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Dieser Artikel handelt von der Mutter Alexanders des Grossen Zu ihrer gleichnamigen Urgrossnichte einer Konigin der Molosser siehe Olympias Epirus Olympias von Epirus altgriechisch Ὀlympias Olympias um 375 v Chr in Epirus 316 v Chr in Pydna war eine Prinzessin aus dem Stamm der Molosser Sie war eine Tochter des Konigs Neoptolemos I von Epirus 1 Ihr jungerer Bruder war der spatere Konig Alexandros I und ihre Schwester hiess Troas Um 357 v Chr heiratete sie den makedonischen Konig Philipp II und wurde die Mutter Alexanders des Grossen Inhaltsverzeichnis 1 Quellen 2 Leben 2 1 Jugend und Ehe mit Philipp II 2 2 Jahre wahrend des Konigtums Alexanders des Grossen 2 3 Olympias Rolle wahrend der Diadochenkriege 2 4 Tod 3 Darstellungen 4 Rezeption 5 Literatur 6 Weblinks 7 EinzelnachweiseQuellen BearbeitenDie Hauptquellen fur Olympias sind die Geschichtswerke der antiken Historiker Diodor und Iustinus sowie die Alexander Vita Plutarchs Die Angaben uber Olympias Leben bis zum Tod ihres Sohnes Alexander sind relativ sparlich und bisweilen sehr widerspruchlich Haufig liegen nur anekdotenhaft belanglose und zweifelhafte Berichte uber sie vor die nahe am Alexanderroman angesiedelt sind Erst ab dem Beginn der Diadochenzeit setzt eine zuverlassigere Geschichtsschreibung mit dem Werk des Hieronymus von Kardia ein das insbesondere in den vollstandig erhaltenen Buchern 18 bis 20 der Weltgeschichte Diodors greifbar ist 2 Leben BearbeitenJugend und Ehe mit Philipp II Bearbeiten Das molossische Konigshaus von Epirus leitete seine Abstammung von dem mythischen Helden Achilleus her Mutterlicherseits beanspruchte Olympias eine Aszendenz von der schonen Helena 3 Als Geburtsnamen der Olympias werden Polyxena Myrtale und Stratonike angegeben den Namen Olympias erhielt sie erst kurz nach ihrer Heirat mit Philipp II s u 4 Da ihr Vater fruh starb wuchs sie unter der Vormundschaft ihres Onkels und Schwagers des Konigs Arybbas auf der seinem Bruder Neoptolemos auf den Thron gefolgt war 5 Gemass der romantischen Liebesgeschichte des griechischen Biographen Plutarch lernte Olympias Philipp schon als Kind anlasslich der Einweihung in die Mysterien auf der Insel Samothrake kennen Philipp sei selbst noch ein Jungling gewesen er habe sich sofort in sie verliebt und mit der Einwilligung ihres Onkels geheiratet 6 Historisch zuverlassiger ist die Darstellung des Historikers Iustinus laut der Philipp nach seinen ersten erfolgreichen Kriegen um 357 v Chr aus politischen Grunden diese seine funfte Ehe einging um das Bundnis zwischen Makedonien und Epirus zu besiegeln 7 Olympias wird als eine leidenschaftliche stolze herrschsuchtige und im Hass zu grausamsten Taten fahige Frau beschrieben Religios exaltiert war sie eine begeisterte Anhangerin des Dionysos Kultes und trat bei den orgiastischen Feiern zu Ehren des Gottes schon in ihrer Heimat Epirus als Tanzerin und Bacchantin auf Laut Plutarch nahmen bei diesen Kulthandlungen auch gezahmte Schlangen teil die beruhrt werden sollten und sich um die efeubekranzten Manaden wanden Archaologische Ausgrabungen in Dodona bestatigten den Schlangenkult der dortigen antiken Bewohner und in Pella fanden sich Anzeichen dass die Frauen Dionysos verehrten Olympias hielt sich auch eine eigene Kultschlange Ihr Gatte schien uber ihre religiosen Gebarungen befremdet gewesen zu sein 8 Aus Olympias Ehe mit Philipp gingen zwei Kinder hervor Wohl im Juli 356 v Chr kam der Thronfolger Alexander zur Welt und ein oder zwei Jahre spater eine Tochter namens Kleopatra Gemass einem Brauch griechischer Geschichtsschreibung die gerne mit tatsachlichen oder konstruierten Synchronismen operierte soll die Nachricht von der Geburt Alexanders dessen Vater am Tag seines Sieges bei den Olympischen Spielen erreicht haben weshalb die Mutter zur Erinnerung an diesen Tag den Namen Olympias annahm 9 Alexander setzte spater nach seinem Besuch im Tempel von Siwa Agypten die Legende in die Welt dass ihn seine Mutter von dem Gott Zeus Amun empfangen habe 10 Olympias spielte bei der Erziehung ihres Sohnes eine bedeutende Rolle und durfte ihn etwa in seinen religiosen Anschauungen mitgepragt haben Zeitlebens herrschte eine sehr enge Mutter Sohn Bindung Dass Olympias auch direkten politischen Einfluss ausuben konnte lasst sich nicht belegen Die Ehe verlief alles andere als harmonisch da die selbstbewusste und stolze Olympias die offene Polygamie ihres Mannes ablehnte Es ist unklar ob Olympias seine einzige legitime Gattin war Im Zuge seiner Expansionspolitik heiratete Philipp mehrere Frauen koniglichen Gebluts die jeweils aus denjenigen Landern stammten die der Makedonenherrscher politisch an sich binden wollte Dies traf auch auf Olympias zu Vielleicht gab es im makedonischen Konigsrecht eine Art legitimer Polygamie 11 Als Philipp 337 v Chr die junge Kleopatra die Nichte des makedonischen Adligen und Feldherrn Attalos ehelichte kam es zum Bruch mit Olympias Anlasslich der Hochzeitsfeier brach ein heftiger Streit zwischen Alexander und seinem betrunkenen Vater aus nachdem Attalos provokant die Rechtmassigkeit der Thronfolge Alexanders bestritten hatte da dieser der Sohn einer Epirotin also Auslanderin sei wahrend die Makedonin Kleopatra ihrem Gemahl einen echtburtigen Sohn gebaren konne Olympias ging daraufhin mit ihrem Sohn nach Epirus ins Exil Dort blieb sie auch nachdem sich ihr Sohn bald zumindest ausserlich mit dem Vater versohnte und suchte ihren Bruder Konig Alexandros I von Epirus zum Krieg gegen ihren Gatten anzustacheln 12 Wahrend der Vorbereitungen zu seinem Feldzug gegen Persien bestimmte Philipp die Ehe seiner Tochter Kleopatra mit ihrem Onkel Olympias Bruder Alexandros I von Epirus Dadurch wollte er sich wohl der Loyalitat des Epirotenkonigs versichern um ungestort seinen Feldzug durchfuhren zu konnen Bei den Hochzeitsfeierlichkeiten 336 v Chr in Aigai wurde Philipp von einem Makedonen namens Pausanias ermordet Schon in der Antike lasteten manche Autoren Olympias die Anstiftung des Mordes an ihrem Ehemann an Ihr Motiv ware wohl in Ubung von Rache und der Sicherung der Thronfolge ihres Sohnes zu suchen Iustinus und Plutarch erwahnen diese Beschuldigung nicht jedoch Alexanders beruhmter Lehrer Aristoteles sowie der ausfuhrliche Bericht Diodors uber das Attentat Olympias zeigte zumindest Freude uber die Bluttat da sie rasch nach Makedonien zuruckkehrte und dem getoteten Morder einen Grabhugel errichtete sowie offentliche Totenopfer ausrichtete Die Meinung der modernen Forschung uber Olympias mogliche Mitwirkung am Mord ist gespalten Es wurde auch gemutmasst dass Alexander selbst in das Attentat verwickelt gewesen sein konnte Doch die meisten Historiker halten wenn uberhaupt dann eher eine Beteiligung der Olympias als die ihres Sohnes am Konigsmord fur wahrscheinlich Ob bzw welche Mitwisser Pausanias hatte lasst sich heutzutage nicht mehr sicher klaren 13 Nach Philipps Tod sicherte sich Alexander durch rucksichtslose Beseitigung aller Konkurrenten den Thron Zugleich liess er den von Philipp mit der Fuhrung der Vorhut des Persienfeldzuges nach Kleinasien entsandten Attalos ermorden Damit konnte er unbestritten die Nachfolge als Konig antreten 14 Olympias wiederum liess in Abwesenheit Alexanders ihre Rivalin Kleopatra und deren kleine Tochter Europa ermorden 15 Jahre wahrend des Konigtums Alexanders des Grossen Bearbeiten Als Alexander der Grosse 334 v Chr von Pella aus zu seinem Perserfeldzug aufbrach soll er von seiner Mutter bis zum Hellespont begleitet worden sein 16 Trotz ihres Einsatzes wurde Olympias von ihrem Sohn nicht als Regentin Makedoniens eingesetzt Wahrend der Abwesenheit Alexanders in Asien sollte der alte Feldherr Antipater das Land mit weitgehenden Vollmachten als Stratege von Europa verwalten 17 Antipater pflegte ein feindseliges Verhaltnis zu Olympias Deren Beschwerden uber Antipater fielen bei Alexander auf keinen fruchtbaren Boden Stattdessen riet er seiner Mutter sich nicht zu sehr in die Politik einzumischen 18 Dennoch blieb das Verhaltnis zwischen Mutter und Sohn trotz der grossen geographischen Entfernung sehr gut So ubersandte Alexander ihr etwa nach der Schlacht am Granikos 334 v Chr Purpurgewander und andere erbeutete Gegenstande 19 Auch andere vom Makedonenkonig an Olympias geschickte Prasente sowie ihre gegenseitige Korrespondenz belegen ihr gutes Einvernehmen Allerdings ist die Echtheit mancher uberlieferter Briefe umstritten 20 Nach seiner Orakelbefragung im Ammontempel der Oase Siwa Agypten schrieb Alexander angeblich seiner Mutter dass er durch den Gott geheime Spruche erfahren habe die er nach seiner Ruckkehr ausschliesslich mit ihr besprechen werde 21 Wegen immer grosserer Spannungen mit Antipater ging Olympias um 331 v Chr erneut in das Exil nach Epirus wo ihre Tochter Kleopatra regierte wahrend deren Gatte Alexandros von Epirus in Italien kampfte 22 Beide Frauen konspirierten gegen Antipater und beschuldigten ihn bei Alexander dem Grossen verschiedenster Vergehen Kleopatras Gemahl wurde inzwischen bei seinen militarischen Unternehmungen in Unteritalien 331 v Chr ermordet Sein Leichnam wurde seiner Witwe Kleopatra und seiner Schwester Olympias nach Epirus zugeschickt 23 Olympias verdrangte ihre Tochter aus der Herrschaft uber Epirus so dass Kleopatra um 325 v Chr nach Makedonien auswich Vielleicht zeigten die zahlreichen Klagen der Olympias uber Antipater doch noch Wirkung denn sie konnten eine der Ursachen fur die 324 v Chr von Alexander befohlene Abberufung Antipaters als Regent Makedoniens gewesen sein der durch Krateros ersetzt werden sollte 24 Olympias Rolle wahrend der Diadochenkriege Bearbeiten Nachdem Alexander unerwartet 323 v Chr in Babylon gestorben war konnte Olympias in den nun folgenden Machtkampfen der Diadochen zunachst keine Rolle spielen Sie blieb auf Epirus beschrankt und hatte keinerlei Einfluss in Makedonien da dort Antipater unumschrankt bis zu seinem Tod herrschte Wahrend des ersten Diadochenkrieges 321 v Chr versuchte Olympias wohl ihre Position durch ein Bundnis mit dem Reichsregenten Perdikkas zu verbessern denn wahrscheinlich bot Kleopatra ihre Hand dem Perdikkas auf Veranlassung ihrer Mutter Olympias an 25 Aber Perdikkas wurde 320 v Chr beim Versuch Agypten zu erobern am Nil ermordet und Antipater wurde der neue Regent des Alexanderreichs So musste Olympias bis zum Tod des betagten 80 jahrigen Antipater im Jahr 319 v Chr warten ehe sie wieder politisch mitmischen konnte Kassander der Sohn Antipaters wollte sich nicht mit dem Beschluss seines Vaters abfinden der den angesehenen makedonischen Feldherrn Polyperchon zu seinem Nachfolger als Reichsverweser bestimmt und Kassander mit dem Amt des Chiliarchen nur das zweithochste Amt im Reich eingeraumt hatte 26 Dies loste den zweiten Diadochenkrieg aus Um seine ehrgeizigen Plane durchzusetzen verbundete sich Kassander mit dem kleinasiatischen Herrscher Antigonos und dem agyptischen Satrapen Ptolemaios I 27 Polyperchon seinerseits gewann den erfolgreichen griechischen Feldherrn Eumenes von Kardia sowie Olympias zu Verbundeten und versprach den griechischen Staaten fur ihre Unterstutzung eine beschrankte Freiheit und Wiedereinsetzung demokratischer Regime Entgegen der fruheren Warnung Antipaters trat Polyperchon fur eine Ruckkehr der Olympias als konigliches Oberhaupt nach Makedonien ein die dort die Erziehung ihres erst vierjahrigen Enkels Alexander IV Aigos des postumen Sohns Alexanders des Grossen von Roxane ubernehmen sollte wohl aber nicht die juristische Vormundschaft die Polyperchon weiterhin selbst ausuben wollte 28 Der Reichsverweser hoffte dass Olympias seine Interessen in Makedonien durch ihre angesehene Stellung als Mutter Alexanders des Grossen sehr fordern konnte Eumenes versicherte Olympias eidlich seiner Treue ebenso ihrem Enkel und dem zweiten Konig Philipp III Arrhidaios einem Halbbruder Alexanders des Grossen 29 Auch Olympias scheint ihren Stiefsohn Philipp III anfanglich noch unterstutzt zu haben Sie beherzigte Eumenes Rat zunachst noch in Epirus zu bleiben und abzuwarten Der griechische Feldherr hatte sie auch gleichzeitig davor gewarnt bei einer Ruckkehr nach Makedonien unbesonnene Racheakte zu begehen und sich so verhasst zu machen Wegen seines Kampfes gegen Antigonos in Asien konnte Eumenes nicht wie von Olympias gewunscht den Schutz ihres Enkels ubernehmen 30 Polyperchon suchte sich am griechischen Kriegsschauplatz durchzusetzen Sehr wichtig war der Besitz des athenischen Hafens Piraus Im Auftrag des Kassander hatte Nikanor bereits kurz nach Antipatros Tod die athenische Festung Munychia und dann auch den Piraus besetzt 31 Wohl ohne Absprache mit Polyperchon forderte Olympias den Nikanor brieflich auf Festung und Hafen wieder der Kontrolle der Athener zu unterstellen wie es dem Freiheitsdekret des Reichsverwesers entsprach Die Athener huldigten daher Olympias als Regentin Scheinbar fugte sich Nikanor dem Befehl verschob dessen Ausfuhrung aber unter allerlei Ausfluchten Ein Versuch von Polyperchons Sohn Alexander Nikanor abzulosen scheiterte so dass Kassander als er mit einer Armee in Athen anlegte den Piraus in Besitz nehmen konnte wohl im Sommer 318 v Chr 32 Nicht nur hier sondern auch bei anderen Gelegenheit war Polyperchon wenig erfolgreich Daher traten nun viele griechische Stadte so auch Athen zu Kassander uber Eurydike die junge und ehrgeizige Gattin des in der Literatur oft als geisteskrank bezeichneten Konigs Philipp III Arrhidaios suchte sich 317 v Chr an Stelle ihres Gatten konigliche Autoritat zu verschaffen Sie wollte sich in Makedonien auch gegen die Mutter Alexanders des Grossen behaupten setzte Polyperchon als Reichsverweser ab und ubertrug dieses Amt seinem Konkurrenten Kassander 33 Im Gegenzug fuhrte der in die Defensive geratene Polyperchon mit Hilfe des Konigs Aiakides von Epirus eines Cousins der Olympias weitere Rekrutierungen durch Vermutlich jetzt trat er das Sorgerecht fur den jungen Alexander IV an dessen Grossmutter ab vielleicht auch die Reichsverweserschaft Mit den neu ausgehobenen Truppen und Olympias zog Polyperchon nach Makedonien Bei Euia unbekannter Lage standen sich die Heere der beiden rivalisierenden Koniginnen schliesslich gegenuber Polyperchon diente als Heerfuhrer der Olympias und Kassanders Bruder Nikanor als Feldherr der Eurydike Aufgrund ihres Ansehens erreichte Olympias dass die gegnerischen Truppen kampflos zu ihr uberliefen Auf ihren Befehl wurden ihre gefangengenommene Gegenspielerin Eurydike und deren Gatte eingekerkert Philipp III wurde nach einiger Zeit von Thrakern erstochen und Eurydike zum Selbstmord gezwungen den diese nicht wie von Olympias vorgeschlagen mit einem Schwert einem Strick oder Gift sondern durch Erhangen mit dem eigenen Gurtel durchfuhrte 34 Olympias fuhrte auch eine blutige Sauberungswelle gegen die Familienangehorigen und Anhanger Kassanders durch denen sie unterstellte den fruhen Tod Alexanders des Grossen mittels Verabreichung eines Gifttranks herbeigefuhrt zu haben Unter den Opfern der Hinrichtungen befanden sich Kassanders Bruder Nikanor und 100 adelige Makedonen Weiterhin liess Olympias das Grab von Iolaos des vermeintlichen Morders ihres Sohnes schanden 35 Tod Bearbeiten nbsp Der Tod der Olympias in einer Miniatur des mittelalterlichen Alexanderromans um 1300 Aufgrund dieses grausamen Vorgehens wandten sich viele Makedonen von Olympias ab und Kassander der inzwischen am Peloponnes die arkadische Stadt Tegea belagert hatte kehrte rasch nach Makedonien zuruck obwohl Polyperchon ihn daran durch den Aufbau von Abwehrstellungen zu hindern versucht hatte Olympias kommandierte Aristonous einen ehemaligen Leibwachter Somatophylax Alexanders des Grossen zur Bekampfung des Kassandros ab und begab sich nach Pydna Dort weilten bei ihr auch ihre Schwiegertochter Roxane ihr Enkel Alexander IV ihre Stieftochter Thessalonike Deidameia die Tochter des Aiakides sowie weitere adelige Frauen ihres Anhangs Kassander gelang es jedoch Olympias in Pydna einzuschliessen Aiakides wollte sie mit einem Entsatzheer befreien doch ein Teil seines molossischen Aufgebots meuterte Die Epiroten verbannten ihren Konig und verbundeten sich mit Kassander zu dem deshalb nun auch viele bisher auf der anderen Seite stehende Makedonen ubertraten Polyperchon jedoch war fur einen Entsatzversuch zu schwach nachdem viele seiner Soldaten von einem Offizier Kassanders durch Geldgeschenke abgeworben worden waren So war Olympias isoliert und die Verteidigung Pydnas gestaltete sich bald sehr schwierig da viele Personen wehruntauglich waren und die Stadt wegen Kassanders Land und Seeblockade kaum mehr versorgt werden konnte 36 Wahrend des Winters 317 316 v Chr 37 zeigte die Belagerung Pydnas verheerende Wirkungen Getreide musste rationiert werden Pferde und Lasttiere wurden geschlachtet und die Elefanten verhungerten Ebenso kamen mit der Zeit immer mehr Personen wegen Nahrungsmittelmangels ums Leben so dass schliesslich ein Teil der Soldaten die Genehmigung von Olympias erzwang aus der Stadt abziehen zu durfen anschliessend wechselten sie auf die Seite Kassanders Nach einem gescheiterten Fluchtversuch mit einem Schiff und ohne Aussicht auf Rettung war Olympias bereit zu kapitulieren Kassander hatte ihr fur diesen Fall die Schonung ihres Lebens versprochen 38 Kaum hatte sich Olympias ergeben wurde sie auf Betreiben Kassanders vor der makedonischen Heeresversammlung von Verwandten ihrer Opfer fur ihre Verbrechen angeklagt Sie durfte sich aber vor dem Gremium nicht verteidigen und wurde zum Tod verurteilt Kassander wollte indessen nicht als Hauptverantwortlicher an ihrem Tod erscheinen und suchte sie heimlich zur Flucht mit einem Schiff nach Athen zu uberreden Dies sollte wie ein Schuldeingestandnis der Konigin wirken und sie selbst sollte auf See umkommen Olympias lehnte den Vorschlag ab und wunschte sich vor dem makedonischen Volk personlich verteidigen zu durfen Kassander furchtete dass es aufgrund ihres grossen Ansehens der Erinnerung an die grossen Taten ihres Gatten und Sohnes und aufgrund des Wankelmuts der Makedonen zu einem Meinungsumschwung kommen konnte Daher beauftragte Kassander 200 Manner mit der Totung der Konigin Der Trupp drang in ihre Residenz ein zog sich aber beim Anblick der nur von zwei Dienerinnen begleiteten Olympias unverrichteter Dinge wieder zuruck Schliesslich wurde die alte Konigin von Angehorigen der von ihr Hingerichteten aus Rache und Gefalligkeit gegenuber Kassander ermordet Sie soll in stolzer und furchtloser Haltung gestorben sein 39 Angeblich liess Kassander nicht zu dass seine getotete Feindin ordnungsgemass bestattet wurde 40 Darstellungen Bearbeiten nbsp Zeus Jupiter verfuhrt Olympias Zwischen 1526 und 1534 geschaffenes Fresko von Giulio Romano im Palazzo del Te MantuaBei Grabungsarbeiten im agyptischen Abukir 1902 wurden unter mehreren antiken Munzen auch zwei Medaillons entdeckt die Olympias im Profil zeigen Beide Arbeiten sind romischen Ursprungs angefertigt im fruhen bis mittleren 3 Jahrhundert nach Christus in der Zeit der Severer Diese Kaiserdynastie leitete ihre Abstammung vom makedonischen Herrscherhaus der Argeaden ab was sie durch die Anfertigung solcher Kontorniaten demonstrierten Eines der Medaillons befindet sich im Archaologischen Museum von Thessaloniki das andere im Munzkabinett Berlin Zu unterscheiden ist letzteres durch ein Zepter in Olympias Hand s u Ahnliche Darstellungen wurden unter anderem in einem Grab in der Nahe der platonischen Akademie in Athen und im Schatz von Mildenhall entdeckt Im Nationalmuseum Beirut ist ein Mosaik zu sehen auf dem in drei Szenen die Zeugung und die Geburt Alexanders beschrieben wird Das Werk stammt aus der Villa Soueidie im libanesischen Baalbek Heliopolis und wurde wahrscheinlich Ende des 4 Jahrhunderts n Chr angefertigt Die Darstellung orientiert sich dabei offensichtlich an der bereits in der Spatantike verbreiteten Legende von einer gottlichen Abkunft Alexanders moglicherweise beeinflusst durch die Erzahlung des Pseudo Kallisthenes in dessen Alexanderroman Denn die erste Szene zeigt eine sitzende Olympias um deren rechten Arm sich eine Schlange windet bei der es sich entweder um den Gott Amun in Tiergestalt oder folgt man dem Alexanderroman um den zauberkundigen Pharao Nektanebos II handelt Die zweite Szene zeigt Olympias die auf einer Kline liegend von einer Frau bei der Geburt unterstutzt wird In der dritten Szene ist der neugeborene Alexander zu sehen der im Bad von einer Nymphe gewaschen wird Rezeption BearbeitenIn dem Spielfilm Alexander der Grosse 1956 Regie Robert Rossen wurde die Rolle der Olympias von Danielle Darrieux dargestellt in dem Spielfilm Alexander 2004 Regie Oliver Stone von Angelina Jolie Literatur BearbeitenElizabeth D Carney Olympias In Ancient Society 1987 S 35 62 Maurice Cehab Mosaiques du Liban In Bulletin du Musee de Beyrouth Paris 1958 59 D J A Ross Olympias and the Serpent In Journal of the Warburg and Courtauld Institutes Bd 26 1963 Andreas Alfoldi Elisabeth Alfoldi Rosenbaum Die Kontorniat Medaillons 2 Bande de Gruyter Berlin 1976 und 1990 ISBN 3 11 003484 0 und ISBN 3 11 011905 6 Werner Huss Agypten in hellenistischer Zeit 332 30 v Chr C H Beck Munchen 2001 ISBN 3 406 47154 4 S 129 138 Siegfried Lauffer Alexander der Grosse 3 Auflage dtv Munchen 1993 ISBN 978 3 423 34066 3 S 21 25 35ff 39f 57 89 176 Hermann Strasburger Olympias 5 In Paulys Realencyclopadie der classischen Altertumswissenschaft RE Band XVIII 1 Stuttgart 1939 Sp 177 182 Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Olympias Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Jona Lendering Olympias In Livius org englisch Abukir Medaillon der Olympias mit Zepter Munzkabinett der staatlichen Museen zu Berlin Einzelnachweise Bearbeiten Diodor 19 51 5 Iustinus 7 6 10 17 3 14 H Strasburger RE XVIII 1 Sp 179 Theopompos Die Fragmente der griechischen Historiker FGrH 115 F355 Plutarch moralia 401a Iustinus 9 7 13 Plutarch Alexander 2 2 Pyrrhus 1 5 Iustinus 7 6 11 Plutarch Alexander 2 2 vgl Curtius Rufus 8 1 26 Iustinus 7 6 10ff Satyros von Kallatis bei C Muller Fragmenta Historicorum Graecorum FHG III 161 Fragment 5 Athenaios 13 557b c Plutarch Alexander 2 6 9 Duris FGrH 76 F 52 Athenaios 13 560f dazu S Lauffer 1993 S 22f und Robin Lane Fox Alexander der Grosse dt Stuttgart 2004 S 44f Plutarch Alexander 3 8 und moralia 401b Iustinus 12 16 6 Plutarch Alexander 3 3 4 S Lauffer 1993 S 21f und 35 Satyros von Kallatis FHG III S 161 Fragment 5 Athenaios 13 557d e Plutarch Alexander 9 6 14 Iustinus 9 7 3 7 dazu S Lauffer 1993 S 35f Aristoteles Politik 5 10 1311b Diodor 16 92ff Iustinus 9 6f Plutarch Alexander 10 6 dazu S Lauffer 1993 S 36f Diodor 17 2 u a Iustinus 9 7 12 Pausanias 8 7 7 Plutarch Alexander 3 3 der Eratosthenes als Quelle angibt Iulius Valerius 1 47 Arrian Anabasis 1 11 3 Curtius Rufus 4 1 39 Iustinus 11 7 1 Plutarch Alexander 39 12 Arrian Anabasis 7 12 6f Diodor 17 118 1 Iustinus 12 14 3 Plutarch Alexander 16 19 Plutarch Alexander 25 6 39 12f Diodor 17 32 1 Arrian Anabasis 6 1 4f Athenaios 14 659f Plutarch Alexander 27 8 dazu W Huss 2001 S 71 und S Lauffer 1993 S 89 Diodor 18 49 4 Pausanias 1 11 3 Livius 8 24 17 S Lauffer 1993 S 176 So Arrian FGrH 156 F 9 21 ahnlich Iustinus 13 6 4 von Diodor 18 23 wird aber Olympias angebliche Beteiligung am Heiratsangebot Kleopatras ubergangen Diodor 18 48 4f vgl Plutarch Phokion 31 1 Diodor 18 49 und 54 Diodor 18 49 4 18 57 2 18 65 2 19 11 9 dazu W Huss 2001 S 130f Anm 267 Plutarch Eumenes 12 3f Diodor 18 58 3 Plutarch Eumenes 13 1 Nepos Eumenes 6 1f Plutarch Phokion 31 Diodor 18 65 und 18 68 1 Iustinus 14 5 1 3 Diodor 19 11 1 7 Iustinus 14 5 8 10 vgl Pausanias 1 11 4 und 8 7 7 Aelian Varia historia 13 36 Duris FGrH 76 F 52 dazu W Huss 2001 S 135 und 137 Diodor 19 11 8f Iustinus 14 6 1 Plutarch Alexander 77 1f u a Diodor 19 35f Iustinus 14 6 1 4 dazu W Huss 2001 S 138 So H Strasburger RE XVIII 1 Sp 182 W Huss 2001 S 138 Anm 328 datiert die Belagerung Pydnas auf 316 315 v Chr Diodor 19 49 1 50 5 Iustinus 14 6 5 vgl Polyain 4 11 3 Diodor 19 51 Iustinus 14 6 6 12 vgl Pausanias 9 7 2 Porphyrios Chronik FGrH 260 F 3 3 Normdaten Person GND 119485680 lobid OGND AKS LCCN n83049452 NDL 00683465 VIAF 24149366313985602225 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME Olympias von EpirusALTERNATIVNAMEN Olympia von Epirus PolyxenaKURZBESCHREIBUNG durch Heirat Konigin von Makedonien Mutter Alexanders des GrossenGEBURTSDATUM um 376 v Chr GEBURTSORT EpirusSTERBEDATUM 316 v Chr STERBEORT Pydna Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Olympias von Epirus amp oldid 234195625