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Dieser Artikel beschreibt die Stadt Kraliky Fur die gleichnamige Gemeinde siehe Kraliky u Noveho Bydzova Kraliky deutsch Grulich ist eine Stadt im Okres Usti nad Orlici in der Region Pardubicky kraj in Tschechien Bekannt ist der Ort durch den Muttergottesberg Hora Matky Bozi auf dem sich eine Klosteranlage mit einer Wallfahrtskirche befindet KralikyKraliky Tschechien BasisdatenStaat Tschechien TschechienRegion Pardubicky krajBezirk Usti nad OrliciFlache 5278 haGeographische Lage 50 5 N 16 46 O 50 083611111111 16 760277777778 550 Koordinaten 50 5 1 N 16 45 37 OHohe 550 m n m Einwohner 4 143 1 Jan 2023 1 Postleitzahl 561 69VerkehrBahnanschluss Dolni Lipka StityStrukturStatus StadtOrtsteile 11VerwaltungBurgermeister Jana Ponocna Stand 2006 Adresse Velke namesti 5561 69 KralikyGemeindenummer 580481Website www kraliky cz Inhaltsverzeichnis 1 Geografie und Verkehr 2 Geschichte 2 1 Demographie 3 Sehenswurdigkeiten 4 Stadtgliederung 5 Partnerstadte 6 Personlichkeiten 6 1 Sohne der Stadt 6 2 Ehrenburger 7 Literatur 8 Weblinks 9 EinzelnachweiseGeografie und Verkehr Bearbeiten nbsp Blick vom Muttergottesberg auf Grulich Kraliky Kraliky liegt zwischen dem Glatzer Schneegebirge und dem Hannsdorfer Bergland Hanusovicka vrchovina Nachbarorte und inzwischen teilweise Stadtteile sind Horni Lipka Oberlipka im Norden Cerveny Potok Rothfloss und Mala Morava im Nordosten Dolni Hedec Niederheidisch und Hanusovice im Osten Moravsky Karlov Mahrisch Karlsdorf im Sudosten Cervena Voda und Techonin Linsdorf im Sudwesten Lichkov und Mladkov im Westen und Dolni Lipka Niederlipka sowie jenseits der Grenze Boboszow im Nordwesten Nordwestlich von Kraliky liegt auf 534 m n m der Grulicher Pass der auch als Mittelwalder Pass tschechisch Kralicky prusmyk polnisch Przelecz Miedzyleska bezeichnet wird Uber diesen verlauft die tschechisch polnische Grenze Der Pass ist zugleich ein wichtiger Strassen und Bahnubergang an der Strecke von Olmutz uber Glatz nach Breslau Geschichte Bearbeiten nbsp Grulich mit Muttergottesberg nbsp Markt mit DenkmalDas Gebiet von Grulich lag an einem alten Handelsweg der von Olmutz durch das unmittelbar zu Bohmen gehorende Glatzer Land bei Wartha nach Schlesien bzw Breslau fuhrte Es wurde vermutlich Ende des 13 Jahrhunderts mit deutschen Siedlern kolonisiert Der Ort entstand in der Senke zwischen dem Adler und Glatzer Schneegebirge an der sich wegen der entdeckten Erzlagerstatten Bergleute ansiedelten Gefordert wurde wahrscheinlich auch Silber Erstmals urkundlich erwahnt wurde Greylich im Jahre 1357 als der bohmische Konig Karl IV die Ubertragung der Burg Zampach an Vinzenz Cenek von Pottenstein zusammen mit dem Greylicher Gebirge montana de Greylichs in der Landtafel verzeichnen liess Das eigentliche Stadtchen entwickelte sich vermutlich erst in der ersten Halfte des 16 Jahrhunderts Jedenfalls ist es erstmals fur das Jahr 1568 belegt Am 23 Oktober 1577 verkaufte Johann Burjan von Pottenstein Grulich zusammen mit zehn umliegenden Dorfern dem Zdenek von Waldstein Dadurch wurde es von der Herrschaft Zampach gelost Zdenek der in erster Ehe mit Lidmila von Patzau 1566 und in zweiter Ehe mit Anna von Redern 1588 verheiratet war wahlte Grulich das Mittelpunkt der gleichnamigen Herrschaft wurde zu seinem Sitz Er erteilte dem Stadtchen verschiedene Privilegien und liess den Marktplatz mit einem Schloss sowie ein lutherisches Bethaus errichten Auf seine Bitte hin genehmigte der Romisch deutsche und bohmische Konig Rudolf II mit einer tschechisch verfassten Urkunde Grulich die Abhaltung von drei Jahrmarkten Nach Zdeneks Tod 1581 gelangte Grulich Krulich an dessen einzige Tochter Eva 2 die in erster Ehe mit dem Rektor der Universitat Wittenberg Bohuslav Joachim von Lobkowitz Bohuslav Jachym Hasistejnsky z Lobkowic 1605 3 und in zweiter Ehe ab 1607 mit dem Grafen Georg Friedrich von Hohenlohe Weikersheim 1647 verheiratet war Er wurde durch die Heirat bohmischer Standesherr und stand wahrend des bohmischen Standeaufstandes 1618 auf Seiten der Aufstandischen Als deren Feldherr kampfte er in der Schlacht am Weissen Berg 1620 4 Eva von Waldstein und Hohenlohe verkaufte Grulich 1628 dem Feldmarschall Gottfried Heinrich zu Pappenheim Nach dessen Tod 1632 fiel es seinem Sohn Wolfgang zu der 1647 ohne Nachkommen starb Uber dessen Erben gelangte Grulich an den Oberstlandrichter von Mahren Michael Ferdinand von Althann 1658 in dessen Familie es bis zur Aufhebung der Patrimonialherrschaften verblieb Bedeutung erlangte Grulich als der von dort stammende Koniggratzer Bischof Tobias Johannes Becker 1696 1710 mit Unterstutzung des Grundherrn Althann oberhalb von Grulich in der Nahe von wundertatigen Heilquellen eine Klosteranlage mit einer Wallfahrtskirche errichtete Kloster und Wallfahrtskirche wurden den Serviten ubertragen die Grulich zu einem religiosen Zentrum ausbauten Der Berg auf dem die Klosteranlage errichtet wurde erhielt die Bezeichnung Muttergottesberg Da die Grafen Althann auf ihrem Schloss in Mittelwalde residierten wurde das 1708 abgebrannte Grulicher Schloss nicht wiederaufgebaut Wahrend der Schlesischen Kriege musste Grulich mehrere militarische Durchzuge und Plunderungen erleiden Als nach dem Hubertusburger Frieden 1763 die benachbarte Grafschaft Glatz die bis dahin unmittelbar zu Bohmen gehorte an Preussen fiel geriet Grulich in eine Grenzlage Allerdings nahm nachfolgend die Bevolkerung in Grulich zu da zahlreiche Menschen das sudliche Glatzer Land verliessen und sich in Grulich ansiedelten 1768 1778 wurde das ehemals lutherische Bethaus vom Patronatsherrn Michael Otto von Althann 1797 zur katholischen Pfarrkirche St Michael umgebaut Durch einen Brand wurden 1846 die Klosteranlage und die Klosterkirche auf dem Muttergottesberg beschadigt Nach der Aufhebung der Patrimonialherrschaften erhielt Grulich 1848 ein Bezirksgericht 1873 wurde die Fachschule fur Holzbearbeitung eroffnet und 1883 die Klosteranlage auf dem Muttergottesberg den Redemptoristen und Franziskanerinnen ubertragen Von wirtschaftlicher Bedeutung war ab dem 18 Jahrhundert die Hausweberei Im 19 Jahrhundert entwickelte sich die Textilindustrie sowie die Schnitz und Krippenbaukunst Die Krippenfigurenschnitzerei erfolgte in halbindustriellen Familienbetrieben wobei die Manner die Grulicher Mannln aus gekochter Fichte schnitzten und die Frauen und Kinder die Figuren mit Leimfarbe bemalten Die Krippen wurden durch die Firmen Kohn und Kober bis nach Amerika vertrieben Wirtschaftliche Bedeutung erlangte durch den Wallfahrtsbetrieb auch der Handel mit Devotionalien sowie der Grulicher Orgelbau Am 30 Dezember 1899 erhielt Grulich einen Bahnhof an der neu eroffneten Lokalbahn Mahrisch Schildberg Grulich Nach der Grundung der Tschechoslowakei gehorten Stadt und Umland vom 28 Oktober 1918 bis zum September 1919 zur Provinz Sudetenland die den Anschluss an die neu gegrundete Republik Deutschosterreich anstrebte Tschechische Truppen besetzten im Dezember 1918 die Stadt 1923 erhielt Grulich die amtliche Ortsbezeichnung Kraliky Da die tschechoslowakische Armee in der Grulicher Talsenke einen deutschen Angriff befurchtete entstanden zwischen 1934 und 1938 in der Umgebung von Grulich mehrere Bunkerlinien des Tschechoslowakischen Walls Nach dem Munchner Abkommen 1938 wurde Grulich an das Deutsche Reich angeschlossen und war bis 1945 Sitz des deutschen Landkreises Grulich im Reichsgau Sudetenland Regierungsbezirk Troppau Mit Beginn des Zweiten Weltkriegs endete die Krippentradition Obwohl in Grulich Flugzeugteile hergestellt wurden kam es wahrend des Kriegs zu keinen nennenswerten Zerstorungen In Grulich wurde im November 1944 ein Aussenlager des KZ Gross Rosen eingerichtet das erst bei Kriegsende befreit wurde 5 1945 46 wurde die uberwiegend deutschbohmische Bevolkerung von Grulich aufgrund der Benes Dekrete enteignet und vertrieben Tschechische Neusiedler ubernahmen Wohnungen Geschafte und Betriebe Von 1950 bis 1960 diente die Klosteranlage als Internierungslager fur Nonnen und Priester 1970 wurde das Kloster erneuert Nach der Samtenen Revolution 1989 wurde die Klosteranlage restauriert und die Wallfahrten wieder aufgenommen 1990 wurde der historische Stadtkern von Kraliky unter Denkmalschutz gestellt Demographie Bearbeiten Bevolkerungsentwicklung bis 1945 Jahr Einwohner Anmerkungen1834 2388 in 374 Hausern deutsche Einwohner 6 1857 2517 7 1890 29401900 3629 deutsche Einwohner 8 1910 3818 davon 3606 Deutsche 94 und 212 6 Tschechen1921 3307 davon 2878 87 Deutsche 9 1930 3675 davon 515 14 Tschechen 10 11 1939 3306 11 Einwohnerzahlen seit Ende des Zweiten Weltkriegs Jahr 1947 1950 1980Einwohner 2493 2740 4633Sehenswurdigkeiten BearbeitenKlosteranlage mit Wallfahrtskirche auf dem Muttergottesberg Pfarrkirche St Michael Stadtmuseum mit KrippenausstellungStadtgliederung BearbeitenZu Stadt Kraliky gehoren die Ortschaften Cerveny Potok Rothfloss Dolni Borikovice Nieder Ullersdorf 12 Dolni Hedec Niederheidisch Dolni Lipka Niederlipka Hermanice Herrnsdorf Horni Borikovice Oberullersdorf Horni Hedec Oberheidisch Horni Lipka Oberlipka Kopecek Muttergottesberg und Prostredni Lipka Mittellipka Partnerstadte BearbeitenMiedzylesie Polen Villmar DeutschlandPersonlichkeiten BearbeitenSohne der Stadt Bearbeiten Tobias Johannes Becker 1649 1710 Bischof von Koniggratz Peter Holzl 1751 1827 Orgelbauer Otto Hatwig 1766 1834 Musiker Joseph Leonhard Knoll 1775 1841 Rektor der Universitat Prag Johann Meixner 1819 1872 Bildhauer Eduard Lemberg 1832 1916 Sohn eines Industriellen Forstmann bei den Grafen Thun Hohenstein und Schonborn Buchheim Vizeprasident des niederosterreichischen Forstvereins Guido Rotter 1860 1940 Pionier auf dem Gebiet des Jugend Herbergswesens und Grundungsprasident des Osterreichischen Skiverbandes August Neutzler 1867 1950 osterreichischer Politiker Hans Neuburg 1904 1983 Schweizer Schriftsetzer bzw Typograf Rudolf Aschenbrenner 1907 1994 Ingenieur und Geschaftsfuhrer der Starkstrom Geratebau GmbH Josef Schwarzer senior 1907 1985 Grulicher Krippenschnitzer Herbert Bergmann Hannak 1924 2013 Maler und Grafiker Hans Huschka 1930 1997 Bildhauer Josef Schwarzer junior 1931 2005 Grulicher Krippenschnitzer Wilfried Schmied 1943 Politiker der CDU Ehrenburger Bearbeiten Konrad Henlein verliehen am 9 Mai 1939 13 Franz Jentschke verliehen am 11 Mai 2004 14 Literatur BearbeitenJoachim Bahlcke Winfried Eberhard Miloslav Polivka Hrsg Handbuch der historischen Statten Band Bohmen und Mahren Kroners Taschenausgabe Band 329 Kroner Stuttgart 1998 ISBN 3 520 32901 8 S 180 f Max Pachel Kleine Heimatskunde des Gerichtsbezirkes Grulich Selbstverlag Ober Erlitz Grulich 1919 Jan Sicha Eva Habel Peter Liebald Gudrun Heissig Odsun Die Vertreibung der Sudetendeutschen Dokumentation zu Ursachen Planung und Realisierung einer ethnischen Sauberung in der Mitte Europas 1945 46 Sudetendeutsches Archiv Munchen 1995 ISBN 3 930626 08 X Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Kraliky Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Geschichte der Stadt kraliky klaster cz Geschichte Muttergottesberg tschechisch down Der Muttergottesberg bei Grulich Ein Beitrag des Kirchenhistorikers Rudolf GrulichEinzelnachweise Bearbeiten Cesky statisticky urad Die Einwohnerzahlen der tschechischen Gemeinden vom 1 Januar 2023 PDF 602 kB Genealogie Waldstein genealogie Lobkowitz Bossert Hohenlohe Georg Friedrich von In Allgemeine Deutsche Biographie ADB Band 12 Duncker amp Humblot Leipzig 1880 S 686 690 Rudolf M Wlaschek Juden in Bohmen Munchen Oldenbourg 1990 S 152 Johann Gottfried Sommer Das Konigreich Bohmen Band 4 Koniggratzer Kreis Prag 1836 S 286 Tafeln zur Statistik der osterreichischen Monarchie Neue Folge Band III Wien 1861 S 151 Meyers Grosses Konversations Lexikon 6 Auflage Band 5 Leipzig und Wien 1906 S 440 Genealogie Sudetenland Rudolf Hemmerle Sudetenland Lexikon Band 4 Adam Kraft Verlag 1985 ISBN 3 8083 1163 0 S 175 a b Michael Rademacher Landkreis Grulich Online Material zur Dissertation Osnabruck 2006 In eirenicon com Abgerufen am 1 Januar 1900 mapy cz Konrad Henlein bleibt Ehrenburger der Stadt Kraliky radio cz 9 November 2007 Lebenslauf Franz JentschkeStadte und Gemeinden im Okres Usti nad Orlici Bezirk Wildenschwert Albrechtice Anenska Studanka Bestovice Bosin Brandys nad Orlici Bucina Bystrec Cotkytle Cenkovice Cervena Voda Ceska Rybna Ceska Trebova Ceske Hermanice Ceske Libchavy Ceske Petrovice Damnikov Dlouha Trebova Dlouhonovice Dobrikov Dolni Cermna Dolni Dobrouc Dolni Morava Dzbanov Hejnice Helvikovice Hnatnice Horni Cermna Horni Hermanice Horni Tresnovec Hradek Hrusova Chocen Jablonne nad Orlici Jamne nad Orlici Javornik Jehnedi Kamenicna Klasterec nad Orlici Koldin Kosorin Kraliky Krasikov Kunvald Lanskroun Lestina Letohrad Libecina Libchavy Lichkov Lisnice Lubnik Lukavice Lukova Mistrovice Mladkov Mostek Nasavrky Nekor Nove Hrady Orlicke Podhuri Orlicky Ostrov Oucmanice Pastviny Petrovice Pisecna Plchovice Podlesi Privrat Pustina Radhost Rudoltice Rybnik Repniky Retova Retuvka Sazava Sec Semanin Skorenice 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