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Iris altgriechisch Ἴris Iris deutsch Regenbogen ist eine Gottheit der griechischen Mythologie Sie ist die Personifikation des Regenbogens und kann nach der physikalischen Vorstellung der damaligen Griechen Winde erzeugen In der Mythologie hat sie meist die Funktion einer jungfraulichen geflugelten Gotterbotin vorzugsweise der Gottin Hera Iris auf einer Lekythos des Diosphos Malers um 500 490 v Chr Zeus Hera und Iris Bauchamphora des Nikoxenos Malers um 500 v Chr Fresko von Luca Giordano 1632 1705 Inhaltsverzeichnis 1 Mythos 2 Literatur 3 Quellen 4 Weblinks 5 EinzelnachweiseMythos BearbeitenNach Hesiod ist sie die Tochter des Thaumas und der Elektra und Schwester der Harpyien 1 und der Arke bei Alkaios von Lesbos ist sie von Zephyr die Mutter des Eros 2 In Homers Ilias wird sie als Botin der Gotter bezeichnet 3 und ubt diese Funktion vielfach fur verschiedene Gotter aus Zeus sendet sie zu den Troern um sie zu warnen 4 zu Helena damit sie vom Turm aus die Heere betrachte 5 Hera und Athene entgegen um diese vom Eintritt in den Kampf abzuhalten 6 zu Hektor um ihm einen Rat fur den Kampf gegen Agamemnon zu uberbringen 7 zu Poseidon um diesen zum Ruckzug aus dem Kampf zu bewegen 8 zu Thetis ins Meer um sie zur Gotterversammlung zu holen 9 und zu Priamos damit dieser von Achilleus den Leichnam Hektors auslost 10 Von Hera wird sie gemeinsam mit Apollon zu Zeus 11 und ohne Zeus Wissen heimlich zu Achilleus geschickt 12 Sie geleitet auch Aphrodite aus der Schlacht ohne einen entsprechenden Auftrag erhalten zu haben 13 und handelt aus eigenen Stucken als sie die Bitten Achilleus vernimmt und um ihm zu helfen zu den Windgottern eilt 14 In der Odyssee ubt nicht sie sondern Hermes die Funktion des Gotterboten aus Bemerkenswert ist in diesem Zusammenhang ein Homerischer Hymnos in dem sie Demeter nicht zur Teilnahme an der Gotterversammlung bewegen kann Hermes damit aber erfolgreich ist 15 Bei Hesiod hat Iris eine andere Funktion Bricht Streit unter den Gottern des Olymps aus schickt Zeus sie aus um in ihrem goldenen Becher Wasser aus dem Fluss Styx zu holen Leistet ein Gott einen Meineid auf dieses Wasser verfallt er ein Jahr lang in Bewusstlosigkeit Danach erwarten ihn noch weitere Strafen und er ist auf neun Jahre von den Versammlungen also auch von Nektar und Ambrosia ausgeschlossen 16 Ab dem Hellenismus wird sie zunehmend als personliche Botin und Dienerin Heras betrachtet In der Argonautika des Apollonios von Rhodos ist sie Wachterin der Hera und wird mit der Uberbringung von Botschaften zugunsten der Argonauten an Thetis Hephaistos und Aiolos beauftragt 17 Auch hier wird sie aus eigenem Antrieb tatig als sie schlichtend in den Kampf zwischen ihren Schwestern den Harpyien und den beiden Argonauten Kalais und Zetes eingreift Von Zeus als Strafe gesendet raubten die Harpyien dem blinden Seher Phineus die Speisen Kalais und Zetes kamen zu seiner Verteidigung Nachdem Iris die Boreaden zur Vernunft gerufen und selbst auf die Wasser des Styx geschworen hatte dass die Harpyien Phineus fortan in Ruhe lassen wurden liessen Verfolger und Verfolgte uber den Strofades Inseln der Wende voneinander ab 18 Auch bei Vergil steht sie in Junos Diensten Sie schneidet in Junos Auftrag Dido eine Locke ab was eigentlich die Aufgabe Proserpinas ist und lost so die Seele vom Geist 19 Sie versucht die Trojaner dazu zu uberreden sich bei Acestes niederzulassen 20 und weist Turnus auf die Gelegenheit hin das Lager der Trojaner zu erobern 21 Aber auch Jupiter nimmt ihre Dienste in Anspruch Er schickt sie zu Juno damit diese Turnus nicht weiter im Kampf unterstutzt 22 Bei Ovid wird sie ausdrucklich als Junos Botin bezeichnet nuntia Iunonis 23 erhalt aber auch weitere Aufgaben Sie fullt die Regenwolken der Deukalionischen Flut mit Wasser 23 beregnet Juno nach ihrer Ruckkehr aus der Unterwelt um sie zu reinigen 24 und setzt beinah Aeneas Schiffe in Brand 25 Als Botin bittet sie Somnus darum Alcyone zu trosten und uberzeugt Hersilia davon sich mit ihrem vergottlichten Gatten Romulus zu vereinen wodurch diese zur Gottin Hora wird 26 Literatur BearbeitenAnneliese Kossatz Deissmann Iris In Lexicon Iconographicum Mythologiae Classicae LIMC Band 000005 V Zurich Munchen 1990 S 741 760 Maximilian Mayer Iris In Wilhelm Heinrich Roscher Hrsg Ausfuhrliches Lexikon der griechischen und romischen Mythologie Band 2 1 Leipzig 1894 Sp 320 357 Digitalisat Georg Weicker Iris 1 In Paulys Realencyclopadie der classischen Altertumswissenschaft RE Band IX 2 Stuttgart 1916 Sp 2037 2043 Quellen BearbeitenApollonios von Rhodos Die Fahrt der Argonauten Gr dt ubersetzt und kommentiert von Paul Drager Reclam Stuttgart 2002 ISBN 3 15 018231 X Ausfuhrlich kommentierte zweisprachige Ausgabe The Argonautica by c 3rd cent B C Apollonius Rhodius englische Ubersetzung im Project Gutenberg online book catalog Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Iris Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Iris im Theoi Project englisch Einzelnachweise Bearbeiten Hesiod Theogonie 265 ff Alkaios von Lesbos Fragment 327 Homer Ilias 15 144 Homer Ilias 2 786 Homer Ilias 3 121 ff Homer Ilias 8 398 ff Homer Ilias 11 185 ff Homer Ilias 15 158 ff Homer Ilias 24 77 ff Homer Ilias 24 143 ff Homer Ilias 15 144 Homer Ilias 18 166 ff Homer Ilias 5 353 Homer Ilias 23 198 ff Homerischer Hymnos 2 14 ff Hesiod Theogonie 782 ff Apollonios von Rhodos Argonautika 4 753 ff Apollonios von Rhodos Argonautika 2 284 ff Vergil Aeneis 4 694 ff Vergil Aeneis 5 606 ff Vergil Aeneis 9 2 ff Vergil Aeneis 9 803 ff a b Ovid Metamorphosen 1 270 ff Ovid Metamorphosen 4 480 Ovid Metamorphosen 14 85 Ovid Metamorphosen 14 829 ff Normdaten Person GND 129680761 lobid OGND AKS LCCN no2017092258 VIAF 52774853 Wikipedia Personensuche Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Iris Mythologie amp oldid 220033029