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Kamieniec Zabkowicki deutsch Kamenz auch Camenz ist eine Stadt im Powiat Zabkowicki in der Woiwodschaft Niederschlesien in Polen Es ist Sitz der gleichnamigen Stadt und Landgemeinde Kamieniec ZabkowickiKamieniec Zabkowicki Polen Kamieniec ZabkowickiBasisdatenStaat PolenWoiwodschaft NiederschlesienPowiat Zabkowice SlaskieGeographische Lage 50 32 N 16 53 O 50 533333333333 16 883333333333 Koordinaten 50 32 0 N 16 53 0 OEinwohner 4200Postleitzahl 57 230Telefonvorwahl 48 74Kfz Kennzeichen DZAWirtschaft und VerkehrStrasse Nysa KlodzkoEisenbahn Breslau KlodzkoNysa LegnicaNachster int Flughafen BreslauGminaGminatyp Stadt Land GemeindeGminagliederung 14 SchulzenamterFlache 96 24 km Einwohner 8003 31 Dez 2020 1 Bevolkerungsdichte 83 Einw km Gemeindenummer GUS 0224032Verwaltung Stand 2015 Gemeindevorsteher Marcin Czerniec 2 Adresse ul Zabkowicka 26 57 230 Kamieniec ZabkowickiWebprasenz www kamienieczabkowicki euKloster Kamenz Mitte des 18 JahrhundertsSchloss KamenzGesamtansichtBahnhof Inhaltsverzeichnis 1 Geographie 1 1 Nachbarorte 2 Geschichte 3 Etymologie des Stadtnamens 4 Wappen 5 Sehenswurdigkeiten 6 Sohne und Tochter der Stadt 7 Personlichkeiten die vor Ort gewirkt haben 8 Gemeindegliederung 9 Literatur 10 Weblinks 11 EinzelnachweiseGeographie BearbeitenDie Stadt liegt im Sudosten der historischen Region Niederschlesien etwa 65 Kilometer sudsudwestlich von der schlesischen Hauptstadt Breslau und etwa sieben Kilometer sudostlich der Kreisstadt Zabkowice Slaskie Frankenstein Kamieniec Zabkowicki befindet sich im Przedgorze Sudeckie Sudetenvorgebirge innerhalb der Wzgorza Niemczansko Strzelinskie Nimptsch Strehlen Hohen Westlich verlauft das Warthagebirge Gory Bardzkie sudwestlich das Reichensteiner Gebirge und im Suden das Patschkauer Vorland Przedgorze Paczkowskie Ostlich des Ortskern liegt der Sudwestlich liegt der Schlossberg Gora Zamkowa Die Stadt liegt am Pausebach Budzowka einem linken Nebenfluss der Glatzer Neisse die sudlich vorbeifliesst Nachbarorte Bearbeiten Nachbarorte sind Strakowa Kunzendorf im Norden Goleniow Gallenau im Nordosten Byczen und Doboszowice im Osten Topola Srem Schrom und Slawecin Schlottendorf im Sudosten Wolmsdorf Sosnowa Plonica Dorndorf und Makolno im Suden Ozary Hemmersdorf Laskowka Gierichswalde und Dzbanow Banau im Sudwesten Piasek Sand und Przylek Frankenberg im Westen und Pawlowice Paulwitz im Nordwesten Geschichte BearbeitenWegen der seit dem 10 Jahrhundert andauernden Streitigkeiten zwischen Bohmen und Polen um die Vorherrschaft in Schlesien zerstorte der bohmische Herzog Bretislav II 1096 die Burg Wartha die er nachfolgend einnahm Zur weiteren Sicherung der bohmischen Landesgrenze errichtete er nordostlich von Wartha im Grenzwald die Burg Kamenz In der zweiten Halfte des 12 Jahrhunderts gelangte das Gebiet an das Herzogtum Schlesien Anfang des 13 Jahrhunderts war die Burg Kamenz im Besitz der schlesischen Adelsfamilie Pogarell die 1210 unterhalb der Burg eine Augustiner Chorherren Propstei grundete an deren Stelle 1247 das Zisterzienserkloster Kamenz entstand Nach der Teilung des Herzogtums Schlesiens 1248 gelangte Kamenz an das Herzogtum Breslau ab 1278 an das Herzogtum Schweidnitz Aufgrund eines Siedelprivilegs das die Pogarell schon 1230 vom Herzog Heinrich I erhalten hatten entfalteten die Zisterzienser eine rege Wirtschafts und Siedlungstatigkeit Weiteren Besitz erlangten sie 1325 als der Ritter Hanss von Wustehube dem Kloster zahlreiche Dorfer seiner mahrischen Herrschaft Goldenstein uberliess Ab 1331 gehorte Kamenz zum neu gegrundeten Herzogtum Munsterberg 1334 verlieh Herzog Bolko II dem Kloster die oberen Herrschaftsrechte zu denen u a die weltliche Gerichtsbarkeit uber das Stiftsland gehorte Zusammen mit dem Herzogtum Munsterberg gelangte Kamenz 1336 unter bohmische Lehenshoheit die Bolko II im selben Jahr im Vertrag von Straubing und der polnische Konig durch die Ratifizierung des Vertrages von Trentschin 1339 anerkannten In der ersten Halfte des 14 Jahrhunderts erbauten die Zisterzienser die Klosterkirche sowie die Klostergebaude neu Zwischen 1425 und 1428 wurden Ortschaft und Kloster mehrfach von den Hussiten verwustet In den nachfolgenden zwei Jahrhunderten wurde die Entwicklung des Klosters und damit auch des Stiftslandes gehemmt Ursachlich hierfur waren nach den Hussitenkriegen die Bedruckungen durch den einheimischen Adel und den bohmischen Landesherrn im 16 Jahrhundert die nachteiligen Auswirkungen durch die Reformation und 1618 bis 1648 durch den Dreissigjahrigen Krieg Nach Kriegsende lag das verwustete Stiftsland wirtschaftlich darnieder Nur ein Drittel der Bevolkerung von Kamenz uberlebte die Kriegswirren und die 1633 wutende Pest Ab der zweiten Halfte des 17 Jahrhunderts setzte ein wirtschaftlicher Aufschwung ein der vor allem den Abten Augustin Neudeck 1681 1702 und Gerhard Woywoda 1702 1732 zu verdanken war Die Klostergebaude wurden 1682 bis 1685 neu errichtet und die gotische Abteikirche um 1700 barockisiert und reich ausgestattet Zudem entstand ein Brauhaus eine Backstube das Pfortengebaude mit der steinernen Brucke uber den Muhlgraben ein weiteres Vorwerk und der Dorfkretscham In den zum Stiftsland gehorenden Ortschaften Wartha Maifritzdorf Follmersdorf und Gierichswalde wurden neue Kirchen errichtet 1741 kam es wahrend des Ersten Schlesischen Krieges zum Gefecht bei Baumgarten in dessen Folge der Preussenkonig Friedrich der Grosse in das Kloster Kamenz fluchtete und durch den Abt vor der Gefangennahme durch die Kaiserlichen wurde Nach dem Krieg fiel Kamenz 1742 wie fast ganz Schlesien an Preussen Im Bayerischen Erbfolgekrieg drang 1778 eine kaiserliche Patrouille nach Kamenz vor und entfuhrte den amtierenden Abt Am 30 Oktober 1810 erliess Konig Friedrich Wilhelm III das Sakularisationsedikt Am 22 November d J erfolgte die Aufhebung des Stiftes das zu dieser Zeit aus 31 Stiftsdorfern bestand Kunstschatze Archiv und Bibliothek wurden teilweise in die staatlichen Sammlungen in Breslau verbracht von den in Kamenz verbliebenen Schatzen wurde ein Teil verschleudert Die Abteikirche diente nachfolgend als katholische Pfarrkirche von Kamenz Die Klostergebaude und die Stiftsherrschaft gelangten 1812 an Prinzessin Friederike Louise Wilhelmine eine Tochter des preussischen Konigs Friedrich Wilhelm II und spatere Konigin der Niederlande Nach der Neugliederung Preussens gehorte Kamenz seit 1815 zur Provinz Schlesien und war ab 1818 dem Landkreis Frankenstein eingegliedert mit dem es bis 1945 verbunden blieb 1817 brannten Kirche und Klostergebaude ab 1830 fiel die Herrschaft Kamenz als Mitgift an Marianne Prinzessin der Niederlande die mit Prinz Albrecht von Preussen verheiratet war Da sich der Pralatenflugel des ehemaligen Klosters nicht als Residenz eignete wurde unter ihrer Herrschaft oberhalb von Kamenz das neugotische Schloss Kamenz errichtet Ab 1874 bildeten die Landgemeinden Kamenz Grunau Laubnitz und Wolmsdorf den Amtsbezirk Kamenz zu dem auch der Gutsbezirk Kamenz gehorte Im letzten Viertel des 19 Jahrhunderts entwickelte sich Kamenz zu einem bedeutenden Eisenbahnknotenpunkt 1875 erhielt es Anschluss an die Bahnstrecke Breslau Glatz Mittelwalde und ein Jahr spater an die Strecke Liegnitz Neisse 1900 wurde die Lokalbahn von Kamenz nach Reichenstein eroffnet In der Zeit des Nationalsozialismus wurden in einer Kinderanstalt die im ehemaligen Klostergebaude untergebracht war Euthanasie Morde durch Giftspritzen an verstandesschwachen deutschen Kindern durchgefuhrt Letzter Eigentumer war Prinz Friedrich Heinrich von Preussen Ihm gehorten in Niederschlesien ausser der Herrschaft Kamenz auch die Herrschaften Schnallenstein und Seitenberg 1939 lebten 2528 Menschen in Kamenz Als Folge des Zweiten Weltkriegs wurde Kamenz im Mai 1945 von der Roten Armee besetzt und fiel wie fast ganz Schlesien an Polen Nachfolgend wurde es in Kamieniec Zabkowicki umbenannt Im Schloss und in der Pralatur waren zunachst rund 2000 russische Soldaten einquartiert Die deutsche Bevolkerung wurde 1945 46 vertrieben Die neu angesiedelten Bewohner waren zum Teil Vertriebene aus Ostpolen das an die Sowjetunion gefallen war 1958 wurde Kamieniec Zabkowicki zur stadtartigen Siedlung erhoben 1997 vernichtete ein Hochwasser weite Teile der Ortschaft Zum 1 Januar 2021 wurde Kamieniec Zabkowiec zur Stadt erhoben 3 Etymologie des Stadtnamens BearbeitenLaut Heinrich Adamy kommt der Name vom polnischen Wort kamien 4 was Stein bedeutet weil das Schloss an steinigem bzw felsigem Grund gebaut wurde 5 Wappen BearbeitenBeschreibung In Silber zwei sich ansehende goldene Lowen mit roter Zunge und Bewehrung Rechts ein senkrechtes silbernes Gitter 3x5 aufliegend und links zur goldenen Bekronung mit goldenen Schindeln bestreut Sehenswurdigkeiten Bearbeiten nbsp Kloster Kamenz nbsp Schloss Kamenz InnenhofKloster Kamenz mit Klosterkirche St Maria Himmelfahrt mit wertvoller Ausstattung Das Abtsgebaude wurde 1683 bis 1685 nach einem Entwurf von Matthias Kirchberger errichtet und nach dem Brand von 1817 restauriert Im Erdgeschoss befindet sich ein Saal mit gemalten Darstellungen von Zisterzienserklostern und deren Wappen Nach 1945 wurde es zunachst als Warenlager benutzt Nach der politischen Wende von 1989 wurde das Gebaude renoviert und beherbergt nun eine Aussenstelle des Staatlichen Archivs Breslau Archiwum Panstwowe we Wroclawiu Am Kloster Wirtschaftshof westlich der Kirche befinden sich vor dem Einfahrtstor Figuren der bohmischen Landesheiligen Johannes Nepomuk und des hl Florian Sie wurden 1702 bis 1704 von dem Kamenzer Bildhauer Anton Jorg geschaffen Die Westfassade des Wirtschaftshofs schmuckt eine Statue des Gottvaters Das Schloss Kamenz wurde ab 1838 fur Prinz Albrecht von Preussen und dessen Ehefrau Prinzessin Marianne von Preussen die die Stiftsherrschaft Kamenz 1837 von ihrer Mutter geerbt hatte nach einem Entwurf des Architekten Karl Friedrich Schinkel errichtet und erst 1872 vom Hofbaumeister Ferdinand Martius fertiggestellt Die Anlage des Terrassengartens mit Springbrunnen wurde vom Landschaftsarchitekten Peter Joseph Lenne entworfen Nach Kriegsende 1945 wurde das Schloss geplundert und grosse Teile der Innenausstattung einschliesslich der Marmortreppen abtransportiert Am 21 22 Januar 1946 wurde das Schloss in Brand gesteckt und brannte aus Die gesamte Anlage wurde nachfolgend dem Verfall preisgegeben Nach der politischen Wende von 1989 begann ab etwa 1995 der Wiederaufbau Heute dienen Teile des Gebaudes als Hotel Die ehemals evangelische Kirche der Hl Dreifaltigkeit wurde als Stiftung der Prinzessin Marianne im Stil der Neugotik errichtet Der Entwurf stammte von Ferdinand Martius Nach 1945 wurde sie nicht genutzt und am 10 Mai 1983 in Brand gesteckt und verfiel nachfolgend Seit der Renovierung 1992 dient sie als Konzertsaal Empfangsgebaude des Bahnhofs Marianne von Oranien Ferienstrasse Themenroute zu Ehren der Prinzessin Marianne die hier im Ort ihren Anfang nimmt Sohne und Tochter der Stadt BearbeitenFriedrich Bernhard Werner 1690 1776 Zeichner und Kupferstecher Anton Felkel 1740 um 1800 Padagoge und Mathematiker Friedrich Wilhelm Prinz von Preussen 1880 1925 preussischer Politiker und Angehoriger des Hauses Hohenzollern Georg Pohler 1913 1997 deutscher Ingenieur und Generaldirektor des VEB Kombinat Kabelwerk OberspreePersonlichkeiten die vor Ort gewirkt haben BearbeitenLorenz Breslau 1232 Breslauer Bischof Grunder des Klosters Kamenz Albrecht von Preussen 1837 1906 preussischer Generalfeldmarschall verstarb in Kamenz Marie von Sachsen Altenburg 1854 1898 Prinzessin von Sachsen Altenburg und Preussen lebte und verstarb in Kamenz Waldemar von Preussen 1889 1945 Jurist Offizier und Grossgrundbesitzer letzter Besitzer von Schloss KamenzGemeindegliederung BearbeitenZur Stadt und Land Gemeinde Kamieniec Zabkowicki gehoren die Schulzenamter Byczen Baitzen Chalupki Neuhaus Doboszowice Hertwigswalde Kamieniec Zabkowicki I Kamieniec Zabkowicki II 1945 1968 Goleniow Slaski Gallenau Mrokocin Brucksteine Ozary Hemmersdorf Pomianow Gorny Oberpomsdorf Slawecin Schlottendorf Sosnowa Wolmsdorf Starczow Alt Altmannsdorf bzw um 1785 Alzendorf Suszka Durrhartha Srem Schrom Topola Reichenau Literatur BearbeitenHugo Weczerka Hrsg Handbuch der historischen Statten Band Schlesien Kroners Taschenausgabe Band 316 Kroner Stuttgart 1977 ISBN 3 520 31601 3 S 213 215 Dehio Handbuch der Kunstdenkmaler in Polen Schlesien Munchen Berlin 2005 ISBN 3 422 03109 X Arne Franke Die Baugeschichte des Schlosses Kamenz In 900 Jahre Kamenz 900 Lat Kamienca Zabkowickiego Spuren deutscher und polnischer Geschichte Landesmuseum Schlesien e V Gorlitz 1996 S 75 85 Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Kamieniec Zabkowicki Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Kamieniec Zabkowicki In kamienieczabkowicki eu Abgerufen am 18 November 2021 polnisch offizielle Website Amtsbezirk Kamenz In territorial de Abgerufen am 18 November 2021 Kamieniec Zabkowicki In polska org pl Abgerufen am 18 November 2021 polnisch historische und aktuelle Aufnahmen sowie geographische Lage Willkommen in Frankenstein Schlesien In frankenstein schlesien de Bundesheimatgruppe des Kreises Frankenstein in Schlesien abgerufen am 18 November 2021 Historia i polozenie In kamienieczabkowicki eu Abgerufen am 18 November 2021 polnisch Geschichte Palac w Kamiencu Zabkowickim In zamkipolskie com Abgerufen am 18 November 2021 polnisch Schloss Kamienec Einzelnachweise Bearbeiten Population Size and Structure by Territorial Division As of December 31 2020 Glowny Urzad Statystyczny GUS PDF Dateien 0 72 MB abgerufen am 12 Juni 2021 Website der Gemeinde Wojt Gminy Memento des Originals vom 10 November 2014 im Internet Archive nbsp Info Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht gepruft Bitte prufe Original und Archivlink gemass Anleitung und entferne dann diesen Hinweis 1 2 Vorlage Webachiv IABot www kamzab pl abgerufen am 27 Januar 2015 Rozporzadzenie Rady Ministrow z dnia 31 lipca 2020 r w sprawie ustalenia granic niektorych gmin i miast nadania niektorym miejscowosciom statusu miasta zmiany nazwy gminy oraz siedziby wladz gminy PDF 252 kB In isap sejm gov pl 31 Juli 2020 S 3 abgerufen am 18 November 2021 polnisch genauso wahrscheinlich ist das tschechische Wort kamen Stein Heinrich Adamy Die Schlesischen Ortsnamen ihre Entstehung und Bedeutung Ein Bild aus der Vorzeit Priebatsch Breslau 1888 S 8 Gemeinden im Powiat Zabkowicki Stadt und Land Gemeinden Bardo Wartha Kamieniec Zabkowicki Kamenz Zabkowice Slaskie Frankenstein Ziebice Munsterberg in Schlesien Zloty Stok Reichenstein Landgemeinden Cieplowody Tepliwoda Stoszowice Peterwitz Normdaten Geografikum GND 4440371 9 lobid OGND AKS VIAF 153788010 Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Kamieniec Zabkowicki amp oldid 235090804