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Die Nymphe Britomartis altgriechisch Britomartis Britomartis deutsch susse Jungfrau ist eine Figur der griechischen Mythologie Sie war eine Tochter des Zeus und der Karme Tochter des Eubuleus auf der Insel Kreta 1 Manchmal wurde sie auch Diktynna oder Aphaia genannt Minos und Britomartis Limoges um 1600 Inhaltsverzeichnis 1 Mythologie und Geschichte 2 Literarische Adaption 3 Literatur 4 Weblinks 5 EinzelnachweiseMythologie und Geschichte BearbeitenKonig Minos ebenfalls ein Kind des Zeus verliebte sich in sie und verfolgte das wilde Madchen neun Monate lang durch die Berge Kretas Als er sie auf einem steilen Felsen des Diktegebirges fast ergreifen konnte blieb ihr Kleid an einem Myrtenzweig hangen sie rettete sich durch einen Sprung ins Meer und landete in den Netzen von Fischern die sie in Sicherheit brachten Ihr Name Diktynna erinnert an diktyon diktyon deutsch Netz 2 Artemis erhob sie spater in den Rang einer Gottin Diktynna diente ihr und schutzte Gebirge Kusten Netze und Hafen Die Bezeichnung Diktynna war jedoch auch ein Beiname von Artemis selbst 3 Neben Fischernetzen wird der Name bei Diodor auf Jagdnetze zuruckgefuhrt 4 bei Strabon auf den kretischen Berg Dikte 5 In der modernen Forschung sind alle diese Herleitungen stark umstritten Nach einer anderen Uberlieferung kam sie im Boot eines Fischers namens Andromedes auf die Insel Aigina Sie versteckte sich vor seinen Nachstellungen im Wald eines Berges auf dem heute ihr Heiligtum steht 2 Dort wurde sie in mykenischer Zeit als Aphaia verehrt ἀfanhs aphanḗs deutsch versteckt unsichtbar Auf Aigina wurde ein Tempel spater der Athena Aphaia gewidmet Es stand auch ein anderer ihrer Tempel in einem Vorort von Athen In der minoischen Kunst auf Munzen und auf Siegeln und Ringen im alten Griechenland wurde Britomartis mit Ungeheuern dargestellt Sie trug eine Zweihandaxt und wurde von wilden Tieren begleitet Die meisten Gelehrten denken dass Britomartis eigentlich eine minoische Gottheit war und die Trennung der zwei Figuren Aphaia in Aigina bzw Diktynna in Westkreta spater geschah Als Diktynna brachte man sie auch mit dem Berg Dikte in Zusammenhang einem der uberlieferten Geburtsorte des Zeus Obwohl ihre Tempel auch in Athen Sparta und Las standen war sie zuerst eine lokale Gottheit die nur in Westkreta bedeutend war zum Beispiel in Lisos oder an der nordlichen Kuste in Kydonia Nach der Mythologie wurden ihre Tempel von teuflischen Hunden geschutzt die starker waren als Baren nbsp Frontispiz des dritten Buchs Legende von Britomart oder der Keuschheit von Edmund Spenser The Faerie Queene Buchschmuck von Walter Crane London 1895 Literarische Adaption BearbeitenBritomart ist eine Figur in Edmund Spensers Versepos The Faerie Queene eine jungfrauliche Ritterin die die Keuschheit symbolisiert Sie stellt auch militarische Macht als Tugend Englands dar Ihr Name kann als Wortspiel als Zusammensetzung von Brit ain Britannien und Mars dem romischen Kriegsgott verstanden werden Spenser widmet ihr in seinem Versepos ein ganzes Buch Buch III Zu der weit gespannten Geschichte in die er sie verwickelt gehoren auch immer wieder kompromittierende homoerotische Situationen in die die Heldin gerat Northrop Frye und andere sehen sie als Symbol fur die damalige englische Konigin Elisabeth I mit dem Unterschied dass Britomart als legendare Vorfahrin Elizabeths nicht ihr ganzes Leben Jungfrau bleiben kann sondern sich der Liebe zu einem Mann offnen muss um Mutter zu werden Camille Paglia nennt Spensers Britomart in ihrem Essay The Faerie Queene Spenser und Apollon eine der sexuell komplexesten Frauengestalten in der Literatur ein blendender apollinischer Androgyn mit der Figur eines Knaben Aber sie die eine mannliche Hauptperson nach der anderen verhaut entsagt dem Athletischen und Kampferischen zugunsten der Mutterschaft Diese Idealisierung von starken freien Frauengestalten sei typisch fur die englische Renaissance wahrend die Frauen beispielsweise in der Kunst der italienischen Renaissance eine untergeordnete ausdrucklose Rolle zu spielen hatten Literatur BearbeitenAdolf Rapp Britomartis In Wilhelm Heinrich Roscher Hrsg Ausfuhrliches Lexikon der griechischen und romischen Mythologie Band 1 1 Leipzig 1886 Sp 821 828 Digitalisat Karl Tumpel Britomartis In Paulys Realencyclopadie der classischen Altertumswissenschaft RE Band III 1 Stuttgart 1897 Sp 880 f Otto Jessen Diktynna In Paulys Realencyclopadie der classischen Altertumswissenschaft RE Band V 1 Stuttgart 1903 Sp 584 588 Camille Paglia The Faerie Queene Spenser und Apollon In Die Masken der Sexualitat dtv Munchen 1995 ISBN 3 423 30454 5 Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Britomartis nymph Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Britomartis im Theoi Project englisch Einzelnachweise Bearbeiten Pausanias 2 30 3 a b Kallimachos Hymnos 3 An Artemis 189 200 Karl Kerenyi Die Mythologie der Griechen Bd 1 ISBN 3 423 01345 1 S 117 Wilhelm Gemoll Griechisch Deutsches Schul und Handworterbuch G Freytag Verlag Holder Pichler Tempsky Munchen Wien 1965 Diodor 5 76 3 4 Strabon Geographika Band 10 4 12 Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Britomartis amp oldid 230720471