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Der Titel dieses Artikels ist mehrdeutig Weitere Bedeutungen sind unter Tyr Begriffsklarung aufgefuhrt Tyr rekonstruiert urgermanisch Teiwaz Tiwaz 1 ist ein Gott in den altislandischen Schriften der Edda wo er einerseits als Gott des Kampfes und Sieges benannt ist andererseits aber auch als Bewahrer der Rechtsordnung auftritt Die altnordische Namensform ist die allgemein bekannteste und gebrauchlichste 2 Weitere einzelsprachliche Formen sind im Altenglischen Tiw Tig altniederlandisch dis und althochdeutsch Ziu Tiu Tiuz 3 Tyr hier mit beiden Armen unversehrt dargestellt Island 18 Jahrhundert wird oft mit dem Kriegsgott Mars gleichgesetztDie Wurzel seines Namens deutet darauf hin dass Tyr ursprunglich ein Vater oder Himmelsgott war der spater aus dieser Stellung verdrangt und zum Sohn entweder Odins oder Hymirs erklart wurde In der Interpretatio Romana wird er aus Sicht der Germanen wohl aufgrund der Verbindung von Krieg und Recht dem romischen Kriegsgott Mars gleichgesetzt Inhaltsverzeichnis 1 Etymologie und Herkunft 1 1 Etymologie 1 2 Herkunft indogermanische Parallelen 1 3 Verdrangung durch Odin 2 Nebenformen des Gottesnamens 2 1 Mars Thingsus 2 2 Ziu 2 3 Saxnot 3 Tyr in der islandisch nordischen Mythologie 4 Der Wochentag Dienstag 5 Tyr als Namensgeber des Asteroiden 6 Siehe auch 7 Weblinks 8 Quellen 9 Literatur 10 AnmerkungenEtymologie und Herkunft BearbeitenEtymologie Bearbeiten Urgermanisch Teiwaz Tiwaz indogermanisch deiwos bedeutet Gott oder gottlich und entspricht lateinisch divus Im Altnordischen Voluspa bedeutet die Pluralform tivar Gotter und stellt ein Relikt der Grundbedeutung von teiwaz dar Der Name und die Figur sind urverwandt mit dem indogermanischen Vater und Himmelsgott Die germanische Form hangt so mit dem griechischen Zeus Zeys pathr Zeus pater dem romischen Jupiter von Diespiter Himmelsvater dem vedisch altindischen Dyauh pita und dem illyrischen Dei patyros Dei patyros zusammen Man kann alle diese Formen auf ein Wort dyews Himmel und Tag zuruckfuhren das als Erscheinung oder Strahlung aufgefasst werden kann Davon abgeleitet ist deywo gt altindisch deva lateinisch deus usw 4 Diese Verbindung der Namen findet sich noch in der baltischen Mythologie wo Dievs als oberster Himmelsgott auftritt Herkunft indogermanische Parallelen Bearbeiten Man geht davon aus dass Tiwaz bis zur Volkerwanderungszeit im germanischen Mitteleuropa der ursprungliche Hauptgott war 5 Der franzosische Religionswissenschaftler Georges Dumezil 1898 1986 hat u a auch auf die Strukturparallelen zur Figur des Scaevola in der altromischen Heldensage hingewiesen Eine Ahnlichkeit besteht auch zu dem irischen Nuada mit der Silberhand Die Ahnlichkeit beschrankt sich allerdings auf den Verlust einer Hand bzw eines Arms unter jeweils grundverschiedenen Gegebenheiten Ein Teil der Forschung glaubt die archaische germanische Gesellschaft verstand sich selbst in ihrem Aufbau als gottlichen Ursprungs Eine These sieht die zweigeteilte Spitze Tiwaz Tyr Wodan Odin analog die indischen Gottesfiguren Mitra Varuna als kennzeichnend fur das indogermanische Gottersystem 6 Verdrangung durch Odin Bearbeiten Otto Hofler und Karl Helm gehen davon aus dass Tiwaz durch Wodan als Hauptgott verdrangt wurde Diese Schwerpunktverlagerung des religiosen Kultes sei bedingt durch eine Verbreitung des Wodankultes vom niederrheinischen Nordwestdeutschland aus Diese Sichtweise ist aber bis heute eine offene Streitfrage in der Forschung 7 8 Auch innergermanische Veranderungen beispielsweise die Vereinigung und Bildung von Grossstammen wie der Sachsen und Franken konnten dazu beigetragen haben 9 Tiwaz Tyr ist Souveran des Rechts Mit Odin trate jedoch eine dynamische ekstatische Figur hervor die mit hochster Schaffenskraft versehen ist und u a magisch durch Verblendung der Gegner wirkt und gegenuber Tiwaz Tyr im kriegerischen Kampf Vorteile liefert Demgegenuber bleibt Tiwaz Tyr relativ statisch der Wahrer des Rechts und Schutzer der Thingversammlung Tacitus erwahnte in der Germania Mars neben Herkules und Merkur als germanische Gotter ausserdem in seinen Annalen dass bei den Germanen Mars Hauptgott war praecipuus deorum Mars 10 Die altere Forschung gestutzt auf Snorri Sturluson interpretierte hier Mars meist als Tyr aufgrund der Benennung der Wochentage wobei aufgrund nordischer und indogermanischer Parallelen auch von Freyr die Rede sein kann 11 Noch im 6 Jahrhundert wurde in Norwegen dem Tiuz vor allen anderen Gottern geopfert Menschen und Tieropfer und er wurde als hochster Gott verehrt 12 Die strukturelle Nahe und die Verbindungen der beiden Gottesfiguren zueinander und die dynamischen sozialen Umbruche innerhalb der germanischen Gesellschaften fuhrten dann im 9 und 10 Jahrhundert zu einem Umbau des nordgermanischen Pantheons was sich in den hochmittelalterlichen schriftlichen Sammlungen der Edda widerspiegelt in denen das ursprungliche Bild des Tiwaz nur noch bedingt aber dennoch erkennbar ist 13 Nebenformen des Gottesnamens BearbeitenMars Thingsus Bearbeiten nbsp Der Name ist als Mars Thincsus auf einem Steinaltar belegt der in Tempel 2 in Housesteads im nordenglischen County Northumberland an der schottischen Grenze gefunden wurde Mehrere Altare wurden dort im 3 Jahrhundert n Chr von friesischen Legionaren errichtet die als romische Hilfstruppen in Britannien am Hadrianswall stationiert waren Die Inschriften der Gedenksteine 14 DEO MARTI ET DVABVS ALAISIAGIS ET N AVG GER CIVES TVIHANTI CVNEI FRISIORVM VER SER ALEXANDRIANI VOTVM SOLVERVNT LIBENTES M DEO MARTI THINCSO ET DVABVS ALAISAGIS BEDE ET FIMMILENE ET N AVG GERM CIVES TVIHANTI VSLM Die Namensform ist auf das gemeingermanische Wort Thing Volks Gerichtsversammlung zuruckzufuhren und der Gott demnach als Schutzherr des Things gekennzeichnet Die germanische Gleichsetzung mit dem romischen Gott Mars zeigt dass es sich um einen Beinamen des Tiwaz handelt Ziu Bearbeiten Tyr wird als Ziu in den althochdeutschen Quellen nicht erwahnt eine Glosse zum sogenannten Wessobrunner Gebet nennt aber fur die Alemannen Cyowari wohl Verehrer des Cyo In der Notitia Galliarum einer spatantiken Stadteliste wird Augsburg der Name Ciesburc zugewiesen 15 Fur beide Namen besteht aber auch die Moglichkeit dass es sich um Verschreibungen fur Raetiovari Anwohner Ratiens bzw Ogesburc Augsburg handelt 16 Augsburg Augusta Vindelicorum war Hauptstadt der romischen Provinz Raetien und seit der Spatantike Bischofssitz Weiterhin ist der Name Ziu im alemannischen Wort fur Dienstag althochdeutsch ziostag enthalten s unten Saxnot Bearbeiten Das sachsische Taufgelobnis das in einer Fuldaer Handschrift des endenden 8 Jahrhunderts 772 uberliefert ist zahlt vermutlich die Namen der wichtigsten von den Sachsen verehrten Gotter auf Der Ausschnitt lautet end ec forsacho Thunaer ende Uuoden ende Saxnote ende allum them unholdum und ich entsage dem Donar und Woden und Saxnot und allen Unholden Donar und Wodan sind gemeingermanische Gotter Analog besteht die Moglichkeit dass entweder Tyr oder Freyr hier als Saxnot auftritt Unter dieser Benennung ware er damit nur in der sachsischen Vorstellungswelt anzutreffen Saxnot wird jedoch auch mit der dritten nahrenden Fruchtbarkeitsfunktion in Zusammenhang gebracht die Freyr entsprache 17 In der angelsachsischen Genealogie wird Saxneat als Wodens Sohn bezeichnet Die Festland Sachsen und die Sachsen auf der britischen Insel die den Wodanskult ubernahmen ordneten Saxnot dem Wodan unter wie auch Tyr im Norden als Sohn Odins genannt wird oder Ares als Sohn des Zeus 18 Saxnot ist wortlich lateinisch Gladii consors Schwertgenosse Schwerttrager Sax ist das Kurzschwert das Messer 19 Die Stammesangehorigen nannten sich Schwertgenossen wie im angelsachsischen Sweordweras indem sie den Schwertgott in ihrer Gemeinschaft voranstellten machten sie den Gott ebenfalls identitatsstiftend zum Schwertgenossen zum Vergleich mhd wal genoz Kampfgenosse 20 Die Gottheit nahm hier den Namen von ihrem Volk und nicht umgekehrt Saxnot ware dann der Beiname des Tiuz unter den Sachsen Allerdings konnte die Trias Woden Thunaer Saxnot und ebenso die Trias Merkur Herkules Mars bei Tacitus der nordgermanischen Trias Odin Thor Freyr entsprechen zumal Freyr ebenfalls ein Schwertgott ist Dass der Gott ursprunglich Saxnot hiess ware im Vergleich zu den laufenden Entwicklungen unter den germanischen Stammen der Wanderungszeit nicht schlussig dass aber das Volk in Waffen sich so nannte versteht sich leicht 21 Tyr in der islandisch nordischen Mythologie Bearbeiten nbsp John Bauer Tyr und Fenrir Illustration aus dem Jahr 1911 Tyr ist an Macht im Norden stark beschrankt und verblasst dennoch treten alle wesentlichen Eigenschaften des Tiwaz zutage Nach den eddischen Schriften der Lieder Edda wird der Riese Hymir als Vater Tyrs genannt 22 aber abweichend davon wird in der Prosa Edda Odin als solcher genannt Zu Tyrs Mutter gibt es keine Uberlieferung Er galt als der Beschutzer des Things der Stammesversammlung Sein Symbol ist das Schwert mit dem er sich ins Schlachtengetummel sturzt Um den Fenriswolf Fenrir durch die magische Fessel Gleipnir binden zu konnen sieht sich Tyr genotigt dem gefahrlichen Wolf die eigene Hand als Pfand ins Maul zu halten 23 Als der Wolf jedoch merkt dass die Gotter ihn gefesselt halten wollen beisst er Tyr die Hand ab und dieser muss fortan mit der linken Hand kampfen Im Ragnarok totet Tyr Garm den Hollenhund wobei er aber selbst zu Tode kommt 24 Der Wochentag Dienstag BearbeitenIm westgermanischen Bereich hat neben Tiwaz offensichtlich auch noch die Nebenform Mars Thingsus Einfluss auf die deutsche Benennung des Wochentags Dienstag zu alterem dingesdach Die althochdeutsche Ubersetzung des romischen Wochentagnamens dies Marti Tag des Mars lautete ziostag alemannisch Ziestag 25 heutiges Alemannisch Ziischtig schwabisch Zeischdig und bestatigt damit auch fur den Kontinent die fur die Skandinavier und Angelsachsen belegte Gleichsetzung des romischen Kriegsgottes Mars mit dem germanischen Tiwaz vgl auch englisch tuesday Tiu und franzosisch mardi Mars 26 Zudem ist der danische Tirsdag und der schwedische Tisdag nach ihm benannt Tyr als Namensgeber des Asteroiden BearbeitenDer Asteroid 4092 Tyr ist nach ihm benannt 27 Siehe auch BearbeitenAres Sudgermanische Gottheiten Kontinentalgermanische Mythologie Angelsachsische Mythologie Nordische Mythologie Nordgermanische Religion Germanische Mythologie Germanische GottheitenWeblinks Bearbeiten nbsp Commons Tyr Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien nbsp Wiktionary Tyr Bedeutungserklarungen Wortherkunft Synonyme Ubersetzungen Schwedisches Etymologisches Worterbuch Temple of Mars Thincsus Housesteads Temple 2 2004 englisch Quellen BearbeitenProkopius Gotenkrieg Tacitus Germania AnnalesLiteratur BearbeitenAdolf Bach Die Geschichte der deutschen Sprache Verlag Quelle amp Meyer Heidelberg 1965 Helmut Birkhan Germanen und Kelten bis zum Ausgang der Romerzeit Der Aussagewert von Wortern und Sachen fur die fruhesten keltisch germanischen Kulturbeziehungen In Osterr Akad d Wiss Hrsg Sitzungsberichte d Osterr Akad d Wiss phil hist Kl Band 272 Bohlau Wien 1970 Rene M Derolez Gotter und Mythen der Germanen Verlag F Englisch Wiesbaden 1976 Jan de Vries Altgermanische Religionsgeschichte 2 Bande Verlag Walter de Gruyter Berlin 1970 Jan de Vries Die geistige Welt der Germanen Wissenschaftliche Buchgesellschaft Darmstadt 1964 Jan de Vries Altnordisches Etymologisches Worterbuch Brill Verlag Leiden 1961 Ulf Diedrichs Germanische Gotterlehre Eugen Diedrichs Verlag Munchen 1983 ISBN 3 424 00746 3 Georges Dumezil Loki WBG Darmstadt 1959 Georges Dumezil Mythos und Epos Die Ideologie der drei Funktionen in den Epen der indoeuropaischen Volker Campus Verlag u a Frankfurt u a 1989 ISBN 2 7351 0280 7 Wolfgang Golther Handbuch der germanischen Mythologie Marix Verlag Wiesbaden 2004 ISBN 3 937715 38 X Karl Helm Altgermanische Religionsgeschichte 2 Bande in 3 Teilen Carl Winter Heidelberg 1953 Erstausgabe 1913 Herder Hrsg Lexikon der germanischen und keltischen Mythologie Herder Verlag Freiburg 1994 ISBN 3 451 04250 9 Otto Hofler Mars Thingsus In Helmut Birkhan Hrsg Kleine Schriften Buske Helmut Verlag GmbH Hamburg 1992 ISBN 3 87548 015 5 Anders Hultgard Ziu Tyr Religionswissenschaftlich In Heinrich Beck Dieter Geuenich Heiko Steuer Hrsg Reallexikon der Germanischen Altertumskunde Band 35 de Gruyter Berlin New York 2007 ISBN 978 3 11 018784 7 Kluge Seebold Etymologisches Worterbuch der deutschen Sprache 24 durchges und erw Auflage Verlag Walter De Gruyter Berlin New York 2002 ISBN 3 11 017472 3 Matthias Lexer Mittelhochdeutsches Taschenworterbuch S Hirzel Verlag Stuttgart 1972 ISBN 3 7776 0244 2 Wolfgang Meid Aspekte der germanischen und keltischen Religion im Zeugnis der Sprache Innsbruck 1991 Ernst Alfred Philippson Germanisches Heidentum bei den Angelsachsen Kolner anglistische Arbeiten Band 4 Verlag Bernh Tauchnitz Leipzig 1929 Rudolf Simek Gotter und Kulte der Germanen C H Beck Munchen 2004 ISBN 3 406 50835 9 Rudolf Simek Lexikon der germanischen Mythologie Kroners Taschenausgabe Band 368 3 vollig uberarbeitete Auflage Kroner Stuttgart 2006 ISBN 3 520 36803 X Erstausgabe 1984 Ake Strom Haralds Biezais Germanische und Baltische Religion Verlag W Kohlhammer Stuttgart 1975 ISBN 3 17 001157 X Stefan Zimmer Ziu Tyr Sprachwissenschaftlich In Heinrich Beck Dieter Geuenich Heiko Steuer Hrsg Reallexikon der Germanischen Altertumskunde Band 34 de Gruyter Berlin New York 2007 ISBN 978 3 11 018389 4 Anmerkungen Bearbeiten De Vries Altgermanische Religionsgeschichte Band II 347ff Simek Lexikon der Germanischen Mythologie Stichwort Harigasti Bach 29 2 Als altestes germ Sprachdenkmal das gegen 300 v Chr entstanden sein konnte hat die Inschrift eines 1812 in Negau in Sudsteiermark gefundenen Helmes zu gelten Sie lautet harigasti teiwa Man schwankt u a ob in harigasti ein Personenname steckt und in teiwa der Gottername Ziu oder ob das erste Wort ein Gottername und das letztere das Appellativum in der Bedeutung Gott ist Die Inschrift ist in nordetruskischer Schrift uberliefert Klaus Duwel geht in Festschrift fur Otto Hofler 1969 von anderer Deutung und zeitlicher Taxierung des Negau Helms aus HERDER Simek Lex d germ Myth Stichwort Tyr Jan de Vries Dinsdag in TNTL 48 1929 S 145 184 W J J Pijnenburg Bijdrage tot de etymologie van het oudste Nederlands Eindhoven 1980 Wolfgang Meid Germanische Religion im Zeugnis der Sprache In Germanische Religionsgeschichte Quellen und Quellprobleme Hrsg Heinrich Beck Detlev Elmers Kurt Schier Erganzungsband 5 zum Reallexikon der Germanischen Altertumskunde de Gruyter Berlin New York 1992 S 494 Stefan Zimmer Ziu Tyr In Heinrich Beck Dieter Geuenich Heiko Steuer Hrsg Reallexikon der Germanischen Altertumskunde Band 34 de Gruyter Berlin New York 2007 S 574 Kluge Stichwort Dienstag Stichwort Gott ursprunglich offenbar ein Neutrum dann ubertragen auf den christlichen Gott Vermutlich Abstraktbildung mit ableitendem t zu ig g h eu giessen besonders bei Opferhandlungen Vergleiche mit ai u avest zeigen ebenfalls giessen u opfern an Ursprunglich also Giessen Opferung dann ubertragen auf den Gott zu dessen Ehre das Opfer stattfindet L v Schroder Die Religion der Arier Band 1 1923 S 568 Die arischen Volker glaubten und verehrten schon in der Urzeit einen hochsten Gott der im Himmel wohnend im Himmel sich offenbarend vom Himmel aus wirkend und waltend gedacht war einen Himmelsgott der auch zugleich ihr hochstes gutes Wesen bildete G Dumezil Lokistudie dt 1959 S 76 f Wir wissen heute wer Tyr ist neben Odin reprasentiert er den anderen Aspekt der zweigeteilten Souveranitat in der rom Sage um Mucius Scaevola u a indoeurop Uberlieferungen musse der Gott der selbst fur das Recht zustandig ist zur Bewahrung der kosmischen Ordnung einen Verrat begehen und das Recht brechen er verliert dadurch seine Schwurhand Otto Hofler Das Opfer im Semnonenhain und die Edda Festschrift fur F Genzmer Hrsg H Schneider Heidelberg 1952 S 64f Karl Helm Wodan Ausbreitung und Wanderung seines Kultes W Schmitz Verlag Giessen 1946 De Vries Altgermanische Religionsgeschichte 360 373 374 Derolez S 136 Simek Gotter und Kulte der Germanen S 11 Tac Historiae IV 64 Wolf Linus Luerssen Transfer von Gotternamen am Beispiel des Mars bei Tacitus 2010 Prokopius 2 15 von den Thuliten d h den Skandinaviern Golther Die nordische Literaturgeschichte S Bugge zur Erkenntnis gefuhrt dass Eddalieder der Skaldenpoesie zuzurechnen seien nicht als uralte schlichte Volksballaden gelten durfen Diese Aussage gilt heute nur bedingt da O Hofler in Das Opfer im Semnonenhain und die Edda nachgewiesen hat dass der Fesselhain in der Edda identisch ist mit dem Opferhain der Semnonen den Tacitus in seiner Germania geschildert hat Ebenso R Much in Die Germania des Tacitus Simek Lex d germ Myth S 369 The Roman Inscriptions of Britain RIB 1593 The Roman Inscriptions of Britain RIB 1594 Buchholz S 127 L Rubekeil Diachrone Studien zur Kontaktzone zwischen Kelten und Germanen Osterreichische Akademie der Wissenschaften Phil hist Klasse Wien 2002 Sitzungsberichte Band 699 S 387 395 Strom S 83 und Fussnoten Simek 2 Stichwort Saxnot De Vries Altgermanische Religionsgeschichte 353 Grimm S 144 Bach 37 b Das in ahd sahs Schwert auch im Namen der Sachsen vorliegende Wort ist urverwandt mit lat saxum und bedeutet zunachst Stein Es stellt eine Erinnerung an die kulturellen Verhaltnisse der Steinzeit dar gerade wie gemeingerm Hammer auch die Bedeutung Fels besitzt und einst den Steinhammer der Steinzeit benannte ahd sahs lebt ubrigens verhullt noch in unserem Worte Messer weiter das sich aus alterem ahd mezzirahs westgerm mati sahs entwickelte und so viel wie Speisemesser bedeutete Kluge S 778 Stichwort Sachs aus g sahsa Messer Kurzschwert auch in anord sax ae seax afr sax Zu der Wurzel ig sek schneiden zu der auch Sage Sense und Sichel gehoren Formell entspricht l saxum Fels als das Schneidende Kantige Der zugrundeliegende s Stamm ist auch in l s a cena f Haue des Pontifex aus saces und vermutlich in Sense verbaut Verdunkelt ist Sachs als zweiter Bestandteil von Messer M Lexer Stichwort K Helm Altgermanische Religionsgeschichte Band 2 Teil 1 12 S 20 Vergleich zu Namensgebungen Gotischer Stamme und Volkerschaften U Diedrichs Germanische Gotterlehre Die Lieder Edda in Felix Genzmers Ubertragung Das Hymirlied S 63 Strophen 4 11 U Diedrichs Die Prosa Edda in der Ubertragung von Gustav Neckel Gylfis Betorung S 143 Es gibt einen Asen namens Tyr Er bewies Tapferkeit als die Asen den Fenrirwolf verlockten bis sie ihm zum Pfande die Hand des Tyr ins Maul legten da biss er die Hand ab U Diedrichs Gylfis Betorung In Die Prosa Edda in der Ubertragung von Gustav Neckel S 173 Lexer Zis tac verderbt zinstac Dienstag Tag des Gottes Zio Kluge Stichwort Dienstag S 199 Minor Planet Center Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Tyr amp oldid 238305605