heilige Statte Dies festigte Dodonas Stellung als kulturelles und politisches Zentrum von Epirus Nach dem Sturz der herrschenden Aiakiden 232 v Chr wurde Epirus demokratisch regiert 224 23 v Chr schlossen sich die Epiroten den Makedonen an was zu Konflikten mit deren Gegnern fuhrte Besonders betroffen war davon auch Dodona das 219 v Chr von den Aitolern unter der Fuhrung ihres Feldherrn Dorimachos verwustet wurde dabei wurde die Saulenhalle in Brand gesetzt viele Weihgeschenke vernichtet und auch das heilige Haus zerstort 13 Ein Jahr spater rachte Philipp V die Zerstorung des Ortes indem er bei einem Feldzug Thermos zerstorte und die Beute zum Wiederaufbau des Heiligtums verwendete Wahrend der weiteren Auseinandersetzungen zwischen Makedonen Aitolern und Romern versuchte sich Epirus neutral zu verhalten Die romische Aufforderung sie zu unterstutzen fuhrte zum Bruch des Epirischen Bundes Wahrend die Molosser die Makedonen unterstutzen hielten die Thesproter und die Chaonier zu den Romern Nachdem die Romer 168 v Chr endgultig uber die Makedonen gesiegt und deren Verbundete bestraft hatten wurde Dodona in Mitleidenschaft gezogen Da als Folge der Auseinandersetzungen die Munzpragung in Epirus aussetzte begann Dodona mit der Pragung eigener Munzen um einen Engpass in der Munzversorgung der Pilgerscharen auszugleichen doch wurden Munzen nur in einem Zeitraum von 20 Jahren bis ins Jahr 148 v Chr In diesem Jahr wurde Epirus Teil der romischen Provinz Macedonia Wahrend des Ersten Mithridatischen Krieges wurde der Ort 86 v Chr erneut diesmal von den Thrakern zerstort Strabon berichtet um die Zeitenwende dass das Heiligtum zu der Zeit fast ganzlich verschwunden war 14 Dennoch bestand das Orakel als solches weiter fort So besuchte Hadrian die Statte im Jahr 132 n Chr und Kaiser Julian befragte das Orakel noch im Jahr 362 Der christliche Kaiser Theodosius I verbot jedoch im spaten 4 Jahrhundert alle heidnischen Religionen und in Dodona wurde die heilige Eiche 391 oder 392 gefallt Die antike Orakelstatte wurde von den Christen fur immer zerstort Auch die neue Religion des Christentums erkannte die kultische Bedeutung dieses seit mehr als 1 000 Jahren bestehenden Kultortes Dodona wurde Bischofssitz Unklar ist wann Dodona diese Stellung einbusste und der Bischof nach Ioannina ubersiedelte dessen Aufenthalt dort seit spatestens 879 belegt ist Anzunehmen ist jedoch dass der Ort schon um 550 im Zuge der Slawenwanderung zerstort und aufgegeben wurde Damit endete die Geschichte des Ortes 15 Die heutige Gemeinde Dodoni befindet sich in der Nahe des Heiligtums und hat 1 790 Einwohner 2001 Orakelwesen und Gotterverehrung BearbeitenDieser Abschnitt bedarf einer grundsatzlichen Uberarbeitung Naheres sollte auf der Diskussionsseite angegeben sein Bitte hilf mit ihn zu verbessern und entferne anschliessend diese Markierung nbsp Votivtafel mit Inschrift aus Dodona Ein Mann namens Agathon Sohn des Echephylos weihte diese Tafel in seinem und dem Namen seiner Familie dem Zeus letztes Drittel 4 Jh v Chr Nicht vollstandig gesichert ist die Form der Weissagung im Heiligtum von Dodona und die Entwicklung des Orakelwesens 16 Vor allem in literarischen Quellen wird von der Interpretation des Rauschens der heiligen Eiche und des Fluges der heiligen Tauben berichtet Diese Techniken verweisen alle in den Himmel den Wirkungsbereich des Orakelinhabers Zeus Dem stehen die Funde mehrerer tausend Orakeltafelchen gegenuber die in das 5 Jahrhundert v Chr und danach datiert werden Ein Grossteil dieser Tafeln sind noch unbearbeitet und unveroffentlicht die bisher erkannte Formelhaftigkeit der Texte legt nahe dass die Antworten durch ein Losverfahren gegeben wurden Auch diese Orakeltechnik ist fur Dodona in literarischen Quellen belegt Die lange Tradition der Statte wird selbst fur spatere Griechen in den schwer erklarbaren archaischen Riten erkennbar Mannliche Priester die schon bei Homer als selloi selloi auch ἕlloi helloi bekannt waren wuschen sich beispielsweise nie die Fusse und schliefen auf dem Boden was vor allem in den kuhlen Wintermonaten als aussergewohnlich angesehen werden muss 17 Sie waren fur die eher einfachen Aufgaben zustandig und fuhrten ein geregeltes Leben Offenbar waren einzelne Selloi auf bestimmte Tatigkeiten spezialisiert Flavius Philostratos 18 beschreibt den Kultplatz in seinem Werk Von der heiligen Eiche hangen Bander der ganze Ort liegt unter Opferrauch Zu den Selloi schreibt er Sie leben eigentlich von der Hand in den Mund und fuhren noch kein kultiviertes Leben sondern sagen sie wurden es nicht einmal so einrichten denn Zeus habe Freude an ihnen weil sie mit dem zufrieden seien was der Ort von selber biete Sie sind namlich Priester und der eine hat die Kranze aufzuhangen der andere Gebete zu verrichten dem dritten obliegt es sich um die Opferkuchen zu kummern der hier sorgt fur Gerstenkorner und Opferkorbe dieser opfert etwas und dieser endlich wird es keinem anderen gestatten das Opfertier zu hauten Die Selloi waren offenbar zunachst fur die Interpretation des Eichenrauschens sowie des Fluges und des Gurrens der Tauben zustandig wobei vor allem die Grundlagen fur die Interpretation des Rauschens der Eiche heute kaum mehr nachvollzogen werden konnen und schon den antiken Zeitgenossen Ratsel aufgaben Im Laufe der Zeit wenn auch relativ spat bekam Zeus in seinem Heiligtum eine Gefahrtin Nicht etwa seine spater kanonische Gemahlin Hera sondern seine erste Frau Dione wurde orakelgebende Partnerin war sie doch die Gottin der Weisheit die sich Zeus einverleibt hatte Damit hielten drei altere Priesterinnen Einzug die angeblich in einem Rauschzustand vor allem fur die Interpretation des Taubenflugs zustandig waren 19 Sie waren nicht an die alten Riten der Selloi gebunden und verkorperten eher modernere Traditionen Philostratos beschreibt sie folgendermassen Hier die dodonaeischen Priesterinnen in ernstem und feierlichem Aufzug sie scheinen namlich nach Rauch und Trankopfern zu duften Es gibt Meinungen in der Forschung nach der der Dione Kult sogar der altere der dodonischen Kulte war Sollte dies zutreffen muss man jedoch von einer zeitweiligen Unterbrechung dieses Kultes ausgehen da lange Zeit ein Kult neben dem des Zeus nicht nachweisbar ist Die Selloi gelten als Reprasentanten einer vorzivilisatorischen Zeit Die Priesterinnen hingegen verkorpern eine hohere Stufe der Zivilisation Dazu passt auch die Ausubung der einfacheren Tatigkeiten durch die Priester wahrend die Priesterinnen komplexere Aufgaben etwa beim Losorakel bewerkstelligten 20 nbsp Orakeltafelchen nach K Karapanos Dodone et ses ruines Paris 1878 Taf 60 1Das Losorakel scheint die beiden alteren Techniken seit dem 5 vorchristlichen Jahrhundert spatestens aber bis zum 4 vorchristlichen Jahrhundert zunehmend verdrangt zu haben Unter Aufsicht der Priesterinnen wurden auf Orakelanfragen kleine Lose in Form von Bleitafelchen aus einem Topf gezogen auf dem die Antworten des Orakels standen Damit entwickelte sich Dodona von einem Zeichenorakel bei dem der gottliche Wille interpretiert wurde zu einem Wortorakel bei dem nach modernem Verstandnis Antworten zufallig gegeben wurden Die Bedeutung des Orakels in der griechischen Welt spiegelt sich in den vielen gefundenen Votiven wider die aus weiten Teilen der griechischen Welt neben dem griechischen Mutterland vor allem aus Suditalien aber auch aus Kleinasien stammten Nach einem Seesieg uber die Spartaner stiftete beispielsweise die Stadt Athen ein Bronzebandchen 21 mit einer Inschrift das moglicherweise an einer wertvolleren Gabe befestigt war oder in die heilige Eiche gehangt wurde Die Entwicklung zum Losorakel ging wohl sogar mit einer Verdrangung der mannlichen Priester und ihrer vorgriechischen Riten durch die weiblichen Priesterschaft einher Nicht selten widersprechen sich die literarischen Mitteilungen und die archaologischen Funde So ist die durch schriftliche Quellen belegte Ekstase der Priesterinnen bei der Orakelverkundung schwerlich mit der praktisch belegten Orakelverkundung durch Lose vereinbar 22 Nur in Dodona wurde Zeus Naios verehrt Der Beiname Naios Naios leitet sich offenbar von naein naein deutsch schwimmen bzw fliessen ab Demnach ist der dodonische Zeus der zum Wasser gehorige Zeus Die Gleichsetzung mit einem vorzeitlichen bei Dodona verehrten Quell und Wassergott ist allerdings zweifelhaft eine heilige Quelle bei Dodona wird erstmals von Plinius dem Alteren erwahnt 23 Wahrscheinlicher erscheint eine Verbindung zu Zeus als Wettergott So ist er als Regengottheit zu verstehen war die Gegend um Dodona doch von bluhender Landwirtschaft gepragt die schon Hesiod und Pindar hervorheben 24 Zu seinen Ehren wurden wohl seit dem 3 Jahrhundert v Chr alle vier Jahre Festspiele in Dodona die so genannten Naia veranstaltet deren Hochzeit bis ins 3 Jahrhundert n Chr ging Zu diesen Festen gehorten wohl neben musischen Agonen auch Regenzauber Im Laufe der Zeit entwickelte sich die Veranstaltung zu einem uberregionalen Fest mit Gasten auch aus anderen Teilen Griechenlands Nach der Errichtung des Stadions wurden neben dramatischen Agonen auch sportliche darunter auch Pferdewettkampfe abgehalten 25 Archaologischer Befund Bearbeiten nbsp 1 Akropolis 2 Theater 3 Stadion 4 Bouleuterion 5 Haus der Priester 6 und 7 Prytaneion und Erweiterung 8 Tempel der Aphrodite 9 Romisches Gebaude 10 Tempel der Themis 11 Heiliges Haus Ἱera Oἰkia 12 und 13 Neuer und alter Tempel der Dione 14 und 15 Tempel und Altar des Herakles 16 Christliche Basilika 17 Westmauern 18 und 19 Neues und altes WesttorErstmals wurde um 400 v Chr bei der Eiche ein kleines Bauwerk errichtet In der zweiten Halfte des 4 Jahrhunderts v Chr wurde der Bereich der Eiche und des Hauses durch eine Mauer eingefasst Bis zum Ende des 3 Jahrhunderts v Chr war ein kleines Temenos mit hohen Mauern und Saulenhallen an drei Innenseiten entstanden Das heilige Haus war zu einem kleinen Tempel mit Cella und Vorhalle erweitert der Eingangsbereich mit einem Propylon ausgestattet worden Ostlich des Eichenhains erhielt Dione einen kleinen Tempel spater auch Herakles Westlich der Eiche entstanden kleine Tempel fur Themis und Aphrodite Wahrend der Regentschaft des Pyrrhos wurde der Bau eines Bouleuterions eines Stadions und ein Theaters begonnen und nach dem Tod des Regenten vollendet Auf der Akropolis wurden eine Mauer und ein Turm errichtet hier entstand ein Ruckzugsort fur unruhige Zeiten Die Sakralarchitektur stand in der Tradition hellenistischer Architektur Im Laufe der Zeit naherte sich die architektonische Ausstattung immer mehr denen anderer Kultplatze an die schon fruher mit Tempeln geschmuckt worden waren In Dodona wurden allerdings vergleichsweise fortschrittliche Bauformen verwendet wodurch Dodona moderner als vergleichbare Heiligtumer wirkte 26 Problematisch fur die Erforschung vor allem fur die Deutung vieler Bauten ist zum einen der sehr schlechte Erhaltungszustand vieler Gebaude zum anderen die sehr schlechte Publikationslage fur nahezu alle Gebaude Uber die meisten Grabungskampagnen gibt es kaum mehr als vorlaufige Grabungsberichte Abschlussberichte fehlen bislang vollig Viele Annahmen in der Forschung beruhen bislang auf den Vermutungen der Ausgraber die jedoch nicht selten diskussionswurdig sind 27 Die Baugeschichte des Heiligtums wird in drei Phasen unterteilt Die erste Phase dauert von den ersten Bauten in klassischer Zeit um 400 v Chr bis zur Zerstorung durch die Romer 219 v Chr Innerhalb dieser Phase sind die Datierungen nicht immer gesichert Die sich anschliessende zweite Phase endet 168 v Chr Alle weiteren Neu und Umbauten stammen aus der dritten Bauphase in romischer und fruhchristlicher Zeit 28 Sakralbauten Bearbeiten Die in Dodona am fruhesten belegte Sakralarchitektur stammt aus vergleichsweise spater Zeit Wahrend bei anderen Orakeln und Heiligtumern schon seit der Epoche des geometrischen Stils ca 900 700 675 v Chr verstarkt aber etwa ab 600 v Chr Holz und Lehmbauten in Steingebaude umgebaut oder neue errichtet wurden setzte diese Entwicklung in Dodona erst sehr spat ein Dies ist verwunderlich da man davon ausgehen kann dass Dodona einer der altesten bedeutenden Kultorte Griechenlands war Moglicherweise hangt dieser Umstand mit der besonderen Verehrung des Zeus zusammen Auch andernorts etwa in Olympia wurde der Gottervater noch im Freien an einem Altar verehrt als andere Gotter etwa seine Gemahlin Hera schon einen teilweise aus Stein errichteten Tempel besassen 29 Der Bau erster Kultgebaude aus Stein scheint mit der historischen Entwicklung einhergegangen zu sein Die eher archaischen Formen der Gotterverehrung wandelten sich in dieser Zeit auch durch den Einfluss der kulturellen Entwicklung in Epirus Eine Ruckstandigkeit des Kultes und des Kultplatzes lasst sich daraus offenbar nicht ableiten man benotigte in den 200 Jahren zuvor keine Gebaude Die Verehrung des Gottes in Form der Eiche schien den Anspruchen ungewohnlich lange zu genugen 30 Abweichend von gangigen Gepflogenheiten orientiert sich die gesamte Anlage nicht nach Osten sondern nach Sudosten 31 was durch landschaftliche Gegebenheiten bedingt gewesen sein mag Zeustempel Bearbeiten nbsp Blick auf die Reste der Umfassungsmauer des Zeustempels mit einer wohl in den 1980er Jahren gepflanzten Eiche Sommer 2007 nbsp Blick von der Ruckseite des Tempelbaus auf die Grundmauern des Tempels und die seitlich liegenden Reste der Umfassungsmauern April 2008Die Anlage des Zeusheiligtums befindet sich im Mittelpunkt der anderen Kultbauten und ist somit als Mittelpunkt Dodonas zu erkennen Eichen aus dieser Zeit der Verehrung im Hain stehen nicht mehr In die erste Ausbauphase des Heiligtums fallen drei der bislang erkannten Bauphasen des Zeusheiligtums Der alteste Bau war ein Naiskos von 6 40 4 10 m Heute existiert davon nur die unterste Schicht des Fundaments aus rechteckigen Quadersteinen von der die Ostseite noch gut zu erkennen ist Da sich keine Reste des holzernen Architravs erhalten haben ist es unklar ob es ein Tempel ionischer oder dorischer Ordnung war Auch eine Kultbildbank wurde nicht gefunden Der in die Zeit zwischen dem Ende des 5 und ersten Viertel des 4 Jahrhunderts v Chr datierte Bau sollte nicht der Wohnort des Gottes sein sondern diente allein zur Aufnahme der Weihgeschenke 32 Die zweite Bauphase ist durch eine Erweiterung der Anlage gekennzeichnet Hierbei wurde der Naiskos selbst nicht erweitert sondern vielmehr mit Mauern ein grosser viereckiger Bereich eingefasst der die Heilige Eiche und den Eingangsbereich des Naiskos umschloss Im Suden befand sich der Eingang Der Bereich hatte eine Nordost Sudwest Ausdehnung von 13 72 Metern Die Umfassungsmauern wurden aus Kalksteinquadern errichtet die Hohe variiert von 1 08 Metern an der nordostlichen bis zu 1 50 m an der sudwestlichen Seite des Eingangs Der Hohenunterschied ist dem nach Westen hin abfallenden Gelande geschuldet Deshalb schliesst sich die Mauer im Westen fast direkt an den Eingangsbereich des Tempels an dehnt sich aber nach Osten viel weiter aus Der auf die Eiche orientierte Eingang des Kultbereiches liegt nicht in einer Flucht mit dem Eingang des Tempels Diese Erweiterung wird etwa in die Zeit zwischen 350 und 330 v Chr datiert 33 In der dritten Bauphase wurde die schlichte Temenosmauer durch einen grosseren 19 20 20 80 m umschliessenden Peribolos ersetzt Drei Innenseiten des Peribolos erhielten Saulenhallen nur die von der Eiche eingenommene Nordostseite erhielt keinen Saulengang Der Naiskos blieb gegenuber der ersten Phase unverandert Die Ruckseite des Tempels bildete nun allerdings einen Teil der Umfassungsmauer Durch diese Verschiebung der Nordmauer wurde das Zeusheiligtum vergrossert Die Sud und Westseite wurden neu errichtet die Ostseite wurde hingegen auf dem Fundament der alten Mauer aufgebaut Etwas ostlich der Sudseite befand sich ein funf Meter breiter Eingangsbereich Die Saulen der Innenhalle waren aus dunklem Sandstein in ionischer Ordnung gefertigt Diese dritte Bauphase wird am Ubergang des vierten zum dritten Jahrhunderts v Chr angesetzt 34 Die vierte Bauphase des Zeustempels stammt aus der zweiten Ausbauphase Dodonas Eine konzeptionelle Neuordnung des Heiligtums fand nicht statt Der Umfang der Anlage blieb bestehen Der Eingang wurde durch ein prostyles 4 2 Saulen umfassendes Propylon besonders hervorgehoben Die Saulenhallen im Inneren blieben in alter Grosse erhalten Der Naiskos hingegen wurde durch einen grosseren Prostylos mit 4 2 Saulen grosser Vorhalle ersetzt Der Bau aus grossen rechteckigen Steinen misst 14 40 7 10 m Der Bau ist in Pronaos 2 50 4 60 m Cella 5 00 4 60 m und Adyton dreigeteilt Die Verbreiterung des Tempels ging zu Lasten der nordostlichen Saulenhalle die um eine Saulenstellung gekurzt wurde Damit stand der neue Tempel in der Mitte der Nordseite Als Folge lagen der breitere Tempel und der Eingangsbereich nun in einer Flucht Die mit der Verbreiterung des Tempels einhergehende Verlangerung fuhrte dazu dass er im Norden um vier Meter uber die Umfassungsmauer hinausragte Der Neubau nach den Zerstorungen von 219 v Chr wird ins Ende des 3 Jahrhunderts v Chr wahrscheinlich in die Zeit zwischen 219 und 210 v Chr datiert 35 Der Anlage waren im Suden neun Sockelbasen aus verschiedenen architektonischen Perioden vorgelagert Sie waren zur Aufstellung von Weihgeschenken gedacht nbsp Erste Bauphase des Zeustempels nbsp Zweite Bauphase des Zeustempels nbsp Dritte Bauphase des Zeustempels nbsp Vierte Bauphase des ZeustempelsDionetempel Bearbeiten Der Dionetempel wurde 1958 freigelegt Es ist nur noch der Unterbau aus Kalkstein erhalten Der Grundriss des Prostylos 9 82 m in der Nord Sud und 9 35 m in der Ost West Ausdehnung ist fast quadratisch Eine quer verlaufende Mauer unterteilt den kleinen Tempel in zwei Bereiche den vorgelagerten Pronaos und die eigentliche Cella Sie waren durch eine sich nach innen offnende Tur verbunden Es wurden nur wenige Reste der architektonischen Bauglieder gefunden Bei den erhaltenen Saulenresten aus Sandstein handelt es sich um Saulen der ionischen Ordnung Eine gefundene Lehmschicht wurde als Rest einer Lehmziegelmauer interpretiert die offenbar zur Kostenersparnis fur den Aufbau der Wande verwendet wurden Da Sandsteinsaulen nicht beim Wiederaufbau nach 219 v Chr verwendet wurden muss die erste Bauphase des Gebaudes vor dieses Jahr datiert werden Wenn es sich hier um den Dionetempel handelt ist eine Datierung in die Mitte des 4 Jahrhunderts v Chr wahrscheinlich da Hypereides 36 einen Tempel und ein Kultbild der Dione in Dodona erwahnt Fundamentreste im westlichen Raum der Cella konnte man somit als Standort des Kultbildes interpretieren 37 Nach der Zerstorung wurde der alte Tempel nicht erneuert sondern durch einen weiter sudwestlich gelegenen Neubau ersetzt der 1935 entdeckt und 1954 ausgegraben wurde Er hat eine Grundflache von 9 60 6 35 n 38 Der Tempel wurde durch eine Quermauer in Pronaos und Cella unterteilt Die Zuweisung an Dione ist in beiden Fallen unsicher Durch gefundene Fibeln die hier als Opfergaben gebracht wurden ist zumindest die Zuschreibung an eine weibliche Gottin beim ersten Tempel sehr wahrscheinlich Schon Herodot berichtete von der Sitte weiblichen Gottheiten Fibeln zu opfern 39 nbsp Grundriss des ersten Dionetempels nbsp Blick auf die Reste des ersten Dionetempels April 2008 nbsp Grundriss der zweiten Ausbauphase des Dionetempels nbsp Blick auf die Reste des zweiten Dionetempels April 2008Themistempel Bearbeiten nbsp Grundriss des Themistempels nbsp Blick auf die Reste des Themistempels April 2008Das Gebaude wurde in den 1930er Jahren ausgegraben Erhalten sind das Fundament aus grossen Platten sowie Teile der Euthynterie Der ionische Prostylos war etwa 10 30 6 25 n gross und wurde durch eine quer verlaufende Mauer in Pronaos und Cella geteilt Parallel zur Vorderfront des Naiskos haben sich Spuren erhalten die als ein von Orthostaten umgebener Altar interpretiert werden Die Datierung des Komplexes ist schwierig aufgrund der Verwendung von Sandstein ist die Datierung des Baus jedoch vor 219 v Chr anzusetzen Der Tempel wurde zunachst fur den Tempel der Aphrodite gehalten doch 1967 von Dakaris aufgrund einer gefundenen Orakelinschrift revidiert Moglicherweise lasst diese Inschrift auf eine gottlich verehrte Trias aus Zeus Dione und Themis schliessen Dann mussten die Tempel der Gottinnen den Tempel des Zeus flankieren Diese Deutung ist jedoch umstritten Die Entwicklung des Tempels in der zweiten Architekturphase ist ebenso unsicher wie die Zuweisung 40 Aphroditetempel Bearbeiten nbsp Grundriss des Aphroditetempels rechts das romische Gebaude nbsp Reste beider Gebaude im April 2008Das Gebaude wurde 1955 entdeckt und 1967 ein zweites Mal untersucht Nur die Grundmauern des Tempels sind erhalten Der Unterbau besteht aus relativ kleinen Steinen und wurde vergleichsweise nachlassig errichtet Das 8 50 4 70 n grosse Gebaude ist durch eine Quermauer geteilt Aufgrund einiger Architekturreste ist dieser Tempel wahrscheinlich als Naiskos in Form eines Antentempels anzusehen der in dorischer Form errichtet wurde Saulenfragmente aus Kalkstein und Kapitellfragmente aus Sandstein helfen bei der Datierung in den Zeitraum zwischen Ende des 4 und Anfang des 3 Jahrhunderts v Chr Die Zuordnung des Gebaudes zu Aphrodite erfolgte 1967 als der bis dahin als Aphroditetempel angesehene Themistempel uminterpretiert wurde Beweis fur die Zuschreibung an Aphrodite sollen einige Kleinfunde aus der unmittelbaren Umgebung des Tempels sein weibliche Tonfragmente mit vor die Brust gehaltenen Tauben einem Aphroditeattribut Allerdings sind solche Opfergaben auch im Zusammenhang mit anderen Gottern etwa Hera und Athene bekannt Da die Gottin in Epirus sehr beliebt und zudem eine Tochter der Dione war ist die Annahme eines Aphroditetempels vertretbar doch ist die Zuschreibung auch dieses Tempels letztlich unklar Der Zustand des Tempels nach den Zerstorungen von 219 v Chr ist nicht untersucht 41 Nordostlich des Baus wurde ein weiteres Gebaude aus romischer Zeit gefunden dessen Bedeutung unklar ist Heraklestempel Bearbeiten nbsp Grundriss des Heraklestempels im Norden Spuren der BasilikaDas erstmals 1921 ausgegrabene Gebaude wurde erneut 1929 und nochmals 1955 untersucht Schon fruh wurde der 9 55 m breite 12 60 m lange und nach Sudosten orientierte Naiskos als dorischer Prostylos erkannt doch zunachst als Schatzhaus gedeutet Vor dem Eingangsbereich befand sich eine terrassenartige Pflasterung aus drei Reihen von Kalksteinen Direkt ostlich des Pronaos fand sich ein steinernes Fundament vermutlich eines Altars Jedoch ist bereits die Annahme eines Herakleskultes fur Dodona umstritten Die Zuschreibung des Tempels erfolgte auf Grund einer am Tempel gefundenen Metope aus Kalkstein die den Kampf des Herakles mit der Hydra zeigt Anhand der Metope ist der Tempel in das 3 Jahrhundert v Chr zu datieren Wenn es sich um einen Heraklestempel handelt konnte man von einer genaueren Datierung in die Zeit zwischen 297 und 272 v Chr ausgehen da sich die Aiakiden als Nachfahren des Herakles sahen Allerdings ist die Zuschreibung auf Grund der Metope sehr ungewiss eine Darstellung der Taten des Herakles konnte auch an anderen Tempeln erfolgen wie das Beispiel des Zeustempels in Olympia zeigt Sollte es sich hier um einen Heraklestempel handeln so erfolgte die Verehrung an dieser Stelle allein aus politischen nicht aus althergebrachten religiosen Motiven und diente allein der Machtdemonstration der Aiakiden Fur den Tempel sind Reparaturen an der inneren Quermauer fur die Zeit nach der Zerstorung von 219 v Chr nachweisbar 42 nbsp Reste der Basilika im April 2008Christliche Basilika Bearbeiten Der Tempel wurde im nordlichen Bereich teilweise von der christlichen Kirche uberbaut Sie stammt wohl aus der Zeit in der Dodona kurzzeitig Bischofssitz war Bei der Errichtung wurden nordliche Teile des Heraklestempels und ein kleiner Teil des alteren Dionetempels einbezogen Die Basilika wurde schon wahrend der ersten Grabungen freigelegt da hier der Zeustempel vermutet wurde Diese Zuschreibung auf Grund diverser gefundener Artefakte und Inschriften war jedoch nicht haltbar 43 Profanbauten Bearbeiten Bei den Profanbauten war Dodona im Vergleich zu anderen Heiligtumern ebenfalls Nachzugler begann ab dem 4 Jahrhundert v Chr jedoch schnell aufzuholen und im Laufe der Zeit wurde ein Grossteil der in einem Heiligtum ublicherweise anzutreffenden Gebaude errichtet So gab es ein Bouleuterion ein Theater ein Stadion und ein Prytaneion Auch die Profanbauten orientierten sich an den gangigen Architekturformen des Hellenismus Vor allem auf das Theater das eines der grossten im griechischen Mutterland war wurde besonderes Augenmerk gelegt 44 Im Vergleich zu den eher kleinen Sakralbauten sind die Profanbauten vor allem Bouleuterion Prytaneion und Theater ungewohnlich gross Priesterhaus Bearbeiten nbsp Grundriss des PriesterhausesZwischen dem Theater und einem hinsichtlich seiner Funktion nicht zu bestimmenden Gebaude befindet sich ein Haus das zunachst als Wohngebaude fur die Priester gedeutet wurde Der rechteckige Bau hat eine Ausdehnung von 17 30 10 70 m Die Mauern wurden aus aufgeschichteten kleinen plattenartigen Steinen und aus Lehmziegeln errichtet Im Inneren des Hauses fanden Archaologen einen Herd mit Asche und Keramikscherben aufgrund derer das Haus in das 4 Jahrhundert v Chr datiert wurde womit es eines der altesten Gebaude Dodonas ist Der im Zentrum befindliche Herd spricht fur eine typologische Verbindung zu Hausformen aus geometrischer Zeit Die erste Deutung des Hauses als Prytaneion als Wohngebaude der Priesterschaft und der molossischen Beamten war nach dem Fund des eigentlichen Prytaneions nicht mehr haltbar Moglicherweise diente das Gebaude auch als Gastehaus fur hochrangige Besucher In einer zweiten Bauphase in pyrrhischer Zeit wurden die West und Sudseite mit grossen Quadersteinen verkleidet um eine bessere Wirkung in der Verbindung mit dem Theater zu erreichen Nach der Zerstorung Dodonas durch die Aitoler wurde das Gebaude aufgegeben 45 Bouleuterion Bearbeiten nbsp Blick auf die Reste der Stoa des Bouleuterions April 2008 nbsp Grundriss des BouleuterionsDas Bouleuterion wurde schon bei Ausgrabungen im 19 Jahrhundert entdeckt jedoch noch nicht als Ratsgebaude erkannt Erst 1965 begannen die eigentlichen Ausgrabungen die Aufschluss in Bezug auf die Bedeutung und die Datierung brachten Der grosse rechteckige Bau mit einer Nord Sud Ausdehnung von 43 60 m ist an der Sudseite 32 50 m breit an der Nordseite 31 60 m Das Gebaude wurde an einem Hang errichtet nach Norden hin gibt es einen Hohenunterschied von acht Metern Dem Hauptgebaude war an der Sudseite eine an den Seiten offene Stoa im dorischen Stil vorgelagert Es war vom Suden her durch zwei Turen zu betreten An den Innenseiten der Nord und der Sudmauer sowie an den Aussenseiten der beiden anderen Mauern wurden Stutzpfeiler errichtet Im nordlichen Teil des Baus finden sich zwei Reihen mit je drei Saulen im Innenraum Da stutzende Saulen im Suden fehlen ist unklar ob nur der nordliche Teil des Gebaudes uberdacht war In der Forschung ist ausserdem umstritten ob die etwa 20 Meter breite Flache mit einer frei tragenden Decke uberspannt gewesen sein konnte Nach der Zerstorung 219 v Chr wurde das Gebaude mit unverandertem Grundriss wieder errichtet Die Sandsteinsaulen wurden jedoch durch Konglomeratsaulen ersetzt und die Sandsteinkapitelle durch Kapitelle aus Kalkstein Im sudlichen Teil wurden zwei weitere Saulen als Dachstutze errichtet Eine erhaltene Basis sowie das zugehorige Kapitell belegen dass der Aufbau der ionischen Ordnung folgt Moglicherweise besass das Gebaude steinerne Sitzreihen Die Datierung der ersten Bauphase in den Beginn des 3 Jahrhunderts v Chr erfolgte anhand epigraphischer Funde vor allem Munzen und Kleinfunde sowie der Verwendung von Baumaterialien aus Sandstein Die Deutung des Gebaudes ist aufgrund epigraphischer Funde politischen Inhalts umstritten die sich an Sockeln befanden welche vor der Westseite des Gebaudes aufgestellt waren Im Inneren des Gebaudes befand sich zudem ein Altar aus der Zeit um 200 v Chr der unter anderem dem Zeus Boulaios dem ratgebenden Zeus geweiht war Es ist anzunehmen dass das Gebaude als zentrales Versammlungsgebaude in Epirus Verwendung fand Dafur sprechen auch gefundene Stimmsteine aus Ton die politische Aktivitaten erkennbar machen 46 Prytaneion Bearbeiten Das Prytaneion war das Wohnhaus der Priester von Dodona und der epirotischen Beamtenschaft Erste Grabungen gab es hier schon im 19 Jahrhundert aufgrund derer das Gebaude als Prytaneion erkannt wurde In den 1980er Jahren erfolgten intensive Ausgrabungen die noch bis heute andauern Schon Jahre vor der Entdeckung des Gebaudes wurde eine Inschrift gefunden in der angefragt wurde ob die Bediensteten des Zeus Naios und der Dione von einem bestimmten Geldbetrag ein Prytaneion errichten durfen Da eine Ortsangabe bei der Anfrage fehlt und Zeus Naios genannt wurde kann die Errichtung eines solchen Gebaudes als gesichert gelten Kleinfunde die fur eine Archivfunktion des Gebaudes sprechen als Archiv zu dienen war eine der Funktionen eines solchen Gebaudes untermauern die Annahme Der Bau wird etwa auf dieselbe Zeit wie die des Bouleuterions datiert Im westlichen Teil des Gebaudes befindet sich ein 12 12 m grosser Raum in dem Fundamente von sieben steinernen Sitzreihen gefunden wurden Uber einen Durchgang war ostlich ein 17 10 12 50 m grosses Peristyl dorischen Stils zu erreichen Hier fand sich ein Altar aus romischer Zeit Nach den Zerstorungen 219 v Chr behielt das Gebaude seinen Grundriss Im Norden des Gebaudes kam ein Anbau mit funf weiteren kleineren Raumen hinzu Dieser Anbau war 33 30 7 70 m gross Drei der Raume hatten identische Abmessungen von 5 20 5 50 m Sie waren zunachst als Schlafraume mit jeweils neun Klinen konzipiert Vor dem Neubau wurde eine Stoa errichtet Zum Neubau und zur Erweiterung wurde viel Material wieder verwendet das von vor der Zerstorung stammte 47 nbsp Blick auf die Reste des Prytaneions im Vordergrund das Peristyl April 2008 nbsp Grundriss des PrytaneionsTheater Bearbeiten Mit einem Fassungsvermogen von etwa 18 000 Zuschauern war das Theater Dodonas eines der grossten des griechischen Mutterlandes Der Bau wurde in einer Mulde am westlichen Ende des Talhanges errichtet In den 1950er Jahren fanden umfangreiche Ausgrabungen statt Orchestra und Skenengebaude wurden komplett frei gelegt Die erste Bauphase wird auf den Beginn des 3 Jahrhunderts v Chr datiert Das Koilon mit seinen Sitzreihen hat einen maximalen Durchmesser von 129 Metern Es gab 56 oder 57 Sitzreihen in drei Rangen Der untere Rang bestand aus 21 Sitzreihen der mittlere aus 16 und der obere weniger gut erhaltene aus 19 oder 20 Sitzreihen Durch zehn sternformig angelegte Erschliessungstreppen werden der untere und der mittlere Rang in je neun Keile unterteilt Zum oberen Rang fuhren 19 Treppen die ihn in 18 Keile teilen Die Orchestra hat einen Durchmesser von 18 70 m die Skene ist 31 30 9 10 m gross Von den Zerstorungen durch die Aitoler war vor allem die Skene betroffen so dass sie beim Wiederaufbau umgebaut bzw erganzt wurde In augusteischer Zeit wurde das Theater zu einer Arena umgewandelt 48 nbsp Gesamtansicht des Theaters 2005 nbsp Das Theater in seiner ersten Ausbauphase nbsp Das Theater in der zweiten Ausbauphase nach 219 v Chr nbsp Blick auf die gut erhaltenen Sitzreihen des Theaters April 2008 nbsp Blick auf die westliche Stutzmauer des Theaters April 2008Peribolosmauer Bearbeiten Von der Mauer die das Heiligtum umgab und es von der Akropolis trennte ist heute nur noch ein Teil im Osten sichtbar Der Verlauf kann nur ungefahr rekonstruiert werden Von der Sud Ost Ecke der Akropolis kommend verlief sie in sudlicher Richtung Nach etwa 65 Metern wird sie vom Osttor unterbrochen Nach etwa 180 weiteren Metern wendet sie sich nach Westen wo sie auf das Eingangstor trifft Der sudliche Teil der Mauer wurde bis heute nicht untersucht Sie wurde in zwei Phasen errichtet Die erste Phase wird ins spate 4 Jahrhundert die zweite Phase in der die Mauer weiter nach Osten verschoben wurde in die Zeit des Pyrrhos datiert 49 Akropolis Bearbeiten Der Akropolisbezirk war von einer Mauer umgeben die heute noch zum Teil bis in drei Meter Hohe erhalten ist Die Mauer hat etwa eine Lange von 750 Metern und eine Breite von 3 60 Metern Zu ihr gehorten drei Tore und elf Turme Die Akropolis umfasst etwa 3 5 Hektar Sie wurde zweischalig aus grossen Kalksteinquadern errichtet der Innenraum mit Bruchsteinen verfullt Die Mauer entstand entweder wahrend der ersten Bauphase der Peribolosmauer oder schon etwas fruher Im Bereich der Akropolis fanden bis heute keine richtigen Ausgrabungen statt Bei fruheren Untersuchungen sollen Fundamente mehrerer Gebaude und eine Zisterne gefunden worden sein 50 Stadion Bearbeiten nbsp Blick auf die erhaltenen Sitzreihen des Stadions an der westlichen Theaterstutzmauer April 2008 nbsp Laufbahn des Stadions April 2008Wie anderenorts etwa in Olympia Delphi Nemea oder Epidauros war mit dem Heiligtum von Dodona ein Stadion verbunden hier aber in unmittelbarer Nahe zum Theater An der kunstlich aufgeschutteten Stutzmauer des Theaters wurden 21 oder 22 steinerne Sitzreihen angelegt Das Stadion wird auf das Ende des 3 Jahrhunderts v Chr datiert und wurde somit erst nach der Zerstorung von 219 v Chr errichtet Diese Datierung passt zur Bedeutung der Naia Festspiele die zu dieser Zeit ihren Hohepunkt erreichten 51 Kleinfunde Bearbeiten nbsp Bronzener Opferhammer aus dem 7 Jh v Chr Vor allem fur die vorarchitektonische Zeit Dodonas sind Kleinfunde in Form von Votivgaben Orakeltafelchen und anderen Gegenstanden von besonderer Bedeutung Diese Funde meist aus dem Zeitraum zwischen dem 8 und dem 4 Jahrhundert v Chr bestehen vor allem aus bronzenen Dreifussen und Teilen von Dreifussen wie Greifenprotomen die jedoch im Allgemeinen nur noch fragmentarisch erhalten sind kleinen Bronzestatuetten von Zeus und anderen Gottheiten kleinen Votivgaben wie Tierfiguren Kessel und Kraterfiguren Kannen Votivteller Schutzwaffen sowie Accessoires zur Schonheitspflege Als einzelnes Artefakt von besonderer Bedeutung ist das so genannte dodonaische Erzgefass zu dem Informationen im Lexikon des byzantinischen Gelehrten Stephanos von Byzanz uberliefert wurden Er schildert auf der Grundlage antiker Autoren zwei unterschiedliche Uberlieferungen zu diesem Gefass das vor allem wegen seines lang anhaltenden Klanges beruhmt war 52 Vor allem Funde aus den ersten Grabungen finden sich in mehreren grossen musealen Sammlungen so in der Antikensammlung Berlin dem Pariser Louvre und dem British Museum in London Der Grossteil der Funde befindet sich heute jedoch im Museum von Ioannina und im sogenannten Karapanos Saal im Athener Nationalmuseum 53 Erforschung und Rezeption BearbeitenSchon aus antiken literarischen Quellen sind fast 100 Belegstellen zu Dodona uberliefert nbsp Plan Dodonas aus dem Jahr 1878 von Konstantinos KarapanosDie Identifizierung Dodonas war ein vorrangiges Probleme der Altertumswissenschaftler des 19 Jahrhunderts Als erster konnte Christopher Lincoln es am 12 September 1832 korrekt identifizieren Erst in den 80er Jahren des 19 Jahrhunderts bewiesen Inschriftenfunde die Zuschreibung Dodonas und tilgten Zweifel an der Entdeckung von Lincoln Zu Problemen trug nicht zuletzt die eingangs erwahnte Diskussion um ein zweites thessalisches Dodona bei In der neueren Forschung geht man allerdings davon aus dass ein zweites Dodona eher unwahrscheinlich ist Pionier der Dodonaforschung waren der Politiker und Bankier Konstantinos Karapanos sowie der polnische Ingenieur Zygmunt Mineyko die ab 1875 in Dodona gruben Drei Jahre spater veroffentlichte Karapanos in einem zweibandigen Werk Dodone et ses ruines in Paris die Ergebnisse verschwieg dabei aber Mineykos Anteil am Ergebnis Die Funde dieser Ausgrabungen werden heute in verschiedenen Museen der Welt aufbewahrt darunter auch uber 200 Stucke aus Mineykos Privatsammlung in Berlin wobei Munzen und Orakeltafelchen noch nicht mitgerechnet sind sowie weitere Bestande in Paris Wien London Oxford Boston und St Petersburg vorhanden sind Karapanos Grabungsmethoden entsprachen denen der damaligen Zeit somit fehlen beispielsweise Stratigraphien und es wurde nicht versucht Gesamtzusammenhange herzustellen Ebenso sind die damaligen Gebaudezuweisungen heute als veraltet anzusehen Schon kurz nach den Ausgrabungen wurden die Mauern wieder durch Ablagerungen des Tomarosgebirges verschuttet um 1900 waren kaum noch architektonische Reste auffindbar Erst 1920 wurden durch Georgios Soteriades neue Untersuchungen durchgefuhrt die jedoch vom turkisch griechischen Krieg wieder unterbrochen wurden 1929 bis 1959 war Demetrios Evangelides Leiter mehrerer Grabungskampagnen Evangelides erkannte die wichtigsten Strukturen der Ansiedlung und ordnete die fruheren Ergebnisse auf der Grundlage seiner Erkenntnisse neu Einen zusammenfassenden Uberblick und eine kritische Auseinandersetzung mit dem Gefundenen bot jedoch auch er nicht Besonders ausfuhrlich wurden die Untersuchungen als 1960 der vorherige Assistent von Evangelis Sotiris Dakaris Leiter der Ausgrabungen wurde Er veroffentlichte regelmassig Grabungsergebnisse und unternahm es historische Zusammenhange zu ergrunden und die archaologischen und schriftlichen Erkenntnisse in Einklang zu bringen Zudem versuchte er die Ergebnisse aus Dodona mit anderen Erkenntnissen die in Epirus gewonnen wurden zu verbinden Dennoch beruhten viele seiner Aussagen auf Spekulationen zudem anderte sich seine Sicht auf Einzelprobleme zum Teil aus nicht immer nachvollziehbaren Grunden mehrfach Viele seiner Behauptungen sind auch deshalb nicht nachvollziehbar weil die den Erkenntnissen zu Grunde liegenden Artefakte nicht oder nur unzureichend publiziert wurden Bis zu seinem Tod 1996 fuhrte er in unregelmassigen Abstanden Grabungskampagnen durch Seit 1996 sind Konstantina Gravani Latsiki Chriseis Tzouvara Souli und Amalia Vlachopoulou Oikonomou Leiterinnen der Ausgrabungen uber die nun regelmassig publiziert wird Obwohl sich die Publikationslage seit den 1960er Jahren gebessert hat krankt die Forschung zu Dodona bis heute an mangelnden Bezugen auf die Erkenntnisse der archaologischen Ausgrabungen zumal bei den Kleinfunden sowie auf die Inschriften und Orakeltexte Eine Forschungsreihe wie zu anderen Ausgrabungsstatten in denen umfassende Berichte veroffentlicht und alte Ausgrabungsergebnisse aufgearbeitet wurden fehlt fur Dodona bis heute 54 Literatur BearbeitenHerbert W Parke The Oracles of Zeus Dodona Olympia Ammon Blackwell Oxford 1967 Sammlung der Orakelinschriften Daniel Strauch Christoph Hocker Fritz Graf Dodona Dodone In Der Neue Pauly DNP Band 3 Metzler Stuttgart 1997 ISBN 3 476 01473 8 Sp 723 726 Werner Ekschmitt Antike Orakelstatten I Das Orakel von Dodona In Antike Welt Band 29 1998 S 13 18 Heinz Gunther Nesselrath Dodona Siwa und Herodot ein Testfall fur den Vater der Geschichte In Museum Helveticum Band 56 1999 S 1 14 doi 10 5169 seals 43639 Veit Rosenberger Griechische Orakel Eine Kulturgeschichte Theiss Stuttgart 2001 ISBN 3 8062 1562 6 Eric Lhote Les lamelles oraculaires de Dodone Eric Lhote Droz Genf 2006 ISBN 978 2 600 01077 1 Martina Dieterle Dodona Religionsgeschichtliche und historische Untersuchungen zur Entstehung und Entwicklung des Zeus Heiligtums Spudasmata Band 116 Olms Hildesheim 2007 ISBN 978 3 487 13510 6 Onlineversion der Dissertation Tomoko Elisabeth Emmerling Studien zu Datierung Gestalt und Funktion der Kultbauten im Zeus Heiligtum von Dodona Verlag Dr Kovac Hamburg 2012 ISBN 978 3 8300 6310 0 Diego Chapinal Geras Experiencing Dodona The Development of the Epirote Sanctuary from Archaic to Hellenistic Times De Gruyter Berlin 2021 ISBN 978 3 11 072751 7 Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Dodona Sammlung von Bildern Videos und AudiodateienEinzelnachweise Bearbeiten Rosenberger S 62 Dieterle S 8 10 Dieterle S 235 Zwei Messer stammen aber womoglich erst aus spathelladischer Zeit Dieterle S 236 Zur Fruhzeit siehe Dieterle S 235 262 Herodot 2 54 2 57 Herodot 2 56 Meine eigne Meinung uber die Sache ist folgende Haben wirklich die Phoiniker jene Frauen entfuhrt und die eine nach Libyen die andere nach Hellas verkauft so ist meiner Meinung nach diese zweite nach Thesprotien in Hellas damals hiess Hellas noch Pelasgien gekommen Hier in der Gefangenschaft hat sie dann unter einer wirklichen Eiche einen Tempel des Zeus gegrundet denn naturlich behielt sie Zeus zu dessen Tempel in Theben sie gehort hatte auch in dem fremden Lande im Gedachtnis Als sie dann die Sprache der Hellenen gelernt hatte richtete sie ein Orakel ein und erzahlte ihre Schwester sei von denselben Phoinikern die sie entfuhrt hatten nach Libyen verkauft worden Ubersetzt von August Horneffer Rosenberger S 62 Homer Ilias 16 233 245 Ubersetzung von Roland Hampe Vgl Herbert W The Oracles of Zeus Oxford 1967 14 327 330 19 296 299 Ubersetzung von Anton Weiher Trachinierinnen 169 172 Deianeira Das Elend Herakleischer Muhsal gehe ganz zu Ende sagt er von den Gottern sei s bestimmt wie es die alte Eiche zu Dodona ihm verkundet habe durch zwei Felsentauben einst und 1164 1172 Herakles Doch nenn ich Dir noch eine jungere Weissagung die zu der alteren stimmt und sich erfullt wie sie Die schrieb ich auf als ich zum Hain der Sellen kam des Priesterbergstammes der auf blanker Erde schlaft Vielstimmig tat es meines Vaters Eiche kund verhiess dass ich gar bald und zwar zur jetzigen Zeit von aller Muhsal die mir aufgeburdet ist Erlosung fande Wohlergehn erhofft ich mir doch war damit nichts andres als mein Tod gemeint ubersetzt von Wilhelm Willige Uberarbeitung von Karl Bayer Polybios Historien IV 67 Strabon 7 7 10 Zur Geschichte siehe Dieterle S 15 24 Ekschmitt S 13 17 So widersprechen sich selbst Daniel Strauch Christoph Hocker die im DNP den Abschnitt zur historischen Entwicklung Dodonas verfasst haben und Fritz Graf der den Abschnitt zu Orakelwesen Dodonas im DNP geschrieben hat sowohl bei der historischen Entwicklung als auch bei der Orakelausfuhrung Zu den Selloi siehe Rosenberger S 32 33 Imagines 2 33 zitiert nach Rosenberger S 33 kompletter Text zu Dodona Die goldene Taube sitzt noch auf der Eiche die sich auf Weissagungen versteht und Spruche des Jupiter verkundet dort liegt auch das Beil welches der Holzhacker Hellos fallen liess als er das Orakel entdeckte von welchem die Hellen Sellen um Dodona den Namen haben Kranze hangen an der Eiche weil sie wie der Dreifuss der Pytho Seherspruche verkundet Der eine geht sie etwas fragen der andere zu opfern Um ein Chor aus dem agyptischen Theben steht da um die Eiche herum welcher die Weisheit des Baumes fur sich in Anspruch nimmt ich glaube weil der goldene Vogel dort gelockt worden ist Aber die Dolmetscher des Zeus welche Homer als Manner mit nackten Fussen und auf der Erde schlafend erkannt hat sind Leute welche sohin leben und sich keinen Lebensunterhalt erwerben Ja man sagt sie wurden sich nicht einmal darum bekummern denn Zeus sei ihnen hold weil sie sich mit dem begnugen was sich darbietet denn es sind Priester Und der eine beschaftigt sich mit Aufhangen von Kranzen der andere mit beten der Dritte muss die Fladen ordnen und der vierte besorgt das Korbchen mit der heiligen Gerste und wieder einer opfert und ein anderer will einem dritten das Fell des Opfertieres nicht abziehen lassen Da sind denn auch die Dodonischen Priesterinnen mit strenger Haltung und Ehrfurcht gebietender Gestalt denn sie scheinen von Raucherungen und Besprengen den heiligen Wassers zu duften und der Platz selbst ist dampfend von Opfern und mit den heiligen Stimmen erfullt Und es wird die eherne Echo verehrt die wie ich meine die Hand auf den Mund legt weil in Dodona dem Zeus das Erz geweihet war und den grossen Theil des Tages durch tonte bis einer redend die Hand daran legte Ubersetzung von Franz Dorotheus Gerlach Rosenberger S 32 Rosenberg S 33 Ein Teil heute im Archaologischen Nationalmuseum Athen Inventarnummer NM 448 ein zweiter Teil in der Antikensammlung Berlin Fritz Graf Dodona Dodone III Orakel In Der Neue Pauly DNP Band 3 Metzler Stuttgart 1997 ISBN 3 476 01473 8 Sp 724 726 Naturalis historia 2 228 Hesiod Fragmente 134 Da gibt es ein Land Hellopia Viel Kornland hat s und gute Wiesen Reich ist es an Schafen und Ziegen Und an Rindern den fussziehenden Und drinnen wohnen Leute Mit vielen Schafen vielen Rindern Selbst viele unzahlige Scharen der sterblichen Menschen Und dort ist ein Ort erbaut ganz am Rande Dodona Den hat gerne Zeus und er hat bestimmt Dass er sein Orakel sei geehrt bei den Menschen ubersetzt von Walter Marg Pindar N 4 51 53 Wie Thetis Phthia beherrscht So Neoptolemos Epeiros weit sich dehnenden Raum Dort wo rinderernahrend Hohenzuge sich abwarts Strecken von Dodona beginnend bis zu Ioniens Meer ubersetzt von Oskar Werner Zu Zeus Naios und den Naia Spielen siehe Dieterle S 40 43 Dieterle S 131 Zu diesem Ergebnis kommt Dieterle bei der Beschreibung des archaologischen Befundes in nahezu jedem Kapitel Dieterle S 104 Dieterle S 105 Dieterle S 106 Dieterle S 107 zu Bauphase eins der Anlage siehe Dieterle S 107 109 Zu Bauphase zwei der Anlage siehe Dieterle S 111 112 Zu Bauphase drei der Anlage siehe Dieterle S 113 116 Zu Bauphase vier der Anlage siehe Dieterle S 153 157 Rede gegen Euxippos Zur ersten Phase des Dionetempels siehe Dieterle S 117 119 Zur zweiten Phase des Dionetempels siehe Dieterle S 157 158 Herodot 5 88 Zum Themistempel siehe Dieterle S 119 122 158 Zum Aphroditetempel siehe Dieterle S 122 125 158 Zum Heraklestempel siehe Dieterle S 126 129 158 Daniel Strauch Christoph Hocker Dodona Dodone In Der Neue Pauly DNP Band 3 Metzler Stuttgart 1997 ISBN 3 476 01473 8 Sp 724 Dieterle S 131 Zum Priesterhaus siehe Dieterle S 132 133 Zum Bouleuterion siehe Dieterle S 133 137 159 162 zum Prytaneion siehe Dieterle S 139 141 162 164 zum Theater siehe Dieterle S 141 148 164 165 Zur Peribolosmauer siehe Dieterle S 149 151 zur Akropolis siehe Dieterle S 151 153 Zum Stadion siehe Dieterle S 165 Zum dodonaischen Erzgefass siehe Dieterle S 62 65 Zu den Kleinfunden siehe Dieterle S 169 234 Zur Erforschung siehe Dieterle S 7 15 39 546388888889 20 787777777778 Koordinaten 39 32 47 N 20 47 16 O nbsp Dieser Artikel wurde am 6 Juni 2008 in dieser Version in die Liste der exzellenten Artikel aufgenommen Normdaten Geografikum GND 4091081 7 lobid OGND AKS VIAF 242108208 Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Dodona amp oldid 235836989