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Okinoshima jap 沖ノ島 abgelegene Insel ist eine Insel im Japanischen Meer die zur japanischen Gemeinde Munakata gehort Trotz ihrer geringen Grosse und sparlichen Besiedlung hat sie eine grosse kulturelle und religiose Bedeutung und unterliegt als heilige Insel seit Jahrhunderten Zutrittsbeschrankungen OkinoshimaLuftbild 1978 Luftbild 1978Gewasser Japanisches MeerGeographische Lage 34 14 42 N 130 6 20 O 34 245 130 10555555556 243 6 Koordinaten 34 14 42 N 130 6 20 OOkinoshima Fukuoka Prafektur Fukuoka Lange 1 5 kmBreite 1 kmFlache 97 haHochste Erhebung Ichinodake243 6 mEinwohner 1 Shintō Priester 1 Einw km Inhaltsverzeichnis 1 Geografie 2 Geschichte 3 Ausgrabungen 4 Okitsumiya 5 Flora und Fauna 6 Weblinks 7 EinzelnachweiseGeografie BearbeitenOkinoshima liegt im Meeresgebiet Genkai nada im Japanischen Meer zwischen der 55 Kilometer entfernten Insel Kyushu und der 65 Kilometer entfernten Insel Tsushima Die Insel besitzt eine Flache von 0 97 km 1 und ist 1 5 km lang sowie etwa einen Kilometer breit 2 Uber die Lange der Insel zieht sich ein Grat dessen hochste Erhebung der Ichinodake 一ノ岳 mit 243 6 Meter ist 3 Auf diesem befindet sich der Leuchtturm Okinoshima 沖ノ島灯台 Okinoshima tōdai dessen 37 000 Candela helles weisses und 33 000 Candela helles rotes Leuchtfeuer 17 Seemeilen weit zu sehen ist 4 Einen Kilometer sudostlich liegt die etwa 2 5 Hektar grosse und 29 Meter hohe Insel Koya shima 小屋島 34 13 53 N 130 6 39 O 34 231388888889 130 11083333333 sowie das Felsenpaar Mikadobashira 御門柱 ehrwurdiger Torpfosten 34 13 56 5 N 130 6 49 O 34 232361111111 130 11361111111 und Tengu iwa 天狗岩 Tengu Felsen 22 Meter 34 13 54 5 N 130 6 47 5 O 34 231805555556 130 11319444444 Geschichte BearbeitenAufgrund ihrer Lage diente die Insel zwischen dem spaten 4 Jahrhundert und Ende des 9 Jahrhunderts als Stutzpunkt und Wegweiser auf der Schiffsroute umikita no michinaka 海北道中 dt etwa nordliche Seeroute zur Koreanischen Halbinsel Die Insel war damit ein wichtiger Ort fur den kulturellen Austausch in der Region Zugleich gewann sie damit an religioser Bedeutung da die Seeleute auf diesem Zwischenstopp fur eine sichere Reise oder Gesandtschaften fur den Erfolg ihrer diplomatischen Missionen beteten 5 Spezifisch verehrt wurde und wird hier im Schrein Okitsumiya die Gottin Tagorihime no kami als Vergottlichung des Meeresnebels 6 7 Mit dem Niedergang der chinesischen Tang Dynastie wurden auch die diplomatischen Missionen nach China eingestellt Bereits im 6 und 7 Jahrhundert schwand mit dem Untergang der koreanischen Verbundeten Gaya und Baekje der Einfluss Japans in Korea Mit den Missionen horten auch die Staatsrituale auf der Insel auf wenngleich religiose Riten im weitaus kleineren Massstab bis heute ausgefuhrt werden und die Insel verlor somit am Ende des 9 Jahrhunderts an Bedeutung 5 6 Am 27 Mai 1905 fand in der Nahe der Insel die Seeschlacht bei Tsushima des Russisch Japanischen Kriegs statt Ausgrabungen BearbeitenZwischen 1954 und 1971 wurden an 23 Orten auf der Insel grossflachige Ausgrabungen vorgenommen bei denen 80 000 Artefakte geborgen wurden die in ihrer Gesamtheit zum japanischen Nationalschatz ernannt wurden 8 9 Dabei wurde herausgefunden dass sich die Durchfuhrung der Rituale und die Art der Opfergaben in vier Phasen bzw Gruppen einteilen lassen Zwischen dem 4 und 5 Jahrhundert fanden die Rituale auf grossen Felsen statt und wichtige Fundstucke aus dieser Zeit sind reich verzierte chinesische Bronzespiegel aus der Wei Dynastie Vom spaten 5 bis 7 Jahrhundert wurden sie im Schatten grosser Felsen ausgefuhrt und es lassen sich eine grosse Zahl an koreanischen Artefakten finden wie Goldringe die sich auch in den koniglichen Grabern des Konigreiches Silla in Gyeongju finden lassen vergoldete Pferdegeschirr Ornamente aus Kupfer die ebenfalls aus Silla stammen oder andere mit Vogelmensch Motiv wie sie aus Grabhugeln des Reiches Goguryeo bekannt sind Daneben wurden auch eine grosse Anzahl an komochi Magatama tropfenformige Juwelen aus Talk ausgegraben die ein beliebtes Exportgut nach Korea waren Vom spaten 7 Jahrhundert bis zum 8 Jahrhundert fand langsam eine Verlagerung der Ritualorte ins offene Freie statt Fur diese Zeit sind Fundstucke aus der Tang Dynastie nachgewiesen wie dreifarbige Gefasse die vermutlich aus der Provinz Henan stammen Andere bedeutende Artefakte sind eine Vase samt Podest oder ein vergoldeter Drachenkopf aus Kupfer Mit dem 8 Jahrhundert verlagerten sich in der letzten Phase die Rituale vollstandig auf Freiflachen und statt Import und Exportgutern wurden ausschliesslich Artefakte zu religiosen Zwecken gefunden wie Talk Katashiro d h Opfergaben die Menschen oder Tiere darstellen und als Ersatz fur diese dienen als auch Katashiro in Bootsform fur Gebete um sichere Meeresreisen Ein weiteres Artefakt aus dieser Zeit ist das alteste Beispiel farbiger Glasurtopferei in Japan 6 Daneben wurden auch ein vergoldeter Webstuhl aus Kupfer oder Stucke persischen Kristallglases ausgegraben Aufgrund dieser hohen Anzahl an Artefakten wird die Insel daher auch als Meeresschatzhaus 海の正倉院 umi no Shōsōin bezeichnet 10 9 Die Fundstucke sind heute unter anderem im Nationalmuseum der japanischen Geschichte permanent ausgestellt 2 sowie im Shimpō kan Museum der heiligen Schatze 10 Zudem meldete Japan im Jahr 2009 die Insel als UNESCO Welterbekandidat Okinoshima Island and Related Sites in Munakata Region an 6 Am 9 Juli 2017 wurde der Insel Welterbestatus zuerkannt 11 Die heilige Insel Okinoshima und zugehorige Statten in der Region MunakataUNESCO Welterbe nbsp Vertragsstaat en JapanTyp KulturKriterien ii iii Flache 99 haPufferzone 79 363 haReferenz Nr 1535UNESCO Region Asien und PazifikGeschichte der EinschreibungEinschreibung 2017 Sitzung 41 Okitsumiya Bearbeiten nbsp Schrein OkitsumiyaDer Schrein Okitsumiya 沖津宮 auf der Insel ist Teil des Munakata Taisha 宗像大社 Munakata Grossschrein in dem die drei weiblichen Munakata kami 宗像三女神 Munakata sanjojin als Meeresgottinnen verehrt werden Dessen Besonderheit ist dass er aus drei Teilschreinen besteht die je einer Gottin im Speziellen geweiht sind Der Hetsumiya 辺津宮 naher Schrein in der Ichikishimahime no kami als Gottin der Verehrung Miko verehrt wird befindet sich auf dem japanischen Festland am Fluss Tsurikawa nahe seiner Mundung ins Meer der Nakatsumiya 中津宮 mittlerer Schrein mit Tagitsuhime no kami der Gottin der rauen Gewasser 10 km entfernt auf der vorgelagerten Insel Ōshima und schliesslich der davon 49 km entfernte Okitsumiya Schrein in offener See auf Okinoshima mit Tagorihime no kami der Gottin des Meeresnebels 6 7 Alle Schreine liegen dabei auf einer Linie und bilden demnach Stationen der fruheren Schiffsroute Obwohl ursprunglich lokale Gottheiten breitete sich die Munakata Verehrung 宗像信仰 Munakata shinkō uber ganz Japan aus so dass der Munakata Taisha mit dem Okitsumiya heute an der Spitze der 6000 Munakata Schreine steht 7 Okinoshima gilt als Ganzes als heiliger Verehrungsgegenstand shintai und darf daher nicht ohne weiteres betreten werden Der Zutritt zur Insel ist nur am 27 Mai eines jeden Jahres fur etwa 250 Personen erlaubt wenn beim Okitsumiya Genchi Taisai 沖津宮現地大祭 der Gefallenen der Seeschlacht bei Tsushima gedacht wird 12 Dabei ist jedoch ein Reinigungsritual misogi abzulegen Obwohl die Insel einem weiblichen Kami geweiht ist ist Frauen der Zutritt bis heute untersagt Daneben besteht ein Tabu irgendetwas von der Insel mitzunehmen oder daruber zu sprechen was man auf der Insel gesehen oder gehort hat Als solches ist die Insel bis auf den anwesenden Schreinpriester unbewohnt 5 6 7 Da durch diese Zutrittsbeschrankungen die Verehrung der oder das Beten zur eingeschreinten Gottin nur schwer moglich ist befindet sich beim Nakatsumiya der Okitsumiya Yōhaisho 沖津宮遥拝所 dt Okitsumiya Ferngebetsort als Ersatz fur den Okitsumiya Dieser bietet bei klarem Wetter auch Sicht auf Okinoshima 5 10 Flora und Fauna BearbeitenOkinoshima liegt am nordlichen Ende der Subtropen und besitzt eine entsprechende Pflanzenwelt Am Boden sind Farne wie Asplenium antiquum sowie Sukkulenten wie Orostachys malacophylla var iwarenge anzufinden Der Okinoshima Urwald 沖の島原始林 Okinoshima genshirin wurde am 20 Oktober 1926 13 zum Naturdenkmal erklart Wegen seines Vorkommens des gefahrdeten und ebenfalls als Naturdenkmal anerkannten Japanalks wurde die Insel am 31 Marz 1978 zusatzlich zum nationalen Wildschutzgebiet 国指定鳥獣保護区 kunishitei chōju hogoku 14 erklart Eine weitere vorkommende Vogelart ist der Swinhoe Wellenlaufer 6 Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Okinoshima Munakata Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Website zur Kandidatur als Welterbe Okinoshima Island and Related Sites in Munakata Region japanisch englisch Fotos von Artefakten im Shimpō kan japanisch Einzelnachweise Bearbeiten 宗像市市勢要覧資料編 Nicht mehr online verfugbar Stadt Munakata 2008 archiviert vom Original am 2 August 2016 abgerufen am 2 August 2016 japanisch nbsp Info Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht gepruft Bitte prufe Original und Archivlink gemass Anleitung und entferne dann diesen Hinweis 1 2 Vorlage Webachiv IABot city munakata lg jp a b Permanent Exhibitions National Museum of Japanese History abgerufen am 9 Juli 2013 englisch amtliche topografische Karte 航路標識の紹介 Kustenwache Japans abgerufen am 11 Juli 2013 japanisch a b c d Yoko Kayukawa God island remains sheltered from the passage of time In Asahi Shimbun 20 August 2010 archiviert vom Original am 11 Juli 2013 abgerufen am 2 August 2016 englisch a b c d e f g The Island where Goddesses Dwell Okinoshima Japan PDF 4 4 MB Nicht mehr online verfugbar In UNESCO World Heritage Tentative List Okinoshima Island and Related Sites in Munakata Region World Heritage Promotion Committee of Okinoshima Island and Related Sites in Munakata Region archiviert vom Original am 14 Januar 2016 abgerufen am 9 Juli 2013 englisch nbsp Info Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht gepruft Bitte prufe Original und Archivlink gemass Anleitung und entferne dann diesen Hinweis 1 2 Vorlage Webachiv IABot www okinoshima heritage jp a b c d Takahiro Nogami Munakata Shinkō In Encyclopedia of Shinto Kokugaku in 24 Februar 2007 englisch 国家守護と沖ノ島 In 沖ノ島を知る Stadt Munakata archiviert vom Original am 22 Januar 2014 abgerufen am 2 August 2016 japanisch a b 学術調査による成果と再認識 In 沖ノ島を知る Stadt Munakata archiviert vom Original am 22 Januar 2014 abgerufen am 2 August 2016 japanisch a b c Stroll through Munakata History In Stadt Munakata Archiviert vom Original am 21 September 2013 abgerufen am 2 August 2016 englisch UNESCO World Heritage Centre Sacred Island of Okinoshima and Associated Sites in the Munakata Region Abgerufen am 6 September 2017 englisch 沖津宮現地大祭斎行 Munakata Taisha 28 Mai 2013 abgerufen am 11 August 2013 japanisch 沖の島原始林 In 国指定文化財等データベース Kulturdenkmaler Datenbank Bunka chō abgerufen am 19 Oktober 2013 japanisch 国指定鳥獣保護区一覧 PDF 74 kB Umweltministerium 1 November 2012 abgerufen am 13 Juli 2013 japanisch Welterbestatten in Japan Kulturerbe Buddhistische Heiligtumer von Hōryu ji 1993 Himeji jō 1993 Historisches Kyōto Kyōto Uji und Ōtsu 1994 Historische Dorfer von Shirakawa gō und Gokayama 1995 Friedensdenkmal in Hiroshima 1996 Shinto Schrein von Itsukushima 1996 Baudenkmaler und Garten der Kaiserstadt Nara Gangō ji Heijō kyō Kasuga Taisha Kasugayama Urwald Kōfuku ji Tōdai ji Tōshōdai ji Yakushi ji 1998 Schreine und Tempel von Nikkō Futarasan Schrein Rinnō ji Tōshōgu 1999 Gusuku und weitere Statten des Konigreichs Ryukyu 2000 Heilige Statten und Pilgerstrassen in den Kii Bergen 2004 Iwami Ginzan Silbermine und Kulturlandschaft 2007 Tempel Garten und archaologische Statten von Hiraizumi 2011 Fuji san 2013 Statten der Seidenspinnerei in Tomioka 2014 Statten der industriellen Revolution in der Meiji Zeit 2015 Das architektonische Werk von Le Corbusier Nationalmuseum fur westliche Kunst 2016 Heilige Insel Okinoshima und zugehorige Statten in der Region Munakata 2017 Verborgene christliche Statten in der Region Nagasaki 2018 Kofun Gruppe von Mozu Foruichi 2019 Prahistorische Statten der Jomon in Nordjapan 2021 Naturerbe Zedernwald von Yakushima 1993 Buchenwald von Shirakami 1993 Shiretoko 2005 Ogasawara Inseln 2011 Die Inseln Amami Oshima Tokunoshima Iriomote und nordlicher Teil der Insel Okinawa 2021 Normdaten Geografikum NDL 00630854 VIAF 256606521 Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Okinoshima Fukuoka amp oldid 229116586