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Anton Felkel 26 April 1740 in Kamieniec Zabkowicki Polen wahrscheinlich um 1800 in Lissabon Portugal war ein Padagoge und Mathematiker der vornehmlich aufgrund seiner Tabellen von Primfaktoren in Erinnerung geblieben ist Anton Felkel zwischen Buchern unbekannter Kunstler vor 1762 Inhaltsverzeichnis 1 Werdegang 2 Mathematische Leistungen 3 Veroffentlichungen 4 Literatur 5 Weblinks 6 EinzelnachweiseWerdegang BearbeitenAnton Felkel wurde am 26 April 1740 in damaligen Schlesien in Kamenz geboren Im Alter von 7 Jahren kam Felkel nach Bila Voda an eine Ordensschule der Piaristen wo er Deutsch und Latein erlernte 1 1765 ging er nach Zagan mit dem Ziele jenem Orden beizutreten in dem er den ersten Wissenschaftsunterricht erhielte Er anderte jedoch seine Meinung und reiste stattdessen nach Rom und weiter nach Wien Dort studierte er Recht erhielt sogar ein Stipendium 1 1767 begann er als Lehrer in der Stadtschule zu St Stephan 1 1768 reiste er nach Zagan um Felbigers Schulwesen 2 kennenzulernen dessen Methode er nach seiner Ruckkehr im Waisenhause von Ignaz Parhamer einfuhrte der die Reise zur Halfte finanziert hatte 1 1771 wurde er Lehrer an einer neueroffneten Normalschule in Wien 1 1787 war er Direktor der grafischen Thun schen Armenschule in Bohmen 1791 ging er nach Lissabon um einem von der portugiesischen Konigin neu gestifteten deutschen Schul und Erziehungsinstitut vorzustehen und dort zu lehren 3 Doch er war nicht nur als Padagoge und Mathematiker tatig sondern bezeichnete sich in einem Aufsatz fur Lambert den er am 28 Oktober 1785 unterschrieb als Anton Felkel dermaliger Landmesser 4 Daruber hinaus zeigte er sich erfindungsreich Einige sonderbare Erfindungen von ihm sind a eine Faktorenmaschine b gemeine Rechenmaschine c vollstandige Lesemaschine d Sprachmaschine e neues Messinstrument 5 Sein genaues Sterbedatum ist nicht bekannt vermutlich verstarb er im Jahre 1800 in Lissabon Mathematische Leistungen BearbeitenIn den fruhen 1770ern 2 im Alter von 30 Jahren begann er Mathematik zu studieren bei Lukas Ebe in Linz und Wilhelm Bauer Professor in Wien 1 Lediglich sechs Jahre spater 1776 veroffentlichte Felkel das dreiteilige Werk Tafel aller einfachen Factoren der durch 2 3 5 nicht theilbaren Zahlen von 1 bis 10 000 000 Wie der Name beschreibt enthalt das Buch eine Tabelle mit allen Primfaktoren von Zahlen die nicht durch 2 3 oder 5 teilbar sind allerdings nicht wie benannt bis zur Zahl 10 000 000 sondern bis 408 000 unter Zuhilfenahme von zwei zusatzlichen Tabellen Die Primfaktoren waren in der Tabelle durch Buchstaben oder Paarungen von Buchstaben dargestellt Der erste Teil des Werkes erschien auch in lateinischer Sprache Im Manuskript reichte die Tabelle bis zur Zahl 2 000 000 und wurde bis zur Ziffer 408 000 gedruckt auf Kosten der k k Schatzamtes 6 Da sich jedoch keine Abnehmer dafur fanden wurde die gesamte Auflage vor Ausbruch des 8 Osterreichischen Turkenkrieges als Infanterie Patronen Papier verwendet 6 nur wenige Exemplare uberlebten Das Reichsschatzamt in Wien behielt das Manuskript 7 welches Felkel laut einer weiteren Quelle nach der Beschlagnahmung zuruckerhielt 6 1787 nahm er seine seit 8 Jahren ruhende Arbeit an den Primfaktorentabellen wieder auf 2 Wahrend seiner Zeit in Lissabon stand er in Kontakt mit dem Mathematiker Garcao Stockler wessen Korrespondenz etwas Licht auf Felkels damalige Arbeit wirft 8 Einer lateinischen Ankundigung zufolge gedachte er mehrere Tabellen herauszugeben darunter auch Faktoren Tafeln bis zur Zahl 24 600 000 6 Mehreres von seinen mathematischen Arbeiten enthalt der 5te Band von Lamberts Briefwechsel wo auch Felkels Briefe an Lambert abgedruckt sind 3 1798 erschien eine Ubersetzung in lateinische Sprache von Lamberts Zusatze zu den logarithmischen und trigonometrischen Tabellen zur Erleichterung und Abkurzung der bey Anwendung der Mathematik vorfallenden Berechnungen Berlin 1770 die Felkel in seiner Zeit in Lissabon angefertigt hatte Beaufsichtigt und finanziert war das Werk von der koniglichen Akademie der Wissenschaften in Lissabon 9 In dieser Ubersetzung lieferte Felkel alle Primfaktoren ausser den grossten Zahlen 10 nicht teilbar durch 2 3 5 bis 10 5000 wobei grosse Primzahlen mit Buchstaben bezeichnet wurden Im Vorwort bemerkte er da er nicht in der Lage war sein umfassendes Manuskript 1785 zu beschaffen dass er die Faktorentabellen von 408 000 bis 2 856 000 nochmals hatte berechnen mussen 11 J W L Glaisher sagte 1873 uber Felkels Tafeln mit Sicherheit die bemerkenswerteste Schautafel die wir jemals gesehen haben 12 1879 jedoch meinte James Glaisher J W L Glaishers Vater Felkels Tafel ist sowohl aufgrund ihrer Raritat als auch ihres verwirrenden Aufbaus praktisch nutzlos 13 Veroffentlichungen BearbeitenSein bekanntestes Werk sind mathematische Tabellen zur Berechnung von Primzahlen Tafel aller einfachen Factoren der durch 2 3 5 nicht theilbaren Zahlen von 1 bis 10 000 000 Vienna 1776 I Theil enthaltend die Factoren von 1 bis 144000 14 auch auf Latein veroffentlicht Tabula Factorum Pars II Exhibens Factores Numerorum ab 144001 Usque 336000 15 Tabula Factorum Pars III exhibens factores numerorum ab 336001 usque 4080001780 verfasste Felkel als vielseitig Interessierter Wahre Beschaffenheit des Donners Eine ganz neue Entdeckung durch einen Liebhaber der Naturkunde Wien v Ghelen1781 schrieb Felkel ein Buch uber die Theorien von Parallelen eventuell durch Lambert inspiriert mit dem er in Briefkontakt stand 4 Neueroffnetes Geheimniss der Parallellinien enthaltend verschiedene wichtige Zusatze zur Proportion und Korperlehre von Anton Felkel nebst einer dreytachen vorlauligen Nachricht von den dazu dienenden neuer fundenen mechanischen Kunstgriffen etc Wien Ghelensche BuchhandlungLiteratur BearbeitenMoritz Cantor Felkel Anton In Allgemeine Deutsche Biographie ADB Band 6 Duncker amp Humblot Leipzig 1877 S 612 Weblinks BearbeitenEine Rekonstruktion von Felkels Tafel http locomat loria fr felkel1776 felkel1776doc1 pdf Digitaler Scan Tafel aller einfachen Factoren Teil 1 http gdz sub uni goettingen de dms load img PPN PPN620754826 Digitaler Scan Tafel aller einfachen Factoren Teil 2 http gdz sub uni goettingen de dms load img PPN PPN620758449Einzelnachweise Bearbeiten a b c d e f Ignaz de Luca Das gelehrte Oesterreich Ein Versuch Wien 1776 S 122 124 eingeschrankte Vorschau in der Google Buchsuche a b c Denis Roegel A reconstruction of Felkel s tables of primes and factors 1776 29 August 2012 Locomat Projekt englisch abgerufen 8 Januar 2015 a b Georg Christoph Hamberger Das gelehrte Teutschland oder Lexikon der jetzt lebenden teutschen Schriftsteller angefangen von G C Hamberger fortgesetzt von J G Meusel J S Ersch and J W S Lindner 1796 eingeschrankte Vorschau in der Google Buchsuche a b Johann III Bernoulli Johann Heinrich Lamberts deutscher gelehrter Briefwechsel Band 5 Berlin Franz de la Garde 1785 1787 wortlich zitiert aus Das gelehrte Teutschland oder Lexikon der jetzt lebenden teutschen Schriftsteller angefangen von G C Hamberger fortgesetzt von J G Meusel 2 Band 5 Ausgabe Lemgo 1796 S 306 f a b c d Franz Xaver von Zach Monatliche Correspondenz zur Beforderung der Erd und Himmelskunde Band 2 Becker 1800 S 223 eingeschrankte Vorschau in der Google Buchsuche Leonard E Dickson History of the theory of numbers Band 1 1919 S 349 englisch Obras de Francisco de Borja Garcao Stockler Francisco de Borja Garcao Stockler Band 1 Lissabon 1805 S 389 409 Franz Xaver von Zach Monatliche Correspondenz zur Beforderung der Erd und Himmelskunde Band 2 Becker 1800 S 222 eingeschrankte Vorschau in der Google Buchsuche wortlich ubersetzt aus Leonard E Dickson History of the theory of numbers Band 1 1919 S 350 englisch Leonard E Dickson History of the theory of numbers Band 1 1919 S 350 englisch Laut A reconstruction of Felkel s tables of primes and factors 1776 Denis Roegel 29 August 2012 Locomat project englisch abgerufen 12 Oktober 2012 http locomat loria fr felkel1776 felkel1776doc1 pdf stammt das Zitat aus Report of the committee on mathematical tables J W L Glaisher London Taylor and Francis 1873 Laut D Roegel stammt das Zitat aus Factor table for the fourth million etc J W L Glaisher London Taylor and Francis 1879 Denis Roegel A reconstruction of Felkel s tables of primes and factors 1776 29 August 2012 Locomat Projekt englisch abgerufen 8 Januar 2015 Anton Felkel Tafel aller einfachen Factoren der durch 2 3 5 nicht theilbaren Zahlen von 1 bis 10 000 000 I Theil enthaltend die Factoren von 1 bis 144000 1776 Wien Anton Felkel Tabula Factorum Pars II Exhibens Factores Numerorum ab 144001 Usque 336000Normdaten Person GND 100281273 lobid OGND AKS VIAF 52033430 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME Felkel AntonKURZBESCHREIBUNG Padagoge und MathematikerGEBURTSDATUM 26 April 1740GEBURTSORT Kamieniec Zabkowicki PolenSTERBEDATUM um 1800STERBEORT unsicher Lissabon Portugal Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Anton Felkel amp oldid 215130208