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Der Buddhistische Tempel ist ein Ort der buddhistischen Religion der die so genannten Drei Schatze das heisst Buddha Dharma und Sangha vereint Buddhistische Tempel unterscheiden sich baulich nach Region und umfassen einen Gebaudekomplex einschliesslich Gelande 1 Im Zentrum befindet sich ein Heiligtum Stupa oder Kultbild des Buddha Tempel dienen haufig als Kloster buddhistischer Monche Mahabodhi Tempel in Bodha Gaya Bihar Indien Haupthalle des Tempels Todaiji in Nara Japan Inhaltsverzeichnis 1 Begriffe und Bezeichnungen 2 Regionale Bautraditionen 2 1 Indien 2 2 Sudostasien 2 3 Ostasien 3 Literatur 4 EinzelnachweiseBegriffe und Bezeichnungen BearbeitenDie europaische Bezeichnung als Tempel gibt nicht den gesamten Begriffsinhalt des buddhistischen Tempels wieder So umfasst der buddhistische Tempel neben den verschiedenen Gebauden auch die auf dem Tempelgelande befindlichen Garten Die Bezeichnungen eines buddhistischen Tempels im Allgemeinen und der einzelnen Gebaude im Besonderen unterscheiden sich nach regionalen Traditionen und Sprachen Fur den Tempel als Ganzes lassen sich unterschiedliche Bezeichnungen nennen Beispiele Chinesisch si 寺 siyuan 寺院 Japanisch ji dera 寺 in 院Im chinesischen und japanischen Buddhismus konnen verschiedene Gebaude wie folgt differenziert werden Glockenpavillon jap 鐘楼 shurō shōrō oder Paukenpavillon 鼓楼 korō Haupthalle jap 本堂 hondō oder Goldene Halle jap 金堂 kondō hier befindet sich das Hauptheiligtum jap 本尊 honzon des Tempels Lehrhalle jap 講堂 kōdō Monche versammeln sich in der Lehrhalle um sich Wissen anzueignen zu meditieren Riten auszufuhren Buddha anzurufen oder um Sutren zu rezitieren Die Lehrhalle ist ein Ort der Auslegung des Buddhagesetzes Sanskrit Dharma Monchsdormitorium jap 僧坊 sōbō Pagode jap 塔 tō die Pagode ist ein Reliquiar und entstammt dem indischen Stupa Sie wird nicht betreten und ist in der Regel mehrstockig Sutraspeicher jap 経蔵 kyōzō im Sutraspeicher werden die heiligen Schriften des Buddhismus aufbewahrt Tor jap 門 mon auf das Tempelgelande konnen ein oder mehrere Tore fuhren Neben dem Haupttor jap 山門 三門 sanmon kann ein Mitteltor jap 中門 chumon in den inneren Tempelbereich fuhren Es konnen sich noch weitere Tore mit besonderen Namen auf einem Tempelgelande befinden Wirtschaftsraume und Speisesale jap 食堂 jikidō Weitere GebaudeRegionale Bautraditionen BearbeitenIm weiteren Sinne werden unabhangig von ihrer Bauform oder Grosse alle Gelande Gebaude oder Raumlichkeiten als Tempel einer buddhistischen Schule betrachtet die durch eine Einweihungszeremonie den Regeln der jeweiligen Schule entsprechend diesen Status verliehen bekommen haben Bekannte buddhistische Tempel sind unter anderem der Mahabodhi Tempel in Bodhgaya 2 Jahrhundert der Todaiji in Japan aus dem 8 Jahrhundert der Borobudur auf Java aus dem 9 Jahrhundert und die Bagan Tempelanlagen von Myanmar aus dem 11 Jahrhundert Indien Bearbeiten Der Vihara ist die Versammlungshalle der Monche um welche die Wohnzellen der Monche gruppiert sind Diese versammeln sich dort zur Rezitation der Sutras zu den traditionellen Zeremonien und weiteren gemeinschaftlichen Feiern Als Zentrum der religiosen Praxis bildete haufig der Stupa ursprunglich ein Erdhugel der uber den sterblichen Uberresten einer toten Person errichtet wurde aus dem Sanskrit stup aufhaufen ansammeln den Ausgangspunkt buddhistischer Tempelanlagen in Indien Um den buddhistischen Tempel Chaitya Halle war eine Klosteranlage angeordnet Sie bestand aus einem rechteckigen offenen Hof mit diesen umgebenden Wohnzellen fur die Monche Eine fruhe Sonderform des buddhistischen Tempels bilden die Hohlentempel Indiens die in zahlreichen Landern Asiens nachgeahmt wurden Aus dem indischen Stupa entwickelten sich regional verschiedene Bautraditionen buddhistischer Tempelanlagen in Zentral Ost und Sudostasien darunter die chinesische Pagode der Chorten in Tibet die Paya in Myanmar 2 und der Chedi in Thailand Sudostasien Bearbeiten Auch bei sudostasiatischen Tempelanlagen stehen zumeist mehrere Einzelgebaude in einem umfangreichen Tempelbezirk der oft auch einen oder mehrere Stupas enthalt Siehe auch Wat Ostasien Bearbeiten Die Kloster in Ostasien unterscheiden sich deutlich von denen in Indien Das zentrale Heiligtum ostasiatischer Tempelanlagen bildet die Pagode Neben der Pagode steht eine ausgiebig geschmuckte Halle die von den Statuen verschiedener Buddhas dominiert wird Die ubrigen Hauptgebaude ostasiatischer Tempel sind von einem meist rechteckigen Hof umgeben an den die Klostergebaude angrenzen Bis zur Einfuhrung des Buddhismus nach Japan im 6 Jahrhundert hatte sich das Zentrum der Tempelanlage bereits von der Pagode zur Haupthalle jap hondō verschoben in welchem das Hauptheiligtum honzon zumeist eine Buddha Statue aufbewahrt wird 3 Damit einhergehend hatte auch die heute fur die japanische Tempelarchitektur kennzeichnende Abgrenzung von der Symmetrie der chinesischen Tempel begonnen Siehe auch Buddhistische Tempel in KoreaLiteratur BearbeitenJapanese English Buddhist Dictionary Daitō Shuppansha Tokio 1984 Heinrich Gerhard Franz Von Gandhara bis Pagan Kultbauten des Buddhismus und Hinduismus in Sud u Zentralasien Akademische Druck u Verl Anst Graz 1979 Dietrich Seckel Kunst des Buddhismus Werden Wanderung und Wandlung Holle Baden Baden 1962 Dietrich Seckel Buddhistische Tempelnamen in Japan MOS 37 Steiner Stuttgart 1985 Gabriele Seitz Die Bildsprache des Buddhismus Patmos Dusseldorf 2006 Mortimer Wheeler Hrsg Prachtbauten des Ostens Tempel Grabstatten und Festungen Asiens Ariel Frankfurt am Main 1968 Einzelnachweise Bearbeiten Dietrich Seckel Buddhistische Tempelnamen in Japan MOS 37 Stuttgart Steiner 1985 S 20 Gabriele Seitz Die Bildsprache des Buddhismus Dusseldorf Patmos 2006 S 46 59 hier S 53 Kazuo Nishi amp Kazuo Hozumi What is Japanese Architecture Tokyo Kodansha International 1985 S 14 Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Buddhistischer Tempel amp oldid 233217916