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Die Ruine der Burg Karpenstein polnisch Zamek Karpien liegt im Powiat Klodzki im Reichensteiner Gebirge in Polen Das Gebiet gehort zur Gemeinde Ladek Zdroj Bad Landeck Unterhalb der Burg wurde 1571 1578 das Dorf Karpenstein angelegt das zunachst als Kratzdorf bezeichnet wurde 1 Burgruine Karpenstein Inhaltsverzeichnis 1 Burg Karpenstein 2 Besitzverhaltnisse der Herrschaft Karpenstein 2 1 Burgherren 3 Gebiet der Herrschaft Karpenstein 4 Distrikt Landeck 5 Literatur 6 Weblinks 7 EinzelnachweiseBurg Karpenstein Bearbeiten nbsp A InnenhofB BurghofS Stallungen W Turm1 Donjon2 Waschraum3 Kuche4 Speisen VorratskellerDie Burg wurde als ein befestigter Rittersitz zur Sicherung der bohmischen Landesgrenze gegenuber dem Furstentum Neisse errichtet und 1346 erstmals erwahnt 2 Sie war Hauptsitz der gleichnamigen Herrschaft und diente dem Schutz einer alten Handelsstrasse die von Mahren uber den Platzenberger Pass tschechisch Kladske sedlo in das zum Konigreich Bohmen gehorende Glatzer Land fuhrte und fur die von den Burgherren Zoll erhoben wurde Der Name der Burg geht auf die Familie von Glubos zuruck die bis 1351 im Besitz der Herrschaft Karpenstein war und deren Familienwappen einen goldenen Karpfen auf blauem Grund zeigte Die Burg lag in 776 m Hohe auf einem nach drei Seiten steil abfallenden Auslaufer des Ringelsteins An der westlichen Seite wurde zum Schutz der Burg ein tiefer Wallgraben angelegt Der Zugang der Burg erfolgte durch das Burgtor im Norden der Anlage Die Stallungen sowie die Raume fur die Besatzung und das Gesinde lagen ausserhalb der eigentlichen Burg Die gesamte Burganlage war etwa 70 m breit und etwa 30 m breit 1428 wurde die Burg von den Hussiten beschadigt Wahrend der Herrschaft des Hynek Kruschina von Lichtenburg wurden auf der Burg Verschleppte gefangen gehalten Zudem unternahm Hynek von hier aus rauberische Uberfalle und Plunderungen ins bischofliche Furstentum Neisse Deshalb wurde die Burg am 15 und 16 Juni 1443 vom Breslauer Bischof Konrad von Oels und dessen verbundeten schlesischen Fursten erobert und zerstort Danach wurde sie nicht wieder aufgebaut Die Ruine gelangte 1684 an die Stadt Landeck der seit Anfang des 16 Jahrhunderts schon der unterhalb der Burg liegende Wald gehorte 1847 wurden erstmals Grabungen vorgenommen ab 1882 mehrere Mauern Gange und Turoffnungen freigelegt und Munzen Dolche Hufeisen u a Altertumer gefunden Die Arbeiten wurden vom Landecker Verschonerungsverein und dem Glatzer Gebirgsverein gefordert die zudem 1885 neben der Burgruine einen Aussichtsturm errichteten Die freigelegten Reste der Ruine konnen besichtigt werden Besitzverhaltnisse der Herrschaft Karpenstein BearbeitenErster bekannter Besitzer war Thamo von Glubos der 1337 starb Ihm folgte sein gleichnamiger Sohn Thamo d J 1345 1346 belehnte der bohmische Konig Johann von Luxemburg die Bruder Otto Reinczko und Nickel von Glubos mit der Burg und der zugehorigen Herrschaft Wegen Uberschuldung gelangte Karpenstein 1352 an Frisco von Talewitz von dem sie an Mersan von Parchowitz uberging Mit finanzieller Unterstutzung der Stadte des Adels und der Ritter erwarb der spatere Kaiser Karl IV 1353 Burg und Herrschaft zuruck und versprach beides nie wieder von der Krone Bohmen zu trennen Jedoch schon ein Jahr spater verlieh er die Burg mit dem zugehorigen Gut seinem Bruder Johann von Mahren Dabei bestimmte er dass Burg und Herrschaft ein untrennbares Erblehen der Krone Bohmen seien und weder Johann noch seine Erben das Gut verkaufen oder verpfanden durften Nach Johanns Tod 1378 uberliess Karl IV die Burg und Herrschaft seinem Neffen Jobst von Mahren zum Niessbrauch Dieser ubergab sie 1400 als Lehen an die Bruder Konrad und Eberhard von Nymancz Vermutlich als erledigtes Lehen fiel die Burg um 1408 an den bohmischen Konig Wenzel zuruck Fur 1412 ist die Familie Schaffgotsch als Besitzer belegt 1431 ubergab Konig Sigismund die Herrschaft Karpenstein dem Glatzer Landeshauptmann Puta d J von Castolowitz zum Genuss von dem sie nach dessen Tod 1434 an seine Witwe Anna von Kolditz uberging Sie verkaufte ihre Besitzungen 1440 dem bohmischen Adeligen Hynek Kruschina von Lichtenburg den sie im selben Jahr ehelichte Als Pfandherr der Grafschaft Glatz war er der letzte Genussinhaber der Herrschaft Karpenstein Burgherren Bearbeiten Karpenstein wurde zumeist von Burgherren verwaltet Fur 1382 ist der Hauptmann Puta der Altere von Castolowitz als Burgherr nachgewiesen fur 1396 ein Castellan Pertoldus dem Wolfhard von Rachenau folgte 1410 war ein Burggraf Nietsche im Amt danach wieder Wolfhard von Rachenau der 1421 die schlesischen Truppen gegen die Hussiten anfuhrte Gebiet der Herrschaft Karpenstein BearbeitenBeim Verkauf an die Bruder Glubos werden 1346 folgende Ortschaften als zur Herrschaft Karpenstein gehorig erwahnt Burg Karpenstein Vogtei Landeck Konradswalde villis Conradswaldt Conradswalde Winkeldorf Winklendorff Winklersdorf Altgersdorf Gerarczdorff Wolframsdorf Wolffrannsdorff Leuthen Lutein Luthin Voigtsdorf Viczdorff Olbersdorf Alberczdorff Olberczdorf Gompersdorf Gumprechtsdorf Schreckendorf Schreckersdorff Seitenberg Seydenberch Seydenbergh Altmorau Moraw Lotheim Crafczdorf Graczdorff Crafedorff vermutlich ein untergegangenes Dorf an dessen Stelle Kratzdorf Karpenstein angelegt wurde Weitere Orte der Herrschaft Karpenstein waren 3 Martinsberg Mertetindorf Schonau Sonaw Tolheim vermutlich Thalheim Distrikt Landeck BearbeitenNach der Zerstorung der Burg wurde die Herrschaft Karpenstein aufgelost Die zugehorigen Ortschaften fielen als Kammerdorfer an die Krone Bohmen Nachfolgend nannte sich das Gebiet District Landeck das gebietsmassig in weiten Teilen den heutigen politischen Gemeinden Ladek Zdroj Bad Landeck und Stronie Slaskie Seitendorf entsprach Im 16 und Anfang des 17 Jahrhunderts wurden auf dem Gebiet die Kammerdorfer Karpenstein Heidelberg Bielendorf Wilhelmsdorf Johannesberg Kamnitz Klessengrund Muhlbach Neumohrau Heudorf u a angelegt 1684 verkaufte die Bohmische Kammer die Kammerdorfer des Distrikts Landeck an verschiedene Besitzer Literatur BearbeitenHugo Weczerka Hrsg Handbuch der historischen Statten Band Schlesien Kroners Taschenausgabe Band 316 Kroner Stuttgart 1977 ISBN 3 520 31601 3 S 218 Peter Guttler u a Das Glatzer Land Verlag Aktion West Ost e V Dusseldorf 1995 ISBN 3 928508 03 2 S 59 Gunther Grundmann Burgen Schlosser und Gutshauser in Schlesien Band 1 Die mittelalterlichen Burgruinen Burgen und Wohnturme 1982 Verlag Wolfgang Weidlich Frankfurt am Main ISBN 3 803 51161 5 S 12f Richard Hauck Bad Landeck Schlesien Bilder aus einer deutschen Stadt Marx Leimen 1973 S 16 und 277 280 Glatzer Heimatbucher 3 ZDB ID 542998 5 Karl August Muller Vaterlandische Bilder oder Geschichte und Beschreibung sammtlicher Burgen und Ritterschlosser Schlesiens beider Antheile und der Grafschaft Glatz Zweite Auflage Glogau 1844 S 114 118 Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Burg Karpien Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Historische und aktuelle Ansichten Historische Zeichnung GeschichteEinzelnachweise Bearbeiten Marek Sebela Jiri Fiser Ceske Nazvy hranicnich Vrchu Sidel a vodnich toku v Kladsku In Kladsky sbornik 5 2003 S 383 Ondrej Felcman Hrsg Dejiny vychodnich Cech Praha 2009 ISBN 978 80 7422 003 6 S 342 nach einer Karte des Glatzer Landes bis 1420 erwahnt auf S 16 von Richard Hauck Bad Landeck Schlesien Leimen 197350 330972222222 16 923472222222 Koordinaten 50 19 51 5 N 16 55 24 5 O Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Burg Karpien amp oldid 217882525