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Klaros griechisch Klaros lateinisch Clarus war in der Antike ein bedeutender Orakelort des Gottes Apollon an der Westkuste von Kleinasien heute etwa 16 km westlich von Selcuk in der Turkei Die Ausgrabungsstatte von Klaros mit Blick auf die KultstatuenDie wieder aufgerichteten KultstatuenEs gehorte zu der ca 13 km entfernten Stadt Kolophon obwohl es wesentlich naher bei der Stadt Notion lag Die altesten Hinweise auf Klaros stammen aus dem 7 Jahrhundert v Chr aber vermutlich ist das Orakel bedeutend alter als die griechische Kolonisation Eine heilige Hohle deutet darauf hin dass hier vor Apollon die kleinasiatische Gottin Kybele verehrt wurde Bis in die romische Zeit genoss Klaros einen Ruf der dem von Delphi und Didyma vergleichbar war Klaros wurde bei einem Erdbeben weitestgehend zerstort Nach einer antiken Legende war dem Seher Kalchas prophezeit worden er werde sterben wenn er einen Seher treffe der ihm uberlegen sei Bei Klaros begegnete ihm der Seher Mopsos und Kalchas forderte ihn auf die Zahl der Fruchte an einem Feigenbaum zu nennen Als die Antwort die Mopsos gab sich bis auf die letzte Feige bestatigte starb Kalchas Mopsos gilt auch als der sagenhafte Grunder von Klaros Alexander der Grosse suchte das Orakel von Klaros auf um einen Traum deuten zu lassen in dem er eine Stadt am Berg Pagos grundet Das Orakel erklarte den Traum als Aufforderung die Stadt Smyrna wieder aufzubauen Durch den Archaologen Carl Schuchhardt wurde Klaros gegen Ende des 19 Jahrhunderts wiederentdeckt Die systematische archaologische Erschliessung begann am Anfang des 20 Jahrhunderts durch Theodor Macridy und Charles Picard 1951 bis 1960 gruben hier Louis Robert und Roland Martin 1988 bis 1997 fanden weitere franzosische Grabungen unter Leitung von Juliette de La Geniere statt Besonders sehenswert ist Klaros wegen der umfangreichen Fragmente der uberlebensgrossen hellenistischen Kultstatuen die hier anders als bei den meisten archaologischen Ausgrabungsstatten an ihrem ursprunglichen Platz wieder aufgestellt wurden Der Besucher kann sich dadurch ein originalgetreues Bild von dem antiken Heiligtum machen Ebenfalls interessant ist das Zentrum des Orakeltempels das noch zum Grossteil im Original besteht Die Keilsteinbogen sind noch deutlich sichtbar Literatur BearbeitenCarl Schuchhardt Kolophon Notion und Klaros In Athenische Mitteilungen 11 1886 S 398 434 online Juliette de La Gerniere Hrsg Cahiers de Claros 2 Bande Ed Recherche sur les Civilisations Paris 1992 und 2003 Martin Flashar Zur Datierung der Kultbildgruppe von Klaros Klaros Studien I In Gedenkschrift fur Andreas Linfert Zabern Mainz 1999 ISBN 3 8053 2536 3 S 53 94 Martin Flashar Die Bedeutung der kaiserzeitlichen Munzpragung von Kolophon fur die Kultbildgruppe von Klaros Klaros Studien II In Boreas 21 22 1998 99 S 227 239 Martin Flashar Panhellenische Feste und Asyl Parameter lokaler Identitatsstiftung in Klaros und Kolophon Klaros Studien III In Klio 81 1999 S 413 436 Roland Etienne Pierre Varene Sanctuaire de Claros l architecture les propylees et les monuments de la voie sacree Fouilles de Louis et Jeanne Robert et Roland Martin 1950 1961 Paris 2004 ISBN 2 86538 296 6 Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Klaros Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Homepage der Ausgrabung von Klaros englisch 38 005 27 193055555556 7 Koordinaten 38 0 18 N 27 11 35 O Normdaten Geografikum GND 4110292 7 lobid OGND AKS VIAF 245682123 Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Klaros amp oldid 238389790