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Muttergottesberg tschechisch Hora Matky Bozi ist die Bezeichnung sowohl fur einen Berg auf dem Gebiet der Stadt Grulich Kraliky im Okres Usti nad Orlici Bezirk Wildenschwert Pardubicky kraj Pardubitzer Region in Tschechien als auch fur die darauf befindliche Klosteranlage mit einer Wallfahrtskirche Luftaufnahme des Klosters 2009 Inhaltsverzeichnis 1 Lage 2 Beschreibung 3 Geschichte 4 Weblinks 5 EinzelnachweiseLage BearbeitenDer Muttergottesberg fruher Kahler Berg ist eine zum Hannsdorfer Bergland zahlende 769 m hohe Erhebung Die Klosteranlage an der hochsten Stelle des Berges ist 1 9 km vom Marktplatz von Grulich entfernt der in einer Hohe von 574 m liegt Vom Stadtrand fuhrt ein gerader etwa einen Kilometer langer baumbestandener Weg zum Kloster das auch uber eine Fahrstrasse uber den Stadtteil Dolni Hedec Niederheidisch zu erreichen ist Beschreibung Bearbeiten nbsp Die Heilige TreppeDie Anlage besteht aus dem zweigeschossigen Klostergebaude auf kreuzformigem Grundriss an das sich nach Nordwesten die Wallfahrtskirche anschliesst Von ihr ausgehend umschliesst ein Kreuzgang eine Flache von 65 m 55 m auf der ein weiteres Gebaude steht das den Nachbau der Heiligen Treppe aus dem Lateran in Rom enthalt Der Kreuzgang tragt an seinen vier Ecken kleine Zwiebelturme die zusammen mit den beiden Kirchturmen und dem Dachreiter auf dem Chor der Kirche die Zahl Sieben ergeben Die Sieben spielt auch eine Rolle an der Treppe vom Ende des Weges von der Stadt zum Prachtportal am Kreuzgang sie hat an die sieben Schmerzen Mariens erinnernd siebenmal sieben Stufen Am Weg von der Stadt finden sich mit dem unteren Eingangstor und den beiden Bauten am Fuss der Treppe sieben Kapellen Die Wallfahrtskirche ist ein dreischiffiger Hallenbau mit einer halbrunden Apsis In dem architektonisch schlicht gehaltenen Raum heben sich der Hochaltar sowie die Nebenaltare und die Kanzel ab Sie sind in dunklem Zedernholz gehalten und tragen Statuen von bohmischen Heiligen und von solchen der ehemals ansassigen Orden 1 die von Grodener Schnitzern angefertigt wurden 2 Das Hauptgemalde des Altars zeigt die Kronung Mariens Herzstuck aber ist das Gnadenbild der Wallfahrt eine Kopie der Madonna Salus populi Romani aus der Basilika Santa Maria Maggiore in Rom Es ist mit Silberblech und einer Goldkette verziert Der Kreuzgang enthalt eine wertvolle Sammlung der Bildhauerei und der Schnitzerei der Barockzeit Der Klosteranlage benachbart befindet sich das Pilgerheim Es bietet 90 Betten und weitere 30 Schlafplatze im Matratzenlager 3 nbsp Beginn des Aufstiegs nbsp Treppe zum Kreuzgang nbsp Kirchenschiff nbsp Kreuzgang nbsp PilgerhausGeschichte BearbeitenDer aus Grulich stammende spatere Bischof von Koniggratz Tobias Johannes Becker 1649 1710 studierte in Prag Katholische Theologie Um fur seinen Heimatort eine Wallfahrt zu begrunden schlug er auf dem Kahlen Berg die Errichtung einer Wallfahrtskirche vor was mit Unterstutzung des Grulicher Grundherrn Michael Wenzel von Althann d J von 1696 bis 1700 auch geschah Becker spendete das Gnadenbild ein Geschenk der Grafin Putzard von Slatinany bei Chrudim wo er als Erzieher ihrer Enkelsohne tatig gewesen war Der 1710 fertiggestellte Klosterbau wurde vom Orden der Serviten bezogen bei dem die Marienverehrung an hoher Stelle steht Die Serviten machten den Muttergottesberg zu einem bedeutenden Wallfahrtsort 1728 kamen 152 000 Wallfahrer Auch die Restriktionen gegen Wallfahrten durch Kaiser Joseph II gegen Ende des 18 Jahrhunderts uberstand der Muttergottesberg nbsp Grusskarte vom Muttergottesberg um 1900 nbsp Auf dem Muttergottesberg 19761846 brannten nach einem Blitzschlag Kirche und Kloster nieder Bereits nach einem Jahr konnte die Kirche wieder geoffnet werden Die innere Ausschmuckung wie sie heute noch existiert entstand zum Ende des 19 Jahrhunderts 1883 ubernahm der Orden der Redemptoristen den Muttergottesberg Die Redemptoristen kauften 1901 das Pilgerheim das sie renovierten und erweiterten Einen Einbruch erlitten die Wallfahrten nach dem Zweiten Weltkrieg durch die Vertreibung der Deutschen und die Machtubernahme durch die Kommunistische Partei der Tschechoslowakei 1948 Als 1950 im Rahmen der Aktion K in der Tschechoslowakei alle Kloster aufgehoben wurden wurde das Kloster auf dem Muttergottesberg fur die Offentlichkeit geschlossen und uber zehn Jahre als Auffanglager fur die Redemptoristen genutzt die unter unmenschlichen Bedingungen lebten und in der Landwirtschaft schwer arbeiten mussten Mehr als 500 Ordensleute und Diozesanpriester waren zwischen 1950 und 1961 im Lager Kraliky interniert An sie erinnert eine Gedenkstatte 4 1965 wurde das Klostergebaude von der Tschechischen Katholischen Caritas ubernommen die hier Marienschwestern von der Unbefleckten Empfangnis unterbrachte die bis 2002 blieben Seit 1968 ist der Wallfahrtsort der Offentlichkeit wieder zuganglich 1989 wurde das Kloster an die Redemptoristen zuruckgegeben Als der Postbeamte Franz Jentschke 1925 in Zollnei bei Grulich 5 1988 seine alte Heimat besuchte fand er die Bausubstanz auf dem Muttergottesberg in einem sehr schlechten Zustand insbesondere die Kapellen am Zugangswege 1989 initiierte er auf eigene Kosten die ersten Reparaturen an ihnen und es wurden Spenden gesammelt Nach der politischen Wende in der Tschechoslowakei kam es auch zur Zusammenarbeit mit staatlichen Stellen bei der Restaurierung der Anlagen auf dem Muttergottesberg 1993 grundete Jentschke die Muttergottesberg Stiftung mit dem Stiftungskapital von 100 000 DM das 2005 auf 524 028 Euro angewachsen war 6 Durch Mittel der Stiftung des Ordens der Redemptoristen Pilgerheim und insbesondere durch staatliche Mittel sind die Anlagen auf dem Muttergottesberg wieder in sehr gutem Zustand allerdings ohne Redemptoristen die das Kloster 2013 verliessen Jentschke erhielt 1996 das Bundesverdienstkreuz und wurde 2004 zum Ehrenburger von Grulich ernannt 5 Franz Jentschke starb am 21 Marz 2018 in Bremen 7 Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Muttergottesberg Sammlung von Bildern Geschichte des Wallfahrtsorts In Muttergottesberg Kraliky Abgerufen am 22 Januar 2018 Kloster und Wallfahrtsort In Website Ostbohmen Abgerufen am 22 Januar 2018 Rudolf Grulich Wallfahrtsorte im Osten Der Muttergottesberg bei Grulich Abgerufen am 22 Januar 2018 Sanierungen am Muttergottesberg bei Grulich Kraliky Abgerufen am 22 Januar 2018 Einzelnachweise Bearbeiten Rudolf Grulich Wallfahrtsorte im Osten Der Muttergottesberg bei Grulich Archiviert vom Original am 2 April 2015 abgerufen am 1 Februar 2018 nbsp Info Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht gepruft Bitte prufe Original und Archivlink gemass Anleitung und entferne dann diesen Hinweis 1 2 Vorlage Webachiv IABot www kirche in not de Exkursion nach Grulich Muttergottesberg Kraliky Abgerufen am 22 Januar 2018 Sanierungen am Muttergottesberg bei Grulich Kraliky Abgerufen am 22 Januar 2018 Martina Schneibergova Gehirnwasche und Rubenanbau Gedenkstatte fur verfolgte Geistliche auf dem Muttergottesberg Radio Prag international 11 Mai 2012 abgerufen am 6 September 2019 a b Lebenslauf Franz Jentschke Abgerufen am 24 Januar 2018 Sanierungen am Muttergottesberg bei Grulich Kraliky Abgerufen am 22 Januar 2018 Traueranzeige Franz Jentschke In Weserkurier Abgerufen am 5 Mai 2018 50 074774 16 782221 Koordinaten 50 4 29 2 N 16 46 56 O Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Muttergottesberg amp oldid 228956602