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Matthias Lexer seit 1885 Ritter von Lexer 18 Oktober 1830 in Liesing im Lesachtal 16 April 1892 in Nurnberg war ein osterreichisch bayerischer germanistischer Mediavist und Lexikograph Er war Lehrstuhlinhaber und Professor der Germanistik in Wurzburg Matthias Lexer 1879Tafel in Liesing Haus Nr 20 Matthias von Lexer 1830 1892 Inhaltsverzeichnis 1 Leben 2 Schriften Auswahl 3 Literatur 4 Weblinks 5 EinzelnachweiseLeben BearbeitenNach einer Gymnasialausbildung die er 1851 mit der Reifeprufung abschloss begann Matthias Lexer in Graz Rechtswissenschaften zu studieren Nach kurzer Zeit wechselte er uber zur Deutschen Philologie in deren Rahmen er den dialektalen Wortschatz Karntens zu untersuchen begann Zwischen 1855 und 1857 arbeitete Lexer als Aushilfslehrer am deutschen Gymnasium in Krakau um danach in Berlin seine Ausbildung unter Lehrern wie etwa Franz Bopp Moriz Haupt oder Karl Mullenhoff fortzusetzen In der Folgezeit war er bei einer ungarischen Furstenfamilie als Hofmeister tatig 1860 wurde er auf Empfehlung von dem Historiker Georg Waitz und dem Germanisten Viktor Mullenhoff philologischer Mitarbeiter bei dem erfolgreichen Editionsprojekt Die Chroniken der deutschen Stadte die unter Leitung des Erlanger Historikers Karl Hegel im Auftrag der Historischen Kommission bei der Bayerischen Akademie der Wissenschaften in Munchen herausgegeben wurden Im selben Jahr promovierte er mit Hilfe seines Arbeitgebers Karl Hegel an der Universitat Erlangen unter Vorlage seines mittlerweile fertiggestellten Karntischen Worterbuchs Lexers Forschungsarbeiten in dieser Zeit konnen in seinem umfangreichen Briefwechsel mit Karl Hegel nachvollzogen werden 1 1863 schied er als wissenschaftlicher Mitarbeiter des Chroniken Projektes dem er aber in der Folgezeit durch Honorartatigkeiten weiter verbunden blieb aus und begann als ausserordentlicher Professor an der Universitat Freiburg im Breisgau zu arbeiten 1868 nahm er eine ordentliche Professur der Universitat Wurzburg 2 an an der er zwei Jahre spater auch in den Senat gewahlt wurde Sein Sohn der spatere Chirurg Erich Lexer wurde 1867 geboren Sein Schwiegersohn war der Chirurg Fritz Konig Ab 1868 widmete sich Lexer der Erstellung seines Mittelhochdeutschen Handworterbuchs das 1878 in drei Banden veroffentlicht wurde 1879 erschien schliesslich die erste Auflage seines Mittelhochdeutschen Taschenworterbuchs sechs Jahre spater dessen dritte als Ausgabe letzter Hand In den Jahren zwischen 1881 und 1889 arbeitete Lexer an der Fortfuhrung des Deutschen Worterbuchs der Bruder Grimm mit von 1882 bis 1886 edierte er ausserdem die Baierische Chronik von Johannes Aventinus Matthias Lexer wurde 1885 mit dem Ritterkreuz des Verdienstordens der Bayerischen Krone ausgezeichnet und aufgrund der Ordensstatuten als Ritter von Lexer in den personlichen Adelsstand erhoben 1890 wurde er in den obersten Schulrat des Konigreiches Bayern berufen Kurz nachdem Matthias von Lexer 1890 einem Ruf der Universitat Munchen gefolgt war starb er am 16 April 1892 in Nurnberg an den Folgen einer schweren Lungenentzundung Sein Leichnam wurde auf dem Nurnberger Johannisfriedhof beigesetzt Die Grabstatte ist nicht erhalten 3 Im Jahr 1971 wurde in Wien Donaustadt 22 Bezirk die Lexergasse nach ihm benannt 2010 in Wurzburg der Matthias Lexer Weg als Teil des neuen Fakultatsgelandes Auch die Volksschule in seinem Geburtsort Liesing fuhrt den Namen Dr Matthias von Lexer Volksschule 4 Schriften Auswahl BearbeitenKarntisches Worterbuch 1862 Digitalisat Mittelhochdeutsches Handworterbuch Zugleich als Supplement und alphabetischer Index zum Mittelhochdeutschen Worterbuche von Benecke Muller Zarncke 3 Bande und Nachtragsband Leipzig 1869 1872 1878 zahlreiche Nachdrucke Hirzel Stuttgart 1960 1970 1974 1979 1992 besorgt von Kurt Gartner ISBN 3 7776 0488 7 und ISBN 3 7776 0487 9 zum Online Worterbuch Nachtrage 1878 Mittelhochdeutsches Taschenworterbuch in der Ausgabe letzter Hand 1882 2 Nachdruck der 3 Auflage von 1885 1958 mit einem Nachtrag erganzt 23 uberarbeitete Auflage Leipzig 1943 24 Auflage mit Nachtragen von Ulrich Pretzel Stuttgart 1974 37 Auflage und unveranderter Nachdruck mit Nachtrage zum Mittelhochdeutschen Taschenworterbuch Neubearbeitung der 1 Auflage unter Mithilfe von Dorothea Hannover und Rena Leppin neubearbeitet von Ulrich Pretzel Mit einem Vorwort von Erwin Koller Werner Wegstein und Norbert Richard Wolf und einem biographischen Abriss von Horst Brunner Hirzel Stuttgart 1992 ISBN 3 7776 0494 1 Literatur BearbeitenHorst Brunner Hrsg Matthias von Lexer Beitrage zu Leben und Werk Zeitschrift fur Dialektologie und Linguistik Beiheft 80 Stuttgart 1993 Hanus Lexer Matthias von In Osterreichisches Biographisches Lexikon 1815 1950 OBL Band 5 Verlag der Osterreichischen Akademie der Wissenschaften Wien 1972 S 175 Herbert Kolb Lexer Matthias Ritter von In Neue Deutsche Biographie NDB Band 14 Duncker amp Humblot Berlin 1985 ISBN 3 428 00195 8 S 419 f Digitalisat Franz Ilwof Lexer Matthias Ritter von In Allgemeine Deutsche Biographie ADB Band 51 Duncker amp Humblot Leipzig 1906 S 681 684 Constantin von Wurzbach Lexer Mathias In Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich 15 Theil Kaiserlich konigliche Hof und Staatsdruckerei Wien 1866 S 51 f Digitalisat Alan Kirkness Hrsg Briefwechsel der Bruder Jacob und Wilhelm Grimm mit Rudolf Hildebrand Matthias Lexer und Karl Weigand Briefwechsel der Bruder Jacob und Wilhelm Grimm Kritische Ausgabe in Einzelbanden Band 6 Stuttgart 2010 ISBN 978 3 7776 1800 5 Zu Matthias Lexers Forschungen uber die Chroniken der deutschen Stadte finden sich ausfuhrliche Informationen bei Marion Kreis Karl Hegel Geschichtswissenschaftliche Bedeutung und wissenschaftsgeschichtlicher Standort Schriftenreihe der Historischen Kommission bei der Bayerischen Akademie der Wissenschaften Band 84 Vandenhoeck amp Ruprecht Gottingen u a 2012 ISBN 978 3 525 36077 4 S 171 296 Vgl dazu E Book und Leseprobe Weblinks Bearbeiten nbsp Wikisource Matthias Lexer Quellen und Volltexte Literatur von und uber Matthias von Lexer im Katalog der Deutschen Nationalbibliothek Nachlass in der Bayerischen StaatsbibliothekEinzelnachweise Bearbeiten Vgl dazu insbesondere Marion Kreis Karl Hegel Geschichtswissenschaftliche Bedeutung und wissenschaftsgeschichtlicher Standort Schriftenreihe der Historischen Kommission bei der Bayerischen Akademie der Wissenschaften Band 84 Vandenhoeck amp Ruprecht Gottingen u a 2012 S 221ff www uni wuerzburg de Evangelisch Lutherische Friedhofsverwaltung St Johannis Beruhmte Verstorbene Abgerufen am 29 Januar 2022 Lexer ist in der Liste der beruhmten Verstorbenen nicht aufgefuhrt Es kann als gesichert gelten dass die Grabstatte nicht mehr existiert Wissenswertes aus dem Lesachtal abgerufen am 6 Mai 2017 Inhaber des Lehrstuhls fur Deutsche Philologie Altere Abteilung an der Julius Maximilians Universitat Wurzburg Matthias von Lexer 1868 1890 Oskar Brenner 1892 1919 Franz Rolf Schroder 1925 1959 Kurt Ruh 1960 1980 Horst Brunner 1981 2006 Dorothea Klein 2007 2020 Regina Toepfer seit 2021 Normdaten Person GND 119057328 lobid OGND AKS LCCN n86813629 VIAF 41910920 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME Lexer Matthias vonALTERNATIVNAMEN Lexer Matthias von Lexer Matthias Ritter vonKURZBESCHREIBUNG osterreichisch deutscher Germanist und LexikographGEBURTSDATUM 18 Oktober 1830GEBURTSORT Liesing im LesachtalSTERBEDATUM 16 April 1892STERBEORT Nurnberg Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Matthias von Lexer amp oldid 238132260