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Der Landkreis Frankenstein 1932 1945 Landkreis Frankenstein i Schles 1 war ein preussischer Landkreis in Schlesien der von 1815 bis 1945 bestand Seine Kreisstadt war die Stadt Frankenstein Das fruhere Kreisgebiet liegt heute im Powiat Zabkowicki der polnischen Woiwodschaft Niederschlesien Landkreis FrankensteinWappenPreussische Provinz Schlesien 1818 1919 1938 1941 Niederschlesien 1919 1938 1941 1945 Regierungsbezirk BreslauKreisstadt FrankensteinLetzter Landrat Otto Ulrich Bahrens 1944 1945 Flache 774 27 km 1939 Einwohner 75 392 1939 Bevolkerungsdichte 97 Einwohner km 1939 Gemeinden 103 1939 Der Kreis Frankenstein in den Grenzen von 1818 bis 1932 Inhaltsverzeichnis 1 Verwaltungsgeschichte 1 1 Konigreich Preussen 1 2 Freistaat Preussen 2 Einwohnerentwicklung 3 Landrate 4 Kommunalverfassung 5 Gemeinden 6 Ortsnamen 7 Personlichkeiten 8 Literatur 9 Weblinks 10 EinzelnachweiseVerwaltungsgeschichte BearbeitenKonigreich Preussen Bearbeiten Nach der Eroberung des grossten Teils von Schlesien durch Preussen im Jahre 1741 wurden durch die konigliche Kabinettsorder vom 25 November 1741 in Niederschlesien die preussischen Verwaltungsstrukturen eingefuhrt 2 Dazu gehorte die Einrichtung zweier Kriegs und Domanenkammern in Breslau und Glogau sowie deren Gliederung in Kreise und die Einsetzung von Landraten zum 1 Januar 1742 3 Im Furstentum Munsterberg einem der schlesischen Teilfurstentumer wurden aus den alten schlesischen Weichbildern Frankenstein und Munsterberg die preussischen Kreise Frankenstein und Munsterberg gebildet Als erster Landrat des Kreises Frankenstein wurde Julius Friedrich von Pfeil und Klein Ellguth eingesetzt 4 5 Der Kreis Frankenstein unterstand der Kriegs und Domanenkammer Breslau bis er im Zuge der Stein Hardenbergischen Reformen 1815 dem Regierungsbezirk Reichenbach der Provinz Schlesien zugeordnet wurde 6 Im Zuge einer Grenzbereinigung zum Regierungsbezirk Oppeln wechselten bis 1818 das Dorf Gallenau aus dem Kreis Grottkau sowie die Dorfer Nieder und Ober Plottnitz aus dem Kreis Neisse in den Kreis Frankenstein 7 Nach der Auflosung des Regierungsbezirks Reichenbach wurde der Kreis Frankenstein am 1 Mai 1820 dem Regierungsbezirk Breslau zugeteilt Seit dem 1 Juli 1867 gehorte der Kreis als Bestandteil des Konigreichs Preussen zum Norddeutschen Bund und ab dem 1 Januar 1871 zum Deutschen Reich Am 21 Juli 1875 kamen die Landgemeinde und der Gutsbezirk Kobelau vom Kreis Nimptsch zum Kreis Frankenstein Freistaat Preussen Bearbeiten Zum 8 November 1919 wurde die Provinz Schlesien aufgelost und aus den Regierungsbezirken Breslau und Liegnitz die neue Provinz Niederschlesien gebildet Zum 30 September 1929 wurden im Kreis Frankenstein entsprechend der Entwicklung im ubrigen Freistaat Preussen alle Gutsbezirke aufgelost und benachbarten Landgemeinden zugeteilt Zum 1 Oktober 1932 wurden der grosste Teil des aufgelosten Kreises Munsterberg sowie die beiden Landgemeinden Kosemitz und Zulzendorf aus dem aufgelosten Kreis Nimptsch in den Kreis eingegliedert Gleichzeitig gab der Kreis Frankenstein die Landgemeinde Wiltsch an den Kreis Glatz ab 8 9 Im weiteren Verlauf der 1930er Jahre erhielt der Kreis den amtlichen Namen Frankenstein i Schles Am 1 April 1938 wurden die preussischen Provinzen Niederschlesien und Oberschlesien zur neuen Provinz Schlesien zusammengeschlossen Seit dem 1 Januar 1939 fuhrte der Kreis entsprechend der jetzt reichseinheitlichen Regelung die Bezeichnung Landkreis Zum 18 Januar 1941 wurde die Provinz Schlesien erneut aufgelost und aus den Regierungsbezirken Breslau und Liegnitz die neue Provinz Niederschlesien gebildet Im Fruhjahr 1945 wurde das Kreisgebiet von der Roten Armee besetzt Im Sommer 1945 wurde das Kreisgebiet von der sowjetischen Besatzungsmacht gemass dem Potsdamer Abkommen unter polnische Verwaltung gestellt Im Kreisgebiet begann darauf der Zuzug polnischer Zivilisten die zum Teil aus den an die Sowjetunion gefallenen Gebieten ostlich der Curzon Linie kamen In der Folgezeit wurde die deutsche Bevolkerung grosstenteils aus dem Kreisgebiet vertrieben Einwohnerentwicklung BearbeitenJahr Einwohner Quelle1795 31 032 10 1819 36 699 11 1846 48 625 12 1871 50 100 13 1885 50 193 14 1900 45 632 15 1910 45 312 15 1925 47 304 16 1939 75 056 16 Landrate Bearbeiten1742 175600 Julius Friedrich von Pfeil und Klein Ellguth 5 1757 176300 George David Wenzel von Tschepe und Weidenbach 5 1763 178000 Christian Wilhelm von Prittwitz und Gaffron 5 1781 178500 Carl Gottlieb Ferdinand von Sandretzki 5 1787 179000 von Siewert 5 1790 000000 August von Gellhorn 5 0000 184500 Friedrich von Dresky 1848 185100 Ernst von Strachwitz 1852 187100 Alexander Groschke 1821 1871 1871 190100 Valerian Held 1902 191100 Karl Schirndinger von Schirnding 1912 191800 Friedrich Wilhelm Prinz von Preussen 1880 1925 1918 191900 Adolf von Thielmann 1879 1948 19330000000 Paul Pietsch 1877 1945 1933 193400 Georg Horstmann 1894 1940 kommissarisch 1934 194400 Hermann Ercklentz 1876 1962 1944 194500 Otto Ulrich Bahrens 1911 2007 Kommunalverfassung BearbeitenFur den Kreis galt seit 1827 die Kreisordnung fur das Herzogtum Schlesien die Grafschaft Glatz und das preussische Markgraftum Lausitz vom 2 Juni 1827 die durch Verordnung vom 7 Januar 1842 erganzt wurde Die 30 Jahre jungere Kreisordnung vom 13 Dezember 1872 wurde von der Kreisordnung fur die Provinzen Ost und Westpreussen Brandenburg Pommern Schlesien und Sachsen vom 19 Marz 1881 abgelost die dann bis 1945 in Geltung war Stadt und Land waren nicht nur in Preussen im 19 Jahrhundert stets unterschiedlich verfasst Wegen stark voneinander abweichender Traditionen hatten auch die westlichen und die 1866 neu erworbenen Provinzen andere Kommunalverfassungen Die Stadteordnungen von 1808 und 1831 wurden abgelost von der Stadte Ordnung fur die sechs ostlichen Provinzen der Preussischen Monarchie vom 30 Mai 1853 Fur die Landgemeinden galten seit 1794 die obrigkeitlich gepragten Auffassungen des ALR eine Reform kam in der ersten Halfte des 19 Jahrhunderts nicht zustande Erst im Jahrzehnt nach der gescheiterten burgerlichen Revolution von 1848 wurden das Gesetz betreffend die Landgemeinde Verfassungen in den sechs ostlichen Provinzen der Preussischen Monarchie und das Gesetz betreffend die landlichen Ortsobrigkeiten in den sechs ostlichen Provinzen der Preussischen Monarchie beide vom 14 April 1856 eingefuhrt Der Kreis Frankenstein gliederte sich also seit dem 19 Jahrhundert in Stadte Landgemeinden und Gutsbezirke Mit Einfuhrung des preussischen Gemeindeverfassungsgesetzes vom 15 Dezember 1933 gab es ab dem 1 Januar 1934 eine einheitliche Kommunalverfassung fur alle preussischen Gemeinden Mit Einfuhrung der Deutschen Gemeindeordnung vom 30 Januar 1935 wurde zum 1 April 1935 das Fuhrerprinzip auf Gemeindeebene durchgesetzt Gemeinden BearbeitenDer Landkreis Frankenstein i Schles umfasste zuletzt funf Stadte und 98 Landgemeinden 17 16 Alt Altmannsdorf Alt Heinrichau Baitzen Banau Bardorf Barwalde Baumgarten Belmsdorf Bernsdorf Briesnitz Brucksteine Dittmannsdorf Dorndorf Durr Hartha Eichau b Munsterberg Eichau b Wartha Follmersdorf Frankenberg Frankenstein i Schles Stadt Fromsdorf Gallenau Gierichswalde Giersdorf Glambach Glasendorf Grochau Grochwitz Gross Nossen Gross Olbersdorf Haunold Heinersdorf b Frankenstein Heinrichau Heinrichswalde Heinzendorf Hemmersdorf Hertwigswalde Herzogswalde Johnsbach Kamenz Kleutsch Kobelau Kosemitz Krelkau Kunzendorf Lampersdorf Lauenbrunn Leipe Liebenau Lowenstein Maifritzdorf Moschwitz Munsterberg i Schles Stadt Neu Altmannsdorf Neuhaus Neuhof Nieder Kunzendorf Nieder Pomsdorf Niklasdorf Ober Johnsdorf Ober Kunzendorf Ober Pomsdorf Olbersdorf Paulwitz Petershagen Peterwitz Pilz Plottnitz Protzan Quickendorf Raschdorf Ratsch Raudnitz Reichenau Reichenstein Stadt Reindorfel Reumen Riegersdorf Rosenbach Sand Schlause Schlottendorf Schonheide Schonwalde Schrabsdorf Schrom Seitendorf Silberberg Eulengebirge Stadt Stolz Tadelwitz Tarchwitz Tarnau Taschenberg Tomnitz Wartha Weigelsdorf Wenig Nossen Wiesenthal Willwitz Wolmsdorf Zadel Zesselwitz Zinkwitz ZulzendorfBis 1937 fanden im Kreis die folgenden Eingemeindungen statt Gollendorf am 1 April 1937 zu Nieder Pomsdorf Grunau am 30 September 1928 zu Kamenz Herbsdorf am 1 April 1937 zu Nieder Pomsdorf Kaubitz am 30 September 1928 zu Schrabsdorf Laubnitz am 30 September 1928 zu Kamenz Raschgrund am 1 April 1929 zu Raschdorf Reisezagel am 1 April 1937 zu Barwalde Rocksdorf am 30 September 1928 zu Glasendorf Schodelwitz am 30 September 1928 zu Glasendorf Seherrsgrund am 30 September 1928 zu QuickendorfOrtsnamen BearbeitenDie Gemeinde Olbersdorf b Frankenstein wurde 1934 in Gross Olbersdorf umbenannt und die Gemeinde Tepliwoda 1936 in Lauenbrunn Personlichkeiten BearbeitenHans Eckart Joachim 1937 Archaologe Gunther Knipp 1935 2019 bildender Kunstler Zeichner und emeritierter ProfessorLiteratur BearbeitenGustav Neumann Geographie des Preussischen Staats 2 Auflage Band 2 Berlin 1874 S 206 207 Ziffer 20 Konigliches Statistisches Bureau Die Gemeinden und Gutsbezirke der Provinz Schlesien und ihre Bevolkerung Nach den Urmaterialien der allgemeinen Volkszahlung vom 1 Dezember 1871 Berlin 1874 S 120 125 Faksimile in der Google Buchsuche Michael Rademacher Deutsche Verwaltungsgeschichte von der Reichseinigung 1871 bis zur Wiedervereinigung 1990 Online Material zur Dissertation Osnabruck 2006 In eirenicon com Abgerufen am 10 Mai 2023 Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Landkreis Frankenstein i Schles Sammlung von Bildern Geschichte des Kreises und seiner Orte Genealogie Familien aus dem Kreis Frankenstein Beschreibung des Kreises Frankenstein aus dem Jahre 1792Einzelnachweise Bearbeiten Zusatz i Schles Roland Gehrke Landtag und Offentlichkeit Provinzialstandischer Parlamentarismus in Schlesien 1825 1845 Bohlau Verlag Koln 2009 ISBN 978 3 412 20413 6 S 45 Teildigitalisat Denkmaler der Preussischen Staatsverwaltung im 18 Jahrhundert Akten vom 31 Mai 1740 bis Ende 1745 In Konigliche Akademie der Wissenschaften Hrsg Acta Borussica Band 6 2 Paul Parey Berlin 1901 Konigliche Ordre zur Bestellung von Landrathen in Niederschlesien S 259 Digitalisat W F C Starke Beitrage zur Kenntniss der bestehenden Gerichtsverfassung und der neusten Resultate der Justizverwaltung in dem Preussischen Staate Carl Heymann Berlin 1839 Kreiseinteilung des preussischen Herzogtums Schlesien im 18 Jahrhundert S 290 Digitalisat a b c d e f g Rolf Straubel Biographisches Handbuch der preussischen Verwaltungs und Justizbeamten 1740 1806 15 In Historische Kommission zu Berlin Hrsg Einzelveroffentlichungen 85 K G Saur Verlag Munchen 2009 ISBN 978 3 598 23229 9 Verordnung zur Eintheilung des preussischen Staats nach seiner neuen Begrenzung 1815 Digitalisat Roman Kamionka Die Reorganisation der Kreiseinteilung Schlesiens in der Stein Hardenbergschen Reformperiode Breslau 1934 Verordnung uber die Neugliederung von Landkreisen vom 1 August 1932 In Preussisches Staatsministerium Hrsg Preussische Gesetzessammlung Berlin 1932 Kreisreform im Regierungsbezirk Liegnitz S 256 Digitalisat Walther Hubatsch Hrsg Grundriss zur deutschen Verwaltungsgeschichte 1815 1945 Reihe A Preussen Band 4 Dieter Stuttgen Schlesien Johann Gottfried Harder Institut Marburg Lahn 1976 ISBN 3 87969 116 9 Georg Hassel Statistischer Umriss der samtlichen europaischen Staaten Die statistische Ansicht und Specialstatistik von Mitteleuropa Vieweg Braunschweig 1805 S 38 Digitalisat Statistisches Bureau zu Berlin Hrsg Beitrage zur Statistik des preussischen Staats Duncker amp Humblot Berlin 1821 Schlesien S 88 Digitalisat Konigliches Statistisches Bureau Hrsg Mittheilungen des Statistischen Bureau s in Berlin Band 2 Einwohnerzahlen der Kreise Digitalisat Die Gemeinden und Gutsbezirke des Preussischen Staates und ihre Bevolkerung 1871 Gemeindelexikon fur die Provinz Schlesien 1885 a b www gemeindeverzeichnis de a b c Michael Rademacher Frankenstein Online Material zur Dissertation Osnabruck 2006 In eirenicon com Abgerufen am 1 Januar 1900 Landkreis Frankenstein i Schles 1 2 Vorlage Toter Link www territorial de Seite nicht mehr abrufbar festgestellt im September 2019 Suche in Webarchiven nbsp Info Der Link wurde automatisch als defekt markiert Bitte prufe den Link gemass Anleitung und entferne dann diesen Hinweis Verwaltungsgeschichte und Landratsliste auf der Website territorial de Rolf Jehke Stand 26 Juli 2013 Landkreise und Verwaltungseinheiten in der Provinz Schlesien 1815 1945 Teilprovinzen Niederschlesien OberschlesienRegierungsbezirke Breslau Kattowitz Liegnitz Oppeln ReichenbachKreisfreie Stadte Beuthen O S Breslau Brieg Gleiwitz Glogau Gorlitz Grunberg i Schles Hindenburg O S Hirschberg i Rsgb Kattowitz Konigshutte Liegnitz Neisse Oppeln Ratibor Schweidnitz Waldenburg Schles Landkreise Bendsburg Beuthen Beuthen Tarnowitz Bielitz Blachstadt Bolkenhain Breslau Brieg Bunzlau Cosel Falkenberg Frankenstein Fraustadt Freystadt Glatz Glogau Goldberg Goldberg Haynau Gorlitz Gross Strehlitz Gross Wartenberg 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