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Mopsos altgriechisch Mopsos Mopsos luwisch wahrscheinlich Muksas Phonizisch vermutlich MPS 1 ist in der griechischen Mythologie der Enkel des Teiresias und der Sohn von dessen Tochter Manto und dem Rhakios oder dem Gott Apollon 2 3 Mopsos war ein beruhmter Seher der als Begrunder des Orakels des Apollon in Klaros gilt Er soll die Karer aus seinem Reich vertrieben haben 4 Abbildung des Mopsos auf einer Munze aus Mopsuestia in KilikienUberlieferung BearbeitenNach der Eroberung Trojas warnte Kalchas der offizielle Seher des Trojanischen Krieges auf Seiten der Griechen davor mit dem Schiff die Ruckreise anzutreten da Athene sie wegen der Schandtat des Aias bestrafen wurde 5 Aus diesem Grund trat er die Reise zu Fuss an und die Helden Amphilochos Leonteus Podaleirios und Polypoites schlossen sich mit ihrem Gefolge an Sie erreichten schliesslich das etwa 220 km sudlich von Troja gelegene Kolophon und wurden von Mopsos dem Herrscher von Kolophon freundschaftlich aufgenommen Zwischen den beiden Sehern Mopsos und Kalchas kam es zu einem divinatorischen Wettstreit und so fragte Kalchas wie viele Fruchte wohl an einem bestimmten wilden Feigenbaum hangen wurden Mopsos antwortete 10 000 und es waren genau eine Feige mehr als ein Medimnos etwa 50 Liter Es zeigte sich dass diese Angabe genau stimmte 6 Nun fragte Mopsos wann seine trachtige Sau wie viele Jungen werfen wurde und Kalchas antwortete acht Ferkel Mopsos sagte jedoch voraus dass es neun mannliche Ferkel seien und diese am nachsten Tag in der sechsten Stunde geboren wurden Auch dieses Mal stimmte seine Voraussage genau und Kalchas starb wie ihm prophezeit wurde aus Scham und Enttauschung uber diese Niederlage 7 Danach zog Mopsos zusammen mit Amphilochos und seinen Gefolgsleuten zunachst nach Pamphylien und grundete die Stadte Phaselis 8 und Aspendos Ein Teil seines Gefolges blieb in Pamphylien zuruck als er weiter uber das Taurusgebirge nach Kilikien zog Wobei ein Teil seines Heeres bis nach Syrien und Phonizien vordrang 9 Eusebius von Caesarea berichtet dass er dort ab 1184 v Chr regierte 10 Auf Mopsos sollen die Grundungen der kilikischen Stadte Mopsukrene und Mopsuestia zuruckgehen 11 Der Name Mopsuestia auch Mopsou Hestia wird als Herd des Mopsus erklart 12 Das Motiv des todlichen Wettkampfs unter Sehern wiederholte sich beim Streit mit Amphilochos 13 Nach Strabon regierte Mopsos in der von beiden gegrundeten Stadt Mallos sudostlich von Adana Nach Amphilochos Ruckkehr von Argos forderte er von der Teilnahme an der Regierung ausgeschlossen Mopsos zum Zweikampf bei dem beide starben 3 Sie sollen am Berg Magarsa unweit der Mundung des Flusses Pyramos bestattet worden sein 14 In Kilikien soll noch zu Plutarchs Lebzeiten 1 Jahrhundert n Chr ein Orakel des Mopsos existiert haben 15 Seevolkerinvasion BearbeitenEinige Wissenschaftler vermuten dass sich die Uberlieferung um Mopsos auf den Teil der Seevolkerinvasion bezieht der uber das Festland in die Levante zog So vermutete Fritz Schachermeyr dass die Seevolker von Nordwesten nach Kleinasien einwanderten Anhand der aufgefundenen Keramik datierte er dieses Ereignis auf etwa 1215 v Chr So soll auch die Datierung des Eusebius von Caesarea des Beginns der Regierung des Mopsos in Kilikien auf 1184 v Chr bestens hierzu passen Auch der Angriff der Seevolker auf Agypten der auf 1177 v Chr datiert wird passt in dieses Bild 16 So wird auch vermutet dass es sich bei der Geschichte des lydischen Historikers Xanthos von dem lydischen Konig Mopsos der die Gottin Atargatis zusammen mit ihrem Sohn Ichthys Fisch im heiligen See bei Askalon ertrankte 17 auch um den gleichen Mopsos handeln konnte 18 Auch die hieroglyphisch phonizischen Bilingue von Karatepe des Azatiwada aus dem 8 Jahrhundert v Chr wird als Indiz fur die Historizitat des Mopsos angefuhrt 16 Hier wird ein Muksa phonizisch mps erwahnt der die Konigslinie in Adana Haus des Muksa begrundet habe Der Name Muksa war im Kleinasien der Bronzezeit seit Ende des 15 Jahrhunderts v Chr gebrauchlich und soll dem griechischen Mopsos entsprechen 11 Die in derselben Inschrift verwendete Bezeichnung Danuna fur Adana soll letztendlich auf die am Zug des Mopsos beteiligten Danaer zuruckgehen und das Hiyawa soll sich von Hyp Achaioi ableiten 19 Literatur BearbeitenOtto Hofer Mopsos 2 In Wilhelm Heinrich Roscher Hrsg Ausfuhrliches Lexikon der griechischen und romischen Mythologie Band 2 2 Leipzig 1897 Sp 3208 f Digitalisat Jan N Bremmer Mopsos In Der Neue Pauly DNP Band 8 Metzler Stuttgart 2000 ISBN 3 476 01478 9 Sp 390 391 Bernhard Kruse Mopsos 2 In Paulys Realencyclopadie der classischen Altertumswissenschaft RE Band XVI 1 Stuttgart 1933 Sp 242 f Erika Simon Mopsos 2 In Lexicon Iconographicum Mythologiae Classicae LIMC Band 000006 VI Zurich Munchen 1992 S 652 654 Manuel Robbins Collapse of the Bronze Age The Story of Greece Troy Israel Egypt and the Peoples of the Sea 2001 S 181 184 Weblinks BearbeitenMopsus im Greek Mythology Index englisch Max Gander Ahhiyawa Hiyawa Que Griechen in Kilikien am Ubergang von der Bronze zur Eisenzeit Einzelnachweise Bearbeiten mo qo so Minoan Linear A amp Mycenaean Linear B minoan deaditerranean com archiviert vom Original am 23 Marz 2016 abgerufen am 31 Dezember 2017 englisch nbsp Info Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht gepruft Bitte prufe Original und Archivlink gemass Anleitung und entferne dann diesen Hinweis 1 2 Vorlage Webachiv IABot minoan deaditerranean com Pausanias Description of Greece 7 3 2 Beschreibung Griechenlands 7 3 2 Perseus Project abgerufen am 2 Dezember 2018 englisch a b Albert Forbiger Strabo s Erdbeschreibung Band 6 Krais amp Hoffmann Stuttgart 1859 S 146 Digitalisat abgerufen am 2 Dezember 2018 Strabon 14 5 16 Pausanias Beschreibung Griechenlands 7 3 2 Bibliotheke des Apollodor 8 23 Strabon Geographica 14 1 27 S 642 entspricht Hesiod Fragment 278 Photios Bibliothek 186 6 Konon Diegeseis Bibliotheke des Apollodor 9 2 4 Proklos Zusammenfassung der Nostoi Pomponius Mela De chorographia libri tres 1 79 Strabon Geographica 14 4 3 S 668 Merton College MS 315 Blatt 50r 1 a b Maciej Popko Volker und Sprachen Altanatoliens Harrassowitz Wiesbaden 2008 ISBN 978 3 447 05708 0 Hieroglyphen Luwier S 82 Leseprobe abgerufen am 3 Dezember 2018 polnisch Ludy i jezyki starozytnej Anatolii Warschau 1999 Ubersetzt von Cyril Brosch William M Ramsay Cilicia Tarsus and the Great Taurus Pass In The Geographical Journal Band 22 Nr 4 The Royal Geographical Society with the Institute of British Geographers London Oktober 1902 Cilicia S 358 Fussnote JSTOR 1775456 englisch Digitalisat abgerufen am 2 Dezember 2018 Bibliotheke des Apollodor 6 19 Lykophron aus Chalkis 439 446 Eduard Jacobi Handworterbuch der griechischen und romischen Mythologie Gustav Brauns Leipzig 1830 Amphilochus S 88 Digitalisat abgerufen am 2 Dezember 2018 Strabon Geographica 14 5 16 S 675 676 Plutarch De Defectu Oraculorum 45 S 481 a b Fritz Schachermeyr Die levante im Zeitalter der Wanderungen Verlag der Osterreichischen Akademie der Wissenschaften Wien 1982 ISBN 3 7001 0429 5 formal falsch S 92 171 Korrekte ISBN 3 7001 0428 6 Athenaios Deipnosofistai In August Meineke Hrsg Deipnosophistae Band 2 Teubner Leipzig 1858 8 37 S 130 griechisch Digitalisat Perseus Project abgerufen am 3 Dezember 2018 Fritz Schachermeyr Die levante im Zeitalter der Wanderungen Verlag der Osterreichischen Akademie der Wissenschaften Wien 1982 ISBN 3 7001 0429 5 formal falsch S 170 Korrekte ISBN 3 7001 0428 6 Fritz Schachermeyr Die levante im Zeitalter der Wanderungen Verlag der Osterreichischen Akademie der Wissenschaften Wien 1982 ISBN 3 7001 0429 5 formal falsch S 184 Korrekte ISBN 3 7001 0428 6 Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Mopsos Sohn der Manto amp oldid 229485471