www.wikidata.de-de.nina.az
Der Hōryu ji jap 法隆寺 dt Tempel der Lehre Buddhas ist ein buddhistischer Tempel in der Stadt Ikaruga Landkreis Ikoma der japanischen Prafektur Nara Er gehort zum UNESCO Weltkulturerbe und auf seinem Gelande befinden sich die altesten erhaltenen Holzgebaude der Welt und ausserdem viele japanische Nationalschatze und wichtige nationale Kulturguter Blick auf das sudliche Haupttor im EingangsbereichHōryu ji Inhaltsverzeichnis 1 Geschichte 2 Weltkulturerbe 3 Gelande 3 1 Westlicher Bezirk 3 1 1 Haupthalle 3 1 2 Funfstockige Pagode 3 1 3 Grosse Vortrags Halle 3 1 4 Inneres Heiligtum 3 1 5 Westliche Rundhalle 3 1 6 Weitere Gebaude 3 2 Ostlicher Bezirk 3 2 1 Halle der Visionen 3 2 2 Halle der buddhistischen Lehren 3 2 3 Weitere Gebaude 3 3 Die Galerie der Tempelschatze 4 Einzelnachweise 5 Weblinks 6 LiteraturGeschichte BearbeitenDie Geschichte des Hōryu ji beginnt in der Asuka Zeit etwa um 600 n Chr als der erkrankte Kaiser Yōmei das Gelubde ablegte zum Dank fur seine Gesundung einen Tempel und ein Buddhastandbild zu errichten Dieses Gelubde konnte er aber nicht mehr einhalten da er starb kurz nachdem er genesen war Sein Wunsch wurde so von seinem Sohn dem Kronprinzen Shōtoku und der Kaiserin Suiko erfullt die im Jahre 607 den Tempel und die Statue errichteten Der Tempel wurde Hōryu ji oder auch Ikaruga ji nach seinem Standort auf dem Gelande des alten Ikaruga Palastes genannt Bald darauf im Jahre 670 wutete ein Feuer auf dem Tempelgelande von dem das Nihonshoki berichtet dass es nicht ein einziges Gebaude verschont hatte Diese Tatsache wird allerdings von Historikern als sehr zweifelhaft beurteilt da nachgewiesen werden kann dass der Tempel nach seiner Errichtung uber 400 Jahre eine Glanzzeit grosser Traditionseinhaltung erlebte Weltkulturerbe BearbeitenIm Dezember 1993 wurde der gesamte Tempelbezirk als UNESCO Weltkulturerbe deklariert und unter Denkmalschutz gestellt In der Begrundung des UNESCO Ausschuss fur das Kulturerbe der Menschheit finden sich die Argumente dass sich auf dem Gelande die altesten noch erhaltenen Holzgebaude der Welt befinden ausserdem sei an der Architektur der Gebaude abzulesen wie der chinesische Baustil mit dem Vordringen des Buddhismus aus China zur Bauzeit des Tempels im 7 Jahrhundert langsam die Architektur in Japan beeinflusste 1 Gelande Bearbeiten nbsp Wachtergottheit nbsp Die funfstockige Pagode 五重の塔 goju no tō nbsp Die grosse Halle 大講堂 daikōdō Der Tempelbezirk gliedert sich in drei Teile Saiin Garan 西院伽藍 den Westlichen Bezirk Tōin Garan 東院伽藍 den Ostlichen Bezirk und die Daihōzōin 大宝蔵院 die Galerie der TempelschatzeWestlicher Bezirk Bearbeiten Der Westliche Bezirk 西院伽藍 saiin garan wird durch das sudliche Haupttor 南大門 nandaimon betreten das aus dem 14 Jahrhundert stammt Dies ist der Haupteingang zum Tempel Es folgt ein Weg der seitlich von Mauern begrenzt ist und auf das mittlere Tor 中門 chumon zufuhrt Durch dieses Tor kommt man an den Kreuzgang 回廊 kairō der die weiteren Gebaude umschliesst Haupthalle Bearbeiten Die Haupthalle 金堂 kondō wortl Goldene Halle wurde in der Asuka Zeit Mitte 6 bis Anfang 8 Jahrhundert erbaut Hier befinden sich die zentralen Heiligtumer denen der Tempel geweiht ist unter anderem eine Shakyamuni Dreiergruppe die vom beruhmten Bildhauer Tori geschaffen wurde und den historischen Buddha und seine Begleiter Monju Bosatsu und Fugen Bosatsu darstellt 2 Diese Dreiergruppe wird von zwei weiteren Statuen flankiert im Westen von einer Bronzestatue aus der Kamakura Zeit die einen sitzenden Amitabha Nyorai Buddha des Reinen Landes darstellt und im Osten von einem sitzenden Yakushi Nyorai Buddha der Heilung Diese Statuen werden von einer Gruppe der vier himmlischen Wachter aus der Hakuhō Zeit spates 7 bis Anfang 8 Jahrhundert geschutzt die die alteste Gruppe dieser Art in Japan darstellt Die Wachter 四天王 shitennō sind aus Kampferholz geschnitzt und stehen auf besiegten bosen Geistern Funfstockige Pagode Bearbeiten Diese Pagode Tō wurde ebenfalls in der Asuka Zeit erbaut und hat eine Hohe von 32 45 Metern Sie ist das Zentralheiligtum des Tempels und die alteste funfstockige Pagode in Japan Es ist eines der altesten noch stehenden Holzgebaude der Welt das Holz der zentralen Saule wurde einer dendrochronologischen Analyse zufolge im Jahre 594 gefallt 3 Im Erdgeschoss werden Tonstatuen aus der Nara Zeit ausgestellt Grosse Vortrags Halle Bearbeiten Die Halle stammt aus der Heian Zeit spates 8 bis spates 12 Jahrhundert und diente ursprunglich den Monchen zum Studium und zur Abhaltung von Gedenkfeiern Die Halle wurde 925 von einem Blitz getroffen und brannte ab Die heutige Halle wurde 990 neu erbaut Inneres Heiligtum Bearbeiten Das Innere Heiligtum 神の御堂 kami no midō soll schon im 8 Jahrhundert erbaut worden sein Historiker konnten jedoch beweisen dass es erst in der Kamakura Zeit im 12 bis 14 Jahrhundert errichtet wurde Im Inneren befindet sich eine weitere Shakyamuni Dreiergruppe aus der Heian Zeit die von vier Wachtern aus der Muromachi Zeit beschutzt wird Westliche Rundhalle Bearbeiten Der Uberlieferung zufolge wurde diese in Wirklichkeit achteckige Halle 西円堂 saiendō von Gyōki Bosatsu im 8 Jahrhundert erbaut Forschungen haben jedoch ergeben dass das heutige Gebaude in der Kamakura Zeit erbaut wurde Es beherbergt eine sitzende Trockenlack Statue des Yakushi Nyorai Diese Figur aus der Nara Zeit ist die alteste ihrer Art in Japan Weitere Gebaude Bearbeiten Weiterhin sind im Westlichen Bezirk noch zwei andere Gebaude enthalten das Glockenhaus 鐘楼 shōrō und die Halle von Prinz Shōtokus Seele shōryōin die den Monchen fruher als Unterkunft diente Im Inneren steht ein Standbild des Prinzen Shōtoku Ostlicher Bezirk Bearbeiten nbsp Blick auf das Haupttor des Ostlichen Bezirkes nbsp Yumedono die Traumhalle Wenn man sich vor dem Mittleren Tor und dem Kreuzgang nach Osten wendet und dem Weg folgt kommt man an das Ostliche Haupttor 東大門 tōdaimon Dies stellt den Eingang zum Ostlichen Bezirk 東院伽藍 tōin garan dar Er wurde etwas spater als der Westliche Bezirk erbaut namlich erst im 8 Jahrhundert und steht auf dem Gelande des fruheren Ikaruga Palastes war jedoch erst ein eigenstandiger Tempel mit dem Namen Jōguōin Jōguō Tempel Jōguō ist ein anderer Name fur Prinz Shōtoku Halle der Visionen Bearbeiten Dieser als Traumhalle oder Halle der Visionen 夢殿 yume dono bekannte achteckige Pavillon wurde zur Erinnerung an Prinz Shōtoku erbaut und ist das Herz des Ostlichen Bezirks Hier wird eine lebensgrosse Statue von Prinz Shōtoku aufbewahrt die sogenannte Kuse Kannon aus der Asuka Zeit Sie befindet sich in einem Schrein und ist deshalb bis zum heutigen Tag in einem perfekten Zustand Sogar die ursprungliche Vergoldung ist erhalten geblieben Die Statue ist von anderen Statuen umgeben so etwa von einer Statue die den Erbauer des Westlichen Bezirks darstellt Die Halle der Visionen ist von einer Galerie umgeben Halle der buddhistischen Lehren Bearbeiten Fruher war diese Halle 電報堂 denpōdō die Residenz von Tachibana no Konakachi der Gattin Kaiser Shōmus Als aber der Ostliche Bezirk erbaut wurde wurde sie in eine buddhistische Halle umfunktioniert So ist ein Exemplar alter japanischer Wohnarchitektur erhalten geblieben Weitere Gebaude Bearbeiten Der Ostliche Bezirk enthalt weiterhin das Ostliche Glockenhaus 東院鐘楼 tōin shōrō die sog Reliquiar Halle 舎利殿 shariden wo die Reliquien des Buddha aufbewahrt werden der dem zweijahrigen Prinzen aus den Handflachen entsprang als er seine Hande zum Gebet zusammenlegte und die Halle der Malereien 繪殿 eden Die Galerie der Tempelschatze Bearbeiten Die Gebaude auf dem freien Platz zwischen dem Ostlichen und dem Westlichen Bezirk gehoren zur Galerie der Tempelschatze 大宝蔵院 daihōzōin Das neueste Gebaude ist hierbei die Halle der Kudara Kannon 百済観音堂 Kudara Kannon dō die erst in der Neuzeit erbaut und 1998 fertiggestellt wurde In dieser Halle werden weitere wichtige japanische Kulturschatze ausgestellt So wird hier unter anderem auch die wohl bekannteste buddhistische japanische Statue der Kudara Kannon wobei Kudara ublicherweise das mit Japan verbundete koreanische Konigreich Baekje bezeichnete oder Avalokitesvara ausgestellt Sie stammt aus der Asuka Zeit und ist beruhmt fur ihre Schonheit In den Hallen der Galerie werden ausserdem weitere Fundstucke aufbewahrt die die 1400 Jahre alte Geschichte des Buddhismus im Hōryu ji erzahlen Einzelnachweise Bearbeiten Buddhist Monuments in the Horyu ji Area UNESCO World Heritage Centre Religion in Japan Tempel Horyuji Web Japan sponsored by the Ministry of Foreign Affairs Japan One hundred years older than supposed World Heritage Pagoda Abgerufen am 4 April 2007 englisch Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Hōryu ji Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Offizielle Website Hōryu ji auf Kultur in Asien de Geschichte und Beschreibung mit Grundrissen Photos 1 Photos 2 Photos 3 Photos 4 und Photos 5 Eintrag auf der Website des Welterbezentrums der UNESCO englisch und franzosisch Asian Historical Architecture Horyuji viele Bilder englisch Beschreibung auf der Seite eines Reiseveranstalters deutsch Liste buddhistischer Tempel und Kloster in JapanLiteratur BearbeitenErwin Lan Die Stellung des Horyuji in der traditionellen japanischen Tempelarchitektur Diplomarbeit Technische Universitat Wien Fakultat fur Architektur und Raumplanung Wien 2010 https repositum tuwien at handle 20 500 12708 12288 Welterbestatten in Japan Kulturerbe Buddhistische Heiligtumer von Hōryu ji 1993 Himeji jō 1993 Historisches Kyōto Kyōto Uji und Ōtsu 1994 Historische Dorfer von Shirakawa gō und Gokayama 1995 Friedensdenkmal in Hiroshima 1996 Shinto Schrein von Itsukushima 1996 Baudenkmaler und Garten der Kaiserstadt Nara Gangō ji Heijō kyō Kasuga Taisha Kasugayama Urwald Kōfuku ji Tōdai ji Tōshōdai ji Yakushi ji 1998 Schreine und Tempel von Nikkō Futarasan Schrein Rinnō ji Tōshōgu 1999 Gusuku und weitere Statten des Konigreichs Ryukyu 2000 Heilige Statten und Pilgerstrassen in den Kii Bergen 2004 Iwami Ginzan Silbermine und Kulturlandschaft 2007 Tempel Garten und archaologische Statten von Hiraizumi 2011 Fuji san 2013 Statten der Seidenspinnerei in Tomioka 2014 Statten der industriellen Revolution in der Meiji Zeit 2015 Das architektonische Werk von Le Corbusier Nationalmuseum fur westliche Kunst 2016 Heilige Insel Okinoshima und zugehorige Statten in der Region Munakata 2017 Verborgene christliche Statten in der Region Nagasaki 2018 Kofun Gruppe von Mozu Foruichi 2019 Prahistorische Statten der Jomon in Nordjapan 2021 Naturerbe Zedernwald von Yakushima 1993 Buchenwald von Shirakami 1993 Shiretoko 2005 Ogasawara Inseln 2011 Die Inseln Amami Oshima Tokunoshima Iriomote und nordlicher Teil der Insel Okinawa 2021 34 614383333333 135 73428055556 Koordinaten 34 36 52 N 135 44 3 O Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Hōryu ji amp oldid 226873217