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Marcinkow deutsch Martinsberg ist ein Dorf im Powiat Klodzki in der Woiwodschaft Niederschlesien in Polen Es gehort zur Stadt und Landgemeinde Bystrzyca Klodzka Habelschwerdt und liegt sieben Kilometer sudostlich von Bystrzyca Klodzka Marcinkow Hilfe zu Wappen Marcinkow Polen MarcinkowBasisdatenStaat PolenWoiwodschaft NiederschlesienPowiat KlodzkoGmina Bystrzyca KlodzkaGeographische Lage 50 17 N 16 46 O 50 279722222222 16 769722222222 Koordinaten 50 16 47 N 16 46 11 OHohe 700 820 m n p m Einwohner 6Postleitzahl 57 512Telefonvorwahl 48 74Kfz Kennzeichen DKLWirtschaft und VerkehrNachster int Flughafen Breslau Inhaltsverzeichnis 1 Geographie 2 Geschichte 2 1 Das Freirichtergut 2 2 Kirchliche Verhaltnisse und Kirche St Martin 3 Literatur 4 Weblinks 5 EinzelnachweiseGeographie BearbeitenMarcinkow liegt im Sudosten des Glatzer Kessels in den nordlichen Auslaufern des Glatzer Schneegebirges Nachbarorte sind Konradow Konradswalde im Norden Czatkow Tschihak und Rogozka Wolmsdorf im Osten Sienna Heudorf und Janowa Gora Johannesberg im Sudosten Kamienna Steingrund sowie Idzikow Kieslingswalde im Westen und Nowy Waliszow Neu Waltersdorf im Nordwesten Sudlich erhebt sich der 904 m hohe Durre r Berg polnisch Suchon Geschichte BearbeitenMartinsberg wurde erstmals 1343 als Mertetindorf erwahnt Weitere Schreibweisen waren Merbotinsdorf 1346 Merbetendorf 1465 Merzdorf Mertzberg 1560 und Merttensberg 1625 1 Es gehorte zur Herrschaft Karpenstein im Glatzer Land und gelangte nach deren Zerstorung 1443 an die landesherrliche Amtsverwaltung in Glatz und ab 1526 an die Bohmische Kammer Daneben bestand auch ein Freirichtergut 2 Der Kammeranteil von Martinsberg wurde 1684 zusammen mit zahlreichen anderen Kammerdorfern im Landecker und Habelschwerdter Distrikt dem Glatzer Landeshauptmann Michael Wenzel von Althann verkauft dem bereits die Herrschaften Mittelwalde Wolfelsdorf und Schonfeld gehorten Damals bestand der Martinsberger Kammer bzw Dominialanteil aus 26 Bauern einem Feldgartner und zehn Hauslern Aus den im Landecker Distrikt gelegenen Kammerdorfern bildete Michael Wenzel von Althann die Herrschaft Seitenberg zu der auch Martinsberg gehorte Nach dessen Tod 1686 erbte die Herrschaft Seitenberg die nicht zum Majoratsgut gehorte und frei vererbt werden konnte seine Witwe Anna Maria von Aspremont Von dieser gelangte sie 1723 an ihren Sohn der Waitzener Bischof Kardinal Michael Friedrich von Althann Er verkaufte die Herrschaft Seitendorf 1733 ein Jahr vor seinem Tode dem Reichsgrafen Georg Olivier von Wallis Dieser loste Martinsberg von der Herrschaft Seitenberg und verband es mit seiner Herrschaft Plomnitz Plomnitz Nach dessen Tod um 1744 erbte die Besitzungen sein Sohn Stephan Olivier von Wallis Seit dem 16 Jahrhundert wurde ein Bergbau nach Blei und Silbererzen betrieben der durch den Dreissigjahrigen Krieg unterbrochen und 1749 wieder aufgenommen wurde Da die Ausbeute gering war wurde er in der zweiten Halfte des 18 Jahrhunderts aufgegeben Nach dem Ersten Schlesischen Krieg 1742 und endgultig mit dem Hubertusburger Frieden 1763 fiel Martinsberg zusammen mit der Grafschaft Glatz an Preussen 1783 verkaufte Stephan Olivier von Wallis seine Besitzungen dem Erblandbaudirektor Friedrich Wilhelm von Schlabrendorf auf Hassitz und Stolz Dieser verausserte 1789 die Herrschaften Seitenberg und Plomnitz behielt jedoch Martinsberg sowie die Dorfer Winkeldorf Wolmsdorf und Weisswasser weiterhin in seinem Besitz Diese Dorfer vereinte er mit seiner Herrschaft Kunzendorf 1799 zahlte Martinsberg 370 Einwohner Nach der Neugliederung Preussens gehorte Martinsberg ab 1815 zur Provinz Schlesien und wurde zunachst dem Landkreis Glatz und 1818 dem neu geschaffenen Landkreis Habelschwerdt eingegliedert mit dem es bis 1945 verbunden blieb 1874 wurde die Landgemeinde Martinsberg dem Amtsbezirk Kieslingswalde zugewiesen zu dem auch die Landgemeinden Glasegrund Marienau Neudorf Plomnitz Steingrund und Weisswasser gehorten 1939 wurden 424 Einwohner gezahlt Als Folge des Zweiten Weltkriegs fiel Martinsberg 1945 wie fast ganz Schlesien an Polen und wurde in Marcinkow umbenannt Die deutsche Bevolkerung wurde vertrieben Da in den Nachkriegsjahren zahlreiche Hauser und landwirtschaftliche Gehofte nicht bewirtschaftet und dem Verfall preisgegeben wurden entvolkerte sich das Dorf in den nachsten Jahrzehnten bis auf einige wenige Einwohner 1975 1998 gehorte Marcinkow zur Woiwodschaft Walbrzych Waldenburg Das Freirichtergut Bearbeiten Das Freirichtergut war seit Mitte des 16 Jahrhunderts im Besitz der Familie Kristen Obwohl Jeremias Kristen 1625 wegen seiner Beteiligung am Bohmischen Standeaufstand von 1618 zu einer Strafe von 200 Talern und 24 Kreuzern verurteilt wurde entging das Freirichtergut der Konfiskation durch den bohmischen Landesherrn Ferdinand II 1799 gehorten zum Richtergut je ein Bauer Schmied Schuster und Schneider sowie sieben Robotgartner Kirchliche Verhaltnisse und Kirche St Martin Bearbeiten Mit Erlaubnis des Glatzer koniglichen Rentamtes wurde 1598 eine kleine Begrabniskirche von den drei Gemeinden Martinsberg Heudorf und Weisswasser errichtet Wahrend dieser Zeit bekannten sich die Bewohner fast ausnahmslos zum lutherischen Glauben und die Kirche war eine Filiale der damals evangelischen Pfarrkirche von Konradswalde Nachdem 1604 Konradswalde wiederum mit einem katholischen Pfarrer besetzt wurde versorgte dieser auch Martinsberg Wahrend des Bohmischen Standeaufstands von 1618 wurde er von den Einwohnern die noch immer eifrige Lutheraner waren vertrieben Sie erhielten vom Direktorium die Erlaubnis wiederum einen evangelischen Pfarrer ihrer Wahl anzustellen Nach der Ruckeroberung der Grafschaft Glatz durch die Kaiserlichen am 26 Oktober 1622 mussten alle lutherischen Prediger die Grafschaft verlassen Die Seelsorge uber Martinsberg wurde nun den katholischen Pfarrern von Neuwaltersdorf und Konradswalde ubertragen Die ohne Erlaubnis des Prager Konsistoriums 1598 erbaute Begrabniskirche durfte nicht mehr benutzt werden und verfiel Erst 1701 wurde erlaubt sie fur Gottesdienste zu nutzen Anschliessend wurde sie auf Kosten der Dorfer Martinsberg und Weisswasser wieder instand gesetzt und am 19 Oktober 1701 durch den Glatzer Dechanten Elias Schreiber der als Pfarrer in Kunzendorf amtierte dem hl Martin geweiht 1779 wurde die Kirche erweitert und eine Sakristei angebaut sowie ein neuer Seitenaltar errichtet 1796 lieferte der Orgelbauer Johann Kottner aus Weidenau eine Orgel Bis 1945 gehorte der grosste Teil des Dorfes zur Pfarrkirche Neu Waltersdorf der am ostlichen Abhang des Berges gelegene Teil der als Tschihak bezeichnet wurde gehorte zur Pfarrkirche Konradswalde Nach dem Zweiten Weltkrieg wurde die Kirche dem Verfall preisgegeben Ruinen sind noch erhalten Literatur BearbeitenJoseph Kogler Die Chroniken der Grafschaft Glatz Neu bearbeitet von Dieter Pohl Bd 4 ISBN 3 927830 18 6 S 101 108 Peter Guttler u a Das Glatzer Land Verlag Aktion West Ost e V Dusseldorf 1995 ISBN 3 928508 03 2 S 173 Weblinks BearbeitenHistorische und aktuelle Aufnahmen sowie geographische LageEinzelnachweise Bearbeiten Marek Sebela Jiri Fiser Ceske Nazvy hranicnich Vrchu Sidel a vodnich toku v Kladsku In Kladsky sbornik 5 2003 S 385 Hugo von Wiese Die Freirichter der Grafschaft Glatz In Mittheilungen des Vereines fur Geschichte der Deutschen in Bohmen 1878 79 S 351 Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Marcinkow Bystrzyca Klodzka amp oldid 217944084