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Die Ammen des Zeus sind verschiedene Gestalten der griechischen Mythologie Speisung des Knaben Zeus durch eine NympheDem Titanen Kronos war prophezeit worden dass ihn eines seiner Kinder vom Thron sturzen wurde Daher verschlang er alle Nachkommen die seine Gemahlin und Schwester Rhea ihm gebar Ihren Jungsten versteckte Rhea jedoch und dieser namlich Zeus wurde heimlich von Ammen aufgezogen Als Kinderstube des kunftigen Gottervaters wird zumeist eine Hohle im kretischen Ida Gebirge genannt Die Sage wanderte jedoch im Laufe der Zeit quer durch den antiken Siedlungsraum weshalb als Nahrerinnen und Beschutzerinnen des Gottes viele Gestalten und Namen aufscheinen Es sind in alphabetischer Reihenfolge Adrasteia Aiga Amaltheia Aix Capra Helike Ide oder Ida Kynosura MelissaInhaltsverzeichnis 1 Die Ziegen 2 Die Barinnen 3 Die Bienen 4 Literatur 5 EinzelnachweiseDie Ziegen BearbeitenAix altgriechisch aἴ3 ist schlicht das griechische Wort fur Ziege Aiga hat die namliche Wurzel aἴgeios aigeios von einer Ziege abstammend und Capra ist die lateinische Bezeichnung fur das Tier Als Tochter des Helios war Aix wirklich als Ziege gedacht In einer der kretischen Versionen zog ihr Zeus nachdem er herangewachsen war das Fell ab um sich einen Schild daraus zu machen immerhin versetzte er sie zum Dank an den Himmel in das Sternbild Fuhrmann 1 Wie die Personifizierungen zeigen nahm die Gestalt wohl als troisch phrygische Berggottin ihren Anfang also im Nordwesten Kleinasiens Unter dem Namen Ide wurde sie zu einer Nymphe des dortigen Ida Gebirges 2 Als Tochter des Olenos wurde Aix bzw Aiga zur Eponyme von Aigai im angrenzenden Aiolien 3 Andere Spuren fuhren an die Nordkuste der Peloponnes in die Gegend des achaiischen Aigion nahe der Stadt Olenos wo Zeus von der Ziege gesaugt worden sein soll 4 sowie nach Epeiros hier ist die Amme eine dodonaische Nymphe und sogar auf die Kykladeninsel Naxos wohin Aglaosthenes in seinen Naxaka 5 die fragliche Hohle verlegte Die bekanntesten Sagen kreisen jedoch um das Ida Gebirge auf Kreta dessen Namensgleichheit mit dem phrygischen Hohenrucken oft fur Verwirrung in den Legenden sorgt Hier auf der grossen Insel ist der Name der beschutzenden Nymphe zunachst Amaltheia sie wird spater in die Sterne erhoben 6 Ihre Ziege spielt nur als Milchgeberin eine Rolle sowie als Spenderin des unzerstorbaren Aigis Felles Als der Name Amaltheia auf das Tier ubertragen wurde war der bocksfussige Gott Pan ihr Hirte Euhemeros machte Aix zur Gattin des Pan die trotzdem von Zeus Mutter des Aigipan wird Erst spater kam Adrasteia ins Spiel wohl uber die Vermittlung der oben genannten Ide und der ebenfalls kleinasiatischen idaischen Daktylen Sie loste in den Erzahlungen Amaltheia und Ida als Amme ab 7 oder wurde ihnen zur Seite gestellt Hier findet sich erstmals das paarweise Auftreten als Schwestern Adrasteia und Ida Die ursprunglich dodonaischen Nymphen 8 werden zu Tochtern des kretischen Melisseus 9 Die Barinnen BearbeitenAuf den Priester Epimenides einen Anhanger des kretischen Zeuskultes gehen die Namen Helike und Kynosura als jenes Nymphenpaar zuruck welches den Saugling aufzog 10 In der achaiischen Version ist Aiga eine der beiden sie wird erst spater durch Kynosura ersetzt Helike jedenfalls blieb unbestritten als Helike Arktos griechisch ἄrktos Bar 11 Hier wiederholt sich die Legende von der Versetzung an den Himmel jedoch in ein anderes Sternbild Als Kronos offenbar auf Rheas Versteck aufmerksam geworden die Ammen und ihren Zogling verfolgte machte dieser sie zur kleinen und zur grossen Barin 12 Die Bienen BearbeitenWie schon oben erwahnt wurden Amaltheia 13 und Ida auch als Tochter des Konigs Melisseus interpretiert der sein Volk die Kunst der Bienenhaltung lehrte griechisch meli Meli Honig Die beiden nahrten das Zeuskind mit Ziegenmilch und Honig Manchmal wurde der Name Amaltheia auf die Ziege ubertragen welche den Nymphen gehorte dann wieder sind Ida und Adrasteia die Tochter des Melisseus 14 Zuletzt werden Amaltheia und Melissa als Ernahrerinnen bezeichnet griechisch melissa Biene 15 Anderen Legenden zufolge wurden die Bienen selbst aktiv und traufelten ihren Honig in den Mund des Knableins laut Columella aus eigenem Antrieb laut Euhemeros weil sie von den phryxonischen Nymphen dazu erzogen worden waren 16 Literatur BearbeitenKarl Tumpel Adrasteia 3 In Paulys Realencyclopadie der classischen Altertumswissenschaft RE Band I 1 Stuttgart 1893 Sp 406 411 Wilhelm Heinrich Roscher Adrasteia 2 In Wilhelm Heinrich Roscher Hrsg Ausfuhrliches Lexikon der griechischen und romischen Mythologie Band 1 1 Leipzig 1886 Sp 78 Digitalisat Konrad Wernicke Amaltheia 1 In Paulys Realencyclopadie der classischen Altertumswissenschaft RE Band I 2 Stuttgart 1894 Sp 1720 1723 Heinrich Wilhelm Stoll Amaltheia 1 In Wilhelm Heinrich Roscher Hrsg Ausfuhrliches Lexikon der griechischen und romischen Mythologie Band 1 1 Leipzig 1886 Sp 262 265 Digitalisat Georg Wentzel Aix 1 In Paulys Realencyclopadie der classischen Altertumswissenschaft RE Band I 1 Stuttgart 1893 Sp 1130 Albin Haebler Capra In Paulys Realencyclopadie der classischen Altertumswissenschaft RE Band III 2 Stuttgart 1899 Sp 1544 f Wilhelm Gundel Helike 3 In Paulys Realencyclopadie der classischen Altertumswissenschaft RE Band VII 2 Stuttgart 1912 Sp 2858 Heinrich Wilhelm Stoll Helike 3 In Wilhelm Heinrich Roscher Hrsg Ausfuhrliches Lexikon der griechischen und romischen Mythologie Band 1 2 Leipzig 1890 Sp 1985 Digitalisat Ernst Neustadt Ide 1 und 2 In Paulys Realencyclopadie der classischen Altertumswissenschaft RE Band IX 1 Stuttgart 1914 Sp 880 Heinrich Wilhelm Stoll Ide 1 In Wilhelm Heinrich Roscher Hrsg Ausfuhrliches Lexikon der griechischen und romischen Mythologie Band 2 1 Leipzig 1894 Sp 104 Digitalisat Heinrich Wilhelm Stoll Kynosura In Wilhelm Heinrich Roscher Hrsg Ausfuhrliches Lexikon der griechischen und romischen Mythologie Band 2 1 Leipzig 1894 Sp 1706 Digitalisat Wilhelm Drexler Melissa 4 In Wilhelm Heinrich Roscher Hrsg Ausfuhrliches Lexikon der griechischen und romischen Mythologie Band 2 2 Leipzig 1897 Sp 2638 Digitalisat Konrat Ziegler Geburt und Grab des Zeus auf Kreta In Wilhelm Heinrich Roscher Hrsg Ausfuhrliches Lexikon der griechischen und romischen Mythologie Band 6 Leipzig 1937 Sp 578 581 Digitalisat Einzelnachweise Bearbeiten Eratosthenes Katasterismoi 13 und 100 f Vergil Aeneis 9 175 Hygin Astronomica 2 13 Strabon Geographika 8 387 Walther Sontheimer Aglaosthenes In Der Kleine Pauly KlP Band 1 Stuttgart 1964 Sp 133 Pseudo Plutarch Proverbia 127 Kallimachos Hymnen 1 46 ff Bibliotheke des Apollodor 1 1 6 Plutarch Symposiaka 3 9 2 2 Aratos von Soloi Phaenomena 35 Apollonios von Rhodos Argonautica 2 360 und 3 1195 Eratosthenes Katasterismoi 2 und 30 Hygin Fabulae 182 Eugen Abel Orphica Fragmente 109 f Didymos bei Lactantius Institutiones 1 22 Franz Olck Biene In Paulys Realencyclopadie der classischen Altertumswissenschaft RE Band III 1 Stuttgart 1897 Sp 448 f Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Ammen des Zeus amp oldid 224571107