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Das Untertor im Volksmund auch Jerusalemer Tor oder Kreuztor ist eine mittelalterliche Doppelturmanlage mit Stadttor das den westlichen Eingang der historischen Altstadt von Budingen in Hessen in Deutschland bildet Als markantestes Bauwerk stellt es das Wahrzeichen der Stadt dar Die Gesamtanlage der Budinger Altstadt gilt als geschutztes Kulturgut entsprechend der Haager Konvention zum Schutz von Kulturgut bei bewaffneten Konflikten Standort des Tores in der AltstadtJerusalemer Tor in BudingenJerusalemer TorWappenschilde Ludwig II und seiner Gemahlin Maria von NassauBeachtenswert ist das Fischblasenmasswerk der Brustungsfelder und der Wasserspeier in Lowenform Den Senkschartenerker ziert ein Allianzwappen von Ludwig II zu Ysenburg und seiner Gemahlin Maria von Nassau Einzigartig sind die vier Steinkuppeln als Abdeckung der Turm und Treppenanlagen Inhaltsverzeichnis 1 Das Bauwerk 2 Geschichte 2 1 Namensgebung 3 Nutzung 4 Literatur Quellen 5 WeblinksDas Bauwerk BearbeitenDer aussere Durchmesser eines Turmes betragt im mittleren Geschoss 3 90 Meter die Mauerstarke variiert zwischen 1 60 Meter im unteren Geschoss und 1 20 Meter im oberen der drei Kampfstande In jeder Etage befinden sich drei Schutzenstande fur beide Turme zusammen ergeben sich somit 18 Schiessscharten Zusatzlich konnten auch die Zinnen und der Pecherker uber dem Tor mit Schutzen besetzt werden Die Schiessscharten liegen nur etwa einen Meter uber dem jeweiligen Etagenboden es wird daher angenommen dass die Schutzen auf einem Stuhl oder Hocker sitzend geschossen haben Obwohl jede Scharte nur etwa 20 cm hoch und 35 cm breit ist lag der horizontale Schusswinkel aufgrund der grossen Blende bei fast 90 Grad Geschichte BearbeitenBereits 1353 verfugte Budingen uber eine Stadtmauer mit mehreren Wehrturmen und zwei Stadttoren Da jedoch die Bevolkerungszahlen stiegen und die Mauern auch nicht mehr den Artilleriewaffen spaterer Jahre gewachsen waren beschloss 1476 Graf Ludwig II von Ysenburg einen weiteren starkeren Befestigungsring mit zweischaligen Mauern machtigen Wallen und einem Wassergraben zu bauen Abgeschlossen wurde der Bau 1503 mit dem neuen Stadttor dem Untertor Ursprunglich war dem Tor noch eine Zugbrucke vorgelagert die sich uber einen Wassergraben spannte Die Brucke ist seit der Sanierung 2003 wieder freigelegt Namensgebung Bearbeiten Nach einer Uberlieferung brachte ein Sohn des Grafen den Entwurf des Tores von einer Pilgerreise aus Jerusalem mit daher auch der Beiname Jerusalemer Tor Es soll sich um eine Kopie des Schafstores in Jerusalem handeln Eine andere Theorie wird als wahrscheinlicher erachtet Da Budingen 1521 schon sehr fruh protestantisch wurde kamen viele Glaubensfluchtlinge wie Hugenotten und Waldenser in die Stadt Bei ihrer Ankunft vor dem Stadttor knieten sie nieder und beteten Hier sollen sie auch gesagt haben dies ist unser Jerusalem Der Beiname Jerusalemer Tor wird auch erst seit Mitte des 19 Jahrhunderts verwendet Nutzung BearbeitenGebaut wurde das Tor wie auch die anderen Befestigungsanlagen aus rotem Sandstein der aus den Budinger Steinbruchen gewonnen wurde Heute beheimaten die beiden Turme das kleine Sandrosen Museum Das Tor wurde mehrfach restauriert zuletzt in den Jahren 2003 2006 nbsp Jerusalemer Tor mit Stadtmauer nbsp Brustungsfelder mit Fischblasenmasswerk nbsp Detail Wasserspeier im Winter nbsp Zeichnung des UntertorsLiteratur Quellen BearbeitenZur Verteidigung Budingens in der Zeit der Renaissance II von Dr Walter Niess Hans Velten Heuson Budingen Gestern und Heute Arbeiten zur Geschichte der Stadt und ihres Umfeldes 1300 1945 Aufsatzsammlung von Hans Velten Heuson Hrsg Volkmar Stein Budingen 2004 293 Seiten A4 Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Untertor Budingen Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Schutzengesellschaft von 1353 mit Geschichten und Dokumentabschriften zu den Wehranlagen 50 2925 9 1147222222222 Koordinaten 50 17 33 N 9 6 53 O Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Untertor Budingen amp oldid 230612547