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Dieser Artikel oder Abschnitt bedarf einer grundsatzlichen Uberarbeitung Naheres sollte auf der Diskussionsseite angegeben sein Bitte hilf mit ihn zu verbessern und entferne anschliessend diese Markierung Die Danunaer auch Danuna phonizisch dnnym gewohnlich als Danunim vokalisiert waren ein antikes Volk in Kilikien Sie werden in mehreren Inschriften aus dem 9 bis 7 Jahrhundert v Chr erwahnt Eine Gleichsetzung mit anderen Volkern mit ahnlichen Namen wird in der Wissenschaft kontrovers diskutiert Karatepe Inschrift des Azzatiwada Inhaltsverzeichnis 1 Name 2 Uberlieferung 3 Andere mogliche Nennungen 3 1 Land Danuna 3 2 Seevolk Denyen 4 Literatur 5 EinzelnachweiseName BearbeitenDer Name Danunaer bedeutet nach gangiger Meinung Leute von Adana 1 Die in Kilikien gelegene Stadt Adana hat ihren Namen seit der Bronzezeit beibehalten hethitisch Adaniya hieroglyphenluwisch Adana a DANA URBS phonizisch dn altgriechisch Adana Ἄdana Im Luwischen wurde davon das Ethnikon adanawann i adanaisch Adanaer geformt das im Phonizischen zu Danunim umgebildet wurde 2 Nach Laroche ist der Abfall eines anlautenden Vokals Prokope in Wortern mit mehr als drei Silben auch sonst im Phonizischen bezeugt Auch im spaten Luwischen zeigt sich die Tendenz dass ein anlautendes a wegfallen kann wie z B der Name Suriya fur Assyrien in der Cinekoy Inschrift Fur die Bronzezeit ist er nicht bezeugt und auch nicht zu erwarten Uberlieferung Bearbeiten nbsp Die Kulamuwa Stele aus ZincirliDie Danunaer werden in Inschriften von Cinekoy Hassan Beyli Incirli Karatepe und Zincirli erwahnt Die alteste und auch zuerst gefundene Inschrift ist die von Konig Kulamuwa von Zincirli Samʼal um 825 v Chr der vom danunaischen Konig mlk dn n ym bedrangt wurde Und der Konig der Danuna war machtig uber mich ich aber mietete gegen ihn den Konig von Assur Ubersetzung 1 Der assyrische Konig war wohl Salmanassar III 858 824 welcher in den Jahren 839 und 833 v Chr Feldzuge ins Land Que unternahm Die phonizische Inschrift von Hassan Beyli berichtet dass Konig Assur dan III srdn 772 755 v Chr ins Gebiet von Awariku wrk einfiel Etwas junger ist die Trilingue von Incirli nordostlich von Zincirli bei Sakcagozu welche einen phonizischen luwischen und assyrischen Text hat 3 Die phonizische Inschrift nennt den Konig Warayka von Que w ryks von qw aus dem Haus des Mopsos bt mps der aufgrund seiner Loyalitat vom assyrischen Konig Tiglat Pilesar III 745 726 v Chr tklt plsr mlk sr Land erhielt 4 Somit kann er mit dem in assyrischen Texten genannten Konig Urikki identifiziert werden der fur die Jahre 739 und 732 v Chr bezeugt ist Vermutlich demselben Konig ist die Inschrift von Cinekoy zuzuschreiben Im phonizischen Text ist der Name des Konigs nur teilweise im luwischen ganz erhalten phon w luw wa i ra i i ka Der Konig berichtet Und die Danunaer und die Assyrer wurden zu einem Haus Ubersetzung 5 In der luwischen Version steht der Landesname Hiyawa hi ia wa i anstelle der Danunaer Rotislav Oreshko schlug deshalb vor das hieroglyphenluwische Zeichen 429 neu als HIYA zu lesen statt TANA oder DANA was von der Forschung stark kritisiert wurde 6 Der langste Text ist die Bilingue von Karatepe fruhes 8 Jahrhundert v Chr die von Azzatiwada verfasst wurde der von sich sagt Ba al machte mich zum Vater und zur Mutter fur die Danuna Ich liess die Danuna aufleben Ubersetzung 1 Azzatiwada der sich in seinen Inschriften nicht Konig nennt war ein treuer Gefolgsmann von Konig Awariku den die phonizische Inschrift als Konig der Danunaer wrk mlk dnnym bezeichnet der luwische Text als Konig von Adana a wa i ra i ku s a DANA wa ni URBS REX ti Aus diesen Texten kann erschlossen werden dass die Danunaer in Kilikien lebten und von Konigen beherrscht wurden die sich als Nachkommen von Muksa luw mu ka sa betrachteten welcher in phonizischen Inschriften Mps genannt wurde und deshalb nicht unumstritten von einigen Forschern aufgrund der Namensahnlichkeit mit dem Seher Mopsos der griechischen Sage in Verbindung gebracht wird zumal dieser der Sage nach in Kilikien Stadte grundete 7 Die in den Texten genannten Konige tragen ahnliche Namen wobei es umstritten ist ob damit ein oder zwei Konige gemeint sind Unter der Annahme es handele sich um zwei Konige hiess einer Awariku und der andere Waraika oder Warika welcher dann mit dem Urikki der assyrischen Texte identisch ware 8 Drei Inschriften wurden auf ehemaligem Gebiet des aramaischen Staates Sam al Zincirli gefunden was bedeuten konnte dass die Konige von Sam al zeitweise unter den danunaischen Konigen standen Eine weitere phonizische Inschrift welche ins 7 Jahrhundert v Chr datiert wird die auf dem Cebel Ires Dagi 15 Kilometer ostlich von Alanya im Rauhen Kilikien gefunden wurde nennt einen Konig Waraika wryk so dass sich die Herrschaft dieses Konigs weit nach Westen hin erstreckte 9 Andere mogliche Nennungen BearbeitenVon diesen Inschriften wurde zuerst die Kulamuwa Inschrift von Zincirli gefunden und 1912 ein Jahr nach ihrer Entdeckung publiziert Der Name des Feindes DN YM wurde bereits mit den in einem Amarnabrief genannten Danuna in Verbindung gebracht 10 Die Diskussion um die Danunaer kam aber erst ins Laufen nachdem die 1946 entdeckten phonizischen Texte von Karatepe veroffentlicht wurden und die Danunaer in Kilikien lokalisiert werden konnten Im Vorwort der Erstpublikation listet Barnett viele bezeugte Namen auf die moglicherweise mit den Danunaern in Verbindung gebracht werden konnen und zwar die in einem Amarna Brief genannten Danuna einem Volk in Kinaḫna Canaan die Dnn zur Zeit von Ramses III die in einer Obeliskinschrift Assurnasirbals genannten Dannuna die DN N YM der Kilamuwa Inschrift zudem Luckenbills Vorschlag den Inselnamen Iatnana Zypern hinzuzuziehen 11 und schliesslich aber ablehnend die griechischen Danaoi 12 Ausser diesen Volkern werden von anderen auch noch die in der Ortsnamenliste des Pharaos Amenophis III genannten Tanaju tj n3 jj w und der biblische Stamm Dan diskutiert wobei diese beiden Identifizierungen wenig Anerkennung finden Land Danuna Bearbeiten In den Amarna Briefen aus dem 14 Jahrhundert v Chr findet sich ein auf akkadisch geschriebener Brief des Konigs Abimilki von Tyros Brief EA 151 an den Pharao Im Brief berichtet Abimilki dass der Konig des Landes Danuna KUR da nu na gestorben und nun dessen Bruder Konig sei das Land aber in Ruhe lebe Zeile 52 Unmittelbar danach wird berichtet dass die halbe Stadt Ugarit abgebrannt sei dass sich aber keine hethitischen Heere im Land befanden 13 Daraus wird ersichtlich dass Danuna an der nordlichen Peripherie der agyptischen Hegemonie in Syrien lag Somit ist es denkbar dass das Land Danuna in Kilikien zu lokalisieren ist 1 Seevolk Denyen Bearbeiten nbsp Danu in HieroglyphenUngefahr 1177 v Chr kampfte Ramses III gemass der Schilderungen in seinem Totentempel gegen die Seevolker ein Begriff der modernen Wissenschaft unter denen sich auch die Denyen dnỉn d3jnjw befanden welche nach dem Papyrus Harris I auf Inseln lebten Diese Angabe wird teilweise auf die Agaischen Inseln bezogen was eine Verortung des Volkes in Kilikien ausschlosse ausser man bezieht die Aussage mit Emmanuel Laroche auf einige kleine Inseln die dem Rauhen Kilikien vorgelagert sind 14 Dennoch schliessen einige Forscher eine Identitat der Denyen mit den Danunaern nicht aus und rechnen mit der Moglichkeit dass sich ein Teil der in Kilikien ansassigen Danunaer den Seevolkern anschloss 15 Literatur BearbeitenMax Gander Aḫḫiyawa Ḫiyawa Que gibt es Evidenz fur die Anwesenheit von Griechen in Kilikien am Ubergang von der Bronze zur Eisenzeit In Studi Micenei ed Egeo Anatolici SMEA Band 54 2012 S 281 309 Stephen A Kaufman The Phoenician Inscription of the Incirli Trilingual A Tentative Reconstruction and Translation In Maarav Band 14 2007 S 7 26 Emmanuel Laroche Adana et les Danouniens In Syria Band 35 1958 S 263 275 Rostislav Oreshko Ahhiyawa Danu na Aegean ethnic groups in the Eastern Mediterranean in the Light of Old and New Hieroglyphic Luwian Evidence In Lukasz Niesiolowski Spano Marek Wecowski Continuity and Connectivity North Eastern Mediterranean at the turn of the Bronze Age and in the early Iron Age Philippika Band 118 Harrassowitz Wiesbaden 2018 ISBN 978 3 447 10969 7 S 23 56 Wolfgang Rollig Und ich baute starke Festungen an allen Enden auf den Grenzen Zur Bedeutung der Inschriften und Reliefs vom Karatepe Aslantas In Christoph Ulf Robert Rollinger Lag Troja in Kilikien Der aktuelle Streit um Homers Ilias Tagungsband Wissenschaftliche Buchgesellschaft Darmstadt 2011 ISBN 978 3 534 23208 6 S 115 133 Zsolt Simon Where Did the Kings of Danuna of EA 151 Rule In Jana Mynarova Pavel Onderka Peter Pavuk Cesky egyptologicky ustav There and back again the crossroads II proceedings of an international conference held in Prague September 15 18 2014 Charles University in Prague Faculty of Arts Prag 2015 ISBN 978 80 7308 575 9 S 391 412 Zsolt Simon Die Griechen und das Phonizische im spathethitischen Staat Hiyawa die zyprische Verbindung In Peter Arnold Mumm Walther Sallaberger Sprachen Volker und Phantome sprach und kulturwissenschaftliche Studien zur Ethnizitat Munchner Vorlesungen zu Antiken Welten Band 3 De Gruyter Berlin Boston 2018 ISBN 978 3 11 060125 1 S 313 328 David Ussishkin The Date of the Neo Hittite Enclosure in Karatepe In Anatolian Studies Band 19 1969 S 121 137 Ilya Yakubovich Phoenician and Luwian in Early Iron Age Cilicia In Anatolian Studies Band 65 2015 S 35 53 Einzelnachweise Bearbeiten a b c d W Rollig Und ich baute starke Festungen an allen Enden auf den Grenzen Darmstadt 2011 S 121 E Laroche Adana et les Danouniens In Syria Band 35 1958 S 263 275 S Kaufman The Phoenician Inscription of the Incirli Trilingual A Tentative Reconstruction and Translation In Maarav Band 14 2007 S 7 S Kaufman The Phoenician Inscription of the Incirli Trilingual A Tentative Reconstruction and Translation In Maarav Band 14 2007 M Gander Aḫḫiyawa Ḫiyawa Que gibt es Evidenz fur die Anwesenheit von Griechen in Kilikien am Ubergang von der Bronze zur Eisenzeit 2012 S 298 Fussnote 102 Z Simon Die Griechen und das Phonizische im spathethitischen Staat Hiyawa die zyprische Verbindung Berlin Boston 2018 S 316 H J Houwink Ten Cate The Luwian Population Groups of Lycia and Cilicia Aspera During the Hellenistic Period Brill Leiden 1961 S 44 50 Giovanni B Lanfranchi A Happy Son of the King of Assyria Warikas and the Cinekoy Bilingual Cilicia In Studia Orientalia Band 106 2009 S 127 150 Wolfgang Rollig Zur phonizischen Inschrift von Cebelireis Dagi In Pierre Bordreuil Carole Roche D Ougarit a Jerusalem Recueil d etudes epigraphiques et archeologiques offert a Pierre Bordreuil Orient et Mediterranee Band 2 De Boccard Paris 2008 ISBN 978 2 7018 0246 6 S 51 56 Mark Lidzbarski Ephemeris fur semitische Epigraphik Band 3 J Rickerc Giessen 1912 S 21 8 ff D D Luckenbill Jadanan and Javan Danaans and Ionians In Zeitschrift fur Assyriologie und verwandte Gebiete ZA Band 28 1914 S 92 R D Barnett J Leveen and C Moss A Phœnician Inscription from Eastern Cilicia Iraq Band 10 Nr 1 British School of Archaeology in Iraq London 1948 S 56 71 William L Moran Hrsg The Amarna Letters Johns Hopkins University Press Baltimore London 1992 ISBN 0 8018 4251 4 Kapitel A letter from Abi Milku mayor of Tyre to Akhenaten EA 151 englisch online E Laroche Adana et les Danouniens In Syria Band 35 1958 S 272ff I Yakubovich Phoenician and Luwian in Early Iron Age Cilicia In Anatolian Studies Band 65 2015 S 38 Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Danunaer amp oldid 233924952