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Stronie Slaskie ˈstrɔɲɛ ˈɕloscɛ deutsch Seitenberg ist eine Stadt im Powiat Klodzki der Woiwodschaft Niederschlesien in Polen Sie ist Sitz der gleichnamigen Stadt und Landgemeinde mit 7451 Einwohnern Stand 31 Dezember 2020 und liegt sieben Kilometer sudlich von Ladek Zdroj Bad Landeck Stronie SlaskieStronie Slaskie Polen Stronie SlaskieBasisdatenStaat PolenWoiwodschaft NiederschlesienPowiat KlodzkiGmina Stronie SlaskieFlache 2 49 km Geographische Lage 50 18 N 16 53 O 50 295555555556 16 8775 Koordinaten 50 17 44 N 16 52 39 OHohe 500 m n p m Einwohner 5616 31 Dezember 2020 Postleitzahl 57 550Telefonvorwahl 48 74Kfz Kennzeichen DKLWirtschaft und VerkehrStrasse Ladek Zdroj Bystrzyca KlodzkaNachster int Flughafen BreslauGesamtansichtPfarrkirche St MaternusSt Onuphrius KapelleEhemalige Villa Elise der Familie LoskyZentrum an der ul Kosciuszki Inhaltsverzeichnis 1 Geographie 2 Geschichte 2 1 Herrschaft Seitenberg 2 2 Besitzer der Herrschaft Seitenberg 3 Einwohnerentwicklung 4 Gemeinde 5 Partnerschaften 6 Sehenswurdigkeiten 7 Personlichkeiten 8 Literatur 9 Weblinks 10 EinzelnachweiseGeographie BearbeitenStronie Slaskie liegt im Osten des Glatzer Kessels an der Biele polnisch Biala Ladecka Ostlich verlauft das Bielengebirge und sudlich das Glatzer Schneegebirge Nachbarorte sind Strachocin Schreckendorf und Stojkow Olbersdorf im Norden Goszow Gompersdorf und Stary Gieraltow Alt Gersdorf im Osten Mlynowiec Muhlbach im Sudosten Boleslawow Wilhelmsthal Kletno Klessengrund und Stara Morawa Altmohrau im Suden Sienna Heudorf und Janowa Gora Johannesberg im Sudwesten Rogozka Wolmsdorf und Czatkow Tschihak im Westen sowie Konradow Konradswalde und Katy Bystrzyckie Winkeldorf im Nordosten Sudostlich liegt der 1083 m hohe Schwarze Berg polnisch Czernica Geschichte Bearbeiten Seydenberg wurde 1346 erstmals urkundlich erwahnt und fur 1560 ist die Schreibweise Seitendorf belegt 1 Es gehorte von Anfang an zur Herrschaft Karpenstein im bohmischen Glatzer Land mit dem es die Geschichte seiner politischen und kirchlichen Zugehorigkeit teilte Seit 1350 war es ein Zentrum des Eisenerzbergbaus Am Ende des 15 Jahrhunderts bestand hier eine Eisenhutte 1505 wurde die Bergordnung Berggerichtsbarkeit verfasst Im Dreissigjahrigen Krieg erlosch der Bergbau Zudem befand sich in Seitenberg ein Freirichtergut das um 1743 parzelliert wurde 2 Nach dem Ersten Schlesischen Krieg 1742 und endgultig mit dem Hubertusburger Frieden 1763 fiel Seitenberg zusammen mit der Grafschaft Glatz an Preussen Nach der Neugliederung Preussens gehorte es ab 1815 zur Provinz Schlesien und war zunachst dem Landkreis Glatz und ab 1818 dem neu geschaffenen Landkreis Habelschwerdt eingegliedert mit dem es bis 1945 verbunden blieb Seit Anfang des 18 Jahrhunderts gehorte die Glasfabrikation zum Haupterwerb der Bevolkerung Neben dem vorhandenen Quarzsand spielte dabei vor allem der Waldreichtum der umliegenden Gebirge eine ausschlaggebende Rolle Im benachbarten Schreckendorf nahm im Jahre 1864 die Glasfabrik Oranienhutte Franz Losky ihren Betrieb auf die Erzeugnisse von Weltruf herstellte und Anfang des 20 Jahrhunderts 700 Mitarbeiter beschaftigte 3 Ausserdem befand sich in Seitenberg ein Marmorbruch dessen Steine u a fur die den Bau des Kamenzer Schlosses verwendet wurden 1874 wurde der Amtsbezirk Seitendorf gebildet dem die Landgemeinden Altmohrau Heudorf Johannesberg Schreckendorf und Seitenberg sowie die Gutsbezirke Altmohrau Schreckenberg und Seitenberg eingegliedert wurden 4 Zu einem wirtschaftlichen Aufschwung kam es 1897 mit der Inbetriebnahme der Bieletalbahn von Glatz uber Bad Landeck nach Seitenberg Als Folge des Zweiten Weltkriegs fiel Seitenberg 1945 wie fast ganz Schlesien an Polen und wurde zunachst in Zybocin und 1946 Stronie Slaskie umbenannt Die deutsche Bevolkerung wurde 1946 vertrieben Die neu angesiedelten Bewohner waren zum Teil Heimatvertriebene aus Ostpolen das an die Sowjetunion gefallen war 1960 wurde Stronie Slaskie stadtartige Siedlung Durch den Bau vieler Hauser und Wohnblocke ist es mit Goszow und Strachocin zusammengewachsen und bildet nunmehr ein Industriezentrum der Glasherstellung und Holzverarbeitung Daneben entwickelte sich Stronie Slaskie das 1967 zur Stadt erhoben wurde zu einem Erholungsort 1975 1998 gehorte es zur Woiwodschaft Walbrzych Waldenburg In den Jahren 1977 und 1997 entstanden erhebliche Schaden durch Hochwasser Ende des Jahres 2018 wurde die Produktion in der Huta Szkla Krysztalowego Violetta vormals Oranienhutte Losky eingestellt und die Firma liquidiert 5 Herrschaft Seitenberg Bearbeiten Zur Bestreitung der Kosten der Turkenkriege verkaufte Kaiser Leopold I 1684 zahlreiche Kammerdorfer im Habelschwerdter und Landecker Distrikt dem Glatzer Landeshauptmann Michael Wenzel von Althann dem bereits die Herrschaften Mittelwalde Wolfelsdorf und Schonfeld gehorten Er bildete aus den im Landecker Distrikt gelegenen Kammerdorfern die Allodialherrschaft Seitenberg Zu ihr gehorten die Ortschaften Seitenberg Wilhelmsthal Johannesberg Kamnitz Klessengrund Martinsberg bis 1789 Muhlbach Wolmsdorf bis 1789 Winkeldorf bis 1789 Heudorf Altmohrau Neumohrau Gompersdorf Altgersdorf Neugersdorf Weisswasser bis 1789 und Bielendorf 1740 fugte der kaiserliche Feldmarschall Georg Olivier von Wallis das Dorf Schreckendorf der Herrschaft Seitenberg hinzu das er zuvor von der Bohmischen Kammer erworben hatte Besitzer der Herrschaft Seitenberg Bearbeiten Nachdem Michael Wenzel von Althann 1686 gestorben war erbte die Herrschaft Seitenberg dessen Witwe Anna Maria von Aspremont Nach deren Tod 1723 fiel die Herrschaft an ihren jungeren Sohn Michael Friedrich von Althann Er war Bischof von Waitzen und verkaufte die Herrschaft Seitenberg 1733 dem Feldmarschall Georg Olivier von Wallis Dessen Sohn Stephan Olivier von Wallis verkaufte die hinterlassenen Guter seines Vaters 1783 an Friedrich Wilhelm Graf von Schlabrendorf auf Hassitz und Stolz Dieser verausserte die Herrschaft Seitenberg 1789 dem koniglichen Justizrat Franz Bernhard von Mutius auf Altwasser und Gellenau Ab 1838 war die Herrschaft Seitenberg im Besitz der Marianne Prinzessin der Niederlande die mit Prinz Albrecht von Preussen verheiratet war Letzter Eigentumer war Friedrich Heinrich Prinz von Preussen Der 207 km grosse Fideikommiss des niederlandischen Hauses Oranien Nassau in der Grafschaft Glatz und in Niederschlesien umfasste die Herrschaften Kamenz Schnallenstein und Seitenberg sowie das Rittergut Schonau Mit 130 km war Seitenberg die grosste Herrschaft Einwohnerentwicklung BearbeitenJahr 1825 1905 1939 1961 1970 2002Einwohnerzahl 566 1 098 973 5 081 5 450 6 260Gemeinde BearbeitenZur Stadt und Land Gemeinde gmina miejsko wiejska Stronie Slaskie mit einer Flache von 145 km gehoren die Stadt selbst und zehn Dorfer mit Schulzenamtern Hauptartikel Gmina Stronie SlaskiePartnerschaften BearbeitenStare Mesto pod Sneznikem Tschechien La Machine Frankreich Chodziez Polen Dippoldiswalde Deutschland Szikszo UngarnSehenswurdigkeiten BearbeitenDie auf einer Anhohe liegende Pfarrkirche St Maternus Kosciol p w sw Maternusa wurde erstmals 1264 erwahnt und 1732 als Stiftung des Kardinals Michael Friedrich von Althann im Barockstil erbaut Der Turm wurde 1811 1816 errichtet Das Deckengemalde schuf der Landecker Maler Wilhelm Reinsch die Heiligenfiguren den Schutzengel die Pieta und den Kreuzweg der Landecker Bildhauer Franz Thamm um 1880 Der Kristall Kronleuchter war ein Geschenk der Glasmacher und Glasschleifer der Oranienhutte Losky Das schlichte Schloss das bis 1945 Sitz der Herrschaft Seitenberg war liegt an einem kleinen Park Die vormals evangelische Christuskirche von 1915 deren Baukosten aus dem Vermachtnis des Prinzen Albrecht von Preussen bezahlt wurden dient heute als Friedhofskapelle Pestsaule aus dem Jahre 1672 Sie war eine Votivgabe des Seitenberger Freirichters Wolf 6 Die feinen Flachreliefs sind reich dekoriert Kreuztragung Kreuzigung Dreifaltigkeit Ecce Homo Justitia Immaculata und die hll Maternus Augustinus und Josef von Nazaret Die achteckige St Onuphrius Kapelle stiftete Graf Johann Olivier von Wallis Personlichkeiten BearbeitenFranz Losky 1811 1870 Glasmacher und Glasindustrieller Literatur BearbeitenDehio Handbuch der Kunstdenkmaler in Polen Schlesien Deutscher Kunstverlag Munchen u a 2005 ISBN 3 422 03109 X S 876 Peter Guttler Das Glatzer Land Ein Reisefuhrer zu Landschaft Kunst und Kultur des Glatzer Berglandes Ziemia Klodzka in Schlesien Aktion West Ost e V Dusseldorf 1995 ISBN 3 928508 03 2 S 103 104 Joseph Kogler Die Chroniken der Grafschaft Glatz Neu bearbeitet und herausgegeben von Dieter Pohl Band 1 Die Stadt und Pfarreichroniken von Lewin Mittelwalde Wunschelburg Neurode Wilhelmsthal Pohl Modautal 1993 ISBN 3 927830 06 2 S 189 190 Geschichtsquellen der Grafschaft Glatz Reihe A Ortsgeschichte NF 1 Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Stronie Slaskie Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Historische Bilder und Postkarten Historische und aktuelle Aufnahmen Historische und aktuelle AufnahmenEinzelnachweise Bearbeiten Marek Sebela Jiri Fiser Ceske Nazvy hranicnich Vrchu Sidel a vodnich toku v Kladsku In Kladsky Sbornik 5 2003 S 388 Hugo von Wiese Die Freirichter der Grafschaft Glatz In Mittheilungen des Vereines fur Geschichte der Deutschen in Bohmen 1878 79 S 352 Arno Herzig Malgorzata Ruchniewicz Geschichte des Glatzer Landes Hamburg Wroclaw 2006 ISBN 3 934632 12 2 S 329 330 Amtsbezirk Seitenberg Liquidation abgerufen am 9 November 2021 polnisch Stanislav Brandejs Umelecky mistopis Kladska In Vaclav Cerny Kladsky sbornik 1946 S 94 Normdaten Geografikum GND 4561008 3 lobid OGND AKS VIAF 236558035 Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Stronie Slaskie amp oldid 235548898