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Bardo ˈbardɔ auch Bardo Slaskie deutsch Wartha ist eine Stadt im Powiat Zabkowicki in der Woiwodschaft Niederschlesien in Polen Sie ist Sitz der gleichnamigen Stadt und Land Gemeinde Zudem ist sie einer der bekanntesten Marienwallfahrtsorte Schlesiens BardoBardo Polen BardoBasisdatenStaat PolenWoiwodschaft NiederschlesienPowiat Zabkowice SlaskieGmina BardoFlache 4 71 km Geographische Lage 50 31 N 16 44 O 50 516666666667 16 733333333333 Koordinaten 50 31 0 N 16 44 0 OHohe 492 m n p m Einwohner 2562 30 Juni 2019 Postleitzahl 57 256Telefonvorwahl 48 74Kfz Kennzeichen DZA DKLWirtschaft und VerkehrStrasse Klodzko NysaEisenbahn Kamieniec Zabkowicki KlodzkoNachster int Flughafen BreslauVerwaltungWebprasenz www bardo pl Inhaltsverzeichnis 1 Geographische Lage 2 Geschichte 2 1 Marienwallfahrt 3 Sehenswurdigkeiten 4 Einwohnerzahlen 5 Gmina 6 Personlichkeiten 7 Literatur 8 Weblinks 9 EinzelnachweiseGeographische Lage Bearbeiten nbsp Wartha sudsudwestlich von Frankenstein und nordostlich von Glatz auf einer Landkarte von 1905 nbsp Reste der Burg Wartha nbsp Blick uber den OrtDie Stadt liegt in Niederschlesien am Pass von Wartha Przelecz Bardzka an der Glatzer Neisse die hier aus dem Glatzer Kessel durch das Warthagebirge Gory Bardzkie nach Schlesien eintritt zehn Kilometer sudwestlich der Kreisstadt Zabkowice Slaskie Frankenstein Nachbarorte sind Brzeznica Briesnitz im Norden Potworow Riegersdorf und Przylek Frankenberg im Nordosten Piasek Sand im Osten Janowiec Johnsbach Dzbanow Banau Ozary Hemmersdorf und Laskowka Gierichswalde im Sudosten Boguszyn Friedrichswartha und Debowina Eichau im Sudwesten sowie Morzyszow Morischau und Opolnica Giersdorf im Westen Sudwestlich liegt der 459 m hohe Wachberg Straznik Geschichte Bearbeiten nbsp Blick uber den Ort mit der Wallfahrtskirche Maria Heimsuchung Die Stadt liegt an einer alten Handels und Heerstrasse die von Prag uber Glatz Nimptsch und Breslau bis nach Gnesen fuhrte Sie war durch feste Burgen gesichert und wurde u a von Bischof Otto von Bamberg 1124 benutzt als er zur Christianisierung nach Pommern zog Die Warthaer Burg sicherte den Pass von Wartha und den Durchbruch der Glatzer Neisse am Ubergang vom Glatzer Land nach Schlesien Sie spielte in den seit dem 10 Jahrhundert andauernden Streitigkeiten zwischen Bohmen und Polen um die Vorherrschaft in Schlesien eine besondere strategische Rolle 1096 wurde sie vom bohmischen Herzog Bretislav II zerstort und eingenommen und war 1128 noch im bohmischen Besitz 1155 war Wartha bereits Sitz eines polnischen Kastellans und gehorte zum Herzogtum Schlesien Nach dessen Teilung 1248 gelangte sie an das Herzogtum Breslau ab 1278 an das Herzogtum Schweidnitz und ab 1321 zum neu begrundeten Herzogtum Munsterberg 1334 wurde Wartha erstmals als Stadt bezeichnet Zusammen mit dem Herzogtum Munsterberg gelangte es 1336 als ein Lehen an die Krone Bohmen was Herzog Bolko II im selben Jahr im Vertrag von Straubing anerkannte 1711 vernichtete ein Feuer weite Teile der Stadt Nach dem Ersten Schlesischen Krieg fiel Wartha wie fast ganz Schlesien 1742 an Preussen Die Grundherrschaft uber Wartha gehorte bis zur Sakularisation 1810 dem Kloster Kamenz und zu einem kleineren Teil der Stadt Frankenstein Nach der Neugliederung Preussens gehorte Wartha seit 1815 zur Provinz Schlesien und war ab 1818 dem Landkreis Frankenstein in Schlesien eingegliedert mit dem es bis 1945 verbunden blieb Von wirtschaftlicher Bedeutung war neben dem Wallfahrtsbetrieb das mit diesem zusammenhangende Backer und Pfefferkuchlerhandwerk sowie der Tourismus der sich mit dem Anschluss an die Eisenbahnlinie Breslau Glatz ab 1874 entwickelte 1916 wurde das Ursulinen Kloster St Angelika errichtet und zwischen 1935 und 1938 oberhalb der Stadt das Kloster der Breslauer Marienschwestern Dieses diente wahrend des Zweiten Weltkriegs zunachst als Umsiedlerlager danach als Adolf Hitler Schule 1939 betrug die Zahl der Einwohner 1 736 Nach Ende des Zweiten Weltkriegs wurde Wartha 1945 wie fast ganz Schlesien von der sowjetischen Besatzungsmacht unter polnische Verwaltung gestellt und erhielt den polnischen Ortsnamen Bardo Slaskie Die deutsche Bevolkerung wurde in der Folgezeit von der ortlichen polnischen Verwaltungsbehorde vertrieben Die polnischen Neusiedler kamen zum Teil aus den im Rahmen der Westverschiebung Polens an die Sowjetunion gefallenen Gebieten ostlich der Curzon Linie Durch die Abnahme der Einwohnerzahl verlor die Ortschaft 1945 die Stadtrechte 1954 wurde sie zur stadtartigen Siedlung erhoben Nachdem Zellulose und Papierfabriken in Betrieb genommen wurden nahm die Bevolkerungszahl wieder zu so dass die Ortschaft 1969 die Stadtrechte zuruckerhielt Von 1975 bis 1998 gehorte es zur Woiwodschaft Walbrzych Waldenburg Marienwallfahrt Bearbeiten nbsp Lithographie aus dem Jahre 1897Bereits in der zweiten Halfte des 12 Jahrhunderts bestand in Wartha eine Kapelle die der Breslauer Bischof Siroslaus II 1189 den Johannitern schenkte Bischof Laurentius ubergab sie 1210 dem neu gegrundeten Kloster Kamenz der Augustinerchorherren von dem sie 1247 an die Kamenzer Zisterzienser gelangte Das Marienpatrozinium der Kapelle ist fur das Jahr 1299 belegt Das bis heute verehrte Gnadenbild ist eine 42 cm hohe Sitzmadonna aus Lindenholz die ebenfalls im 13 Jahrhundert entstand Sie soll die alteste Mariendarstellung Schlesiens sein Die um die Mitte des 15 Jahrhunderts erwahnte Marienwallfahrt betreuten die Zisterzienser die Wartha zu einer Propstei erhoben Um 1315 wurde die sogenannte bohmische Kirche errichtet die in den Hussitenkriegen zerstort und 1436 sowie nach dem Dreissigjahrigen Krieg wieder aufgebaut wurde Daneben wurde von 1408 bis 1411 die sogenannte deutsche Kirche erbaut die nach den Zerstorungen durch die Hussiten 1440 wiedererrichtet und 1665 nochmals neu erbaut wurde An der Stelle dieser alteren Kirchen wurde zwischen 1686 und 1704 unter Abt Augustin Neudeck die barocke Wallfahrtskirche Maria Heimsuchung errichtet und am 28 September 1704 vom Breslauer Weihbischof Franz Engelbert Barbo von Waxenstein eingeweiht nbsp Stadtansicht mit RosenkranzbergDie Pilger kamen nicht nur aus dem Kamenzer Stiftsland sondern auch aus Schlesien dem Glatzer Land Mahren und Bohmen Die Zahl der jahrlichen Wallfahrer lag bei 170 000 deren Betreuung ab 1900 die Redemptoristen ubernahmen Sie errichteten ab 1905 den sogenannten Rosenkranzberg auf dem viele Kapellen mit Darstellungen einzelner Szenen aus dem Rosenkranz erbaut wurden Ebenfalls zur Wallfahrt gehort die Marienkapelle die auf dem Gipfel des 584 m hohen Warthaer Berges in den Jahren 1617 bis 1619 errichtet wurde Nach der Annexion durch die Volksrepublik Polen 1945 ging die Bedeutung der Wallfahrt wahrend der kommunistischen Herrschaft zuruck Trotzdem konnte das Gnadenbild am 3 Juli 1966 durch den damaligen Breslauer Weihbischof Boleslaw Kominek am 3 Juli 1966 gekront werden Nach der politischen Wende von 1989 konnte sich die Wallfahrt wieder frei entfalten sie spielt heute wieder eine bedeutende Rolle im religiosen Leben Schlesiens Sehenswurdigkeiten Bearbeiten nbsp Altstadt mit Blick zur Wallfahrtskirche nbsp Steinerne Brucke nbsp MarienkapelleWallfahrtskirche Hauptartikel Maria Heimsuchung Wartha Das von 1712 bis 1716 errichtete dreigeschossige Pfarrhaus dient heute als Redemptoristenkloster und Museum fur Sakrale Kunst Die Steinerne Brucke uber die Glatzer Neisse stammt aus dem 15 Jahrhundert Die Marienkapelle auf dem Warthaberg wurde von 1617 bis 1619 errichtet Auf dem sogenannten Rosenkranzberg errichteten die Redemptoristen ab 1905 bis 1939 mehrere Kapellen nach Entwurf des Architekten Ludwig Schneider In den Kapellen werden Szenen aus den Rosenkranzgeheimnissen dargestellt Bergsturz von Wartha ein noch immer gut sichtbarer massiver Felsabbruch von 1598Einwohnerzahlen Bearbeiten1840 947 Einwohner davon 907 katholisch 1885 1 198 davon 1 164 katholisch 46 evangelisch und 6 judisch 1933 1 728 1 1939 1 739 1 1945 1 969 1950 1 848 1957 2 768 2007 2 842 2 Gmina Bearbeiten Hauptartikel Gmina Bardo Zur Stadt und Land Gemeinde Bardo gehoren folgende Orte Bardo Wartha Brzeznica Briesnitz Debowina Eichau Dzbanow Banau Grochowa Grochau Janowiec Johnsbach Laskowka Gierichswalde Opolnica Giersdorf Potworow Riegersdorf Przylek Frankenberg Personlichkeiten BearbeitenHeinrich Gotze 1836 1906 Musikpadagoge und Komponist Fritz Mielert 1879 1947 Fotograf und Heimatschriftsteller Georg Poppe 1883 1963 Maler und Graphiker Gundolf Keil 1934 Medizinhistoriker und Germanist Volker Schmidtchen 1945 Technik und MilitarhistorikerLiteratur BearbeitenHugo Weczerka Hrsg Handbuch der historischen Statten Band Schlesien Kroners Taschenausgabe Band 316 Kroner Stuttgart 1977 ISBN 3 520 31601 3 S 560 562 Dehio Handbuch der Kunstdenkmaler in Polen Schlesien Munchen Berlin 2005 ISBN 3 422 03109 X S 116 f Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Bardo Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien nbsp Wikisource Warta in der Topographia Bohemiae Moraviae et Silesiae Quellen und Volltexte Website der Stadt Historische und aktuelle Aufnahmen sowie geographische Lage Virtueller Rundgang durch das Heiligtum Joachim Lukas Landeskundliche Notizen aus Schlesien Wartha abgerufen am 16 November 2016 Einzelnachweise Bearbeiten a b Michael Rademacher Frankenstein Online Material zur Dissertation Osnabruck 2006 In eirenicon com Abgerufen am 1 Januar 1900 Glowny Urzad Statystyczny LUDNOSC STAN I STRUKTURA W PRZEKROJU TERYTORIALNYM Stand vom 30 Juni 2007 Memento vom 16 Februar 2008 im Internet Archive Gemeinden im Powiat Zabkowicki Stadt und Land Gemeinden Bardo Wartha Kamieniec Zabkowicki Kamenz Zabkowice Slaskie Frankenstein Ziebice Munsterberg in Schlesien Zloty Stok Reichenstein Landgemeinden Cieplowody Tepliwoda Stoszowice Peterwitz Normdaten Geografikum GND 4369025 7 lobid OGND AKS VIAF 240516918 Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Bardo Powiat Zabkowicki amp oldid 227124031