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Als Haupthalle japanisch 本堂 Hondō wird in buddhistischen Tempelanlagen Japans das Gebaude bezeichnet das die wichtigsten religiosen Objekte der Verehrung Honzon beherbergt Grossbuddhahalle Daibutsuden des Tōdai Tempels Tōdai ji in NaraDie Bezeichnungen variieren von Schule zu Schule Sie sind zum einen mit der Entstehungszeit der betreffenden Schule verbunden zum anderen geben sie Hinweise auf bauliche und nutzungsbedingte Eigenheiten Haufig verwendete Bezeichnungen sind Kondō wortl Goldene Halle Goldhalle Hondō wortl Haupthalle Butsuden wortl Buddhapalast Butsudō wortl Buddhahalle oder auch Kompon chudō wortl Fundamentale Mittelhalle War im japanischen Altertum die Ausrichtung der Haupthalle innerhalb der Tempelanlage noch der vom asiatischen Festland ubernommenen strengen Symmetrie unterworfen so passte man sich spatestens mit dem Aufkommen des esoterischen Buddhismus auch topografischen Gegebenheiten an Eine der eindrucksvollsten Haupthallen ist der Daibutsuden der Kegon Schule am Tōdai Tempel Tōdai ji in Nara Obwohl sie mehrmals zerstort wurde und der gegenwartige kleinere Bau aus dem Jahr 1709 stammt ist dies noch immer das grosste Holzgebaude der Welt Inhaltsverzeichnis 1 Kondō Asuka und Nara Zeit 2 Hondō Heian Zeit 3 Butsuden Kamakura Zeit 4 Literatur 5 Siehe auch 6 WeblinksKondō Asuka und Nara Zeit Bearbeiten nbsp Die Goldene Halle Kondō des Hōryu Tempels Hōryu ji in Ikaruga Prafektur Nara Die Bezeichnung der Haupthalle als Kondō 金堂 wortl Goldene Halle erschien erstmals wahrend der Asuka und Nara Zeit Der Name geht vermutlich auf die vergoldete Ausschmuckung des Inneren und die Gestaltung der Verehrungsobjekte zuruck In der Fruhzeit des japanischen Buddhismus orientierte sich die Haupthalle wie alle Gebaude einer Tempelanlage noch streng an einer Nord Sud Achse In den altesten noch existierenden Tempeln wie dem Hōryu Tempel und Asuka Tempel Asuka dera finden wir mehrere Haupthallen weil diese in ihrer Fruhzeit mehreren Schulen als Tempel und Zentrum des Lernens dienten Nach seiner Verlegung des Asuka Tempels von Asuka in die neue Hauptstadt Nara im Jahre 718 und seiner Umbenennung als Gangō ji gab es hier zeitweilig sogar sieben Haupthallen und mehrere Pagoden Tō Gewohnlich besteht eine Goldene Halle aus einem Kernteil 母屋 Moya der die wichtigsten Heiligtumer beherbergte sowie einem inneren Wandelgang Hisashi 廂 und einem ausseren namens Mokoshi 裳階 Wegen seiner begrenzten Ausmasse teils aber auch aus dogmatischen Grunden der jeweiligen Schule war wahrend religioser Zeremonien fur Laien so gut wie kein Platz im Inneren des Gebaudes vorgesehen Zu einer Zeit in der die Ausubung und Kenntnis des Buddhismus nur einer gelehrten und privilegierten Bevolkerungsschicht vorbehalten war mag dies noch keine grosseren Auswirkungen gehabt haben Hondō Heian Zeit Bearbeiten nbsp Haupthalle des Chion inDie Hondō 本堂 wortlich Haupthalle genannte Halle ist eine Weiterentwicklung der Goldenen Halle Kondō die im neunten Jahrhundert ihren Anfang nahm Der Terminus ist eng mit dem Auftauchen des Tendai und Shingon Buddhismus verbunden und diente auch der sprachlichen Abgrenzung zu den Sechs Nara Schulen Nanto roku shu War der Buddhismus der Nara Zeit noch weitgehend eine Angelegenheit des Adels so wuchs in der Heian Zeit seine Anhangerschaft in weiten Teilen Gesellschaft Die Einfuhrung neuer Lehrrichtungen sowie die wachsende Zahl an Glaubigen machten neue grossere Haupthallen notig die man Hondō nannte Wahrend der Nara Zeit nahmen Laien meist ausserhalb der Goldenen Halle an religiosen Zeremonien teil Nunmehr stand ihnen ein Teil des Gebaudeinneren Gejin frei Hier und dort so im Ryushaku Tempel Ryushaku ji Prafektur Yamagata und im Enryaku Tempel Enryaku ji auf dem Berg Hiei zan nennt man die Haupthalle Kompon chudō etwa so viel wie Fundamentale Mittelhalle Solche alternativen Bezeichnungen beziehen sich weniger auf bauliche Eigenarten sondern unterstreichen eher die Signifikanz des Gebaudes fur den Tempel bzw die jeweilige Schule Butsuden Kamakura Zeit Bearbeiten nbsp Der Butsuden des Myōshin ji in KyōtoAls Butsuden 仏殿 oder Butsudō 仏堂 bezeichnet man meist die Haupthalle in den Tempel des Zen Schulen Dieser Name fand im Laufe der Kamakura Zeit seinen Weg nach Japan und kann mit Buddhahalle ubersetzt werden Schulen des Zen sind hierbei vor allem Sōtō oder Rinzai Literatur BearbeitenRobert E Fisher Buddhist Art and Architecture Thames and Hudson 1993 ISBN 0 500 20265 6 Kazuo Nishi Kazuo Hozumi What is Japanese Architecture Kodansha International 1985 ISBN 0 87011 711 4 Alexander Soper and Alexander Coburn The Evolution of Buddhist Architecture in Japan Hacker 1979 ISBN 0 87817 196 7Siehe auch BearbeitenJapanische TempelarchitekturWeblinks Bearbeiten nbsp Commons Haupthalle Buddhistischer Tempel Japan Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Haupthalle Buddhistischer Tempel Japan amp oldid 229187143